Tag: Rudern

  • Sportevents: Frauenboxen, Ruder-WM, Volleyball-EM, Fußball (1.Liga)

    Sportevents: Frauenboxen, Ruder-WM, Volleyball-EM, Fußball (1.Liga)

    Bei der Frauen-EM im Boxen in Madrid krönte sich Rumäniens Lăcrămioara Perijoc mit dem Europameistertitel in der Kategorie 54 Kilogramm. Sie bezwang im Finale die Russin Karina Tasabekowa mit 3:2 nach Punkten. Bei der Europameisterschaft in der spanischen Hauptstadt waren sieben Boxerinnen aus Rumänien angereist. Bei der EM in Sofia letztes Jahr hatte Rumänien eine Bronzemedaille durch Steluţa Duţă, in der Kategorie 48 Kilogramm, erobert.



    Im österreichischen Linz ist am Sonntag die Ruder-Weltmeisterschaft zu Ende gegangen. Für Rumänien standen am Ende zwei Silbermedaillen zu Buche: einmal durch den Doppelzweier mit Nicoleta-Ancuţa Bodnar und Simona Geanina Radiş in der Besatzung und einmal durch den Vierer der Herren, mit Mihăiţă Vasile Ţigănescu, Mugurel Vasile Semciuc, Ştefan Constantin Berariu und Cosmin Pascari im Team. Sieben von den rumänischen Booten schafften die Qualifikation für die Olympischen Spiele kommendes Jahr in Tokio, darunter der Leichtgewichts-Doppelzweier der Damen, der Vierer der Damen und jener der Herren, der Doppelzweier der Damen und der Herren sowie der Zweier der Damen ohne Steuerfrau und jener der Herren ohne Steuermann.



    Für Rumäniens Volleyballmannschaft der Damen war bei der Europameisterschaft in Ankara am Sonntag im Achtelfinale Schluss. Die Mannschaft unterlag Serbien, dem amtierenden Europa- und Weltmeister, nach einer Stunde und 11 Minuten, mit 0:3. Drei der serbischen Spielerinnen, Maja Aleksic, Bianka Busa und Silvija Popovic spielen beim rumänischen Meister CSM Volei Alba Blaj.



    Und schließlich Fußball und der achte Spieltag der ersten rumänischen Liga: Am Freitag trennten sich der FC Botoşani und der Aufsteiger Academica Clinceni 2:2, während Universitatea Craiova auswärts beim FC Voluntari einen 2:1- Sieg einfahren konnte. Die Samstagsspiele: Gaz Metan Mediasch schlug die Politehnica aus Iaşi mit 3:2, mit dem selben Ergebnis setzte sich Astra Giurgiu zu Hause gegen den Tabellenführer CFR Klausenburg durch. Am Sonntag gewann der FC Hermannstadt in Târgu Mureş die als Heimpartie geltende Begegnung mit Chindia Târgovişte mit 2:1, und in Piteşti bezwang der FCSB den FC Viitorul Constanţa mit 2:1. Die letzte Partie des Spieltags wird am Montag ausgetragen: dabei empfängt Sepsi Sfântu Gheorghe Dinamo Bukarest. Gaz Metan Mediasch hat nach diesem Spieltag den CFR Klausenburg an der Tabellenspitze abgelöst – die Mediascher haben nunmehr 18 Punkte auf dem Konto, ein Punkt mehr als der CFR.

  • Nachrichten 15.09.2018

    Nachrichten 15.09.2018

    Wärend ihres Rumänien-Besuches ist die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu am Samstag mit den Lokalbehörden im Landkreis Alba, in der Mitte Rumäniens, zusammengekommen. Alba ist ein Landkreis, der eine hohe Absorptionsrate von europäischen Geldern verzeichnet. Sie verwies wieder auf die Art und Weise, wie die rumänischen Behörden für die Entwicklung der Transportinfrastruktur handeln. Laut Kommissarin Creţu, hat Rumänien seit 2014, als sie ihr Amt in Brüssel übernahm, nur vier Gro‎ßinfrastrukturvorhaben zwecks Finanzierung eingereicht. Sie kritisierte, dass es bürokratische Hürden gibt, die die Finanzierung einiger Vorhaben hindern, die wahlfähig hätten sein können. Dazu lieferte sie das Beispiel der Autobahn Sibiu-Piteşti, im Süden des Landes, die nicht aus europäischen Geldern finanziert werden kann, da auf zwei Teilstrecken die Bauarbeiten ohne Umweltgenehmigung begonnen haben. Am Freitag hatte die Kommissarin bei einem Rundtischgespräch mit den Bürgern des nordwestlichen Cluj erklärt, dass Bukarest im Zeitraum 2007-2013 es geschafft hat eine 20% Absorbtionsraten zu erreichen. Zwei Milliarden Euro für den Transportbereich wurden verloren. Corina Creţu kritisierte auch die Verspätung, mit der die drei Regionalkrankenhäuser in Rumänien gebaut werden.



