Tag: Rundfunk

  • Gaudeamus: Rumäniens größte Buchmesse nach zwei Jahren Pause zurückgekehrt

    Gaudeamus: Rumäniens größte Buchmesse nach zwei Jahren Pause zurückgekehrt

    Bei der aktuellen Ausgabe der Gaudeamus-Buchmesse, der ersten Messe im bewährten Standardformat nach zwei Jahren Pause, fanden mehr als 600 Verlagsveranstaltungen statt und die mehr als 200 Teilnehmer boten dem Publikum ein äußerst vielfältiges Angebot an Verlagsprodukten.



    Wir haben heute zu Gast bei RRI Eli Bădică, Koordinatorin der Nemira-Sammlung N’autor, und Diana Iepure, PR-Managerin des Verlags Paralela 45 und Koordinatorin der Prima-Dragoste-Sammlung. Diese zwei Initiativen haben es geschafft, die aktuelle rumänische Literatur in den Vordergrund zu stellen.



    Die von Diana Iepure koordinierte Sammlung Prima dragoste mit fünf Romanen rumänischer Schriftstellerinnen – Diana Geacăr, Andrei Crăciun, Andrei Doșa, Alina Pietrăreanu, Cristina Ispas – wurde im Sommer auf der Buchmesse Bookfest vorgestellt. Es handelt sich um eine Sammlung zeitgenössischer Literatur für ein junges Publikum, die auf der Gaudeamus-Buchmesse zu finden war und mit neuen Veröffentlichungen fortgesetzt wird. Diana Iepure stellt sie vor.



    Es besteht eine Kontinuität, so dass ein Mikroroman von Ștefan Manasia, <Die Platanen von Samothraki>, in der Sammlung erscheinen wird. Ștefan Manasia ist ein Schriftsteller der Generation 2000, ein sehr talentierter Schriftsteller, Dichter, Essayist und Prosaist, der von den Lesern sehr geschätzt wird. ist Stefan Manasias zweiter Prosaband und lässt sich mit einem Autorenfilm für die Oberstufe vergleichen. Es geht um einen Jungen, der von seinem Onkel in seine Suche eingeweiht wird, einem warmherzigen und offenen Jungen, und all diese Wärme der Hauptfigur fließt in das Buch von Stefan Manasia ein, das meiner Meinung nach von Schülern der Oberstufe einfach geliebt werden muss.



    Wie ich schon oft erwähnt habe, habe ich unsere Autoren gebeten, ein Buch für Jugendliche zu schreiben, ein Buch, das sie gerne in der Schule oder im Gymansium gelesen hätten, aber nicht gelesen haben. So begann die Sammlung , und es stimmt, dass die Autorinnen und Autoren ihr Bestes gaben und wirklich einige großartige Mikroromane herausbrachten. Das gilt auch für den Roman von Stefan Manasia, der auf der Gaudeamus-Messe am Stand unseres Verlags vorgestellt wird. Ich möchte auch erwähnen, dass der Stand von Paralela 45 bei dieser Messe der größte sein wird, den der Verlag je auf einer Buchmesse hatte, denn wir wollen ihn so umfassend wie möglich präsentieren. Wir fördern alle Facetten eines Verlags für Generationen, so wie wir sie sehen. Und damit meine ich alle Genres, auf die sich Paralela 45 spezialisiert hat.



    Vor vier Jahren hat Nemira die Reihe zeitgenössischer rumänischer Literatur N’autor herausgebracht, eine Sammlung, die auf unterschiedliche Weise über die Welt, in der wir leben, spricht. Es ist eine der meistgelesenen Sammlungen aktueller rumänischer Literatur, und das jüngste und mit Spannung erwartete Buch ist von Florin Chirculescu. Eli Bădică, Koordinatorin von N’autor, erzählt uns, was es Neues in der Sammlung gibt.



    Das Buch von Florin Chirculescu ist ein wahres Ereignis. Es ist in jeder Hinsicht ein bemerkenswertes Buch, stilistisch, aber auch thematisch, denn es hat den bedeutendsten rumänischen Dichter Mihai Eminescu als Leitfigur. Und bemerkenswert ist, dass es gelingt, Mihai Eminescu zu vermenschlichen. Ich glaube nicht, dass es einen anderen Text von solchem Umfang gibt, der ein so überzeugendes Porträt von Mihai Eminescu liefert. Ein Porträt, das mit außerordentlicher Dokumentation und Gelehrsamkeit, aber auch mit viel Originalität und Humor erstellt wurde. Erwähnen möchte ich auch die Neuauflagen von N’autor, Raluca Nagys Roman <Ein Pferd im Schwanenmeer> und Goran Mrakićs , es kam zufällig dazu, dass diese Bücher zur gleichen Zeit erschienen, und das erinnert mich an eine Tournee 2018, die ich mit diesen beiden Autoren nach der Veröffentlichung der genannten Bände unternahm.


    Unter den Romanen, die Sie bei Gaudeamus finden, ist auch der erste Roman von Goran Mrakić, , der in diesem Herbst veröffentlicht wurde. In diesem Buch setzt der Autor die literarische Kartographie des Banats fort, die er auch in seinem vorherigen Band durchgeführt hat. Ebenfalls in diesem Herbst wurde der erste Roman von Horea Sibișteanu, ein Rätselroman, veröffentlicht. Mit diesem Mosaikroman hat Horea Sibișteanu bereits sein zweites Buch in der Reihe N’autor veröffentlicht. Das Buch mit dem Titel handelt von einem jungen Mann, der auf der Suche nach seiner Identität ist, und mehr noch, der versucht, sie zu akzeptieren. Er versucht auch, seine Kindheit in den 90er Jahren zu verarbeiten und sich selbst in einer Gegenwart zu verstehen, die uns sehr, sehr nahe ist. Unter den Romanen befindet sich auch der erste Roman von Liviu Ornea, den die Welt als Mathematiker, Übersetzer, Wissenschaftler, Forscher und Theaterkritiker kennt. Nach seinem Debüt mit im Jahr 2020 kehrte er dieses Jahr mit zurück, wie gesagt, seinem ersten Roman.



    Zum ersten Mal waren auf dem Messegelände zwei Räume für interaktive Spiele für die jüngsten Besucher eingerichtet, gemeinsam mit den Partnern dieser Ausgabe – der Komischen Oper für Kinder und dem Verband Versus. Der nationale Lesewettbewerb Mircea Nedelciu für Gymnasiasten, an dem Schüler aus dem ganzen Land teilnehmen, fand in diesem Jahr in einem neuen Format statt, das auf per Video übertragenen Aufsätzen basierte; das Thema des Wettbewerbs lautete Marin Preda. 100 Jahre seit seiner Geburt.

  • Nachrichten 17.06.2021

    Nachrichten 17.06.2021

    Das rumänische Parlament hat am Mittwoch die Ombudsfrau Renate Weber abgesetzt. Sie war vor zwei Jahren ernannt worden, als die heute opositionelle PSD an der Regierung war .Die Abgeordneten der heutigen Regierungskoalition werfen Weber vor, ihre gesetzlichen Befugnisse überschritten zu haben, was u.a. auch zu einer Verletzung der Verfassung geführt habe. Die PSD prüft nun, die Angelegenheit an das Verfassungsgericht zu verweisen, da ihrer Ansicht nach die Ombudsfrau nicht gegen das Grundgesetz verstoßen hat.



    Das rumänische Verfassungsgericht hat am Donnerstag die Mitteilung der Sozialdemokratischen Partei (in Opposition) zugelassen und entschieden, dass die Entscheidungen des Parlaments über die Ernennung von Interims-Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens verfassungswidrig sind. Die Richter erklärten, dass mehrere Artikel des Funktionierungsgesetzes verletzt wurden, darunter jenes bezüglich der Situation zwischen zwei Legislaturperioden, in denen die Ernennung eines Interimsbeauftragten bei öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehsender zulässig ist. In einer Erklärung für Radio Romania Actualitati behauptet der ehemalige Präsident des Verfassungshofes Augustin Zegrean, dass das Parlament die Entscheidungen zur Ernennung der beiden Interims-Intendanten durch Wiederaufnahme des Verfahrens überprüfen kann. Liviu Popescu und Ramona Săseanu wurden am 11. Mai zu Interimsdirektoren bei SRR bzw. TVR ernannt, nachdem die mehrjährigen Tätigkeitsberichte der ehemaligen Geschäftsführungen vom Parlament abgelehnt worden waren.



    Das Berufungsgericht in Bukarest hat im Verfahren zum Brand im Klub Colectiv vor fast 6 Jahren einen neuen Verhandlungstermin für den 22. September angesetzt. Nachdem das Verfahren Anfang dieser Woche getrennt wurde, überlegten es sich die Richter nun doch anders und behandeln den Fall als Einheit. Im Herbst sollen drei Richter entscheiden, ob bei mehreren Angeklagten die Tatbestände rechtliche anders eingoerdnet werden könnten. Der Fall befindet sich in der Berufung, nachdem ein Bukarester Gericht die Angeklagten im Dezember 2019 zu Haftstrafen zwischen achteinhalb und zwölf Jahren und acht Monaten sowie zur Zahlung von mehr als 50 Millionen Euro an die Opfer und ihre Familien verurteilt hatte. Der Brand forderte 64 Todesopfer und mehr als 200 Verletzte. Nach dem Vorfall kam es zu Straßenprotesten unter dem Slogan Korruption tötet!.



