Tag: Projekt

  • Nachrichten 19.10.2015

    Nachrichten 19.10.2015

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, wird am Dienstag in Bukarest mit einer Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammenkommen. Die IWF-Experten haben bereits mit Vertretern des Finanzministeriums über den Haushalt 2016 diskutiert. Letzte Woche erklärte Finanzminister Eugen Teodorovici, er würde das Abschlie‎ßen eines neuen Abkommens mit dem IWF in Betracht ziehen. Seit 2009 bis heute hat Rumänien drei aufeinanderfolgende Darlehensabkommen mit dem IWF und der Europäischen Union abgeschlossen. Das letzte Abkommen über 2 Milliarden Euro ist letzten Monat abgelaufen. Die rumänischen Behörden haben davon keine Fonds abgerufen — dieses Abkommen vorbeugender Art hatte lediglich den Zweck, die rumänische Wirtschaft vor eventuellen Schocks auf den Finanzmärkten zu schützen.



    Am Montag hat die Debatte über den Briefwahl-Gesetzentwurf im Plenum des Bukarester Senats begonnen. Ferner wird das Gesetzprojekt auch in der Abgeordnetenkammer besprochen, wo auch die entscheidende Abstimmung darüber am Donnerstag stattfinden soll. Die National-Liberale Partei (die wichtigste Oppositionspartei in Rumänien) hat bekanntgegeben, dass sie den Gesetzentwurf unterstützen wird. Die Sozialdemokratische Partei (die stärkste Partei der Regierungskoalition) erklärte sich ebenfalls für das Gesetzprojekt über die Briefwahl, aber mit einigen Änderungsvorschlägen. Die Senatoren vom Ungarnverband (von der Opposition) und von der Allianz der Liberalen und Demokraten kritisierten den Briefwahl-Gesetzentwurf, indem sie sagten, das System sei nicht perfekt und das Verfahren sei kompliziert, bürokratisch und schwierig. Das Gesetzprojekt wurde von der ständigen Wahlbehörde entworfen und sieht vor, dass ab nächsten Jahr bei den Parlaments-, Präsidentschafts- und Europawahlen die im Ausland lebenden Rumänen ihr Wahlrecht per Briefwahl ausüben können. Sechs Monate vor dem Urnengang müssen die im Ausland lebenden rumänischen Wähler die jeweiligen Botschaften oder Konsulate darüber benachrichtigen, dass sie wählen möchten, um ins Wahlregister eingetragen zu werden.



    Der rumänische Senat hat am Montag als Entscheidungsgremium das Abkommen über ein Darlehen in Höhe von 150 Millionen Euro an die Republik Moldau ratifiziert. Die Senatoren stimmten einstimmig für die Annahme des Dokuments. Die rumänischen Abgeordneten hatten bereits am Dienstag das Darlehensabkommen angenommen. Das Geld soll in drei Teilbeträgen überwiesen werden; die erste Teilzahlung von 60 Millionen Euro erfolgt nächsten Monat. Es wurde eine Rückzahlungsfrist von 5 Jahren vorgesehen; bei einer vorgezogenen Rückzahlung wird keine Provision fällig. Die westorientierte Regierung in Chisinau nahm besagtes Darlehen auf, weil sie das Haushaltsdefizit von 3,8% aus eigenen Quellen nicht finanzieren kann. Die Republik Moldau wird von einem politischen und finanziellen Skandal erschüttert. Gegen den ex-Ministerpräsident Vlad Filat laufen Strafermittlungen wegen Verwicklung in der Affäre um das Verschwinden von einer Milliarde Euro aus dem moldauischen Banksystem.



    Zu den Prioritäten der rumänischen Präsidentschaft der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken (IHRA) im Jahr 2016 gehört die Ausbildung von Polizeibeamten und Vertretern des Justizsystems zur Bekämpfung der Diskriminierung. Dies erklärte am Montag in Jerusalem der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu. Rumänien werde dafür sorgen, dass die Vertreter der Medien als Meinungsbildende über den Holocaust ausgebildet werden, und dass die Holocaust-Forschung in den Mitglieds- und Partnerstaaten der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken gefördert wird, sagte Aurescu anlä‎ßlich seines Besuches bei der Jad Vashem Gedenkstätte. Die Vertreter der Jad Vashem Gedenkstätte würdigten die Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus und zur Förderung der Erziehung über den Holocaust, die von Rumänien getroffen wurden. In Israel sprach Rumäniens Au‎ßenminister Bogdan Aurescu mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu über die Vertiefung der bilateralen Beziehungen und Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen wie Energie, Tourismus und Landwirtschaft, diskutieren. Der rumänische Au‎ßenminister besuchte auch die palästinensichen Territorien und wurde von Mahmoud Abbas, dem palästinensischen Präsidenten, empfangen. Die beiden diskutierten über die jetzige Lage im Nahen Osten und über Friedensverhandlungen.