    In Rumänien hat am Samstag das Ereignis Tag zum Nationalen Saubermachen, organisiert von Lets do it, România! stattgefunden. Das besagte Ereignis ist bei der sechsten Auflage angelangt. Lets Do It, România! ist die grö‎ßte Sozialbewegung des Landes. Bisher beteiligten sich daran über 1,4 Millionen Freiwillige, die über 18.000 Tonnen Abfälle gesammelt haben. Das Ereignis ist Teil der internationalen Aktion — Internationaler Tag zum Saubermachen — World Cleanup Day — unter der Schirmherrschaft von Lets do it, World! und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen — UNEP. Das Ziel von World Cleanup Day ist 5% der Weltbevölkerung zu mobilisieren, um eine reale Verhaltensänderung aus Sicht der richtigen Verwaltung der Abfälle zu bewirken. Dieses kann als ehrgeizigstes bürgerliches Umweltprojekt weltweit betrachtet werden. In Rumänien wurden 1 Million Freiwillige mobilisiert. Die Bewegiung Lets Do It, World! entstand 2008, als Estland den ersten Tag zum Nationalen Saubermachen organisiert hat.



    Das Team der Rumäninnen Ionela-Livia Cozmiuc und Gianina-Elena Beleagă hat am Samstag bei den Ruderweltmeisterschaften in Plovdiv, Bulgarien die Goldmedaillen beim Zweier der Leichtgewicht-Kategorie gewonnen. Am selben Tag gewannen die rumänischen Athleten Marius-Vasile Cozmiuc und Ciprian Tudosa Silber im Doppelrudern. Im Finale des Herren-Viererruder-Wettrennens erreichten die Rumänen den 5. Platz. Am Sonntag wird Rumänien im Finale beim Männer-Zweier-Ruder, Frauen-Achter mit Steuerfrau und Männer-Achter mit Steuermann vertreten sein.



    Der derzeit bestplatzierte rumänische Tennisspieler, Marius Copil, besiegte den polnischen Spieler Kamil Majchrzak am Samstag, 6-2, 6-4, im ersten Einzelspiel des Treffens zwischen den Mannschaften Rumäniens und Polens im nordwestlichen Cluj-Napoca, in der dritten Runde der Gruppe 2 des Davis Cups Europa-Afrika. Am Sonntag wird das Doppelspiel zwischen Florin Mergea / Horia Tecau und Lukasz Kubot / Marcin Matkowski gespielt. Die letzten Einzelspiele sind am Sonntag, Kind – Hurkacz und Ungur – Majchrzak. Das Siegerteam wird in die Gruppe I der Europa / Afrika-Zone des Davis Cups befördert. Aus der besagten Gruppe stieg Rumänien Ende letzten Jahres ab

  • Rückblick auf das Sportjahr 2017 (2. Teil)

    Rückblick auf das Sportjahr 2017 (2. Teil)

    Der zweite Teil unseres sportlichen Rückblicks beginnt mit Tennis. Im Juli sind in Wimbledon bei London die Gewinner des wichtigsten Grandslam-Turniers auf Rasen gekürt worden. Aus rumänischer Sicht hatte Doppelexpertin Monica Niculescu den größten Erfolg zu feiern: Sie schaffte den Einzug ins Finale des Doppelturniers der Damen, an der Seite der Taiwanesin Hao-Ching Chan. Allerdings mussten sie im Endspiel gegen die erfahrenen Russinen Ekaterina Makarowa und Elena Wesnina eine schmerzhafte Niederlage ohne einen einzigen Spielgewinn hinnehmen. Danach erreichte uns eine Meldung vom Rudern – im bulgarischen Plowdiw hat die Kajak-Kanu-Europameisterschaft stattgefunden. Für die rumänische Delegation hatten Leonid Carp und Victor Mihalachi mit der Silbermedaille im 500-Meter-Rennen für Doppelkanus den größten Erfolg vorzuweisen.



    Ende Juli feierte Tennisprofi Irina Begu eine Traumwoche in ihrer Heimatstadt. Die Rumänin gewann das WTA-Turnier in Bukarest auf Sand. Im Endspiel des BRD Bucharest Open setzte sie sich gegen die Deutsche Julia Goerges mit 6:3 und 7:5 durch. Etwas später krönte Begu ihre Leistung mit dem Sieg im Doppel. An der Seite ihrer Landsfrau Raluca Olaru bezwang die 26-Jährige das belgisch-niederländische Duo Elise Mertens / Demi Schuurs im Finale mit 6:3 und 6:3.



