Tag: Patienten

  • Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt

    Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt





    Internationale Erhebungen zeigen, dass Krebs nach wie vor ein gro‎ßes globales Gesundheitsproblem darstellt — in 134 Ländern ist die Erkrankung an Krebs eine der Hauptursachen für den vorzeitigen Tod von Menschen im Alter von 30 bis 69 Jahren. Auch Rumänien ist davon betroffen, daher hat man beschlossen, mehr für die Prävention und Behandlung von Menschen mit dieser Krankheit zu tun. Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden, Ärzten — einschlie‎ßlich aus dem privaten Gesundheitssektor — und Patientenverbänden wurde der Nationale Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung entwickelt. Die Initiative war vom Staatschef vor weniger als 11 Monaten ins Leben gerufen worden. Nach Durchlaufen aller erforderlichen Schritte wurde das Gesetz zur Genehmigung dieses Plans, der zwischen 2023 und 2030 umgesetzt werden soll, nun von Präsident Klaus Johannis verkündet.



    Wir haben die Pflicht, jetzt im Namen all derer zu handeln, die ihren Kampf gegen diese Krankheit verloren haben, und im Namen derer, die heute mit einer dramatischen Diagnose konfrontiert sind. Es gibt bemerkenswerte Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft, Spitzentechnologien, die Krebs zu einer kontrollierbaren Krankheit machen. Die Rumänen haben ein Recht darauf, diese Innovationen der Gegenwart in Anspruch zu nehmen.“




    Das Gesetz legt fest, dass alle rumänischen Staatsbürger mit Wohnsitz in Rumänien, Bürger der EU-Mitgliedstaaten sowie Ausländer und Staatenlose mit Wohnsitz in Rumänien das Recht auf medizinische, soziale und psychologische Unterstützungsleistungen haben, die im Nationalen Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung enthalten sind. Es geht dabei um medizinische Leistungen zur Krebsprävention, -diagnose und -behandlung, Pflegedienste — einschlie‎ßlich Palliativpflege –, psychologische Betreuung, Sozialdienste und monatliche Lebensmittelbeihilfen. Rumänien übernimmt somit die europäischen Standards in diesem Bereich.



    Der Schritt war schon lange fällig und die Umsetzung sei umso notwendiger, als die Zahlen für Rumänien recht besorgniserregend seien, erklärte die Ärztin Diana Păun vom Gesundheitsamt, die zugleich Präsidentenberaterin für öffentliche Gesundheitsfragen ist:



    Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein gravierendes Problem der öffentlichen Gesundheit; aus diesem Grund war dieser Plan mit seinen sehr klaren Zielen notwendig. So werden beispielsweise nationale Vorsorgeprogramme durchgeführt. Bisher hat das Gesundheitsministerium nur die Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs finanziert; nun sind Vorsorgeprogramme auch für andere Krebsarten geplant oder sie werden bereits durchgeführt. Au‎ßerdem soll ein nationales Krebsregister mit Unterregistern für alle in unserem Land vorkommenden Krebsarten geschaffen werden. Es wird ein multidisziplinärer Ansatz angestrebt, was bedeutet, dass ein Patient nicht nur von einem Arzt behandelt werden kann. Ein multidisziplinäres Team ist erforderlich, um den Fall des Patienten zu analysieren und die Phasen — operativer Eingriff, Strahlentherapie, Chemotherapie — in der für den Patienten natürlichen und richtigen Reihenfolge festzulegen.“



    Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe innovativer Therapien, die allerdings teuer sind und von den Krankenkassen nicht von Anfang an finanziell unterstützt werden können. Aus diesem Grund wurde die Einrichtung eines Fonds für Gesundheitsinnovationen vorgeschlagen, der den Patienten in Rumänien Zugang zu diesen neuen Behandlungen verschaffen würde.

  • Tag der krebskranken Patienten:  professionelle Behandlung immer noch unzulänglich

    Tag der krebskranken Patienten: professionelle Behandlung immer noch unzulänglich

    Zu diesem Anlass wurden mehrere Veranstaltungen organisiert, die den an Krebs erkrankten Menschen Mut spenden sollten. Ärzte sprachen in diesem Zusammenhang von einer steigenden Komplexität der Krebserkrankungen, die durch regelmä‎ßige medizinische Untersuchungen vermeidet werden könnten.



    Vom 25. bis 31. Mai wurde auch im rumänischen Parlament die Europäische Woche des Kampfs gegen Krebserkrankungen begangen. Abgeordnete, Ärzte und Patienten hoben dabei hervor, dass eine frühe Diagnose und eine personalisierte Behandlung das Leben der an Krebs erkrankten Menschen verlängern und in manchen Fällen sogar zur Heilung führen kann. Statistiken zufolge kann 40% der Krebserkrankungen vorgebeugt werden, die präventive Medizin hat in den letzten Jahrzehnten gro‎ße Fortschritte erzielt.



    Bei der Nationalen Konferenz des Verbandes der Krebspatienten, die in den vergangenen Tagen in Bukarest stattfand, sagte der Arzt Andrei Baciu, Staatssekretär im rumänischen Gesundheitsministerium, dass eine Krebsdiagnose nicht mehr zwangsläufig fatale Folgen haben muss. Allerdings konfrontieren sich Krebspatienten immer noch mit bürokratischen Hürden, die eine Behandlung erschweren. Beispielsweise übernehmen die Krankenkassen nicht alle ärztlichen Untersuchungen und Strahlentherapie-Sitzungen sowie chirurgische Eingriffe im privaten Gesundheitssystem. Au‎ßerdem fehlt es an Fachpersonal, was dazu führt, dass Rumänien in der Behandlung der Krebspatienten im Vergleich zu westeuropäischen Ländern immer noch hinterherhinkt.



    Hierzu soll ein nationaler Plan zur Kontrolle und Bekämpfung der Krebserkrankungen verabschiedet werden, der das Leben der Patienten deutlich verbessern soll. Anlässlich des Tags der Krebspatienten versicherte Premierminister Nicolae Ciucă, dass dieser Plan eine präzisere Diagnostizierung und eine personalisierte medizinische Behandlung fördern wird. Eine wichtige Rolle spiele hierbei auch die psychologische Betreuung der Patienten, so der Ministerpräsident.



    Als Zeichen der Solidarität mit den Krebspatienten wurde der Regierungspalast am Siegesplatz für zwei Stunden in der Farbe der gelben Seerose beleuchtet. Und Bukarest FM, der öffentlich-rechtliche Lokalsender für die Hauptstadt, hat ein Sonderprogramm für krebskranke Kinder ins Leben gerufen, das ihnen den Aufenthalt und die Behandlung im Krankenhaus versü‎ßen soll.

  • Mehr Krankenhausplätze für Patienten mit Covid-19

    Mehr Krankenhausplätze für Patienten mit Covid-19

    Nach dem Anstieg der Coronavirus-Infektionen in den letzten Wochen bemühen sich die rumänischen Behörden um die Versorgung der Covid-19-Patienten, sowohl durch die Aufstockung der Plätze auf den Intensivstationen als auch allgemein durch die Erhöhung der Kapazitäten der Krankenhäuser, die Covid-19-Kranken behandeln. Landesweit werden die Krankenhäuser umgestaltet und die Bestimmung einiger medizinischer Einheiten geändert, um der Situation gerecht zu werden.



    So hat das modulare Militärkrankenhaus ROL 2, das im Hof des Instituts Ana Aslan in Bukarest installiert wurde, nach der Rekonfiguration der Einheiten zusätzliche Räume und Einrichtungen für die Behandlung von Coronavirus-Patienten. Das modulare Krankenhaus wurde mit 30 medizinischen Unterkunftscontainern und 16 Sanitärcontainern mit Duschen und Toiletten ausgestattet. Insgesamt stehen nun 167 Betten zur Verfügung, davon 23 für Anästhesie und Intensivpflege und 56 für Patienten mit mäßiger bis leichter Covid-19-Erkrankung. Zusätzlich gibt es Zelten mit 64 Betten für Patienten mit mittleren und leichten Symptomen. Es gibt auch eine Pufferzone mit einer maximalen Kapazität von 24 Betten, um diejenigen zu isolieren, die auf die Ergebnisse der COVID-19-Tests warten.



    Ebenfalls in der Hauptstadt wurden zehn Ärzte und medizinische Mitarbeiter in das Elias-Krankenhaus abgeordnet, um die Intensivstation der modularen Einheit, die im Innenhof des Krankenhauses aus Spenden von Nichtregierungsorganisationen gebaut wurde, in Betrieb zu nehmen.



    In Târgu Mureș (in der Landesmitte), wurde das Modularkrankenhaus der Medizinischen Universität um 20 Betten zur Behandlung der Covid-19-Patienten im schweren Zustand auf der Intensivstation erhöht. Die zusätzliche Einheit, die sich im Mehrzweckraum auf dem Universitätscampus befindet, war Anfang Mai eröffnet worden und war ursprünglich für die Behandlung von moderaten Infektionsfällen vorgesehen.



    In Cluj/Klausenburg (Nordwesten) wird das örtliche Reha-Krankenhaus nach dem Anstieg der Zahl der Coronavirus-Infektionen wieder für Covid-19-Fälle bestimmt. Das Krankenhaus hat insgesamt 400 Betten, verfügt über funktionierende epidemiologische Kreisläufe und erfahrenes medizinisches Personal. Parallel dazu haben die Behörden Schritte unternommen, um die Intensivstation im Krankenhaus für Infektionskrankheiten um 11 Betten zu erweitern.