    Bis Ende dieses Jahres mu‎ß die Aktivität der sozialdemokratischen Minister geprüft werden — dies erklärte am Montag der neue Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (PSD), Liviu Dragnea. Ferner sagte Dragnea, er hätte mit dem Ministerpräsidenten und ex-PSD-Vorsitzenden, Victor Ponta, über eventuelle Änderungen in der Struktur der Exekutive diskutiert. Letzte Woche hatte Liviu Dragnea als einziger Kandidat die Wahl für den Vorsitz der Sozialdemokratischen Partei (der stärksten Partei der Regierungskoalition) gewonnen. Liviu Dragnea leitete schon seit Juli interimistisch die Partei, nachdem Ministerpräsident Victor Ponta auf den Parteivorsitz verzichtet hatte. Victor Ponta ist in einem Korruptionsskandal verwickelt; er wurde von der nationalen Antikorruptionsbehörde (DNA) wegen Urkundenfälschung, Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche angeklagt. Ponta hat sowohl die Anklage der DNA-Staatsanwälte als auch die Forderungen des Staatspräsidenten Klaus Iohannis, sein Amt als Ministerpräsident abzulegen, zurückgewiesen. Liviu Dragnea wurde in Mai, in erster Instanz, zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr wegen Wahlbetrug beim Referedum von 2012 für die Absetzung des damaligen Staatschefs, Traian Basescu, verurteilt.

  • Französische Filmemacherin Pauline Roth schwärmt für Rumänien

    Französische Filmemacherin Pauline Roth schwärmt für Rumänien

    Pauline Roth hat Film und Fernsehen an der Universität Sorbonne Nouvelle studiert und schreibt jetzt ihre Magisterarbeit im selben Studienfach. Und sie will ihr Studium an der Universität Evry Val d’Esonne mit einer Spezialisierung im Fach Dokumentarfilm vertiefen. In ihrer Kindheit war sie mit einem Rumänen befreundet — das war ihr erster Kontakt zu Rumänien. 2013 begann sie, Rumänisch zu lernen, und durch ihre Rumänienreisen begann die junge Französin, das osteuropäische Land besser kennenzulernen, das mit Frankreich durch seine Geschichte und Kultur eng verbunden ist. Die Rumänen gelten im Allgemeinen als frankophon — deshalb beschloss Pauline Roth, Rumänisch zu lernen zu werden:



    Ich habe angefangen, die rumänische Sprache zu lernen, weil mein bester Kindheitsfreund ein Rumäne war, der von einer französischen Familie adoptiert wurde. Bis zu seinem 7. Lebensjahr lebte mein Freund in Rumänien, und schon als Jugendlicher sagte er immer wieder, dass er in seine Heimat zurückkehren möchte. Er war schon ein paar Mal mit seinem Vater nach Rumänien gereist, aber er hat die rumänische Sprache vergessen. Er versucht jetzt, seine erste Sprache wieder zu lernen. Ich wollte an diesem Projekt teilnehmen, und daher beschloss ich, nach Paris zu gehen und Rumänisch zu lernen.“



    In den 1990er Jahren waren die Heimkinder in Rumänien lange Zeit ein Hauptthema der westlichen Presse, und es gab auch viele Initiativen, um Lösungen für die traurige Situation dieser Kinder zu finden. Ab 2013 engagierte sich Pauline Roth als junge Filmemacherin in Projekten zur Unterstützung der benachteiligten Kinder. Im Sommer 2015 beteiligte sie sich unmittelbar an einem Projekt, das mit einem Dokumentarfilm abgeschlossen wird. Pauline Roth:



    In dieser Dokumentation wollte ich mich auf die Theateraktivitäten konzentrieren, die im Rahmen dieses Projekts in Rumänien durchgeführt wurden. Es ging um die Inszenierung eines Theaterstücks, aber auch um die Kinder, die daran beteiligt waren. Der Film hei‎ßt »Junge Rumänen entdecken Cyrano« — diesen Sommer spielten die Kinder in dem Theaterstück »Cyrano de Bergerac« von Edmond Rostand.“



    Ihr nächstes Projekt ist ein Dokumentarfilm über die Situation der Migranten, die ihr Land verlassen wollen oder müssen. 2016 möchte sie mit der Arbeit an diesem Film anfangen und auch nach Rumänien wiederkehren. Pauline Roth:



    Das ist ein Film mit soziologischen Elementen über verschiedene Rumänen. In dem Film geht es um die Rumänen, die ich in Paris getroffen habe, die in Frankreich leben. Ich möchte, dass diese Leute mir über ihre Heimat erzählen und verschiedene Aspekte des Migrantenlebens schildern. Sie sollten zum Beispiel darüber erzählen, wie jeder von ihnen sein Leben im Ausland wahrnimmt, wie sie ihre Heimat aus der Ferne betrachten. Dadurch sollte ein vielfältiges Bild über Rumänien entstehen, und zwar aus verschiedenen Darstellungen, aus verschiedenen Perspektiven von verschiedenen Personen. Manchmal geht es um politische Exilanten, manchmal um Arbeitsuchende. Daraus könnten viele unterschiedliche Rumänien-Darstellungen resultieren.“



    Da sie Rumänisch spricht, kann Pauline Roth viel einfacher mit den Rumänen sprechen. Sie kann das Land, das ihr so nahe steht, unmittelbar, ohne Dolmetscher kennenlernen.



    Meine Rumänienreise war extrem emotionsbeladen, ich liebe die ländlichen Gegenden in Rumänien, mit den wunderbaren Naturlandschaften, mit den Pferdewagen, mit ihrer einfachen Authentizität. Ich war sehr berührt von den Rumänen, die mich mit Wärme und Gro‎ßzügigkeit empfangen haben. Ich werde sehr gern nach Rumänien wiederkehren.“



    Pauline Roth ist der Ansicht, dass Kunst die Menschen zusammenbringen und auf die Schwierigkeiten ihrer Mitmenschen sensibilisieren kann. So können auch Freundschaften zwischen Völkern entstehen und stärker werden.

