Tag: Österreich

  • Verhandlungen über den europäischen Haushalt

    Verhandlungen über den europäischen Haushalt

    Vertreter der Mitgliedsländer der Europäischen Union, einschließlich Rumäniens, sind am Montag in Brüssel im Rahmen des Rates für allgemeine Angelegenheiten zusammengekommen, um den Haushalt für den Zeitraum 2021–2027 des Gemeinschaftsraums zu erörtern. Das Interesse ist maximal im Hinblick auf den nächsten Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der 27, der am Donnerstag stattfinden wird, und vereinbaren soll, wie das Geld Europas für sieben Jahre aufgeteilt wird.

    Entgegen der Regeln fangen wir mit dem Ende des Rats für allgemeine Angelegenheiten an. Der den österreichischen Haushaltskommissar Johannes Hahn empfahl den Delegierten auf dem Gipfel mehrere Hemden mitzubringen, da das Treffen wahrscheinlich mehrere Tage dauern wird!

    Die gemeinsamen Diskussionen der Vertreter der Mitgliedstaaten über den vom Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, vorgeschlagenen Verhandlungsrahmen sind von vielen unterschiedlichen Interessen gekennzeichnet. Der ehemalige belgische Premierminister, der sich in den letzten Wochen mit allen europäischen Staats- und Regierungschefs beraten hat, berief am 20. Februar einen außerordentlichen Gipfel ein, um eine Einigung zu erzielen. Schwierige Sache, da die Diskussionen über den Finanzrahmen 2021–2027 auch durch den Austritt Großbritanniens, eines Nettozahlers der Union, kompliziert werden.

    Kurz gesagt, Charles Michel schlug eine Erhöhung des Haushalts und einen nationalen Haushaltsbeitrag von 1,07 % des Bruttoinlandsprodukts vor, während die reichen Länder sich weigern, mehr als ein Prozent zuzuweisen. Gleichzeitig schlug Charles Michel ein Gleichgewicht zwischen traditioneller und neuer Politik vor, was zusätzliches Geld für den Übergangsfonds zu einer grünen Wirtschaft bedeutet, neue eigene finanzielle Ressourcen, aber auch eine Neuausrichtung der Kohäsionpolitik, um den schwächer entwickelten Ländern und Regionen zu helfen.

    Der Haushaltsvorschlag von Charles Michel wurde jedoch als zugunsten der östlichen Mitgliedstaaten interpretiert, die zuvor sagten, sie würden keine Mittelkürzungen für die Entwicklung akzeptieren. Die Staaten, die den Mechanismus zur rechtsstaatlichen Konditionierung europäischer Mittel unterstützen, sind der Ansicht, dass der Vorsitzende des Europäischen Rats die Kriterien für diesen Mechanismus erheblich aufgeweicht hat. Darüber hinaus wollen Österreich, Dänemark, die Niederlande und Schweden das System der Kürzungen oder Prämien für die netto beitragenden Mitgliedstaaten beibehalten, also für diejenigen, die mehr Geld geben, als sie aus dem gemeinsamen Haushalt beziehen. Laut Österreich würden die vier Länder, Deutschland mit eingeschlossen, ohne dieses System 75 % der Nettozahlungen an den gemeinsamen Haushalt decken.

    Rumänien, das der Gruppe der östlichen Mitgliedstaaten angehört, erklärte im Vorfeld hart verhandeln zu wollen, damit die gemeinsame Landwirtschafts- und Kohäsionspolitik zumindest auf dem derzeitigen Niveau finanziert wird, die die Hauptinstrumente zur Verringerung der Unterschiede zwischen Ost und West bilden.

  • Die Rumänische Tourismusmesse

    Die Rumänische Tourismusmesse

    Die wichtigsten Tourismusagenturen und Reiseveranstalter in Rumänien, aber auch die traditionellen Tourismusregionen des Landes, waren für vier Tage auf der Rumänischen Tourismusmesse vertreten. Über 230 Reiseagenturen aus Albanien, Österreich, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Indien, Israel, Italien, Japan, der Republik Moldau, Palästina, Rumänien, Sri Lanka, der Türkei und der Ukraine haben ihre touristischen Angebote vorgestellt. Mit 21 % internationale Teilnehmern, verdeutlicht die Messe das steigende Interesse der ausländischen Reiseagenturen an den rumänischen Touristen. Diese versuchen potenzielle Kunden mit Bekannten oder neue hinzugekommen Urlaubsziele zu begeistern.



    Angebote gab es für alle Jahreszeiten, Geschmäcker, aber auch für alle Geldbeutel, wobei Urlaubsrabatte auf bis zu 50 % stiegen, zumal in diesem Jahr die Frühbucherangeboten mit speziellen Rabatten für den Black Friday überlagert wurden. Rumänen, die Schnäppchen machen wollten, konnten sich in diesem Jahr auch für einen Urlaub auf den griechischen Inseln mit nur 1 Euro Übernachtungskosten entscheiden, während andere für exotische Ziele mehrere Tausend Euro in Mexiko, Brasilien oder Thailand hinblättern mussten.



    Nachfrage, gab es auch für Skiurlaube in Österreich, Italien, der Schweiz oder Bulgarien, Weihnachts- und Neujahrsferien im In- oder Ausland, Aufenthalte im Donaudelta, in Kurorten, in den traditionsreichen Gebieten und touristischen Städten in Rumänien oder im europäischen Ausland. Bukarest festigte seine Position als Touristenattraktion, einschlie‎ßlich für die inländischen Touristen, dank der Angebote für Städtereisen, die Besuche in Wellenesszentren beinhalten.



    Auch die Weihnachtsmärkte in europäischen Städten sind nicht zu kurz gekommen. Die meisten Rumänen interessierten sich für Athen, Istanbul, Prag, Wien, Barcelona, Rom oder Lissabon. Wer etwas grundsätzliche Neues in den Ferien wünschte, konnte abgelegene Orte wie Playa Bonita in Panama, die Halbinsel Yucatan und Cancún im Mexiko sowie Angebote für Lapplandreisen buchen. Ein weiteres besonderes Angebot — eine Islandrundreise, auf der Touristen einige einzigartige Landschaften der Welt besuchen können, an der Überschneidung zweier gro‎ßer tektonischer Platten: Nordamerikas und Eurasiens. Im Angebot befanden sich auch Reisen für kleine Gruppen in au‎ßergewöhnlichen Destinationen auf der ganzen Welt wie Laos, Vietnam, Kambodscha, Costa Rica, Botswana oder Uganda, Wallfahrten zu Orten, die von Geschichte und Spiritualität geprägt sind, medizinische und Spa & Wellness-Urlaube, begleitet von Ermä‎ßigungen für Zug- oder Flugreisen und Online-Buchungsportalen.

  • Österreich: EU-Kommission will Kürzung der Kinderbeihilfe für EU-Ausländer überprüfen

    Österreich: EU-Kommission will Kürzung der Kinderbeihilfe für EU-Ausländer überprüfen

    Zu den Staatsangehörigen, die von der Kürzung des Kindergeldes durch das neulich von Österreich erlassene Gesetz betroffen sind, zählen die Rumänen, die eine Reduzierung auf 0,484 der vorherigen Bezüge in Kauf nehmen müssen — nach einem Koeffizienten berechnet, der die Differenz zwischen dem Preisniveau in beiden Ländern darstellt und auf einen europäischen Indikator Bezug nimmt. Konkret soll die Kinderbeihilfe halbiert werden. Diese Verminderung der Zulagen spiegelt weder den Grundsatz der Gleichheit und Nichtdiskriminierung noch die gemeinsamen Werte wider, auf denen die Union beruht, oder den Grundsatz In Vielfalt geeint“, auf dem das europäische Gefüge konsolidiert wurde, erklärte in Bukarest die Ministerin für Auslandsrumänen, Natalia-Elena Intotero.