    Rumänische Behörden haben am Donnerstag 87 neue Coronainfekte nach über 27 Tausend Tests gemeldet. Fast tausend Menschen sind in Krankenhäusern und 186 Patienten liegen auf der Intensivstation. Gleichzeitig wurden 89 Todesfälle bei Patienten gemeldet, von denen nur 5 aktuelle Fälle sind. Die Impfkampagne läuft inzwischen mit vermindeter Geschwindigkeit weiter. Mehr als 4,2 Millionen Menschen in Rumänien haben den vollen Impfschutz.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis setzt seinen Staatsbesuch in Estland fort. Am Mittwoch traf Klaus Iohannis seine Amtskollegin Kersti Kaljulaid. Nach den Gesprächen gab er bekannt, dass er Estland zur Teilnahme am Euro-Atlantischen Resilienzzentrum in Bukarest eingeladen hat. Rumänien und Estland haben gemeinsame Visionen und Interessen auf der Ebene der Europäischen Union, was eine enge Zusammenarbeit zwischen uns in Bezug auf die aktuelle Agenda und die Prioritäten der Union für die Zukunft ermöglicht – betonte Präsident Iohannis. Er wies auch darauf hin, dass sich die Gespräche auf die Möglichkeiten der Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung, Cybersicherheit und künstlichen Intelligenz konzentrierten.



    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen befindet sich auf einer diplomatischen Reise und ist heute in Dänemark und Griechenland zu Gesprächen über die von der EU finanzierten Aufschwungspläne der Länder nach der Covid-19-Pandemie. Am Mittwoch hat die Europäische Kommission die ersten nationalen Konjunkturpakete genehmigt. Eines davon ist das von Portugal, das die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft innehat und im April als erstes sein Reform- und Investitionsprogramm nach Brüssel geschickt hat. Nach Lissabon war die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Madrid, wo sie die Genehmigung des spanischen Plans verkündete, der nach Italien die großzügigsten Investitionen von fast 70 Mrd. € aufweist.



    Der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden haben sich am Mittwoch in Genf zu einem mehr als vierstündigen Gespräch getroffen. Die Beziehungen zwischen Washington und Moskau müssen stabil und berechenbar sein, sagte Joe Biden. Wladimir Putin seinerseits vereinbarte mit dem US-Präsidenten, Konsultationen über strategische Stabilität zu beginnen. Darüber hinaus verabschiedeten die beiden Seiten eine gemeinsame Erklärung. Darin bekennen sie sich zum Grundsatz, dass es in einem Atomkrieg, der niemals begonnen werden sollte, keine Gewinner geben kann.

    Das gleiche Prinzip wurde beim US-sowjetischen Gipfel von 1985 in Genf postuliert.

  • 04.09.2019

    04.09.2019

    Das gesamte diplomatische Corps der rumänischen
    Botschaft in Kabul soll nach dem Terroranschlag vom Dienstagabend nach Hause
    gebracht werden. Ein 43-Jahre altes Mitglied des Sicherheitspersonals wurde bei
    dem Anschlag getötet und ein Mitglied des diplomatischen Corps verletzt. Dieser
    befindet sich in stabilen gesundheitlichen Zustand. Der Sitz der rumänischen
    Botschaft in Kabul ist schwer beschädigt und kann gegenwärtig nicht mehr
    genutzt werden. Präsident Klaus Iohannis,
    Außenministerin Ramona Manescu und Premierministerin Viorica Dancila haben den
    Anschlag entschieden verurteilt und die Unterstützung Rumäniens für den Kampf
    gegen den Terrorismus in all seinen Formen bekräftigt. Landespräsident,
    Iohannis hat den in Kabul getöteten Mann, post-mortem, mit den Stern Rumäniens
    ausgezeichnet. Bei den Anschlägen in Kabul sind seit Anfang des Jahres fast 200
    Menschen getötet und rund 900 verwundet worden. Rumänien ist eines der ersten
    fünf Beitragsländer zur NATO-Mission in Afghanistan und entsendet über 760
    Soldaten in dieses Operationszentrum. Seit Januar 2002 nehmen rumänische
    Truppen an Missionen in diesem Land teil.




    Als Mitglied der EU und der NATO schenkt Rumänien
    den Balkan-Ländern eine besondere Aufmerksamkeit und unterstützt sie in ihrem
    Bestreben, sich der europäischen und euro- atlantischen Familie zu näheren.
    Dies sagte Präsident Klaus Iohannis in einer Botschaft, an die Teilnehmern der
    Konferenz der Verteidigungsminister der Balkanländer, die am Mittwoch in
    Bukarest getagt hat. Während der EU-Ratspräsidentschaft in den ersten sechs
    Monaten des Jahres, hat das Land der EU-Erweiterung in den westlichen
    Balkanstaaten besondere Aufmerksamkeit geschenkt, betonte Präsident Iohannis.
    An der Konferenz nahmen Delegationen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina,
    Bulgarien, Griechenland, Nordmakedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien und der
    Türkei sowie Kroatien und Slowenien als Beobachter teil.




    Die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung in
    Rumänien machten 2016 knapp 5 % des BIP aus. Dieser ist der kleinste Wert in
    der EU. Der europäische Durchschnitt liegt bei 10 % des BIP, berichtet
    Eurostat. In der EU steht Frankreich mit 11,5 % des BIP an der Spitze, gefolgt
    von Deutschland mit 11,1 % und Schweden mit 11 %. In 12 EU – Staaten machten die
    Ausgaben für die Gesundheitsversorgung im Jahre 2016 weniger als 7,5 % des BIP
    aus.




    Knapp über 20.000 im Ausland lebende Rumänen haben
    sich für die Briefwahl registriert und ungefähr dieselbe Zahl für die
    Präsidentschaftswahl in den Wahllokalen im Ausland, meldete die ständige
    Wahlbehörde. Laut dieser, könnte die Registrierung um 4 Tage verlängert werden,
    vom 11. September auf dem 15. September. Die rumänischen Staatsbürger haben
    also noch 11 Tage Zeit um sich auf dem Internetportal www.votstrainatate.ro als
    Auslandswähler anzumelden. Ca. 9,7 Mio. Rumänien leben gegenwärtig im Ausland.
    5,6 Mio. davon bilden die Diaspora, die Übrigen leben in den alten
    Gemeinschaften an den Landesgrenzen.




    Das Orchester und der Chor des Berliner Rundfunks
    unter der Leitung von Vladimir Jurowski präsentieren am Mittwoch in Bukarest
    Richard Strauss’s Oper Die Frau ohne Schatten im Rahmen des Internationalen
    George Enescu Festivals. Begleitet werden sie vom Kinderchor des Rumänischen
    Hörfunks. Das zentrale Thema der aktuellen Ausgabe des Festivals ist Die Welt
    im Einklang, der künstlerische Leiter ist Vladimir Jurowski. Bis zum 22.
    September werden neben Bukarest in weiteren 10 Städte in Rumänien, sowie in
    Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und Moldawien unter dem Dach des
    Festivals Konzerte geben.

  • Rumänischer Rundfunk: 90 Jahre bewegter Geschichte

    Rumänischer Rundfunk: 90 Jahre bewegter Geschichte

    Ausgehend von der Initiative einiger leidenschaftlicher Radiofans und mit staatlicher Unterstützung war Radio Rumänien zeitgemä‎ß, mit den gro‎ßen Momenten der Zwischenkriegszeit verbunden und stets bemüht, den Anforderungen der Zuhörer gerecht zu werden.



    Vasile Ionescu war zwischen 1935 und 1944 der erste Intendant der rumänischen Rundfunkgesellschaft. Er war Zeuge eines der wichtigsten politischen Momente in der Geschichte Rumäniens, zu dem die rumänische Rundfunkanstalt direkt beigetragen hat, nämlich des Aktes vom 23. August 1944, der die Ausrichtung der Au‎ßenpolitik veränderte. Rumänien verlie‎ß die Allianz der Achsenmächte unter deutscher Führung und trat der Koalition der Vereinten Nationen bei. Das Interview mit Vasile Ionescu im Archiv des Zentrums für Mündliche Geschichte der rumänischen Rundfunkgesellschaft stammt aus dem Jahr 1974.



    Die rumänische Rundfunkgesellschaft, die seit ihrer Gründung stets im Dienste des Landes stand, sowohl in Zeiten politischer und sozialer Ruhe als auch in schwierigen Zeiten für die Nation, spielte eine entscheidende Rolle in Sachen Information in der rumänischen Öffentlichkeit sowie im Ausland. Das Radio stand an der Seite der Rumänen in dem Moment, als Seine Majestät König Michael zusammen mit den wahren Vertretern des nationalen Willens, den Befehlshabern der gro‎ßen Streitkräfte-Einheiten und den Patrioten, die sich im Palast an der Calea Victoriei (Siegesstra‎ße) um ihn herum versammelten, den Staatsstreich vom 23. August 1944 beschloss. Die Tätigkeit des Rundfunks bei der Vorbereitung und Durchführung des späteren historischen Aktes hatte lange zuvor begonnen.“




    Am 6. Juni 1944 wurde Rundfunkintendant Vasile Ionescu zu einer Audienz bei König Michael I. nach Sinaia ins Schloss Pelişor einbestellt. Er wurde dort nach der Reichweite des nationalen Radiosenders gefragt und aufgefordert, den Empfang der Sendung aus Bukarest auch in Kairo zu gewährleisten, wo Geheimverhandlungen über den Austritt Rumäniens aus dem Bündnis mit Deutschland geführt wurden. Die Antonescu-Regierung verhandelte mit den Sowjets, während die demokratische Opposition mit den Briten und den Amerikanern verhandelte und die Delegierten mussten Informationen aus Rumänien erhalten können. Mit der Installation von Sende-Empfänger-Anlagen sei die Verbindung hergestellt worden, erinnerte sich Vasile Ionescu.



