Tag: propaganda

  • Jurnal românesc – 31.03.2015

    Jurnal românesc – 31.03.2015

    Vidul legislativ din domeniul securităţii naţionale afectează potenţialul operaţional al Serviciului Român de Informaţii, cu consecinţe greu de anticipat asupra securităţii naţionale, a declarat, marţi, într-un interviu pentru Agerpres, directorul SRI, Eduard Hellvig. Pe de alta parte, Hellvig a vorbit despre situaţia din regiune şi a spus că nu exclude “demonstraţii de forţă şi provocări din partea Rusiei”, dar a indicat că pentru moment criza din Ucraina nu reprezintă o ameninţare militară iminentă şi directă pentru România. Şeful SRI a mai spus că România, ca stat de graniţă al UE, are un rol important în stoparea migraţiei ilegale dinspre Balcani, în condiţiile amplificării afluxului de refugiaţi, în special din Siria.



    Companiile americane caută o piaţă stabilă, transparentă şi predictibilă, a afirmat Însărcinatul cu afaceri al Statelor Unite la Bucureşti, Dean Thompson. El a participat la conferinţa “Noi perspective de cooperare româno-americane în baza Parteneriatului Strategic”. El a mai spus că Guvernul român trebuie să se asigure că la conducerea companiilor de stat sunt manageri profesionişti, selectaţi printr-o procedură transparentă şi fără influenţe politice. Şi preşedintele Klaus Iohannis a subliniat că mai multă predictibilitate şi transparenţă a actului guvernamental şi a procesului legislativ sunt condiţii esenţiale pentru atragerea de noi investiţii sau extinderea celor existente.



    România şi Republica Moldova au convenit, luni, să faciliteze transferurile electronice de bani prin intermediul serviciilor poştale naţionale. Astfel, vor putea fi transferate sume de până la 1000 de euro cu un comision unic în valoare de 5 euro, în condiţii mai avantajoase decât cele de pe piaţă. Transferurile vor putea fi efectuate de la orice oficiu poştal din Republica Moldova sau România în ambele direcţii, iar banii vor putea fi ridicaţi în decursul a 24 de ore. Banii vor putea fi transferaţi în lei moldoveneşti sau româneşti, dar şi în euro, a precizat directorul companiei “Poşta Moldovei”, Serghei Nastas.



    Pe 1 aprilie va avea loc votul în Camera Deputaţilor pentru cerearea DNA de reţinere şi arestare preventivă în cazul deputatului UDMR, Marko Attila. Acesta este acuzat de abuz în serviciu într-un dosar în care au mai fost arestaţi preventiv fostul preşedinte al Agenţiei Naţionale de Integritate, Horia Georgescu, şi deputatul PNL, Theodor Nicolescu. Marko Attila se află din decembrie 2014 la Budapesta, unde a plecat înainte ca plenul Camerei să voteze pentru o altă cerere de arestare formulată de procurorii DNA în Dosarul Retrocedărilor. Deputatul UDMR este deja condamnat definitiv la 3 ani de închisoare cu suspendare într-un dosar de corupţie.



    Bulgaria şi România au fost şi în 2014 ţările cu cea mai ieftină mână de lucru din UE. Potrivit datelor publicate luni de biroul de statistică al Uniunii Europene, Eurostat, în Bulgaria costul orar cu un angajat a fost de 3,8 euro, iar in Romania de 4,6 euro. La polul opus se afla Danemarca, unde costul orar cu un salariat este de 40,3 euro. Cheltuiala medie orară cu un angajat în Uniunea Europeană este de aproape 25 de euro, iar în zona euro de peste 29 de euro. Totusi, potrivit datelor Eurostat, Romania este lider în rândul statelor care nu sunt membre ale zonei euro, in ceea ce priveste creşterea costurilor orare cu mâna de lucru. Între 2013 şi 2014, aceste costuri, exprimate în moneda locală, au crescut cu 6%.

  • Hörerpostsendung 25.01.2015

    Hörerpostsendung 25.01.2015

    Heute soll es um ein paar administrative Sachen rund um die QSL-Karten-Zustellung gehen. Und zum Schluss gibt es wieder eine Kostprobe aus unserem Audioarchiv. Ein Teil der Hörer hat die QSL-Karten für Dezember 2014 noch nicht erhalten, da noch viele Empfangsberichte in den Wochen um den Jahreswechsel eintrafen und folglich noch nicht bearbeitet werden konnten. Kollege Mihai Stoicescu holt das aber seit letzter Woche nach, so dass die ausstehenden QSL-Karten Anfang Februar bei Ihnen eintreffen müssten.



    Hinsichtlich der Karten-Zustellung und der Postbearbeitung generell habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht. Ich beginne mal mit der schlechten Nachricht. Es ist leider keine Erhöhung der Geschwindigkeit in Aussicht, mit der die Bearbeitung der Empfangsberichte vonstatten geht. Eine Personalaufstockung ist zurzeit undenkbar, so dass nach wie vor eine einzige Dame die Post an alle Redaktionen sortieren und statistisch erfassen muss, bevor sie die erst danach ausgefüllten QSL-Karten für alle Himmelsrichtungen in unterschiedlichen Zeitabständen zum Postamt bringt. Dabei kommt es leider immer wieder zu Verzögerungen und insbesondere Briefpost — im Unterschied zu den E-Mails — ist da potentiell benachteiligt und kann eben nicht zeitnah beantwortet werden. Ich habe da ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung.



    Unser Stammhörer Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) schreibt uns sowohl per E-Mail als auch per Schneckenpost. Zwar kommen Briefe aus Westmitteleuropa in der Regel in 2–4 Tagen hier an, doch dauert es nicht selten eine Woche oder mehr, bis ich die Briefe ausgehändigt bekomme, um sie an Mihai weiterzugeben. Und so dauert es insgesamt mehrere Wochen, bis ein mit der entsprechenden QSL-Karte quittierter Empfangsbericht den Weg zurück nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz antritt. Dass dabei der eine oder der andere Brief mal verloren gehen kann, liegt auf der Hand. Herr Lindner schrieb uns etwa in seinem Brief vom 11. Januar, den ich erst vergangenen Freitag — also knapp zwei Wochen später — in meinen Händen hielt, folgendes:



    Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!