  • Digitales Museum in einer Büffelfarm – Pecica ist einen Besuch wert

    Digitales Museum in einer Büffelfarm – Pecica ist einen Besuch wert

    “Das von der Skulptur “Das Wunder” von Constantin Brancusi inspirierte Gebäude entspringt dem Boden durch mehrere goldene Spiralen und kristalisiert in eine Form, die, genau wie die Muse des Bildhauers, sich von den Lasten der Vergangenheit befreit und in unendliche Höhe emporsteigt. Die Form des Gebäudes vermittelt dem Besucher ein Strebensgefühl — es geht dabei nicht nur um das Gebäude, sondern um das Leben selbst.”



    So beschreibt der Architekt Claudiu Ionescu das Konzept des von ihm geschaffenen Gebäudes, das der Stadt Pecica, im Kreis Arad, internationalen Ruhm brachte. Im westrumänischen Pecica kann der Besucher eine einmalige Kombination von altbewährter Tradition und Zukunftsarchitektur erleben, die fast zu einer Science-Fiction-Welt gehören könnte. Im Besucherzentrum der hiesigen Büffelfarm wurde eine aussterbende Tierart gerettet; parallen dazu entstand dort auch das einzige völlig digitalisierte Museum der Welt.



    Marinela Petran ist die Leiterin des Zentrums für nachhaltige Projekte im Rahmen der Stadtverwaltung Pecica. Sie führt uns durch das Besucherzentrum und durch die Büffelfarm, die eigentlich ein kleiner Zoo ist:



    Als Erstes wurde ein traditioneller Stall mit Schilfdach für 25 Büffel wie einst gebaut. Im folgenden Jahr bauten wir ein schönes Besucherzentrum mit ultramoderner Apparatur — deshalb wird es als digitales Museum” bezeichnet. In diesem Zentrum haben wir zwei interaktive Schnittstellen, um die Museen der Welt im Internet zu besuchen. Wir haben auch zwei gro‎ße 3D-TV-Bildschirme, zwei Projektoren und ein virtuelles Fahrradsystem — man kann pedalieren und auf dem Bildschirm einen schönen Ausflug durchs Muresch-Tal erleben. Wir haben einen Raum mit 60 Fahrrädern, weil wir fit bleiben und auch die schöne Naturlandschaft genie‎ßen sollten.”



    Ein Kinderspielplatz und ein moderner Pavillon für die 10 Kessel, die beim jährlichen Gastronomie-Wettbewerb Festival der Kessel” verwendet werden, ergänzen das Angebot des Besucherzentrums. Marinela Petran:



    Auf der Büffelfarm leben rumänische Büffel aus der Gegend Talmaciu, im Norden des Kreises Arad. Der Büffel ist eine aussterbende Tierart; die Büffel sind halbwilde Tiere, man kann sie nicht anfassen, aber man kann sie beobachen. Die Büffelkälber sind für Kinder besonders attraktiv – heutzutage haben die Kinder kaum noch die Gelegenheit, Tiere in ihrem natürlichen Habitat zu sehen. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, diese eindrucksvolle Tiere zu schützen, und ihnen zu einem freien Leben in der Natur zu verhelfen.



    Ebenfalls hier kann der Besucher das Pecica-Brot kosten. 1923 wurde hier die älteste, heute noch funktionierende Bäckerei gebaut. Kinder und Erwachsene konnen den Teig selbst kneten und ihr eigenes Brot ohne Konservierungsstoffe backen. Im Besucherzentrum der Büffelfarm Pecica befindet sich auch ein Backstein-Brotofen, das nach einem 250 Jahre altem Modell gebaut wurde.



    Seit Oktober 2013 bezeichneten Fachzeitschriften wie Club Innovation oder Culture France das originelle Gebäude auf der Buffelfarm als das erste komplett digitalisierte Museum der Welt” Das auf einer Fläche von nur 125 Quadratmetern errichtete Gebäude ist auch ein Modell für effiziente Raumverwendung. Der Architekt Claudiu Ionescu sagte, auf diesen 125 Quadratmetern würden so viele Exponate gezeigt, wie auf Tausenden Quadratmetern in anderen Museen. Gleichzeitig spart man Pflege- und Personalkosten. Mehr dazu von Marinela Petran, Leiterin des Zentrums für nachhaltige Projekte im Rahmen der Stadtverwaltung Pecica.



    Der 28-jährige Architekt Claudiu Ionescu ist ein junger Mann, dem die Idee eines digitalen Museums besonders gut gefallen hat. Ich kann nicht sagen, dass wir hier ein richtiges Museum haben, aber wir verfügen über eine modernere Ausstattung als andere Museen. Wir können 3-D-Projektionen machen, wir haben 60 3-D-Brillen, das Gebäude ist teilweise ein Öko-Haus, mit einem Grasdach, auf dem man steigen kann, um das wunderbare Panorama der Stadt Pecica zu sehen, und wir haben auch eine Naturwand mit Innenpflanzen. Wir haben unseren eingenen Wasserkreislauf, unsere eigene Kläranlage und wir verwenden unkonventionelle elektrische Energie, die wir mit unserer Photovoltaikanlage gewinnen.”



    Das Museum bietet Möglichkeiten für Kunstaustellungen und andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Erziehungsprogramme für Kinder. Das Gebäude ist das Resultat eines avantgardistischen Projekts und dient der Studien zur Widerherstellung der Wasserbiotope in Naturschutzgebieten.