    Es wurde festgelegt, dass eine Rundfunkstation in Bukarest unter dem Schutz des Königspalastes in der Calea Victoriei installiert werden sollte. Diese nannten wir »Karpaten«. Eine weitere in Sinaia in der Villa des Armee-Generals Gheorghe Racoviceanu, des Taufpaten des Königs. Diese Station wurde »Bucegi« genannt. Und die dritte mit dem Codenamen »Piatra« sollte in Predeal, hinter der Villa von Marschall Antonescu installiert werden. Dies alles mit der Begründung, dass die Deutschen nur an diesen Orten nicht gewagt hätten, eine Durchsuchung anzuordnen, obwohl die Kurzwellen aufgrund ihrer besonderen Ausbreitungseigenschaften vom Goniometer sowieso nicht entdeckt werden konnten. Innerhalb von 3 Tagen wurden diese Kurzwellensendestationen installiert und in Empfang genommen. Die Station »Karpaten« aus dem Königspalast in Bukarest wurde vom auszubildenden Ingenieur C. Bonifaciu installiert, die Station »Bucegi« in Sinaia vom Ingenieur Gheorghiu Vladimir und die Station »Piatra« in Predeal vom Techniker Niculae Davidescu.“




    Vasile Ionescu erlebte die Tage nach dem 23. August 1944 und dem Seitenwechsel Rumäniens im Krieg sehr intensiv.



    Am Mittwoch, dem 23. August 1944, um 17:00 Uhr, wurde ich per Telefon zum Militärkommando der Hauptstadt einberufen und mir wurde befohlen, die Militäruniform zu tragen. Gegen 17:30 Uhr war ich im Kabinett des Generalkommandanten der Hauptstadt, wo ich zu meiner Überraschung Armeegeneral Iosif Teodorescu und seinen Generalstabschef, den Oberstadjutanten Demeter Dămăceanu, in Zivilkleidung vorfand, obwohl sie Karrieremilitärs waren. Armeekorps-General Iosif Teodorescu sagte zu mir: ‚Herr Generalintendant, ab diesem Moment hören Sie nur noch auf die Befehle Seiner Majestät König Michael und des Generaladjutanten Constantin Sănătescu, des Premierministers. Und Sie werden auf dem kürzesten Weg zum Palast gehen.‘ Der Oberstadjutant Demeter Dămăceanu stellte sofort die Telefonverbindung zum Königspalast in der Calea Victoriei her und sprach mit Divisions-General Aurel Aldea, dem damaligen Innenminister der Regierung des Generaladjutanten Constantin Sănătescu, den er über meine Ankunft informierte.“




    Bei dem Rat, den der König am Abend des 23. August 1944 einberufen hatte, war auch der Rundfunkintendant Vasile Ionescu zugegen. Diese Einladung belegte die strategische Bedeutung des Radios in der Architektur des rumänischen Staates, sagt er.



    Im Kabinett des Königs nahm ich ab dem 23. August 1944 um 18 Uhr bis um 22.05 Uhr für 4 Stunden an allen Vorbereitungen und Formalitäten des Staatsstreichs teil. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Verhaftungen Marschall Antonescus und seiner wichtigsten Mitarbeiter stattgefunden, nämlich Professor Mihai Antonescu, Vizepräsident des Ministerrates, Au‎ßenminister und Propagandaminister; Armeekorps-General Piki Vasiliu, Staatssekretär im Innenministerium und Generalinspekteur der Gendarmerie; Professor George Leseanu, ehemaliger Gouverneur von Transnistrien. I. Lecca, ein ehemaliger Regierungskommissar im Jüdischen Gemeindehaus, war bereits zwischen 15:30 und 16 Uhr festgenommen worden, bis zur Unterzeichnung des Dekrets für die Amnestie, Begnadigung und Abschaffung der Konzentrationslager, Dokumente, die vom Kommunistenführer Lucreţiu Pătrăşcanu, vorgelegt wurden.“




    Radio Rumänien war stets dort, wo es gebraucht wurde, als es gebraucht wurde. Nach 90 Jahren hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Geschichte, die immer noch ihren Lauf nimmt.

  • 90 Jahre Radio România

    90 Jahre Radio România

    Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Bukarest die Kontrolle über alle historischen Provinzen mit mehrheitlich rumänischer Bevölkerung, die bis dato von den benachbarten Vielvölkerreichen regiert worden waren. Zehn Jahre später beschenkte sich Rumänien selbst mit dem effizientesten Kommunikationsmittel der Zeit – dem Radio. Es war das einzige Mittel, das bis in die entfertensten Winkel des vereinigten Landes gelangen konnte. Am 1. November 1928 ging die sogenannte Radiotelefonische Rundfunkgesellschaft Rumäniens“ zum ersten Mal auf Sendung. Hallo, hier Radio Bukarest“ lauteten die ersten auf unserer Wellenlänge ausgesprochenen Worte. Sie stammten vom ersten Intendanten der Institution, dem Physiker Dragomir Hurmuzescu.



    Das rumänische öffentlich-rechtliche Radio, das von Anfang an als Informations-, Bildungs- und Unterhaltungsmedium gedacht war, strahlt seit 90 Jahren praktisch ununterbrochen aus. Es musste seine Redaktionspolitik stets anpassen und manchmal der Politik Tribut zollen, aber der Rundfunk hat die radikalen Regimewechsel, die Rumänien in dieser Zeit durchgemacht hat, überlebt – von der Demokratie der Zwischenkriegszeit bis hin zu den rechtsextremen Diktaturen rund um und während des Zweiten Weltkriegs sowie vom totalitären, kommunistischen Regime bis hin zur im Dezember 1989 wieder hergestellten Demokratie.



    Radio Romania richtet sich an die gesamte Gesellschaft, an alle Generationen und Geschmäcker und hat über die Jahre versucht, das Image eines nationalen, öffentlichen, ausgewogenen Senders aufrecht zu erhalten. Landesweit sind der Nachrichtensender Actualități, der Kultursender Cultural, der Musiksender Muzical und der Sender für die Dorfgemeinden Antena Satelor zu empfangen. Hinzu kommen die regionalen und lokalen Studios sowie die Internetsender für Kinder und Jugendliche. Das rumänische öffentliche Radio hat bereits seit den 1930er Jahren auch mit der Ausstrahlung von Programmen für das Ausland begonnen.



    Heute versucht Radio Rumänien International, die rumänische Aktualität und die nationalen Werte für Ausländer verständlich zu machen und die Verbundenheit der ständig wachsenden Diaspora mit der Heimat zu pflegen. Radio Rumänien International überträgt Programme in 11 Fremdsprachen (Arabisch, Chinesisch, Englisch, Hebräisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Serbisch, Spanisch, Russisch, Ukrainisch) sowie auf Rumänisch und im aromunischen Dialekt.



    Derzeit gilt die rumänische Rundfunkgesellschaft als glaubwürdigste und bedeutendste Medienanstalt des Landes, nach der Anzahl der Hörer, die ihre täglichen Programme einschalten, den Kampagnen, an denen sie beteiligt ist, und den großen Kulturprojekten, die sie entwickelt. Die Einschaltquoten von Radio Rumänien liegen täglich bei über 4,5 Millionen Hörern und der Marktanteil liegt bei 30%.



    Anlässlich des 90. Jahrestages der Gründung des öffentlich-rechtlichen Radiosenders hat Rumäniens Verteidigungsminister Mihai Fifor den Nachrichtensender Radio Romania Actualități mit dem Verdienstzeichen Partner für die Verteidigung Erster Klasse ausgezeichnet. Der wichtige Orden wurde als Zeichen der Anerkennung für die ununterbrochene Unterstützung bei der Image-Pflege der Rumänischen Armee verliehen, hieß es. Außerdem erhielt Radio Romania als Anerkennung der neun Jahrzehnte im öffentlichen Dienst eine Trophäe von der Handelskammer der Stadt Bukarest, die im Rahmen der Bukarester Filmgala verliehen wurde.

  • Hörerpostsendung 14.10.2018

    Hörerpostsendung 14.10.2018

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Heute möchte ich mit einigen Durchsagen in eigener Sache beginnen. Zum einen haben Sie vielleicht aus den Ansagen gleich nach dem Nachrichtenblock oder von unserer Webseite erfahren, dass Radio Rumänien am 1. November 90 Jahre alt wird. Dazu gibt es zum einen Preisausschreiben, das dem Festival der Rundfunkorchester, aber auch dem 90. Geburtstag des Rumänischen Rundfunks gewidmet ist. Zum anderen veranstalten wir auch in diesem Jahr am ersten Novembersonntag, also dieses Jahr am 4. November 2018 den Hörertag. Leider gibt es aus Kostengründen auch diesmal keine Live-Sendung, wir bemühen uns aber, einen ausgewogenen Mix aus den Zuschriften der Hörer aus aller Welt zu bringen.



    Der gute alte Rundfunk hat in diesen 90 Jahren eine Menge durchgemacht. Das Radio durchlebte die Zwischenkriegszeit, dann die Jahre des Zweiten Weltkriegs, die Nachkriegszeit des Kalten Kriegs und die Jahrzehnte der kommunistischen Diktatur in Rumänien und anschlie‎ßend den Fall des Kommunismus und des Eisernen Vorhangs 1989. Der Rundfunk begleitete auch die Übergangszeit zur Demokratie in Rumänien. Hörte man zu Zeiten unserer Gro‎ßeltern Radio auf herkömmlichen Geräten, kann man heute Radio auf unterschiedlichen digitalen Geräten empfangen.



    Die Stimme, die Ihnen geschildert hat, was in Rumänien passiert, Ihnen Rumänien erklärt und versucht, Ihnen das Land näher zu bringen, war und ist Radio Rumänien International. Aus diesem Grund fragen wir Sie in der diesjährigen Ausgabe des RRI-Hörertages, welche Rolle das Radio im heutigen Internet-Zeitalter in Ihrem Leben noch spielt, bzw. was speziell RRI für Sie bedeutet. Und dies ungeachtet dessen, ob Sie uns schon vor 1989 gehört haben, als der Sender noch Radio Bukarest hie‎ß, oder erst nach der Wende unseren Sender entdeckt haben.