    Das Ministerium gab bekannt, dass es sich mit der Situation der von diesem Gesetz betroffenen Rumänen befasst, ein Gesetz, das die Bürger anderer Staaten der Europäischen Union betrifft und auf europäischer Ebene angegangen werden muss. Aus Sicht Bukarests stünden den Rumänen dieselben Rechte zu, solange sie die gleichen Pflichten haben wie die Bürger der Staaten, in denen sie arbeiten, und Sozialabgaben auf demselben Niveau wie die Bürger der jeweiligen Länder zahlen. Die Verringerung der Vergütungen für in Österreich nicht ansässige Kinder der EU-Ausländer, die in Österreich arbeiten, sei ein eindeutiger Fall von Diskriminierung. Die Regierung erwägt, sich an den Gerichtshof der Europäischen Union zu wenden, erklärte der Chef der rumänischen Diplomatie, Teodor Meleşcanu. In einer Stellungnahme gegenüber Radio Rumänien erklärte Marius Budăi, Minister für Arbeit und soziale Gerechtigkeit, Folgendes:



    Die eindeutige Haltung Rumäniens besteht darin, dass die europäischen Arbeitnehmer in den Mitgliedstaaten, in denen sie tätig sind, gleich behandelt werden müssen. Das Recht auf Freizügigkeit ist eine der Grundlagen der EU und des Binnenmarktes. Rumänien lehnt daher jede Initiative ab, die den Grundsatz der Gleichheit in Bezug auf die Freizügigkeit der Arbeitnehmer und die Rechte aus gleichen eingezahlten Beiträgen rumänischer Arbeitnehmer in den Mitgliedstaaten gefährden würde, und wird Schritte einleiten, um das Problem zu lösen. Darüber hinaus habe ich mich mit Frau Thyssen, EU-Kommissarin für Arbeit, unterhalten, die Rumäniens Standpunkt zu diesem Thema teilt.“




    Die Europäische Kommission hat im Übrigen angekündigt, dass sie das österreichische Gesetz aus Sicht seiner Kompatibilität mit dem europäischen Recht näher untersuchen wird. Inzwischen stellte eine Sprecherin der Kommission klar, dass die Brüsseler Stellung bekannt ist — die Anpassung der Familiengelder sei mit dem EU-Recht nicht vereinbar. In einer ersten Stellungnahme wies der österreichische Minister für Familie die Kritik Bukarest zurück und sagte, dass Rumänien, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft ausübt, eine neutrale Position haben sollte. Das treffe zwar zu, sagt Universitätsprofessor Iulian Chifu, aber am Verhandlungstisch dürfe Rumänien, wie jeder andere EU-Staat auch, seinen eigenen Standpunkt vertreten. Auf der anderen Seite sei die Frage der Sozialleistungen bereits in Gro‎ßbritannien während der Kampagne für das Referendum über den Brexit diskutiert worden, erinnert sich Professor Chifu:



    Es waren damals die UKIP, die Partei für die Unabhängigkeit Gro‎ßbritanniens, und Leute wie Nigel Farage, die mit derartigen Themen aufkamen. Es kamen dann auch einige Konservative hinzu, wie etwa Boris Johnson — damals Bürgermeister von London –, der später das Thema aufgab und in die Politik ging. Das waren die Leute, die für diesen Schwachsinn argumentiert haben. Und schon damals fand die Debatte bereits auf Ebene der Europäischen Kommission statt. Und das Vereinigte Königreich, ebenso Österreich, und alle anderen Staaten erfuhren, dass die festgelegten Sozialleistungen, Sozialhilfen, Unterstützungen, Steuern und andere Leistungen in dieser Kategorie nicht aufgrund einer Diskriminierung in Bezug auf das Herkunftsland oder aufgrund einer Unterscheidung zwischen Einheimischen und EU-Ausländern mit Aufenthaltsrecht geändert werden können. In der Tat sind die Dinge relativ deutlich, diese Dinge klären sich sehr einfach auf. Wenn ein Gesetz entsteht, das inkonsistent ist, fällt es unter das Vertragsverletzungsverfahren. Demnach: Wenn der Staat nicht die Absicht hat, dieses gegen EU-Recht versto‎ßende Gesetz innerhalb der Frist zu ändern, die die Europäische Kommission — übrigens Hüterin der Verträge, also der Europäischen Vereinbarungen — in ihrer Warnung vorschreibt, erhebt die Europäische Kommission im nächsten Schritt eine Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen den betreffenden Staat.“




    Nach Ansicht von Professor Chifu werden solche Verfahren relativ schnell abgewickelt, wenn es zu einer Angelegenheit kommt, die bereits vor vier Jahren auf EU-Kommissionsebene erörtert wurde und das Dossier praktisch abgeschlossen ist. Somit wird es kaum übermä‎ßige Verzögerungen geben, wenn es darum geht, ein auf europäischer Ebene eindeutig diskriminierendes, völlig antieuropäisches Gesetz zu sanktionieren. Im Grunde laufe das Gerichtsverfahren schnell und in wenigen Monaten bis zu anderthalb Jahren falle meistens eine endgültige Entscheidung. Eine Entscheidung, die der betreffende Staat einhalten muss, indem er seine eigenen Rechtsvorschriften ändert, um sie an die europäischen Regeln anzupassen, die er angenommen hat, als er Mitglied der Europäischen Union wurde.

  • Reformer der Phanariotenzeit: Die Verfassung des Konstantinos Mavrokordatos

    Reformer der Phanariotenzeit: Die Verfassung des Konstantinos Mavrokordatos

    1735 begann Constantin Mavrocordat als Herrscher der Walachei Reformen durchzusetzen, die von den österreichischen Reformen in der besetzten Nachbarregion Oltenien beeinflusst waren. Österreich hatte 1718 die sog. Kleine Walachei (rum. Oltenia) annektiert. Auf Mavrocordats Initiative hin werden einige indirekte Steuern abgeschafft und eine allgemeine Abgabe eingeführt, die in vier Raten gezahlt werden konnte. Er entlastet ferner die Bauern, indem er ihnen das Recht einräumt, durch Zahlung einer Rücknahmegebühr von einem Gut auf ein anderes zu ziehen. 1735 beteiligt er sich an der Gründung der ersten Freimaurerloge in Iaşi (Jassy), in der Moldau. Während der anschlie‎ßenden Regierungszeiten schafft er 1746 die Leibeigenschaft in der Walachei ab und dann 1749 auch in der Moldau.



    Im Interview mit Radio Rumänien sprach Historikerin Georgeta Filiti von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Phanarioten, der Zeit von Constantin Mavrocordat. Sie sagt, es sei eine Zeit der versuchten Reformen nach Vorbild der französischen Aufklärung gewesen.



    Der französische Einfluss wird durch die Menschen ausgeübt, durch Abonnements von Zeitungen, durch Bücher aus dem Westen, durch Waren aller Art. Und auf einmal landet auch der »Mercure de France« hier. Diese Zeitschrift veröffentlicht 1746 eine Art Verfassung von Constantin Mavrocordat. Interessanterweise wirft er die Frage der sozialen Befreiung lange vor der französischen Revolution auf. Mit anderen Worten wird die Abhängigkeit der leibeigenen Bauern in der Walachei aufgehoben. Es gelten allerdings nach wie vor viele andere Abgaben, die Steuerlast für die Bauern besteht aus 43 Gebühren, aber man setzte sich wenigstens mit dem Thema auseinander. Das ist sehr wichtig. Diese befreienden Vorstellungen von sozialer Gleichheit sind jedenfalls kein Neuland.“




    Constantin Mavrocorat war zweifellos ein raffinierter Intellektueller. Aber auch ein guter Politiker, der die Richtung ahnte, in die sich die Welt zu seiner Zeit bewegte, erklärt Georgeta Filiti.



    Der Mann liest sehr viel, der Mann studiert, er fühlt Europa auf den Puls und erkennt sehr gut, worauf die Gesellschaft zusteuert. Das ist die Pflicht eines Politikers, der in eine Führungsposition gelangt, eine Person, die für das Schicksal einer grö‎ßeren oder kleineren sozialen Gruppe verantwortlich ist. Hier, im rumänischen Raum, verfolgen die phanariotischen Fürsten, die im Grunde griechische Beamte im Dienste des Osmanischen Reiches sind, einige Ziele: die Befreiung der Christen unter türkischer Herrschaft und die sog. »megali idea«, die Hauptidee von der Wiederherstellung des Byzanz, die Wiederherstellung eines griechischen Reiches christlicher Prägung. Und das geschieht nicht nur, indem man gemütlich zu Hause bleibt, sondern durch ständiges Dazulernen und Handeln. Die Phanarioten spielten auch für sie und das Osmanische Reich eine au‎ßergewöhnliche Rolle, nämlich die Verwendung von Informationsquellen. Im Klartext: Sie hatten Spione an allen europäischen Höfen. Sie waren also sehr gut informierte Leute und wussten genau, in welche Richtung sich die Welt bewegte. Hier in unserer Region ist für weitere hundert Jahre die sogenannte orientalische Frage aktuell, das ist der Machtkampf an der unteren Donau. Die Türken waren sehr stark, die Russen bekämpften sie, etwas weiter in Europa befand sich das österreichische Reich.“




    Constantin Mavrocordat hatte eine beeindruckende Bibliothek, die vom Kloster Văcăreşti, der Stiftung seines Vaters, Nicolae Mavrocordat, beherbergt wurde. Dort kam er in Kontakt mit den Schriften von Montesquieu, Diderot, Voltaire und den anderen französischen Aufklärern, berichtet die Historikerin Georgeta Filiti.