    In Oradea (Nordwesten) wurde seit letzter Woche das klinische Krankenhaus, das dem Innenministerium untersteht, um zusätzliche 164 Betten erweitert, und behandelt ausschließlich Covid-19-Patienten.



    In Mangalia (Südosten), wurde im Städtischen Krankenhaus eine Einheit mit 36 Betten für Covid-19-Kranke eingerichtet. Hier werden nur leichte Fälle behandelt.



    Im Landkreis Harghita (in der Landesmitte) wurde in der Nähe des Kreiskrankenhauses eine neue modulare Einrichtung mit 30 Betten für Coronavirusinfizierte gebaut.



    In Iasi (Nordosten) wird das Stadtkrankenhaus für Infektionskrankheiten vom Militärkrankenhaus mit 28 Betten für die Behandlung von Covid-19-Patienten unterstützt.



    Die Ärzte, die in den Covid-19-Krankenhäusern arbeiten, fordern die Bürger dringend auf, das Coronavirus sehr ernst zu nehmen, die Situation zu verstehen und sich an die Regeln zu halten.

  • Die Ärzte appellieren an die Bürger, die Schutzregeln einzuhalten

    Die Ärzte appellieren an die Bürger, die Schutzregeln einzuhalten

    Die rumänischen Ärzte haben erneut an die Bevölkerung appelliert, sich an die Gesundheitsvorschriften zu halten, nachdem ein Anstieg der Fälle von Infektionen mit dem neuen Coronavirus zu verzeichnen war. Mehrere Krankenhausmanager haben darauf hingewiesen, dass in die Krankenhäuser immer mehr Covid-19-Patienten eingeliefert werden und die Intensivstationen bald voll besetzt sein werden. Die Ärzte beklagen sich auch über den Mangel an Fachpersonal, und auch darüber, dass sie nach monatelangem ununterbrochenem Dienst im Kampf gegen die Pandemie sehr müde sind. Die Verschwörungstheorien, die in der Gesellschaft kursieren, weisen die Ärzte kategorisch zurück und warnen, dass wir es mit einer sehr realen und sehr gefährlichen Krankheit zu tun haben. Dr. Virgil Musta, Leiter des Krankenhauses für Infektionskrankheiten in Timişoara (im Südwesten Rumäniens), sagte, das Auftreten zahlreicher neuer Infektionsherde sei das Resultat der Nichteinhaltung der Präventionsregeln:



    Es ist gut, dass wir frei sein wollen. Es ist gut, dass wir die Möglichkeit haben, uns frei zu bewegen, aber wenn wir die Gefahr nicht erkennen und nicht verantwortungsbewusst handeln, werden wir nach und nach feststellen, dass die Zahl der Covid-19-Fälle zunimmt, und dass die anderen Länder, die die Zunahme der Infektionen in unserem Land beobachten, uns die Einreise verbieten werden. Es ist bedauerlich, dass wir nach drei Monaten, in denen wir Opfer gebracht und gute Ergebnisse erzielt haben, nun eine steigende Zahl von schweren Covid-19-Erkrankungen und Todesfälle erleben. Wir dürfen nicht alles wegschmeissen, was wir bis heute erlangt haben. Ich hoffe jedoch, dass unsere Gemeinschaft verstehen wird, wie wichtig es ist, die drei goldenen Regeln einzuhalten: Schutzmaske tragen, Händewaschen, soziale Distanzierung respektieren. Das ist wirklich nicht sehr schwierig, und wahrscheinlich werden wir uns von nun an daran gewöhnen müssen, wenn wir nicht krank werden wollen.



    Wir haben uns zu früh entspannt, und das könnte uns teuer zu stehen kommen, ist auch die Botschaft der Ärzte aus Braşov, einem der in letzter Zeit am stärksten betroffenen Landkreise. Sie sagen, die Bevölkerung scheine sich der Gefahr, die vom neuen Coronavirus ausgehe, nicht bewusst zu sein, aber die Situation sei sehr ernst. Andreea Moldovan, Leiterin des Krankenhauses für Infektionskrankheiten in Braşov, warnt davor, dass die Ärzte nur schwer mit der großen Zahl von Patienten zurechtkommen, zumal es in den Krankenhäusern der Region immer weniger Plätze für Coronavirus-Patienten gibt. Auch wenn bei Kindern die klinischen Formen von Covid-19 nicht so schwerwiegend und unvorhersehbar sind wie bei Erwachsenen, gibt es doch viele Fälle, die schwer zu behandeln sind und verschiedene Folgeerkrankungen hinterlassen, sagte noch Andreea Moldovan.



    Das Virus ist real, es hat keine politische Couleur, es kann nicht per Gesetz verboten werden und es verschwindet nicht, wenn man seine Existenz leugnet, sagte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis am Donnerstag, und rief erneut die Bevölkerung zur Verantwortung auf. Seinerseits rief der Premierminister Ludovic Orban zu einer allgemeinen Mobilmachung in den Institutionen mit Kontrollbefugnissen auf, um die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des neuen Coronavirus zu kontrollieren und diejenigen, die die Regeln verletzen, zu sanktionieren.

  • Nachrichten 13.04.2020

    Nachrichten 13.04.2020

    Rumänien meldet 333 bestätigte Neu-Infektionen mit dem neuen Coronavirus, landesweit steigt die Zahl der Infektionen auf 6.633. 914 Menschen wurden geheilt und aus Krankenhäusern entlassen. 213 Patienten befinden sich auf den Intensivstationen, während weitere 318 Menschen gestorben sind. 47 rumänische Staatsbürger sind im Ausland an Coronavirus gestorben. Die Behörden gehen davon aus, dass die Pandemie in der folgenden Zeit ihren Höhepunkt erreichen wird. Darüber hinaus beschloss der Gesundheitsminister Nelu Tataru gemeinsam mit Verteidigungsminister Nicolae Ciuca, dass medizinisches Personal der Armee die Leitung des Krankenhauses im südrumänischen Focsani übernimmt, nachdem 15 Mitarbeiter mit dem neuen Coronavirus infiziert worden sind.



    Rumänische Soldaten und ihre US-Kollegen nehmen an einer gemeinsamen Übung im südrumänischen Babadag teil, teilt das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Die Übung wird einen Luftangriff auf ein Bodenziel sowie eine Operation zur Bergung eines abgeschossenen Flugzeugs simulieren. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums werden alle Maßnahmen zur Begrenzung des Coronavirus-Ausbruchs während der Übung strikt eingehalten.



    Die Regierung in Bukarest wird voraussichtlich diese Woche entscheiden, welche Kategorien von Staatsbediensteten von der Kurzarbeit betroffen sein werden. Nach einem von Premierminister Ludovic Orban erwähnten Szenario werden einige Staatsbedienstete nur 75% ihrer Gehälter erhalten. Es wird auch erwartet, dass die Regierung in diesem Jahr die erste Haushaltsanpassung neu analysieren wird. Die Ministerien für Gesundheit und Arbeit werden die ersten sein, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie mehr Mittel erhalten werden. Mehr Geld wird in die Krankenkassen und den Kauf der notwendigen medizinischen Ausrüstung fließen. Die rumänische Wirtschaft ist bereits um 30 bis 40
    Prozent geschrumpft, sagte Wirtschaftsminister Virgil Popescu am Montag. Er
    fügte hinzu, dass es von der europäischen Wirtschaft abhänge und dass es
    ziemlich viel Trägheit geben werde, bis sie die Lage vor der Krise erreiche.



    Orthodoxe Christen, die in Rumänien die Mehrheit bilden sowie griechisch-katholische Christen befinden sich in der Karwoche. Aufgrund der Quarantänemaßnahmen werden die Gläubigen die Gottesdienste live mitverfolgen können. Katholiken und Protestanten verbrachten gestern Ostern mit leeren Kirchen und Gottesdiensten, die von verschiedenen Fernseh- oder Online-Kanälen übertragen wurden. Besuche bei Verwandten und Freunden waren verboten. In seiner traditionellen Osterbotschaft aus dem Vatikan sagte Papst Franziskus, es sei jetzt keine Zeit für Uneinigkeit, Spaltungen und Nachlässigkeit.



    Nach
    jüngsten Angaben sind weltweit über 1.850.000 Menschen mit dem neuen
    Coronavirus infiziert. Nahezu 116.000
    von ihnen sind gestorben, während mehr als 440.000 geheilt wurden. Die USA
    stehen mit 550.000 Infizierten und 22.000 Toten an erster Stelle. Am stärksten
    betroffen ist der Bundesstaat New York, die Zahl der Infektionen steigt somit auf 188.000. In
    Europa verzichten einige der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder,
    wie Spanien und Italien, auf einige Quarantänemaßnahmen, nachdem die Zahl der
    Infektionen rückläufig war. Die Regierungen in Rom und Madrid ergreifen
    Massnahmen zur schrittweisen Wiederbelebung ihrer Wirtschaft. Spanien hat
    beschlossen, die Aktivitäten in einigen Fertigungsindustrien und im Baugewerbe
    wieder aufzunehmen, während die italienischen Behörden die Wiederaufnahme
    einiger Unternehmen erlauben werden. In beiden Ländern bleiben jedoch strenge
    Sicherheitsmaßnahmen in verschiedenen Unternehmen in Kraft, um die Anzahl der
    Infektionen zu begrenzen. Die spanischen Behörden werden Millionen von Masken
    an die Arbeitnehmer verteilen. Andererseits meldete China, wo das neue
    Coronavirus erstmals im Dezember gemeldet wurde, 108 neue Infektionsfälle – die
    höchste tägliche Zahl nach mehr als fünf Wochen. Die meisten neuen Fälle sind
    bei chinesischen Staatsbürgern registriert, die aus dem Ausland zurückgekehrt
    sind, und fast die Hälfte von ihnen wurde in einer Provinz an der Grenze zu
    Russland bestätigt.