  • Staatspräsident Klaus Iohannis sprach vor der UN-Generalversammlung

    Staatspräsident Klaus Iohannis sprach vor der UN-Generalversammlung

    Staats- und Regierungschefs aus aller Welt hatten am Freitag die globale entwicklungspolitische Agenda für die kommenden 15 Jahre beschlossen. Die 17 Ziele umfassen unter anderem die Beseitigung von extremer Armut und Hunger bis zum Jahr 2030, die Förderung der Gleichstellung von Frauen sowie den Kampf gegen den Klimawandel. Rumänien wurde beim UN-Entwicklungsgipfel in New York vom Staatspräsident Klaus Iohannis vertreten.



    Nach dem Verabschieden der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung werde Rumänien seine nationale Strategie für nachhaltige Entwicklung revidieren und die beim UN-Entwicklungsgipfel vereinbarten 17 Ziele und 169 Punkte integrieren. Ein Hauptziel der UN-Agenda 2030 ist die Beseitigung von extremer Armut und Hunger. Worauf wird sich Rumänien konzentrieren? In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung sagte Präsident Klaus Iohannis:



    “Ein wichtiger Ziel der revidierten rumänischen Strategie wird die soziale Inklusion von Behinderten, Jugendlichen und Frauen in die Entwicklungspolitik. Die Beseitigung der Armut fordert angemessene Einstellungschancen für Arbeitnehmer, und die Vorbeugung und Vermeidung der sozialen Exklusion benötigt Politiken für soziale Kohäsion.



    Armut, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und sozialer Auschluss sind der Wurzel der Konflikte und legen den Saat für Gewalt und Extremismus, präzisierte Klaus Iohannis in New York. Deshalb ist jede Nation verpflichtet, die Menschen zu retten und zu unterstützen:



    “Wie wir in den letzten Monaten beobachten konnten, sind Hunderte von Tausenden Menschen vor dem Krieg geflohen, um ein besseres Leben zu finden, und deshalb sind sie des öfteren auf riskanten Wegen nach Europa gekommen. Dieser steigender Migrantenfluss aus dem Mittleren Osten und Afrika hat die europäischen Länder zu massiven Anstrengungen gezwungen, um eine humanitäre Krise von enormen Ausmaß zu vermeiden. Es geht dabei um humanitäre Aspekte, um eine Grenzschutzkrise, eine Integrationskrise und eine finanzielle Krise. Wenn wir die angemessenen Lösungen für all diese Krisen nicht finden, wird jede Migrationswelle die vorherige übersteigen.



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis plädierte vor der UN-Generalversammlung auch für die Förderung der Gleichstellung von Frauen, eine Vorbedingung für soziale Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden.



    “Was mich betrifft, bin ich im Rahmen der Initiative “Impact 30 in mehreren Projekten persönlich engagiert. Es geht dabei um die Lancierung eines neuen integrierten Systems, das alle Gewaltformen verfolgen, melden und vorbeugen sollte, um das Schaffen eines neuen Berufes in Rumänien, und zwar Experte für die Gleichstellung der Geschlechter, und um die Implementierung von Programmen zum politischen Engagement von Mädchen und Jungen ins politische, soziale und wirtschaftliche Leben Rumäniens, um die nächste Generation für Führungspositionen auszubilden.



    Rumänien unterstützt die Gleichstellung der Geschlechter, schützt und fördert die Rechte der Frauen und wird alle internationale juristische Instrumente in diesem Bereich einsetzen, sagte noch der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis.

  • Nachrichten 05.05.2015

    Nachrichten 05.05.2015

    BUKAREST: In Rumänien geht die Nutzung der seit dem 1. Mai verbindlichen elektronischen Versichertenkarten nur stockend voran. Die Ärzte beschwerten sich, dass die Kartenleser sich nur schwer oder gar nicht im System einloggen können und sich deshalb in den Praxen lange Warteschlangen bilden. Die Nationale Krankenkasse bestreitet die Vorwürfe und räumt nur bestimmte Verspätungen aufgrund des intensiven Zugriffs auf das System ein. Über 13,6 Millionen Karten wurden ausgegeben, allerdings gingen etwa 500 Tausend Patienten leer aus.



    XXX – Die Europäische Kommission hat am Montag neue Regeln für die Unterstützung der Länder verabschiedet, die bei dem Abruf europäischer Fördermittel Probleme haben. Dazu gehört auch Rumänien. Angesto‎ßen wurde das Projekt von der Rumänin Corina Creţu, der europäischen Kommissarin für Regionalhilfen. Nach den neuen Regeln sollen diese Länder die Möglichkeit bekommen, bis Ende dieses Jahre Mittel aus dem Zeitraum 2007 — 2013 abzurufen.



    BUKAREST: Die grö‎ßten Probleme für die Pressefreiheit im letzten Jahr waren der zunehmende Einfluss der Politik, die korrupten Finanzierungsmethoden, die an den Interessen des Argebeitgebers orientierte Redaktionspolitik, sowie die Unterwanderung der Redaktionen durch verdeckte Geheimdienstler, die Einfluss auf die Berichterstattung nehmen. Das besagt der jüngste Bericht der Bukarester Medienorganisation ActiveWatch. Dem Bericht zufolge war besonders im Kontext des Wahljahrs die Verwandlung der Presse in ein Instrument der politischen Propaganda so spürbar wie nie. Die Medien seien von ihren Besitzern als Druckmittel auf die Justiz missbraucht worden; Ermittlungsverfahren deckten korrupte Seilschaften zwischen der Presse, der Politik und der Wirtschaft auf. ActiveWatch zufolge leidet die Branche weiterhin unter den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise; die Voraussetzungen, unter denen Journalisten arbeiten, sind im Kontext von Entlassungen, Gehaltsverzügen und Insolvenzen nur noch schlimmer geworden.