    Es gibt indirekte Zeugnisse von dem, was er schreibt, von dem, was er tut, wie Mavrocordat sich verhält, weil er kein Tagebuch geführt hat, in dem er seine Lektüren hätte vermerken können. Diese Bibliothek in Văcăreşti ist angesichts der Manuskripte, die sie beherbergte, bemerkenswert. Aus den wenigen Zeugnissen von Zeitgenossen erfahren wir, wie lange er sich in der Bibliothek aufhielt. Es gibt einige zusätzliche Zeugnisse, aus denen wir ganz klare Schlussfolgerungen ziehen können: Er organisiert die ländliche Bildung, ist für die Verwaltungseinheiten des Landes zuständig, die er nach Kreisen unterteilt, wobei jeder Landkreis seine eigenen Herrscher bekommt, die sog. »ispravnici«. Das hei‎ßt, diese legen Steuern fest. Das Gesetz, so streng es auch war, war Gesetz, kein Gesetz hätte Gesetzlosigkeit bedeutet. Die Dinge beginnen sich einigerma‎ßen zu legen. Mavrocordat ist Grieche, fängt aber an, Rumänisch zu lernen, und diejenigen, die sich beim ihm einschmeicheln wollen, indem sie ihn auf Griechisch ansprechen, haben keinen Einfluss mehr. Er fordert die Klientel auf, mit der er aus Konstantinopel gekommen war, die Landessprache zu lernen.“




    Während des russisch-österreichischen-türkischen Krieges von 1736–1739 erhält Constantin Mavrocordat die Provinz Oltenien von Österreich zurück. 30 Jahre später, 1769, wird Constantin Mavrocordat während eines weiteren russisch-türkischen Krieges in Galaţi gefangen genommen und stirbt im Alter von 58 Jahren, von einem russischen Soldaten getötet. Der wichtigste rumänische Reformator des 18. Jahrhunderts ist in Iaşi begraben.

  • Nachrichten 06.01.2019

    Nachrichten 06.01.2019

    Bukarest: Das rumänische Au‎ßenministerium äu‎ßert seine Besorgnis über den Beschlu‎ß Österreichs, das Kindergeld für EU-Bürger, die in Österreich arbeiten, zu reduzieren. Die Ma‎ßnahme versto‎ße gegen die Grundsätze der europäischen Gesetzgebung, so das Au‎ßenministerium in Bukarest im Anschlu‎ß. Die Kindergeldzahlungen wurden ab dem 1. Januar auf den entsprechenden Betrag in den Herkunftsländern gekürzt, im Fall von Kindern, die zu Hause bleiben. Die Ma‎ßnahme betrifft jedoch nicht die Kinder, die sich derzeit in Österreich aufhalten. Die EU-Mitgliedschaft zwinge alle Staaten, eine faire, ausgewogene und nicht diskriminierende Behandlung für alle europäischen Bürger sicherzustellen, so das rumänische Au‎ßenministerium. Mehrere Ministerien in Rumänien haben die besagte Ma‎ßnahme kritisiert, der Minister für Auslandsrumänen sagte diesbezüglich, Rumänien werde sich während seines Vorsitzes beim EU-Rates mit diesem Thema befassen.



    Washington: Das Nationale Symphonieorchester ist bis am 16. Januar auf seiner ersten Tour durch die USA. Die ersten Konzerte finden in Palm Beach, Miami und Fort Myers statt, gefolgt von Detroit und New Jersey. Als Höhepunkt der Veranstaltungen gilt der Auftritt beim Lincoln Center in New York, wo einer der bekanntesten Jazztrompeter, Wynton Marsalis, als Ehrengast auftritt. Das Nationale Symphonieorchester wird aus den wertvollsten Absolventen der Nationalen Jugendorchester Rumäniens gebildet. Organisatoren besagter Konzerte in den USA sind das Nationale Kunstzentrum “Rumänische Jugend” und das Rumänische Kulturinstitut.



    Ankara: Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I. hat trotz der Proteste Russlands die Unabhängigkeit der neuen Orthodoxen Kirche der Ukraine anerkannt. Bei einer Zeremonie im Patriarchat in Istanbul unterzeichnete Bartholomäus I. mit dem neuen ukrainischen Metropoliten Epiphanius im Beisein des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko ein Dokument über die Autokephalie der neuen Kirche. Am 15. Dezember hatte der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko die Vereinigung zweier orthodoxen ukrainischen Kirchen bekanntgegeben, die sich 1921 und 1992 von dem orthodoxen Patriarchat in Moskau abgespalten hatten. Mit ihrem Zusammenschluss zu der neuen Orthodoxen Kirche der Ukraine ebneten die beiden bis dahin nicht anerkannten Kirchen den Weg für ihre Anerkennung durch Bartholomäus. Das russisch-orthodoxe Patriarchat in Moskau kritisierte dagegen die Entscheidung zur Anerkennung der neuen vereinten Kirche. Das unterzeichnete Dokument versto‎ße gegen das kanonische Recht, aus diesem Grund habe es keinerlei Gültigkeit, erklärte der russische Kirchensprecher Wladimir Legoida. Der Streit in der orthodoxen Kirche wurde in den vergangenen Jahren durch die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und den Konflikt im Osten der Ukraine verschärft.

  • Nachrichten 21.12.2018

    Nachrichten 21.12.2018

    Bukarest: Rumänien übernimmt von Österreich die Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union, einem seriösen und guten Partner – hat Präsident Klaus Iohannis in Bukarest auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag gesagt. Der Staatschef hob eine sehr gute institutionelle Koordinierung und die Unterstützung Österreichs für einen effektiven Übergang zur Ratspräsidentschaft hervor. Gleichzeitig begrüßte Klaus Iohannis die Ergebnisse, die Österreich während seiner EU-Ratspräsidentschaft erzielt hatte. Der österreichische Bundeskanzler dankte dem rumänischen Präsidenten dafür, dass er sich um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzt, und erkannte, dass das Staatsoberhaupt ein Garant“ für die beiden Werte ist. Sebastian Kurz erörterte danach mit Ministerpräsident Viorica Dancila vorrangige Themen auf der europäischen Agenda, beispielsweise die Zukunft der Europäischen Union, aber auch die bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Österreich.



    Bukarest: Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat seine verfassungsmäßigen Pflichten nicht erfüllt, als er den Rücktritt der zwei Minister nicht zur Kenntnis genommen und das Freiwerden der Ämter nicht festgestellt hat, so die Begründung des Verfassungsgerichts in Rumänien, das beschlossen hat, dass ein verfassungsrechtlicher juristischer Konflikt zwischen der Regierung und dem Staatschef ist. Andererseits kann der Premierminister nicht den Vorschlag der Ernennung in das Amt des Ministers wiederholen. Er kann nicht die gleiche Person für das gleiche Amt, im gleichen Ministerium vorschlagen. Der Staatspräsident soll das Dekret für das Freiwerden der Ämter herausgeben und auf die Vorschläge des Premiers schriftlich antworten. Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă hatte am 7. Dezember bekanntgegeben, dass die Regierung dem Verfassungsgericht berichten, dass der rumänische Staatspräsident keine Entscheidung hinsichtlich des neuen Verkehrsministers Mircea Drăghici und der Ministerin für regionale Entwicklung Lia Olguţa Vasilescu getroffen habe. Laut der Premierministerin habe die Analyse der Nominierungen durch Klaus Iohannis keine Rechtsgrundlage.



    Bukarest: Die Bukarester Regierung der PSD-ALDE kommt am Freitag zu einem neuen Treffen zusammen. Obwohl diese nicht auf der Tagesordnung steht, könnte das Kabinett auch die Dringlichkeitsverordnung zu Steuermaßnahmen erörtern, die kürzlich von Finanzminister Eugen Teodorovich angekündigt und von Klaus Iohannis, den mitte-rechtsorientierten parlamentarischen Parteien, dem Bankumfeld, von großen Unternehmen in Energie und Kommunikation kritisiert wurden. Die Hauptregierungspartei PSD glaubt dagegen, dass sie die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft ermöglichen werden. Diese Maßnahmen umfassen die Begrenzung des Erdgaspreises für einen Zeitraum von drei Jahren, die Möglichkeit der Rumänen, sich vorzeitig aus dem privat verwalteten Pensionsfonds der zweiten Säule zurückzuziehen, die Einführung einer Umsatzsteuer von 3% oder die Besteuerung des Finanzsektors und der Banken abhänhig von der Enwicklung des Robor Zinsindikators. Dieser schwankte zumindest im letzten Jahr zum Nachteil von Unternehmen und Privatpersonen. Am Donnerstag hatten die Minister in der Regierungssitzung vier Memoranden genehmigt, wodurch die Anziehung der für Rumänien zugewiesenen EU-Mittel in vorrangigen Bereichen wie Gesundheit, soziale Eingliederung, Armutsbekämpfung, Gleichstellung der Geschlechter und Arbeitsmarkt gefördert werden soll.



