Tag: Regisseur

  • Der Rumäne Radu Jude wird erneut auf der Berlinale ausgezeichnet

    Der Rumäne Radu Jude wird erneut auf der Berlinale ausgezeichnet

    Die 75. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin, das erste große Ereignis des Jahres in der Welt der siebten Kunst, erreichte am Samstag ihren Höhepunkt mit der Verleihung der Trophäen durch die Jury unter der Leitung des amerikanischen Filmemachers Todd Haynes, einer prominenten Figur des amerikanischen Kinos. Am Hauptwettbewerb nahmen 19 Filme teil, unter denen sich auch ein rumänischer Film befand. Der Filmemacher Radu Jude, der 2021 einen Goldenen Bären für die schwarze Komödie “Babardeală cu bucluc sau porno balamuc” gewann, hätte mit seinem diesjährigen Film – “Kontinental ’25” – das Doppelte erreichen können!

     

    Am Samstag gewann Radu Jude den nicht weniger verdienten Silbernen Bären für das beste Drehbuch. Kontinental ’25’ ist ein neues politisches Fresko über die zeitgenössische Gesellschaft und den Kapitalismus, das aktuelle Themen wie die Wohnungskrise, die post-sozialistische Wirtschaft, den Nationalismus und die Auswirkungen der Sprache auf den sozialen Status untersucht. Der Film basiert auf einem Presseartikel über eine Gerichtsvollzieherin, die sich schuldig fühlt, weil sie einen Obdachlosen aus einem von ihm bewohnten Keller vertrieben hat. Kurz nachdem sie von der Zwangsräumung erfährt, begeht der Mann Selbstmord und löst damit die moralische Krise der Protagonistin aus. Der in nur zehn Tagen mit einem Smartphone gedrehte Film “Kontinental ’25” gehörte zu den Favoriten einer internationalen Kritikergruppe des Fachmagazins ʹScreenʹ in Berlin.

     

    “Ich bin ein schlechter Drehbuchautor, deshalb ist es sehr lustig, diesen Preis zu erhalten”, scherzte der rumänische Regisseur auf der Berlinale-Bühne bei der Verleihung des Silbernen Bären. Er bedankte sich bei seinem Team und erklärte, dass diese Auszeichnung beweise, dass es in Rumänien viele Talente gebe, und dass er hoffe, dass es mehr Geld für die Kultur geben werde, weil es viele Talente gebe. Radu Jude widmete den Silbernen Bären für “Kontinental ’25” dem Vermächtnis des spanischen Regisseurs Luis Buñuel (1900-1983), der mit der surrealistischen Bewegung verbunden ist und dessen Geburtstag sich am Tag der Preisverleihung zum 125. mal jährte. In ʹKontinental 25ʹ spielen Eszter Tompa, Gabriel Spahiu, Adonis Tanţa, Oana Mardare und Şerban Pavlu. Der Film wird in rumänischer, ungarischer und deutscher Sprache gespielt und ist in Englisch und Deutsch untertitelt. Es sei auch daran erinnert, dass der Film ʹAferim!ʹ auf der Berlinale 2015 den Silbernen Bären für die beste Regie gewann.

  • Rumänischer Film “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” mit der Queer Palm ausgezeichnet

    Rumänischer Film “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” mit der Queer Palm ausgezeichnet

    Seit ihrer Einführung im Jahr 2010 wurde die Queer-Palme an Produktionen verliehen, die die Vielfalt widerspiegeln. Emanuel Pârvu wurde auf dem roten Teppich von den Schauspielern Bogdan Dumitrache, Valeriu Andriuță, Ciprian Chiujdea und Ingrid Micu-Berescu begleitet. Die Produktion wurde in Rumänien auf dem Transylvania International Film Festival in Cluj Napoca vom 14. bis 24. Juni gezeigt.

    “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” ist der letzte Teil einer Trilogie, zu der auch ”Meda oder die nicht so helle Seite der Dinge”, Pârvus erster Spielfilm, sowie ”Marokko” gehören. ”Meda” gewann zwei Preise auf dem Sarajevo Film Festival 2018 und ”Marokko” wurde für das San Sebastian Festival 2021 ausgewählt. Emanuel Pârvu: “Die Tatsache, dass ich diesen Preis gewonnen habe, bedeutet nicht, dass ich dieses Thema nicht wieder aufgreifen werde. Meiner Meinung nach, kann es nie erschöpft werden. Die Liebe zwischen Eltern und Kindern ist meiner Meinung nach die stärkste Form der Liebe und ein Thema, das endlos erforscht werden kann. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das, was ich in Zukunft zu diesem Thema hinzufügen könnte, zu den Filmen passen würde, die ich bisher gemacht habe. Ich kann sagen, dass diese Themen sehr herausfordernd waren, und ich habe sie genossen.

    Natürlich werde ich mich weiterhin mit diesem Thema beschäftigen, ich interessiere mich für die Beziehungen zwischen den Menschen, und das werde ich auch in meinen zukünftigen Projekten behandeln, aber auf eine andere Art und Weise. Das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern war kein einfaches Thema, es hat mich sehr beschäftigt und es hat mich nachts nicht schlafen lassen. Nach dieser Trilogie freue ich mich auf eine Pause. Ich denke, das hat auch seinen Sinn.”

    Emanuel Pârvu führte bei zahlreichen Theateraufführungen Regie, bevor er sich dem Kino zuwandte. Sein Debütprojekt “Sector S” wurde für die Preise des rumänischen Theaterverbands nominiert. Als Darsteller hat er unter anderen in den Produktionen “Bacalaureat” von Cristian Mungiu und “Porträt des Kämpfers als junger Mann” von Constantin Popescu gespielt. Seine Doktorarbeit befasst sich mit den Strukturen des Dramas und seit einigen Jahren unterrichtet er an der Fakultät für Philosophie der Ovidius-Universität in Constanța.

    Emanuel Pârvu: “Ich mache nie zwei Projekte zur gleichen Zeit. Ich kann mich nicht auf eine Rolle konzentrieren und gleichzeitig bei einem Film Regie führen. Ich weiß, dass viele das machen, aber für mich funktioniert das nicht. Ich konzentriere mich gern auf eine einzige Sache und widme mich ganz diesem Projekt. Auch meine Lehrtätigkeit liegt mir sehr am Herzen. Zusammen mit Adrian Titieni und Daniela Vitcu, der Dekanin der Kunstfakultät der Ovidius-Universität in Constanța, haben wir den ersten und einzigen Masterstudiengang für Filmschauspiel in Rumänien gegründet. Ich denke, es ist wichtig, dass es dieses Programm an einer staatlichen Universität gibt und ich bin sehr engagiert in meiner Lehrtätigkeit und in der Beziehung zu den Studenten. Vielleicht weil ich ein 14-jähriges Kind habe, bin ich sehr an den nächsten Generationen interessiert.

    Wir sollten uns alle darüber im Klaren sein, dass in den letzten 20 Jahren Sport und Kino die einzigen international erfolgreichen Bereiche waren, die aus Rumänien stammten, dank Leuten wie Simona Halep, Cristina Neagu und David Popovici und einer Reihe von Filmregisseuren. Deshalb möchte ich in meine Lehrtätigkeit investieren, denn mich interessiert, was mit der Zukunft des Landes geschieht. Ich möchte, dass wir nicht als zweitklassige Bürger angesehen werden, die nur zum Erdbeer- und Spargelpflücken taugen.

    Ich bin persönlich sehr stolz darauf, Rumäne zu sein, und ich bin an der Zukunft dieses Landes und seines Bildungssystems interessiert. Ich glaube, dass sich durch die Menschen viel Gutes aufbauen lässt, und so können wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln.” “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” ist eine Produktion des Kulturverbands FAMArt. Das Drehbuch stammt von Emanuel Pârvu und Miruna Berescu, die Kameraführung von Silviu Stavilă, der Schnitt von Mircea Olteanu, das Bühnenbild und die Kostüme von Bogdan Ionescu.

  • Ein geheimnisvoller Film über Trauer und das, was im Leben wirklich zählt

    Ein geheimnisvoller Film über Trauer und das, was im Leben wirklich zählt

    Gabriel Achims Film “Verschneite Dunkelheit” (Originaltitel: “Uneori ninge cu zăpadă, alteori cu întuneric”) feierte seine Weltpremiere in der Auswahl des Wettbewerbs “Rebels With A Cause” bei der 25. Ausgabe des Tallinn Black Nights Film Festival. Das Festival, dessen erste Ausgabe 1997 in der estnischen Hauptstadt stattfand, ist eines der wichtigsten Filmereignisse in Europa mit einer der sichtbarsten Wettbewerbssektionen in der Region. “Verschneite Dunkelheit” wird von Mandragora produziert und soll in der ersten Jahreshälfte in die rumänischen Kinos kommen.