    BUKAREST: Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis will am Mittwoch mit den Spitzenpolitikern der Palamentsparteien über das Gesetzespaket zur Datensicherheit diskutieren. Das unter dem Namen “Big Brother” bekannte Paket, zu dem auch das Gesetz der Vorratsdatenspeicherung gehört, war vom Parlament abgelehnt worden, nachdem das Verfassungsgericht es als rechtswidrig eingestuft hatte. Die letzten Beratungen des Präsidenten mit den Parteien fanden am 20. April statt und drehten sich um die Wahlrechtsnovellierung und das Verfahren zur Aufhebung der Immunität bei Ermittlungen gegen Mitglieder des Parlaments in Korruptionsverfahren.



    BUKAREST: Der Raketenstützpunkt von Deveselu im Süden von Rumänien wird zeitweilig dem Befehl des gemeinsamen Oberkommandos der Allierten Streitkräfte von Neapel unterstellt. Der rumänische Verteidigungsminister Mircea Duşa teilte zudem mit, dass der Stützpunkt in Südrumänien eine rein defensive Rolle wahrnehme. Duşa hatte sich heute mit Admiral Mark Ferguson, dem Befehlshaber der Kommandostelle in Neapel getroffen. Die beiden Verantwortlichen diskutierten auch über die Verlegung von 1.000 Soldaten aus 21 Ländern zu einer Übung neben Braşov, zu der bereits einge Hundert US-Soldaten eingetroffen sind. Weitere 330 rumänische und portugiesische Soldaten beteiligen beim Luftwaffenstützpunkt Câmpia Turzii im Nordwesten Rumäniens an der bilateralen Übung Falcon Defence 2015. Die rumänischen Piloten fliegen dabei immer noch auf veralteten MIG21-Maschinen — doch die rumänische Luftwaffe hat bereits für 628 Millionen Dollar 12 gebrauchte F16-Kampfflieger aus portugiesischen Beständen gekauft.



    BUKAREST: Der Rechtsausschuss und der Verwaltungsausschuss der rumänischen Abgeordnetenkammer haben den Gesetzentwurf betreffend die Änderung und Ergänzung des Gesetzes über das Staatswappen und das Staatssiegel Rumäniens angenommen. Besagtes Gesetzprojekt sieht vor, dass der Adler auf dem Staatswappen von jetzt an gekrönt wird. Der Projektinitiator sagte, der Vorschlag sei dadurch gerechtfertigt, weil die Kontinuität, die Souveränität und die Einheit des rumänischen Staates, sowie die Zeit, als diese erlangt wurden, hervorgehoben werden müssen.



    SPORT: Die rumänische Spielerin Irina Begu steht im Achtelfinale des Tennisturniers in Madrid, nachdem die Deutsche Andrea Petkovic aufgegeben hat. Begu, die gegenwärtig Platz 37 der WTA-Rangliste einnimmt, spielt gegen die Tschechin Barbora Strycova. Das Turnier in Madrid ist die zweite Grand Slam Veranstaltung des Jahres und wird mit Preisen von insgesamt 4,2 Millionen Euro ausgestattet.

  • Parlament wird ein Gesetzesprojekt über die Privatinsolvenz besprechen

    Parlament wird ein Gesetzesprojekt über die Privatinsolvenz besprechen

    Rumänien gehört zu den wenigen Länder der Welt, die kein Gesetz über die Privatinsolvenz haben. Ein entsprechendes Gesetzesprojekt ist neulich im Senat angenommen worden, und ab Mittwoch wird es im Rechtsausschuss der Abgeordnetenkammer besprochen. Grund dafür war die jüngste Krise, die durch die Rekordkurse des Schweizer Franken entstanden war. Dadurch waren mehr als 75.000 Rumänen, die Kredite in Schweizer Franken aufgenommen hatten, in finanzielle Schwierigkeiten geraten.



    Die Liberale Partei (von der Opposition) hatte bereits das Einberufen einer au‎ßerordentlichen Parlamentssitzung beantragt, mit dem Zweck, ein Gesetzesprojekt anzunehmen, das den Rumänen mit Krediten in Schweizer Franken aus dieser schwierigen Situation helfen soll. Vor der Plenumsdebatte wird der Rechtsausschuss des Bukarester Parlaments einen Bericht über das Gesetzesprojekt vorlegen. Alle politischen Parteien, sowohl von der Regierung als auch von der Opposition, waren einverstanden mit der Beschleunigung dieses Projekts.



    Laut dem Vorsitzenden des Rechtsausschüsses, dem Konservativen Bogdan Ciuca (von der Regierungskoalition), gäbe es zur Zeit vier Gesetzesprojekte zu diesem Thema. Die Abgeordneten vom Rechtsausschuss werden die besten Elemente dieser Projekte übernehmen und sie in ein einziges Gesetzesprojekt zusammenbringen. Dieses Projekt werde voraussichtlich nächste Woche im Plenum der Abgeordnetenkammer vorgestellt. Bogdan Ciuca:



    Mit etwas Anstrengung werden wir diesen Bericht am Dienstag in der Abgeordnetenkammer präsentieren können. Aus den vier existierenden Gesetzesprojekten werden wir ein einziges Projekt zusammenstellen. Drei Projekte werden abgelehnt, und die besten Elemente aus den abgelehnten Projekte werden Ergänzungen zum ausgewählten Gesetzesprojekt, das wir bearbeiten und finalisieren.”



