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  • Literaturauszeichnungen: Der nationale Lyrikpreis „Mihai Eminescu“

    Literaturauszeichnungen: Der nationale Lyrikpreis „Mihai Eminescu“

    Kurz nach der Wende wurde eine Preisverleihung ins Leben gerufen, die in kürzester Zeit zu einem Bezugspunkt für die zeitgenössische Lyrik wurde: der nationale Lyrikpreis Mihai Eminescu“ in Botoşani. Das Projekt entstand aus der Initiative des Dichters Gellu Dorian, der genau wie der Nationaldichter Mihai Eminescu im nordostrumänischen Botoşani geboren wurde. Wie alt war die Idee? Auf diese Frage antwortet der Initiator des Projektes:



    Die ersten Schritte haben wir nach dem antikommunistischen Aufstand unternommen. Es war der Sommer von 1990, im Monat Juni. Im Juni 1989 wurde der 100. Jahrestag des Todes von Eminescu gefeiert. Bis zur Wende waren solche Kulturveranstaltungen der kommunistischen Ideologie untergeordnet. Wir wollten also dieses Format ändern und haben nach der Wende in Botoşani mit Hilfe der Lokalbehörden den nationalen Lyrikpreis Mihai Eminescu ins Leben rufen.“



    Der nationale Lyrikpreis Mihai Eminescu — Opera Omnia“ hat im Laufe der Zeit einen besonderen Wert erlangt. Der diesjährige Gewinner, der Klausenburger Schriftsteller Ion Mureşan, bezeichnete den Preis als Zugangsausweis, der einem erlaubt, im elitären Klub der rumänischen Lyrik weiter zu kommen, da die besten rumänischen Dichter der letzten fünfzig Jahre mit diesem Preis ausgezeichnet wurden“. Der Dichter Gellu Dorian erinnert sich an die Zeit, als das Projekt angesto‎ßen wurde:



    Von Anfang an hatten wir geplant, diesen Preis einem zeitgenössischen rumänischen Dichter für sein gesamtes Werk zu verleihen. Daher der Ausdruck »Opera Omnia« in der Bezeichnung des Preises. Der Preis wird aufgrund der Entscheidung einer nationalen Jury verliehen, Jurymitglieder sind renommierte Persönlichkeiten der rumänischen Literaturkritik und der Literaturgeschichte, Literaturprofessoren von vier der bedeutendsten Kulturzentren Rumäniens: Bukarest, Jassy, Klausenburg, Temeswar. Der damalige Vizepräsident des Schriftstellerverbands, Laurenţiu Ulici, fand die Idee sehr gut, er hat unser Projekt unterstützt, eine Jury gebildet, die 10 Jahre lang diesen Preis verliehen hat und zehn Dichter haben sich durch diesen Preis einer wesentlichen Anerkennung erfreut. Hauptkriterium war der Wert. Im Laufe eines Jahres wählen wir einen Dichter aus zahlreichen, die bereits ein vollständiges Werk haben aus. Dafür führen wir im Voraus eine Umfrage in verschiedenen Bereichen durch: im Sozialbereich, im akademischen Bereich, in Redaktionen verschiedener Zeitschriften und in den grö‎ßten rumänischen Verlagen. Die Werke der ersten zehn Dichter werden anschlie‎ßend von der Kulturstiftung »Hyperion« in Botoşani und von uns beurteilt. Ferner treten fünf oder neulich, seit zwei Jahren, sieben Dichter vor die Jury, die ebenfalls grö‎ßer geworden ist. Sieben renommierte Persönlichkeiten der rumänischen Literatur geben ferner ihre Stimmen ab und der Gewinner steht dann fest. Es ist ziemlich schwer, den Gewinner im Voraus auszumachen. Es handelt sich darum, eine gro‎ße Verantwortung zu übernehmen, denn Rumänien hat zahlreiche Dichter von unbestreitbarem Wert und wir können nicht alle mit diesem Preis auszeichnen. Wir haben ihn bereits 23 wichtigen Namen der rumänischen zeitgenössischen Literatur verliehen.“



    Zu den Dichterinnen und Dichtern, die im Laufe von fünfzehn Jahren mit dem begehrten Preis geehrt wurden, zählen Gellu Naum, Ana Blandiana, Ştefan Augustin Doinaş, Dorin Tudoran, Ileana Mălăncioiu. Die letztere ist Gewinnerin des Preises bei der fünften Preisverleihung und ebenfalls Initiatorin des Debüt-Preises. Seit 1998 wird also der Nationalpreis Mihai Eminescu“ auch in der Kategorie Opera Prima (Erstwerk) verliehen. Zu den Gewinnern der ersten 16 bisherigen Preisverleihungen zählen Doru Mareş, Liviu Georgescu, Răzvan Ţupa, Dan Sociu und dieses Jahr Ştefan Baghiu.