    Heute flattert der erste Brief im neuen Jahr 2015 ins Studio der deutschen Redaktion von RRI. Natürlich habe ich mir auch dieses Jahr vorgenommen, meine freundschaftlichen Beziehungen zum Sender meines Herzens“ zu pflegen, damit auch weiterhin die Blumen der Freundschaft blühen und gedeihen können. An dieser Stelle möchte ich mich auch mal in aller Öffentlichkeit für den guten E-Mail-Kontakt zu Ihrer Redaktion bedanken. Keine Mail, keine Frage oder Bitte bleibt unbeantwortet. Das ist vorbildlich und verdeutlicht, wie wichtig den Mitarbeitern der deutschen Redaktion der Kontakt zu den Hörern ist. So profitieren beide Seiten davon. Der Hörer fühlt sich bei RRI gut aufgehoben und kann sinnvoll wertvolle Minuten seiner Freizeit verbringen. Andererseits wissen die Mitarbeiter des Senders, dass die Signale ihrer Sendungen auf fruchtbaren Boden fallen und nicht irgendwo in den Weiten des Universums“ verpuffen. Ich jedenfalls freue mich auf die bevorstehenden 354 Tage, wobei das nicht hei‎ßen soll, dass ich täglich die deutschsprachigen Sendungen aus Bukarest hören werde. Aber zwei- bis dreimal in der Woche bin ich auf Ihren Wellen und genie‎ße Ihre akustischen Angebote.




    Vielen Dank für die warmherzigen Worte, lieber Herr Lindner, und wir hoffen, dass Ihnen unsere Programme auch in diesem Jahr genauso gut gefallen werden. Nicht ganz zufrieden mit der Hörerpostbetreuung ist hingegen Herr Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen), dessen Brief vom 1. Januar ich ebenfalls erst diese Woche erhielt:



    Liebe Freunde,



    ich bin schon auf die QSL-Karten für 2015 gespannt.



    Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr mit der Hörerpostbetreuung besser. Ein paar Empfangsbestätigungen vom letzten Sommer fehlen mir noch. Die heutige Volksmusiksendung hat mir wieder sehr gut gefallen.



    Auch Ihnen vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Wicke. Wie Sie sehen, behandle ich Zuschriften über alle Wege möglichst gleichberechtigt. Doch während ich E-Mails sofort oder innerhalb weniger Tage beantworten kann, geht das mit den Briefen leider nicht, aus den vorher beschriebenen Gründen. Herr Wicke hat uns z.B. nicht mitgeteilt, welche QSL-Karten ihm noch fehlen. Würde ich nun per Brief zurückschreiben und nachfragen, dürfte der Hörer die Antwort erst Wochen später erhalten und damit zöge sich die ganze Angelegenheit nochmals in die Länge. Daher beantworte ich Postbriefe lieber direkt in der Sendung. Nun müsste ich in solchen Fällen Mihai Stoicescu nahelegen, in der Postablage vom vergangenen Jahr — falls sie nicht schon entsorgt wurde — nach allen Briefen der betroffenen Hörer zu suchen. Sie können sich denken, wie gerne das die Dame in unserer Postbearbeitungsstelle hätte. Ich packe nicht selten auch selber mal an, kann aber nicht dauerhaft die Aufgaben anderer Menschen übernehmen, die nicht zügig genug arbeiten. Daher die Bitte an Herrn Wicke und alle anderen Hörer ohne Internetzugang, die die QSL-Serie für 2014 noch nicht komplett haben: Bitte schicken Sie uns die Empfangsberichte erneut und zwar alle auf einmal zu, für die Sie keine QSL-Karten erhalten haben.



    Bei E-Mails ist es hingegen ein Kinderspiel, die älteren Empfangsberichte zu finden: E-Mails werden etwa zwei Jahre auf dem offiziellen Server aufbewahrt, au‎ßerdem werden die Sicherungskopien aller seit dem 29.10.2010 eingegangenen Mails auf einem Google-Back-up-Account aufbewahrt. Sofern Google nach wie vor gro‎ßzügige Speicherkapazitäten zur Verfügung stellt, dürften theoretisch alle Mails seit dem erwähnten Datum für lange Zeit noch abrufbar sein. Sicherlich können auch E-Mails mal nicht ankommen oder versehentlich gelöscht werden, doch das kommt eher selten vor.



    Auch Faxschreiber sind leider etwas benachteiligt. Das Faxgerät liegt nicht in unserer Redaktion, sondern in unserem Chefsekretariat. Wir erhalten sie also auch nicht sofort, denn sie werden wie Postbriefe behandelt — sie müssen erst mal sortiert und dann in der Postbearbeitungsstelle registriert werden und landen schlie‎ßlich in der Ablage. Daher auch die Bitte an Herrn Heinz-Günter Hessenbruch (aus Remscheid, NRW), uns für die fehlenden QSLs vom Vorjahr die Empfangsberichte erneut zuzufaxen oder lieber zuzumailen, da er auch diese Möglichkeit hat.