    Wir sprechen mit Gabriel Achim über den komplizierten Entstehungsprozess seines dritten Spielfilms “Verschneite Dunkelheit”: “Leider leben wir in schwierigen Zeiten, die uns dazu bringen sollten, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Zeit mehr zu schätzen und mehr nach Qualität zu suchen. Aber das ist nicht geschehen, im Gegenteil, ich stelle fest, dass unsere Werte langsam an Bedeutung verlieren. Die Kunst scheint immer nutzloser zu werden, weil die Menschen langsam Abstand davon nehmen. Ich könnte sagen, dass “Verschneite Dunkelheit” ein Film ist, der fast unabhängig gemacht wurde, denn die sehr geringe Finanzierung erlaubte es uns nicht, ein gro‎ßes Team oder sehr viele Schauspieler zu haben. Aber daran bin ich gewöhnt und schlie‎ßlich kam alles zusammen und es gelang mir, einen Film zu machen, den ich sehr mag. Bevor ich mit der Arbeit an diesem Film begann, hatte ich ein Projekt, das durch das EU-Media-Programm gefördert worden war, einen französischen Koproduzenten hatte und auf Fachfestivals mehrere internationale Preise gewonnen hatte. Es war ein Projekt, das mein dritter Spielfilm zu werden schien. Leider gelang es mir nicht, eine Finanzierung aus Rumänien zu erhalten und mir wurde klar, dass es keinen Sinn mehr machte, mich beim Nationalen Filmzentrum zu bewerben.



    Daraufhin hatte ich ein Gespräch mit dem Regisseur Cristi Puiu, der mich ziemlich verzweifelt sah, weil ich mit dem Projekt nicht weitermachen konnte und mir riet, ein Drehbuch zu schreiben, das auf der Situation basierte, in der ich mich zu diesem Zeitpunkt befand. Ich hatte noch zwei Wochen Zeit bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Finanzierung beantragen sollte, ich schrieb trotzdem das Drehbuch zusammen mit Cosmin Manolache, mit dem ich normalerweise zusammenarbeite. Als ich den Film bearbeitete, musste ich einige Dinge aus dem ursprünglichen Drehbuch aufgeben, denn es wäre zu komplex gewesen, zu sehr auf die Idee ausgerichtet, die Zuschauer zu provozieren, sie aus ihrer Komfortzone herauszuholen. Ich denke, wenn ich es in dieser ursprünglichen Form gelassen hätte, hätte ich zu viele Zuschauer vergrault. Also ich habe mein Drehbuch neu überdacht. Ich habe einen Film mit einer komplexen Struktur gedreht, der aber freundlicher und näher an meinen Absichten ist, einen Film, der, auch wenn er die Zuschauer herausfordert, das vermittelt, was ich vermitteln wollte. Ich kann sagen, dass ich den Mangel an Geld durch den Enthusiasmus des Teams wettgemacht habe. Ich hatte auch eine au‎ßergewöhnliche Bühnenbildnerin, Ana Gabriela Lemnaru, ebenfalls ein sehr professionelles Team, mit dem ich auch bei der Serie Las Fierbinți zusammenarbeite.”



    “Verschneite Dunkelheit” erzählt die Geschichte von Teo, einem Regisseur, der mit Schauspielern für ein neues Projekt probt. Das autobiografische Thema ist von Anfang an verwirrend: die Aufgewühltheit eines Regisseurs, der ein Stück über das Drama inszeniert, das er nach dem Tod seiner kleinen Tochter infolge einer unheilbaren Krankheit erlebt. Im Laufe der Geschichte, von der es fünf Arbeitsversionen gibt, kommen ungewisse Episoden ans Licht, die an Leben und Fiktion grenzen. Gabriel Achim kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten: “Es ist eine sehr komplexe Geschichte. Eigentlich ist es ein Film, der aus fünf Geschichten besteht, es gibt fünf Schauspieler, die verschiedene Rollen spielen und die einzigen, die uns ständig durch die Geschichte begleiten, sind die Hauptfigur und sein kleines Mädchen.



    Die anderen Schauspieler spielen mehrere Rollen, da es sich um eine komplexe Geschichte handelt, die sich nur schwer in ein paar Worten zusammenfassen lässt. Es ist immer dunkel in uns und in der Dunkelheit gibt es immer Überraschungen. Und so ist auch dieser Film, mit vielen Überraschungen, manchmal kann er einen erschrecken, manchmal zum Lachen bringen.” Neben Bogdan Dumitrache, der die Hauptrolle spielt, sind im Film auch die Darsteller Anca Androne, Luiza Gherghinescu, Gheorghe Ifrim, Rolando Matsangos und Silvana Mihai zu sehen. Das Drehbuch stammt von Gabriel Achim und Cosmin Manolache, das Bild von Adrian Iurchevici und die Produzenten des Films sind Anca Puiu und Smaranda Zărnoianu.



  • Nachrichten 15.04.2021

    Nachrichten 15.04.2021

    Am Mittwoch sind in Rumänien infolge der landesweiten Tests mehr als 3.850 neue Corona-Fälle gemeldet worden. 195 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 1.518 Corona-Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie haben sich über eine Million Menschen in Rumänien mit dem neuen Coronavirus infiziert. Über 925.000 von ihnen gelten als gesund, mehr als 25.800 Infizierte sind gestorben. Die meisten Ansteckungen meldete bislang Bukarest. Indes gab das Nationale Impfkommitee bekannt, dass Rumänien bei der Impfkampagne zu den Spitzenreitern in der Europäischen Union gehört. Das Land liegt an vierter Stelle was die Anzahl der mit beiden Dosen geimpften Menschen anbelangt und an siebter Stelle was die insgesamt verabreichten Dosen betrifft. Bislang haben mehr als 2,4 Millionen Rumänen zwei Impfdosen erhalten.



    Die Regierung in Bukarest hat am Donnerstag ein Memorandum des Arbeitsministeriums geprüft – dieses enthält die Grundsätze, die dem neuen Entlohnungsgesetz für Staatsbedienstete zugrunde liegen werden. Nach dem Treffen betonte Ministerpräsident Florin Citu, dass das Dokument keine Gehaltskürzungen vorsieht. Er kündigte ferner die Verabschiedung eines Gesetzesentwurfes an, der schärfere Sanktionen gegen Unternehmen vorsieht, die sich nicht an die Anti-Corona-Maßnahmen halten. Eine Dringlichkeitsverordnung über die Einfuhr von weiteren 4,2 Millionen Dosen Impfstoff von Pfizer/BioNTech nach Rumänien und das Projekt zur Umstrukturierung des Oltenia-Energiekomplexes im Süden des Landes seien ebenfalls verabschiedet worden. Ferner diskutierte der Premierminister mit den Direktoren der Krankenhäuser des Landes, denen er versprach, dass die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Citu sagte, dass bis Sonntag 1.600 Intensiv-Betten für COVID-Patienten bereitgestellt werden könnten.



    Die Vereinigten Staaten werden bis zum 1. September ihre Streitkräfte aus Afghanistan abziehen. Das kündigte Präsident Joe Biden an. Der Rückzug ist eine Folge des Friedensabkommens, das zwischen den USA und den Taliban unterzeichnet wurde. Dies, obwohl es immer noch kein innerafghanisches Friedensabkommen und damit keine Garantie für ein Ende des Krieges in diesem Land gibt. US-Außenminister Antony Blinken versprach am Donnerstag bei einem unangekündigten Besuch in Kabul, eine dauerhafte Partnerschaft mit dem Land zu pflegen. Er sagte auch, die USA würden ihre diplomatische und humanitäre Unterstützung für Afghanistan und seine Sicherheits- und Verteidigungskräfte beibehalten und ihre Bemühungen zur Erleichterung des afghanischen Friedensprozesses fortsetzen, so eine Erklärung des afghanischen Präsidenten. Die NATO, die eine parallele Mission zu den USA durchführt, beschloss, am 1. Mai mit dem Abzug ihrer Soldaten zu beginnen. Die Entscheidung wurde am Mittwochabend auf dem Nordatlantikrat getroffen. Rumänien war bei der gestrigen Videokonferenz durch Außenminister Bogdan Aurescu und Verteidigungsminister Nicolae Ciucă vertreten. Auch Rumänien, das sich mit mehr als 600 Soldaten an der NATO-Mission beteiligt, wird seine Truppen aus Afghanistan abziehen.



    Der rumänische Regisseur und Drehbuchautor Radu Jude soll auf dem La Rochelle Filmfestival eine Ehrung erhalten. Bei der 49. Ausgabe der Veranstaltung in Frankreich wird Jude neben Xavier Beauvois (Filmemacher, Frankreich), Joanna Hadjithomas & Khalil Joreige (Filmemacher, Libanon) und Gabriel Yared (Komponist, Frankreich) geehrt. Die unverzichtbare Figur des neuen rumänischen Kinos, Radu Jude, Gewinner des diesjährigen Goldenen Berlinale-Bären, mit dem Film Bad Luck Banging or Loony Porn“ wird seine Filme in voller Länge präsentieren“, kündigten die Organisatoren an.