    Im tschechischen Rakice haben im August die Kajak-Kanu-Weltmeisterschaften stattgefunden. Von den rumänischen Sportlern holten lediglich Victor Mihalachi und Leonid Carp Edelmetall: Sie gewannen Silber im Doppelkanu auf der 500 Meter-Distanz. Ebenfalls eine Silbermedaille gab es für die rumänische Delegation bei der Weltmeisterschaft im Ringen in Paris. Alina Vuc wurde Vizeweltmeisterin in der Kategorie 48 Kilogramm – es war überhaupt die erste WM-Medaille in der Geschichte des rumänischen Ringsports. Und eine Meldung vom Tennis: Horia Tecau und sein Doppelpartner, der Niederländer Jean-Julien Rojer, gewannen Ende August das ATP-Turnier in Winston-Salem im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina. Im Endspiel bezwangen Tecau und Rojer den Chilenen Julio Peralta und den Argentinier Horacio Zeballos mit 6:3 und 6:4. Für den Rumänen war es das 50. Finale seiner gesamten Karriere im Doppel.



    Anfang September rückten die beiden noch einmal entschlossen ins Rampenlicht. Tecău und Rojer entschieden das Endspiel der US-Open für sich, nach dem 6:4 6:3-Sieg über die Spanier Feliciano Lopez und Marc Lopez. Nach dem Sieg in Wimbledon vor zwei Jahren war es der größte Erfolg für das rumänisch-niederländische Duo. Rumäniens Tischtennis-Damen durften anschließend bei den Mannschafts-Europameisterschaften in Luxemburg nach dem Gewinn der Goldmedaille jubeln. Dem rumänischen Team gehörten Eliza Samara, Daniela Dodean-Monteiro, Bernadette Szocs, Irina Ciobanu und Adina Diaconu an. Im dramatischen Endspiel setzten sie sich gegen Deutschland, für das zwei eingebürgerte Spielerinnen aus China auftraten, mit 3:2 durch.



    Bei der Aerobic-EM im italienischen Ancona hat Rumänien bei den Senioren jeweils drei Gold- und drei Bronzemedaillen erobert. Den ersten Europameistertitel gewannen die rumänischen Aerobic-Turner im Mannschaftswettkampf. Es folgten am Sonntag zwei Medaillen im Trio-Wettbewerb und zwar Gold für Rumänien 2 und Bronze für Rumänien 1. Dann holten die Rumänen noch Gold mit der gesammten Gruppe und Bronze im Aero Dance sowie bei den gemischten Paaren. Zwei WM-Titel feierten Rumäniens Ruderinnen bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Sarasota im US-Bundesstaat Florida: der Doppelzweier im Leichtgewicht der Damen, mit Ionela-Livia Lehaci und Gianina-Elena Beleagă in der Besatzung, sowie der Achter mit Steuerfrau gewannen jeweils den Finallauf.



    Im Oktober folgte ein historischer Moment für den rumänischen Tennissport: Trotz ihrer Finalniederlage in Peking wurde Simona Halep zum ersten Mal als Nummer eins der Tennis-Welt geführt. Bereits nach ihrem Erfolg im Halbfinale war klar, dass die 26-Jährige als erste Rumänin zur weltbesten Spielerin im Ranking aufsteigt. Halep, zuletzt an Position zwei geführt, schlug in der Vorschlussrunde von Peking die Lettin Jelena Ostapenko deutlich mit 6:2 und 6:4. Sie revanchierte sich damit für die überraschende Finalniederlage bei den French Open im Juni. Damals hatte Halep nicht nur ihren ersten Grand Slam-Erfolg sondern auch die Führung in der Weltrangliste verpasst. Letzteres holte die Rechtshänderin nun nach.



    Gute Aussichten für den rumänischen Handballmeister der Damen in der Champions League: Der rumänische Meister CSM Bukarest ist Mitte November zu einem wichtigen Auswärtssieg beim slowenischen Vertreter Krim Laibach gekommen, das Endergebnis lautete 33:30 aus Sicht der Gäste. Die besten Torschützinnen für die Mannschaft des CSM waren die ex-Welthandballerin Cristina Neagu mit neun Toren und die Schwedin Isabell Gülden mit 6 Treffern. Nach sechs Spieltagen stand Bukarest dann als Tabellenführer der Gruppe A mit zehn Punkten fest und wird im neuen Jahr mit einem wichtigen Vorsprung in die Hauptrundenphase des Wettbewerbs starten.