    Bukarest: Am Freitag wurden 29 Jahre begangen, seit die antikommunistische Revolution in Timisoara im Westen Rumäniens begann und sich nach Bukarest erstreckte und dann das gesamte Land umfasste. In Gedenken an diese Tage werden auf den Friedhöfen und vor Denkmälern Gedenkmessen für die Helden, die ihr Leben geopfert haben, gehalten. Über 1000 Menschen starben und rund drei tausend wurden in den damaligen Kämpfen in Rumänien verletzt, im einzigen Land im Ostblock, in dem der Regimewechsel gewalttätig stattfand und in dem die kommunistischen Führer – Nicolae und Elena Ceausescu – hingerichtet wurden. Unterdessen beschuldigten die Militärstaatsanwälte der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag den ehemaligen Präsidenten Ion Iliescu in der Revolution“ – Akte. Laut der Anklageschrift deuten die bewaffneten Vorfälle, die nach dem 22. Dezember 1989 in Rumänien stattfanden, darauf hin, dass nach einem vorgegebenen Plan die Macht von den neuen Führern, darunter auch Ion Iliescu, übernommen und legitimiert wurde. Diejenigen, gegen die sich die Untersuchung richtet, beteuern ihre Unschuld.

  • Nachrichten 29.10.2018

    Nachrichten 29.10.2018

    BUKAREST: Radio Rumänien hat am Montag anlässlich der 90 Jahre seit seiner ersten Sendung den Start einer Reihe von Veranstaltungen gegeben. Radio Rumänien feiert am 1. November sein 90. Jubiliäum. Am Montag ist die erste Sitcom in Rumänien lansiert worden Undeva în 28 (Irgendwo im 28), eine Komödie bestehend aus 11 Folgen über die Herkunft des Hörspiels. Ab Montag trägt ein Studio des Rumänischen Rundfunks den Namen des bekannten Moderators Paul Grigoriu als Zeichen der Ehre für seine 40-jährige Tätigkeit beginnend mit 1969. Paul Grigoriu starb im April 2015. Weitere Veranstaltungen sind das Konzert des Kammerorchesters, sowie das Konzert des Nationalen Rundfunkorchesters zusammen mit dem Akademischen Chor und dem Kinderchor.



    BUKAREST: Der EU-Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger wird am Dienstag einen offiziellen Bukarestbesuch unternehmen, so die Europäische Kommission, die hinzugefügt hat, dass der Kommissar mit der rumänischen Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă, dem Finanzminister Eugen Teodorovici und dem Minister für europäische Angelegenheiten Victor Negrescu zusammenkommen werde. Günther Oettinger wird an drei Konferenzen zu europäischen Themen teilnehmen.

    BUKAREST: Professor
    Nicolae Hurduc hat am Montag in Anwesendheit des Staatchefs Klaus Iohannis das
    Eid für den Einttritt ins Amt des Ministers für Forschung und Innovation
    abgelegt. Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă hatte
    am vergangenen Donnerstag den Vorschlag bekanntgegeben. Nicolae Hurduc ersetzt
    Nicolae Burnete, der am 31. August
    zurückgetreten war. Interimsminsiter
    war Vizepremier Viorel Ştefan.



    BUKAREST: Der rumänische Präsident Klaus Iohannis wird am Dienstag nicht mehr an dem trilateralen Treffen der Staatsoberhäupter Rumäniens, Bulgariens und Österreichs, das in Wien stattfinden sollte, teilnehmen. Das Treffen wurde aus objektiven Gründen, auf Antrag der österreichischen Seite abgesagt, kündigte die Präsidialverwaltung an. Das Treffen in der österreichischen Hauptstadt zielte darauf ab, eine gemeinsame Botschaft der drei Präsidenten über die Zukunft der Europäischen Union zu übermitteln.



    BUKAREST: Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur hat Rumänien zwischen 1,8 und 2 Milliarden Euro aus den insgesamt bereitgestellten EU-Mitteln in Höhe von 19,5 Milliarden Euro verloren. Das erklärte am ersten Tag ihres Besuchs in Bukarest, die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Cretu. Die EU-Kommissarin beteiligt sich an der Konferenz EuroImpact – Auswirkungen und Ergebnisse der Kohäsionspolitik in Rumänien. Erfahrungen mit dem Zugang zu Fonds und Implementierung von finanzierten Projekten. Das Event wird vom Europäischen Institut in Rumänien organisiert. Corina Cretu betonte, dass Rumänien in diesem Finanzzyklus insgesamt etwa 31 Milliarden Euro zur Verfügung hat, einschließlich für die Landwirtschaft.

  • Bulgarien, Österreich und Rumänien über die Zukunft der EU

    Bulgarien, Österreich und Rumänien über die Zukunft der EU

    Die Europäische Union konfrontiert sich mit vielen Herausforderungen mit komplexen, vielfachen Dimensionen, im politischen, wirtschaftlichen, technologischen, kulturellen und Informationsbereich. Im heutigen komplexen Sicherheitskontext können wir nur dann erfolgreich werden, wenn wir eine langfristige Perspektive und klare Prioritäten haben und gemeinsam daran arbeiten. Dies erklärte der bulgarische Staatspräsident, Rumen Radev, beim trilateralen Treffen mit seinen Amtskollegen aus Österreich und Rumänien, Alexander van der Bellen und Klaus Iohannis, in der bulgarischen Grenzstadt Ruse. An dem Treffen beteiligten sich die Staatschefs der drei Länder, die zwischen Januar 2018 und Juni 2019 die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft innehaben. Laut der allgemeinen Meinung seien sechs Monate eine relativ lange Zeit, aber auf dem Hintergrund der globalen Vision für die Entwicklung der Europäischen Union ist ein halbes Jahr doch ziemlich wenig. Daher braucht man eine sehr gute Koordinierung, damit das nächste Land die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft ohne Probleme übernehmen kann.



    Am 1. Juni dieses Jahres übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft von Bulgarien, und ab 1. Januar 2019 ist Rumänien an der Reihe. Es gibt sehr viele Angelegenheiten, die geregelt werden müssen, und jedes Jahr wird die Europäische Union mit einer neuen Krise konfrontiert, aber wenn wir unsere Werte, die Solidarität, die Einheit, die Kohäsion, die Gleichstellung der EU-Mitgliedsstaaten richtig pflegen, so werden wir der Europäischen Union Mehrwert verleihen, meinte der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, der auch für einen Reflektierungsprozess in Bezug auf die EU nach 2019 plädierte. Wir brauchen diesen Reflektierungsproze‎ß. Es reicht noch lange nicht, nur über konkrete Angelegenheiten wie Handel oder freien Personenverkehr zu diskutieren, und das wird aus den Reaktionen unserer Bürger deutlich. Die EU-Bürger wollen mehr, sie wollen Sicherheit, sichere Grenzen, Einheit innerhalb der Europäischen Union, sie wollen engagierte Politiker sehen, die sich total für die EU einsetzen, sagte noch Klaus Iohannis.



    Bei ihrem informellen Treffen in Ruse diskutierten die Staatspräsidenten Bulgariens, Österreichs und Rumäniens wichtige Themen in Bezug auf die Zukunft der Europäischen Union, wie die Situation nach dem Brexit, die regionale Kooperation, Aspekte der Sicherheit innerhalb der EU, die Perspektiven des europäischen Projekts, die Migrationskrise und das EU-Asylsystem. Bei den Gesprächen ging es auch um die Zukunft des Westbalkans und die exakte Dimension der europäischen Perspektive dieser Region, um den mehrjährigen EU-Finanzrahmen und dessen Garantien für die wirtschaftliche Entwicklung, die Kohäsionspolitik und die wirkliche Konvergenz in der Europäischen Union, um die digitale Zukunft der EU, um die Bereitschaft, die Terrorangriffe zu bekämpfen und um die Zukunft der Jugend in Europa.

  • Radio Linz in Rumänisch: Gemeinschaftsradio in der amerikanischen Besatzungszone nach dem Krieg

    Radio Linz in Rumänisch: Gemeinschaftsradio in der amerikanischen Besatzungszone nach dem Krieg

    Ende des Zweiten Weltkriegs gründeten die Rumänen in Österreich ein rumänisches Nationalkomitee, um bei den Alliierten Lobby zu machen und sich gegenseitig zu helfen. Die rumänischen Flüchtlinge wurden im Linzer Lager von der US-Militärverwaltung als ehemalige Feinde interniert. Bei Radio Linz hatten die Rumänen auch eine Sendung, um die Kommunikation mit den anderen zu erleichtern, aber auch um die Hoffnung auf eine gute Nachkriegssituation in Rumänien aufrecht zu erhalten.