  • Die 27. Gala der UNITER-Preise fand in Cluj/Klausenburg statt

    Die 27. Gala der UNITER-Preise fand in Cluj/Klausenburg statt

    Die wichtigsten Auszeichnungen des rumänischen Theaterverbandes UNITER werden jedes Jahr im Rahmen einer Gala vergeben, die immer in einer anderen Stadt veranstaltet wird. Nach Timisoara (im Westen) und Alba Iulia (im Zentrum Rumäniens) war am Montag abend Cluj/Klausenburg (in der Landesmitte) Gastgeber der 27. Ausgabe der UNITER-Gala. Hunderte Gäste aus Bukarest und aus dem ganzen Land füllten den Saal des Nationaltheaters in der schönen siebenbürgischen Stadt. Der Ort wurde ausgewählt, um den 100. Jahrestag des ersten Stücks in rumänischer Sprache auf dieser Bühne zu feiern.



    Diejenige, die nicht im Saal des Nationaltheaters in Cluj anwesend waren, konnten die Preisgala dank einer Live-Übertragung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk verfolgen. Es gab mehr als 24 Auszeichnungen, und die Preisträger wurden mit viel Gefühl und Liebe geehrt. Der Preis für hervorragende Leistungen ging an die Theaterkompagnie UNTEATRU in Bukarest. Die Schauspieler Maia Morgenstern und Florin Piersic erhielten Auszeichnungen für die gesamte Aktivität. Mit einem post-mortem Preis für die gesamte Karriere wurde die Anfang Mai verstorbene Schauspielerin Ilinca Tomoroveanu ausgezeichnet.



    Die Nominierungen für die Galakategorien machte eine Jury bestehend aus Theaterkritikern. Es handelte sich um Theateraufführungen, die in der Zeit vom 1. Januar – 31. Dezember 2018 Premiere hatten. Die Aufführung Povestea prinţesei deocheate “The Scarlet Princess, eine Übertragung des Kabuki-Theaterstücks von Tsuruya Nanboku IV., Regie von Silviu Purcărete am ‘Radu Stanca‘ Nationaltheater in Sibiu erhielt den Preis für die beste Theateraufführung des Jahres 2018. Und es gab noch einen Preis für diese Theaterproduktion: der Bühnenbildner Dragoş Buhagiar wurde mit der Auszeichnung für das beste Bühnenbild belohnt.



    Die Schauspielerin Ofelia Popii wurde mit dem Preis für die beste Darstellerin ausgezeichnet, und der Preis für den besten Darsteller ging an Andrei Hutuleac. Bester Regisseur des Jahres 2018 wurde Tompa Gabor, für das Stück Der Kaufmann von Venedig“ von William Shakespeare, eine Produktion des ungarischen Theaters von Cluj. Und der Gewinner der Kategorie “Bestes Hörspiel war eine Produktion von Radio Rumänien, “Die Wölfin von Giovanni Verga, eine Rundfunkübertragung von Domnica Ţundrea, Regie Vasile Manta.



    Gastgeber des Galaabends war, wie jedes Jahr, der Vorsitzende des rumänischen Theaterverbandes UNITER, der Schauspieler und Regisseur Ion Caramitru. Es sei eine echte Herausforderung, ein solches Ereignis zu organisieren, sagte Ion Caramitru:



    Wenn die Leute, die sich seit meheren Jahren mit viel Liebe um die UNITER-Gala kümmern, nicht mit so viel Aufopferung arbeiten würden, dann weiß ich wirklich nicht, wie wir das schaffen würden. Auch wenn der Abend mit etwas Verspätung anfing, auch wenn nicht alles perfekt war, wurde unserer UNITER-Gala ein voller Erfolg.



    Bis zum nächsten Treffen im nächsten Jahr bleibt den Theaterleuten nichts anderes zu tun, als hochkarätige Shows auf die Bühne zu bringen; das Publikum wird sie dann mit seiner zahlreichen Präsenz und mit viel Applaus belohnen.

  • Die 26. Gala der UNITER-Preise fand in Alba Iulia statt

    Die 26. Gala der UNITER-Preise fand in Alba Iulia statt

    Im Jubiläumsjahr 2018 hat der rumänische Theaterverband UNITER beschlossen, die 26. Gala zur Verleihung der Preise für die besten Schauspieler und Regisseure des Jahres 2017 in der siebenbürgischen Stadt Alba Iulia (in der Mitte Rumäniens) zu veranstalten. Die Burg Alba Carolina in Alba Iulia ist der symbolische Ort der Großen Vereinigung der historischen rumänischen Provinzen vor einem Jahrhundert.



    Die beste Theateraufführung des Jahres 2017 war Rambuku, des norwegischen Autors Jon Fosse, eine Bühnenadaption von Anca Măniuţiu, in der Regie von Mihai Măniuţiu, inszeniert beim Nationaltheater ‘Mihai Eminescu’ in Timişoara/Temeswar (im Westen Rumäniens). Bester Regisseur wurde der Russe Yuri Kordonski, für seine Inszenierung Die Unglaubliche und traurige Geschichte von der unschuldigen Erendira und ihrer herzlosen Großmutter, nach Gabriel Garcia Marquez, beim Deutschen Staatstheater Temeswar. Yuri Kordonski ist ein alter, guter Freund der rumänischen Bühne. Seine Inszenierung mit dem Stück Onkel Wanja von Anton Tschechow beim Bukarester Theater Bulandra ist seit fast zwei Jahrzehnten ein Meilenstein der rumänischen Theaterkunst.



    Das Bukarester Nationaltheater wurde auch bei der UNITER-Gala geehrt, dank der Preise für die beste Darstellerin und den besten Darsteller, mit denen zwei Monstres sacrés der rumänischen Bühne, das bewährte Schauspieler-Ehepaar Mariana Mihuţ und Victor Rebengiuc, ausgezeichnet wurden. Mariana Mihuţ und Victor Rebengiuc wurden beste Darsteller des Jahres 2017 mit ihren Rollen König Bérenger I. und Königin Marguerite in der Aufführung mit dem Stück Der König stirbt von Eugene Ionesco, in der Regie des jungen Regisseurenehepaares Andrei und Andreea Grosu.



    Der Preis für den besten Nebendarsteller ging an Zsolt Bogdan, für die Rolle Roy M. Cohn in der Theaterserie Engel in Amerika von Tony Kushner, Regie Victor Ioan Frunză, und beste Nebendarstellerin wurde Ada Lupu, mit der Rolle der Tochter in dem Stück ‚Hiobs Schlachthaus von Fausto Paravidino, inszeniert von Radu Afrim beim Theater ‘Vasile Alecsandri’ in Iaşi (im Nordosten Rumäniens).



    Gewinner der Kategorie Bestes Bühnenbild wurden Helmut Sturmer und Ioana Popescu mit der Aufführung Die Unglaubliche und traurige Geschichte von der unschuldigen Erendira und ihrer herzlosen Großmutter, von Gabriel Garcia Marquez, beim Deutschen Staatstheater Temeswar. Bestes Fernsehtheaterstück 2017 wurde die Aufführung Ein Winternachtstraum von Tudor Muşatescu, und bestes Hörspiel wurde Ovid, der Exilierte am Pontus Euxinus, eine Adaption von Emil Boroghină nach Tristia und Epistulae ex Ponto von Ovid, Hörspiel und Regie Gavriil Pinte, eine Produktion des Rumänischen Rundfunks. Der Preis für das beste rumänische Stück des Jahres 2017 ging an Daniel Oltean für das Stück 50 Sekunden. Wohlbemerkt, Gabriel Oltean ist von Beruf Staatsanwalt Anti-Mafia.



    Der Schauspieler Horaţiu Mălăele, bemerkenswert in der Rolle Onkel Wanja, wurde mit dem UNITER-Exzellenzpreis ausgezeichnet, und die Theaterkritikerin Marina Constantinescu erhielt den Preis des UNITER-Präsidenten. Marina Constantinescu würdigte die Verdienste der antikommunistischen Dissidentin Doina Cornea, die neulich im Alter von 88 Jahren aus dem Leben geschieden war.

