Tag: Reisen

  • Nachrichten 07.09.2016

    Nachrichten 07.09.2016

    Rumäniens neuer Innenminister Dragos Tudorache hat am Mittwoch den Amtseid vor Präsident Klaus Iohannis abgelegt. Tudorache übernehme eine schwierige Aufgabe, da das Innenministerium bei den Parlamentswahlen vom 11. Dezember eine wichtige Rolle zu spielen habe, sagte der Präsident. Es sei vital, dass die Wahlen in perfekter Ordnung und in einem Klima der Sicherheit stattfinden und das Ergebnis in keinster Weise verfälscht wird. Der 41jährige Tudorache war bis jetzt Kanzleiamtschef des Premierministers. Sein Vorgänger, Petre Tobă, musste zurücktreten, nachdem er zum Ziel von Strafermittlungen wegen Täterbegünstigung in einem Veruntreuungssfall wurde.



    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, und der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, haben am Mittwoch in einem Telefongespräch über die Vorbereitung des bevorstehenden EU-Gipfeltreffens in Bratislava diskutiert. Ein wichtiges Thema auf der Agenda des EU-Gipfels am 16. September ist die Zukunft der Europäischen Union nach dem Brexit. Bei seinem Telefonat mit Donald Tusk sagte Klaus Iohannis, die EU-Mitgliedstaaten sollten vereint bleiben und sich darum bemühen, das Vertrauen der EU-Bürger für das europäische Projekt wiederzugewinnen. Die Konsolidierung der Europäischen Union bleibe für Rumänien ein strategisches Ziel, so Iohannis. Am Freitag wird der rumänische Staatspräsident in Berlin auch mit der deutschen Bundeskanzlerin, Angela Merkel, über die Vorbereitung des EU-Gipfels diskutieren.



    Der rumänische Senat hat eine Gesetzesvorlage zur Novellierung des Steuergesetzbuches angenommen. Demnach sollen auf keine Renten mehr Steuern bezahlt werden, die enstprechenden Krankenversicherungsbeiträge der Rentner übernimmt der Staatshaushalt. Im Moment müssen Rentner 16 Prozent Steuern und Krankenversicherung auf Beträge zahlen, die über 1.050 Lei (umgerechnet 235 Euro) liegen. Der Gesetzesentwurf wird demnächst der Abgeordnetenkammer, dem Entscheidungsgremium, vorgelegt. Bei den Debatten im Senat kam es zu Wortgefechten zwischen der Nationalliberalen und der Sozialdemokratischen Partei. Die Sozialdemokraten sagten, viele Rentner warteten schon lange auf diese Novellierung, und warfen den Liberalen vor, sie hätten die Einkommen gekürzt, als sie an der Regierung waren. Die Nationalliberalen entgegneten, das neue Gesetz würde die Rentner mit hohen Renten bevorzugen, und den Haushalt stark belastet. Die Regierung äußerte Kritik an der Initiative.



    Die Abgeordnetenkammer des Bukarester Parlaments hat als entscheidendes Gremium die Vereinfachung der Normen betreffend Auslandsreisen von rumänischen Minderjährigen angenommen. Laut dem novellierten Gesetzesentwurf dürfen Eltern von jetzt an eine Grundsatzzustimmung für mehrere Auslandsreisen der minderjährigen Kindern äußern; die Zustimmung soll über eine Zeit von bis zu drei Jahren gültig sein. Minderjährige, die ihren festen Wohnsitz im Zielland haben, müssen keine Zustimmung der Eltern mehr volegen.