    Im Dezember feierten Rumäniens Gewichtheber beachtliche Erfolge. Sie eroberten bei den Weltmeisterschaften im kalifornischen Anaheim vier Medaillen. Allein Loredana Toma holte drei Goldmedaillen in der Kategorie 63 Kilogramm: Sie erzielte die besten Wertungen im Reißen und Stoßen und damit auch die beste Gesamtwertung. Die vierte Medaille gehörte Dumitru Captari, in der Gewichtsklasse 77 Kilogramm: Er wurde dort Dritter im Reißen.



    Das Sportjahr 2017 endete mit einem aus rumänischer Sicht weniger erfolgreichen Turnier: Rumäniens Handball-Damen überzeugten in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft und standen am Ende als Sieger der Gruppe A fest. Doch im Achtelfinale unterlag das Team des spanischen Trainers Ambros Martin überraschend der als schwächer eingestuften tschechischen Auswahl und schied aus. Der WM-Titel ging an Frankreich, das sich im Endspiel gegen Norwegen durchsetzte.

  • Rückblick auf das Sportjahr 2017 (1. Teil)

    Rückblick auf das Sportjahr 2017 (1. Teil)

    Viel zu tun zu Beginn des Jahres hatten die Tennisspielerinnen und Spieler. Das größte Sportereignis im Januar waren die Australian Open in Melbourne. Rumäniens Vertreter erreichten allerdings durchwachsene Leistungen. Den größten Erfolg erzielte überraschend Tennisprofi Sorana Cîrstea: Sie schied im Achtelfinale des ersten Grand Slam des Jahres aus. Die Spielerin aus Tîrgovişte unterlag der an Nummer 8. gesetzten Spanierin Garbine Muguruza in zwei Sätzen mit 2:6 und 3:6. Für die 26-jährige Rumänin war es das bislang beste Ergebnis in Melbourne, sie durfte sich anschließend auf ein Preisgeld in Höhe von 220.000 Australische Dollar und 240 Weltranglistenpunkte freuen. Für die beiden Vertreter Rumäniens im Doppelturnier der Herren, Horia Tecău und Florin Mergea, war ebenfalls im Achtelfinale Schluss. Tecău und sein Partner, der Niederländer Jean Julien Rojer verloren gegen die Australier Marc Polmans und Andrew Whittington in zwei knappen Sätzen mit 6:7 und 6:7. Florin Mergea und der Brite Dominic Inglot zogen nach drei Sätzen gegen die Hauptfavoriten des Doppelturniers den Kürzeren. Die Franzosen Nicolas Mahut und Pierre-Hugues Herbert entschieden die Begegnung mit 2:6, 7:5 und 6:2 für sich. Die beiden ausgeschiedenen Paare trösten sich mit jeweils 40.000 Australischen Dollar und 180 ATP-Punkten.



    Anfang Februar verteidigte der rumänische Boxer Cristian Ciocan seinen EM-Titel im Schwergewicht, der Version WBO. In einer Kampf-Gala in London bezwang er den Briten David Price durch technischen KO. Eine weniger gute Nachricht erreichte uns vom Tennis: Im Fedcup verloren Rumäniens Damen in der ersten Runde der Weltgruppe II mit 1:3 gegen Belgien. Die Gäste gewannen alle drei in der Bukarester Sala Polivalenta ausgetragenen Einzelbegegnunen. Zum Auftakt schlug Kirsten Flipkens Monica Niculescu in zwei Sätzen, mit 6:3 und 6:4. Yanina Wickmayer behielt anschließend in einem Dreisatz-Krimi gegen Sorana Cîrstea die Oberhand, 7:6, 5:7 und 7:5 das Endergebnis aus der Sicht der Belgierin. Und schließlich unterlag auch Irina Begu am zweiten Spieltag der Newcomerin Elise Mertens mit 6:3, 5:7 und 5:7. Den Ehrenpunkt für Rumänien brachte das Duo Sorana Cîrstea/Monica Niculescu mit dem 6:2, 6:0 -Sieg über das Doppel Kirsten Flipkens / Maryna Zanevska.