    Ihre Zuschriften oder auch Audioaufzeichnungen (falls Sie diese technische Möglichkeit haben) können Sie uns wie immer über alle verfügbaren Wege schicken: ob mit der Post, per E-Mail, als Kommentar auf unserer Webseite oder in unserem Facebook-Auftritt — wir werden versuchen, keine Meinung unberücksichtigt zu lassen. Am besten wäre es, wenn Sie uns Ihre Beiträge bis Ende des Monats Oktober zukommen lassen, damit wir noch ein paar Tage zur Vorbereitung der Sendung auf Lager haben.



    Und noch eine Ankündigung habe ich. Der letzte Oktobersonntag naht und an diesem Tag wechselt RRI bekanntlich auch seine Frequenzen. Für unsere Hörer ohne Internetzugang möchte ich heute und nächsten Sonntag die Winterfrequenzen durchgeben. Wer einen Internetanschluss hat, braucht nicht mitzuschreiben, die Frequenzen werden rechtzeitig auf unserer Webseite zu finden sein und morgen schicke ich auch eine E-Mail an alle Hörer, die unseren Newsletter abonniert haben.



    In der Zeit 28. Oktober 2018 — 30. März 2019 können Sie die deutschsprachigen Sendungen von RRI auf folgenden analogen und digitalen Kurzwellen-Frequenzen hören:








    07.00–07.30 UTC

    7 345; 9 770 DRM

    Mittel- u. Westeuropa

    15.00–16.00 UTC

    6 040; 7 330

    Mittel- u. Westeuropa

    19.00–20.00 UTC

    7 235 DRM6 180

    Mittel- u. Westeuropa



    Wir sind seit diesem Herbst auch wieder per Satellit empfangbar, und zwar auf Eutelsat 16A, 16° Ost, vertikale Polarisierung, Frequenz 11512 MHz, Symbolrate: 29,950 MSym/s im DVB-S2-Standard.



    Den Livestream können Sie mit ihrem Rechner oder mobilen Geräten wie Handys und Tablets direkt auf unserer Webseite ansteuern — oder auch über unsere beiden Apps für Android und iOS bzw. auch über Apps von Drittanbietern wie TuneIn oder ähnliche Anwendungen.




    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Einige interessante Bemerkungen zu unseren Programmen erhielten wir auch während des Sommers, als Wiederholungen ausgestrahlt wurden. So etwa fand Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) einen Beitrag in der Reihe Pro Memoria besonders interessant. Folgende Zeilen sendete er uns noch im August per E-Mail:



    Der Hit der Sendungen ist für mich die Sendereihe Pro Memoria, in der es in den letzten Folgen über die kommunistische Zeit ging: Beziehungen zu den afrikanischen Staaten. Es ist immer interessant zu hören, wie die ehemaligen kommunistischen Länder in Afrika versuchten, einen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen. So hat die DDR in Mosambik mit Traktoren und Unterstützung für den Bergbau unheimlich viel investiert. Als das Land jedoch wegen des Bürgerkrieges die Unterstützung nicht zurück zahlen konnte (Kaffee, Steinkohle und Südfrüchte sollten in die DDR geliefert werden) — so wurden Arbeitskräfte für die DDR in Mosambik (und nicht nur dort) als Ausgleich rekrutiert. Das Gehalt dieser Menschen aus Mosambik sollte dann zur Tilgung der Schulden des Staates genutzt werden. Moderner Sklavenhandel sozusagen. Gab es solche Gastarbeiter“ aus den afrikanischen Staaten auch in Rumänien?




    Vielen Dank für Ihr Interesse, lieber Herr Winkler. Gastarbeiter gab es nach meinem Wissen nicht in der kommunistischen Zeit in Rumänien. Es gab aber ausländische Studenten aus afrikanischen Ländern, die gegen Devisen in Rumänien studieren durften. Die meisten stammten aus den maghrebinischen Ländern Nordafrikas, aber auch aus anderen arabischen Ländern aus dem Nahen und Mittleren Osten, und einige wenige kamen aus Schwarzafrika. Besonders beliebt war das Medizinstudium unter den afrikanischen Studenten, da es erheblich günstiger als in einem westeuropäischen Land war. Interessanterweise haben viele Handel mit unterschiedlichen Sachen betrieben, die in Rumänien damals Mangelware waren. So etwa verkauften viele westliche Zigaretten oder Jeans, manche auch Farbfernseher oder Videogeräte, die sonst nur gegen US-Dollar oder DM in den sogenannten Devisenladen zu finden waren. Ähnlich wie in der DDR (wo diese Läden Intershop genannt wurden) hie‎ß ein solcher Laden hierzulande einfach Shop, und Normalbürger hatten kaum Zugang, da rumänische Staatsbürger nur einen äu‎ßerst begrenzten Betrag in Devisen besitzen durften. So war dann der Spruch Gehen wir ins Studentenheim zu den Arabern, um Westzigaretten oder Jeans zu kaufen“ ein Gemeinplatz unter den damaligen Jugendlichen.



    Und noch eine interessante Geschichte habe ich von einem Freund erfahren. In Rumänien gab es zeitweilig eine chilenische Kolonie. Der Militärputsch von Augusto Pinochet im September 1973 hat viele linksgerichtete Chilenen, oft Intellektuelle, ins europäische Exil getrieben. Viele wanderten nach Schweden aus, einige kamen nach Rumänien oder lie‎ßen sich in anderen sozialistischen Ländern nieder; in einem Bukarester Stadtviertel gab es ein Hochhaus, das mehrheitlich von Chilenen bewohnt war. Nach Ende der Diktatur Pinochets und dem Fall des Kommunismus in Rumänien sind einige in ihre Heimat zurückgekehrt, einige sind zu Verwandten nach Schweden gezogen, andere wiederum sind hier geblieben und haben Familien gegründet. Auf jeden Fall sollten Sie sich nicht wundern, wenn sie irgendwo auf der Welt rumänischsprachige Chilenen treffen — die Kinder dieser Exil-Chilenen sind in Rumänien aufgewachsen. Ein prominentes Beispiel ist die Schauspielerin Clara Flores Aguilera, die mit ihrem Vater nach Rumänien kam und heute noch in Rumänien lebt und wirkt. Die Kollegen von der spanischen Redaktion haben sie vor einigen Jahren interviewt. Wer also des Spanischen kundig ist, kann das Interview auf der spanischsprachigen Variante unserer Webseite finden.




    Martina Pohl (aus Überlingen am Bodensee) fand einen Beitrag in der Reihe Sozialreport interessant. Folgende Zeilen erhielten wir ebenfalls im August:



    Nachdenklich stimmte mich ihr Beitrag über die allein gelassenen Kinder, welche in rumänischen Krankenhäusern behandelt werden. Ich finde es schlimm, wenn Kinder, die dazu noch sehr krank sind, von Eltern nicht besucht werden können, weil das Geld für die Fahrt zur Klinik nicht reicht. Zuwendung, menschliche Nähe und tröstende Worte sind in dieser Zeit nicht nur für Kinder, sondern auch Erwachsene wichtige Faktoren, um zum Heilungserfolg beizutragen. Soviel ich wei‎ß, sind in unseren Kinderkliniken Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern oder einen Elternteil möglich, damit diese intensiv die Zeit bei ihren Kleinen verbringen können. Ich wei‎ß nicht, ob in den Kinderabteilungen der rumänischen Krankenhäuser auch diverse Spielsachen, Plüschtiere oder Bücher für diese Kinder zur Verfügung stehen und die Räumlichkeiten mit aufheiternden Zeichnungen dekoriert sind, so wie es bei uns üblich ist.



    Eckart von Hirschhausen beschreibt in einem seiner Bücher die Heilkraft der körperlichen Nähe im Krankenhaus. Zu früh geborene Kinder werden heutzutage nicht nur im Brutkasten abgekapselt, sondern dürfen auf der nackten Bauchhaut der Mutter liegen. Diese Nähe tut so gut, dass diese Frühchen nachweislich besser trinken, wachsen, ruhiger werden und früher entlassen werden können.



    Die Kampagne in Ihrem Land Kein Kind allein im Krankenhaus“ finde ich umso erfreulicher. Gerade Menschen wie Adelina Toncean und vielen weiteren freiwilligen Helfern gebührt gro‎ßer Dank. Sie engagieren sich und kümmern sich liebevoll um diese Kinder und Waisen. Sie sind es, die dazu beitragen, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen und in schweren Stunden ein Lächeln zu entlocken.



    Vielen Dank für das Feedback, liebe Frau Pohl, und herzliche Grü‎ße nach Überlingen!




    Aus Baden-Württemberg geht es nun weiter nach Meckenheim in NRW, wo unser Hörer Fritz Andorf zu Hause ist. Folgende Zeilen schickte er uns Ende September per E-Mail, als bei uns die Sommerpause vorbei war:



    Liebe Mitglieder der deutschsprachigen RRI-Redaktion,



    wieder ist eine QSL-Karte von RRI bei mir eingegangen, und zwar für meinen Bericht vom 16.07.2018. Vielen Dank für das Foto von den Ruinen der römischen Siedlung in Alba Iulia, die beigelegte hübsche Kunstkarte mit einem Gemälde von János Thorma und die wieder nette Frankatur des Briefes, unter anderem zum Gedenken an Ion Cantacuzino, einem berühmten Arzt und Bakteriologen, wie ich beim Nachschlagen im Internet erfahren habe.



    Am heutigen Herbstanfang war endlich die Zeit ohne aktuellen Funkbriefkasten vorbei, und ich habe mich gefreut, dass Sie, lieber Sorin, nun wieder mit von der Partie sind. Ich hoffe, Sie haben die Zeit nicht nur zur Arbeit im Sender, sondern auch für einige Urlaubstage mit ein paar schönen Reisen nutzen können. Dass Sie auch dienstlich tätig waren, beweisen die Hörerbriefe der vergangenen Wochen — darunter auch meiner –, aus denen Sie heute zitiert haben.