    Die Spendenaktion zum Kauf der Skulptur Weisheit der Erde von Constantin Brancusi droht zum Flop zu werden. Einen Monat vor Ablauf der Aktion sind rund 700 Tausend Euro gesammelt worden – notwendig sind sechs Millionen. Weitere fünf Millionen soll die Regierung in Bukarest bezahlen. Die jetzige Privatbesitzer lassen sich das 1907 gestaltete Werk der rumänischen Bildhauerlegende Brancusi für 11 Millionen Euro abkaufen. Der Kulturausschuss der rumänischen Abgeordnetenkammer beugt schon vor und hat ein Papier verabschiedet, das die Regierung zum Kauf verpflichtet, auch wenn die Spendenaktion scheitern sollte. Die Resolution soll noch dem Plenum vorgelegt werden.



  • Săpânţa: Wo der Verstorbenen fröhlich gedacht wird

    Săpânţa: Wo der Verstorbenen fröhlich gedacht wird

    Unsere heutige Reise führt uns in den Norden Rumäniens, nämlich in die Marmarosch (rum. Maramureş). In der Marmarosch kann eine jahrhundertealte Welt entdeckt werden, in der immer noch Traditionen und Bräuche bewahrt werden, die in anderen Teilen Europas schon längst in Vergessenheit geraten sind. Lonely Planet erwähnt Rumänien unter den Top-Reisezielen im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. National Geographic Traveler dagegen bezieht sich direkt auf die Region Marmarosch und zählt sie in die Liste empfehlenswerter Reiseziele auf. Die Publikation beschreibt die Region als eine faszinierende Welt des Holzes. Die landwirtschaftlichen Geräte sind aus Holz hergestellt. Desgleichen auch die beeindruckenden Tore, versehen mit jahrhundertealten, in Holz eingeschnitzten Motiven. Diese bieten den Zugang zu den bescheidenen Gärten, die um die ebenfalls aus Holz gebauten Häusern eingerichtet wurden. Die Holzkirchen in der Marmarosch sind Teil des UNESCO-Kulturerbes. Die Fresken an ihren Wänden erzählen Geschichten über Glauben und Herrlichkeit, über Heilige und Sünder.



    Eine besondere Sehenswürdigkeit in der Region ist allerdings der Fröhliche Friedhof (rum. Cimitirul Vesel) in Săpânţa. Der Friedhof ist berühmt für die hölzernen, farbig bemalten Grabstelen, verziert mit Versen über das Leben der Verstorbenen. In Săpânţa empfängt uns der Pfarrer der Orthodoxen Kirchgemeinde, Gigore Luţai:



    Die bedeutendste Attraktion in Săpânţa ist der Fröhliche Friedhof. Einen Besuch wert ist auch das unweit gelegene Kloster Săpânţa Peri, am Ufer der Tisa (Thei‎ß). Es ist eine mächtige Konstruktion aus Eichenholz, mit einer Höhe von 75 m. Das Kloster weist eine dreistöckige Struktur auf. Es ist ein faszinierendes Bauwerk. Das Kloster liegt in einem dendrologischen Park mit einer Oberfläche von 21 Hektar. Mehr als 30 Baum- und Sträucherarten können hier bewundert werden. Es ist ein au‎ßerordentliches Bauwerk, errichtet von den Baumeistern von Bârsana.“




    In Săpânţa wurde ursprünglich eine Kirche aus Stein erbaut. 312 Jahre lang war hier der Sitz des Marmaroscher Bistums. Die Zeit hinterlie‎ß ihre Spuren an der Steinkirche, die langsam verfiel. 1783 wurde sie ganz zerstört. Die Holzkirche Săpânţa Peri wurde 1997 erbaut. Sie wurde offiziell als höchste Holzkirche der Welt anerkannt. Die Kirche wurde im Marmaroscher Stil gebaut. Ursprünglich war sie in Gold verkleidet — 8,5 Kg Gold waren für die Beschichtung notwendig. Das 7 m hohe Kreuz ist ebenfalls mit Gold verziert. Kommen wir nun wieder auf den Fröhlichen Friedhof zurück. Der Pfarrer Grigore Luţai bringt weitere Einzelheiten dazu:



    Ich bin seit den 90er Jahren Pfarrer dieser Gemeinde. Schon immer war ich beeindruckt von den vielen ausländischen Touristen, die uns besuchten. Der Fröhliche Friedhof in Săpânţa wurde von Stan Ioan Pătraşcu gestaltet. Bis 1935 waren die Grabstelen nur mit Bildern versehen, allerdings standen keine Verse darauf. Stan Ioan Pătraşcu war nicht gerade gebildet, er war nur 4 Jahre in die Schule gegangen, dennoch hatte er viel Humor und Talent. Auf Anfrage der Gemeindemitglieder fasste er in ein paar Worten das Leben der Verstorbenen zusammen. In den meisten Friedhöfen weltweit rühmt die Grabschrift den Verstorbenen. In Săpânţa dagegen beschreiben die Grabschriften das Leben der Verstorbenen so, wie es in Wirklichkeit war. Wir dürfen nicht vergessen, dass Săpânţa eine der schönsten Ortschaften in der alten Marmarosch ist. Sie erstreckt sich über eine weite Oberfläche. In der Region gibt es auch ganz viele Wälder und Quellen.“




    Falls Sie Săpânţa besuchen, sollten Sie unbedingt in der Ortschaft Breb übernachten. Sie ist nur 45 Km von Săpânţa entfernt. Es hei‎ßt, die Milchstra‎ße sei nirgendwo in der Welt besser zu betrachten wie hier. In der Ortschaft Vişeul de Sus (dt. Oberwischau), 78 Km von Săpânţa entfernt, lohnt sich ebenfalls ein Aufenthalt. Hier raten wir Ihnen zu einer Fahrt mit der Holzfäller-Dampfbahn Mocăniţa ab ins Wassertal (rum. Valea Vaserului). Also ist es höchste Zeit, einen Aufenthalt in der Region zu buchen. Bis zum nächsten Mal wünschen wir Ihnen eine angenehme Reise und schönes Wetter!

  • Sozialunternehmen: lokale Initiativen zur Förderung sozial schwacher Gemeinden

    Sozialunternehmen: lokale Initiativen zur Förderung sozial schwacher Gemeinden

    Die Sozialwirtschaft ist eine gemeinnützige Sparte, die hauptsächlich auf gesellschaftliche Solidarität und Umweltschutz setzt. Sie leistete schon 2010 einen Beitrag von 4% zum BIP Rumäniens. Schon seit 2009 waren die Sozialunternehmen ein bedeutender Arbeitgeber für 3,3% sämtlicher Arbeitnehmer. Der Sektor entwickelte sich mit der Zeit langsam, aber sicher. Letztes Jahr trat sogar ein Gesetz über die Sozialwirtschaft in Kraft. Ziel des Gesetzes ist, die Entwicklung eines alternativen Modells zur gesellschaftlichen Integration sozial schwacher Gruppen anzuspornen.



    In der rumänischen Region Dobrudscha gehen viele gesellschaftliche Schwierigkeiten Hand in Hand mit Umweltschutzproblemen. In der Dobrudscha sowie in der Region Bukarest-Ilfov wurden vor kurzem 10 sozialwirtschaftliche Strukturen gegründet. Die Kleinunternehmen sind ein Ergebnis des Projektes TURECO, umgesetzt vom Nationalen Zentrum für nachhaltige Entwicklung. Das Projekt wurde durch europäische Fördermittel finanziert. 460 Personen wurde durch die Gründung der Kleinunternehmen geholfen. Grundsätzlich konzentrierte sich das Projekt auf Alleinerziehende, die mehr als 2 Kinder versorgen, frühzeitige Schulabbrecher oder Menschen, die in isolierten Gemeinschaften oder vom Mindesteinkommen leben, Behinderte, Angehörige der Roma-Minderheit oder Jugendliche, die durch öffentliche Kinderschutzbehörden versorgt waren und nun das Alter erreicht haben, in dem sie das System verlassen müssen.