    Unlängst stellte sich der Literaturkritiker Mircea Martin mit Bezug auf diesen Preis eine rhetorische Frage: Wird nach einigen Jahren einer der Gewinner des Debüt-Preises zurück nach Botoşani kehren, um den gro‎ßen Preis zu erhalten?“ Dieselbe Frage haben wir auch dem Initiator des Projektes, dem Dichter Gellu Dorian gestellt:



    Zweifellos befinden sich derzeit alle Dichter, die diesen Preis erhalten haben, auf dem Weg zum Erfolg. Einige sind bereits bekannt geworden, wie Liviu Georgescu, Gewinner der dritten Preisverleihung. Viele seiner Gedichtbände sind bereits veröffentlicht worden. Selbstverständlich ist die Frage von Professor Mircea Martin, langjähriges Mitglied dieser Jury, voll gerechtfertigt und meiner Meinung nach werden wir bei der 20. Preisverleihung auch eine derartige Nominierung einführen.“



    An der 23. Preisverleihung Mihai Eminescu — Opera Omnia“ hat die Jury, deren Präsident der Akademiker Nicolae Manolescu war, den Dichter Ion Mureşan mit dem begehrten Preis geehrt. Jurymitglieder waren Mircea Martin, Cornel Ungureanu, Ion Pop, Alexandru Cistelecan, Mircea Diaconu und Ioan Holban. Weitere Nominierungen erhielten neben Ion Mureşan auch die Schriftsteller Mircea Cărtărescu, Liviu Ioan Stoiciu, Lucian Vasiliu, Constantin Abăluţă, Ovidiu Geraru und Vasile Vlad. Der mit 20.000 Lei dotierte Preis sowie die Trophäe erhielt Ion Mureşan bei einer Sondergala, die aus Anlass der Eminescu-Tage veranstaltet wurde. Der Gewinner wurde — genau wie seine Vorgänger — auch mit dem Titel Ehrenbürger der Stadt Botoşani“ ausgezeichnet.



    Seit der ersten Preisverleihung wird der nationale Lyrikpreis Mihai Eminescu“ jährlich am 15. Januar, dem Geburtstag von Mihai Eminescu, verliehen. Seit 2011 wird an diesem Datum in Rumänien auch der Tag der rumänischen Kultur gefeiert.



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  • Nachrichten 17.10.2013

    Nachrichten 17.10.2013

    BUKAREST: Mehr als 100 Menschen aus einer Ortschaft im Osten Rumäniens haben am Donnerstag den 4. konsekutiven Tag gegen die Schiefergas-Förderung protestiert. Am Mittwoch hatten die Ortsbewohner eine Menschenkette gebildet und einen Teil einer Nationalstrasse blockiert um die Installierung einiger Erkundungs-Geräte des amerikanischen Unternehmens Chevron zu vermeiden. Das Unternehmen hat von den rumänischen Behörden alle Genehmigungen erhalten. In mehreren Städten Rumäniens haben sich die Menschen solidarisch mit den Einwohnern der betroffenen Ortschaft gezeigt. In Bukarest haben Hunderte Personen protestiert. Seit sieben Wochen finden in Bukarest und weiteren Städten auch Proteste gegen das Goldtagebau-Projekt in Rosia Montana statt.



    BUKAREST: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist am Donnerstag in Bukarest mit seinem serbischen Amtskollegen Ivica Dacic zusammengekommen. Am Mittwoch hatte die EU-Kommission erklärt, Serbien habe erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung der Beziehungen zu Kosovo erzielt. Zudem habe das Land Reformen eingeleitet, die den formellen Beginn der EU-Beitrittverhandlungen im Dezember erlauben. Rumänien hat konsequent die EU-Integrations-Bestrebungen Belgrads unterstützt. Rumänien ist auch eines der fünf EU-Migliedstaaten, die die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo, die 2008 einseitig erklärt wurde, nicht anerkannt hat.



    BUKAREST: Der rumänische Staatschef Traian Basescu ist am Donnerstag in Bukarest mit dem griechischen Parlamentsvorsitzenden Evangelos-Vasileios Meimarakis zusammengekommen. Die beiden diskutierten insbesondere über Migration. Der unterschiedliche Lebensstandard sei der Hauptgrund der Migration, und die EU-Staaten müssten die Notwendigkeit der Integration der Roma durch Bildung annehmen, erklärte Basescu. Am Dienstag hat die EU-Kommission und der Europa-Rat ein Programm in Höhe von 700 Tausend Euro für die Verbesserung des Zugangs der Roma-Minderheit zu Wohnungen, Bildung, Gesundheitswesen und Arbeitsplätze gestartet. Das Programm soll für ein Jahr in weiteren vier Staaten laufen — in Ungarn, Bulgarien, Italien und der Slowakei. Laut der Volkszählung von 2011 zählt die Roma-Minderheit in Rumänien etwa 620 Tausend Personen.



    BUKAREST: — Die Reportage “Sighet — eine Insel an der Grenze“ unserer Kollegen von der französischen Redaktion hat das Finale der 25. Auflage der Preise der Internationalen Radio-und Fernsehunion erreicht. Die Reportage stammt von Ileana Ţăroi und Andrei Popov und spricht über Sighet, einer Stadt im Norden Rumäniens, an der Grenze mit der Ukraine. Die Stadt ist für das kommunistische Gefängnis bekannt, in dem viele rumänische Top-Politiker gestorben sind. Die Preise wurden am Mittwochabend in Paris verliehen. Den grossen Preis gewann ein Programm aus Kamerun. 135 Programme konkurrierten im Wettbewerb. Die Internationale Radio-und Fernsehunion wurde 1949 gegründet. 66 Radio-und Fernsehsender aus 51 Ländern gehören ihr an.