    Ich wei‎ß, das klingt nicht nur, das ist auch objektiv gesehen eine Benachteiligung der Hörer ohne Internetzugang. Sie ist aber wie gesagt nicht beabsichtigt, sondern durch unsere Personalknappheit bedingt und von der Entwicklung der Kommunikationstechnologie bestimmt. Früher hatten die Redaktionen einen vollbeschäftigten Mitarbeiter, der sich täglich um die Postbearbeitung kümmerte. Heute sind es meistens Teilbeschäftigte, denen man bei rund 70 Euro brutto als Entgelt auch nicht abverlangen kann, sich mehr als ein- bis zweimal im Monat der Post anzunehmen. Nicht nur die Kurzwelle wird wie ein Auslaufmodell behandelt, sondern auch der QSL-Versand. Ich denke, man kann die Sender, die weltweit noch auf Kurzwelle sind und QSL-Karten zustellen, an den Fingern abzählen. Und der Tag, an dem auch Radio Rumänien die Kurzwelle und den QSL-Versand einstellt, wird gewiss irgendwann kommen, ob in einem, fünf oder zehn Jahren. Paradoxerweise werde ich dann Ihre Briefe schneller bekommen, falls uns überhaupt noch jemand schreiben wird, weil es ja auch keine Postverlangsamungsstelle mehr geben wird. Ich wei‎ß, das alles klingt bitter, wir müssen aber alle — Hörer und Radiomacher — damit leben.








    Und jetzt die gute Nachricht: Trotz der Mängel in der Postbearbeitung — eine QSL-Serie gibt es auch dieses Jahr, sie ist schon gedruckt und die Motive sind bekannte und weniger bekannte Höhlen in Rumänien. Texte zur Beschreibung der einzelnen Höhlen auf den jeweiligen Monatskarten habe ich auf der rumänischen Variante unserer Webseite noch nicht gefunden. Sollte es auch keine geben von der Zentralredaktion, werde ich selber über die einzelnen z.T. recht spektakulären Höhlen recherchieren. src=/files/QSL
    Collage der QSL-Serie 2015: Höhlen in Rumänien (Bild zum Vergrö‎ßern anklicken)




    Am 26. Januar, also morgen, wäre der 1989 hingerichtete kommunistische Diktator Nicolae Ceauşescu 97 Jahre alt geworden. Ab Mitte der 1970er Jahre und bis zu seinem Sturz im Dezember 1989 herrschte in Rumänien ein neostalinistisches Regime mit einem Personenkult rund um den Diktator, der vielleicht nur noch in Nordkorea übertroffen wurde. Politikwissenschaftler sind einhellig der Meinung, Ceausescu habe sich dies bei seinen Staatsbesuchen 1971 in China und Nordkorea abgeschaut. Zum Nationalfeiertag marschierten riesige Menschenmassen an einer Tribüne vorbei, um dem Diktator die Ehre zu erweisen. Choreographisch meisterhaft inszenierte Bewegungen professioneller Tänzer lie‎ßen Losungen in gigantischen und farbenprächtigen Lettern aufleuchten. Rund um seinen Geburtstag sangen Chöre Wagnerschen Ausma‎ßes Lobeshymnen auf den weisen Führer, in Gedichten wurde Ceauşescu Karpatengenie, Titan unter Titanen, teuerster Sohn des Vaterlandes genannt. Omagii — Huldigungen nannte man damals diese Produktionen des Personenkults. Radio Bukarest und seine Programme für das Ausland konnten dieser Propagandamaschinerie nicht entkommen. Auf einem Tonband, das am 24. Januar 1981 aufgezeichnet wurde, ist eine Sendung auf Deutsch zum Ehrentag Ceauşescus erhalten. Bevor ich Ihnen eine Kostprobe zu Gehör bringe, verlese ich noch schnell die Posteingangsliste.



    Briefe und Empfangsberichte per herkömmlicher Post erhielten wir von Michael Lindner, Peter Thränert, Hans-Peter Themann, Klaus Huber, Uwe Haferkorn, Holger Zausch, Johann Ruff, Hermann Staiger, Ulrich Wicke und Klaus Beer (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstag von Klaus Nindel, Willi Seiser, Fritz Andorf, Helmut Sonnenhol, Dieter Feltes, Heinrich Eusterbrock, Andreas Pawelczyk und Martina Pohl (alle aus Deutschland) sowie von Zahoor Solangi im Namen eines DXer-Clubs aus der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Per Online-Formular erhielten wir zwei Empfangsberichte von Thomas Bethe aus Deutschland.







    Auf der Tonbandschachtel steht nur knapp: Gen. N. Ceauşescu gewidmete Verse (gebauter Beitrag mit Musikuntermalung). Aufgezeichnet oder zusammengeschnitten wurde das Band am 24.1.1981, gesendet vermutlich zwei Tage später oder auch in den Folgejahren immer am 26. Januar, dem Geburtstag des Diktators. Auch im Fernsehen lief in den 1980ern im Januar so gut wie nur noch Hofbericherstattung über das Diktatorenehepaar. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Ungekürzte Propaganda-Sendung zum Geburtstag Ceauşescus von 1981 hören:




    Hörerpostsendung als Audiodatei hören:




  • Hörerpostsendung 16.11.2014

    Hörerpostsendung 16.11.2014

    Post erhielten wir in dieser Woche von Martin von Gierke aus Deutschland. E-Mails gingen bis Freitagmittag von folgenden Hörern ein: Dieter Feltes, Volker Willschrey, Lutz Winkler, Anna Seiser, Klaus Nindel, Norbert Hansen, Andreas Pawelczyk und Fritz Andorf (alle aus Deutschland) sowie von Josef Robl (aus Österreich) und Antonio-Ángel Morilla (aus Spanien). Das Internetformular nutzte Wladimir Saworoschkin (ein Deutschlehrer aus Minsk, Wei‎ßrussland), der ausgezeichnete Empfangsbedingungen über die Kurzwelle in seiner Heimatstadt meldete und sie mit einer blanken Fünfer-Schiene in den SINPO-Werten quittierte.