    Das Donaudelta ist eine ökologisch hochsensible Region. Allerdings wird die Region auch mit gravierenden sozialen Schwierigkeiten konfrontiert. Daher wurde sie als Zielregion im Projekt eingebunden. In der Ortschaft Maliuc am Donauarm Sulina wurden zwei Sozialunternehmen gegründet: ein Reisebüro mit den Schwerpunkten Naturbeobachtung und Fotografie und ein kleines Geschäft zur Herstellung von traditionellen Souvenirs. Florin Palade vertritt die Stiftung EcoPontica — die Organisation, die die zwei Sozialunternehmen vor Ort gründete. Er erläuterte uns die Gründe für die Auswahl der Gemeinde:



    Die Gemeinde umfasst 5 Dörfer, in denen rund 1600 Einwohner leben. Die Positionierung der Gemeinde an der 24. Meile am Kanal Sulina war für uns ausschlaggebend. Die Nähe zur Stadt Tulcea spielte auch eine wichtige Rolle. Gleichzeitig liegt die Gemeinde nahe dem See Fortuna. Die Umgebung bietet daher gute Gelegenheiten zum Fotografieren der Pflanzen- und Tierwelt.“




    Immer mehr ausländische Touristen, leidenschaftliche Ornithologen, finden das Donaudelta besonders wertvoll und nehmen es sich als Reiseziel vor. Die Gründer der Sozialunternehmen in der Ortschaft Maliuc hoffen, dass ihre Zahl künftig zulegt. Dennoch zielen sie nicht auf die Entwicklung des Massentourismus im Donaudelta ab. Im Gegenteil, das Donaudelta könnte viel mehr vom verantwortungsvollen Kleintourismus profitieren. Dazu Florin Palade:



    Wir versuchen die Touristen — einschlie‎ßlich der inländischen — zu erziehen, ihnen zu vermitteln, dass die Natur mehr Respekt verdient. Nur so können sie in aller Ruhe die Natur beobachten. Im Vergleich zu anderen mittel- und westeuropäischen Ländern haben wir noch viel zu lernen in dieser Hinsicht. Ich stellte aber fest, dass sich immer mehr Jugendliche in Rumänien für Naturfotografie und für den Naturschutz interessieren. Also weitet sich der Markt ständig aus.“




    Ebenfalls in der Dobrudscha, jedoch im Nordwesten der Region, in Richtung der Städte Brăila und Galaţi, liegt das Naturschutzgebiet Munţii Măcinului (Măcin-Gebirge). Die Landschaft ist genauso spektakulär und vielfältig wie im Donaudelta, doch ist die Gegend weniger bekannt. Hier gründete die Gemeindeverwaltung des Dorfes Greci zwei Sozialunternehmen: einen Fahrradverleih für diejenigen, die sich ein Berg-Abenteuer auf zwei Rädern wünschen, und einen Souvenirladen. Dazu organisiert die Gemeindeverwaltung Greci einen Fahrradwettbewerb, einen Marathon und ein Fotografie-Camp. Alles in der Hoffnung, mehr Touristen anzuziehen und die Wirtschaft in der Region anzukurbeln. Mehr Einzelheiten über die Attraktionen der Region erzählte uns der Vizebürgermeister, Bogdan Băjenaru:



    Der Nationalpark Munţii Măcinului ist nicht besonders gro‎ß, er erstreckt sich über eine Oberfläche von rund 11.000 Hektar. Im Gegenzug ist die Biodiversität sehr gro‎ß. Hier sind die Hälfte aller Pflanzen anzutreffen, die es insgesamt in Rumänien gibt — nämlich mehr als 1.900 Pflanzenarten. Die Măcin-Berge sind die ältesten Berge in Rumänien, sie sind vor etwa 350 Millionen Jahren entstanden, viel früher als die Karpaten. Die höchste Spitze ist Ţuţuiatu mit 467 Metern.“




    In Măcin will man auch nicht den Massentourismus fördern, sondern viel mehr den Ökotorismus.