    Warmes Wetter in Rumänien, die Höchstwerte erreichen 25 Grad. In der Gebirgsregion regnet es vereinzelt. In Bukarest wurden am Mittag 15 Grad gemessen.

  • Nachrichten 07.04.2020

    Nachrichten 07.04.2020

    Laut der letzten Bilanz sind in Rumänien 197 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Gruppe für strategische Kommunikation gab am Dienstag bekannt, dass 4417 Fälle von Verseuchung bestätigt wurden. Insgesamt wurden 631 rumänische Staatsbürger aus dem Ausland positiv auf das neue Coronavirus getestet, und die Zahl der Rumänen, die außerhalb des Landes an der Infektion starben, beträgt weiterhin 29. Am Dienstag ist ein Frachtflugzeug aus China in Bukarest eingetroffen, das 200.000 Schutzanzüge vom Typ ATI, 20.000 Schutzvisiere und 500.000 Paar Gummihandschuhe mitbrachte.



    Ein Flugzeug der rumänischen Luftwaffe hat am Dienstag rumänische Ärzte und Krankenschwestern nach Italien transportiert, teilte das Verteidigungsministerium mit. Das rumänische medizinische Personal, das auf freiwilliger Basis ausgewählt wurde, wird in Mailand 14 Tage lang unter der Schirmherrschaft des Zivilschutzmechanismus der Europäischen Union zur Unterstützung des italienischen medizinischen Systems im Rahmen der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Epidemie arbeiten.



    Eine Gruppe von 92 Rumänen ist in der Nacht zum Dienstag aus Saudi-Arabien repatriiert worden, wie das Außenministerium von Bukarest mitteilte. Laut der zitierten Quelle folgt die Aktion den Schritten, die unternommen wurden, um die Repatriierung der nicht ansässigen rumänischen Bürger zu erleichtern, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten und die von den Maßnahmen anderer Staaten im Zusammenhang mit der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie betroffen sind. Mit derselben Fluggesellschaft wurden drei bulgarische Bürger zurückgeführt und sie setzten ihre Reise von Bukarest ins benachbarte Bulgarien fort. Das Außenministerium hat seinen Appell an die rumänischen Bürger mit Wohnsitz oder Aufenthalt im Ausland erneuert, die Empfehlungen der Behörden dieser Staaten strikt zu respektieren, und betont, dass Reisen nach Rumänien in dieser Zeit vollständig vermieden werden müssen.



    Jedes gerettete Leben zählt – das ist die Botschaft, die der rumänische Gesundheitsminister Nelu Tătaru heute anlässlich des Weltgesundheitstages an alle in diesem Bereich Tätigen übermittelt hat. Nach Angaben des Beamten wusste das Personal des Systems, mobil zu machen und seine Kräfte einzusetzen. Es ist der schwierigste 7. April der letzten Zeit, aber ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam diese Herausforderung bewältigen werden, – sagte Nelu Tătaru. Nach den Worten des Gesundheitsministers will Bukarest das rumänische Gesundheitssystem verbessern: Die rumänischen Patienten sollten im Zentrum des Systems stehen und das Recht auf Behandlungen der letzten Generation haben, wie diese den Patienten in Europa angeboten werden, und die medizinischen Fachkräfte verdienen Arbeitsbedingungen wie in den entwickelten Ländern der Welt. Gleichzeitig wiederholte Staatspräsident Klaus Iohannis den Appell an die Rumänen
    zur Verantwortung und zur strikten Einhaltung der von den Behörden auferlegten
    Maßnahmen und betonte, dass die Opfer, die wir heute bringen,
    uns dem Tag näher bringen, an dem sich unser Leben wieder normalisiert.



    Die Regierung in Bukarest hat durch eine Notstandsverordnung die Mandate der Bürgermeister bis spätestens 31. Dezember dieses Jahres verlängert. In Rumänien sollten die Kommunalwahlen im Juni stattfinden, aber sie wurden wegen der Coronavirus-Krise verschoben. Politische Quellen, die in der Bukarester Presse zitiert werden, sagen, dass mehrere Varianten der Neuprogrammierung in Betracht gezogen werden, die im September oder Oktober diskutiert werden. Außerdem könnten die Parlamentswahlen gleichzeitig mit den Kommunalwahlen oder zu einem nahen Zeitpunkt organisiert werden. Die Ankündigung wird nach Konsultationen mit den politischen Parteien erfolgen.



    Italien braucht für die Saisonarbeit in der Landwirtschaft die Rückkehr der rumänischen Arbeiter, die in der Regel ein Drittel der ausländischen Arbeitskräfte in diesem Sektor ausmachen. Das Thema wurde gestern auf Antrag der italienischen Seite von der italienischen Landwirtschaftsministerin Teresa Bellanova mit dem rumänischen Botschafter in Rom, George Bologan, erörtert. Letzterer bestand auf der Notwendigkeit, die vertraglichen Rechte und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu respektieren, insbesondere unter den Bedingungen der durch das neue Coronavirus ausgelösten Gesundheitskrise. Statistiken zufolge kommen jedes Jahr über 107.000 landwirtschaftliche Saisonarbeiter aus Rumänien, um die Italiener bei der Obst- und Gemüseernte zu unterstützen. Mit dem Ausbruch der Covid-19-Krise kehrten einige dieser Saisonarbeiter nach Hause zurück. Da der internationale Handels- oder Straßenverkehr von Menschen zwischen Rumänien und einigen europäischen Ländern ausgesetzt ist, hat Bukarest kürzlich angekündigt, dass es Charterflüge für den Transport von Saisonarbeitern in andere Staaten zulassen wird.



    Fast 1,4 Millionen Menschen weltweit sind mit dem neuen Coronavirus infiziert und über 74 Tausend sind laut der letzten Bilanz gestorben. Insgesamt wurden 277 Tausend Infizierte geheilt. Unter den Tausenden von Patienten, die sich auf der Intensivstation befinden, befindet sich auch der britische Premierminister Boris Johnson, dessen Gesundheitszustand sich gestern verschlechtert hat. Der Londoner Regierungschef wurde am Sonntag, 10 Tage nachdem er mit dem neuen Coronavirus infiziert wurde, in das Krankenhaus eingeliefert. Frankreich hat einen Rekord an täglichen Todesfällen bekannt gegeben – 833 von insgesamt über 8.900 seit Beginn der Coronavirus-Epidemie, aber die am meisten betroffenen Länder in Europa bleiben Italien mit über 16.500 Todesfällen und Spanien mit 13.500. Die Vereinigten Staaten, die gestern fast 11.000 Todesfälle durch die Coronavirus-Pandemie und über 365.000 Verseuchungsfälle gemeldet haben, sind nach wie vor das am stärksten betroffene Land der Welt. In China wurden jedoch zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Pandemie keine neuen Todesfälle registriert. Während die meisten Staaten der Welt die Restriktionszeit verlängert haben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen, haben mehrere EU-Länder – Österreich, Deutschland, die Tschechische Republik und Dänemark – angekündigt, dass sie nach dem 15. April eine Lockerung der Einschränkungen vornehmen werden.

  • Gesundheitswesen: informelle Zahlungen immer noch verbreitet

    Gesundheitswesen: informelle Zahlungen immer noch verbreitet

    Informelle Zahlungen an Ärzte oder, wie man sie üblicherweise nennt, Bestechungsgelder oder Umschläge“ sind seit langem eine Gei‎ßel, die dem öffentlichen Gesundheitssystem schaden. Laut einer Meinungsumfrage aus dem Jahr 2013 gaben über 60% der Rumänen an, dass sie den Ärzten Geld oder Geschenke gegeben haben. Von ihnen entschieden sich 66% für die Belohnung von Gesundheitspersonal aus eigenen Stücken, während 31,4% aufgefordert wurden, solche Zahlungen zu leisten. Mehr als 57% der Befragten hielten es für notwendig, den Ärzten Geld zu geben, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu erhalten, während 42% von ihnen angaben, dass eine angemessene Versorgung nicht von vorherigen informellen Zahlungen abhängig sei.



    Nur widerwillig und nach langem Zögern erkannten die Behörden diese bekannte und weit verbreitete Praxis schlie‎ßlich an und erst vor wenigen Jahren begannen sie, offen darüber zu sprechen. Derzeit sendet das Gesundheitsministerium ein Feedbackformular an die Patienten, die öffentliche Krankenhäuser verlassen, und fragt sie unter anderem, ob sie zu Unrecht bezahlt wurden.