    Vergangenen Sonntag hat man in Deutschland 25 Jahre seit dem Mauerfall begangen. Ein denkwürdiges Ereignis, das in nahezu allen deutschsprachigen Medien mit sehr interessanten Dokumentationen, Zeitzeugen-Interviews und multimedialen Artikeln begleitet wurde. Einen Lese- bzw. Hörtipp hätten wir in diesem Zusammenhang. Im Zeit-Magazin erschien am 7. November ein höchst interessanter Bericht über ein ungewöhnliches experimentelles Radioprogramm, das am 24. Oktober 1989 im Westberliner Privatsender Radio 100 gesendet wurde. Der junge Regisseur Uli M. Schueppel und sein Freund Johannes Beck wollten eigentlich nur experimentieren. Von zwei bis vier Uhr morgens sollten sie die Sendung moderieren. Und um 2:25 Uhr lie‎ßen Sie die Mauer fallen — zwei Wochen zu früh. Angelehnt war das Experiment an Orson Welles Krieg der Welten“. Welles hatte im Jahr 1938 den Roman über eine Invasion vom Mars so realistisch als Hörspiel vertont, dass bei der Polizei und im Sender Anfragen eingingen, ob wirklich Au‎ßerirdische in den USA gelandet seien. Schueppel und Beck wollten eine ähnlich originelle Falschmeldung in ihrer Sendung platzieren, zitiert Zeit-Magazin den heute 56-jährigen Regisseur. Erstaunlich dabei ist der Wortlaut der 16 Tage vor der tatsächlichen Maueröffnung gesendeten Ente:



    Berlin, 24. Oktober 1989. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet wurde, hat die SED-Führung in einer geheimen Sitzung die völlige Öffnung der innerdeutschen Grenze in beide Richtungen beschlossen. Der Beschluss soll auf einer Pressekonferenz heute Mittag, 12 Uhr, verkündet werden und sofort wirksam sein.“




    Verblüffend ist dabei besonders der letzte Satz, der sich wie eine Prophezeiung der bald darauf kommenden Ereignisse liest bzw. anhört, als Günter Schabowski das sofortige Inkrafttreten der Reisefreiheit der DDR-Bürger ankündigte. Inzwischen sind wir alle schlauer und wissen, dass das Politbüro-Mitglied dabei eine Sperrfrist irrtümlich ignorierte und dass die sofortige Maueröffnung am 9.November 1989 damit wohl ein folgenreiches Versehen war.




    Um den Mauerfall und seine Folgen soll es auch in den nächsten Minuten gehen. Unserem treuen Hörerfreund Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) brachten der Mauerfall und das Ende der DDR einen tiefen Einschnitt in sein damaliges Leben. Er erlebte die dramatischen Ereignisse des Novembers 1989 als Wehrpflichtiger in der Nationalen Volksarmee der DDR und zog nach der Wiedervereinigung mit der Familie nach Westdeutschland. Doch die Landschaften in der alten Heimat und die Kindheitserinnerungen bedeuten ihm immer noch viel. Hören Sie seine interessanten Zeilen:



    Der November ist dieses Mal ein besonderer Monat: 25 Jahre Mauerfall — da denke ich in diesen Tagen an die eigene Geschichte. Ich habe die Mauer als Wehrpflichtiger fallen sehen. Im Fernsehen. Ich wurde im Mai 1989 zur NVA eingezogen — nachdem meine Frau und ich ein Kind hatten. Da wurde keine Rücksicht genommen. Im Gegenteil: Familienväter sind vernünftiger bei der Armee. Nach der Grundausbildung im Nordwesten der DDR musste ich zu einem Flugzeughallenbau an die polnisch-deutsche Grenze. Dort ging es uns eigentlich ganz gut — und ich hörte am Abend des 9. November 1989, dass Menschen ausreisen duften. Am 10. November 1989 durften wir überraschenderweise die Kaserne verlassen. Ich erinnere mich noch: Die Dorfgaststätte war leer, wir waren die einzigen Gäste. Danach wurde das Leben in den Kasernen auch etwas lockerer — ich durfte aber erst zu Weihnachten im Jahr 1989 nach Hause — das war das 2. Mal seit Mai.



    Da ich keinen Personalausweis hatte (den musste man vor dem Wehrdienst abgeben), konnte ich nicht in den Westen fahren. Und: ich wollte meine Zeit nicht damit verbringen, auf der Autobahn in den Westen im Stau zu stehen. Da war mir meine Familie wichtiger. So bin ich wohl einer der wenigen DDR-Bürger, die keine 100 DM Begrü‎ßungsgeld bekommen haben. Unvorstellbar ist mir heute, dass damals die gesamte Kommunikation über Postbriefe abgewickelt wurde — Telefon gab es ja nicht. Ein Gutes hatte aber die Wende für mich: Mein Wehrdienst wurde von 18 auf 12 Monate verkürzt und im Mai 1990 sah die Welt, die ich im Mai 1989 verlassen hatte, ganz anders aus. Danach kamen eher unruhige Zeiten — der Arbeitsplatz wurde unsicher — alte Führungskader wurden Geschäftsführer und entdeckten die Vorzüge der Marktwirtschaft. Alles wurde anders: das Geld, die Versicherung, die Krankenkassen, die Rentenkassen. Viel Betrüger kamen, einiges Lehrgeld haben auch wir gezahlt.



    Ich wechselte dann im Dezember 1990 unter vielen Diskussionen mit der Familie in den Westen — und begann bei einem Tochterunternehmen von BMW. Meine Frau und meine Kinder folgen dann im März 1991 — und wir bauten uns in Bayern eine eigene Existenz auf. Ja — und seitdem sind wir weder in den alten Bundesländern noch in den neuen Bundesländern zu Hause. Hier werden wir immer noch mit Argwohn angeschaut — die Leute, die so komische Erfahrungen haben — und: die viele Dinge auch sehr kritisch sehen. Da kommt es schon mal zu verletzenden Bemerkungen zur Herkunft.



    Und wenn wir zu Besuch zu den Schwiegereltern in die neuen Bundesländer fahren: Dann sind wir immer noch die, die in der Heimat keine Zukunft gesehen haben. Und wenn ich ehrlich bin: Je älter ich werde, umso beliebter werden mir die Landschaften in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Viele Kindheitserinnerungen hängen an den Orten in diesen Ländern. Ich freue mich bei jedem Besuch in den Städten, Kultureinrichtungen und Dörfern in den neuen Bundesländern, welche Leistung in den letzten 25 Jahren dort erreicht wurde. Und ich wüsste wirklich nicht, was ich tun soll, wenn ich eine gleichwertige Arbeitsstelle in Leipzig oder Dresden bekommen würde: Würde ich schwach werden und wieder dorthin ziehen?



