Tag: Prognose

  • Nachrichten 20.01.2025

    Nachrichten 20.01.2025

    Das für Montag angesetzte Treffen der Führer der Regierungskoalition aus PSD, PNL und UDMR zur Auswertung interner Umfragen über die Wahlabsichten der Rumänen bei den Präsidentschaftswahlen im Mai wurde verschoben, so politische Quellen. Die Führer der drei Parteien sollten sich auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten einigen, nachdem mehrere Politiker getestet worden waren, darunter der ehemalige PNL-Vorsitzende Crin Antonescu und die Führer der Sozialdemokraten und der Liberalen. Es wird erwartet, dass sich die PSD und die PNL in dieser Woche auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten einigen, da die Sozialdemokraten die Kandidatur von Crin Antonescu bisher nicht bestätigt haben. Der PSD-Vorsitzende Marcel Ciolacu hat für Dienstag eine Sitzung der Parteiführung einberufen, um die gemeinsame Kandidatur mit den Liberalen zu diskutieren.

     

    Ab Montag bis zum 20. März können sich Rumänen mit Wohnsitz oder Aufenthalt im Ausland, die an den Präsidentschaftswahlen im Mai per Briefwahl teilnehmen möchten, online unter www.votstrăinătate.ro registrieren. Die Ständige Wahlbehörde kündigt außerdem an, dass diejenigen, die sich in einem Wahllokal in der Diaspora als Wähler registrieren lassen möchten, bis zum 4. März Zeit haben. Die Regierung hat vor kurzem beschlossen, dass die Stimmabgabe außerhalb des Landes von Freitag bis Sonntag, 4. Mai, stattfinden wird, wobei die Wahllokale am letzten Tag um 21.00 Uhr Ortszeit schließen. Die Präsidentschaftswahlen wurden Ende letzten Jahres vom Verfassungsgericht wegen Beeinträchtigung des Wahlverfahrens für ungültig erklärt.

     

    Die Weltbank hat ihre Prognose für die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr nach unten korrigiert, insbesondere aufgrund der kürzlich angekündigten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung. In ihrem jüngsten Bericht zu den globalen Wirtschaftsaussichten senkt die Weltbank das Wirtschaftswachstum Rumäniens für dieses Jahr auf 2,1 %, verglichen mit den im Juni 2024 prognostizierten 3,8 %. Auch für 2026 wird das Wachstum des rumänischen BIP auf 2,6 % geschätzt, verglichen mit den 3,8 %, die im Juni prognostiziert wurden. Andererseits sollen die Investitionen, insbesondere in Polen und Rumänien, durch strukturelle Reformen und verspätete EU-Mittel ansteigen.

     

    Der rumänische und der ungarische Außenminister Emil Hurezeanu und Péter Szijjártó trafen sich am Montag in Bukarest, anlässlich der Teilnahme des ungarischen Außenministers an einer internationalen Energiekonferenz. Die beiden vereinbarten, die wirtschaftliche Zusammenarbeit durch die Umsetzung gemeinsamer Projekte in Bereichen wie Infrastruktur, Verkehr und Energie auszubauen. Der rumänische Außenminister betonte die Notwendigkeit, die rumänisch-ungarische strategische Partnerschaft, ein grundlegendes Element der bilateralen Zusammenarbeit, mit mehr Inhalt zu füllen, und unterstrich die Besorgnis über die durch die Aggression der Russischen Föderation in der Ukraine entstandenen Sicherheitsherausforderungen und deren vielfältige Auswirkungen, wobei er die konsequente Haltung Rumäniens bekräftigte. Emil Hurezeanu stellte auch die Unterstützung Rumäniens für die Republik Moldau (ehemalige Sowjetunion, mehrheitlich rumänischsprachig) vor, unter anderem im Energiebereich.

     

    Die nächste Freilassung von im Oktober 2023 von palästinensischen Hamas-Terroristen entführten israelischen Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden, wird nächsten Samstag stattfinden. Dabei sollen vier Personen freigelassen werden, wie der Radio-Rumänien-Korrespondent in Israel berichtet. Am Sonntag wurden drei israelische Geiseln, mehr als 15 Monate nach ihrer Entführung bei einem Terrorangriff, der den Gaza-Krieg auslöste, freigelassen. Eine von ihnen besitzt auch die rumänische Staatsbürgerschaft, eine andere hat rumänische Wurzeln. Die Behörden in Bukarest begrüßten die Freilassung der ersten Geiselgruppe als Ergebnis des Gaza-Abkommens.

     

    Der gewählte Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, tritt am Montag offiziell seine zweite Amtszeit im Weißen Haus an, nach der Vereidigungszeremonie, die im Kapitol in Washington stattfindet. Trump erklärte, dass er in den ersten Stunden seiner Präsidentschaft fast 100 sogenannte „Executive Orders“ unterzeichnen werde – Direktiven, die die Regierungsarbeit betreffen. Zu den Maßnahmen, die er ergreifen möchte, gehören laut einer Rede am Sonntag vor seinen Anhängern in Washington die Abschiebung illegaler Einwanderer, der Bau eines Raketenabwehrschilds zum Schutz der USA und die Freigabe von Akten über die Ermordung des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, seines Bruders Robert Kennedy und des Bürgerrechtsführers Martin Luther King. Alle drei Attentate haben seit mehr als fünf Jahrzehnten Verschwörungstheorien hervorgebracht. Zu den angekündigten Maßnahmen von Donald Trump gehören auch die Lockerung von Umweltschutzvorschriften und die Intensivierung der Ölförderung.

     

    Die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Führungspersönlichkeiten treffen sich vom 20. bis 24. Januar zur Ausgabe 2025 des Weltwirtschaftsforums in Davos, dessen Agenda Themen wie die Ukraine, Gaza, den Klimawandel, den zunehmenden Populismus und künstliche Intelligenz umfassen wird. In der Schweizer Alpenstadt werden fast 3.000 Führungspersönlichkeiten erwartet, darunter 60 Staats- und Regierungschefs aus mehr als 130 Ländern. Zu den teilnehmenden Weltführern zählen der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der chinesische Vizepremier Ding Xuexiang. Donald Trump wird sich wenige Tage nach seiner Amtseinführung als US-Präsident online an die Versammlung wenden.

  • Die Wirtschaftsprognose für Rumänien

    Die Wirtschaftsprognose für Rumänien


    Der Internationale Währungsfonds hat seine jüngste Wirtschaftsprognose veröffentlicht. Demnach erholt sich die Weltwirtschaft nach der Pandemie, dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und der Energiekrise 2022 weiter, doch die mittelfristigen Aussichten sind mä‎ßig. Der IWF erwartet für das kommende Jahr ein weltweites Wachstum von 3 %, wobei die Vereinigten Staaten Europa voraussichtlich überholen werden. Die Zahlen zeigen auch, dass Deutschland die einzige G7-Wirtschaft ist, die in diesem Jahr schrumpft. Der Internationale Währungsfonds erwartet für Rumänien ein Wirtschaftswachstum von 2,2 % in diesem Jahr und 3,8 % im nächsten Jahr. Die internationale Finanzinstitution prognostiziert für Rumänien eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 10,7 % im Jahr 2023 und 5,8 % im Jahr 2024. Der IWF schätzt die Arbeitslosenquote für dieses Jahr auf 5,6 %, wie in dem letzten Jahr, und auf 5,4 % im kommenden Jahr. Zudem hat eine kürzlich durchgeführte Mission des Fonds in Rumänien mitgeteilt, dass das Defizit in diesem Jahr voraussichtlich 6 % erreichen und im nächsten Jahr auf 5 % sinken wird. Die IWF-Experten empfehlen, dass die Regierung für die kommenden Jahre ein Haushaltsdefizit von 3 % des BIP erreichen sollte. Jan Kees Martijn, der Leiter des IWF-Missionsteams in Rumänien, glaubt, dass das von der Regierung geplante steuerliche Ma‎ßnahmenpaket nicht ausreicht und besonders im Wahljahr schwierig umzusetzen sein wird. Das Paket zielt darauf ab, das Haushaltsdefizit zu reduzieren, aber es bedarf weiterer Programme, um die Effizienz und die Einnahmen zu erhöhen. Die rumänische Regierung sollte sich auf die Verbesserung der Steuererhebung und die Abschaffung von Steuerbefreiungen konzentrieren. Jan Kees Martijn ist überzeugt, dass die Steuer auf Banken eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen darstellt und deren finanzielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Die Steuer-Politik muss gut geplant und klar kommuniziert werden. So kann sie für Firmen und Menschen sicher sein. Eine genauere Vorhersage der Ausgaben für Renten und Gehälter ist zu begrü‎ßen, und die Entscheidung der Regierung, Lebensmittelpreise zu kontrollieren, ist keine gute Strategie zur Preissenkung.“ Er vertritt die Meinung, dass in Rumänien weitere Investitionen notwendig sind, um das Bildungs- und Gesundheitssystem auf EU-Niveau zu bringen, dass Privilegien im öffentlichen System abgeschafft werden sollten und der Übergang zu einer grünen Wirtschaft unterstützt werden sollte. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat ebenfalls ihre Prognosen für die rumänische Wirtschaft angepasst. Laut der EBRD wird das rumänische BIP dieses Jahr voraussichtlich um 1,8 % und im nächsten Jahr um 3,2 % wachsen.

  • Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse vom 15.05. – 19.05.2023

    Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse vom 15.05. – 19.05.2023


    Klaus Iohannis nahm am Gipfeltreffen des Europarates teil



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis nahm am Dienstag und Mittwoch in Reykjavik (Island) am vierten Gipfeltreffen des Europarates teil, an dem Staats- und Regierungschefs aus 46 Mitgliedsstaaten und führende Politiker der Europäischen Union teilnahmen. Die Schlüsselworte der Diskussionen waren Einigkeit und Unterstützung für die Ukraine. Klaus Iohannis betonte auf dem Treffen, dass die demokratischen Länder die Ukraine und ihre Bürger unterstützen. Russlands Krieg ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte und Prinzipien. Aber diese Krise, die schwerste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, hat unsere Einheit und unsere Entschlossenheit, die demokratische Lebensweise zu verteidigen, beflügelt“ – fügte Iohannis hinzu. Das Staatsoberhaupt führte den Co-Vorsitz bei einem Runden Tisch zum Thema Schutz der Demokratie in Zeiten der Prüfung“. Dabei sagte er, dass der Kontinent in den vergangenen Jahren mit vielen Herausforderungen konfrontiert war, angefangen mit der Bekämpfung der Coronapandemie, aber auch mit einer massiven Welle der Desinformation, die das Wiederaufleben eines starken Nationalismus ermöglicht hat. Klaus Iohannis hierzu: Hassreden, insbesondere auf Social-Media-Plattformen, Desinformation, Manipulation, Gewalt gegen Journalisten, bösartige Beeinflussung sind nur einige Beispiele für die Auswirkungen dieser Krisen in ganz Europa. Auf dem europäischen Kontinent stehen die demokratischen Werte, der bürgerliche Raum, die Pressefreiheit und die liberale Demokratie unter Druck.“ Für Rumänien hatte die Teilnahme an diesem Treffen eine besondere Bedeutung, da sich der Beitritt des Landes zur Straßburger Institution als Vollmitglied zum 30. Mal jährte.




    Das Sicherheitsforum in Bukarest



    In Bukarest wurden die Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine auf dem Sicherheitsforum für das Schwarze Meer und den Balkan diskutiert. Ministerpräsident Nicolae Ciucă forderte eine Verstärkung der NATO-Präsenz in der Schwarzmeerregion, wo Russland die Sicherheit der See- und Luftwege bedrohe. Die Vertreter meinten, dass alle freien und demokratischen Länder in den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg einbezogen werden müssen, was auch den eventuellen Wiederaufbau der Republik Moldau einschließt. Der Präsident des Parlaments von Chisinau, Igor Grosu, äußerte die Hoffnung, dass die EU bis Ende des Jahres eine Botschaft über den Beginn des Beitrittsprozesses übermitteln werde. Er lobte die ständige Hilfe Rumäniens für Chisinau, eine Tatsache, die auch der moldauische Premierminister Dorin Recean hervorhob.




    Streik im rumänischen Bildungswesen



    Die Bildungsgewerkschafter haben nach einem zweistündigen Warnstreik am Mittwoch einen Generalstreik angekündigt, da sie meinen, dass in den Verhandlungen keine Lösungen für die Forderungen des Bildungspersonals gefunden wurden. Sie sagen, die Lehrer können von netto Gehältern zwischen 2.000 und 2.600 Lei (umgerechnet 400–520 €) nicht länger leben und fordern eine faire Bewertung in der zukünftigen Gehaltstabelle. Sie möchten, dass ihre Arbeit entsprechend ihrer gesellschaftlichen Bedeutung vergütet wird. Ihrer Meinung nach sollten die Gehälter der Lehrkräfte progressiv steigen und sich an der Funktion, der Ausbildung, dem Dienstalter und der Besoldungsgruppe orientieren. Außerdem sollten die Gehälter der aus öffentlichen Mitteln bezahlten Mitarbeiter jährlich an die Inflationsrate angepasst werden. Die Lehrer fordern zudem die Bezahlung von Überstunden für Hilfskräfte und nicht unterrichtendes Personal sowie eine jährliche Erhöhung der Investitionen in das Bildungswesen zur Verbesserung der materiellen Basis und der Infrastruktur. Ministerin Ligia Deca ist überzeugt, dass die Struktur des Schuljahres oder der Bildungsprozess nicht gefährdet werden dürfen und hat versprochen, für eine angemessene Bezahlung der Lehrkräfte und einen reibungslosen Ablauf und Abschluss des Schuljahres zu kämpfen. Am Montag, wenn der Generalstreik angekündigt wird, soll der Senat seine Schlussabstimmung über das Bildungspaket abhalten.




    Die Prognose für die Wirtschaft im Frühjahr



    Die jüngsten Wirtschaftsprognosen der Europäischen Kommission zeigen, dass Rumänien im Vergleich zu anderen EU-Ländern ein hohes Wirtschaftswachstum und eine niedrige Erwerbslosigkeit aufweist. Zudem ist die rumänische Wirtschaft stabil und erholt sich hauptsächlich aufgrund der niedrigen Energiepreise, des Verbrauchs und der Investitionen. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes wird in diesem Jahr voraussichtlich um 3,2 % und im nächsten Jahr um 3,5 % wachsen. Die Inflation, die im Jahr 2022 bei 12 % lag, wird in diesem Jahr auf einen einstelligen Wert sinken. Die Europäischen Kommission prognostiziert für das Jahr 2023 eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent und für das Jahr 2024 von 5,1 Prozent. Das Haushaltsdefizit könnte weniger stark sinken als im EU-Durchschnitt, nämlich auf 4,7 % in diesem und 4,4 % im nächsten Jahr – so die Prognose der Kommission.




    75 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Rumänien und Israel



    Das Parlament in Bukarest feierte das 75. Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Rumänien und Israel mit einer feierlichen Sitzung. Es war das erste Mal, dass ein Präsident des israelischen Parlaments zu rumänischen Senatoren und Abgeordneten sprach. Amir Ohana betonte die engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und die Tatsache, dass die bilateralen Beziehungen in den vergangenen 75 Jahren in Bereichen wie Technologie, Tourismus und Wirtschaft ausgebaut wurden. Rumänien war das einzige Land des kommunistischen Blocks, das die diplomatischen Beziehungen zu Israel nicht abgebrochen hat, sagte Amir Ohana. Die Interimspräsidentin des Senats, Alina Gorghiu, erklärte, dass Rumänien ein Vorbild bei der Bekämpfung des Antisemitismus und der Aufarbeitung des Holocausts sei. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Marcel Ciolacu, erklärte, dass die besonderen Beziehungen zwischen Rumänien und Israel auf Tradition, Freundschaft und gegenseitigem Respekt beruhen. Am Festakt nahmen Vertreter der Regierung, des diplomatischen Korps und der jüdischen Gemeinden in Rumänien teil.