    Gheorghe Ialomitianu, Abgeordneter der Demokrat-Liberalen Partei (von der Opposition) und ehemaliger Finanzminister, meint, die Legislative könne den vom Höhenflug des Schweizer Franken schwer betroffenen Bürgern helfen — und zwar durch das schnelle Verabschieden des Gesetzes über die Privatinsolvenz. Er erklärte, wie das Gesetz die Kreditaufnehmer unterstützt, die ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen können, einschlie‎ßlich wenn sie ihre Arbeitsstelle verloren haben. Gheorghe Ialomitianu:



    Erstens wird es in diesen Fällen keine Zwangsvollstreckung mehr geben. Die Kreditaufnehmer werden ihre Wohnungen nicht mehr verlieren und sie werden nicht mehr verpflichtet, die Raten zu diesen hohen Wechselkursen zu bezahlen. Zweitens wird auch eine direkte Neuverhandlung der Kredite zwischen Kunden und Banken möglich. Die natürlichen Personen werden ihre Raten je nach Zählungsfähigkeit entrichten können.“



    Ferner untersucht der Finanz- und Bankenauschuss der Abgeordnetenkammer die Möglichkeit der Erweiterung eines Regierungsbeschlüsses vom letzten Jahr auf die Aufnehmer von Krediten in Schweizer Franken. Laut besagtem Regierungsbeschluss können die natürlichen Personen mit einem Bruttoeinkommen unter 2.200 Lei (umg. etwa 450 Euro) gewisse Steuerabzüge bei der Neuverhandlung der Kredite bekommen.



    Die Bankkunden mit Krediten in Schweizer Franken forderten die Regierung auf, umgehend ein Gesetz zu verabschieden, wodurch die Banken diese Kredite in rumänischer Währung zu einem Kurs von 3,80 Lei für einen Franken berechnen sollten — dem Stand vor der Entscheidung der Notenbank in Bern — zuzüglich 20%, bei einem ähnlichen Zinssatz und ohne zusätzlichen Garantien.

  • Nachrichten 23.10.2014

    Nachrichten 23.10.2014

    BRÜSSEL: Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen sich beim Europäischen Rat am Donnerstag und Freitag mit der wirtschaftlichen Lage, der Ukraine-Krise und der Ebola-Epidemie auseinandersetzen. Rumänien ist bei dem Gipfel von Präsident Traian Băsescu vertreten. Er soll beim Europäischen Rat im Rahmen einer Sitzung zur Energiepolitik und Klimawandel auch die neuen Amtsträger gemeinschaftlicher Institutionen in Brüssel treffen. Am Rande des Gipfels soll der rumänische Staatschef mit seinen Amtskollegen aus Bulgarien und den sogenannten Višegrad-Staaten Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn zusammenkommen. Băsescu wird ferner am Treffen der Europäischen Volkspartei teilnehmen.



    BRÜSSEL: Die Europäische Kommission hat am Donnerstag bekanntgegeben, sie habe eine Investition in Wert von 57,1 Millionen Euro als Teil eines 69 Millionen Euro Projekts fur die Entwicklung der Breitband-Infrastruktur in Rumänien genehmigt. Mit den EU-Fonds soll eine 3.265 Km Infrastruktur in den Regionen Rumäniens entstehen, wo keine Netze für elektronische Kommunikation existieren. Das Projekt RO-NET, das bis Ende 2015 implementiert werden soll, wird 783 der 2268 als wei‎ße Zonen” identifizierten rumänischen Ortschaften decken, und mit Zugang zum Breitband-Internet zur Reduzierung des digitalen Gefälles zwischen den Städten und den ländlichen Regionen Rumäniens beitragen.



    BUKAREST: Das rumänische Au‎ßenministerium hat den Terrorangriff auf das kanadische Parlament und das Nationale Kriegs-Mahnmal in Ottawa aufs Schärfste verurteilt. Laut einer Mitteilung des Au‎ßenministeriums habe Au‎ßenminister Titus Corlăţean seinem kanadischen Amtskollegen John Baird in einem Schreiben die Solidarität Rumäniens in dieser schwierigen Zeit versichert und der Familie des Opfers sein Beileid ausgesprochen. Rumänien bleibe seinem Engagement im Kampf gegen Extremismus und den weltweiten Terrorismus an der Seite Kanadas und aller demokratischen Staaten treu. Der Terrorismus stelle nach wie vor eine Bedrohung für demokratische Werte, Freiheiten und die Sicherheit der Bürger dar, verlautete es aus dem Bukarester Au‎ßenministerium.



    BUKAREST: Rumänische Militärs haben sich am Donnerstag gemeinsam mit zwei US-Kriegsschiffen an einer Übung im Schwarzen Meer beteiligt. Die rumänische Fregatta König Ferdinand, die mit Raketen ausgestattet ist, arbeitete dabei mit dem Zerstörer USS Cole und dem Komandoschiff USS Mount Whitney zusammen. Ferner nahmen zwei rumänische Hubschrauber und ein Einsatzteam der See-Sonderstreitkräfte an der Übung teil. Auch die rumänische Luftwaffe beteiligte sich mit drei Abfangjägern vom Typ MIG 21 Lancer. Die Übung war Teil der Fortbildung amerikanischer und rumänischer Militärs zur Vorbereitung auf Aufklärungsmissionen.