    Die rumänische Gemeinschaft in Österreich war vielfältig: Einige waren von der deutschen Armee gefangen genommen worden, manche studierten, andere arbeiteten in Österreich in der Industrie, es gab auch ehemalige Mitglieder der Eisernen Garde, die Rumänien 1941 verlassen hatten. Der orthodoxe Priester Richard Grabovschi war während des Krieges Offizier und war auch Mitgründer des rumänischen Nationalkomitees. 1998 wurde er vom Zentrum für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks interviewt. Er berichtete:



    Dort im Lager waren wir etwa 350–370 Personen, es war eine ehemalige Kaserne der deutschen Armee. Dieses Komitee wurde gegründet, wir nannten es rumänisches Nationalkomitee, und wir gingen mit einem Antrag zu den amerikanischen Behörden. Das Problem war, dass keiner von uns Englisch sprach. Als wir beim oberösterreichischen Militärkommando ankamen und unter uns Rumänisch sprachen kam uns auf dem Korridor ein Mann in amerikanischer Uniform ohne Gradabzeichen und Militärabzeichen entgegen und fragte uns auf rumänisch, ob wir Rumänen sind und was wir da machen. Wir haben es ihm erzählt. Er sagte uns, er sei Dolmetscher für Deutsch. Sein Name war Gheorghe Leuca, war Professor, hatte in Germanistik promoviert und war Dolmetscher beim US-Militärkommando. Und er sagte uns, dass er uns zum amerikanischen Kommandanten begleiten würde. Er ging mit uns hinein, wir sagten, was wir uns wünschten. Der Amerikaner hörte uns zu und sagte, er würde das Anliegen überprüfen.“




    Nach dem Memo haben sich die Haftbedingungen der Rumänen im Lager verbessert. Die Mitglieder des Komitees verfassten ein Memorandum an die US-Militärbehörden, in dem die diese aufforderten, die Rumänen nicht mehr als ehemalige Feinde zu betrachten und zu berücksichtigen, dass die rumänische Armee nach dem 23. August 1944 an der Seite der Alliierten gekämpft hatte.



    Die meisten Rumänen in Linz stimmten zu, bei der Beseitigung der Auswirkungen der Bombenangriffe, beim Wiederaufbau der Kommunikationswege, in der Landwirtschaft und in Fabriken zu arbeiten. Die US-Militärbehörden haben es den Rumänen sogar erlaubt, jeden Donnerstagmorgen von 10:30 bis 11:00 Uhr eine Radiosendung zu haben. Richard Grabovschi war Sprecher dieser Sendung und erinnerte sich:



    Der Linzer Radiosender war der reguläre österreichische Radiosender der Region. Die US-Militärregierung stellte fest, dass es das beste Kommunikationsmittel zwischen nationalen Komitees und Menschen verschiedener Nationalitäten war, die in der Region lebten. Zuerst bekamen wir eine Viertelstunde, dann wurde es eine halbe Stunde, und es blieb uns überlassen, zu entscheiden wer im Radio sprechen soll. Wenn du jünger bist, wirst du überall hingeschickt. So kam es dann, dass ich die Rolle des Radiosprechers übernahm. In diesem Programm spielten wir rumänische Musik, wir brachten ein paar Mal die königliche Hymne »Lang lebe der König!«, »Unsere Flagge« und die spätere Hymne »Drei Farben« sowie heitere Lieder der Volkssängerinnen Maria Tănase, Ioana Radu und Mia Braia. Dann verlas ich die Mitteilungen oder Vermisstenanzeigen: ‚Ion Popescu, wohnhaft in so und so, sucht seine geflüchtete Cousine oder Schwester, die in Österreich oder in Deutschland in der einen oder der anderen Gegend sein soll. Wer Informationen hat, wird gebeten, den Namen und die Adresse dem rumänischen Nationalkomitee mitzuteilen.‘ Alle für die rumänische Gemeinschaft relevanten Geschehnisse von wurden im Radio angekündigt, auch wenn wir in die Provinz gingen, um Aufzeichnungen zu machen.“




    Richard Grabovschi entschied sich später, in die USA auszuwandern. Dort gab es auch ein nationales Komitee.



    Ich bekam mein Visum im Herbst 1951 und reiste 1952 aus, Anfang Juni kam ich in New York an. Dieses rumänische Nationalkomitee, von dem ich rede, war bereits aktiv. Ich las schon seit etwa zwei Jahren rumänische Publikationen aus Amerika wie »Solia«, die Zeitschrift des orthodoxen Bistums, »America«, das offizielle Organ der Union und der Bruderschaften, es gab noch das Blatt »Foaia Poporului« (»Das Volksblatt«), herausgegeben von Gheorghe Stănculescu, und manchmal bekamen wir die Zeitschrift »Unirea«, die von der griechisch-katholischen Kirche in Amerika herausgegeben wurde, während in Rumänien die Kommunisten die griechisch-katholische Kirche 1948 mit der orthodoxen zwangsvereinigten.“




    Die meisten Mitglieder des Rumänischen Nationalkomitees in Österreich entschieden sich, ihr Glück anderswo zu finden, nachdem klar geworden war, welchen Kurs die Geschichte nehmen würde. Und Radio Linz war eine Brücke, durch die sie sich wiederfinden konnten, um ihr Leben in Freiheit wieder aufzubauen.

  • Nachrichten 01.04.2018

    Nachrichten 01.04.2018

    Budapest: Beim Zusammensto‎ß zweier Passagierbusse am Budapester Flughafen seien laut Medienberichten zehn Menschen verletzt worden, acht von ihnen seien Rumänen. Die beiden Fahrzeuge hätten Reisende einer aus Bukarest eingetroffenen Maschine der Fluggesellschaft Wizz Air zum Terminal bringen sollen.



    Bukarest: Die Nordatlantische Allianz sei für Rumänien sein stärkster Sicherheitsgarant, hat am Sonntag Präsident Klaus Iohannis aus Anlass des NATO-Tages in Rumänien erklärt. Die rumänischen Behörden möchten nach wie vor beweisen, dass Bukarest ein vertrauenswürdiger und stabiler Partner der NATO im Schwarzmeerraum ist, hat ihrerseits die Premierin Viorica Dăncilă erklärt. Dăncilă erinnerte im Anschlu‎ß, dass Rumänien seine Verteidigungsausgaben auf 2% des BIP erhöht hat. Am Sonntag fand beim Verteidigungsministerium ein zeremonielles Hissen der Flaggen Rumäniens und der NATO statt. Militärische Zeremonien wurden auch in anderen Gro‎ßstädten organisiert. Am 29. März 2004 ist Rumänien offiziell der NATO beigetreten. Der NATO-Tag in Rumänien wird jedes Jahr am ersten April-Sonntag gefeiert.



    Bukarest: Die ersten Immunglobulin-Ampullen sind in Rumänien eingetroffen. 3.850 Dosen wurden aus Österreich gebracht und sollen demnächst an immunkranken Patienten verteilt werden. In der Immunglobulin-Krise hatte Rumänien am Anfang März den EU-Zivilschutz-Mechanismus aktiviert. Österreich wird insgesamt bis Ende nächsten Monats etappenweise 16.000 Immunglobulin-Dosen nach Rumänien schicken. Neuerdings hatte das Gesundheitsministerium durch seinen Medikamentenverteiler 1.000 Dosen von ausländischen Herstellern gekauft, diese wurden an Notfall-Patienten verteilt, teilte Ressortministerin Sorina Pintea mit. Vor drei Wochen hatten sich die Produzenten, die über 80 % des Bedarfs an solchen Produkten abdeckten, vom Markt zurückgezogen. In der Immunoglobulin-Krise hat Rumänien offiziell die EU-Staaten um Hilfe gebeten.



    Bukarest: Die römisch-katholische und die evangelische Kirche feiern die Auferstehung Jesu Christi. In Rumänien, dessen Bevölkerung sich mehrheitlich zur orthodoxen Kirche bekennt, wird Ostern eine Woche später, am 8. April gefeiert. In seiner Osterbotschaft hat Papst Franziskus am Sonntag für die Bereitschaft zu Frieden und Versöhnung in den Konfliktregionen der Welt geworben. An erster Stelle nannte der Papst in seiner Botschaft vor tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom den Krieg in Syrien.



    Sport: Bei der Gewichtheben-EM hat der Rumäne Nicolae Onică am Samstag zwei Gold-Medaillen, in den Kategorien Sto‎ßen 94 Kilogram gewonnen. Die Europäische Meisterschaft findet im südrumänischen Izvorani statt. In der Kategorie Rei‎ßen gewann Onică die Silbermedaille.


  • Nachrichten 15.09.2017

    Nachrichten 15.09.2017

    Ein rumänischer Soldat ist am Freitag in der Region Kandahar ums Leben gekommen. Der 41jährige Gefreite Mădălin Stoica war zusammen mit zwei anderen Kameraden schwer verletzt worden, als ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in ihren Streifenkonvoi fuhr und erlag später seinen Verletzungen. Er war seit August in Afghanistan und auf seinem ersten Auslandeinsatz. Die beiden anderen rumänischen Soldaten befinden sich im stabilen Zustand. 2017 beteiligt sich Rumänien an der NATO-Mission Resolute Support mit über 600 Soldaten, weitere 300 sind bei anderen Operationen unter der Flagge der NATO, EU, UNO und OSZE im Auftrag. Bei Auslandseinsätzen sind mit dem heutigen Opfer insgesamt 29 rumänische Soldaten ums Leben gekommen, weitere 180 wurden verletzt. Die Lage in Afghanistan ist nach wie vor instabil, die meisten Zwischenfälle werden in den östlichen und südlichen Provinzen gemeldet.