  • Die Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission

    Die Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission


    Die Prognose der Europäischen Kommission für die rumänische Wirtschaft enthielt verbesserte Schätzungen. Das Wachstum wird in diesem Jahr voraussichtlich 2,5 % betragen, gegenüber 1,8 % im Herbst, und die Inflation wird voraussichtlich auf 9,7 % in diesem Jahr und 5,5 % im Jahr 2024 sinken — niedriger als in der vorhergehenden Prognose. Nach Ansicht der Europäischen Kommission wird der private Konsum trotz der hohen Inflation zunehmen, was auf höhere Mindestlöhne, Renten und Löhne im öffentlichen Bereich zurückzuführen ist. Aber auch auf die Verlängerung der Energiepreisobergrenze bis zum Jahr 2025 trägt dazu bei. Diese Einschätzung stützt sich auch auf die Auswirkungen des nationalen Konjunkturprogramms, während andere EU-Fonds lokale Investitionen unterstützen werden. Die Kommission stellt fest, dass Rumänien in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres ein starkes Wirtschaftswachstum von 4,3 % verzeichnete.




    Die positive Entwicklung der Wirtschaft ist jedoch häufig mit einem Anstieg makroökonomischer Ungleichgewichte verbunden, wie der Finanzanalyst Dragoș Cabat im rumänischen Rundfunk erklärte. Wir haben zwar ein hohes Wirtschaftswachstum, über das wir uns freuen, aber das geht nicht mit einer Verringerung der Defizite und der öffentlichen Verschuldung einher, sondern leider mit einem Anstieg der Defizite, die eines Tages korrigiert werden müssen. Das geschieht in der Regel in Zeiten der Rezession, wenn wir unsere Defizite abbauen. Dies bedeutet, dass die Auswirkungen von Rezessionen in Rumänien stärker sind als in der übrigen Europäischen Union.“




    Die Zahlen belegen, dass Rumäniens Leistungsbilanzdefizit im vergangenen Jahr um mehr als 52 % auf über 26 Mrd. € gestiegen ist. Die Nationalbank erklärte, der Anstieg sei hauptsächlich auf ein sich ausweitendes Defizit in der Warenbilanz zurückzuführen, wobei die Einfuhren um fast 9,2 Mrd. € höher waren als die Exporte. Der Analyst Dragoș Cabat sind überzeugt, dass Rumänien, wenn sich der Trend der letzten Jahrzehnte fortsetzt, beim Zahlungsbilanzdefizit und bei der Staatsverschuldung im Vergleich zum Vorjahr neue Verluste verzeichnen wird, da sich mit dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts auch die Defizite vervielfachen werden. Die von der Zentralbank in Bukarest veröffentlichten Daten zeigen, dass die Auslandsverschuldung Rumäniens im vergangenen Jahr um mehr als 6,1 Mrd. EUR auf über 142,7 Mrd. EUR gestiegen ist und dass sich die ausländischen Direktinvestitionen auf fast 10,7 Mrd. EUR beliefen.



  • Das BIP wächst auch 2023

    Das BIP wächst auch 2023

    Im Jahr 2022, das aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht, aber auch im Hinblick auf Sicherheit und Stabilität sehr kompliziert war, hat Rumänien einen Rekordanstieg des Bruttoinlandsprodukts verzeichnet. Das sind 49 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2021, von etwa 240 Milliarden Euro auf fast 290 Milliarden Euro. Die nationale Kommission für Strategie und Prognose rechnet mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums von 4,9 Prozent im Vorjahr auf 2,8 Prozent im Jahr 2023 und einem Rückgang der Inflationsrate von 16,4 Prozent bis zum Ende des Jahres. Die Winterprognose der Kommission, die Donnerstag veröffentlicht wurde, geht davon aus, dass sich der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr verlangsamen und 2,4 % betragen wird. Die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts soll dann bis 2024 auf 4,8 % steigen und die Inflationsrate deutlich auf 3,7 % sinken.



    Mit diesem BIP-Wachstum im Jahr 2022 — das höher ist als in den letzten beiden Jahren vor 2022 zusammen — hat Rumänien die Funktionsweise des Wirtschaftsmotors von langsam“ während der Coronapandemie zu nachhaltig, auf wirtschaftlichen Impulsen basierend geändert, so Finanzminister Adrian Câciu. Er erklärte, dass in den vorangegangenen Jahren der Aufwand des Staates etwa 2 % des BIP betrug, während er im Jahr 2022 bei 6 % des BIP und die Steuergutschrift bei 4,7 % lag. Der Finanzminister Adrian Câciu stellte fest, dass sich das Wirtschaftswachstum in den letzten beiden Quartalen in einigen Bereichen umkehrt“. Die Zunahme der Bruttoinvestitionen ist das erste Signal dafür, dass wir eine nachhaltige Entwicklung einleiten.



    Der Premierminister Nicolae Ciucă betonte, dass es auf der Ebene aller Ministerien und der rumänischen Wirtschaft nachhaltige Aktivitäten gegeben hat. Hier haben wir eine Aufstockung um 49 Milliarden Euro, die uns ermöglicht, zuversichtlich auf das unternehmerische Umfeld in Rumänien zu blicken, um ihm alles zu geben, was es braucht, um sich sowohl im Land als auch auf den europäischen und ausländischen Märkten besser zu positionieren.“ Zudem spielen auch die Effizienz der europäischen Gelder eine wichtige Rolle für die rumänische Wirtschaft. Nicolae Ciucă erinnerte daran, dass im Jahr 2022 11,3 Milliarden Euro über diesen Gemeinschaftsmechanismus in das Land flie‎ßen werden. Der Premierminister sagte, die Prognosen der nationalen Prognosekommission seien für 2023 positiv. Angesichts des wirtschaftlichen Kontextes, in dem Analysten und Fachleute von einer Verlangsamung und einem Rückgang des Wirtschaftswachstums sprechen und nicht selten von einer Rezession im Jahr 2023 die Rede ist, hat die rumänische Wirtschaft dennoch eine günstige Prognose, in der von einem Wachstum von 2,8 % ausgegangen wird.“

  • Wirtschaftswachstum wird nach unten revidiert

    Wirtschaftswachstum wird nach unten revidiert

    Die Nationale Strategie- und Prognosekommission in Bukarest hat die Schätzung des rumänischen Wirtschaftswachstums nach unten revidiert und rechnet nur noch mit einem Plus von 4,3 Prozent, was einem Rückgang von 0,3 Prozentpunkten gegenüber ihrer vorherigen Prognose entspricht. Die Gründe für diese Entscheidung hängen mit dem beschleunigten Anstieg der Inflation zusammen, die derzeit bei über 8 % liegt und bald eine zweistellige Zahl erreichen könnte, aber auch mit dem Auftreten der fünften Welle der Coronavirus-Pandemie und der anhaltenden Energiekrise.



    Alle Schätzungen berücksichtigen nicht den Ausbruch eines Konflikts, der durch die geopolitischen Spannungen an der Grenze zur Ukraine verursacht wird, so die Autoren der Winterprognose der Kommission. Der fortgeschrittene Wert von 4,3 % berücksichtigt jedoch die Beibehaltung der Preise für Energieerzeugnisse auf einem hohen Niveau, was sich auf die Aktivität in der Industrie auswirken würde, insbesondere in der chemischen und metallurgischen Industrie, die gro‎ße Energie verbrauchende Branchen sind.