    Ein gutes Ergebnis erzielte Tennisprofi und Doppelspezialist Horia Tecău Anfang März. Mit seinem Partner aus den Niederlanden, Jean-Julien Rojer gewann er das Turnier in Dubai. Die beiden bezwangen im Finale das Duo Rohan Boppana (Indien) und Marcin Matkowski (Polen) mit 4:6, 6:3 und 10:3 im entscheidenden Match-Tiebreak. Ebenfalls im März freuten sich Rumäniens Rugby-Herren über einen wichtigen Sieg: Nach dem knappen 8:7-Erfolg gegen Georgien in Bukarest gewann die Mannschaft die diesjährige Auflage des Rugby Europe Championship, des zweitwichtigsten Rugby-Wettbewerbs für Nationalmannschaften in Europa nach dem Six Nations Championship. Seit sieben Jahren hatten die Rumänen auf den Sieg gegen Georgien gewartet. Das georgische Team hat sich in den letzten 10 Jahren erheblich verbessert und steht laut Experten vor der Tür der Six Nations.



    Im kroatischen Split ist Mitte April die Europameisterschaft im Gewichtheben mit beachtlichen Ergebnissen für unsere Sportler zu Ende gegangen. Der rumänische Kader gewann insgesamt 17 Medaillen, darunter sechsmal Gold, viermal Silber und siebenmal Bronze. Die beste Gewichtheberin war bei dieser EM Loredana Toma, die in der Kategorie 63 Kilogramm dominierte: Sie holte Gold im Reißen, Stoßen und der Gesamtwertung. Bei den Männern gab es mehrmals Edelmetall für zwei rumänische Sportler in der Kategorie 77 Kilogramm: Dumitru Captari eroberte zweimal Gold, im Stoßen und der Gesamtwertung, sowie Silber im Reißen, während Răzvan Martin einmal Silber in der Gesamtwertung und zwei Bronzemedaillen, im Reißen und Stoßen, gewann. Es folgte Ende April die Europameisterschaft im Turnen, die im siebenbürgischen Cluj/Klausenburg ausgetragen wurde. Der 36-jährige Veteran Marian Drăgulescu gewann Gold am Boden und Silber im Springen. Auch bei den Damen wusste eine erfahrene Turnerin zu überzeugen: Die inzwischen 30-jährige dreifache Olympia-Siegerin von Athen vor 13 Jahren, Cătălina Ponor, holte Gold am Schwebalken. Larisa Iordache gewann Bronze.



    Im FedCup haben Rumäniens Tennisdamen ihren Platz in der Weltgruppe II. verteidigen können. Im Playoff setzten sie sich in Constanţa am Schwarzen Meer gegen die britische Auswahl mit 3:2 durch. Ende April meldete sich auch Florin Mergea mit einem beachtlichen Erfolg im Doppel zurück. Gemeinsam mit Aisam-Ul-Haq Qureshi aus Pakistan gewann er das Sandplatz-Turnier in Barcelona. Im Endspiel schlugen die beiden das deutsch-österreichische Duo Philipp Petzschner / Alexander Peya mit 6:4 und 6:3.



    Der Monat Mai war aus Sicht des rumänischen Sports der bei weitem ereignisreichste Monat. Zunächst mussten sich die Damen des amtierenden Handball-Meisters der Damen, CSM Bukarest, in der CL mit der Bronzemedaille zufrieden geben. In der Final-Four-Runde unterlagen sie dem mazedonischen Serienmeister Vardar Skopje mit 33:38. Im kleinen Finale bezwang Bukarest am zweiten Turniertag Buducnost Podgorica mit 26:20 und sicherte sich so den dritten Platz. CL-Sieger wurde in diesem Jahr der ungarische Meister Gyori Audi ETO. In der vorigen Saison hatte der CSM die CL gewonnen. Für die rumänischen Ringer gab es bei den Europameisterschaften in Novi Sad in Serbien zum Schluss noch zwei Medaillen, beide im Freistil. Silber ging an Andrei Dukov, in der Kategorie 57 Kilogramm und Bronze holte Alina Vuc in der Gewichtsklasse 48 Kilogramm der Damen. Die beiden Medaillen waren auch das erklärte Mindestziel des rumänischen Kaders bei dieser EM gewesen.



    Ebenfalls im Mai gab es eine Premiere im rumänischen Fußball: Der FC Viitorul Constanţa stand als neuer rumänischer Meister fest. Der 2009 von Spielerlegende Gheorghe Hagi gegründete und gecoachte Verein beendete die Playoff-Saison auf Platz 1., punktgleich mit dem FCSB, dem Nachfolgeverein des Rekordmeisters Steaua Bukarest. Constanţa durfte sich dank der besseren Ergebnisse im Direktvergleich mit den Bukarestern im Playoff die Krone aufsetzen. Viitorul ist dank seiner kurzen Vereinsgeschichte auch der jüngste Meister in der Geschichte aller europäischen Fußball-Ligen. Rumäniens Tennisprofi Simona Halep hat Mitte Mai ihren Titel beim starken WTA-Turnier in Madrid verteidigt. In einem packenden Finale am bezwang die zu dem Zeitpunkt Weltranglistenachte die Französin Kristina Mladenovic in drei Sätzen, mit 7:5, 6:7 und 6:2. Halep hatte vor dem Titelgewinn letztes Jahr auch 2012 das Finale in Madrid bestritten, das sie allerdings gegen die Russin Maria Scharapowa verlor.