    In Rumänien ist die Treibstoffssteuer ab Freitag um circa 3,5 Eurocent pro Liter angehoben worden. Ab dem 1. Oktober erfolgt eine weitere Erhöhung der Steuer um 3,5 Eurocent. Die sozialdemokratische Regierung will mit der Ma‎ßnahme höhere Steuereinnahmen erzielen. Erst Anfang des Jahres hatte sie die damals geltende Spritstteuer in Höhe von 7 Eurocent pro Liter vorerst abgeschafft. Die Wiedereinführung der Verbrauchssteuer wurde von den Spediteuren scharf kritisiert. Sie behaupteten, die Ma‎ßnahme werde sich auf die gesamte Wirtschaft negativ auswirken.



    Drei Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, die den Minderheiten des Landes angehören, haben in einem Schreiben an Präsident Petro Poroschenko appelliert, das neue Bildungsgesetz nicht in Kraft zu setzen. Der rumänischstämmige Parlamentarier Grigore Timiş sowie ein ungarisch- und ein bulgarischstämmiger Kollege wollen damit verhindern, dass ein Gesetz in Kraft tritt, das laut ihren Angaben das Recht der nationalen Minderheiten auf Unterricht in der eigenen Sprache einschränkt. Die Verabschiedung des Gesetzes würde die bilateralen Abkommen verletzen, die die Ukraine mit den Heimatländern der betroffenen Angehörigen nationaler Minderheiten abgeschlossen hat. Am Donnerstag hatten die Au‎ßenminister Rumäniens, Ungarns, Bulgariens und Griechenlands in einem gemeinsamen Schreiben an ihren ukrainischen Kollegen die Abänderung der Rechtsakte gefordert.



    Gro‎ßbritannien wird die finanzielle Unterstützung für Rumänien auf vier Milliarden Pfund aufstocken, um den bilateralen Handelsbeziehungen einen Impuls zu geben. Die britische Botschaft teilte mit, dass rumänische Unternehmer das Geld in Landeswährung abrufen können, wenn sie mit britischen Zulieferern arbeiten. Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei 3,6 Milliarden Pfund und ist in den ersten 5 Monaten um über 5% gestiegen.



    Österreich liegt beim Tennis-Länderspiel gegen Rumänien schon 2-0 in Führung. In Wels siegte Gerald Melzer über Dragoş Dima, und Dominic Thiem, der Star im österreichischen Davis-Cup-Team besiegte Bogdan Borza. Am Samstag findet das Doppel zwischen den Paaren Horia Tecău/Nicolae Frunză und Dominic Thiem/Philipp Oswald statt. Am Sonntag treten dann Dominic Thiem gegen Dragoş Dima und Gerald Melzer gegen Bogdan Borza an. Rumänien hat bisher 3 der 5 Teamländerspiele für sich entschieden.




  • Nachrichten 10.06.2017

    Nachrichten 10.06.2017

    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis wird sich am 19. und 20. Juni auf Besuch in Berlin aufhalten, wo Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier anstehen. Im Rahmen des Europäischen Rates vom 22. und 23. Juni in Brüssel trifft sich Iohannis au‎ßerdem mit dem neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Der rumänische Präsident hat gerade einen fünftägigen Arbeitsbesuch in den USA abgeschlossen, in dessen Verlauf er sich zuletzt am Freitag zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump traf. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte Iohannis, dass die nun schon zwei Jahrzehnte währende strategische Partnerschaft der beiden Länder stärker werden müsse. Dieser Partnerschaft sei die heutige Lage Rumäniens als solide Demokratie mit einem nachhaltigen Wirtschaftssystem zu verdanken. US-Präsident Donald Trump dankte für die Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus. Erstmal bekannte sich Trump auf der Pressekonferenz eindeutig zur Beistandsgarantie innerhalb der Nato.



    Am Sonntag finden in Rumänien in 49 Kommunen Teilwahlen für die Bürgermeisterämter statt. Die Ämter waren vakant geblieben, nachdem die Inhaber verstorben waren, aus verschiedenen Gründen kündigten oder ins Gefängnis mussten. Die letzten ordentlichen Kommunalwahlen fanden im Juni 2016 statt. Kommentatoren bewerten die Wahlen als ersten gro‎ßen Test für die Parteien nach den Parlamentswahlen im Spätherbst 2016.



    Am Samstag eröffnet in der kasachischen Hauptstadt Astana die diesjährige Weltausstellung. Thema ist nachhaltige Energieversorgung. Kasachstan, das vier Milliarden Euro in die Messe investierte, rechnet mit zwei Millionen Besuchern, davon rund 300.000 Firmenvertreter und Manager. 15 Prozent der Besucher sollen aus dem Ausland kommen. 115 Länder und 22 internationale Organisationen sind auf dem 25 Hektar gro‎ßen Gelände vertreten. Zentrum der Expo ist die “Sphäre”, eine 80 Meter hohe Glaskugel, in der Kasachstans Ausstellung angesiedelt ist. Die Ausstellung dauert bis zum 10. September.



    In Cluj ist am Samstag die diesjährige Ausgabe der internationalen TIFF-Filmfestspiele zu Ende gegangen. 27 rumänische Filme wurden gezeigt, einige von ihnen hatten hier ihre Weltpremiere. Ehrengast war der 81jährige französische Filmstar Alain Delon, der einen Preis für seine sechs Jahrzehnte lange Laufbahn bekam. Auch die rumänische Schauspielerin Tora Vasilescu bekam den Exzellenzpreis für 40 Jahre Filmkarriere und Dutzende markanter Rollen.



    Rumäniens Handballdamen haben am Freitag in Oradea Österreich mit 34-29 Toren besiegt. Das war das Hinspiel der Relegation für die Handball-Weltmeisterschaft, die von Deutschland im Dezember dieses Jahres ausgerichtet wird. Das Rückspiel findet am 13. Juni statt. Rumänien ist das einzige Land, das sich an allen 22 Weltmeisterschaften beteiligt hat. Zuletzt gewann Rumänien in 2015 die Bronzemedaille.


  • Nachrichten 21.04.2017

    Nachrichten 21.04.2017

    Bukarest verurteilt den Anschlag von Paris, bei dem ein Polizist getötet und weitere zwei verletzt wurden. Rumänien äußert diesbezüglich seine Solidarität mit Frankreich und spricht sich für eine wirksamere Terrorbekämpfung aus, teilte das rumänische Außenministerium am Freitag mit. Nach dem Angriff am Donnerstagabend hatte am Freitag in Paris ein Krisenstab unter Leitung des Präsidenten Francois Hollande getagt. Der Angreifer Karim Cheurfi, der das Feuer auf den Polizeiwagen eröffnet hatte, wurde erschossen. Die Terrormiliz IS bekannte sich zu dem Anschlag. Französischen Medienberichten zufolge soll der 39-Jährige bereits 2001 wegen einer Attacke auf Polizisten zu 20 Jahren Haft verurteilt worden sein. 2016 war er aber vor Ablauf der Strafe entlassen worden. Die französischen Behörden haben auch einen zweiten Tatverdächtigen im Visier. Der Anschlag auf dem Pariser Boulevard Champs-Élysées findet kurz vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich statt. Die vier Spitzenkandidaten sagten die für Freitag geplanten Treffen mit den Wählern ab. Vor drei Tagen hatte die französische Polizei zwei Terrorverdächtige in Marseille festgenommen, die einen Anschlag geplant haben sollen. Das Land befindet sich in Ausnahmezustand seit dem Terroranschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und auf einen jüdischen Supermarkt von 2015. Dabei wurden 16 Menschen getötet. In den letzten zwei Jahren wurde Frankreich von mehreren Terroranschlägen erschüttert.



    Der rumänische Außenminister Teodor Melescanu und sein deutscher Gegenüber Sigmar Gabriel haben am Freitag eine gemeinsame Erklärung zum 25. Jahrestag des deutsch-rumänischen Freundschaftsvertrags abgegeben. Deutschland und Rumänien arbeiten nach wie vor, eng zusammen, um die gemeinsamen Werte der EU zu verstärken: die Einhaltung von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstat, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Teodor Melescanu und Sigmar Gabriel bekräftigten im Anschluss das Engagement beider Staaten für das europäische Projekt, ein Projekt im Zeichen des Friedens und Freiheit. So wie ebenfalls in der Erklärung von Rom am 25. März 2017 festgeschrieben, bleiben Bukarest und Berlin weiterhin fest entschlossen, als EU-Mitglieder die Herausfoderungen zu bewältigen, mit denen die Union derzeit konfrontiert wird und die den Zusammenhalt der EU gefährden. Eine wichtige Rolle zur Konsolidierung der bilateralen Beziehungen wird in der besagten Erklärung des Weiteren der deutschen Minderheit in Rumänien sowie der rumänischen Gemeinde in Deutschland beigemessen.