    Gleichzeitig wird erwartet, dass die Unterbrechungen der Versorgungskette, die ebenfalls zu hohen Marktpreisen beitragen, anhalten werden. Auch wenn die Störungen möglicherweise ein geringeres Ausma‎ß haben, werden sie weiterhin die Automobil- und Elektroindustrie betreffen. Ein bescheidenerer Anstieg wird auch auf der Dienstleistungsseite erwartet, insbesondere bei der Komponente der Warenkäufe durch private Haushalte. Andererseits wird für den Bausektor ein signifikanterer Beitrag als in der Herbstprognose erwartet, sowohl vor dem Hintergrund der zweiten Hälfte des Jahres 2021, als sich die Aktivität in diesem Bereich verlangsamte, als auch aufgrund einer anhaltenden Dynamik, die durch den Zugang zu europäischen Fonds erwartet wird.



    Auch die Nationale Kommission für Strategie und Prognose rechnet mit einer geringeren Dynamik beim privaten Konsum, aber auch bei den Investitionen im Vergleich zu ihrer letzten Prognose. Gleichzeitig wurden die Auswirkungen des Anstiegs der Strom- und Erdgaspreise auf den Inflationsverlauf im laufenden Jahr neu bewertet, was zu einem Anstieg der Verbraucherpreise führte. Die künftige Entwicklung deutet auf eine Verlangsamung des Wachstums im Februar hin, bedingt durch das Inkrafttreten neuer Verordnungen über die Höhe der Obergrenzen und der Verbrauchsquoten, gefolgt von einem Höchststand im April. Geringere Steigerungen werden auch für Juli und den Beginn der kalten Jahreszeit erwartet.



    Die Schätzungen gehen auch von einer Inflation von 9,5 % Ende 2022 aus, was dem Jahresdurchschnitt von 9,9 % entspricht, wobei andere Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung, die in der nächsten Prognose quantifiziert werden, nicht berücksichtigt wurden. Nach den am Dienstag veröffentlichten Daten des Nationalen Instituts für Statistik wuchs die rumänische Wirtschaft im vergangenen Jahr um 5,6 %. Im letzten Quartal 2021 sank das BIP um 0,5 % im Vergleich zum Vorquartal, stieg aber um 2,2 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020.

  • Wirtschaftsprognose für 2022: zunehmende Diskrepanzen und Gleichgewichtsstörungen

    Wirtschaftsprognose für 2022: zunehmende Diskrepanzen und Gleichgewichtsstörungen




    Bei den vorangegangenen Wirtschaftskrisen von 1996–1997 bzw. 2008–2009 hat die rumänische Volkswirtschaft etwa 5–6 Jahre gebraucht, um sich zu erholen. Erstaunlicherweise brauchte das BIP Rumäniens in der derzeitigen Krise nur anderthalb Jahre, um sich auf das Niveau von vor der Pandemie wieder einzupendeln. Nach einer Abnahme um 3,7% im Jahr 2020 verzeichnete Rumäniens Wirtschaft ein dynamisches Wachstum von 6,3% bis Ende des vergangenen Jahres. Die unerwartet schnelle Wiederankurbelung der Wirtschaft wird jedoch von Preissteigerungen und einem erhöhten Inflationsdruck sowohl auf dem heimischen als auch auf den externen Märkten begleitet. Vor diesem Hintergrund sind die Perspektiven für 2022 nicht gerade rosig — Analysten gehen nach wie vor von einer steigenden Inflation aus, die zusätzlich von erhöhten Energiepreisen und den allerorts eingeforderten Lohnerhöhungen verstärkt wird. Experten zufolge befinden wir uns in einer Inflationsschleife, und die Handelsbilanz ist aus dem Gleichgewicht gekommen, was dem Staatshaushalt auch nicht gut tut, denn seit 2019 verzeichnet Rumänien kontinuierlich ein Haushaltsdefizit.



    Rein theoretisch sollte 2022 ein Jahr der Wiederankurbelung sein, doch praktisch werde es ein Jahr der Kontraste und zunehmender Gleichgewichtsstörungen sein, zeigt eine unlängst veröffentlichte Studie eines Beratungsunternehmens. Steigende Preise bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern werden zu einem sinkenden Lebensstandard für viele und zu einer Diskrepanz zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor führen. Letztendlich werde die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderklaffen, sagt der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu:



    Es wird ein Jahr der Kontraste sein, denn der Unterschied zwischen Preissteigerungen und Lohnerhöhungen wird erheblich sein; au‎ßerdem wird es zu gro‎ßen Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Wirtschaftsbranchen kommen — manche werden ein bescheidenes Wachstum verzeichnen, andere werden Verluste schreiben. Wiederum andere Branchen sind von den sinkenden Exporten aufgrund der Pandemie betroffen, deren Ende noch lange nicht in Sicht ist. Zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor wird sich das bereits existierende Gefälle sogar vertiefen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Gehälter im öffentlichen Sektor praktisch eingefroren sind, womit auch die Kaufkraft dieser Menschen schwindet. Allerdings haben die Angestellten im öffentlichen Bereich auch einige Vorteile — die Gehälter sind garantiert und es gibt auch Lebensmittelcoupons und Urlaubsgutscheine, während es im Privatsektor immer schmalere Chancen auf einen besseren Job oder Lohnerhöhungen gibt, wenn man sich die Inflation und die Zahlungsrückstände vor Augen hält.“




    Das Jahr 2021 hätte prinzipiell auch das Jahr der viel versprochenen strukturellen Reformen in der Verwaltung, in staatlichen Unternehmen, im Renten-, Gesundheits- und Bildungswesen sein sollen — doch die Trägheit der Systeme und der Mangel an politischem Willen haben dazu geführt, dass die notwendigen Umstrukturierungen auf die lange Bank geschoben wurden. Als Havarielösung hat man die meisten Reformschritte in den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan aufgenommen, der mit europäischen Geldern finanziert wird. Die einzige gnadenlos vollzogene Reform“ — wenn man sie denn so bezeichnen kann — war die vollständige Liberalisierung des Energiemarktes, die nun kleine Unternehmen und Endvebraucher vor existenzielle Probleme stellt. Wie wird es 2022 in den unterschiedlichen Branchen weitergehen? Der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu glaubt, dass der Online-Handel und die damit zusammenhängenden Nebenzweige weiterhin schwarze Zahlen schreiben werden, auch private Kliniken und Krankenhäuser würden im Aufwärtstrend begriffen sein:



    Ich erwarte ein signifikantes Wachstum auch in der Landwirtschaft. Wenn die Witterung mitspielt, könnten wir in diesem Jahr sogar landwirtschaftliche Erträge erzielen, die vergleichbar mit jenen vom vergangenen Jahr sind, als die Produktion rekordträchtig war. Im Au‎ßenhandel wird die Bilanz weiterhin negativ bleiben, so dass alle Handelsfirmen, die bis zur Pandemie lukrative Exportgeschäfte machten, Verluste werden hinnehmen müssen. Im Wachstumsbereich wird hingegen der IT-Bereich bleiben, doch vielen anderen Branchen wird aufgrund von mangelnden Investitionen das Wachstum verwehrt bleiben. Hotelbetriebe und Gastronomie werden wahrscheinlich im Überlebensmodus ausharren müssen, so wie es 2020 und 2021 der Fall war. Über den Daumen gepeilt werden wir eine Volkswirtschaft mit mehreren Geschwindigkeiten haben, und leider werden recht viele Unternehmen dicht machen müssen. Allein im Jahr 2021 sind fast 100 000 rumänische Unternehmen von der Bildfläche verschwunden, und ich schätze, dass es auch 2022 vielen KMU an den Kragen gehen wird und damit negative Rekordzahlen aufgezeichnet werden müssen.“




    Zum Schluss des Interviews mit unserem Sender versü‎ßte der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu allerdings seine düstere Prognose. Viele rumänische Unternehmen hätten ihre Lektion aus der Pandemie gelernt und ihre wirtschaftliche Aktivität an die neuen Umstände angepasst. Die Geschäftspläne seien im Einklang mit der wirtschaftlichen Realität des Jahres 2022 kalibriert worden. Schwierig bleibe allerdings weiterhin die Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften bei wenig wettbewerbsfähigen Löhnen, so Negrescu.