    Ein kürzlich durchgeführtes unabhängiges Journalismus-Projekt namens Inclusive“ brachte die Gesundheitsministerin Sorina Pintea und Florin Chirculescu, Leiter der Thoraxchirurgie im Universitätsklinikum Bukarest, zusammen, um mit Studenten und ehemaligen und zukünftigen Patienten über Bestechung in Krankenhäusern zu sprechen. Die Gesundheitsministerin räumt ein, dass dieses Phänomen eine Tatsache ist, und glaubt, dass die Krankenhausmanager sich seiner Existenz bewusst sein müssen, wenn sie Ma‎ßnahmen dagegen ergreifen wollen. Sorina Pintea:



    Der erste, der wei‎ß, dass dies passiert, ist der Leiter eines Krankenhauses. Jeder spricht darüber, jeder wei‎ß es, aber wenn man konkrete Fragen stellt, sagt niemand etwas. Zum Beispiel habe ich den neuesten Bericht gelesen, der auf Patienten-Feedbackformularen basiert. Eine der Fragen, die wir den Menschen stellen, wenn sie aus dem Krankenhaus gehen, ist: ‚Wurden Sie von Ärzten und Krankenschwestern um Geld oder Geschenke gebeten?‘ Wir erhielten 153 ‚Ja‘-SMS, gegenüber 4.265, die ‚Nein‘ sagten. Von den Personen, die das gleiche Formular online eingereicht haben, antworteten 400 mit Ja und 13.564 mit Nein. Eine weitere Frage war, ob sie bereit waren, die Bestechungsversuche an die Anti-Korruptionsabteilung des Ministeriums zu melden. Es gab 120 ehemalige Patienten, die ‚Ja‘ zurückgeschrieben haben, im Gegensatz zu 4.166, die abgelehnt haben, während wir auf der Website 358 positive und 13.359 negative Antworten erhielten.“




    Was ist es, das die Menschen widerstrebend zugeben lässt, dass sie Ärzten die berüchtigten Umschläge geben? Es kann ein Gefühl der Komplizenschaft für eine illegale Handlung sein, oder vielleicht das Gefühl, dass es sich um etwas handelt, wofür wir keine Verantwortung tragen. Oder eher die Vorstellung, dass im rumänischen öffentlichen Gesundheitswesen Patienten und ihre Angehörigen in mehrfacher Hinsicht Opfer sind: Einerseits sind sie Opfer der Krankheit, die sie ins Krankenhaus bringt, andererseits sind sie Opfer eines Teufelskreises der Korruption, der während der kommunistischen Epoche begann, als Verbindungen und ausgeklügelte Überlebensstrategien die Voraussetzungen für ein kaum menschenwürdiges Leben waren, und der seitdem immer stärker geworden ist. Öffentliche Krankenhäuser, die in den meisten Fällen baufällig, unterausgestattet und kaum den minimalen Hygienestandards entsprechen, vertiefen nur das Gefühl der Unsicherheit und die Notwendigkeit, möglichen Risiken mit allen Mitteln zu begegnen.



    Aber vielleicht ist die vorherrschende Emotion in solchen Situationen die Angst. Und wiederum führt Angst zu weiteren irrationalen Reaktionen. Schlie‎ßlich: Nach der Behandlung und wenn alles gut endet, haben die Menschen das Gefühl, dass sie ihre Dankbarkeit gegenüber den Ärzten ausdrücken müssen. Diese Mischung aus Angst, Unsicherheit, die durch ein minderwertiges Gesundheitssystem hervorgerufen wird, und dem Wunsch, etwas Dankbarkeit auszudrücken, fördert das Ganze.



    Aber wie werden die Dinge auf der anderen Seite wahrgenommen? Was empfinden Ärzte, wenn ihnen etwas zugesteckt wird? Lange Zeit haben die wenigen, die offen darüber sprachen, alles auf die niedrigen Gehälter zurückgeführt. Was nicht mehr der Fall ist, da die Gehälter im Gesundheitswesen in den letzten Jahren deutlich erhöht wurden. Und trotzdem wechselt das Geld immer noch den Besitzer in den Krankenhäusern. Der Chirurg Florin Chirculescu gibt zu, dass er oft Geld akzeptiert hat, obwohl er seine Dienste nie davon abhängig gemacht hat:



    Das passierte, als ich 2100 Lei im Monat verdiente, und das war das einzige Einkommen in der Familie. Und ich habe 80 Stunden die Woche gearbeitet. Also freute ich mich über die Gehaltserhöhungen, über jede Gehaltserhöhung, die Ärzte bekamen, denn jede von ihnen brachte mich der Freiheit näher, ‚Nein‘ zu sagen, wenn mir jemand etwas zustecken wollte, und zu glauben, was ich sage. Ich muss zugeben, dass ich solche informellen Zahlungen manchmal abgelehnt habe, obwohl ich sie gewünscht und gebraucht hätte. Es ist schwer, die ganze Zeit im Krankenhaus zu verbringen und von 2.100 Lei zu leben.“



    Obwohl er zugibt, dass er sich bei der Entgegennahme des Geldes schämte, sagt der Arzt Florin Chirculescu, dass er der Versuchung nicht widerstehen konnte, besonders wenn die Gefahr bestand, den Spender“ zu verärgern:



    Mir ging es nicht gut. Ich glaube, meine Ohren brannten, das ist es, was ich fühlte. Nun, da ich die finanzielle Unabhängigkeit habe, die es mir erlaubt, dies mit anderen Augen zu sehen, geschieht etwas anderes: Die Menschen scheinen enttäuscht, wenn man sie ablehnt. Wenn man ihr Geld nicht nimmt, denken die Leute, dass es daran liegt, dass die Dinge für den betreffenden Patienten nicht gut laufen. Und wenn dies in Anwesenheit des Patienten geschieht, ist es noch schlimmer. Ich mache keine Ausreden, es ist nur eine Tatsache.“



    Deshalb, so Chirculescu, sei es die Pflicht des Gesundheitspersonals, die Beziehung zu den Patienten in einem ethischen Rahmen zu definieren:



    Wenn ein Mensch krank ist, verliert er viel von seiner Freiheit, viel von seinem Vertrauen in sich selbst und in den Rest der Welt. Wenn sie zum Arzt kommen, entsteht ein Machtverhältnis, bei dem sich der Arzt in einer Machtposition befindet. Wenn ein Arzt in dieser Situation davon profitiert — und ich meine nicht unbedingt Geld, sondern auch Ego und Eitelkeit –, dann ist dieser Arzt ein Schwein.“



    Selbst wenn die Gehälter im Gesundheitswesen gestiegen sind, ist das Geben und Nehmen von informellen Zahlungen in Krankenhäusern nach wie vor eine Praxis, die nicht so leicht auszumerzen sein wird, glaubt Gesundheitsministerin Sorina Pintea:



    Ich glaube, dieses Phänomen wird nicht so schnell verschwinden. Wenn wir diese Art von Botschaft vermitteln, dass ‚in diesem Krankenhaus Bestechung nicht akzeptiert wird‘, kann sie sich schlie‎ßlich in den Köpfen der Menschen verankern. Aber es wird eine Weile dauern. Auch die Veröffentlichung der Gehälter von Ärzten kann helfen. Die Menschen wissen, dass die Gehälter erhöht wurden, aber sie wissen nicht genau, wie viel sie verdienen. Krankenhäuser müssen Nettoeinkommen auf ihrer Homepage ausweisen, nicht nach einzelnen Namen, sondern nach Position und Qualifikation.“



    Die Beendigung der Korruption im öffentlichen Gesundheitswesen hängt auch davon ab, ob sowohl Patienten als auch Ärzte zur Einsicht gelangen, auf die unehrenhaften Umschläge“ zurückzugreifen.

  • Gesundheitwesen: Fehlende Fachärzte, Patienten mangelhaft behandelt

    Gesundheitwesen: Fehlende Fachärzte, Patienten mangelhaft behandelt

    Rumänien belegt einen der letzten Plätze in puncto Rechte und Information der Patienten, Zugang zu den Behandlungen, angebotene Dienstleistungen und Prävention. Ihrerseits haben die Patienten in Rumänien die Möglichkeit, sich im Rahmen verschiedener Umfragen zu äu‎ßern und somit objektive Daten mit ihren subjektiven Eindrücken zu belegen. Eine dieser Studien wurde von Koalition der Rumänischen Patientenverbände mit Chronischen Leiden (COPAC) durchgeführt. Luminiţa Vâlcea, Mitglied dieser Koalition, stellt uns die wichtigsten Unzufriedenheiten der Patienten dar.



    Laut unserer Studie, bei der 300 Patienten befragt wurden, wurde einem von drei Patienten eine Diagnose nach mehr als 6 Monaten oder sogar nach 12 Monaten gestellt. Ein Viertel der Patienten, die an der Studie teilgenommen haben, sagen, dass es in ihrer Stadt keinen Facharzt gibt, von dem sie sich behandeln lassen können oder der ihr Leiden überwachen kann. Einer von drei Patienten hat keine detaillierten Erläuterungen vonseiten des Arztes erhalten, nachdem ihm die Diagnose gestellt wurde. Aus der Studie ergibt sich auch noch, dass fast einer von fünf Patienten die Erläuterungen des Arztes nicht verstanden hat. In den meisten Fällen hat ihnen der Arzt nur die Behandlung verschrieben, ohne die Alternativen zu erklären.