    Soweit meine Gedanken zu den deutsch-deutschen Ereignissen im Monat November — aus meiner persönlichen Sicht.“




    Lieber Herr Winkler, vielen Dank für diese äu‎ßerst interessanten Zeilen, mit denen Sie Ihre gemischten Gefühle 25 Jahre nach dem Mauerfall von 1989 beschreiben. Auch in Rumänien wurde der Wehrdienst gleich nach dem Umbruch von 18 Monaten auf 12 Monate reduziert und später ganz abgeschafft. Und die plötzlich eingetretene neue Weltordnung verunsicherte viele Menschen und lie‎ß nicht wenige zu Verlierern der eingeläuteten Transformation werden.




    Und nun zur angekündigten Überraschung aus unserem Audioarchiv. In einem unserer verstaubten Schränke fanden wir ein Tonband, das offensichtlich vom DDR-Rundfunk stammt. Wie es in unseren Besitz gelangte, ist nicht mehr nachvollziehbar. Vermutlich tauschten vor der Wende die Rundfunkanstalten der kommunistischen Länder hin und wieder Tonbänder untereinander aus — zu welchem Zweck auch immer. Am 16. Juli 1982 tagte der Friedensrat der DDR in Berlin unter den Stichworten Besorgt zu sein, ist nicht genug, gefordert ist die Friedenstat!“.






    Daraufhin berichtete der DDR-Rundfunk über die Tagung in einer knapp 15-minütigen Propaganda-Sendung, in der die westlichen Staaten — allen voran die USA — als Kriegstreiber angeprangert wurden. Zwar war die Sorge um die Zukunft unseres Planeten aufgrund der atomaren Rüstung damals in aller Welt real. Doch gerierten sich die Ostblockstaaten zu Propagandazwecken zugleich als Friedensstifter — und so manch Geschichtsvergessener aus Ost- und Westeuropa glaubt’s heute noch.

    Bild zum Vergrö‎ßern anklicken.


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    Sendung des DDR-Rundfunks von 1982 hören:





    Funkbriefkasten als Audiodatei hören:




  • Istoria presei din România. Presa studenţească în anii 1970-1980

    Istoria presei din România. Presa studenţească în anii 1970-1980

    Aflată sub strict control ideologic, presa în anii regimului comunist a avut o evoluţie sinuoasă şi a coincis cu perioadele de transformare a regimului însuşi. În anii 1950 şi în prima jumătate a anilor 1960, rigiditatea şi dogmatismul regimului au impus presei un ton militant, vocal-isteric şi agresiv. Relaxarea ideologică de la jumătatea anilor 1960 a făcut ca faţa presei să se schimbe. Deşi presiunea ideologică şi cenzura nu au încetat, publicaţiile au adoptat un ton mai moderat şi a crescut importanţa articolelor profesionist scrise.



    Presa studenţească nu a fost decât un pui al presei centrale şi a copiat stilul acesteia. Liberalizarea de la jumătatea anilor 1960 a avut ca obiect mai ales presa studenţească pentru a observa tendinţele noii generaţii. Au apărut reviste mult superioare calitativ celor de dinaintea lor precum Echinox în centrul univesitar Cluj, Alma Mater şi Opinia studenţească la Iaşi. Constantin Dumitru a fost redactor şef-adjunct la Opinia studenţească, înfiinţată în 1974, îşi aminteşte cum s-a făcut reforma presei studenţeşti.


    Începuturile presei studenţeşti s-au produs prin 1968. Nu e vorba de nicio coincidenţă, e vorba de acel minunat an care a însemnat mult pentru România. Sigur că au existat expresii ale presei studenţeşti şi mai devreme, în 1964. Dar erau într-o variantă de colhoz, de gazetă de perete, gen secera şi ciocanul”. Presa studenţească veritabilă se dezvoltă începând cu 1968. Trebuie să vă spun cinstit, pe fondul unui dezlegări venite de la Comitetul Central, de la Ceauşescu personal, care în acel context a vrut să vadă cum gândeşte lumea în mod liber. A fost un experiment, Ceauşescu era consiliat de nişte profesionişti. A fost un moment pe care eu personal l-am simţit pe pielea mea, de libertate a presei, chiar a presei comuniste. Dar nu-şi puteau permite să facă experimentul la Scânteia, era aberant.”



    Noul stil al presei în comunism însemna şi o rafinare a practicilor cenzurii reprezentată de Direcţia Presei. Iar jurnaliştii aveau de dus o luptă mai subtilă. ”Direcţia Presei se chema instituţia cenzurii. Era alcătuită din persoane specializate în a decripta textele, de a vedea ce e pe dedesubt. Şi dacă în mod direct sau indirect nu se aducea atingere intereselor politice ale comunismului, dacă direct sau indirect, subliminal, nu sunt lovite aceste interese. Din păcate, Direcţia Presei era populată, cu excepţiile de rigoare, de nişte dobitoci care credeau că subliminal e un cuvânt periculos oricum pentru comunism. Mi-aduc aminte cum ne băteam joc de ei noi, studenţi fiind, cu un umor absolut. Am publicat de pildă o poezie a lui Miron Blaga, Da naşteri hrisoava străbunilor mei. Tovarăşul de la Direcţia Presei nu ştia ce înseamnă Da naşteri din titlu. E simplu, îi zic, e un joc de cuvinte care trimite la Danubius şi donaris. Aha, zice el, deci Dunăre, s-a prins el. Şi poezia a trecut, a primit OK-ul pentru publicare. De câte ori puteam, de atâtea ori îi păcăleam. Şi puteam mereu că erau proşti şi inculţi.”