    Der rumänische Boxer Cristian Ciocan hat seinen Europameistergürtel in der WBO-Version im Schwergewicht mit Erfolg verteidigen können. In einer Profigala in Hamburg setzte er sich nach einer Punkteentscheidung gegen den Franzosen algerischer Herkunft Zine Eddine Benmakhlouf durch. Nach 10 Runden entschieden die Kampfrichter einstimmig zugunsten des Rumänen.



    Und schließlich Rudern: Ende Mai fanden im tschechischen Račice die Ruder-Europameisterschaften statt. Für Rumäniens Damen gab es drei Goldmedaillen und für die Herren einmal Silber. Die erste Goldmedaille eroberte der Vierer ohne Steuerfrau mit Cristina Popescu, Alina Elena Pop, Beatrice Parfenie und Georgiana Paraşcanu. Anschließend wurder der Zweier ohne Steuerfrau mit Mădălina Bereş und Laura Oprea in der Besetzung Europameister. Schließlich durfte auch der rumänische Achter mit Steuerfrau auf das höchste Siegertreppchen. Bei den Herren wurde der Vierer ohne Steuermann Vize-Europameister, im Boot waren Cristian Ivaşcu, Vlad Dragoş Aicoboae, Marius Vasile Cozmiuc und Ciprian Tudosă angetreten.



    Mitte Juni erlebte Simona Halep erneut eine herbe Enttäuschung. In ihrem zweiten Endspiel bei den French Open unterlag sie diesmal als Favoritin der Lettin Jelena Ostapenko mit 6:4, 4:6 und 3:6. Umso bitterer für die Rumänin: Im zweiten Satz hatte sie beim Stande von 3:0 einen Spielball zum 4:0. Die 20-jährige Ostapenko war vor den French Open noch auf Platz 47. der Weltrangliste zu finden und galt deshalb als klarer Underdog.



    Schließlich gewannen Rumäniens Degen-Damen bei der Europameisterschaft in Tifllis die Bronze-Medaille. Im kleinen Endspiel schlug das sehr junge Team Estland mit 45:38.

  • Nachrichten 10.08.2016

    Nachrichten 10.08.2016

    BUKAREST: Die Präsidenten Rumäniens und der Moldau, Klaus Iohannis und Nicolae Timofti, sowie Rumäniens Ministerpräsident Dacian Cioloş, haben der verstorbenen Königin Anna von Rumänien die letzte Ehre erwiesen. Auch weitere Amtsträger reisten am Mittwoch nach Sinaia in den Südkarpaten, wo der Leichnam der Königin in der Ehrenhalle des Peleş-Schlosses aufgebahrt war. Am späteren Abend soll der Sarg nach Bukarest überstellt werden und ab Donnerstag im Thronsaal des Königspalastes aufgebahrt werden. Die Bestattungszeremonie wird am Samstag im südrumänischen Curtea de Argeş stattfinden, wo sich die Grabstätte der rumänischen Königsfamilie befindet. Die Königin Anna von Rumänien war am 1. August im Alter von 92 Jahren in einer Schweizer Klinik in Morges am Genfer See ihrem Krebsleiden erlegen. Ihr Ehegatte, König Michael I. von Rumänien, wird der Bestattungszeremonie aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben müssen.



    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat am Mittwoch einen Verordnungsentwurf zur Haushaltskorrektur gebilligt. Ferner wurde einem weiteren Entwurf über die Korrektur des Sozialversicherungshaushaltes für 2016 stattgegeben. In den beiden Entwürfen ist die Erhöhung staatlicher Einnahmen und Ausgaben um gut 650 Millionen Euro vorgesehen. Zusätzliche Finanzmittel gehen größtenteils an die Bereiche Arbeit, Innere Angelegenheiten, Gesundheit und Bildung, während das Transportministerium erheblich weniger Geld erhalten soll. Die erste Haushaltskorrektur in diesem Jahr war von dem Finanzministerium vorgeschlagen worden. Dieses begründete den Vorschlag damit, dass die Prognose zum Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um drei Millionen bis auf 170 Milliarden Euro nach oben verbessert worden war.