    Bukarest plädiert für eine einheitliche und kohärente Strategie bei den künftigen Austrittsverhandlungen der EU mit Großbritannien. Das hat die rumänische Ministerin für Europaangelegenheiten Ana Birchall auf einem Arbeitsbesuch in Österreich erklärt. Laut dem rumänischen Außenministerium habe Birchall in Wien mit österreichischen hohen Amtsträgern über den mehrjährigen Finanzrahmen der EU, die Migration und den von Bukarest angestrebten Schengenbeitritt diskutiert. Themenschwerpunkte bildeten zudem die EU-Strategie für den Donauraum, die aktuelle Situation auf dem Westbalkanm, die östliche Partnerschaft sowie die Verstärkung der rumänisch-österreichischen Kooperation mit Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft, die Österreich in der zweiten Jahreshälfte 2018 und Rumänien anschließend in der ersten Jahreshälfte 2019 inne haben werden. Rumänien und Österreich lehnen darüber hinaus das von EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker vorangetriebene Zukunftsmodell eines Europas verschiedener Geschwindigkeiten ab, fügte das Bukarester Außenministerium hinzu. Der Generalsekräter des österreichischen Außenministers Michael Linhart bekräftigte zudem erneut die Unterstützung seines Landes für den Schengen-Beitritt Rumäniens.



    SPORT: Die europäische Meisterschaft im Kunstturnen geht im zentralrumänischen Cluj-Napoca (Klausenburg) weiter. Die rumänischen Turnerinnen Larisa Iordache, Olivia Cîmpian und Ioana Crisan haben den Einzug in die jeweiligen Finals am Boden und Schwebebalken sowie ins Finale des Einzelmehrkampfs geschafft. Die dreifache Goldgewinnerin bei den Olympischen Spielen Cătălina Ponor ist ins Schwebebalken- und Einzelmehrkampffinale eingezogen. Bei der EM 2017 gingen 274 Sportler aus 37 Ländern an den Start, es sind 168 Männer und 106 Frauen. Für Rumänien treten zehn Sportler an, die erfolgreichsten sind Marian Drăgulescu, Larisa Iordache und Cătălina Ponor. Marian Drăgulescu hat sich am Mittwoch die Teilnahme am Boden-und Sprungfinale gesichert. Zuletzt hatte Rumänien die Turn-EM im Jahr 1957 organisiert.

  • Ausstellung über herausragende Frauen aus Österreich und Rumänien eröffnet

    Ausstellung über herausragende Frauen aus Österreich und Rumänien eröffnet

    Ein Phänomen kennt man fast überall auf der Welt in unterschiedlich starker Ausprägung: Frauen, ihren Leistungen und ihren Stimmen wirf oftmals weniger Wert und Bedeutung beigemessen als dem männlichen Teil der Gesellschaft. Vor ungefähr anderthalb Jahren hat das österreichische Au‎ßenministerium für alle Kulturforen im Ausland ein spezielles Frauenprogramm entwickelt, das zunächst in Form eines Buches mit dem Namen Kalliope Austria erschienen ist und die Leistungen der Frauen, die wesentlich für Österreich oder Österreichs Geschichte waren, sichtbar macht. Das Buch umfasst 164 Biographien von Frauen, die zu ihrer Zeit einen neuen Weg gegangen sind, einen Weg, den die Frauen zuvor noch nicht beschritten hatten. Österreichische Frauen seien in der Geschichte oft übersehen oder an den Rand gedrängt worden, sagt die Leiterin des österreichischen Kulturforums in Bukarest, Mag. Elisabeth Marinkovic.



    Das ist ganz besonders beachtlich, weil im 19. Jahrhundert, muss man wissen, gab es keine Rollenvorbilder, das hei‎ßt, es gab keine Rechtsgrundlage. Diese Wörter wie »gender mainstreaming« wurden zum Beispiel erst im Vertrag von Lissabon 1997 festgeschrieben. Auch eine bedeutende Rechtsgrundlage gegen häusliche Gewalt wurde erst nach dem Jahr 2000 festgeschrieben, das hei‎ßt, es gab damals auch keine Rechtsgrundlagen für die Gleichstellung von Frauen und Männern. So war es sehr interessant für das Au‎ßenministerium, dieses Frauenprojekt zu entwickeln. Aus dem Projekt heraus ist eine Ausstellung entstanden, die wir auch hier haben: »Kalliope Austria«. Sie hei‎ßt »Kalliope« nach einer der neun Musen aus dem alten Griechenland, die Muse für Wissenschaft, Philosophie und Dichtung, die als älteste und weiseste aller Musen galt. Diese Frauen sollen eben eine Inspiration für uns heute sein.“




    Der Initiative hat sich auch das rumänische Zentrum für Gleichstellung der Geschlechter (Centrul Parteneriat pentru Egalitate) angeschlossen. Die Stiftung, die sich seit 2002 in Rumänien für Frauenrechte einsetzt, organisiert die Ausstellung Cele care au schimbat lumea: Românce de istorie (Frauen, die die Welt verändert haben. Berühmte Rumäninnen in der Geschichte), die zusammen mit der Ausstellung Kalliope Austria — Frauen in der Gesellschaft, Kultur und den Wissenschaften“ gezeigt wird. Programmkoordinatorin Alina Panaitov sagte über den rumänischen Teil der Ausstellung:



    Wir haben uns gewünscht, die Leistungen der Frauen, die in der rumänischen Gesellschaft weniger bekannt sind, sichtbar zu machen. Viele haben über die Königin Maria gehört, und ihr Name steht oft in direkter Verbindung mit der rumänischen und Bukarester Boheme, sie ist besonders beliebt und präsent in der Geschichte. Über Jeni Acterian zum Beispiel wei‎ß man hingegen ganz wenig, sie war die Frau, die eine ausgezeichnete Chronik der Zwischenkriegszeit in Rumänien geschrieben hat. Zu wenig bekannt waren auch die Architektin Virginia Andreescu Haret, Sarmiza Bilcescu, die erste Frau Rumäniens, die als Prozessanwältin tätig war, oder Sofia Nădejde, die mit dem Rechtsanwalt und Literaturkritiker Titu Maiorescu über die Dimension des Gehirns der Frau und diesbezüglich ihre beruflichen Perspektiven gestritten hat. Über diese Frauen wei‎ß man leider ganz wenig. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diese Frauen bekannt zu machen, ihre Leistungen sichtbar zu machen und somit die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um die Frauen von heute zu ermutigen. Wir erinnern an die Leistungen der Frauen, die eigentlich wie wir alle sind. Damals, im 19. Jahrhundert, hatten sie im Vergleich zu anderen Frauen das Glück, aus wohlhabenden Familien zu stammen und somit auch Zugang zu einer beruflichen Laufbahn zu haben.“




    Klassische Rollenbilder, bei denen der Frau Haushalt und Familie zugeordnet werden, kommen häufig in der heutigen rumänischen Gesellschaft vor, selbst wenn es viele berufstätige Frauen gibt und die Gesellschaft in den letzten Jahren eine Modernisierung durchlebte. Elisabeth Marinkovic leitet das Österreichische Kulturforum in Bukarest seit 2012. In der rumänischen Gesellschaft merkte sie in den letzten 5 Jahren ein Pendeln zwischen Tradition und Erneuerung:



    Es gibt immer zwei Seiten, auf der einen Seite gibt es hier stärkere patriarchalische Strukturen vor allem auf dem Land, auf der anderen Seite liegt Rumänien bei der europäischen Wertung ›Gleicher Lohn für gleiche Arbeit‹ deutlich vor Österreich, also Österreich liegt deutlich weiter zurück. Das ist einer der positiven Aspekte, die der Kommunismus mit sich gebracht hat, dass dieses Rollenbild damals eigentlich nicht so gepflegt wurde (von den Frauen her), das kam wahrscheinlich nach dem Fall des Kommunismus dann wieder verstärkt zurück. Ich merke natürlich Unterschiede, auch in der Gesellschaft, aber in der jüngeren Generation fast nicht mehr. Ich merke, dass die Hochzeit eine ganz gro‎ße Rolle in der rumänischen Gesellschaft noch spielt, auch im städtischen Bereich, wo sie in Österreich eigentlich keine so gro‎ße Rolle mehr spielt. Das zum Beispiel wäre für mich eigentlich sehr rumänisch.“




    Die lange Zeit kulturell propagierte Dominanz der Männer ist trotz unterschiedlicher Emanzipationsbestrebungen für manche eine Tatsache, die man nicht hinterfragen soll. Alina Panaitov vom Zentrum für Gleichstellung der Geschlechter ist der Ansicht, dass die rumänische Gesellschaft derzeit mit einem Problem konfrontiert wird, das lange Zeit verschwiegen oder verharmlost wurde:



    Die grö‎ßte Herausforderung für uns ist ein Anliegen, das zum Himmel schreit, ein gravierendes Problem, dem man ein Ende setzen muss: die Gewalt gegen Frauen. Trotz der Modernisierung der rumänischen Gesellschaft wird im Jahr 2017 jede dritte Frau direktes Opfer einer Aggression, egal ob es um häusliche Gewalt geht oder Aggression auf den rumänischen Stra‎ßen. Das stellt die Studie des Europäischen Instituts über die Situation der Frauen in Rumänien heraus.“