    Apropos Herbstanfang: Gerade heute setzte bei uns im Rheinland nach langer Zeit der erste langanhaltende und ergiebige Regen ein, den wir schon herbeigesehnt hatten, denn in unserem Garten war schon alles vertrocknet. Bei dem kräftigen Regen konnte man fast zusehen, wie die braune Farbe des trockenen Rasens bereits einem zarten Grün wich. Nun, einiges ist in diesem trockenen Sommer dagegen umso prächtiger gediehen. So haben wir hier im Rheinland eine reiche Obsternte, und auch der Wein im nahen Ahrtal verspricht, besonders gut zu werden.



    Interessant in den heutigen Nachrichten fand ich die Meldung, dass von den Einwohnern Brüssels immerhin 9% Rumänen sind und dementsprechend auch etliche Rumänen als EU-Bürger bei den belgischen Kommunalwahlen kandidieren. Ein Beispiel für gelungene Integration, wie ich meine.



    Herzliche Grü‎ße


    von Ihrem Fritz Andorf




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Andorf. Was meinen Urlaub anbelangt, so war er diesen Sommer nicht besonders abwechslungsreich — ich bin zweimal für jeweils ca. 10 Tage ans Schwarze Meer gefahren, einmal Ende Juli und ein zweites Mal Anfang September. Herzliche Grü‎ße nach Meckenheim!



    Zum Schluss die Postliste. Briefe hole ich mir für nächsten Sonntag aus der Ablage. E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagabend von Saleem Alsari (Irak), Georg Pleschberger (Österreich) sowie von Martina Pohl, Carsten Jäger und Bernd Seiser (Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 03.05.2018

    Nachrichten 03.05.2018

    Bukarest: Präsident Klaus Iohannis beteligt sich am Freitag an einem informellen Treffen mit den Staatschefs Bulgariens und Österreichs. Für die Gespräche im bulgarischen Ruse kommen die Präsidenten der drei Länder zusammen, die dieses Jahr und im ersten Quartal des kommenden Jahres den Vorsitz im Rat der Europäischen Union aufeinanderfolgend inne haben. Einen Themenschwerpunkt bildet eine verbesserte Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen den drei Staaten. Laut dem Präsidialamt, soll der rumänische Präsident dabei die Bereitschaft Rumäniens hervorheben, eine gute Zusammenarbeit mit Bulgarien und Österreich im Interesse der europäischen Bürger zu führen. Klaus Iohannis wird sich zudem zusammen mit seinem bulgarischen und seinem österreichischen Gegenüber Rumen Radev und Alexander Van der Bellen an der Tagung Nachhaltige Entwicklung im Donauraum beteiligen.



    Bukarest: Am internationalen Tag der Pressefreiheit hat die US-Botschaft in Bukarest den rumänischen Journalisten gratuliert, die sich in den Dienst des öffentlichen Interesses und der rumänischen Bürger stellen. Laut einer offiziellen Mitteilung der US-Botschaft, sei Rumänien zu einem Vorbild für die Einhaltung des Rechtssstaates in der Region geworden, weil viele mutigen und engagierten Journalisten zahlreiche Unzulänglichkeiten aufgedeckt haben und sich dafür einsetzten, dass die Behörden transparent agieren. Laut dem Bericht über die Pressefreiheit in Rumänien 2017-2018, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, steht aber, dass gewisse Teile der Massmedia durch politische Parteiergreifung und durch Assimilierung der Themen, die von Politikern vorgeschrieben wurden, zur Radikalisierung des politischen Diskurses beigetragen hätten. Die rumänische Medienlandschaft sei zudem von fake news” kontaminiert worden. Die fake news” führten zu Alternativdarstellungen, wodurch die Aktionen der regierenden Politiker legitimiert und die Aktionen der Opposition verteufelt wurden. Die Regierenden in Rumänien, die nach der Parlamentswahl 2016 an die Macht gekommen sind, haben neue Führungen des öffentlich-recthlichen Fernsehens und Rundfunks ernannt und die Rundfunk- und Fernsehgebühr gestrichen; somit wurden die zwei staatlichen Medieneinrichtungen abhängiger von der politischen Macht. Im Top der Pressefreiheit belegt Rumänien Platz 44, vor den USA und nach Südkorea.



    Bukarest: Die Europäische Kommission hat die Prognosen über das Wirtschaftswachstum Rumäniens in 2018 bei 4,5% beibehalten, und für 2019 wird ein Wachstum von 3,9% erwartet. Laut den Frühjahrsprognosen, die am Donnerstag von der EU-Kommission veröffentlicht wurden, soll das Haushaltsdefizit Rumäniens dieses Jahr 3,4% des BIPs betragen, und 2019 3,8% des BIPs erreichen. Die Inflationsrate soll dieses Jahr auf 4,2% steigen und 2019 auf 3,4% zurückgehen. Für 2018 wird in Rumänien eine Arbeitslosenrate von 4,5% erwartet; 2019 soll die Arbeitslosigkeit 4,4% betragen.



    Bukarest: Eine Delegation geleitet von der Ministerin für Auslandsrumänen, Natalia Intotero, unternimmt zw. 3.-5. Mai einen Besuch in Italien. Das Programm beginnt in der Stadt Bari, in der Region Puglia, und endet in Rom, in der Region Lazio. Auf der Agenda der Ministerin für Auslandsrumänen stehen Treffen mit Vertretern der kommunalen Behörden, der Gewerkschaften und der orthodoxen Kirche. Laut Angaben des italienischen nationalen Statistikinstitut leben zur Zeit in Italien mehr als 1.100.000 Rumänen; das sind 23% der 5.000.000 Ausländer, die in Italien angemeldet sind.

  • Die 23. Auflage des Musikfestivals “George Enescu” ist zu Ende gegangen

    Die 23. Auflage des Musikfestivals “George Enescu” ist zu Ende gegangen

    Am Sonntag abend ist das internationale Musikfestival George Enescu” in Rumänien zu Ende gegangen. Vom 2. bis 24. September bot die 23. Auflage des angesehenen Kulturevents dem musikliebenden Publikum rund 125 Konzerte und Rezitale in Bukarest und in weiteren sieben rumänischen Gro‎ßstädten – Iaşi, Braşov, Cluj, Timişoara, Bacău, Ploieşti und Sibiu – bei denen Tausende Musiker, Instrumentisten, Solisten und Dirigenten aufgetreten sind.



    Ehrenpräsident des Festivals George Enescu“ war der bekannte Dirigent Zubin Mehta. Künstlerischer Leiter des Festivals war mit Wladimir Jurowski ein weiterer namhafter Dirigent. Beim Eröffnungskonzert leitete Wladimir Jurowski das London Philharmonic Orchestra, das George Enescus Oper Oedipe“ als Konzerstück aufführte. Neben dem bekannten London Philharmonic Orchestra traten in Bukarest weitere namhafte Orchester der Welt auf, darunter Orchestre National de France, Filarmonica della Scala und Royal Concertgebouw Amsterdam. Auch namhafte rumänische Orchester waren dabei: das Orchester und der Chor der Philharmonie George Enescu“, das Orchester des Rumänischen Rundfunks, die Philharmonien aus Cluj, Iaşi, Timişoara, Bacău und Braşov. Es war eine ausgezeichnete 23. Auflage des Musikfestivals George Enescu“, meint der Musikkritiker Costin Popa:



    Ich bin fest davon überzeugt, dass die Organisatoren sich bemühen, im Jahr 2019 eine genauso wertvolle 24. Festivalauflage zusammenzustellen, die dem Publikum viel Freude bereiten sollte. Nach den Salzburger Festspielen, dem weltweit bedeutendsten Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst ist das internationale Musikfestival George Enescu“ auch ein Kulturevent von gro‎ßem Format.“



    Wie auch in den vergangenen Jahren enthielt das Festivalprogramm Konzertreihen und Sonderveranstaltungen. Neben den bereits etablierten Reihen Gro‎ße Orchester dieser Welt“, Kammerrezitale und Konzerte“ und Konzerte um Mitternacht“ fand dieses Jahr zum erstenmal die Reihe Musik des 21. Jahrhunderts“ statt. Dabei wurden im Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks wichtige zeitgenössische Werke in ungewöhnlichen Interpretationen aufgeführt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk war die einzige Medienanstalt in Rumänien, die die Konzerte des internationalen Festivals George Enescu” live sendete. Diese waren im Kultursender Radio România Cultural sowie im Musiksender Radio România Muzical zu hören.



    George Enescu gilt als der grö‎ßte rumänische Komponist aller Zeiten. Der im Jahr 1881 geborene Musiker lebte in der Nachkriegszeit im Exil. Als das kommunistische Regime in Rumänien an die Macht kam, lie‎ß sich Enescu in Paris nieder. In der französischen Haupstadt ist er 1955 gestorben. Das Internationale Musikfestival George Enescu“ wurde 1958 ins Leben gerufen, drei Jahre nach dem Tod des gro‎ßen rumänischen Komponisten. 1971 stellte das kommunistische Regime das Festival ein, aber nach dem Fall des Kommunismus wurde das Musikfestival wiederaufgenommen und findet alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft der rumänischen Präsidentschaft statt.