    SPORT: Rumäniens Olympia-Teilnehmer sind am fünften Tag der Sommerspiele in Rio de Janeiro im Rudern, Tennis, Fechten, Schwimmen, Handball und Gewichtheben gefragt. Die Handball-Damen treffen auf Montenegro und stehen nach den beiden Niederlagen gegen Angola zum Auftakt und den Gastgeber Brasilien am Montag mit dem Rücken zur Wand. Im Rudern tritt der rumänische Achter mit Steuerfrau im Hoffnungslauf an, weitere zwei Besatzungen stehen im Halbfinale: der Zweier ohne Steuerfrau und der Leichtgewicht-Doppelzweier. Im Fechten ist Rumänien im Floretteinzel der Damen und im Säbeleinzel der Männer vertreten. Im Schwimmen tritt Ana-Iulia Dascal im 100-Meter-Freistil an, zwei Gewichtheber treten in den Kategorien 69 Kilogramm und 77 Kilogramm an. Im Tennis (gemischtes Doppel) treten Florin Mergea und Monica Niculescu gegen David Ferrer und Carla Suarez Navarro (Spanien) an; Horia Tecăuund und Irina Begu spielen gegen Lukasz Kubot und Agnieszka Radwanska (Polen). Im Doppel der Männer haben Horia Tecău/Florin Mergea als erste rumänische Tennisspieler das olympische Halbfinale erreicht. Dort treffen sie auf die Amerikaner Jack Sock und Steve Johnson und gelten vom Papier her als Favoriten.



    WETTER: In den nächsten 24 Stunden wird es sehr warm in ganz Rumänien, bei Höchstwerten zw 26 und 36 Grad C. Im Gebirge ist der Himmel wechselhaft, mit zeitweilig starken Bewölkungen, Regenschauern und Gewittern. Für Donnerstag und Freitag gilt eine Wetterwarnung wegen Hitze, gefolgt von starken Regenschauern, Gewittern mit Hagelbildung und sturmartigen Windböen, am Donnerstag zuerst im Westen, Norden und in der Landesmitte, und ab Donnerstag abend und Freitag auch im Osten, Südosten und im Gebirge. Die Wassermengen könnten vereinzelt 40 Liter/qm erreichen.

  • Der Abwärtsgang des rumänischen Sports

    Der Abwärtsgang des rumänischen Sports

    In einem Land wie Rumänien, wo sehr wenig in die Bildung, Gesundheit oder Forschung, kurz gesagt in die Zukunft investiert wird, könnte eine Diskussion über die Zuweisung von beträchtlichen Ressourcen dem Sport als naiv, ein Witz oder eine überzogene Anma‎ßung herüber kommen. Und das, obwohl in den letzten Jahrzehnten, in Rumänien eine unanfechtbare Tradition des Hochleistungssports Kontur gefasst hat.



    Es ist wahr, dass viele der gro‎ßen Erfolge der rumänischen Meister auf den Weltarenen vor 20, 30 oder gar 40 Jahren erzielt wurden, als der Sport sich noch in seiner Romantikzeit befand und Talent allein ausreichend sein konnte. Sport hat sich aber weiterentwickelt, genauso wie andere Bereiche, und das Talent, egal wie gro‎ß, garantiert, ungeschliffen oder nur ganz wenig feinverarbeitet, keine Spitzenleistung mehr. Denn die Investitionen, die mit der Spitzenleistung im Sport zusammenhängen — von Infrastrukturausgaben und Trainingmethoden, bis zu finanziellen Vergütungen der Sportler und ihrer Mannschaften — sind enorm gestiegen. Gerade deshalb sind die gro‎ßen Sportnationen der Welt vor allem starke Wirtschaften, die sich leisten, dem Sport riesige Beträge zuzuweisen.



    Bei der letzten Olympia, Meisterschaft, an der sich am besten die Sportmacht einer Nation widerspiegelt, waren in den ersten zehn mit Ausnahme Ungarns ausschlie‎ßlich weltweit wichtige Wirtschaftspieler. Auch in London 2012 belegte Rumänien den 27. Platz, weit entfernt von seinem üblichen Bestreben, aber sehr nah an seinem derzeit anämischen Finanzpotential. Somit scheint es, fast 30 Jahre nach dem fabelhaften Platz 2, den Rumänien bei der Olympia 1984 in Los Angeles errungen hatte, dass das Land sich jetzt immer mehr nach dem olympischen Motto richtet: Gewinnen ist nichts. Mitmachen ist alles!“. Die Perspektiven sind auch nicht so rosig, wenn man bedenkt, dass die Fonds, die dem rumänischen Sport zugewiesen werden, stark zurückgegangen sind, insbesondere nach dem Zusammensto‎ß der einheimischen Wirtschaft mit der Weltkrise. Eine Gegebenheit, die den Tiefgang des Sports nur verschärft hat, wie Sportjournalist Răzvan Boldiş meint:



    So ist es! Die Krise hat auf den rumänischen Sport voll eingeschlagen, der auch zuvor kein beliebtes Ziel für die öffentliche Geldzuweisung war. Praktisch wurde das wenige Geld noch weniger. Mit den mickrigen Beträgen, die die Verbände heute erhalten, kann der rumänische Sport nicht wiederbelebt werden. Er kann bestenfalls überleben. Ohne Geld gibt es keine Infrastruktur, man kann die Sportler nicht motivieren, man kann die erfahrenen Trainer nicht behalten. Diese verlassen seit einigen Jahren das Land. Heutzutrage ist Hochleistungssport ein teueres Geschäft. Leider kann sich es Rumänien nicht leisten.“



    Dennoch trug nicht allein die monetäre Frage zum Rückfall bei. Die Senkung der sogenannten Auswahlsbasis und die mangelnde Medienförderung sind auch Ursachen für diesen Niedergang. Răzvan Boldiş:



    Die endgültigen Daten der Volkszählung von 2011 verweisen darauf, dass die Bevölkerung Rumäniens binnen zwei Jahrzehnten um 3 Millionen Einwohner und somit auf knapp über 20 Millionen gesunken ist. Im Sport ist schlägt sich das in der Tatsache nieder, dass die Auswahlbasis eingeschränkt wurde. Das ist kein entscheidender Faktor, dennoch hat es seinen Beitrag zum Tiefgang des rumänischen Sports. Wenn wir auch die schwache Medienförderung anderer Sportarten, einschlie‎ßlich olympischer Sportarten, au‎ßer Fu‎ßball in Betracht ziehen, haben wir eine andere Ursache des Niedergangs.“



    In der Tat schaffen es beträchtliche Leistungen nicht, auch wenn deren Zahl klein ist, die erste Seite der Sportzeitschriften zu halten. Dies weil der zurecht als soziales Phänomen in Rumänien eigestufte Fu‎ßball von seiner privilegierten Position nicht weg zu kriegen ist. Nicht etwa weil dieser durch wichtige internationale Leistungen gro‎ß heraus kommt, denn diese fehlen schon seit sehr langer Zeit, sondern durch Nebenthemen wie Justizverfahren gegen die sogenannten Fu‎ßballleute oder das Privatleben der Spieler. In einem solchen, eher ablehnenden Umfeld, in dem die Mittelmä‎ßigkeit gefördert wird, ist es kein Wunder, dass nur die Gymnastik — in der die Rumänin Nadia Comăneci weltberühmt wurde — und das Fechten ihren Platz in der Weltelite behalten.



    Leider kann Rumänien in Leichtathletik, Handball, Boxen, Rudern, Gewichtheben oder Ringen — Sportarten, die dem Land fast 180 Olympiamedaillen gebracht haben — mit den führenden Nationen nicht mehr Schritt halten. Um so mehr sind diese gemeinsam mit anderen Sportarten in Vergessenheit geraten und können nur schwer von da wieder heraus kommen. Obwohl die Zukunft düster aussieht, kann sie auch Lösungen mit sich bringen, meint der Sportjournalist Răzvan Boldiş:



    Wir müssen nicht etwas erfinden, was andere schon vor einiger Zeit entdeckt haben. Die öffentlich-private Partnerschaft als Finanzierungsquelle des Sports ist eine Lösung, die in anderen Ländern erfolgreich angewandt wurde. Das kann eine ausgezeichnete Lösung zur Rettung des Mannschaftssports sein, wo Rumänien zur Zeit nicht mehr zählt. Eine weitere Idee wäre, Geld nur in die Sportarten zu pumpen, wo wir Chancen auf Medaillen haben. Natürlich würde eine derartige Lösung viele Sportarten vielleicht für immer verdammen, aber das könnte uns helfen, unsere Eliten zu erhalten. Nichtsdestotrotz müsste man eine Strategie auf Landesebene erdenken, die die Veranstaltung mehrerer Wettbewerbe beinhalten soll. Vergessen wir nicht, dass ein Wettbewerb motiviert und erzieht! Besonders was die Kleinen anbelangt.“



    Emblematisch für den Leistungsmangel des rumänischen Sports ist auch, was neulich während der Ruderlandesmeisterschaft passiert ist. Dort bestand fast die Hälfte der Teilnehmer bei den Seniorenwettbewerben aus Junioren. Und dies nicht etwa aus einem Überschuss an Talent.



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