    Die Ausstellung baut Tabus über Frauen ab. Die Österreicherin Margarete Schütte-Lihotzky war eine der ersten Frauen, die in Österreich Architektur studierten. Zu ihrer Zeit musste sie mit Vorurteilen kämpfen, sagte Elisabeth Marinkovic:



    In ihrer Geschichte gibt es eine ganz witzige Anekdote, sie war die erste Architekturstudentin von Wien, eigentlich auch nur aufgrund eines männlichen Mentors konnte sie sie in Österreich Architektur studieren. Sie wurde dann eingeladen, an einem neuen sozialen Wohnbau-Projekt in Frankfurt mitzumachen. Das Architektenkollektiv, das daran gearbeitet hat, bestand aus lauter Männern und einer Frau. Dadurch, dass sie die einzige Frau war, hat sie den Auftrag gekriegt, sich um die Küche zu kümmern. Die Frankfurter Küche gilt ja als Meilenstein in der Küchengeschichte, weil es darum ging, die Wege zu verkürzen, die Arbeitsabläufe in der Küche möglichst praktisch zu gestalten. Ich habe mir früher auch Ausstellungen darüber angeschaut, aber später habe ich von einem Nachfahren von Schütte-Lichotzky erfahren, dass sie das total gekränkt und geärgert hat, dass die ganze Welt sie nur über diese Küche kennt. Diese Küche hat sie eigentlich zufällig zugeteilt bekommen nur aufgrund ihres Geschlechts, und das finde ich eigentlich eine ganz witzige Anekdote. Es war ein Projekt, auf das sie am wenigsten von sich aus selbst stolz war.“




    Die Ausstellung bleibt bis zum 13. April geöffnet. Was erhofft sich Elisabeth Marinkovic für das Projekt?



    Ich erhoffe mir einfach, dass man Sachen entdeckt. Ich habe selbst ganz viele Sachen für mich entdeckt. Es gibt bei den österreichischen Frauen ganz viele Namen, die ich schon gekannt habe, wie Emilia Flöge, aber ich habe sie als Geliebte von Gustav Klimt kennengelernt. Punkt. In Wirklichkeit war sie damals eine der führenden Modedesigner, die detaillierte Kleider entworfen hat. Von ihr stammt auch der Satz (weil die Damen damals ein Korsett tragen mussten, was bald als Symbol für den gesellschaftlichen Zwang von der Frauenbewegung interpretiert wurde): ‚Erst müssen die Frauen atmen können, der Rest würde dann schon folgen‘ — und sie hat doch Recht gehabt. Oder Bertha Pappenheim, ich habe sie als Patientin Anna O. kennengelernt, also eine hysterische Verrückte von Siegmund Freud, das ist, wie sie in die Weltgeschichte eingegangen ist, in Wirklichkeit war sie eine Frauenrechtlerin und eine Pionierin auf dem Gebiet der Sozialarbeit. Und das ist so schade, weil es eigentlich lauter Frauen gibt, die wirklich etwas Wesentliches zum Fortkommen des Landes beigetragen haben, und das wei‎ß man nicht. Ich hoffe, dass vielen die Namen bekannt sind, aber dass Sie ganz neue Aspekte entdecken, die man vorher von diesen Frauen nicht gewusst hat. Und natürlich hoffe ich, dass sich viele, viele junge Damen inspirieren lassen.“




    Audiobeitrag hören:




  • Kurt Riemer aus Österreich: „Die Rumänen sollten stolz auf ihr Land sein“

    Kurt Riemer aus Österreich: „Die Rumänen sollten stolz auf ihr Land sein“

    Kurt Riemer ist 2001 nach Rumänien gezogen, um ein Geschäft mit Horeca-Produkten zu verwalten. In Bukarest habe der Wiener gro‎ße Verwandlungen miterlebt:



    Ich war hier Zeuge vieler gro‎ßer Verwandlungen. Es handelt sich um schnelle und ausschlaggebende Änderungen. Dieses Land hat eine überraschende Entwicklung erlebt. Als ob man jetzt im Vergleich zu damals auf einem anderen Planeten leben würde. Und das ist ein Kompliment, das meine Freunde und ich aussprechen möchten, wir alle denken das Gleiche, wenn es um die Entwicklung Rumäniens geht. Viele Stra‎ßen wurden saniert, zuvor war es gefährlich, durch das Land zu reisen, heute ist es gefährlicher, durch Ungarn zu reisen. In Rumänien fühlt man sich in Sicherheit. Ich fühle mich sehr wohl hier.“




    In Rumänien habe er nicht wenige Freundschaften geknüpft, sagt unser Gesprächspartner:



    Hier habe ich Freunde aus Deutschland, England, Italien, Spanien. Wir treffen uns zumeist freitags, nach Feierabend. Wir sind über die Plattform Business to Business“ zueinander in Kontakt getreten und zu unseren Treffen kommen meistens 150-160 Menschen, sowohl Rumänen als auch Ausländer. Die rumänische Küche ist auch nicht schlecht, die Bukarester Restaurants finde ich sehr gut. Die einzige Sache, die ich diesbezüglich für desaströs halte, ist das Fast-Food. Aber das gilt meiner Meinung nach für alle Länder um Österreich herum. Es fällt meistens schwer, zu glauben, dass es auch gute und gesunde Fastfood-Gerichte gibt, aber in Österreich gibt’s sie schon.“




    Der Österreicher findet Rumänien ganz schön, zwei Orte liegen ihm aber besonders nah am Herzen: das Schwarze Meer und die Umgebungen von Braşov (Kronstadt). Besonders schön findet er auch den Nordwesten des Landes, die Region zwischen den Städten Satu Mare (Sathmar) und Baia Mare (Frauendorf). Wie findet er aber die Rumänen? Kurt Riemer:



    Ehrlich gesagt, wunderbar. Ich wei‎ß, dass meine Antwort einigen Klischees widerspricht. Ich werde Ihnen eine wahre Geschichte erzählen: Im Jahr 2006 habe ich als Cross-Marketing-Fachmann eine Präsentation für Ferrari gehalten. Sie wollten ihr Geschäft ausweiten und auch den rumänischen Markt erobern. So habe ich im Ausstellungsraum Romexpo an der ersten Ausgabe der Luxury Show in Rumänien teilgenommen. Dabei wurden zwei Rennwagen ausgestellt und die Party im Anschluss an dieses Ereignis war wirklich toll. Aber zurück zum Thema: Die ersten Menschen, die mich in diesem Geschäft zu betrügen versuchten, waren Österreicher, die ersten, die mir beistanden, waren Rumänen. Seit jenem Zeitpunkt stehe ich den Rumänen sehr nah und wenn ich neu anfangen sollte, würde ich dasselbe tun. Hier habe ich wunderbare Freunde und ich fühle mich sehr wohl.“




    Viele ausländische Geschäftsleute beschweren sich über zu viel Bürokratie in Rumänien. Ob es deswegen schwer ist, ein Geschäft in Rumänien zu verwalten, erläutert Kurt Riemer:



    Bürokratie gibt es überall: in Österreich, in Deutschland, in Gro‎ßbritannien. Hier lieben die Menschen das Leben und deswegen liegt auch der Verbrauch hoch, ich würde sagen, dass der Verbrauch in Rumänien auch im europäischen Vergleich sehr hoch liegt. Das hei‎ßt, dass dieses Land ein Paradies für Geschäftsleute ist. Als Anbieter von guten Produkten und Dienstleistungen kann man in Rumänien viel Erfolg genie‎ßen und sich bei den Rumänen sehr beliebt machen. Die Rumänen genie‎ßen bekanntlich die Qualität. Darüber hinaus liegt der einheitliche Steuersatz in Rumänien bei 16%, in Deutschland und Österreich bei 50%, also es ist leicht verständlich, wieso viele Geschäftsleute Rumänien bevorzugen.“




    Neben den klugen und witzigen Losungen, die er bei Protesten in Rumänien gehört hat, lernte Kurt Riemer auch andere Wörter auf Rumänisch. Was ihm neulich noch einfiel, ist, dass die Rumänen stolz auf ihr Land geworden sind:



    In den letzten Tagen habe ich eine gro‎ße Freude erlebt, als ich merkte, wie stolz die Rumänen auf ihr Land sind. Stolz auf ihre Herkunft sollten allerdings auch die Auslandsrumänen sein, weil ihr Land wunderschön ist. Derzeit ist Rumänien meiner Meinung nach eines der sichersten Länder in Europa. In Deutschland und Österreich bemerkt man derzeit, vor dem Hintergrund einer steigenden terroristischen Bedrohung, die Präsenz schwer bewaffneter Polizisten überall, und sie müssen auch in der Freizeit die Dienstwaffe tragen. Hier fühle ich mich in Sicherheit. Die Rumänen sollten stolz auf ihr Land sein, denn ihr Land ist einfach wunderbar.“