  • Nachrichten 06.08.2017

    Nachrichten 06.08.2017

    An diesem Wochenende finden in Rumänien mehrere Gedenkveranstaltungen zu Ehren der Helden des Ersten Weltkrieges statt. Am Freitag gab es eine Gedenkfeier am Helden-Mausoleum in der Ortschaft Soveja, Landkreis Vrancea (im Osten), wo die Gebeine von fast 2000 rumänischen und russischen Soldaten ruhen. Der Höhepunkt der vom Verteidigungsministerium und vom Landkreisrat Vrancea organisierten Veranstaltungen ist eine gro‎ße Gedenkfeier am Sonntag, anlä‎ßlich des 100. Jahrestages der gro‎ßen Schlacht von Marasesti, der wichtigsten militärischen Aktion Rumäniens im Ersten Weltkrieg. An der Gedenkveranstaltung beteiligen sich Staatspräsident Klaus Iohannis, Ministerpräsident Mihai Tudose und der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Liviu Dragnea. Das Mausoleum in Marasesti wurde auf dem Schlachtfeld errichtet, wo im Sommer 1917 die rumänische Armee der technisch viel überlegenen deutschen Armee standgehalten hat. Bei der Schlacht in Marasesti waren 480 rumänische Offiziere und mehr als 21.000 rumänische Soldaten gefallen.



    Das griechische Schulschiff Rhodos“ macht von Sonntag bis Mittwoch einen Zwischenstopp im rumänischen Schwarzmeerhafen Constanta. Drei Tage lang werden die 230 Besatzungsmitglieder den Generalstab der rumänischen Seestreitkräfte, die Marine-Technikschule, die Marine-Akademie Mircea cel Batran“ und das Museum der Rumänischen Marine besuchen. Am Dienstag können Zivilisten das griechische Schiff besuchen. Am Mittwoch verlä‎ßt das griechische Schulschiff Rhodos“ den Hafen Constanta, um zusammen mit zwei rumänischen Schiffen, dem Seebagger Dimitrie Nicolescu“ und der Korvette Horia Macelariu“ an einer bilateralen Ausbildungsübung im Schwarzen Meer teilzunehmen.



    Das Internationale Festival des Unabhängigen Films Anonymus” wird am Montag in der Ortschaft Sfantu Gheorghe im Donaudelta eroffnet. Ehrengast der diesjährigen Auflage des Festivals ist der mexikanische Regisseur Michel Franco. Am Montag wird Michel Franco für seinen Beitrag zur Schönheit der universellen Kinematographie mit der Trophäe Anonymus“ ausgezeichnet. Anschlie‎ßend wird zum erstenmal in Rumänien der Spielfilm April’s Daughter“ vorgeführt, mit dem Michel Franco den Jurypreis Un Certain Regard“ beim Filmfestival in Cannes gewonnen hat. Eine Woche lang werden die Zuschauer bei der 14. Auflage des internationalen Filmfestivals Anonymus“ mit besonderen Filmvorführungen und exzellenten Konzerten verwöhnt. Beim Filmfestival Anonymus“ entscheidet das Publikum per Abstimmung, wer die Trophäen für den besten abendfüllenden Spielfilm und für den besten Kurzfilm erhält.

  • Nachrichten 16.05.2017

    Nachrichten 16.05.2017

    Rumänien hat im ersten Jahresquartal von allen 28 EU-Mitgliedsstaaten das größte Wirtschaftswachstum erzielt. Sein Bruttoinlandsprodukt stieg um 5,6% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres an. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Voruntersuchung des Europäischen Statistikamtes Eurostat. Nach Rumänien hatten Polen und Litauen im Zeitraum Januar-März 2017 mit jeweils 4,1% das höchste Wirtschaftswachstum. Auch beim Vergleich mit dem vorangehenden Quartal, dem letzten 2016, schneidet Rumänien am besten ab: um 1,5% war das BIP gegenüber den letzten drei Monaten des Jahres 2016 gestiegen. Das Landesinstitut für Statistik in Bukarest veröffentlichte am Dienstag eine ähnliche Bewertung – 5,7% habe das Wachstum im Vergleich zum ersten Quartal 2016 betragen. Ferner habe das Bruttoinlandsprodukt um 1,7% gegenüber dem vierten Quartal 2016 zugenommen.



    Etwa 15.000 Angestellte des Finanzministeriums haben am Dienstag ihre spontane Protestaktion fortgesetzt. Sie beklagen den Gesetzentwurf zur einheitlichen Vergütung in der Staatsverwaltung, der Gehaltskürzungen vorsieht. Dem spontanen Streik schlossen sich auch Mitarbeiter der Zollbehörde an. Am Montag hatten etwa 22.000 Bedienstete aus allen Behörden des Finanzministeriums die Arbeit niedergelegt. Die Protestaktion fand sowohl in der Hauptstadt als auch in mehreren Landkreisen statt. Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaftsführern der Branche und den Vertretern des zuständigen Ministeriums waren ergebnislos abgebrochen worden.



    Rumäniens beigeordnete Europaministerin Ana Birchall hat am Dienstag am Rat für Allgemeine Angelegenheiten der Europäischen Union in Brüssel teilgenommen. Der Hauptpunkt auf der Agenda des Treffens war die Vorbereitung des kommenden Europäischen Rates am 22.-23. Juni. In diesem Kontext diskutierten die Minister für europäische Angelegenheiten über die Tagesordnung des Europäischen Rates. Diese soll Themen wie Migration, Sicherheit und Verteidigung, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Außenbeziehungen der Europäischen Union beinhalten. Auch soll beim Allgemeinen Rat der Stand der Umsetzung der beim Europäischen Rat im März beschlossenen Maßnahmen zur Sprache kommen. Die Verschlankung europäischer Entscheidungsprozesse und die praktische Umsetzung der Bestimmungen hatte dabei im Mittelpunkt gestanden. Schließlich würde die Tagesordnung die mit dem Weißbuch der Europäischen Kommission verbundenen Aktionen einschließen. Bei den Gesprächen am Dienstag präzisierte Ana Birchall, Rumänien unterstütze die Maßnahmen zur Konsolidierung des Einheitsmarktes, um die soziale Kohäsion, das langfristige Wirtschaftswachstum und den Wohlstand der europäischen Bürger zu sichern. Am Rande des Treffens diskutierte die beigeordnete rumänische Europaministerin über aktuelle europäische Themen mit ihren Amtskollegen aus Bulgarien, der Tchechischen Republik, den Niederlanden, Malta, Spanien, Finnland, Irland und Großbritannien.



    Der Temeswarer Bergsteiger Horia Colibăşanu hat am Dienstag eine weitere Premiere für Rumänien gefeiert. Ohne zusätzlichen Sauerstoff und ohne Hilfe von einheimischen Sherpa erklomm er den höchsten Gipfel der Welt – den 8.848 Meter hohen Everest im Himalaya-Gebirge. Der Aufstieg dauerte rund 12 Stunden, Colibasanu hatte sein letztes Lager in etwa 8300 Metern Höhe aufgeschlagen. Der Everest ist für den Rumänen der bereits achte von vierzehn bestiegenen Achttausendern“. Für Colibasanu war es die 19. internationale Expedition.



    Der rumänische Filmregisseur Cristian Mungiu wird bei der 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes die Sektion Cinéfondation und die Jury für Kurzfilme präsidieren. Dies wurde von den Organisatoren auf der Webseite des Festivals bekanntgegeben. 2013 war Cristian Mungiu Mitglied der vom amerikanischen Regisseur Steven Spielberg präsidierten Jury. Cristian Mungiu kann bereits auf eine gute Erfolgsbilanz in Cannes zurückblicken: Von seinen bislang vier Spielfilmen wurden drei an der französischen Riviera ausgezeichnet. Das Abtreibungsdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ wurde 2007 sogar mit der höchsten Auszeichnung, der Goldenen Palme, belohnt. Das Klosterdrama Hinter den Hügeln“ bekam 2012 zwei weitere Preise: den für das Drehbuch und jenen für die besten Hauptdarstellerinnen, bzw. Cristina Flutur und Cosmina Stratan. Und 2016 erhielt Cristian Mungiu in Cannes den Preis für die beste Regie. Cinéfondation ist eine Stiftung unter der Schirmherrschaft des Filmfestivals in Cannes, die ins Leben gerufen wurde, um die neuen Generationen von Filmemachern zu inspirieren und zu unterstützen. Cristian Mungiu erklärte, er sei stolz, die jungen Kinomacher dazu zu ermuntern, sich mutig auszudrucken und ihre eigene Stimme zu finden. Dieses Jahr werden in Cannes in der Sektion Romanian Short Waves 14 rumänische Kurzfilme vorgeführt. Die 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes findet zw. 17.-28. Mai statt.

  • Nachrichten 21.03.2017

    Nachrichten 21.03.2017

    Der Oberste Verteidigungsrat hat am Dienstag in Bukarest dem Mandat Rumäniens für den NATO-Gipfel am 24.-25 Mai zugestimmt. Die Bekräftigung des transatlantischen Engagements, die strategische Bedeutung des Schwarzmeers und die Anerkennung des Beitrags Rumäniens an den NATO-Einsätzen sind die Themenschwerpunkte, die Rumänien auf dem Brüsseler Gipfel angehen soll, erklärte der rumänische Staatschef Klaus Iohannis zum Abschluß der Sitzung. Ferner teilte Iohannis mit, er habe die Teilnahme einer Kompanie an der NATO-Kampfgruppe in Polen gebilligt und gab dem Parlament bekannt, dass 120 rumänische Militärs und die entsprechende Aufrüstung nach Polen entsandt werden sollen. Er habe auch das Rüstungsprogramm der rumänischen Armee bis 2026 und in weiterer Perspektive bestätigt, sagte noch Präsident Iohannis.