  • EU-Kommission und Nationalbank prognostizieren robustes Wirtschaftswachstum

    EU-Kommission und Nationalbank prognostizieren robustes Wirtschaftswachstum




    Die Europäische Kommission hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum Rumäniens leicht nach unten korrigiert. Statt um 7,4%, wie noch im Juli prognostiziert, soll die rumänische Wirtschaft im laufenden Jahr nur um 7% wachsen. Auch das BIP soll bis Jahresende das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie sogar übertreffen und sich danach bei einem robusten Wachstum von 5% einpendeln, das vom internen Konsum und den Investitionen im Rahmen des Aufbau- und Resilienzplans gestützt sei, sagt die EU-Kommission.



    Dennoch könnten Risikofaktoren einer allzu optimistischen Prognose einen Strich durch die Rechnung machen — dazu gehören die weiterhin niedrige Impfquote in Rumänien, die mit Mobilitätseinschränkungen einhergehen könnte, die ihrerseits auch den Konsum drosseln würden. Verzögerungen in der Umsetzung des Nationalen Aufbau- und Resilienzplans aufgrund der aus dem Ruder gelaufenen Regierungskrise in Bukarest werden von der EU-Kommission ebenfalls als Risiko angesehen. Der EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni warnte in diesem Zusammenhang, dass die Wachstumsperspektiven der Union von den zunehmenden Infektionszahlen bedroht seien, insbesondere in Ländern oder Regionen, wo die Impfskepsis hoch sei. Produktionsabläufe sehen sich aufgrund von Engpässen in den globalen Lieferketten auch immer mehr unter Druck gesetzt.



    Wenn Rumänien im Vergleich zum EU-Durchschnitt beim Wachstum relativ gut abschneidet, so ist es um die Inflation und Arbeitslosigkeit schlechter bestellt als in anderen Mitgliedsstaaten. Kürzlich hat die Rumänische Nationalbank (BNR) bekannt gegeben, dass die Inflationsrate im vergangenen Monat 8% und damit den höchsten Wert der vergangenen 13 Jahre erreicht habe. Die im Vergleich zu Oktober 2020 um bis zu 25% angestiegenen Preise für Energie und Treibstoff werden einen generellen Preisanstieg bewirken, eine Beruhigung des Marktes sei erst ab Mitte des kommenden Jahres zu erwarten, so die Experten der BNR. Die Inflationsrate werde kommenden Monat bei 7,5% liegen und sich bis Jahresende bei 5,9% einpendeln, hei‎ßt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Zentralbank, mit dem die vorangegangene Prognose vom August revidiert wurde. Dan Suciu, der Pressesprecher der Rumänischen Nationalbank, räumt allerdings ein, dass der Inflationssto‎ß und die wichtigsten Preissteigerungen bereits stattgefunden haben, so dass es künftig nur noch geringfügige Schwankungen geben wird:



    Den gro‎ßen Preisanstieg haben wir schon hinter uns. Das hei‎ßt allerdings nicht, dass die Preise ab dato wieder sinken werden. Es wird auch weiterhin Preissteigerungen geben, sie werden aber marginal bleiben. Die Inflationsrate wird bis Jahresende konstant bleiben, bis April nächsten Jahres wird sie leicht nach unten gedrückt, denn vom 1. November bis April nächsten Jahres gelten staatliche Subventionen für Endverbraucher und Kompensationszahlungen auf dem Energiemarkt. Die Preisschwankungen im Vergleich zu den bisherigen werden daher im nächsten Jahr niedrig bleiben. Wie gesagt — den gro‎ßen Preisanstieg haben wir bereits hinter uns.“



    Der grö‎ßte Preisanstieg im Energiesektor wurde bei Erdgas verzeichnet — um 21% allein im Vergleich zum vorangegangenen Monat. Signifikant sinkende Preise waren hingegen nur in der Luftfracht zu vernehmen — die Tarife nahmen um mehr als 16% ab.

  • Wirtschaftsprognose: EBRD prognostiziert Wachstum von 7,2 % für Rumänien

    Wirtschaftsprognose: EBRD prognostiziert Wachstum von 7,2 % für Rumänien

    Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat ihre Einschätzung des rumänischen Wirtschaftswachstums für 2021 deutlich verbessert und prognostiziert ein Wachstum von 7,2% gegenüber 6% im Juni, wie aus einem unlängst veröffentlichten Bericht hervorgeht. Der Wiederaufbau- und Resilienzplan könnte au‎ßerdem zu einem Anstieg der Investitionen und einer allmählichen Zunahme der Exporte führen, während der geringere private Verbrauch und die Haushaltskonsolidierung ein Wachstum des BIP von 4,4% bewirken könnten, so die Experten der Bank.



    Allerdings warnt die EBRD auch vor unvorhergesehenen Risiken, die die Prognose etwas nach unten korrigieren könnten. Für Rumänien ist die weitere Entwicklung der Pandemie eine gro‎ße Unbekannte, zumal das Land zu den Schlusslichtern der EU in puncto Durchimpfungsrate gehört. Die angestiegenen Preise für Erdgas und Erdöl dämpfen ihrerseits den Optimismus der Experten, denn Rumänien muss in diesem Winter — wie andere Staaten auch — den Endverbrauchern und Haushalten mit geringen Einkommen bei der Bezahlung der erhöhten Heizkosten unter die Arme greifen. Störungen in den Lieferketten und eine Entwertung der Landeswährung könnten ihrerseits den Wirtschaftsweisen einen Strich durch die Rechnung machen.



    Nach Angaben der EBRD erleben Griechenland, Rumänien und Bulgarien nach dem schwierigen Jahr 2020 eine deutliche wirtschaftliche Erholung. Rumäniens wichtigster Wachstumsantrieb scheint dabei die Nachfrage auf den internen Märkten zu sein. Dennoch sei Vorsicht geboten, denn die erhöhten Preise für Rohstoffe könnten die wirtschaftliche Wiederankurbelung kompromittieren, weil insbesondere Länder, die Energie importieren, eine Beeinträchtigung ihrer Handelsbilanz in Kauf nehmen müssten. Zugleich werden die höheren Energiepreise als eine Art Test für die Akzeptanz der Unannehmlichkeiten angesehen, die mit einer grünen Umkrempelung des Energiesektors einhergehen.



    Im Schnitt geht die EBRD von einem Wirtschaftswachstum in Mittelosteuropa von 5,5% im Jahr 2021 aus — das sind wiederum um 1,3 Prozent mehr als in der vorangegangenen Prognose vom Juni. 2022 werde das Wachstum dann moderater ausfallen und nur noch 3,8% erreichen.



    Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) wurde 1991 ins Leben gerufen — mit dem Ziel, in den ehemaligen Ostblockstaaten zu investieren und den Übergang zur freien Marktwirtschaft zu erleichtern. In Rumänien gehört die EBRD zu den wichtigsten Investoren in den Bereichen Infrastruktur, Produktivitätssteigerung und Konsolidierung des Finanzsektors. Insgesamt 9 Mrd. Euro hat die Bank bislang in Rumänien investiert, drei Viertel der Anlagen kamen der Privatwirtschaft zugute.