    O măsură perfidă a regimului a fost aceea de a trece pe umerii şefilor editoriali atribuţiile cenzurii. Cu toate acestea, au avut loc şi abateri grave. Constantin Dumnitru. ”Partidul Comunist a luat o măsură genială. Eu am prins cenzura de când am început gazetăria, de la 18 ani, până când n-am mai prins-o. De ce? Pentru că Partidul Comunist a avut inteligenţa s-o desfiinţeze. Şi ne-au chemat pe noi, redactorii şefi şi redactorii şefi-adjuncţi, şi ne-au spus: tovarăşi, nu mai există cenzură de azi. Vai ce bucuroşi am fost! Voi veţi fi cenzura, ne-au spus. Şi ce ne-a mai trecut bucuria! De regulă, cuvântul redactorului şef era decisiv, nu se apuca nimeni să-l verifice pe tovarăşul redactor şef. Erau foarte atenţi numai dacă era ceva evident. Să nu apară Ceauşescu cu un vapor în spate, Ceauşescu cu chelie, Ceauşescu chior. Dar tot mai scăpau. De pildă, a venit un preşedinte al Franţei foarte înalt care a fost primit de tovarăşul Ceauşescu pe aeroport. Poza era ridicolă. Ceauşescu mai stătea şi cu pălăria în mână. Ăla era foarte înalt. Şi atunci, tovarăşii i-au pus o pălărie pe cap, dar au uitat să i-o scoată pe aia din mână. Şi a apărut în Scînteia cu două pălării, una în cap şi alta în mână. Au fost câţiva tovarăşi daţi afară şi gata. Prostia ţinea loc de libertate. Intenţiile nu erau de a face o revoluţie, de multe ori se făcea câte o prostie din nu ştiu ce.



    Astăzi, Constantin Dumitru este de părere că, în ciuda rigorilor cenzurii, s-a putut face presă în condiţii onorabile. Aceasta a depins însă numai de conştiinţa celor care şi-au asumat profesiunea de jurnalist cu decenţă. ”Cel puţin la Opinia studenţească nu am făcut propagandă. Editorialele le pot publica şi azi, mi-e teamă că erau mai bine scrise decât azi. Depindea şi de cum te jucai. Şi Echinoxul avea editoriale de calitate. Alţii, prin editorial, înţelegeau acea faţadă, după care scriau ce voiau ei. Editorialul era pupatul, respectul, să trăiţi-ul dat de o publicaţie. Cel puţin în presa studenţească de calitate aceasta nu s-a întâmplat. Editorialul avea cu totul alt sens. Nu făceam politică. În Opinia studenţească, aia pe care am condus-o eu între 1974 şi 1975, n-a existat nici măcar un singur articolaş de laudă. Nici măcar un rând. Iată că s-a putut.”



    Presa din anii 1970-1980 a fost reprezentativă pentru starea politică, economică, socială şi culturală a acelor ani. Istoria a reţinut-o ca pe un capitol al unui regim detestabil în care societatea avea aşteptări total diferite faţă de ceea îi propunea el.

  • The  “Stefan Gheorghiu” Academy of Social-Political Studies

    The “Stefan Gheorghiu” Academy of Social-Political Studies

    Communism was the first doctrine, political regime and form of societal organization to proclaim its exclusive reliance on rational knowledge. Everything that went against its precepts had to be done away with. Therefore, the truths underlying the new society, all knowledge and science had to be redefined. This is why the “Stefan Gheorghiu” Academy of Social-Political Studies was set up as a higher education institution that would train the new political activists able to further the cause of the regime.



    Established on March 21st, 1945, by the Romanian Communist Party, under the name “The Workers’ University of the Romanian Communist Party,” the institution was designed to undermine the traditional concept of “university” and the intellectuals, as a social category. The institution was given the name “Stefan Gheorghiu,” in memory of a 19th Century Socialist activist, whose personality was brought back into the spotlight in 1971 by the communist regime, in response to the growing capitalist ideology. Here is historian Cosmin Popa, from the “Nicolae Iorga” History Institute in Bucharest:



    The establishment of the Academy of Social Sciences in the early 1970s may be seen as a symptom of the Romanian communist regime’s turning to conservatism. It was also an evident signal that the party and its leaders sought to reinstate a particular ideological primacy. The massive changes in power structures, the reinstatement of collective leadership and of the internal party democracy, carrying on the reforms designed to respond to the challenges of a very dynamic capitalism, all these features are specific to all communist states in the 1960s-1970s.”



    In Romania, the communist regime was from the very beginning affected by a lack of legitimacy and by the fact that in 1945 the country’s most distinguished intellectuals would not cooperate with the communists. In the mid-1960s however, the regime’s new openness to intellectuals was an offer than not so many people would decline. Here is historian Cosmin Popa again:



    The late 1960s were in Nicolae Ceausescu’s view the time when the Party could assess the success of its efforts to win over the intellectuals. In an address given during a meeting of party activists in the education and research sector in September 1969, and designed to detail and explain the message launched by Ceausescu himself at the Party’s 10th Congress, a senior party leader, Paul Niculescu-Mizil said the distinction between intellectuals old and new was no longer operational. As he put it, Romania had a united intellectual class, whose members mostly came from among the workers. This speech offered a set of clues to read the party policy with respect to the specific features of Romanian communism, pointing to the party’s relation with the intellectuals, and the principles on which the organization of the education and research system was based. The regime was working on the right assumption that society was witnessing a scientific revolution that strengthened the political role of intellectuals. The increase in the number and role of intellectuals also prompted a change in the institutions in charge with the ideological management of this class, because its success was critical to the building of communism.”



    On October the 3rd, 1971, the Executive Committee of the Romanian Communist Party passed a resolution on the establishment of the “Stefan Gheorghiu” Academy for social-political education and the training of senior party members, attached to the Central Committee of the Communist Party. The institution was designed to educate new activists, in all fields of activity, preparing them for positions in the party and the government apparatus. The regime’s distrust in the ideological work of the traditional research institutions strengthened the role of the “Stefan Gheorghiu” Academy. One of the pretexts was that traditional institutions had no activity relevant to the country’s economy.