    Es gibt aber nicht nur Kommunikationsprobleme in der Beziehung zwischen dem Patienten und dem Arzt. Es fehlt auch die integrierte Behandlung des Patienten, aber es mangelt auch an Fachärzten, präzisiert Luminiţa Vâlcea:



    Im Falle der Patienten mit chronischen Leiden sprechen wir nicht nur über die erste Diagnose oder über die für das Hauptleiden, denn chronische Patienten entwickeln eine Reihe von Nebenleiden. Das bringt weitere Unannehmlichkeiten, denn die Behandlung einer Krankheit kann im Falle der anderen kontraindiziert sein. Es gibt also kein System, das den Patienten als Ganzes betrachtet und seine Leiden behandelt. Es gibt aber au‎ßerdem Probleme hinsichtlich des ärztlichen Personals. Es ist wahr, dass sehr viele Ärzte ausgereist sind, aber es sind ja auch viele Assistenten ausgewandert. Was bestimmte Fachrichtungen anbelangt, ist die Zahl der Ärzte dramatisch gesunken.“




    Laut dem Nationalen Statistikamt haben sich 15.700 rumänische Ärzte entschieden, im Ausland zu arbeiten. Könnte das auch eine Erklärung für den aktuellen Zustand des medizinischen Systems in Rumänien darstellen, so wie es sich aus dem Europäischen Index des Gesundheitsverbrauchers ergibt? Diese Frage haben wir Ştefan Voinea gestellt, Mitglied im Team eines anderen Projekts — Der Rumänische Gesundheitsbeobachter — das von einer NGO durchgeführt wird. Ştefan Voinea:



    Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Entprofessionalisierung des rumänischen Medizinsystems, der hohen Zahl von Ärzten, die auswandern, und der Situation, in der wir uns derzeit befinden. Es gibt dieses Phänomen des Gehirnexodus und wir werden in die Situation versetzt, in der das System an der Überlebensgrenze gelangt und sich auf Assistenzärzte stützt, die sehr viel Bereitschaftsdienst leisten. Somit sind die verbliebenen Ärzte überfordert. Dieses verbunden mit den niedrigen Gehältern im System und mit dem Mangel an einer strategischer Vision betreffend das Personal haben uns in diese Situation gebracht.“




    Nicht nur die niedrigen Einkommen, besonders der jungen Ärzte, rechtfertigen diesen Exodus. Die unvergleichbar bessere technische Ausstattung der deutschen oder französischen Krankenhäuser, aber auch die fehlenden Beförderungsmöglichkeiten in Rumänien sind auch Ursachen dafür. Ştefan Voinea:



    Das Beförderungssystem ist wie geschlossen, es gibt sogenannte Kasten, Machtzentren, die die jungen Ärzte dazu bringen, sich für die Ausreise zu entschlie‎ßen, denn sie spüren, sie können dieses System nicht brechen. Es gibt viele Beispiele von Personen, die, weil sie nicht die notwendigen Beziehungen hatten, es nicht geschafft haben, eine Stelle zu bekommen. Darüber hinaus hat mir ein Krankenhausleiter gesagt, dass er, obwohl er offene Arztstellen hat, diese nicht ausschreiben wird, denn es werden sich verschiedene Personen aus der Lokalverwaltung streiten, weil jeder einen bevorzugten Kandidaten für diese Stellen hat.“




    Trotz dieser Probleme zeigen sich die Patienten im Grunde zufrieden mit den Behandlungsbedingungen in den rumänischen Krankenhäusern. Laut den Fragebögen für die Bewertung des Zufriedenheitsgrades, die vom Gesundheitsministerium an 120.000 Patienten versandt wurden, beträgt der allgemeine Zufriedenheitsgrad gegenüber der medizinischen Versorgung in den Krankenhäusern 79,8%. Möglich, dass die rumänischen Patienten niedrige Erwartungen haben und dass die Genugtuung über das Überleben eines Krankenhausaufenthaltes oder über die Genesung die Wahrnehmung des Systems beeinflussen, meinen die Experten des Rumänischen Gesundheitsbeobachters. Es gibt dennoch Informationen, die nicht gerade erfreulich sind und die sich in den Fragebögen wiederfinden: Von über 4.000 Patienten hat das ärztliche Personal Geld oder Geschenke gefordert. Das entspricht 3,92% aller befragten Patienten. Ştefan Voinea erläutert:



    In diesem Fall ist die Unterscheidung zu machen zwischen freiwilligen, informellen Zahlungen, die nicht von den Ärzten gefordert werden aber leider einen Brauch im rumänischen Gesundheitssystem darstellen, und den Fällen, in denen das medizinische Personal die ärztliche Behandlung vom Zustecken von Geld abhängig macht. Die Frage aus dem Fragebogen bezieht sich auf den letzten Fall. Also scheinen mir die über 4.000 Patienten in diesem Fall überhaupt nicht wenig zu sein, denn es handelt sich um über 4.000 Fälle, in denen die ärztliche Behandlung bedingt wurde. Das ist besonders ernst.“




    Um die Meinung der Patienten besser kennenzulernen, empfehlen die Experten dem Ministerium, das gegenwärtige System zu erweitern, indem man den Zufriedenheitsgrad der Patienten auch nach einem Besuch beim Hausharzt ermittelt.

  • Nachrichten 11.02.2018

    Nachrichten 11.02.2018

    Mit der mündlichen Prüfung im Fach Rumänisch beginnt am Montag landesweit das Abitur. Die Rumänisch-Prüfungen gehen auch am Dienstag weiter, anschließend ist die Prüfung der Kommunikationskompetenzen in der Muttersprache geplant. Zwischen dem 16.-20. Februar finden die Prüfungen im Fach digitale Kompetenzen statt, den Schluss des mündlichen Abiturs bildet am 21. und 22. Februar die Prüfung in einer internationalen Verkehrssprache. Die schriftlichen Abiturprüfungen sind in diesem Jahr ab dem 25. Juni geplant, gemäß dem Terminkalender, der durch eine Verordnung des Bildungsministers festgelegt wurde. Die ersten vorläufigen Ergebnisse des Abiturs werden am 4. Juli veröffentlicht, die endgültigen Ergebnisse nach der Bearbeitung der Prüfungsanfechtungen am 9. Juli.



    In Rumänien ist die Einführung des Europäischen Systems zur Kontrolle von Arzneimitteln eingeleitet worden. Dazu wurde ein offizielles Verfahren zur Einführung des Systems gestartet, das innerhalb eines Jahres in allen EU-Ländern laufen soll. Daher werden ab dem 9. Februar 2019 nur Arzneimittel in den Umlauf gebracht, die den neuen Sicherheitsvorschriften entsprechen. Behörden, Industrievertreter und Apotheker betrachten die Initiative als wesentlich für die Sicherheit und Gesundheit der Patienten. Derzeit sei die Gefahr, dass gefälschte Produkte in den Handel gerieten, immer größer, so die Begründung. Nach den neuen Regeln ist es auch auf Anfrage der Patienten nicht mehr möglich, die Packungen zur Entnahme von nur einigen Tabletten zu öffnen.



    Das rumänische Außenministerium hat den Tod eines rumänischen Staatsbürgers infolge des starken Sturms auf Malta bestätigt. Dabei berief es sich auf Informationen von Vertretern des Konsulats in Catania auf Sizilien. Die Entwicklung auf Malta werde derzeit prioritär verfolgt, das rumänische Konsulat in Catania sei dabei in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und stelle die notwendige konsularische Hilfe zur Verfügung, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Der Rumäne starb, nachdem ein Baum vom Sturm aus dem Boden gerissen und auf sein Auto gestürzt worden war. Seine rumänische Begleiterin wurde mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert und ist derzeit stabilisiert. Starker Wind und sintflutartige Regenfälle hatten Malta heimgesucht und die Straßen überschwemmt, nachdem die Niederschläge monatelang weit unter dem Durchschnitt gelegen waren.



    SPORT: Rumäniens Tennis-Damen haben sich für das Playoff um den Aufstieg in die Weltgruppe des FedCups qualifiziert. Sie bezwangen am Wochenende in einer Begegnung der Weltgruppe II. in Klausenburg die kanadische Auswahl mit 3:1. Den entscheidenden Punkt für Rumänien brachte Irina Begu (37. WTA) mit dem Zweisatzsieg (6:2, 6:4) gegen Katherine Sebov am Sonntag. In der ersten Einzelbegegnung am Samstag hatte Sorana Cîrstea (38. WTA) die rund 100 Ränge schlechter platzierte Carol Zhao deutlich mit 6:2 und 6:2 nach nur 53 Minuten besiegt. Im zweiten Spiel des Tages hatte Irina Begu wesentlich mehr Mühe gegen die Kanadierin rumänischer Abstammung Bianca Andreescu (173. WTA). Dennoch behielt die Rumänin am Ende die Kontrolle und gewann mit 6:3, 6:7 und 6:2. Den Ehrenpunkt für Kanada holten die Doppelspielerinnen Gabriela Dabwrowski und Carol Zhao mit dem Sieg über Raluca Olaru und die Debütantin Ana Bogdan. Damit darf Rumänien im April ein Playoff um den Aufstieg in die Weltgruppe bestreiten. Die Auslosung des Gegners und des Austragungsorts steht noch aus.



    Rumäniens Rugby-Herren haben zum Auftakt der Europameisterschaft einen haushohen Sieg über Deutschland gefeiert. In Klausenburg gewannen sie die erste Begegnung des Rugby Europe International Championship 2018 mit 85:6. Die Partie zählt auch für die Qualifikation zur WM 2019. Damit revanchierte sich Rumänien für die überraschende Niederlage gegen Deutschland vor einem Jahr. Das Spiel in Offenbach endete damals mit 41:38 für die Hausherren. In der Tabelle der WM-Qualifikation führt Rumänien derzeit mit 17 Punkten, gefolgt von Spanien mit 16, Russland mit 9, Deutschland mit 8 und Belgien mit nur zwei Punkten.