  • Nachrichten 15.08.2017

    Nachrichten 15.08.2017

    Am Dienstag, den 15. August, zu Mariä Himmelfahrt, hat die rumänische Marine ihren Tag gefeiert – die Jungfrau Maria ist nämlich die Schutzpatronin der Seeleute von überall. Bei den Zeremonien und demonstrativen Übungen vor dem Flottenkommando der Marine im rumänischen Schwarzmeerhafen Constanţa waren auch Präsident Klaus Iohannis und Verteidigungsminister Adrian Tutuianu zugegen. In seiner Ansprache sagte Präsident Iohannis, Rumänien übernehme aktiv seine Rolle als starker Staat und relevanter Akteur in der Region. Die Konsolidierung der Sicherheit und der Verteidigung im maritimen Bereich bleibe weiterhin eine Priorität Rumäniens, betonte Klaus Iohannis. Zu Ehren der rumänischen Marine wurden 21 Kanonenschüsse abgefeuert. Mehr als 3.000 Seeleute beteiligten sich an den Veranstaltungen; auf dem Programm standen unter anderen eine militärische Parade der Marineinfanterie, Schauübungen mit Schiffen, Flugzeugen, und Hubschraubern und ein Konzert mit der rumänischen Marinekapelle. In allen rumänischen Fluss- und Seehäfen, sowie in der Hauptstadt Bukarest fanden ähnliche Veranstaltungen zum Tag der rumänischen Marine statt.



    Im Ferienort Mamaia, an der rumänischen Schwarzmeerküste, findet bis zum 16. August die 100. Buchmesse Gaudeamus statt. Am Montag beteiligten sich Vertreter der Europäischen Kommission in Rumänien im Rahmen der Jubiläumsauflage der Buchmesse Gaudeamus an einer Debatte über die Zukunft der Europäischen Union. Gleichzeitig mit der 100. Auflage der Buchmesse Gaudeamus, die jedes Jahr von Radio Rumänien ausgerichtet wird, feierte auch der Ferienfunk Radio Vacanţa 50 Jahre Bestehen. Die mehrsprachigen Sendungen des Ferienfunks wurden am Anfang von Redakteuren des Auslandssenders Radio Rumänien International gestaltet; Sendesprachen waren außer Rumänisch auch Deutsch, Russisch, Englisch und Französisch. Das Rundfunkorchester veranstaltete zu diesem Anlass drei Freiluftkonzerte.



    In der Ortschaft Izvorul Muresului, im Landkreis Harghita (in der Mitte Rumäniens) findet bis Freitag die 15. Auflage der Sommeruniversität der Rumänen von überall statt. Thema der diesjährigen Auflage ist Von der Ersten Vereinigung zur Großen Vereinigung. Rumänien und die Rumänen von überall, wohin? Bei der Eröffung der Sommeruniversität apellierte der Abgeordnete der Partei Volksbewegung, Eugen Tomac, an alle politische Parteien und Gruppierungen, Lösungen für die Probleme der rumänischen Gemeinden in den Nachbarstaaten zu finden. Der rumänische Staat sollte sich mehr dafür einsezten und Aktionen zur Bewahrung der rumänischen Sprache und der rumänischen Traditionen bei den Gemeinden in den Nachbarstaaten organisieren, so Tomac. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Sommeruniversität war die Vereinigung der Republik Moldau mit Rumänien im Jahr 2018, die von den Teilnehmern unterstützt wurde. Auf dem Programm stehen weiterhin Buchvorstellungen, Rundtischgespräche, Debatten, Volksmusik- und Volkstanzaufführungen. An der Sommeruniversität beteiligen sich Studenten und Hochschullehrer aus Rumänien, der Republik Moldau, aus der Ukraine, Serbien, Bulgarien, Albanien und Mazedonien.

  • 100. Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk wurden in Mamaia gefeiert

    100. Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk wurden in Mamaia gefeiert

    Der öffentlich-rechtliche Sender Radio Romania hatte an diesem Wochenende einen doppelten Anlaß zum Feiern: die 100. Auflage der Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk an der rumänischen Riviera. Und es wurde auch groß gefeiert: mit Ausstellungen, Konzerten des Rundfunkorchesters und Treffen mit alten und neuen Freunden von Radio Romania. Zusammen mit den Konzerten des Symphonieorchesters und der Jazz Big Band gehört die Buchmesse Gaudeamus zu den besten Kulturveranstaltungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders. Die internationale Buchmesse Gaudeamus, die jedes Jahr Anfang November in Bukarest stattfindet, ist ein Barometer der rumänischen Lesekultur. Fünf Tage lang wird Gaudeamus zum Mittelpunkt des Kulturlebens in Bukarest, und dafür sprechen auch die Zahlen: in mehr als 20 Jahren hatte die Buchmesse Gaudeamus mehr als 5.800 Aussteller und über 1,6 Millionen Besucher. Hinzu kommen die mehr als 8.500 Kulturevents, die im Rahmen der Buchmesse Gaudeamus veranstaltet wurden. Wie der Interims-Generalintendant der Rumänischen Rundfunkgesellschaft, Georgica Severin sagte, sei die Buchmesse Gaudeamus zu einer wahren Industrie geworden, die eine klar definierte Rolle bei der Bildung des Publikums spielt. Das geschieht nicht nur dank der internationalen Auflage der Buchmesse jeden November in Bukarest, sondern auch dank der regelmäßigen Präsenz der Buchmesse Gaudeamus in den wichtigsten Kulturzentren Rumäniens. Es gibt beherzte Menschen, die ein Jahr lang die Gaudeamus-Auflagen vorbereiten. Dabei kehrt man zum Buch, zur Grundquelle der Kultur, zurück“, sagte der Generalintendant des Rumänischen Rundfunks bei der Sommerauflage der Buchmesse Gaudeamus in Mamaia.



    Der zweite Anlaß zum Feiern war der 50. Jahrestag seit der Gründung eines der beliebtesten Rundfunksender in Rumänien; es handelt sich um den bekannten Ferienfunk an der rumänischen Schwarzmeerküste. Seit 1994 werden die Ferienfunk-Sendungen vom Regionalsender Radio Constanta ausgestrahlt, aber seit der Gründung des Ferienfunks am 14. Juli 1967 bis 1994 waren bekannte Redakteure von Radio Rumänien International für die Ferienfunk-Sendungen in fünf Sprachen verantwortlich. Die erste Erkennungsmelodie des Senders war der Walzer im schnellen Tempo Valurile Dunării Donauwellen, des rumänischen Komponisten Iosif Ivanovici. Der Ferienfunk strahlte zwischen 9 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr in fünf Sprachen aus: Rumänisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch und sollte ursprünglich Propagandazwecken dienen, aber auch ausländische Touristen mit Informationen versorgen. Für die Redakteure, die im Sommer Ferienfunksendungen machten, war es eine Zeit der Freiheit. Es gab keine politische Sendungen, weil die Touristen an der Schwarzmeerküste sich entspannen und ihren Urlaub genießen sollten – da wurde keine politische Erziehung gemacht. Manche Programme erlangten aber bald auch einen teilweise subversiven Charakter, da nahezu jeder Musikwunsch erfüllt wurde – die Moderatoren spielten auch die hereingeschmuggelte Musik westeuropäischer und amerikanischer Bands, die bei den anderen staatlichen Rundfunksendern nicht gern gesehen waren. Musik aus dem angelsächsischen Raum war somit den ganzen Sommer über heimisch an der rumänischen Schwarzmeerküste.

  • Nachrichten 12.07.2017

    Nachrichten 12.07.2017

    Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Bukarest, Hans Klemm, gratulierte am Mittwoch den rumänischen Behörden im Kontext der Ankündigung der Agentur für Sicherheit und Kooperation über die Anschaffung von sieben Boden-Luft Patriot-Raketenabwehrsystemen. Dies erklärte der US-Botschafter Hans Klemm bei einem Treffen mit dem rumänischen Verteidigungsminister, Adrian Tutuianu. Dabei sagte Tutuianu, die Durchführung dieses Programms werde die Verteidigungskapazitäten Rumäniens entwickeln, die Ostflanke der Nordatlantischen Allianz konsolidieren und die strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und den USA verstärken. Das US-State Department bewilligte den Verkauf des 3,9 Milliarden Dollar teueren Patriot-Raketenabwehrsystems an Rumänien. In den nächsten Jahren wird Rumänien 6 Milliarden Dollar für neue Raketenabwehrsysteme ausgeben.




    Der Vorsitzende der Bukarester Abgeordnetenkammer, Liviu Dragnea, unternimmt einen offiziellen Besuch in Israel, auf Einladung des Knesset-Vorsitzenden Yuli Edelstein. Bei einer Sitzung des israelischen Parlaments finden am Mittwoch Beratungen über die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen dem rumänischen und dem israelischen Parlament statt. Ebenfalls am Mittwoch wird Liviu Dragnea vom israelischen Premierminister, Benjamin Netanjahu, empfangen. Auf dem Programm steht auch auch ein Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem.




    Das Bukarester Verfassungsgericht hat die Anzeige der Nationalliberalen Partei betreffend die Änderung des Gesetzes über die Funktionierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und des öffenlich-rechtlichen Fernsehens angenommen. Das besagte Gesetz würde gegen mehrere Verfassungsrechte versto‎ßen und unerlaubtes Einmischen der staatlichen Behörden in das Assoziierungsrecht ermöglichen, steht in der Anzeige. Die Verfassungsrichter haben festgestellt, dass die endgültige Form des Gesetzentwurfes Vorschriften enthält, welche die Funktionierung der zwei Einrichtungen grundsätzlich verändern würden. Ferner würden gewisse Bestimmungen gegen die Verfassung versto‎ßen. In dem Schreiben der Nationalliberalen Partei steht, das Regierungskabinett habe im Monat März dem Senat eine negative Stellungnahme über den Gesetzentwurf eingereicht, und der Haushaltsausschuss des Bukarester Senats habe am 14. Juni 2016 ebenfalls eine negative Stellungnahme dazu abgegeben.




    Die rumänische Marine nimmt seit einigen Tagen an der grö‎ßten multinationalen Militärübung ihrer modernen Geschichte teil. 745 Soldaten, 12 Kriegsschiffe und 12 Boote sowie 18 Landfahrzeuge sind aus Rumänien bei der diesjährigen Ausgabe der SABER GUARDIAN dabei. Die Übung findet zeitgleich in Bulgarien, Rumänien und Ungarn statt. Allein in Rumänien sind 25.000 Soldaten und 2.000 Kampfmittel aus 23 Staaten dabei. Die Übung wird von den amerikanischen Streitkräften koordiniert.