    “The ideological control over social sciences was not the main goal of these efforts. In fact, nobody doubted the efficiency of the mechanisms of control over intellectuals, which already existed in all institutions. What the party leadership originally intended was to improve the professional training of political leaders and the spending of resources. Economists in particular were subject to Ceausescu’s criticism and were targeted by propaganda workers. The regime saw itself as strong enough to no longer have to insist on the coercive dimension of ideological control. The party was beginning to feel its dynamism was hindered by the bourgeois forms of research organization and professional recognition. In Ceausescu’s view, the old institutions with their intellectuals isolated from real life failed to respond promptly to the needs generated by a fast economic development. Furthermore, they were sometimes a problem for those in charge with propaganda.”



    In spite of the regime’s plans to make it an elite university, the “Stefan Gheorghiu” Academy was perceived by specialists as a mere tool of the regime. It constantly failed to become more than an attachment of the repressive apparatus, and shortly after the 1989 Revolution it was dismantled altogether.

  • Wahlfach „Geschichte des Kommunismus“ in rumänischen Schulen

    Wahlfach „Geschichte des Kommunismus“ in rumänischen Schulen

    Seit 2008 wurde in den Gymnasien ein Wahlfach für Geschichte des Kommunismus eingeführt. Der Endbericht des Präsidialausschusses für die Analyse der Kommunistischen Diktatur in Rumänien umfasste eine solche Empfehlung. Kurz nachdem der Lehrplan erarbeitet wurde, hat man auch die Schulbücher für die 11. und 12. Klasse veröffentlicht. Die Schulbücher kamen unter der Federführung des Instituts für die Erforschung der Verbrechen des kommunistischen Regimes (IICCMER) heraus. Was die Schulbücher behandeln, erfahren wir vom ehemaligen Vorsitzenden des Instituts, Andrei Muraru:



    Wir versuchen für die Periode 1947-1989 die Innereien dieses Regimes zu erforschen: das Alltagsleben, die Wirtschaft, das Kulturleben, die Minderheiten, das politische Regime, die Unterdrückung. Natürlich waren die Bemühungen, alle diese Themen zusammen zu bringen, nicht einfach. Aber wir haben auf kurze Autorentexte und viele historische Quellen fokussiert: Archiv-Dokumente und Materialien mündlich überlieferter Geschichte. Das Schulbuch kommt zusammen mit einer DVD mit Videoaufnahmen aus dem Archiv des nationalen Fernsehsenders TVR aus dem Jahr 1988. Aus unserer Sicht ist es ein sehr gut erstelltes Instrument, das dem Schüler die Möglichkeit gibt, selbst zu forschen. Wir wollten kein Propaganda machen, keine Vision betreffend die Geschichte des Kommunismus in Rumänien aufzwingen. Deshalb lautet der Titel des Schulbuchs »Eine Geschichte des Kommunismus«, weil je nachdem, wer erforscht, kann es mehrere Geschichten des Kommunismus geben.“



    Zurzeit ist dieses Wahlfach in 146 Schulen belegbar. Seit seiner Einführung wählen es etwa 3000 Schüler jährlich. Zudem organisiert IICCMER Seminare mit den Geschichte-Lehrern, weil das Unterrichten dieses Faches spezifische Kenntnisse und Methoden voraussetzt.



    Der Informationsbedarf ist gro‎ß. Das beweisen auch die Umfragen betreffend die kommunistische Periode. Einer Umfrage von 2010 zufolge, die vom IICCMER in Auftrag gegeben wurde, hätten die Rumänen eine zwiespältige Einstellung gegenüber der kommunistischen Epoche in Rumänien. 47% der Befragten erklärten, der Kommunismus sei eine gute Idee, wäre jedoch falsch umgesetzt worden. Knapp 30% waren der Meinung, die Idee des Kommunismus sei falsch. Im Dezember 2013 zeigte eine weitere Umfrage, dass 47,5% der Rumänen den kommunistischen Anführer Nicolae Ceauşescu als einen Politiker mit einer positiven Rolle in der Geschichte Rumäniens empfinden. 46,9% empfanden ihn als eine negative Persönlichkeit.



    Auch der Vorgänger Ceauşescus, Gheorghe Gheorghiu-Dej, wird von 42,3% der Rumänen als positiv empfunden. 39,1% der Befragten erklärten, er habe eine negative Rolle gespielt. Unter diesen Voraussetzungen sind die Meinungen der Schüler vor Beginn dieses Kurses nicht überraschend. Mihai Stamatescu, Geschichte-Lehrer in Orşova und einer der Autoren des Schulbuchs dazu:



    Im Allgemeinen haben die Kinder die Informationen von der Familie, von den Nachbarn und der breiteren Gemeinde bekommen. Aus den Medien bekommen sie weniger Informationen. Die angeeigneten Informationen entsprechen meistens denen aus der Öffentlichkeit, beispielsweise: ‚Ja, früher war es besser, weil wir Arbeitsplätze hatten‘, ‚Ja, es war gut, weil wir Wohnungen erhielten‘, ‚Ja, es war gut, weil wir Gasflaschen [fürs Herd] bekamen‘. Die Kinder kommen mit diesen Informationen und auch mit anderen in die Schule und erfahren plötzlich, dass sie irgendetwas nicht zusammenpasst. Die Erklärungen, die der Kurs anbietet, und die Zeitgeschichte, die in der Schule unterrichtet wird, zeigen eine andere Realität. Die Schüler erkennen, dass die Nostalgien der Eltern sich nicht unbedingt auf das kommunistische Regime beziehen, sondern auf ihre Jugend. Wenn du Argumente hast, wenn du Beweise zeigst, wenn du sie aufforderst, historische Quellen nachzuschlagen, wenn du ihnen erklärst, was Manipulation, Propaganda bedeutet, werden sie mit Sicherheit verstehen, was ihren Eltern widerfahren ist. Sie sind bereit, logisch und kritisch zu urteilen über alles, was geschehen ist.“