  • Grippefälle in rumänischen Krankenhäusern

    Grippefälle in rumänischen Krankenhäusern

    Auf der Suche nach dem bestmöglichen Schutz gegen Grippe haben mehrere Krankenhäuser die Besuchszeiten eingeschränkt. Das Regionalkrankenhaus für Krebserkrankungen in Iasi (im Nordosten Rumäniens) steht unter Quarantäne, nachdem eine leukämiekranke Frau an Grippe gestorben ist. Auch bei anderen schwerkranken Patienten des Regionalkrankenhauses für Krebserkrankungen wurden zusätzlich Grippeerkrankungen diagnostiziert. Die Ärzte gehen davon aus, dass ein Besucher die Patienten mit Grippe angesteckt hat. Daher hat der Chefarzt des Regional-Krebskrankenhauses in Iasi, Gabriel Dimofte, alle Besuche verboten. Ferner werden die im Krankenhaus liegenden Patienten getestet, um die Verbreitung der Grippe zu stoppen. Gabriel Dimofte:



    Die Verwandten oder andere Besucher haben keinen Zugang mehr ins Krankenhaus, nicht einmal bis zur Zimmertür, weil das Risiko, die Patienten mit Grippe anzustecken, viel zu hoch ist. Wir führen Schnelltests bei den Patienten und in den nächstenTagen werden wir die Testergebnisse haben. Auf der Intensivstation haben wir zur Zeit sechs Grippefälle – zwei Patienten fühlen sich schon besser. In der Abteilung Hämatologie haben wir noch fünf an Grippe erkrankten Patienten, die unter Beobachtung bleiben.



    Eine einfache Erkrankung kann jeder von uns in jeder Jahreszeit bekommen. Von Oktober bis Februar, in der sog. Grippesaison“, werden aber die Grippe-Erkrankungen häufiger, weil das kalte Wetter und die plötzlichen Temperaturschwankungen die Immunität gegen Erkrankungen senken. Bis jetzt sind in Rumänien 10 Menschen an Grippe gestorben, und die Grippesaison ist noch nicht vorbei. Die Hausärzte setzen die Impfung gegen Grippe auch in diesem Monat fort, mit Schwerpunkt auf gefährdete Zielgruppen, wie chronisch Kranke, schwangere Frauen, Kinder und Senioren. Ferner empfehlen die Ärzte erhöhte Hygienemaßnahmen, den Verzehr von Obst und Gemüse und das Vermeiden der Selbstmedikation. Dem nationalen Seuchenkontrollzentrum nach sind bisher rund 75.000 Menschen an akuten viralen Atemwegsinfektionen erkrankt.



    Wenn man aber in Temeswar ins Krankenhaus eingeliefert werden muß, erlebt man einen Alptraum. Ende der letzten Woche gab es im Fernsehen schockierende Aufnahmen aus dem Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Temeswar. In den Krankenzimmern blätterte der Putz von den Wänden ab, die Möbelstücke aus Metall waren verrostet und an den Fenstern hingen Bettlaken anstelle von Gardinen. Infolge der ausgstrahlten Bilder mußte das Krankenhaus mehrere Geldbußen bezahlen, und zwar wegen Hygienemängel, mangelhafte Ausstattung der Duschen und Toiletten und Mängel bei der Abfallsammlung. Leider sind die Geldbußen keine Lösung für die großen Probleme des Krankenhauses in Temeswar, und es gibt in Rumänien noch viele Krankenhäuser in demselben desolaten Zustand. Die jahrelange Unterfinanzierung im Gesundheitssystem, die extreme Faulheit der Kommunalbehörden, wenn es darum geht, Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur zu betätigen, das schlechte Management und der akute Mangel an Krankenhauspersonal führten zu einer endlosen Krise im rumänischen Gesundheitssystem.

  • Reform im Gesundheitswesen: Vorstellungen gehen teils auseinander

    Reform im Gesundheitswesen: Vorstellungen gehen teils auseinander

    Rumäniens Gesundheitswesen gleicht einem Schlachtfeld. Oder einer Baustelle. Mehrere Medien- und Justizskandale hatten die Branche unlängst erschüttert. Etwa der Skandal um die verdünnten Desinfektionsmittel oder diverse Korruptionsvorwürfe gegenüber Krankenhausleitern. Der einstimmige Tenor lautet: Das System muss überdacht oder reformiert werden. Doch wie und wann soll die Reform Konturen annehmen?



    Die Meinungen gehen erst dann auseinander, wenn es um die Strukturierung der Reform im rumänischen Gesundheitswesen geht. Der erste logische Schritt einer Lösungsfindung, die Befragung der Systemteilnehmer selbst, ist bereits getan. Patienten und das medizinische Personal waren die Zielgruppe einer Umfrage der Europäischen Stiftung für Fortschrittliche Studien in Brüssel, der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien und der Stiftung der Demokratischen Linken. Laut der Studie seien 54% aller Rumänen zufrieden mit den staatlichen Krankenhäusern, die restlichen 46% bezeichneten sich als unzufrieden.



    Der höchste Zufriedenheitsgrad war bei den Personen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren anzutreffen. Nur 43% der jungen Rumänen sind indes zufrieden mit der Versorgung in den staatlichen Krankenhäusern. Nach den Hauptursachen der Unzufriedenheit haben wir uns beim Soziologen Iulian Stănescu erkundigt.



    Das erste Kriterium ist die Sauberkeit, die Desinfektion, die für über 80% der Umfrageteilnehmer ein Problem darstellt. Ebenfalls 80% haben auf die mangelhafte Qualität der Versorgung in den staatlichen Krankenhäusern hingewiesen. Hinzu kommt auch das Problem der inoffiziellen Zahlungen. Weniger als ein Fünftel aller Befragten ist völlig oder teilweise mit der Aussage einverstanden, dass eingelieferte Patienten gut beraten seien, dem Personal Gefälligkeiten oder Geschenke anzubieten. Trotzdem zeigen Daten der qualitativen Erhebung, dass es sich dabei um ein weit verbreitetes Phänomen handelt und dass die Bürger die Situation stillschweigend hinnehmen, mit der Begründung, dass es gang und gäbe sei.“




    Aus den detaillierten Gesprächen mit den Befragten sei auch ihre Wahrnehmung der Probleme im Gesundheitswesen hervorgegangen, bzw. die Art, wie sie die Ursachen dafür sehen, sagt Iulian Stănescu.



    Aus der qualitativen Erhebung sind mehrere Probleme hervorgegangen. Das fehlende medizinische Personal und dessen fehlende Motivation, die fehlende Ausstattung, die Überbelegung, die Wartezeiten, die Bürokratie, das schlechte Management, die Entlohnung. All diese Probleme haben nach Ansicht der Befragten eine Ursache: die Unterfinanzierung. Im vergangenen Jahr konnten etwa einem Drittel aller Patienten nicht die benötigten Untersuchungen angeboten werden. Das, weil die Labore überbelegt waren oder über keine Finanzmittel mehr verfügten.“




    Ein Teil dieser Probleme könne als fehlender Zugang zur medizinischen Handlung“ zusammengefasst werden, bestätigt auch Vasile Barbu, der Vorsitzende des Landesverbandes für Patientenschutz.



    Die grö‎ßten Probleme treten dann auf, wenn man nach einer Erkrankung nach Anbietern von medizinischen Diensten suchen und Zugang zur medizinischen Handlung haben möchte. Das ist für einen Patienten das grö‎ßte Problem. Viele Ärzte sind ausgewandert und es sind nur wenige Fachkräfte geblieben. Nach der ärztlichen Untersuchung durch einen Facharzt müssen die diagnostischen Tätigkeiten bei einem weiteren Fachmann fortgesetzt werden. Und das kostet in diesem Fall viel Geld, es handelt sich um Summen, die unsere Möglichkeiten sprengen. Da wird die medizinische Handlung automatisch beeinträchtigt.“




    Dank dem System der staatlichen Krankenversicherung hat ein rumänischer Staatsbürger Anspruch auf ein festgelegtes Paket an medizinischen Dienstleistungen. Dafür müssen die Versicherten und ihre Arbeitgeber jeweils einen Beitrag aus dem Bruttolohn an die Krankenkasse abführen: 5,5% beträgt der Anteil der Arbeitnehmer und 5,2% der Beitrag der Arbeitgeber. Allerdings reichen die Beiträge oftmals nicht aus. Die Patientenverbände beabsichtigten dennoch nicht, das aktuelle System zu verändern, erklärt Vasile Barbu vom Patientenschutzverband.



    Theoretisch gibt es ein äu‎ßerst gro‎ßzügiges Dienstleistungspaket. Doch in Wirklichkeit hat man keinen Zugang dazu. Es gibt unterschiedliche Hindernisse für den Patienten, bürokratischer oder finanzieller Art, dadurch wird ihm der Zugang zu den Dienstleistungen verwehrt, für die er versichert ist. Es ist sehr wichtig, dass wir ein Krankenversicherungssystem haben, das vor allem auf soziale Solidarität gestützt ist.“




    Derweil hat das medizinische Personal seine ganz eigenen Vorstellungen. Das Thema haben wir gemeinsam mit der Ärztin Eleodor Cârstoiu angeschnitten, der Vertreterin der Ärztegewerkschaft ROMEDICA.