    In der südostrumänischen Hafenstadt Constanţa wurde am Dienstag in einer Zeremonie die Rückkehr des Bataillons Weiße Haie aus Afghanistan gefeiert. Die rumänischen Soldaten haben sich im Zeitraum August 2016 – März 2017 an der NATO-Mission Resolute Support in der Provinz Kandahar beteiligt. Im Rahmen des NATO-geführten Einsatzes, an dem insgesamt 420 Militärs teilnahmen, haben die rumänischen Soldaten den Flughafen in Kandahar gesichert und das vorort entsandte Personal der NATO-Verbündete geschützt. Wie das Bukarester Verteidigungsministerium mitteilte, sind 23 rumänische Militärs bei Missionen in Afghanistan ums Leben gekommen und weitere 100 wurden dabei verletzt. Rumänien beteiligt sich seit 2001 an Einsätzen des internationalen Militärbündnisses unter Führung der NATO und der USA in Afghanistan.



    Der französische Dienst des Auslandssenders des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Radio Rumänien International, wurde mit dem Preis der Frankophonie ausgezeichnet. Der Preis der Gruppe der Botschaften, diplomatischen Vertretungen und Kulturinstitute der frankophonen Welt wurde unseren Kollegen am internationalen Tag der Frankophonie vergeben, der seit 1995 alljährlich am 20. März gefeiert wird. Somit wurden sie für hervorragende Leistungen in der Förderung der französischen Sprache und der Werte der Frankophonie in Rumänien geehrt. Die rumänischen Kulturinstitute haben auch im Ausland aus diesem Anlass zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Rumänien hat sich 1993 der Internationalen Organisation der Frankophonie angeschlossen.



    Der rumänische Filmregisseur Cristian Mungiu wird bei der 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes die Sektion Cinéfondation und die Jury für Kurzfilme präsidieren. Dies wurde von den Organisatoren auf der Webseite des Festivals bekanntgegeben. 2013 war Cristian Mungiu Mitglied der vom amerikanischen Regisseur Steven Spielberg präsidierten Jury. Cristian Mungiu kann bereits auf eine gute Erfolgsbilanz in Cannes zurückblicken: Von seinen bislang vier Spielfilmen wurden drei an der französischen Riviera ausgezeichnet. Das Abtreibungsdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ wurde 2007 sogar mit der höchsten Auszeichnung, der Goldenen Palme, belohnt. Das Klosterdrama Hinter den Hügeln“ bekam 2012 zwei weitere Preise: den für das Drehbuch und jenen für die besten Hauptdarstellerinnen, bzw. Cristina Flutur und Cosmina Stratan. Und 2016 erhielt Cristian Mungiu in Cannes den Preis für die beste Regie. Cinéfondation ist eine Stiftung unter der Schirmherrschaft des Filmfestivals in Cannes, die ins Leben gerufen wurde, um die neuen Generationen von Filmemachern zu inspirieren und zu unterstützen. Cristian Mungiu erklärte, er sei stolz, die jungen Kinomacher dazu zu ermuntern, sich mutig auszudrucken und ihre eigene Stimme zu finden. Die 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes findet zw. 17.-28. Mai statt.



    Die rumänische Fußball-Nationalmannschaft bereitet sich auf das Spiel von Sonntag gegen Dänemark auf. Die Partie, die in Klausenburg stattfindet, gilt für die Gruppe E der WM-Qualifikation 2018. In den bisherigen Spielen hat sich das rumänische Team entscheidend 5-0 gegen Armenien durchgesetzt, während das Heimspiel gegen Montenegro mit einem unentschiedenen Ergebnis, 0-0, endete. Im Heimspiel gegen Polen erlitt die Nationalmannschaft eine bittere Niederlage, 0-3 und belegt infolgedessen mit 5 Punkten den vierten Platz in der Gruppe. Die rumänische Mannschaft wird in der WM-Vorrunde zum ersten Mal von einem ausländischen Trainer, dem Deutschen Cristoph Daum geleitet. Der ehemalige Bunderligatrainer hat im Herbst 2016 die rumänische Nationalelf übernommen.

  • Die Woche 06.02.-10.02.2017 im Überblick

    Die Woche 06.02.-10.02.2017 im Überblick

    Justizminister tritt zurück – Stra‎ßenproteste gegen rumänische Regierung gehen weiter



    Der rumänische Justizminister Florin Iordache hat am Donnerstag vor dem Hintergrund der Widerrufung der Eilverordnung zur Abänderung der Strafgesetze seinen Rücktritt erklärt. Bis zuletzt hielt Florin Iordache daran fest, dass die Eilverordnung recht- und verfassungsmä‎ßig gewesen sei. Bereits am Mittwoch hatte er angekündigt, sich nach einer Aussprache mit Premierminister Sorin Grindeanu entscheiden zu wollen. Die Oppositionsparteien begrü‎ßten Iordaches Entscheidung. Selbst Spitzenpolitiker der Regierungkoalition hatten seinen Rücktritt gefordert, nachdem sein Vorsto‎ß zu den grö‎ßten Stra‎ßenprotesten der letzten 27 Jahre geführt hatte. Das Annehmen der umstrittenen Eilverordnung zur Änderung der Strafgesetzbücher, die später zurückgenommen wurde, führte zu wiederholten Protestdemonstrationen in Rumänien und in den rumänischen Gemeinden im Ausland. Auch nach dem Rückrtitt des Justizministers werden die Protestdemonstrationen fortgesetzt; die protestierenden Rumänen fordern den Rücktritt des Ministerpräsidenten Sorin Grindeanu, da er das Unternehmen Iordaches mit seiner eigenen Unterschrift bestätigte. Andererseits wollen die Demonstranten nicht, dass eine neue Regierung anderer politischer Couleur an die Macht kommt; sie geben es zu, dass die Sozialdemokratische Partei, die die Parlamentswahl von Dezember 2016 gewonnen hat, regieren sollte. Die Partei müsse aber aus den eigenen Reihen eine andere Exekutive bilden – nur dann würden die Proteste aufhören. Sympathisanten der jetzigen Exekutive protestierten vor dem Bukarester Präsidentenpalast und verlangten, dass ihr Votum vom 11. Dezember respektiert wird. Am Dienstag plädierte Staatspräsident Klaus Iohannis in einer Parlamentsansprache für einen verantwortlichen, berechenbaren und transparenten Regierungstil. Die Regierungsparteien haben dem Staatschef vorgeworfen, er würde seine Rolle als Mediator nicht richtig ausüben.



    Das rumänische Verfassungsgericht hat die Klagen gegen die Eilverordnung zur Abänderung der Strafgesetze abgewiesen



    Das rumänische Verfassungsgericht hat am Donnerstag die Klage des Ombudsmans gegen die umstrittene Eilverordnung zur Abänderung der Strafgesetze als unzulässig abgewiesen. Da die Eilverordnung widerrufen worden sei, bleibe die Klage gegenstandslos; in der Sache selbst müsse nicht mehr entschieden werden. Ombudsman Victor Ciorbea hatte letzte Woche gegen die Eilverordnung geklagt, da die Vorschrift gerade das Gebot der Eile nicht erfülle. Am Mittwoch hatte das Gericht auch die Klagen von Präsident Klaus Iohannis und der Justizaufsichtsbehörde CSM gegen die Eilverordnung im Rahmen eines Organstreitverfahrens abgelehnt. Die Kläger hatten gerügt, dass es durch die Verabschiedung der Vorschrift zu einem Rechtskonflikt zwischen den Staatsgewalten gekommen sei.