    Zu uns kommen Touristen, die die Natur lieben und in aller Ruhe die Naturschätze genie‎ßen wollen. Meistens sind es Wanderlustige, die die Berge zu Fu‎ß besteigen oder aber Rad fahren. Die Gründung eines Zentrums, wo man Fahrräder mieten kann, zeigt den Einwohnern unserer Gemeinde, dass auch neue Initiativen möglich sind. Das Zentrum stellt überdies auch Reiseleiter zur Verfügung. Denn das war unser Ziel bei der Gründung des Sozialunternehmens: den Menschen vor Ort zu zeigen, dass es hier um ihre Region geht, die noch ein gro‎ßes, nicht ausgeschöpftes Potential hat. Agro- und ökotouristische Aktivitäten können ihnen einen Mehrwert bringen. Wir haben einen Absatzmarkt für Lebensmittel gebaut, wo nur einheimische Erzeugnisse verkauft werden. Als Baustoffe verwendeten wir Granit aus unserer Gemeinde, Holz und Dachziegel. Es ist eine Win-win-Situation. Die einheimischen Landwirte verkaufen ihre Erzeugnisse auf dem Markt. Die Touristen haben die Möglichkeit, natürliche, hausgemachte Produkte zu kaufen. Auf dem Markt gibt es auch eine Informationsstelle, wo die Touristen Auskunft über die Region bekommen und Souvenirs kaufen können.“




    Infolge des Projektes TURECO sind in der Gemeinde Greci 4 Arbeitsplätze geschaffen worden. Dazu wurden etwa 40 Personen beraten, denen somit klar wurde, dass auch alternative Einkommensquellen zusätzlich zu den herkömmlichen möglich sind. Diese Einkommensquellen können ebenfalls Touristen in die Măcin-Berge anlocken. Denjenigen, die ein Sozialunternehmen gründen möchten, steht ein Handbuch bester Praktiken zur Verfügung.

  • Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kinder wollen ihre Welt entdecken. Wie ginge das besser wenn nicht durch Fragenstellen? Eltern verzweifeln öfter mal an den ständigen Fragen ihrer Kinder. Doch die Frage nach dem Warum“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes. Das war auch die Idee, die zur Gründung des Vereins Da’DeCe“ (deutsch: Aber warum“) führte.



    Vor dreieinhalb Jahren wurde in Bukarest ein Verein namens Da’DeCe” (zu deutsch: Aber Warum“, Warum denn“) gegründet. Und… warum? Weil einige Eltern, die gleichzeitig studierte Erzieher, Pädagogen, Kunstgeschichtswissenschaftler, Museumskuratoren und Künstler sind, sich zusammengetan haben, um originelle Programme für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Sie hatten bemerkt, wie die Kunst die Kinder anzieht und dazu anregt, überraschende Assoziationen zu machen, die ihre geistige Entwicklung fördern. Daher wollten sie den Kindern und ihren Eltern das Beste, Schönste, Interessanteste in der rumänischen Kulturlandschaft zeigen. In den letzten drei Jahren führten die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ zahlreiche Gruppen von Kindern und Eltern durch alle Bukarester Museen. Wir fragten die Vereinsgründerin und -leiterin Raluca Bem Neamu, warum die Gründer sich für den Namen den Namen Da’DeCe“ (Aber warum“) entschieden haben:



    »Da’ de ce«– »warum denn« — ist die häufigste Frage, die Kleinkinder stellen. Wer ein Kind hat, kennt die berühmte »Warum-Phase«, die etwa im Alter von zwei Jahren beginnt. Die bis zum Überdruss wiederholte Frage ist ein Instrument, mit dem die kleinen Kinder versuchen, die Welt zu erforschen, und deshalb richten sich unsere Programme an Kinder zwischen 2 und 10 Jahren. Die Programme, die wir vorschlagen, finden in Kultureinrichtungen, insbesondere in Museen statt. Dort haben wir ein Universum entdeckt, das den Kindern sehr gut gefällt, und wenn wir interaktive Programme durchführen, die dem Alter und den Interessen der Kinder entsprechen, machen wir zusammen wunderbare, au‎ßergewöhnliche Erfahrungen. Ein Museum bietet einen enormen Reichtum an Ideen und Spielmöglichkeiten in Interaktion mit Kulturgegenständen.“




    Kinder machen die schönsten, tiefsten Erfahrungen, wenn sie zusammen mit ihren Eltern die Welt entdecken. Der Verein Da’DeCe“ hat an jedem Wochenende einen neuen Programmvorschlag für Kinder, unter der Bedingung, dass sie von ihren Eltern begleitet werden. Die Programme richten sich also an Familien mit Kindern im Alter von 2 bis 10 Jahren. Wie attraktiv sind aber die Museen für Kinder? Wie nehmen die Kinder die Museen wahr? Raluca Bem Neamu antwortet:



    Angefangen haben wir mit dem Museum des rumänischen Bauern in Bukarest, weil seine Ausstellungsweise uns am freundlichsten erschien. Wir besuchten auch das Dorfmuseum, das Nationale Geschichtsmuseum, und auch einige Gedenkhäuser wie zum Beispiel das Museum »George Enescu«, mit dem wir seit drei Jahren konstant zusammenarbeiten. Im Museum »George Enescu« hatten wir Programme mit Musik und Bewegung. Wir waren in vielen Museen, die auch Gruppen mit Kleinkindern empfangen — nicht alle Museen sind auf eine solche Erfahrung vorbereitet. Wenn sie ein Museum betreten, brauchen die Kinder zuerst ein bisschen Anpassungszeit. Die Kinder sind noch sehr klein, und die Museumsräume sind für sie sehr gro‎ß, es ist schon etwas Besonderes. Deshalb beginnen wir unsere Programme immer mit einem Spiel, damit sie sich mit den neuen Räumlichkeiten anfreunden können. Die Eltern sind auch dabei, und das mach die Sache leichter. Dann schlagen wir den Kleinen vor, zu erkunden, was ihnen das Museum anbietet. Sie sind sehr offen für diese Erkundung, Kinder sind von Natur aus neugierig und sie haben keine Vorurteile oder Hemmungen wie die Erwachsenen. Kunst ist für Kinder eine natürliche Sache, je jünger das Kind, desto besser die Kunstakzeptanz.“




    Für diejenigen, die Lust haben, Kunstmuseen oder Kunstgalerien zu besichtigen, haben die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ Programme zur visuellen Erziehung in der Ausstellung Auf den Kopf gestellt“ des französischen Fotografen Philippe Ramette, veranstaltet vom Französischen Institut in der Galerie des Bukarester Zentrums für Visuelle Künste und Multimedia. Es handelt sich um ein Programm zur Entzifferung der Gegenwartskunst im Allgemeinen und speziell zur Erläuterung der Betrachtungsweise Philippe Ramettes. Mehr dazu von Raluca Bem Neamu:



    Die Hauptbotschaft dieses Programms wäre, dass der Künstler die Realität nach Lust und Laune, seinen Wünschen und Ideen entsprechend verwandelt — so helfen wir den Kindern, zu verstehen, was Kunst bedeutet. Kunst ist nicht blo‎ß eine Fotoaufnahme einer Landschaft, sondern eine Darstellung, in der die Idee und die Botschaft des Künstlers offensichtlich werden. Nach mehreren Gesprächen und Spielen, und in Anlehnung an das umgedrehte Universum von Philippe Ramette sollten die Kinder Collagen basteln, in denen die Gesetze der Physik nicht mehr funktionieren und die Normalität umgedreht wird. Die Collagen sollten aber die persönlichen Botschaften ihrer jungen Autoren vermitteln. Wir wünschen uns sehr, dass die Kinder verstehen, was Kunst bedeutet — dabei wollen wir keine Definitionen geben, sondern das Verstehen des Begriffs ermöglichen. Die Tatsache, dass beim Besuchen der Ausstellung die Kinder selbst zu Künstlern werden, hilft ihnen, die Botschaft unseres Programms zu verinnerlichen.“