    Das Damen-Tennisduo gebildet aus der Rumänin Monica Niculescu und der Taiwanesin Hao-Ching Chan hat am Mittwoch den Einzug ins Wimbledon-Halbfinale geschafft. Die beiden haben dich gegen die Amerikanerin Cici Bellis und die Tschechin Marketa Vondrousova mit 6-3, 6-4 durchgesetzt. Die beste rumänische Tennisspielerin, Simona Halep (Platz 2 WTA) hat am Dienstag die Qualifizierung ins Halbfinale des Wimbledon-Turniers verpasst. Simona Halep verlor im Viertelfinale des dritten Grand-Slam-Turniers des Jahres mit 6-7, 7-6, 6-4 gegen die Britin Johanna Konta.

  • Nachrichten 21.03.2017

    Nachrichten 21.03.2017

    Der Oberste Verteidigungsrat hat am Dienstag in Bukarest dem Mandat Rumäniens für den NATO-Gipfel am 24.-25 Mai zugestimmt. Die Bekräftigung des transatlantischen Engagements, die strategische Bedeutung des Schwarzmeers und die Anerkennung des Beitrags Rumäniens an den NATO-Einsätzen sind die Themenschwerpunkte, die Rumänien auf dem Brüsseler Gipfel angehen soll, erklärte der rumänische Staatschef Klaus Iohannis zum Abschluß der Sitzung. Ferner teilte Iohannis mit, er habe die Teilnahme einer Kompanie an der NATO-Kampfgruppe in Polen gebilligt und gab dem Parlament bekannt, dass 120 rumänische Militärs und die entsprechende Aufrüstung nach Polen entsandt werden sollen. Er habe auch das Rüstungsprogramm der rumänischen Armee bis 2026 und in weiterer Perspektive bestätigt, sagte noch Präsident Iohannis.



    In der südostrumänischen Hafenstadt Constanţa wurde am Dienstag in einer Zeremonie die Rückkehr des Bataillons Weiße Haie aus Afghanistan gefeiert. Die rumänischen Soldaten haben sich im Zeitraum August 2016 – März 2017 an der NATO-Mission Resolute Support in der Provinz Kandahar beteiligt. Im Rahmen des NATO-geführten Einsatzes, an dem insgesamt 420 Militärs teilnahmen, haben die rumänischen Soldaten den Flughafen in Kandahar gesichert und das vorort entsandte Personal der NATO-Verbündete geschützt. Wie das Bukarester Verteidigungsministerium mitteilte, sind 23 rumänische Militärs bei Missionen in Afghanistan ums Leben gekommen und weitere 100 wurden dabei verletzt. Rumänien beteiligt sich seit 2001 an Einsätzen des internationalen Militärbündnisses unter Führung der NATO und der USA in Afghanistan.



    Der französische Dienst des Auslandssenders des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Radio Rumänien International, wurde mit dem Preis der Frankophonie ausgezeichnet. Der Preis der Gruppe der Botschaften, diplomatischen Vertretungen und Kulturinstitute der frankophonen Welt wurde unseren Kollegen am internationalen Tag der Frankophonie vergeben, der seit 1995 alljährlich am 20. März gefeiert wird. Somit wurden sie für hervorragende Leistungen in der Förderung der französischen Sprache und der Werte der Frankophonie in Rumänien geehrt. Die rumänischen Kulturinstitute haben auch im Ausland aus diesem Anlass zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Rumänien hat sich 1993 der Internationalen Organisation der Frankophonie angeschlossen.



    Der rumänische Filmregisseur Cristian Mungiu wird bei der 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes die Sektion Cinéfondation und die Jury für Kurzfilme präsidieren. Dies wurde von den Organisatoren auf der Webseite des Festivals bekanntgegeben. 2013 war Cristian Mungiu Mitglied der vom amerikanischen Regisseur Steven Spielberg präsidierten Jury. Cristian Mungiu kann bereits auf eine gute Erfolgsbilanz in Cannes zurückblicken: Von seinen bislang vier Spielfilmen wurden drei an der französischen Riviera ausgezeichnet. Das Abtreibungsdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ wurde 2007 sogar mit der höchsten Auszeichnung, der Goldenen Palme, belohnt. Das Klosterdrama Hinter den Hügeln“ bekam 2012 zwei weitere Preise: den für das Drehbuch und jenen für die besten Hauptdarstellerinnen, bzw. Cristina Flutur und Cosmina Stratan. Und 2016 erhielt Cristian Mungiu in Cannes den Preis für die beste Regie. Cinéfondation ist eine Stiftung unter der Schirmherrschaft des Filmfestivals in Cannes, die ins Leben gerufen wurde, um die neuen Generationen von Filmemachern zu inspirieren und zu unterstützen. Cristian Mungiu erklärte, er sei stolz, die jungen Kinomacher dazu zu ermuntern, sich mutig auszudrucken und ihre eigene Stimme zu finden. Die 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes findet zw. 17.-28. Mai statt.



    Die rumänische Fußball-Nationalmannschaft bereitet sich auf das Spiel von Sonntag gegen Dänemark auf. Die Partie, die in Klausenburg stattfindet, gilt für die Gruppe E der WM-Qualifikation 2018. In den bisherigen Spielen hat sich das rumänische Team entscheidend 5-0 gegen Armenien durchgesetzt, während das Heimspiel gegen Montenegro mit einem unentschiedenen Ergebnis, 0-0, endete. Im Heimspiel gegen Polen erlitt die Nationalmannschaft eine bittere Niederlage, 0-3 und belegt infolgedessen mit 5 Punkten den vierten Platz in der Gruppe. Die rumänische Mannschaft wird in der WM-Vorrunde zum ersten Mal von einem ausländischen Trainer, dem Deutschen Cristoph Daum geleitet. Der ehemalige Bunderligatrainer hat im Herbst 2016 die rumänische Nationalelf übernommen.

  • Nachrichten 14.01.2017

    Nachrichten 14.01.2017

    Der rumänische Finanzminister, Viorel Stefan, hat am Samstag bei einem Interview für einen privaten Fernsehsender erklärt, dass nach einer ersten Einschätzung des Staatshaushaltes die Regierung über genug fiskalen Spielraum verfüge, um die Ma‎ßnahmen des Regierungsprogramms der Koalition der Sozialdemokraten und Liberaldemokraten (PSD-ALDE) zu finanzieren. Die Haushaltsdefizitgrenze von 3% des BIP, die von der EU auferlegt wurde, sei nicht verhandelbar, so Viorel Stefan. Andererseits sei es ausgeschlossen, dass neue Steuer eingeführt oder die existierenden Steuer erhöht werden, sagte noch der Finanzminister. Staatspräsident Klaus Iohannis hatte neulich darüber gewarnt, dass es für die Regierung sehr schwierig wird, dieses Jahr bei einem Haushaltsdefizit von 3% des BIP zu bleiben. Im Regierungsprogramm der Sozialdemokratischen Partei wird eingeschätzt, dass die rumänische Wirtschaft in den nächsten 4 Jahren im Durchschnitt um 5,5% steigen wird. Das ist ein viel höher Prozentsatz als die Wirtschaftsanalysten aufgrund der Gehaltserhöhungen der Staatsangestellten, des Wachstums der öffentlichen Investitionen und der Steuerreduzierungen prognostiziert hatten. Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 sollte am 25. Januar dem Parlament vorgelegt werden.



    In den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres war das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens um mehr als 2 Milliarden Euro höher als in derselben Periode des Jahres 2015. Am 30. November 2016 bezifferte sich die langfristige Auslandsverschuldung Rumäniens auf knapp 70 Milliarden Euro, um etwa 1% weniger als Ende 2015. Dagegen stieg die kurzfristige Auslandsverschuldung um mehr als 14% und überstieg 22,7 Milliarden Euro. Laut Wirtschaftsexperten sind diese Zahlen keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2016 das Handelsbilanzdefizit ständig gestiegen ist. Das schnelle Steigen der Auslandsverschuldungen könnte den Investoren Sorgen schaffen, und das bedeutet für Rumänien höhere Kosten bei der Aufnahme von Darlehen und Krediten auf den internationalen Finanzmärkten.



    Der Vorsitzende der rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Alexandru Rafila, hat erklärt, dass in Rumänien keine landesweite Grippe-Epidemie festgestellt wurde; es handele sich um lokale epidemische Situationen, vor allem im Süden des Landes. Die Anzahl der Grippefälle sei aber viel gestiegen, um 40% in Vergleich zu derselben Periode des vergandenen Jahres, so Alexandru Rafila. In Rumänien sind fünf Erwachsene und ein einjähriges Kind an dem gleichen Grippevirus gestorben, der in Frankreich bereits 50 Opfer gefordert hat. Rumänische Ärzte haben den Virenstrang AH3N2 in mehr als 230 Fällen bestätigt, die meisten davon in Bukarest. 13 Todesopfer forderte bis jetzt auch die Masernepidemie in Rumänien – besonders Kinder sind anfällig, umso mehr da aufgrund einer Verweigerungskampagne weniger Kinder geimpft wurden. Die Anzahl der geimpften Kinder liegt um 20 Prozent unter dem Sicherheitsniveau der Wweltgesundheitsorganisation.