    Rumäniens Regierung übersteht Misstrauensantrag



    Das Bukarester Parlament hat am Mittwoch den ersten Misstrauensantrag der Opposition (bestehend aus der Nationalliberalen Partei PNL und der Union Rettet Rumänien USR) gegen die jetzige Koalitionsregierung der Sozialdemokratischen Partei PSD und der Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE mit 161 Stimmen dafür und 8 Stimmen dagegen abgelehnt. Um angenommen zu werden, hätte der Mi‎ßtrauensantrag im Plenum des Parlaments mindestens 233 Stimmen erhalten sollen. Die Parlamentarier von PSD, ALDE, Volksbewegung und Ungarnverband haben sich von der Abstimmung enhalten. Der Misstrauensang mit der Überschrift Die Regierung Grindeanu — eine Zumutung für die Nation. Macht Diebstahl nicht legal in Rumänien“ wurde letzte Woche dem Parlament eingereicht und am Montag im Plenum der Legislative vorgelesen. Im besagten Misstrauensantrag wurde der sozialdemokratische Ministerpräsident Sorin Grindeanu aufgefordert, sein Amt niederzulegen und seinen Fehler zuzugeben, die Eilverordnung über die Änderung der Strafgesetzbücher und den Gesetzentwurf über die Begnadigung angenommen zu haben. Ferner forderten die Initiatoren des Misstrauensantrags den Rücktritt des Regierungskabinetts, dem sie Amtsmissbrauch vorwarfen. Rumänien brauche eine kompetente Regierung, die sich um die realen Probleme der rumänischen Gesellschaft kümmern sollte, stand noch im Misstrauensantrag. Nach dem Votum versprach Ministerpräsident Sorin Grindeanu, die Exekutive werde zukünftig offen zum Dialog sein, vor allem in den Bereichen Justiz und Steuerpolitik.



    Die Bukarester Exekutive gründet neuen Staatsfonds für Entwicklung und Investitionen



    Die Bukarester Exekutive will einen neuen Staatsfonds für Entwicklung und Investitionen gründen. Somit sollen alle profitbringenden Staatsunternehmen unter ein einziges Dach gebracht werden. Das hat sich das Kabinett Grindeanu laut dem Regierungsplan für den Zeitraum 2017-2020 zum Ziel gesetzt. Am Donnerstag verabschiedete die Regierung ein Memorandum zur Gründung des Staatsfonds für Entwicklung und Investitionen FSDI. Somit will das Kabinett Grindeanu die rumänische Wirtschaft wiederankurbeln und nachhaltige Investitionen in wettbewerbsfähigen Bereichen finanzieren, die eine gro‎ße Tragweite für die wirtschaftliche Zukunft des Landes haben sollen. Laut Wirtschaftsminister Alexandru Petrescu soll der Staatsfonds für Entwicklung und Investitionen ein vertrauensvoller Partner für institutionelle Investoren wie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, für die Europäische Investitionsbank, verschiedene Investitionsfonds und weitere Privatinvestoren sein. Ein entsprechendes Gesetz, das das Funktionieren und die Strukturierung des Fonds regelt, soll demnächst verabschiedet werden, so Alexandru Petrescu. Der Staatsfonds für Entwicklung und Investitionen FSDI soll Rumänien dazu verhelfen, für seinen einhemischen Kapitalmarkt den Status eines aufstrebenden Marktes durch die Verbesserung der Liquidität zu erreichen als auch dei Abrufquote von nicht rückzahlbaren EU-Fonds zu erhöhen. Das soll durch Kofinanzierungen der Investitionsprojekte ermöglicht werden, erläuterte die Regierung.



    Rumänische Filme konkurrieren bei der Berlinale 2017



    In Berlin begann am Donnerstag die 67. Auflage der internationalen Filmfestspiele an. Zu den 24 Produktionen der offiziellen Auswahl gehört auch der Spielfilm Ana, mon amour von Călin Peter Netzer. Der in Rumänien geborene Regisseur hat schon 2013 mit dem Spielfilm Die Stellung des Kindes“ einen Goldenen Bären gewonnen. In der Sektion “Berlinale Talents” ist Rumänien zudem mit den Regisseurinnen Ilinca Călugăreanu und Ioana Mischie vertreten, zudem mit dem Schauspieler Alexandru Potocean, der Produzentin Andra Popescu, der Kamerafrau Carmen Tofeni oder der Drehbuchautorin Monica Stan. Im Programm “Shooting Star” tritt der Darsteller Tudor Aaron Istodor auf; ein Projekt von Bogdan George Apetri wurde au‎ßerdem für den Co-production Market” gewählt.

  • Von der Architektur zur Poesie: Bühnenbildner Horaţiu Mihaiu veröffentlicht Gedichtband

    Von der Architektur zur Poesie: Bühnenbildner Horaţiu Mihaiu veröffentlicht Gedichtband

    In Bukarest sind im Verlag Charmides die ersten drei Gedichtbände der Sammlung Infinitesimal“ des Regisseurs und Bühnenbildners Horaţiu Mihaiu erschienen. Mit dem Band Der Tod ist ein guter Ratgeber“ aus der besagten Sammlung gibt der Künstler sein Debüt als Dichter. Horaţiu Mihaiu wurde in Klausenburg im Jahr 1953 geboren. In seiner Heimatstadt absolvierte Mihaiu die Architekturfakultät und lernte somit einen Beruf, den er bis 1989 ausübte. Anfang der neunziger Jahre gibt er sein Debüt im Theater als Bühnenbildner, 1995 gilt er zum ersten Mal als Regisseur einer Aufführung, die auf die Bühne des Nationaltheaters Klausenburg gebracht wird: 17 Akte mit Piet Mondrian“. Die Aufführung bringt ein neues Konzept im rumänischen Theater zum Vorschein, das sogenannte Image-Theater, und wird mit dem Preis des Rumänischen Theaterverbands UNITER für alternative Aufführung geehrt.



    Die Gedichte, die der Regisseur neulich im Band Der Tod ist ein guter Ratgeber“ veröffentlichte, wurden in den siebziger Jahren geschrieben. Wahrscheinlich ist die Inspiration etwas Göttliches, sagt Horaţiu Mihaiu, der überzeugt ist, dass die visuellen und die poetischen Ausdrucksmittel miteinander verbunden seien:



    Lyrik gibt es meiner Meinung nach nicht nur in unseren Gefühlen und Erlebnissen. Poesie gibt es überall — in unserem Alltag, in Apotheken, in Buchhandlungen, Lebensmittelläden… Das glaubte ich damals, in den Siebzigern. Ich habe versucht, den Gedichten, die überall vorkommen, eine Form zu verleihen, sie wie in einer Theateraufführung zu organisieren. Die Lyrik enthält zudem noch etwas, was in anderen Künsten nicht zum Ausdruck gebracht werden kann: Gerüche. In Gedichten riecht es nach Heu, es riecht wie in einer Apotheke, wie in einem Lebensmittelladen… Der Geruchssinn in unserem Leben hat mich immer bezaubert. Ich wollte diesem Erlebnis, das uns überall und immer im Leben begleitet, Ausdruck verleihen. Ich habe versucht, es aufs Papier zu bringen. Meiner Meinung nach haben Erlebnisse ohnehin diesen Bestandteil, der auf der olfaktorischen Wahrnehmung beruht. Selbstverständlich konnte eine Prise Emotion nicht fehlen. In meinen Gedichten rückt aber die Emotion in den Hintergrund, sie scheint irgendwie getarnt zu sein.“




    Seine Gedichte seien nicht im Dada-Stil geschrieben, sie eröffnen jedoch neue Assoziationsmöglichkeiten und seien nicht einfach zu entziffern, sagt der Dichter. Wenn Horaţiu Mihaiu über die Art und Weise spricht, in der er seine Gedichte aufbaut, erinnert sich der Künstler an die Zeit der Beatles:



    Es gab die verrückten Jahre, in denen die Menschen weltoffen waren. Es waren die Jahre einer gro‎ßartigen interkulturellen Öffnung. Die Zeit der Beatles war die Zeit der Revolution, einer Revolution, deren Folgen heute noch zu spüren sind. Eine authentische und gewaltfreie Revolution, die unsere Lebensweise und die zwischenmenschlichen Beziehungen gründlich verändert hat… Ein deutliches Merkmal meiner Gedichte bleibt die Originalität, ich wollte nicht bereits geebnete Wege betreten, ich wollte neue Gedichtformen suchen, um das Poetische im Unpoetischen zu finden. Auch wenn man Theater macht, sucht man neue Formen au‎ßerhalb der Theaterwelt. Es ist, als ob man das neu verwendet, was andere wegschmei‎ßen oder beiseite legen.“




    Über den Titel des Bandes, der einen Teil der Gedichte sammelt, die er im Laufe der Zeit schrieb, sagte Horaţiu Mihaiu:



    Ich wollte einen Titel finden, der nichts mit den Gedichten zu tun hat. Ich wollte dem Sprichwort ‚Die Nacht ist ein guter Ratgeber‘ einen spielerischen Sinn verleihen und so habe ich es in ‚Der Tod ist ein guter Ratgeber‘ umgewandelt. Die Idee, die dahinter steckt, ist, dass wir nicht wissen können, was nach dem Tod kommt. Es kann sein, dass wir die besten Ratschläge nicht im Laufe des Lebens finden, sondern erst danach. Auch die Sinne, die ich suche, werde ich höchstwahrscheinlich nicht während meines Lebens finden.“




    Der Regisseur und Dichter ist auch im retrospektiven Album des internationalen Verbands der Bühnenbildner World Scenography 1990-2005“ zu finden. Derzeit ist er künstlerischer Regisseur am Jugendtheater im ostrumänischen Piatra Neamţ. (Şt.B)