    Nach dem Besuch dieses Kurses beginnen die Schüler einen Teil der alltäglichen Realitäten besser zu verstehen. Sie zeigen immer mehr Interesse für dieses Fach. Durch eine Annäherung an aktuelle Themen versucht man die Geschichte des Kommunismus auch in jüngere Klassen zu unterrichten. Mihai Stamatescu:



    Wir haben ein Dokument mit dem Titel »Menschenrechte in der neuesten Geschichte Rumäniens« erstellt. Wir haben festgestellt, dass wir in Kontakt mit dem kommunistischen Regime vor dem Erreichen der Volljährigkeit treten können. Wir haben ein Dokument erstellt, dass auch von Gymnasiums-Schüler und Grundschulkinder benutzt werden kann. Solange die Kinder das Fach »Gesellschaftliches Engagement« studieren, haben wir uns gedacht, dass die beste Perspektive, Informationen über das kommunistische Regime zu bringen, die der Menschenrechte ist. Es gibt genügend Gymnasial-Lehrer, die dieses Dokument benutzen.“




    Natürlich kann ein einziger Kurs die Wahrnehmung einer ganzen Gesellschaft nicht radikal ändern. Au‎ßer Schulunterricht müsste es auch andere unterschiedliche Initiativen geben, um das breite Publikum über den Kommunismus zu informieren. Andrei Muraru, ehemaliger Vorsitzender des Instituts für die Erforschung der Verbrechen des Kommunistischen Regimes (IICCMER) über die Auswirkungen dieses Kurses:



    Es hängt auch von dem ab, was wir als Gesellschaft dafür tun. Das polnische Pendant unserer Institution, das Institut für Nationales Gedenken (Instytut Pamięci Narodowej, IPN), hat über 2000 Angestellte, wir haben nur 36. Sie haben ein Budget von 60 Millionen Euro, wir haben ein Budget von 1 Million Euro. Sie fingen 1999 an, als sie gegründet wurden, und die Ergebnisse beginnen jetzt, nachdem 10-15 Jahre lang massiv in die Bildung investiert wurde, sichtbar zu werden. Die Investitionen beschränkten sich nicht auf Kurse, sondern umfassten auch Spiele für Kinder, Jugendliche, Schulprogramme, Filme, Konferenzen und Bücher. Je weniger wir investieren, desto mehr werden die Umfragen nostalgische Botschaften über die kommunistische Periode vermitteln. Diese Nostalgie vermischt sich mit der Empörung gegenüber der aktuellen Regierung. Alles hängt von den Ressourcen ab, die die Gesellschaft in diesen Bereich investiert.“




    Das Wahlfach Geschichte des Kommunismus“ wird nur in Gymnasien mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt im Unterricht angeboten, nicht aber in Berufsschulen oder Schulen mit künstlerischem Profil. Es ist nur eines der Wahlfächer, die rumänische Schüler belegen dürfen.



    Audiobeitrag hören:



  • 24 Jahre seit Ausbruch der rumänischen Revolution

    24 Jahre seit Ausbruch der rumänischen Revolution

    Am 16. Dezember ist im westrumänischen Timişoara (zu dt. Temeswar) der antikommunistische Aufstand ausgebrochen. Das an der Grenze zu Ex-Jugoslawien gelegene Temeswar stand damals gefühlt bereits im Einklang mit den jüngsten Änderungen in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und der DDR, wo — unter dem Druck des Volkes und vom sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow angetrieben — die Diktatoren kommunistischer Staaten sich mit dem Rücktritt und der gewaltlosen Machtübergabe abfinden mussten. In Bukarest wurde hingegen der Diktator Nicolae Ceauşescu, selbst wenn auf internationaler Ebene immer mehr isoliert und beim Volk verhasst, beim Kongress im November 1989 als Führer der kommunistischen Partei erneut einstimmig im Amt bestätigt.



    Die Propaganda, die den Personenkult des kommunistischen Diktators nährte, war vom Alltag der Rumänen stets widerlegt. Auslöser der rumänischen Revolution war dennoch der Beschluss der Temeswarer Behörden, den regimekritischen evangelisch-reformierten Pfarrer ungarischer Abstammung László Tőkés aus der Stadt auszuweisen. Menschen begannen sich vor dem Haus des Pfarrers zu sammeln. Hunderte Temeswarer schlossen sich ferner der Gruppe an, um den Pfarrer zu unterstützen und zum ersten Mal sogar gegen das kommunistische Regime zu protestieren. Dies führte anschlie‎ßend zu den ersten Zusammenstö‎ßen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Einer der Demonstranten erinnert sich daran:



    Wir haben gefühlt, dass es an der Zeit war, etwas für das rumänische Volk zu tun. Das wichtigste ist, wir haben wir Schritt nach vorne in Richtung Freiheit und Demokratie gewagt.“



    Das Regime reagierte rücksichtlos und die Armee eröffnete das Feuer auf die unbewaffneten Demonstranten, kurz danach lehnte die Armee den weiteren Schie‎ßbefehl des Diktators ab und stellte sich auf Seiten des Volkes. Temeswar wurde am 20. Dezember offiziell die erste kommunismusfreie Stadt Rumäniens. Der Aufruhr breitete sich schnell im ganzen Land aus und erreichte seinen Höhepunkt in Bukarest, wo Tausende Menschen zu einer vorgeplanten Versammlung aufgerufen worden waren. Der Diktator wurde aber ausgebuht und die Bukarester drangen in das Erdgeschoss des Zentralkomitee-Gebäudes ein. Am 22. Dezember verlie‎ß das Diktatorenpaar Bukarest in einem Hubschrauber. Nicolae und Elena Ceauşescu wurden schlie‎ßlich in Tîrgoviste verhaftet und durch ein Militärtribunal in einem Schnellverfahren zum Tod verurteilt.