  • Naschrichten 06.10.2021

    Naschrichten 06.10.2021

    Am Mittwoch wurden in Rumänien über 14.700 Corona-Neuinfektionen und 331 Todesfälle gemeldet. Die Zahl stellt einen absoluten Tages-Rekord dar. Gegenwärtig befinden sich 14.500 Patienten in Krankenhäusern, von denen etwa 1.500 auf der Intensivstation liegen. Auch in der Hauptstadt Bukarest erreichten die Corona-Fallzahlen einen neuen Rekordwert, mit 10,93 Erkrankten je tausend Einwohner. Eine Woche zuvor waren es noch 6,33. Bisher verzeichnen mehr als 350 Ortschaften Inzidenzraten von über 6 und 10 Gemeinden und Städte von über 10 je tausend Einwohner. Das Gesundheitssystem ist überbelastet. Die medizinischen Einrichtungen haben Schwierigkeiten Patienten unterzubringen, Notaufnahmen sind überfüllt, das medizinische Personal ist erschöpft.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch am informellen Herbstgipfel des Europäischen Rates und am Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und den westlichen Balkanstaaten im slowenischen Brdo, teilgenommen. Hauptthema der Diskussionen war die globale Rolle der Union. In diesem Zusammenhang wurden die Lage in Afghanistan, das Sicherheitsabkommen zwischen den USA, Großbritannien und Australien (AUKUS) sowie die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und China erörtert. Klaus Iohannis erwähnte die Bedeutung der Stabilität, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der Union sowie die wesentliche Rolle der transatlantischen Beziehungen als Teil derselben Wertegemeinschaft. Er betonte auch die Notwendigkeit, auf europäischer Ebene dringend Lösungen in der Frage steigender Energiepreise zu finden.



    Die Weltbank hat ihre Prognose für die rumänische Wirtschaft in diesem Jahr auf 7,3 % angehoben Dies geht aus der jüngsten Prognose für die Region Europa und Zentralasien hervor. Für das kommende Jahr geht die Weltbank von einem Wachstum von 4,1 %. Für 2023 prognostiziert die Weltbank ein Wirtschaftswachstum von 3,9 % für Rumänien. Für die Region Europa und Zentralasien schätzt das Finanzinstitut, dass ein überraschend starker Aufschwung in der ersten Hälfte dieses Jahres die Wirtschaftstätigkeit in den Schwellen- und Entwicklungsländern angekurbelt hat, sodass die regionale Wirtschaft in diesem Jahr mit 5,5 % stärker als erwartet wachsen könnte.



    Der Generalstaatsanwalt der Republik Moldau, Alexandr Stoianoglo wurde unter dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs, der passiven Bestechung und der Falschaussage für 72 Stunden verhaftet. Stoianoglo war vom Justizminister bereits seines Amtes enthoben worden. Ihm wird vorgeworfen, an der Entlassung des umstrittenen Geschäftsmanns Veaceslav Platon aus dem Gefängnis beteiligt gewesen zu sein. Dieser war im Fall des Verschwindens von 1 Milliarde Dollar aus dem Bankensystem der Republik Moldau freigesprochen worden.



    Der deutsche Forscher Benjamin List und der US-amerikanische David W.C. MacMillan (Vereinigte Staaten) wurden am Mittwoch mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Die diesjährigen Preisträger wurden für die Entwicklung genialer Methoden zur Herstellung von Molekülen geehrt. Am Montag erhielten die Forscher David Julius und Ardem Patapoutian den Nobelpreis für Medizin, für ihre Entdeckung von Temperatur- und Berührungsrezeptoren. Am Dienstag wurde der Nobelpreis für Physik an die Forscher Syukuro Manabe, Klaus Hasselmann und Giorgio Parisi für ihre Studien über komplexe physikalische Systeme verliehen. Der Literaturnobelpreis wird am Donnerstag und der Friedenspreis am Freitag verliehen. Der Sveriges-Preis der Riksbank für Wirtschaftswissenschaften im Gedenken an Alfred Nobel wird am 11. Oktober bekannt gegeben.

  • Auswirkungen der Corona-Pandemie: Wirtschaftsprognose für 2021

    Auswirkungen der Corona-Pandemie: Wirtschaftsprognose für 2021

    Das Haushaltsdefizit Rumäniens für 2020 lag laut dem Finanzministerium Ende Dezember bei fast 10 % des BIP, also doppelt so viel wie zum Jahresende 2019. Dieser Anstieg lässt sich dadurch erklären, dass die Einnahmen in dem Staatshaushalt im Zeitraum März-Dezember eine ungünstige Entwicklung hatten sowie dadurch, dass die Zahlung bestimmter Steuern und Abgaben durch Unternehmen während der durch die Pandemie verursachten Krise verschoben wurden. Das Defizit ist auch auf die Erhöhung der Mehrwertsteuerrückerstattungen zurückzuführen, eine Praxis, die den privaten Sektor unterstützen soll. Laut Finanzexperten, sei der Anstieg der investitionsbedingten Ausgaben durch Einmalzahlungen, die durch die Covid-Pandemie entstanden sind, noch verstärkt worden.



    Um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Gesundheitskrise zu bekämpfen, wurden zudem eine Reihe von Regierungsprogrammen zur Unterstützung von Klein-und Mittleren Unternehmen und Gro‎ßunternehmen beschlossen. Nach bisherigen Angaben, seien Beträge in Höhe von 4,45 % des BIP in Form von Steueranreizen, Investitionen und Sonderausgaben zur Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie in die Wirtschaft geflossen. Und all dies geschah in einem Jahr 2020, das durch eine Schrumpfung der wirtschaftlichen Aktivität gekennzeichnet war. Die ungünstige Dynamik wurde auch durch den Rückgang der Einnahmen aus Verbrauchssteuern auf Energieprodukte beeinflusst. Dies ist die Folge eines Rückgangs des Kraftstoffverbrauchs, der in einem wirtschaftlichen Kontext auftrat, der durch einen starken Rückgang der Anzahl der Touristenreisen und der Telearbeit stark geprägt wurde. Laut der Zentralbank besteht das Hauptrisiko für die rumänische Wirtschaft in diesem Jahr darin, wie sich die Haushaltskonsolidierung im Staatshaushalt widerspiegelt. Kurzum, die Wirtschaft soll bis 2022 auf das Niveau von 2019 zurückkehren, so die rumänische Zentralbank.



    Die Behörden in Bukarest stellen derzeit den Entwurf des Staatshaushalts für das Jahr 2021 fertig, der auf einem Haushaltsdefizit von etwa 7 % aufbaut, das in den Verhandlungen zwischen Rumänien und der Europäischen Kommission vereinbart wurde. Das ist ein Haushalt, der die Erholung der Wirtschaft unterstützen und die Grundlage für eine starke Wirtschaft im Zeitraum 2021 – 2024 sein soll, sagt der liberale Premierminister Florin Cîtu. Über den Haushaltsentwurf soll im Februar im Parlament debattiert werden, zusammen mit einem weitreichenden Paket von Reformen in drei Schlüsselbereichen – Löhne im öffentlichen Sektor, das öffentliche Rentensystem und die Steuerverwaltung. Die PSD aus der Opposition wirft der Regierung vor, Sparma‎ßnahmen vorzubereiten und hat gerade eine eigene Variante des Staatshaushalts auf den Weg gebracht. Laut dieser Variante sei eine Anhebung des Lebensstandards für alle Rumänen durchaus machbar, sagen die Sozial-Demokraten.

  • Nachrichten 07.07.2020

    Nachrichten 07.07.2020

    Bukarest: Der Nationale Ausschuss für Notsituationen hat die Liste der grünen Länder aktualisiert und die obligatorische Quarantäne und Isolierung für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Die Flüge von und nach 32 Staaten in Europa werden wieder aufgenommen, darunter Bulgarien, Monaco, Kroatien, Gro‎ßbritannien, Tschechien, Polen, Österreich, Deutschland, Slowenien, Dänemark, Niederlande, Italien, Norwegen, Slowakei, Irland, Griechenland, Lettland, Andorra, Färöer und Vatikan. Weitere 12 Länder darunter Kanada, Marokko, Algerien, Uruguay, Japan, Südkorea, Georgien unterliegen der gleichen Ma‎ßnahme. Die Liste wird in Abhängigkeit von der Zahl der in den letzten 14 Tagen gemeldeten neuen Fälle von Coronavirus-Infektionen pro 100.000 Einwohner erstellt. Die Gruppe für strategische Kommunikation in Bukarest hat 397 in Rumänien gemeldete Infektionen bekannt gegeben, womit die Gesamtzahl der bestätigten Fälle über 29.600 erreicht. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 1.799, was 6% der Gesamtzahl der Infizierten entspricht.