  • Nachrichten 09.08.2016

    Nachrichten 09.08.2016

    BUKAREST: Staatspräsident Klaus Iohannis und Ministerpräsident Dacian Ciolos werden am Mittwoch im Schloss Pelesch, in der Ortschaft Sinaia (in den Südkarpaten) am Sarg der Königin Anna, der verstorbenen Ehegattin des Königs Michael I. von Rumänien, ihr Beileid aussprechen und Abschied nehmen. Der Sarg mit der verstorbenen Königin Anna ist am Dienstag nach Rumänien geflogen worden. Die Bestattungszeremonie wird am Samstag im südrumänischen Curtea de Argeş stattfinden, wo sich die Grabstätte der rumänischen Königsfamilie befindet. Die Königin war am 1. August im Alter von 92 Jahren in einer Schweizer Klinik ihrem Krebsleiden erlegen. Ihr Ehegatte, König Michael I. von Rumänien, wird der Bestattungszeremonie aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben müssen. Indes haben sämtliche Mitglieder der Königsfamilie sowie mehrere Vertreter ausländischer Königshäuser, Vertreter der Europäischen Union und der NATO ihre Teilnahme bestätigt. Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche und das Römisch-Katholische Erzbistum Bukarest haben sich auf das Abhalten alternierender Gottesdienste geeinigt. Königin Anna war römisch-katholischer Konfession, allerdings ist ihre kirchliche Trauung mit König Michael nach orthodoxem Ritus vollzogen worden.



    BUKAREST: Der rumänische Ministerpräsident, Dacian Ciolos, hat am Dienstag dem Staatspräsidenten Klaus Iohannis seinen Vorschlag zur Ernennung von Delia Popescu als Kommunikationsministerin eingereicht. Präsident Iohannis hat das Ernennungsdekret unterzeichnet; Delia Popescu wird am Mittwoch den Amtseid ablegen. Seit 2003 ist Delia Popescu im E-Government tätig, vor allem in den Bereichen Entwicklung und Implementierung von IT-Systemen zur Lieferung von öffentlichen digitalen Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen. Seit 2014 ist Delia Popescu Vorsitzende der Agentur für die Digitale Agenda Rumäniens. Infolge einer Regierungsumbildung von Anfang Juli war das Amt des Kommunikationsministers frei geworden; bis zur Ernennung eines neuen Ministers hatte der Kanzleichef des Ministerpräsidenten, Dragos Tudorache, diese Position vorübergehend übernommen.



    BUKAREST: Gesundheitsminister Vlad Voiculescu, Arbeitsminister Dragoş Pâslaru und Vertreter der Ärzte haben in einer gemeinsamen Erklärung die Erhöhung der Einkommen für diese Berufsgruppe unterstützt. Ab dem 1. Oktober würden Gehälter und Zulagen für den Bereitschaftsdienst erhöht, was einen wichtigen Schritt in Richtung einer normalen Entlohnung im Gesundheitswesen darstelle, hei‎ßt es in der Erklärung. Laut Angaben des Gesundheitsministers handele es sich dabei um eine Revision des Entlohnungssystems, flexiblere Arbeitszeiten und eine Effizientisierung des Gesundheitssystems. Durch die gerechte Entlohnung der Ärzte im Bereitschaftsdienst enstehen Kosten in Höhe von circa 22 Millionen Euro, die aus dem Haushalt des Gesundheitswesens bezahlt werden sollen. Begleitet wird die Ma‎ßnahme von weiteren Schritten zur Effizientisierung und Beseitigung verschwenderischer Vorgänge im System, einschlie‎ßlich bei den öffentlichen Vergabeverfahren. Bereits am 1. August waren die Gehälter der Bediensteten aus dem Gesundheitswesen um etwa 70 bis 200 Euro angehoben werden. Rund 160.000 Personen kommt die Entscheidung zugute.



    Das Internationale Festival des Unabhängigen Films Anonymus” ist am Montag in der Ortschaft Sfantu Gheorghe im Donaudelta eröffnet worden. Ehrengast der diesjährigen Auflage des Festivals ist der südkoreanische Regisseur Park Chan-wook. Am Montag wurde Park Chan-wook für seinen Beitrag zur Schönheit der universellen Kinematographie mit der Trophäe Anonymus“ ausgezeichnet. Eine Woche lang werden beim internationalen Filmfestival Anonymus“ mehr als 350 Streifen aus 33 Ländern vorgeführt; darunter auch die rumänischen Produktionen Sieranevada“ von Cristi Puiu und Hunde“ von Bogdan Mirica, in diesem Jahr in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Beim Filmfestival Anonymus“ entscheidet das Publikum per Abstimmung, wer die Trophäen für den besten abendfüllenden Spielfilm und für den besten Kurzfilm erhält.

  • Nachrichten 27.05.2016

    Nachrichten 27.05.2016

    BUKAREST: Beim Treffen des Obersten Verteidigungsrates unter Führung des rumänischen Staatschefs Klaus Iohannis wurde die Erarbeitung eines Aktionsplans im Gesundheitssystem beschlossen. Die Regierung werde vierteljährig Informierungen über das Gesundheitssystem und den Gesundheitszustand der Rumänen prasentieren. Dies gab am Freitag Landespräsident Klaus Iohannis bekannt. Die Erklärung des Staatspräsidenten erfolgte auf dem Hintergrund einer großangelegten Untersuchung der Behörden im Fall der verdünnten Desinfektionsmittel, die in rumänischen Krankenhäusern verwendet wurden. Laut einem Regierungsbericht wären die Desinfektionsmittel im Vergleich zu den auf den Etiketten angegeben Konzentrationen hundert- oder tausendmal dünner gewesen. Ferner wurden beim Treffen des Obersten Verteidigungsrates die allgemeinen Richtungen des Mandats Rumäniens beim Nato-Gipfel vom 8.-9. Juli in Warschau angenommen. Der Oberste Verteidigungsrat hat auch die rumänischen Streitkräfte bestimmt, die 2017 an militärischen Missionen im Ausland teilnehmen werden – 1401 Militärs und Zivilisten von der rumänischen Armee und 783 Militärs und Polizisten vom Innenministerium. Der Oberste Verteidigungsrat hat auch einen Bericht über ein Projekt betreffend die Einheiten 3 und 4 vom Kernkraftwerk Cernavoda (im Südosten Rumäniens) angenommen. Es handele sich um eine Investitionspriorität in Rumänien, die eine Steigerung der Atomenergiequote bis auf etwa 30% der gesamten rumänischen Energieproduktion ermöglichen und wesentlich zum Wirtschaftswachstum beitragen werde, sagte noch Präsident Iohannis.



    BUKAREST: Das 15. Internationale Filmfestival Transilvania (TIFF) wurde in Klausenburg mit der Produktion 6,9 auf der Richterskala eröffnet. Der Streifen feierte im Beisein des Regissseurs Nae Caranfil seine Weltpremiere. Bis zum 5. Juni werden insgesamt 248 Streifen gezeigt, 216 Langfilme und 32 Kurzfilme. Seine Rumänienpremiere feiert beim internationalen Filmfestival in Klausenburg der Streifen Hunde, der auf den Filmfestspielen in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis gekürt wurde. Ehrengast der diesjährigen Filmfestspiele ist die berühmte Darstellerin Sophia Loren. Sie wird mit einem Preis für das gesamte Lebenswerk ausgezeichnet.



    BUKAREST: Der rumänische Boxer Lucian Bute wurde nach seinem Kampf gegen den Schweden Badou Jack positiv auf Doping getestet. Der Boxkampf fand am 30. April im Washington statt und ging unentschieden aus. Der entdeckte Wirkstoff, Ostarin, steht seit Januar 2008 auf der Verbotsliste der internationalen Anti-Doping Agentur. Sollte er für schuldig erklärt werden, verliert Lucian Bute das Kampf-Honorar gegen Badou Jack in Höhe von 500 Tausend US-Dollar und riskiert eine Sperre von mindestens zwei Jahren. Der 36jährige Boxer war zwischen 2007 und 2012 IBF-Weltmeister. Er verteidigte in dieser Zeitspanne insgesamt neun Mal seinen Titel. Seine Kampfbilanz umfasst 32 Siege (25 durch KO), ein Unentschieden und 3 Niederlagen. Er ist der sechste rumänische Sportler, der dieses Jahr positiv auf Doping getestet wurde.

  • Nachrichten 20.05.2016

    Nachrichten 20.05.2016

    BUKAREST: Der Ökonom Vlad Voiculescu ist in das Amt des Gesundheitsministers eingeführt worden. Er legte am Freitag den Eid ab. Der frühere Kabinettsleiter im Finanzministerium war zehn Jahre lang Finanzberater in Wien. Während dieser Zeit engagierte sich Voiculescu in Wohltätigkeitsprojekte für das rumänische Gesundheitswesen. Der aus dem Kreis Dambovita stammende Minister ersetzt damit den früheren Bereichsleiter Patriciu Cadariu, der vor dem Hintergrund des Skandals um die verdünnten Desinfektionsmittel am 9. Mai zurückgetreten war.