    In Rumänien finden in diesen Tagen Veranstaltungen zum Feiern des Nationalen Kulturtages statt. Seit 2010 wird jedes Jahr in Rumänien der Nationale Kulturtag am 15. Januar, dem Geburtstag des Nationaldichters Mihai Eminescu, gefeiert. In Bukarest werden Musikrezitale und Rundtischgespräche mit Kulturpersönlichkeiten veranstaltet. In einer bedeutenden Londoner Bibliothek wurde eine Abteilung mit rumänischen Büchern eingerichtet, und in Venedig wurde eine Graphikausstellung eröffnet, die dem rumänischen Schriftsteller Ion Creanga und seinen Literaturhelden gewidmet ist. Im Gro‎ßen Saal des Rumänischen Rundfunks findet am Sonntag das Jubiläumskonzert des Rundfunksorchesters Lipatti 100” statt. Dieses Jahr plant das rumänische Kulturinstitut eine Veranstaltungsreihe zum 100-Jahre-Jubiläum seit der Geburt des rumänischen Musikers Dinu Lipatti. Der Nationale Rumänische Kulturtag wird auch in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau, und in den rumänischen Gemeinden im Ausland offiziell gefeiert.



    Das rumänisch-ukrainische Doppel Raluca Olaru/Olga Sawtschuk hat das Finale des Tennisturniers in Hobart gewonnen. Das Turnier in Australien wird mit Preisen im Gesamtwert von über 225.000 Dollar dotiert. Raluca Olaru und Olga Sawtschuk setzten sich gegen das kanadisch/chinesische Doppel Gabriela Dabrowski/Zhaoxuan Yang durch. Die rumänische Tennisspielerin Monica Niculescu hat das Einzelfinale gegen die Belgierin Elise Mertens verloren. Monica Niculescu (Platz 40 WTA) ist eine der sechs Tennisspielerinnen, die ab Montag Rumänien beim Australian Open vertreten. Die anderen fünf sind Simona Halep (Platz 4 WTA), Irina-Camelia Begu (Platz 30 WTA), Sorana Cîrstea (Platz 78 WTA), Patricia Ţig (Platz 106 WTA) und Ana Bogdan, die sich durch die Qualifizierungsspiele hochkämpfte.

  • Gesetz zur Abschaffung der Rundfunkgebühren kann bald in Kraft treten

    Gesetz zur Abschaffung der Rundfunkgebühren kann bald in Kraft treten

    Das neue Parlament in Bukarest wies die Argumente von Präsident Iohannis als unbegründet zurück. Damit entfallen, neben weiteren 101 Abgaben, die Rundfunkgebühren. Die Entscheidung hatte bereits das alte Parlament vor den Wahlen am 11. Dezember getroffen, bei denen die sozialdemokratische PSD einen deutlichen Sieg erzielte. Doch bis dato hatte der Staatschef sich geweigert, das Gesetz zu verabschieden. Indes hatte das Verfassungsgericht die Verfassungsmä‎ßigkeit des Textes bestätigt.



    Dennoch hielt es der Präsident für notwendig, dass vor allem die Auswirkungen des Gesetzes auf die Bevölkerung näher untersucht werden. Deshalb berief sich Iohannis auf die letzte ihm zur Verfügung stehende Lösung: er schickte den Gesetzentwurf zur Neuprüfung an das Parlament zurück. Dieses billigte die Rechtsakte alerdings ein weiteres Mal.



    Das Gesetz soll jenen Bürgern unter die Arme greifen, die nicht mehr erniedrigt werden und nicht mehr anstehen wollten, wetterte der Urheber des Entwurfs, der PSD-Vorsitzende Liviu Dragnea, vom Rednerpult der Abgeordnetenkammer. In seiner Ansprache bezog er sich unter anderem auf die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosender TVR und Radio Rumänien.



    Erst von nun an werden diese zwei Institutionen sich der Politisierung entziehen und ihre Abhängigkeit von der Politik beseitigen können. Das unter der Voraussetzung, dass sie jedes Jahr laut Gesetz genau wissen werden, über welche Finanzmittel sie verfügen. So werden sie sich weder beim Ministerpräsidenten noch beim Parlament, dem Finanzminister oder irgendeinem anderen gerade einflussreichen politischen Amtsträger Geld erschleichen müssen.



    Neben den Sozialdemokraten stimmten auch die Koalitionspartner von ALDE für das Gesetz. Auch der Ungarnverband UDMR, der ein Protokoll über die parlamentarische Zusammenarbeit mit der PSD und ALDE unterzeichnete, stimmte zugunsten des Entwurfs, auch wenn seine Vertreter im Plenum für die Erhaltung der Rundfunkgebühren plädiert hatten. Das Parlament könne die beiden Institutionen nicht in Ungewissheit leben lassen, sagte der Vorsitzende des Ungarnverbandes, Kelemen Hunor.



    Jetzt ändert sich der ganze Staatsbediensteten-Ansatz für die beiden Anstalten und, darüber hinaus ändert sich durch die Aufhebung der Gebühren die gesamte Betriebsstruktur der beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten. Es werden einschlie‎ßlich die Entlohnungstabellen in den beiden Institutionen zur Debatte stehen und am Ende könnten wir feststellen, dass wir durch diese Abstimmung bei beiden Anstalten für Chaos gesorgt haben.



    Ferner stimmten die Abgeordneten der nationalen Minderheiten zugunsten des Gebühren-Gesetzes. Aus der Opposition forderte die Nationalliberale PNL die Streichung des Absatzes bezüglich der Aufhebung der Rundfunkgebühren aus dem Gesetzestext, wie die Interimschefin der PNL, Raluca Turcan, erklärte.



    Man wei‎ß nicht, was mit dem Status der Angestellten in den beiden Institutionen geschehen wird. Die Finanzierungsquelle wandert von den Nutznie‎ßern der Dienste zum Staatshaushalt und wir laufen Gefahr, die beiden Anstalten in einfache Werkzeuge des Geldgebers, also der Regierung, umzuwandeln.



    Die oppositionelle Volksbewegung entschied sich zugunsten der Beibehaltung der Rundfunkgebühren, mit der Begründung, dass die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit der Massenmedien in Rumänien mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten beginnen müsse. Schlie‎ßlich beschloss die Union Rettet Rumänien, das Gesetz beim Verfassungsgericht anzufechten.

  • Nachrichten 16.12.2016

    Nachrichten 16.12.2016

    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Freitag angekündigt, das neue Parlament am kommenden Dienstag einberufen zu wollen. Am Mittwoch und Donnerstag wolle er sich schließlich mit den Vertretern der politischen Parlamentsparteien zusammensetzen. Der Staatschef hatte am Mittwoch die erste Beratungsrunde mit den Parteien über die Bildung einer neuen Regierung abgeschlossen. Die Vertreter der Mehrheitskoalition aus der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und der Allianz der Demokraten und Liberalen (ALDE) lehnten die Einladung des Staatschefs ab. Es gebe keine rechtliche Grundlage für die Beratungen, lautete ihre Begründung. Sie wollten allerdings nach der Amtseinführung der neuen Legislative den Präsidenten treffen. Iohannis bezeichnete die Geste als unhöflich. An den Beratungen beteiligten sich dennoch Vertreter der Nationalliberalen Partei (PNL), der Union Rettet Rumänien (USR), des Ungarnverbandes (UDMR), der Partei Volksbewegung (PMP) und der Gruppe der Nationalen Minderheiten.



    In Bukarest gehen indes die Verhandlungen zwischen der sozialdemokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten -über die Harmonisierung des Regierungsprogramms weiter. Die beiden Parteien werden zusammen 54 % der Mandate im künftigen Parlament haben. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten Liviu Dragnea sagte, er werden bei den nächsten Beratungen mit dem Staatschef Klaus Iohannis eine Person für das Amt des Ministerpräsidenten vorschlagen. Infolge der Parlamentswahlen vom 11. Dezember werden 6 Parteien im Parlament vertreten sein. Die sozialdemokratische Partei hatte die meisten Stimmen bekommen, ihr Ergebnis von etwa 45% reichte jedoch nicht für die alleinige Regierungsbildung aus.



    Das Gesetz zur Abschaffung von 102 Gebühren, das vom Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, vorgelegt wurde, ist verfassungsgemäß. Das hat am Freitag das Verfassungsgericht in Bukarest beschlossen. Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hatte das Gesetz angefochten. Dieser erklärte am Freitag, er werde es dem Parlament zur Überarbeitung zurück schicken. In der Begründung seiner Verfassungsklage behauptete Iohannis, das Gesetz würde die Gewaltenteilung, sowie auch die Haushalts-Normen verletzen. Manche Gebühren würden zudem einen Teil der Einkommen mancher Institutionen darstellen. Dazu zählen auch die Rundfunkgebühren. Klaus Iohannis meinte, die Abschaffung der Gebühren könnte die Autonomie der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten einschränken.



    In Temeswar haben am Freitag die ersten Gedenkveranstaltungen zur antikommunistischen Revolution von 1989 begonnen. 90 Menschen starben während der ersten Aufstände vor 27 Jahren in der westrumänischen Stadt. Weitere knapp 400 Menschen wurden verletzt. Mehr als 1000 Menschen verloren bei den landesweiten Protesten zwischen dem 16. und 25. Dezember ihr Leben, weitere 3400 wurden verletzt. Rumänien war das einzige Land im Ostblock, in dem die Wende mit Gewalt herbeigeführt wurde. Diktator Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena wurden zum Tode verurteilt und am ersten Weihnachtstag hingerichtet.



    SPORT: Rumäniens Handball-Damen haben bei der EM in Schweden das Playoff um Platz fünf gegen Deutschland für sich entschieden. Nach einer dramatischen Schlussphase, setzte sich das Team mit 23:22 durch. Die rumänische Mannschaft hatte nach der Niederlage im letzten Hauptgruppenspiel gegen Dänemark den Einzug ins Halbfinale verpasst. Dennoch waren die Fans mit den Siegen über Olympiasieger Russland, den ewigen Rivalen Ungarn, sowie Kroatien und Tschechien zufrieden. Nationaltrainer der Rumäninnen ist der Spanier Ambros Martin, der vergangenen Monat den Schweden Tomas Ryde abgelöst hatte.