    Bukarest: Das BIP Rumäniens war in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,3% höher als im letzten Quartal 2019 und verzeichnete ein Bruttowachstum von 2,4% und ein saisonales Wachstum von 2,7% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Dies geht aus einem vorläufigen Bericht hervor, der am Dienstag vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlicht wurde.



    Bukarest: Nach der am Dienstag von der Europäischen Kommission veröffentlichten Prognose wird Rumäniens Wirtschaft in diesem Jahr um 6% schrumpfen, was nahe an der von der Kommission im Mai angekündigten Schätzung liegt. Für das nächste Jahr wird erwartet, dass das BIP Rumäniens um 4% wächst. Die Wachstumsaussichten sind nach Ansicht der Kommission immer noch mit gewissen Risiken verbunden. Die Kommission schätzt die Inflationsrate für dieses Jahr auf 2,5% und für 2021 auf 2,8%. Was die EU-Wirtschaft betrifft, so warnt die Kommission davor, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie trotz rascher und weitreichender Reaktionen im gesamten Gemeinschaftsblock in eine schwere Rezession geraten könnte.



    Bukarest: Korruption ist ein weit verbreitetes Phänomen, nicht nur in den EU-Mitgliedsstaaten, und ihr Ausma‎ß hängt vom Einsatz der lokalen Behörden zu ihrer Bekämpfung ab, sagte EU-Chefanklägerin Laura Codruta Kovesi gegenüber Euronews. Die ehemalige Leiterin der Nationalen Antikorruptionsbehörde in Bukarest sprach über den neuen Aufgabenbereich der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO), die Betrug im Zusammenhang mit dem EU-Haushalt untersuchen und strafrechtlich verfolgen werde. Gegenwärtig wird die EPPO in ihrer Tätigkeit von Malta aufgehalten, das es bisher versäumt hat, einen geeigneten Staatsanwalt als Vertreter dieses Landes vorzuschlagen. Mit Verweis auf die Korruption in Rumänien weigerte sich Laura Codruta Kovesi, die Tätigkeit der Institution zu kommentieren, die sie bis vor zwei Jahren leitete, behauptete aber, dass die Unabhängigkeit der Justiz durch ständige Angriffe und Gesetzesänderungen behindert worden sei. Im Jahr 2018 wurde Kovesi nach einem Urteil des Verfassungsgerichts von der Leitung der Direktion abgesetzt. In der Folge gewann Kovesi ein Gerichtsverfahren gegen den rumänischen Staat in dieser Angelegenheit vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Der EGMR entschied, dass Kovesi ihr Recht auf freie Meinungsäusserung und freien Zugang zu einem Gericht verweigert wurde, nachdem sie vom damaligen Justizminister Tudorel Toader ihres Amtes enthoben worden war, ohne dass ihr die Möglichkeit gegeben wurde, ihre Rechte im Zusammenhang mit ihrer disziplinarischen Entlassung zu verteidigen.







  • IWF revidiert Schätzungen für die globale Wirtschaft nach unten

    IWF revidiert Schätzungen für die globale Wirtschaft nach unten

    Die Prognose des IWF ist auf die stärker als erwartete negative Auswirkung der Pandemie auf die Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte zurückzuführen und die für 2021 erwartete Erholung soll laut IWF langsamer vonstatten gehen als ursprünglich erhofft. Dem jüngsten Bericht über die Weltwirtschaft zufolge, sind die negativen Auswirkungen auf die Haushalte besonders signifikant, da sie die in den 1990er Jahren erzielten Fortschritte bei der Reduzierung der extremen Armut weltweit gefährden. Während der IWF im April schätzte, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3% zurückgehen wird, deuten die neuen Prognosen auf eine Schrumpfung um 5% hin.



    Es wird erwartet, dass die US-Wirtschaft um 8% schrumpfen wird, während für die Eurozone ein Rückgang um 10,2% prognostiziert wird. Spanien und Italien werden zu den am stärksten betroffenen Ländern gehören. Der IWF geht davon aus, dass die Insolvenzzahlen in Spanien bis 2021 um 22% und in Italien um 37% gegenüber 2019 ansteigen werden. Dem Geschäftsumfeld in den beiden Ländern geht es jedoch besser als in der Zeit vor der globalen Finanzkrise von 2009. Bis zum dritten Quartal des vergangenen Jahres war es den spanischen Unternehmen gelungen, ihre Schulden um bis zu 20% zu reduzieren. Das Gleiche gilt für die Unternehmen in Italien, obwohl es ihnen gelang, ihre finanzielle Situation in geringerem Ma‎ße zu verbessern. Für Rumänien rechnet der IWF damit, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 5% schrumpft, bevor sie sich 2021 wieder erholt. Für das kommende Jahr rechnet IWF allerdings mit einem Wachstum von 3,9%.



    Darüber hinaus zeigte die IWF-Prognose einen explosionsartigen Anstieg der Arbeitslosenquote Rumäniens von 3,9% im Jahr 2019 auf 10,1% im Jahr 2020 und einen erneuten Rückgang auf 6% im Jahr 2021. Der Arbeitsmarkt wurde weltweit von der Pandemie schwer betroffen. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation, seien von den rund 2 Milliarden nicht gemeldeten Arbeitnehmern auf globaler Ebene etwa 80% kritisch betroffen. Aber es gibt auch ermutigende Anzeichen, so der IWF. Die fiskalischen und finanziellen Ma‎ßnahmen, die in einigen Ländern zu Beginn der Krise ergriffen wurden, um die Auswirkungen der Pandemie abzuschwächen, trugen dazu bei, kurzfristig schlimmere Verluste zu vermeiden. Die Arbeitszeitverkürzung und die Unterstützung der Arbeitnehmer durch Urlaubsregelungen und vorübergehende Aussetzung der Arbeit senkte die Arbeitslosenquote, während die finanzielle Unterstützung für Unternehmen viele Firmen vor Insolvenz rettete. In einigen Fällen haben die Ma‎ßnahmen der Zentralbank die Liquidität verbessert und den Anstieg der Kreditkosten begrenzt, so der IWF-Bericht.


  • Nachrichten 25.06.2020

    Nachrichten 25.06.2020

    Weitere 460 neue Fälle von COVID-19 wurden in den letzten 24 Stunden in Rumänien gemeldet, eine Rekordzahl für die letzten zwei Monate, was die Gesamtzahl auf 25.286 Kontaminationen erhöht. Die neuesten von der Gruppe für strategische Kommunikation veröffentlichten Zahlen zeigen 1.565 Todesfälle und 199 Personen auf der Intensivstation. 4.601 rumänische Staatsbürger aus dem Ausland wurden mit COVID-19 bestätigt, hauptsächlich in Italien und Deutschland. Der Gesundheitsminister Nelu Tataru hat angekündigt, dass die Zahl der Fälle von Verseuchung mit dem neuen Coronavirus in Rumänien in diesen Tagen höher ist als üblich, aber er hofft, dass die Zahl in den kommenden Tagen sinken wird. Er hat die Empfehlungen an die Bevölkerung bekräftigt, Hygienenormen und soziale Distanzierungsregeln zu beachten, in geschlossenen Räumen und den Transportmitteln Gesichtsmasken zu tragen und überfüllte Orte zu meiden. Zuvor sagte er, dass Entspannungsmassnahmen notwendig seien, aber wenn die Ausbreitung des Virus in der Gemeinschaft intensiv ist und die Menschen die Präventionsregeln nicht respektieren, können die Behörden keine weiteren Entspannungsmassnahmen ergreifen.