    CANNES: Der Film Bacalaureat des rumänischen Regisseurs Cristian Mungiu hat am Donnerstagabend bei den Festspielen in Cannes seine Weltpremiere gefeiert. Kritiker, allen voran die französischen Filmexperten, zeigten sich nach der Vorführung begeistert und rechnen jetzt mit einer zweiten Goldenen Palme für Mungiu und einem möglichen Darstellerpreis für Adrian Titieni. Die Fachseite Allocine.fr lobt die detaillierte Mechanik der Selbstzerstörung bei dem Hauptdarsteller und die unermessliche Emotion, die sich hinter dem zarten Auftreten der Figur verbirgt. Einiges von den Sahnestücken Hanekes und der Dardenne-Brüder sei auch in Bacalaureat“ wiederzufinden, sagen die Kritiker von 20minutes.fr. Laut der Seite Lexpress.fr sei der Rumäne als einer der Mitfavoriten auf die Goldene Palme in das Rennen eingestiegen, nur einige Tage nachdem Landsmann Cristi Puiu für seinen Streifen Sieranevada“ gelobt worden war. In der Sektion Un Certain Regards hofft mit Bogdan Mirică auch ein dritter Regisseur aus Rumänien auf einen Preis. Sein Werk Hunde“ war als beeindruckende Juweliersarbeit bezeichet worden.



    SPORT: Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cîrstea hat am Freitag den Einzug ins Hauptfeld der French Open geschafft. Die Nummer 99. der Weltrangliste setzte sich in der letzten Qualifikationsrunde mit 6:3 und 6:0 gegen die Belgierin Elise Mertens durch. Ebenfalls in der Qualifikation der Damen scheiterte Andreea Mitu, die derzeit auf Rang 114 steht, an der Schweizerin Wiktorija Golubic (132 WTA) mit 4:6, 6:4, 1:6. Für das Hauptfeld sind bereits weitere vier Profis aus Rumänien qualifiziert: Die Weltranglistensechste Simona Halep trifft in Runde eins auf die Japanerin Nao Hibino (die Nummer 70 der Welt), Irina Begu (Weltranglisten-28.) kämpft gegen Bethanie Mattek-Sands (die 88. der Rankings), Monica Niculescu (derzeit auf 35.)spielt gegen die Französin Pauline Parmentier, während Alexandra Dulgheru (129. WTA) auf die Belgierin Yanina Wickmayer (die 52. der Welt) trifft. Bei den Männern steht Adrian Ungur im Hauptfeld.

  • Nachrichten 15.05.2016

    Nachrichten 15.05.2016

    BUKAREST: Der beauftragte Minister für die Beziehungen zu den Rumänen in der ganzen Welt, Dan Stoenescu, hat bei Gesprächen mit Vertretern der Zentralbehörden in Chisinau erklärt, Rumänien sei daran interessiert, dass die benachbarte, ex-sowjetische, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau ihre Stabilität konsolidiert und weiterhin entschlossen und konsequent ihren Weg in die Europäische Union fortsetzt. Dies wurde in einem Communique des rumänischen Außenministeriums bekanntgegeben. Die Vertiefung der Reformen sei eine solide Voraussetzung für das Erreichen der besagten Ziele und eine adäquate Antwort auf die Erwartungen der moldauischen Staatsbürger. Eine der wertvollsten Ressourcen der Republik Moldau seien die jungen Menschen. Mit der während der Studienzeit in Rumänien oder in anderen europäischen Ländern gesammelte Erfahrung werden die jüngen Moldauer zur Modernisierung ihres Heimatlandes beitragen. Rumänien werde die Stipendienprogramme für junge Studierende aus der Republik Moldau fortsetzen, sagte noch Dan Stoenescu.



    BUKAREST: Die römisch-katholischen und evangelischen Christen feiern an diesem Sonntag das Pfingstfest. Neben Weihnachten und Ostern ist Pfingsten das dritte bedeutende Fest des christlichen Jahreskalenders. Mehr als 100.000 Menschen haben sich am Samstag in Sumuleu Ciuc (dt. Schomlenberg) versammelt, um Pfingsten und die katholische Pilgerfahrt zu feiern. Die Pfingstenpilgerfahrt aus Sumuleu Ciuc/Schomlenberg, die dieses Jahr zum 449. Mal stattfand, gilt als wichtigstes christliches Ereignis der Szekler. Man kann behaupten, dass dieses Ereignis die christlichen Katholiken weltweit anzieht. Tausende Pilger kamen aus Ungarn und anderen europäischen Ländern, sowie aus Australien und den USA. Dem Gottesdienst haben auch der ungarische Staatspräsident, Ader Janos, und seine Ehegattin beigewohnt, die sich auf einem Privatbesuch in Sumuleu Ciuc aufhielten. Am Sonntag beteiligte sich der ungarische Staatspräsident in Miercurea Ciuc an der Enthüllungszeremonie des Denkmals zu Ehren des Bischofs Márton Áron, einer wichtigen Persönlichkeit der ungarischen Gemeinde in Siebenbürgen. Márton Áron lebte von 1896 bis 1980 und war im Jahr 1938 von Papst Pius XII. zum Bischof der Diözese Siebenbürgen ernannt worden. Berühmt wurde er durch seine Predigt in der St. Michaeliskirche, in der er im Juli 1944 die beabsichtigte Deportation der rumänischen und ungarischen Juden verurteilte. Aber er beließ es nicht nur bei der Predigt, sondern schrieb einige Tage später Briefe an die ungarische Regierung, die Polizei und andere Behörden, in denen er ein Verbot der Abschiebung der Juden forderte. Daraufhin wurde er aus der Stadt vertrieben. Für sein mutiges Eintreten zugunsten der Juden wurde Márton Áron im Jahr 1999 mit dem Titel Gerechter unter den Völkern der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ausgezeichnet.



    BERLIN: Der rumänische Ministerpräsident, Dacian Ciolos, der einen Deutschlandbesuch unternimmt, hat am Samstag den Sitz des Unternehmens Premium Aerotec besucht. Dies gab die Exekutive in einem Communique bekannt. Themen der Gespräche waren unter anderen die Entwicklung der Fabrik für Airbus-Komponenten in Ghimbav, in der Mitte Rumäniens. Premium Aerotec ist einer der wichtigsten ausländischen Investoren im Bereich Luftfahrtindustrie. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Aktivität und Produktionskapazität erweitert; 2015 investierte Premium Aerotec 15 Millionen Euro für die Erweiterung der Produktionskapazität und die Modernisierung der Ausstattung. Die Luftfahrtindustrie hat in den letzten Jahren einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der Schwerindustrie in Rumänien geleistet.



    CANNES: Der Dokumentarfilm Toto şi surorile lui (Toto und seine Schwestern), des rumänischen Regisseurs Alexandru Nanău, ist beim Filmfestival in Cannes mit dem Preis France Culture Cinéma 2016 ausgezeichnet worden. Jedes Jahr verleiht Radio France Culture diesen Preis dem besten Film, der in den französischen Kinos gelaufen ist. In Toto und seine Schwestern geht es um den zehnjährigen Toto und seine 17 und 15-jährigen Schwestern Ana und Andreea, die sich durchkämpfen müssen, während ihre Mutter im Gefängnis sitzt. Während des Gefängnisaufenthalts seiner Mutter lernt Toto tanzen, seine Schwestern versuchen, sich von Drogen und Prostitution fernzuhalten. Die Mädchen halten die Familie zusammen. Der rumänische Spielfilm Sierra-Nevada ist beim Internationalen Filmfestival in Cannes zum Auftakt der Hauptsektion aufgeführt worden. Der rumänische Regisseur tritt somit zum ersten Mal im Rennen um die Goldene Palme an. 2005 erhielt er auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes den Hauptpreis der Sektion Un Certain Regard mit dem Krankenhausdrama Der Tod des Herrn Lăzărescu. Im Hauptwettbewerb tritt auch der rumänische Filmemacher Cristian Mungiu mit seinem Werk Bacalaureat (Abitur) an. Mungiu hatte 2007 mit seinem Abtreibungsdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage den Hauptpreis Palme dOr erhalten. Im Wettbewerb des 69. Internationalen Filmfestivals laufen drei weitere rumänische Produktionen: Câini, (Hunde) von Bogdan Mirică in der Sektion Un Certain Regard, 4:15 p.m. Ende der Welt der Regisseure Cătălin Rotaru und Gabi Virginia Şargă in der den Kurzfilmen gewidmeten Sektion und Alle Flüsse fließen ins Meer, von Alexandru Badea in der Sektion Cinéfondation.