  • Außenministerium stoßt neues Projekt an, das die Bürokratie bei Konsularabteilungen abbauen soll

    Außenministerium stoßt neues Projekt an, das die Bürokratie bei Konsularabteilungen abbauen soll

    Das neue konsularische Projekt des Bukarester Aussenministeriums, das von den rumänischen Behörden als “revolutionär” bezeichnet und mit lauter Begeisterung erwartet wird richtet sich an alle Rumänen die im Ausland leben. Das Projekt sieht eine Vereinfachung des Verfahrens zur Ausstellung von Urkunden vor. Das Projekt “Informatisches System zum integrierten Dienstleistungsmanagement für rumänische Bürger” soll in etwa anderthalb Jahren fertiggestellt werden. Die entsprechenden Kosten belaufen sich auf knapp 31 Millionen Lei (umgerechnet rund 7 Millionen Euro). Das Projekt soll zu 83% durch EU-Fonds für Regionalentwicklung finanziert werden, die anderen 17% sollen aus dem Staatshaushalt finanziert werden. Direktor der konsularischen Abteilung im Aussenministerium Bogdan Stănescu erläutert: “Die Einführung dieses Systems stellt den letzten Bestandteil des integrierten konsularischen Informatiksystems dar, das wir als E-Cons bezeichnen.






    Das Projekt steht unter dem Slogan “das rumänische Konsulat näher an deinem Haus”. Dadurch sollen zukünftig über 95% der Konsulardienstleistungen computerisiert werden. Es wird ferner erwartet dass sich das System sowohl für die rumänischen Bürger im Ausland, als auch für die Konsularangestellten als besonders vorteilshaft erweist. Ferner sieht das Programm auch die Computerisierung der notariellen Tätigkeit und der Aufgaben des Standesamtes vor, die heute einen wichtigen Anteil der Dienstleistungen der rumänsichen Konsularabteilungen im Ausland darstellen.”







    Die Rumänen im Ausland werden zukünftig die elektronischen Dokumente beantragen können und einen Termin setzen, an dem ihnen bei der Konsularabteilung der rumänischen Botschaft die Unterlagen eingereicht werden. Das System soll somit die Bürokratie abbauen und die Arbeit der Konsularangestellten erleichtern. Bogdan Stănescu mit weiteren Einzelheiten: “Die Vereinheitlichung und Standardisierung von Dienstleistungen der Konsularabteilungen ist ein wichtiger Vorteil des neuen Systems. Das wird uns auch eine strenge und koordinierte Kontrolle aller Dienstleistungen ermöglichen, die wir durchführen. Wir haben zudem ein neus Zentrum im Rahmen der rumänischen Botschaft eingerichtet, das uns eine genaue Monitorisierung aller Dienstleistungen unserer Konsularabteilungen erlaubt.







    Wenn das ganze funktionsfähig sein wird, werden wir jede Sekunde alles über jede Dienstleistung die von einem Konsularangestellten durchgeführt wurde, wissen können.”Knapp 20% der rumänischen Bürger haben sich laut dem Bukarester Aussenministerium im Ausland niedergelassen. Vor diesem Hintergrund sei die Modernisierung der Konsularabteilungen der rumänischen Botschaft im Ausland erforderlich gewesen.


  • Parlamentsabgeordnete lehnen Gesetzesprojekt Rosia Montana ab

    Parlamentsabgeordnete lehnen Gesetzesprojekt Rosia Montana ab

    Die Abgeordnetenkammer des Bukarester Parlaments hat am Dienstag das Gesetzesprojekt über einige Ma‎ßnahmen betreffend den Abbau der Gold- und Silbervorkommen in der Umgebung der rumänischen Ortschaft Rosia Montana abgelehnt. November 2013 war das Projekt auch vom Senat abegelehnt worden, und weil die Abgeordnetenkammer das entscheidende Gremium des rumänischen Parlaments ist, bedeutet das Votum am Dienstag die endgültige, unwiderrufliche Ablehnung des Gesetzentwurfes der rumänischen Exekutive.



    Laut einem von einer Sonderkommission erarbeiteten Ablehnungsbericht würde das Projekt Rosia Montana nicht alle Forderungen betreffend den Abbau von Mineralresourcen in Rumänien erfüllen. Darüber hinaus sei das besagte Projekt ein Versuch, die Gesetzgebung im Bereich Bergbau zu verändern, mit Erarbeitung eines neuen Rahmengesetzes. Die angestrebten Veränderungen hätte dann dem kanadischen Unternehmen illegale Vorteile verschafft und ihm die Gold- und Silberförderung in Rosia Montana unter Verwendung von Zyanid ermöglicht. Mehr noch: Durch die im abgelehnten Projekt enthaltenen Vorschriften wäre das kanadische Unternehmen davon befreit, die für den Goldabbau notwendigen Genehmigungen vorzulegen, und die Vorschriften selbst wären auf Dokumente gegründet worden, die von der rumänischen Justiz in den letzten 15 Jahren annuliert worden waren.