    996 rumänische Staatsbürger, die in einem Fleischverarbeitungsbetrieb im deutschen Rheda-Wiedenbruck beschäftigt sind, sind positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden, teilte das rumänische Au‎ßenministerium am Donnerstag mit. Die unter Quarantäne gestellten Personen würden von allen notwendigen Bedingungen profitieren und eine Hotline mit Informationen in rumänischer Sprache sei für sie eingerichtet worden. Bei einem Treffen der auf staatlicher Ebene eingerichteten Krisenzelle, an dem auch Vertreter des rumänischen Generalkonsulats in Bonn teilnahmen, wurde beschlossen, die Zahl der Testzentren zu erhöhen, so dass bis zum 3. Juli alle Mitarbeiter des Werkes getestet werden sollen. Nach offiziellen Angaben der lokalen Behörden arbeiten in diesem Fleischverarbeitungsbetrieb bis zu 4 Tausend Rumänen. Die lokalen Behörden beschlossen, das gesamte Gebiet Gütersloh bis zum 30. Juni unter Quarantäne zu stellen.




    Der IWF hat seine Schätzungen bezüglich der Entwicklung der Weltwirtschaft in diesem Jahr deutlich nach unten revidiert, da die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie stärker als erwartet ausgeprägt waren. Der jüngste Bericht des IWF zeigt, dass internationale Experten davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 5% schrumpfen und die amerikanische Wirtschaftswachstumsrate um 8% sinken wird. Für Rumänien schätzt der IWF eine Schrumpfung der Wirtschaft um 5%. China ist die einzige gro‎ße Wirtschaftsmacht, die Schätzungen zufolge in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum verzeichnen wird.

  • Weltbank-Prognose: Bescheidenes Wirtschaftswachstum für Rumänien auch 2019

    Weltbank-Prognose: Bescheidenes Wirtschaftswachstum für Rumänien auch 2019

    Die Weltbank schätzt, dass die Wirtschaft in Europa und Zentralasien 2018 nur um 3,1% gewachsen sei, im Vergleich zu 4% im Jahr 2017. Dies spiegle den Rückgang der wirtschaftlichen Tätigkeit in der Türkei in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wider. Ohne die Türkei blieb das regionale Wachstum 2018 unverändert bei 2,9%, da die schwache Wirtschaftskonjunktur in Ländern wie Bulgarien und Rumänien durch die Beschleunigung im Osten der Region, die — der Weltbank zufolge — im vergangenen Jahr von den höheren Erdölpreisen profitierte, ausgeglichen wurde. Das Weltwirtschaftswachstum wird sich 2019 auf 2,9% verlangsamen, verglichen mit 3% im Jahr 2018 und 3,1% im Jahr 2017, und das Wachstum des Welthandels wird sich auf 3,6% in diesem Jahr verlangsamen, ausgehenden von 3,8% im Vorjahr 2018 und 5,4% im Jahr 2017.



    Dies werde sich weltweit auf die Industrie auswirken, schätzt das internationale Finanzinstitut. Demnach besteht ein zunehmendes Risiko für die Weltwirtschaft, da sich die Perspektiven angesichts verschärfter finanzieller Bedingungen, verstärkter Handelsspannungen und Turbulenzen auf den Finanzmärkten in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern verschlechtert haben. Zu Beginn des Jahres 2018 war die Weltwirtschaft in vollem Gange, verlor jedoch im Jahresverlauf an Schwung und in Zukunft könnte sich der Fortschritt noch weiter abschwächen“, warnt Generaldirektorin Kristalina Georgieva. Gleichzeitig werden die Streitigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und China auf der ganzen Welt spürbar sein und sie könnten auch die Instabilität auf den Finanzmärkten erhöhen, was Auswirkungen auf die Volkswirtschaften haben wird, die sich in Entwicklung befinden. Die Berechnungen zeigen, dass sich die Expansion der weltgrö‎ßten Wirtschaft — der USA — in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,5% verlangsamen wird (von 2,9% im Jahr 2018), während China voraussichtlich 6,2% erreichen wird, nach 6,5% im Jahr 2018. Für die Eurozone wird in diesem Jahr ein Vorsprung von 1,6% gegenüber 1,9% im Vorjahr erwartet, hei‎ßt es noch im besagten Bericht.



    In Bezug auf Rumänien erwartet das internationale Finanzinstitut, dass Bukarest für 2018 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 4,1% verzeichnet, was einen Rückgang von einem Prozentpunkt gegenüber der Juni-Prognose darstellt. Die Expansion würde sich im Jahr 2021 verbessern, wenn die Wirtschaft um 2,8% wachsen werde. Rumänien hat nach wie vor eine abhängige Wirtschaft, eine schlechte Handelsbilanz, und die Rumänen geben 48% Ihres Familieneinkommens für Lebensmittel aus, zeigen zentralisierte Daten. Auf Einladung von Radio Rumänien führte Universitätsprofessor Mircea Coşea eine Analyse der Situation des Au‎ßenhandels zu diesem Zeitpunkt durch.



    Wir sind in einer Branche spezialisiert, die hauptsächlich Maschinen, Bauteile und Baugruppen für die Automobilindustrie und die Fahrzeugindustrie herstellt. Rumänien hat sich zu einem bedeutenden Hersteller von Teilen und Ersatzteilen entwickelt, und zwar in jenen Bereichen, wo der Anteil an Menschenarbeit noch hoch ist, d.h. eine Industrie, die hinter dem technischen Fortschritt zurückliegt. Während andere Länder ihre Produkte entwerfen und konzipieren, stellen wir die Produkte in Fabriken her, wo noch viele Arbeiter eingesetzt werden. Das ist nicht unbedingt schlecht, denn dadurch haben wir zumindest Jobs. Die rumänischen Exporte sind heute zu 50% bis 70% von Industrieexporten abhängig, und zwar gehen die Exporte in mehrere Industrieländer, hauptsächlich nach Deutschland, Frankreich und Italien. Dorthin exportieren wir Ersatzteile für Autos, Motoren, Bauteile und verschiedene Sachen dieser Art. Wenn der Automarkt im Westen einbricht, und dieser Augenblick könnte nicht weit entfernt sein, vor dem Hintergrund was derzeit in Frankreich, Deutschland, aber auch als Folge des von Herrn Trump angezettelten Handelskriegs geschieht, dann wird es keine Aufträge mehr für Autos geben und wir werden so etwas nicht mehr exportieren. Was exportieren wir derzeit noch? Wir exportieren auch Industrieprodukte verschiedener Typen, einige davon im IT-Bereich, aber mehr als 60% dieser Produkte werden importiert. Wir haben eine Wirtschaft, die von zentralen Standorten abhängig ist, die in anderen Ländern entwickelt wurden, im Allgemeinen im harten Kern der EU, und unser Markt ist auf sie angewiesen.“




    Unterdessen rechnen Fachleute in diesem Jahr mit einem Anstieg der Bankzinsen, nachdem die Zentralbanken bei einem Versuch, die Auswirkungen der Finanzkrise zu bekämpfen, ihr Niveau ungewöhnlich niedrig gehalten haben. Die Auswirkungen werden höchstwahrscheinlich auch in Rumänien spürbar sein, sagt Finanzanalytiker Aurelian Dochia:



    Ich denke, die Aussichten für 2019 sind gut genug. Offensichtlich hängen sie eng mit der Entwicklung der rumänischen Wirtschaft zusammen. Sehr viele internationale Ökonomen und Institutionen gehen davon aus, dass sich das Wachstum selbst in Rumänien verlangsamen wird, auch wenn es weitaus höher sein wird als in anderen europäischen Ländern und insbesondere in der Eurozone. Und das bedeutet auch, dass der Wachstumsrhythmus des Bankensystems und des Kreditgeschäfts moderat steigen könnte.“




    Aurelian Dochia ist der Ansicht, dass die seit dem 1. Januar in Kraft getretenen Ma‎ßnahmen der rumänischen Nationalbank zur Begrenzung der Kreditvergabe an Privatpersonen nur eine beschränkte Kategorie von Personen betreffen und sich nicht negativ auf die Entwicklung der Bankkredittätigkeit auswirken wird.