    Das erste Problem hängt mit unserer Tätigkeit zusammen, die Arbeitsnormen für einen Arzt, einen Assistenten oder eine Pflegekraft erforderlich macht. In Rumänien gibt es diese Arbeitsnormen nicht. Derzeit arbeiten wir entsprechend der Anzahl der Betten, was mit der medizinischen Tätigkeit im heutigen Rumänien nichts mehr zu tun hat. Die medizinische Tätigkeit hat sich in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt, wobei in den letzten 10 Jahren die bürokratische Arbeit hinzugekommen ist, was unsere Arbeit erschwert. Die Anzahl der auszufüllenden Dokumente ist zumindest in den letzten Jahren exponentiell gestiegen.“




    Laut Angaben der Gewerkschaften der Branche könnten derartige Probleme allein durch eine Überarbeitung der Gesetzgebung behoben werden. Dabei müsste man auch den Kunstfehler genauer definieren, glaubt Dr. Eleodor Cârstoiu.



    Die geltende Gesetzgebung ist völlig unbefriedigend und lässt Missbrauchssituationen zu, in denen die Ärzte unter einer ständigen Bedrohung leben. Deshalb müssen Kunstfehler in einem eigenen Gesetz gemä‎ß europäischen Standards erfasst sein. Und das dritte Problem, das uns beschäftigt, ist die Ausbildung des medizinischen Personals. Nach dem sechsjährigen Studium wird den Absolventen überhaupt keine Qualifikation eingeräumt. Nach dem Medizin-Studium erhält man ein Diplom aus Pappe, mit dem man seinen Beruf nicht ausüben darf. Wir wollen, dass sich das ändert. Nach dem Studium folgt eine Vorbereitungszeit zwischen 3 und 7 Jahren, in der man sich als Assistenzarzt auf einen bestimmten Fachbereich der Medizin spezialisiert. Und diese Vorbereitung ist völlig unbefriedigend. Darüber hinaus muss ein Arzt sein Leben lang lernen. Die berufliche Fortbildung erstreckt sich über die gesamte Karriere und wir glauben, dass sie besser organisiert werden sollte.“




    Ungeachtet der möglichen gesetzlichen Veränderungen dürfe die Finanzierung des Gesundheitswesens nicht darunter leiden, glauben die Interessenvertreter der Patienten. Laut der Studie der Europäischen Stiftung für Fortschrittliche Studien glauben 44% der Befragten, dass sich das Gesundheitswesen grö‎ßtenteils über öffentliche Gelder finanzieren sollte. Weniger als ein Viertel der Umfrageteilnehmer gab an, dass eine überwiegend oder ganz private Finanzierung der Gesundheit förderlich sei. Damit gibt es dreimal so viele Anhänger des staatlichen Gesundheitswesens als Befürworter eines privaten Systems.

  • Schlechter Zustand des Gesundheitswesens: Minister Voiculescu schlägt Alarm

    Schlechter Zustand des Gesundheitswesens: Minister Voiculescu schlägt Alarm

    Der rumänische Staat kann die Investitionen im Gesundheitswesen nicht nachhaltig unterstützen, die nötigen Medikamente für die Patienten nicht zur Verfügung stellen und hat keine Strategie, das ärtzliche Personal zu motivieren. Das erklärte der rumänische Gesundheitsminister Vlad Voiculescu auf einer Fachkonferenz. Er versuchte, unter anderen, die Ärzte zu überzeugen in ruralen Gebiete ihre Tätigkeit auszuüben. Auf dem Lande haben etwa sechs Millionen Rumänen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Vlad Voiculescu dazu:Am 1. August wurden die Löhne angehoben und der Bereitschaftsdienst wird besser bezahlt. Wir reden von Erhöhungen zwischen 60 % und mehr als 90 %. Darüberhinaus werden wir in den folgenden Monaten Maßnahmen treffen und den Ärzten helfen aufs Land zu gehen, da wo es für die Bevölkerung überhaupt keine medizinische Versorgung gibt. Es gibt über 6 Millionen Rumänen, die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.“



    Unbedingt erforderlich sei auch der Bau von neuen Krankenhäusern, erklärte ferner Vlad Voiculescu. Die jetzigen stammen aus den 70er Jahren oder seien sogar älter. Voiculescu hofft, dass nächstes Jahr die Ausschreibungen für den Bau der ersten regionalen Krankenhäuser mit EU-Finanzierung in Iasi, Cluj und Craiova stattfinden werden. Weiter soll ein neues Auswahl-Verfahren der Krankenhaus-Manager eingeführt werden. Dabei sollen auch die Sauberkeit in den Krankenhäusern und das Feedback der Patienten zählen. Voiculescu werde, seinen eigenen Aussagen zufolge, in den nächsten Tagen einen Minister-Orden erlassen, der den Preis-Meschanismus und weitere Aspekte regeln wird. Dazu gehören ein Berichterstattungs-System für fehlende Medikamente, ein Monitorisierungs-System der verfügbaren Lagerbestände und obligatorische Maßnahmen.



    Im Rahmen der selben Konferenz hat Radu Tibichi, Vorsitzender der Nationalen Krankenkasse, angekündigt, dass bis Ende des Jahres der Bedarf für medizinische Versorgung erfasst werden sollte. Die Behörden sollten dann ein klares Bild der nötigen medizinischen Dienstleistungen, der nötigen Fonds und des nötigen Personals haben. Andererseits sprach Tibichi über die positiven Folgen der Einführung der Gesundheitskarten. Das habe im ersten Jahr zu einem Ersparnis von 100 Millionen Euro geführt. Gegenüber der Vorjahresperiode seien die subventionierten Verschreibungen um mehr als 4 Millionen zurück gegangen und die Zahl der eingelieferten Patienten habe sich um knapp 90 Tausend vermindert. Die Informatisierung hat mit sich Effizienz und Kontrolle gebracht und sei ein Grundstein für das, was wir aufbauen möchten, sagte ferner der Chef der Nationalen Krankenkasse. Die Informatisierung im Gesundheitswesen soll weiter gehen.

  • Das rumänische Gesundheitssystem braucht Notmaßnahmen

    Das rumänische Gesundheitssystem braucht Notmaßnahmen

    Das Bukarester Krankenhaus für Verbrennungen ist in ganz Rumänien bekannt; dort werden Patienten mit äußerst schweren Verbrennungen behandelt. In den letzten Jahren hat aber das Verbrennungskrankenhaus ein viel schlechteres Image bekommen. Grund dafür waren die Krankenhausinfektionen, die zum Tod mehrerer Patienten führten, der Skandal um die gepanschten Desinfektionsmittel, die vom Unternehmen Hexipharma geliefert wurden, und schwere Korruptionsanschuldigungen gegen einige Ärzte und Krankenhausmanager. Der jüngste Skandal war aber vor einigen Tagen ausgebrochen, als die Medien eine schokierende Aufnahme veröffentlicht hatten: Ein in der Intensivabteilung behandelte Patient war gestorben, und auf eine offene Wunde an seinem Hals waren Maden (Larven der Stubenfliege) zu sehen. Hinzu kam noch ein Todesfall: Eine Patientin ist nach einer Transfusion mit Blut der falschen Blutgruppe gestorben. Infolge der zwei Todesfälle wurden die Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin, sowie die Abteilung Transfusionsmedizin und Hämatologie des Bukarester Krankenhauses für Verbrennungen geschlossen. Zur Zeit sucht man nach Lösungen zum Verlegen dieser Abteilungen in eine andere medizinische Einheit. Ferner wurden zwei Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung und eine Untersuchung des Ombudsmannes eingeleitet.


    Der rumänische Gesundheitsminister, Vlad Voiculescu, sagte, es sei inakzeptabel, dass man aus der Tragödie vom 30. November 2015 im Club Colectiv nichts dazugelernt habe. Damals waren nach einem schweren Brandunfall im Bukarester Club Colectiv 64 Menschen gestorben; mehr als 100 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Manager des Krankenhauses für Verbrennungen habe aber keinen Antrag für zusätzliche Investitionen oder für die Aufstockung des Krankenhauspersonals eingereicht. Über die notwendigen Maßnahmen sagte Vlad Voiculescu:



    Die einzige vernünftige Maßnahme, die wir in den letzten Monaten mehrmals in Betracht gezogen haben, ist das Schließen des Krankenhauses und das Verlegen der Aktivität in eine andere medizinische Einheit. Ich diskutierte mit den Managern einiger Krankenhäuser, die Patienten mit schweren Verbrennungen übernehmen könnten, aber nach den Gesprächen sind wir zu dem Schluß gekommen, dass wir nicht das gesamte Verbrennungskrankenhaus schließen können. Es werden auch weitere Maßnahmen vorgesehen: Inspektionen, Kontrollen, Sanktionen in Form von Geldstrafen, aber selbstverständlich auch die Unterstützung des Bukarester Verbrennungskrankenhauses mit allen notwendigen Investitionen. Solange man im Krankenhaus keine Klimaanlage hat, solange der Krankenhausmanager keinen Antrag zur finanziellen Unterstützung beim Gesundheitsministerium eingereicht hat, solange die Krankenhausfenster nicht mit Fliegengittern versehen sind, hat man ein großes Problem.“



    Im Bukarester Krankenhaus für Verbrennungen werden zur Zeit 47 Patienten behandelt; zwei von ihnen dürfen nicht bewegt werden. Sollte zu diesem Zeitpunkt ein Brandunfall mit vielen Verletzten passieren, so müßten die Patienten ins Ausland geschickt werden, weil in Rumänien keine entsprechende Behandlungsmöglichkeiten vorhanden seien. Nach dem Brandunfall im Club Colectiv waren viele Schwerverletzte ins Bukarester Verbrennungskrankenhaus eingeliefert worden. Auch wenn mehrere Patienten zur Behandlung in ausländische Krankenhäuser verlegt wurden, sind einige von ihnen infolge der Krankenhausinfektionen gestorben, die sie in rumänischen Krankenhäusern bekommen hatten. Eine bittere Ironie ist die Tatsache, dass Anfang dieses Jahres, bei der Gala Ein Mensch unter Menschen“, die den Professionalismus, die Hingabe, sogar das Heldentum belohnt, das Managerteam des Bukarester Krankenhauses für Verbrennungen mit einem Preis ausgezeichnet wurde.