    Die verfassungswidrigen Enteignungsverfahren, die Verpflichtung der Behörden, Stellungnahmen und Genehmigungen auszustellen, die Abweichungen vom Denkmalschutzgesetz, vom Umweltschutzgesetz, sowie von der EU-Richtlinie über Gewässer wurden von der Zivilgesellschft ans Licht gebracht. Der Skandal war nach der Ankündigung des kanadischen Unternehmens, bei der Goldförderung Zyanid verwenden zu wollen, ausgebrochen. Die Fördermethode könnte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und das archäologisch wertvolle Bergwerk aus der römischen Zeit haben, sagten die Kritiker des Vorhabens. Im Herbst 2013 gingen zigtausende Rumänen auf die Stra‎ße, sie demonstrierten gegen den Gesetzentwurf und forderten die rumänische Regierung auf, das Gesetzprojekt zurückzuziehen, die Verwendung von Zyanid in der Bergbauindustrie zu verbieten und das Verfahren zur Aufnahme der Ortschaft Rosia Montana — der ehemaligen römischen Kolonie Alburnus Maior — auf die UNESCO-Liste der geschützten Denkmäler zu starten. Unter dem Druck der Stra‎ßendemonstrationen schwand auch die politische Unterstützung für dieses Projekt, an dem der rumänische Staat mit etwa 19% beteiligt war. Parallel dazu erklärten sich auch rumänische und ausländische Wissenschaftler gegen die Fördermethode mit Zyanid in Rosia Montana, indem sie betonten, dieses Verfahren sei gegen den Grundsatz einer dauerhaften Entwicklung und verletze das Recht der Bürger auf eine saubere Umwelt.



    Infolge der jüngsten Entwicklungen drohte der Besitzer des mehrheitlichen Aktienpakets von Gold Corporation, Gabriel Ressources, dem rumänischen Staat mit einer Klage um Schadenersatz in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Laut Angaben von Geologen gebe es in Rumänien das grö‎ßte Goldvorkommen des kontinentalen Europa, und zwar 68 Vorkommen im rumänischen Westgebirge. Durch den Goldabbau mit Einsatz von Zyanid wären aber 2.900 Ha Land mit Zyanidabfällen verseucht; die Folgen wären eine Umweltkatastrophe und gro‎ße soziale Probleme in Rumänien.

  • Nachrichten 13.02.2014

    Nachrichten 13.02.2014

    BUKAREST: Der Vorsitzende der mitregierenden Sozial-Demokratischen Partei, Ministerpräsident Victor Ponta, hat am Donnerstag erklärt, er wünsche das Fortsetzen der Regierung Rumäniens in der Formel der mitte-links gerichteten Regierungskoalition Sozial-Liberale Union (USL), bestehend aus der Sozial-Demokratischen und der National-Liberalen Partei, und werde sich bemühen, damit die USL die gegenwärtige Krise gut übersteht. Vorhin hatte der erste Vizevorsitzende der National-Liberalen Partei, Klaus Iohannis, erklärt, dass man weder innerhalb der Partei, noch bei den Verhandlungen mit den Bündnispartnern über den Austritt der Liberalen aus der Regierung gesprochen habe. Er gab dennoch zu, dass vor dem Hintergrund der besagten Verhandlungen Spannungen und eine Krise in der Sozial-Liberalen Union (USL) herrschen. Die Erklärung machte er im Kontext der Verhandlungen innerhalb der USL über die Umstrukturierung des Regierungkabinetts. Die Liberalen hatten die Stellen des Vizeministerpräsidenten und des Innenministers für Klaus Iohannis gefordert. Au‎ßerdem stimmen sie einer zusätzlichen Vize-Ministerpräsidentenstelle für die Konservative Partei, wie der Vorschlag der Sozial-Demokratischen Partei lautete, nicht zu.



    BRÜSSEL: Rumänien wird mindestens ein Internationales Zentrum für Notmedizin im Rahmen des NATO-Russlands Projekts für Telemedizin einrichten. Dies erklärte am Donnerstag der Staatssekretär im rumänischen Innenministerium, Raed Arafat, als Direktor des Projekts seitens der Nordatlantischen Allianz. Am Donnerstag beteiligte sich Raed Arafat in Brüssel zusammen mit dem Staatssekretär für strategische Angelegenheiten im Rumänischen Au‎ßenministerium, Bogdan Aurescu, an der Tagung zur Lancierung des grenzübergreifenden mehrjährigen Projekts NATO-Russland im Bereich Telemedizin. Als Hauptsprecher bei der Tagung betonte Aurescu die Beteiligung der NATO an diesem Projekt mit dem Programm Wissenschaft für Frieden und Sicherheit. Rumänien unterstütze die Konsolidierung der transatlantischen wissenschaftlichen Kooperation zwischen der Nordatlantischen Allianz und den Partnerstaaten, so Aurescu. An der Tagung beteiligten sich auch Sergei Gontscharov, Direktor des Projekts seitens des russischen Gesundheitsministeriums und mehrere NATO-Vertreter. Das Projekt NATO-Russland im Bereich Telemedizin verfügt über ein Budget von fast 1 Million Euro.



    BUKAREST: Am 13. Februar 2014 wurde weltweit zum dritten Mal der Welttag des Radios der UNESCO begangen. Der Weltradiotag soll die herausragende Bedeutung des Radios würdigen und Staaten dazu anhalten, den Zugang zur Information über das Radio sicherzustellen und die internationale Zusammenarbeit von Radiosendern zu fördern. Das diesjährige Thema war die Förderung der Chancengleichheit. In Rumänien wurden die ersten Radiosendungen am 1. November 1928 ausgestrahlt. An diesem Tag wurde die Rumänische Rundfunkgesellschaft ins Leben gerufen. Auch heute ist sie der meist gehörte Rundfunk Rumäniens. Mit einer Struktur aus drei nationalen und neun regionalen Kanälen, sowie einem internationalen Kanal, der in zehn Fremdsprachen, Rumänisch und dem aromunischen Dialekt sendet, bildet Radio Rumänien ein Erfolgsmodell für einen öffentlichen Dienst.