    Weitere Programme des Vereins Da’DeCe“ sind Philosophie-Workshops für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren — dabei beginnen die kleinen Philosophen mit einer Geschichte und diskutieren anschlie‎ßend über das Leben. Für diejenigen, die sich für Natur und Reisen interessieren, gibt es zwei Workshops über die Pflanzenwelt, einen über Blumen und Kräuter und einen weiteren über die faszinierende Welt der Bäume und Wälder. Mit der Zeit, mit jedem neuen Workshop gewinnt die alte Frage Da’DeCe“ (Aber warum“) an Tiefe und Bedeutung.



    Im Internet finden Sie den Verein Da’DeCe“ unter http://www.asociatiadadece.ro/.

  • Nachrichten 12.07.2014

    Nachrichten 12.07.2014

    Bukarest: Das Auswärtige Amt Rumäniens hat einen Krisenstab eingerichtet, der den rumänischen Staatsbürgern im Gaza-Streifen konsularische Hilfe gewähren soll. Es sei nicht ausgeschlossen, dass demnächt das Bukarester Aussenministerium die rumänischen Staatsbürger im Gaza-Streifen auffordert, die Region umgehend zu verlassen. Das Bukarester Aussenministerium hat zudem eine kostenlose Telefonnummer eingerichtet, unter der Angehörige rumänischer Staatbürger die sich derzeit in der vom bewaffneten Konflikt betroffenen Region befinden, für Informationen anrufen können. Es wird zudem von nicht notwendigen Reisen in Israel und die palästinensischen Autonimiegebiete abgeraten, so das Bukarester Aussenministerium.






    Zagreb: Aussenminister Titus Corlăţean beteiligt in Dubrovnik an der internationalen Tagung Kroatien Forum, zum Thema: die europäische Integration der Westbalkanstaaten. An der Tagung nehmen europäische Würdenträger, EU-Aussenminister sowie Aussenminister der Staaten teil, die im Mittelpunkt der EU-Erweiterungspolitik stehen, zusammen mit Gästen aus China, Japan, Neuseeland und aus den USA.





    Bukarest: Eine Nichtregierungsorganisation die sich für die Rechte der Roma-Minderheit in Rumänien einsetzt hat beim Nationalen Rat für Bekämpfung der Diskriminierung (CNCD) eine Beschwerde gegen Staatschef Traian Băsescu eingereicht. Die Nichtregierungsorganisation wirft dem Präsidenten rassistische Angriffe auf Roma vor. Der Organisation ”Romani Criss” zufolge habe der rumänische Staatschef neulich erklärt, die Roma-Clans würden sowohl den Schutz der politischen Klasse, als auch der befugten öffentlichen Institutionen im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung genie‎ßen. Die Nichtregierungsorganisation betonte ferner, es sei nicht das erste Mal wenn sie eine Beschwerde beim Nationalen Rat für Bekämpfung der Diskriminierung gegen den rumänischen Staatschef vorbringe.






    Sport: Das Fu‎ßballteam Astra Giurgiu hat den Supercup Rumäniens gewonnen. Freitag Abend setzte sich Astra beim Elfmeterschie‎ßen 5 zu 3 gegen den amtierenden Meister Steaua Bukarest durch. Das Spiel in der Bukarester Nationalarena fand kurz vor Beginn der internen Meisterschaft statt, der für Ende Juli geplant wird.