  • Nachrichten 04.04.2016

    Nachrichten 04.04.2016

    BUKAREST: Das Symbol der nationalen Geistigkeit, die Rumänische Akademie hat am Montag ihr 150. Jubiläum seit der Gründung gefeiert. Zu diesem Anlass wurde eine feierliche Sitzung veranstaltet, an der Vetreter der Behörden, ausländische Gäste, Vorsitzende der europäischen Akademien, rumänische Kultur- und Wissenschafts-persönlichkeiten, Vollmitglieder der Akademie und Korrespondenten aus Rumänien und aus dem Ausland teilnahmen. 1866 ursprünglich unter der Bezeichnung Die Rumänische Literarische Gesellschaft“ gegründet, dann unter dem Namen die Rumänische Akademische Gesellschaft“ bekannt, ist die Anstalt, die seit März 1879 den Namen Die Rumänische Akademie“ trägt, das höchste rumänische Kultur- und Wissenschaftsgremium. Ihre Mitglieder sind anerkannte, landesweit und international geschätzte Persönlichkeiten der Geistes- und Naturwissenschaften aus zahlreichen Bereichen, von Geschichte, Philosophie und Sprachwissenschaft, bis zur Atomphysik, Chemie, Makro- und Mikrobiologie. Zurzeit hat die Rumänische Akademie 84 Vollmitglieder, 76 Korrespondentmitglieder, 45 Ehrenmitglieder, davon sechs aus dem Ausland.



    BUKAREST: Die Bukarester Abgeodnetenkammer hat am Montag die Beratungen über den ersten Antrag gegen ein Mitglied des politisch unabhängigen Kabinetts von Dacian Cioloş begonnen. Die Urheber der Urkunde sind die Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) und der Ungarnverband (UDMR). Diese werfen der Justizministerin Raluca Pruna vor, dass die Verordnung über die Abhörung von Telefonaten in Strafverfahren, für die sie sich einsetzt, Rumänien in einen unsicheren Staat verwandeln würde, in dem man über Menschenrechte zwar spricht, aber diese nicht unbedingt respektiert. Die Liberalen bewerteten das Vorgehen der Urheber als komisch“. Die Sozial-Demokratische Partei sagte, sie werde keine einfachen Anträge unterstützen, sondern die Absetzung einiger Minister fordern. Am Mittwoch wird die Abstimmung über den Antrag gegen Justizministerin Raluca Pruna stattfinden.



    BUKAREST: In Rumänien ging der Protest der Hausärzte auch am Montag weiter — sie sind unzufrieden, weil die Krankenkasse ihre Dienstleistungen nicht mehr abrechnet, da der Rahmenvertrag zwischen Kasse und Ärzten nicht verlängert wurde. Wie auch am Freitag stellten Hausärzte am Montag dementsprechend keine Rezepte für Arzneimittel mit Kostenerstattung aus und schickten keine Patienten zu den Fachärzten an Krankenhäusern. Ihr Protest richtet sich gegen die unzureichende Finanzierung und gegen die Tatsache, dass Hausärzte die Fehler im System der elektronischen Gesundheitskarten aus eigener Tasche bezahlen müssen. Sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, wollen die Hausärzte in zehn Tagen einen grö‎ßeren Warnstreik antreten. Letzte Woche hatten die Hausärzte Mahnwachen vor dem Arbeitministerium organisiert.

  • Nachrichten 06.12.2015

    Nachrichten 06.12.2015

    BUKAREST: Der Haushaltsentwurf für 2016 steht zur öffentlichen Debatte und sollte nächste Woche von der Regierung angenommen und dem Parlament vorgelegt werden. Ministerpräsident Dacian Ciolos erklärte, die Exekutive beabsichtige, zusammen mit dem Haushaltsentwurf dem Parlament auch einen Plan mit sektoriellen Aktionen vorzulegen. Mehr Geld als im vorigen Jahr werden das Verteidigungs-, Innen-, Erziehungs-, Kultur- und das Gesundheitsministerium erhalten. Weniger Fonds bekommen dagegen das Transport-, Arbeits-, Justiz- und Finanzministerium. Laut Haushaltsentwurf stehen dem Staat nächstes Jahr um 3,6 Milliarden Lei (umg. etwa 0,8 Milliarden Euro) höhere Einnahmen zu Verfügung. Die Ausgaben 2016 werden um etwa 16 Milliarden Lei (etwa 3,5 Milliarden Euro) höher als 2015 und decken alle Ma‎ßnahmen, die dieses Jahr von der Regierung und vom Parlament angenommen wurden. Mit dem Haushaltsentwurf für 2016 werden mehrere Prinzipien untermauert, darunter das Sichern der finanziellen Berechenbarkeit, um das Vertrauen der rumänischen Unternehmer und der ausländischen Partner in die Politik der rumänischen Regierung zu konsolidieren und die Privatinvestitionen zu stimulieren, die effiziente Verwertung der Haushaltsressourcen, eine höhere Transparenz beim Verwenden der öffentlichen Gelder und eine bessere, freundlichere Beziehung des Staates zu den Steuerzahlern. Der Staatshaushalt 2016 basiert auf einem Defizit von 2,8% des BIP und auf einem Wirtschaftswachstum von 4,1%.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt hat das Gerichtsverfahren über den Brand am 30. Oktober im Club Colectiv begonnen. Die zwei Feuerwehrleute, die das Lokal kontrolliert haben, bleiben in Untersuchungshaft. Sie wurden von der Antikorruptionsbehörde wegen Amtsmissbrauch angeklagt, weil nach der Kontrolle sie den Betrieb des Clubs weiter genehmigt hätten, obwohl das Lokal über keine Brandschutzgenehmigung verfügte. Das rumänische Gesundheitsministerium hat bekanntgegeben, dass alle Opfer der Brandkatastrophe vom 30. Oktober, die noch in rumänischen Krankenhäusern behandelt werden, ins Ausland transferiert werden können, wenn die Ärzte dies empfehlen und wenn die Familien der Patienten damit einverstanden sind. Die Entscheidung erfolgte, nachdem die Bukarester Fachklinik für die Behandlung von Brandwunden und plastische Chirurgie eingeräumt hatte, dass drei der Verletzten aus dem Club Colectiv an sog. Nosokomialinfektionen, die Patienten im Krankenhaus erwerben, gestorben waren. Infolge der Brandkatastrophe vom 30. Oktober sind 60 Menschen ums Leben gekommen, mehrere Dutzend Menschen wurden verletzt. Zur Zeit werden noch 31 Patienten in Bukarester Krankenhäusern, und weitere 30 Patienten in ausländischen Kliniken behandelt.



    BUKAREST: Ab Montag werden rumänische Soldaten eine Woche lang zusammen mit ihren Kameraden aus den Vereinigten Staaten und aus der benachbarten, ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau auf einem Übungsplatz im Südosten Rumäniens trainieren. Dort findet das Modul Platinum Lynx 16.2 im Rahmen der internationalen militärischen Übung Black Sea Rotational Force statt. Die internationale Übung hat den Zweck, die gemeinsame Ausbildung der Soldaten fortzusetzen, das Niveau der Interoperabilität zwischen den beteiligten Streitkräften zu steigern und die Partnerschaft zu verstärken.



    KIEW: Der US-Vizepräsident Joe Biden unternimmt einen Besuch in Kiew, um die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Ukraine gegenüber Ru‎ßland zu bekräftigen. Die USA ermuntern die Ukraine, die Bemühungen zur Bekämpfung der Korruption zu intensivieren, meldet die AFP. Am Montag wird der US-Vizepräsident Joe Biden mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und mit dem Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk zusammenkommen. Auf dem Besuchsprogramm steht auch eine Rede Bidens vor dem ukrainischen Parlament. Es ist der vierte Besuch Bidens in der ex-sowjetischen Republik nach der proeuropäischen Protestbewegung, die zum Rücktritt des prorussischen Staatspräsidenten Wiktor Janukowytsch führte und eine tiefe Krise zwischen der Ukraine und Ru‎ßland verursachte. Die Ukraine befindet sich in einer schwierigen Lage nach einem Konflikt mit den prorussischen Separatisten im Osten des Landes, bei dem mehr als 8.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Das osteuropäische Land fürchtet, dass die Unterstützung seitens seiner westlichen Allierten schwächer wird, da einige von ihnen den Dialog mit Russland wiederaufnehmen wollen, um den syrischen Konflikt zu lösen, kommentiert die internationale Presse.