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  • Hörerpostsendung 7.12.2014

    Hörerpostsendung 7.12.2014

    Wie vergangen Sonntag angekündigt erfahren Sie heute und in den kommenden zwei Sendungen je ein Rezept eines rumänischen Weihnachtsgebäcks. Zuvor sei jedoch gesagt, dass Sie nicht unbedingt jeden Sonntag mitschreiben oder nachher auf unserer Homepage schauen müssen. Wer gerne jetzt schon seine Backkünste üben möchte, dem können wir alle drei Rezepte jederzeit per E-Mail zuschicken. Es war dies schon der Fall mit einer Hörergruppe aus Halle an der Saale sowie mit einem Hörer oder einer Hörergruppe aus der Schweiz. Im Internetformular hinterlie‎ß Stefan Bösch (aus Bichwil, Schweiz) eine Botschaft mit Bezug auf die Hörerpostsendung vom vergangenen Sonntag:



    Hallo RRI-Team!



    Am wöchentlichen Stamm des Eidgenössischen Verbandes der Übermittlungstruppen, Sektion Uzwil, hatten wir das Vergnügen, Eurem Programm zuzuhören. Für einmal nutzen wir unseren Kurzwellensender nur für den Empfang. Für uns war es sehr amüsant, so detailliert über die E-Mail-Problematik zu hören. Ein bisschen enttäuscht waren wir dann aber, als wir hörten, dass die Weihnachtsrezepte erst in den nächsten Wochen gesendet werden. User Koch hatte den Notizblock schon bereit. Da müssen wir mit dem Kosten noch eine Woche länger warten. Es wäre schön, von Euch für unser Stammlokal eine QSL-Karte zu bekommen. Besten Dank und freundliche Grü‎ße


    Stefan Bösch




    Vielen Dank für die Zeilen und Grü‎ß zurück, lieber Herr Bösch. Ich muss zugeben, dass ich googeln musste, was Übermittlungstruppen hei‎ßt — es ist die schweizerische Bezeichnung der Fernmeldetruppen. Dass die Kurzwelle beim Militär noch zur Anwendung kommt, war mir klar, sonst gibt es nicht mehr viele Sender in diesem Bereich. Gerne schicken wir eine QSL zum Ausschmücken Ihres Stammlokals, die drei Rezepte dürften Sie schon erhalten haben.




    Unser Stammhörer Paul Gager aus Deutschkreutz im Burgenland lie‎ß uns folgende nette Zeilen per Internetformular zukommen:



    Werte Redaktion, seit 7 Tagen kein Sonnenstrahl. Nebel und Wolken halten dicht. Umso schöner, dass es das Gemüt wärmende, tägliche deutschsprachige Programme aus dem sonnigen Bukarest gibt. Mit kurzwelligen Grü‎ßen



    Paul Gager




    Vielen Dank und Gru‎ß zurück, lieber Herr Gager. In Bukarest ist es leider auch trüb und bedrückend, ich als wetterfühliger Mensch bin da richtig ang´fressen, wie man in Österreich sagt, kein Sonnenschein seit zwei Wochen.




    Ebenfalls aus Österreich und zwar aus Wien erreichten uns zwei Briefe von Wolfgang Waldl, die noch im November abgeschickt worden waren. Hier eine Zusammenfassung der beiden:



    Sehr geehrte Redaktion,



    Zu Ihrer Sendung am 2. November zum Hörertag möchte ich Ihnen herzlich gratulieren!!!



    Die Sendung war ausgezeichnet gestaltet und die zahlreichen Beiträge zeigten wieder einmal, wie hoch das Niveau Ihrer Hörerschaft ist.



    Die Vielfalt der Beiträge war sehr interessant und es ist sicher so, dass der Fortschritt für viele Menschen, auch im Beruf, Erleichterungen gebracht hat. Als ich ein Kind war, waren fast 2/3 unserer Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig und plagten sich im Schwei‎ße ihres Angesichtes um das tägliche Brot. Heute gibt es industrielle Tierzucht usw. und die vielen kleinen Bauern sind verschwunden.



    Die Beiträge von Herrn Friedrich, Gager und Lindner waren ganz auf meiner Linie, aber auch die übrigen Zitate waren sehr interessant.



    In einem alten KW-Führer aus dem Jahr 1981 fand ich unter Radio Bukarest folgende Notiz: Der kleine rumänische Sprachkurs wird von Zeit zu Zeit wiederholt.“ Gibt es diesen noch in Ihrem Archiv? Eine Wiederholung wäre sehr interessant. Infolge Ihrer starken Präsenz im Äther möchte ich im kommenden Jahr mit dem Erlernen der rumänischen Sprache beginnen.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen. Zum Thema Hörertag gibt es noch einen Nachtrag. Zwei Hörerbeiträge in deutscher Sprache wurden für eine kleine Belohnung mit einem Treuepreis ausgewählt. Es handelt sich um Hans-Martin Friedrich aus Wetzikon (Schweiz) und Andreas Pawelczyk (aus Mannheim). Sie werden jeweils eine CD mit der rumänischen Folkloresängerin Maria Tănase und eine Broschüre erhalten. Die Pakete waren schon letzten Mittwoch fertig, sie dürften kommende Woche verschickt werden.



    Zum Thema Rumänisch-Sprachkurs in unserem Archiv: Ich habe bisher leider keine entsprechenden Tonbänder oder Skripte gefunden; falls es solche gegeben hat, wurden sie wohl nicht aufbewahrt. In Wien gibt es aber mit Sicherheit genügend Möglichkeiten, Rumänisch zu lernen. Zum einen am Institut für Romanistik der Universität Wien, zum anderen sicherlich auch an diversen Volkshochschulen.




    Von unserem bereits erwähnten Hörer Andreas Pawelczyk erhielten wir gleich mehrere Fragen, eine davon möchte ich heute beantworten. Im Zusammenhang mit einem Sendebeitrag in der Reihe Sozialreport schrieb Herr Pawelczyk folgendes:



    Da lief bei Ihnen über den Sender ein Bericht über Obdachlose in Rumänien. Angeblich über “Versager” in der Gesellschaft. Sie seien verstärkt in Bukarest und anderen kleineren Städten zu finden. Es sollen verstärkt Drogenabhängige, elternlose und ehemalige Häftlinge sein. Man will ihnen über gewisse Werkstätten mit einem Mindestlohn, warmen Essen und einer Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr helfen.



    Das mag alles schön klingen, doch vermisse ich bei Ihnen im Bericht konkrete Zahlen, wieviele Obdachlose es konkret in Rumänien gibt. Können Sie da mit einer Statistik weiterhelfen? Ja, und wie viele werden nicht betreut und hängengelassen? Währenddessen sind in Rumänien in den ersten neun Monaten schon 244.000 Fahrzeuge von Dacia hergestellt worden. Bittere Welt in Rumänien.




    Vielen Dank für den Kommentar und für die Fragen. Dass heute nicht mehr so viele Zahlen in den Sendebeiträgen zu finden sind, ist mit der früheren Kritik zu erklären, dass unsere Beiträge zahlenlastig seien. Das war auch oft der Fall, beispielsweise im Wirtschaftsmagazin. Als Hörer kann man sich nur schwer Zahlen merken, da hilft es eher, Bruchzahlen zu verwenden, z.B. zwei Drittel aller Arbeitslosen, ein Fünftel aller Patienten usw. Zum anderen gebe ich Ihnen teilweise Recht, dass man aus dem erwähnten Beitrag nicht erfährt, wieviele Obdachlose es konkret in Rumänien gibt. Das Problem ist aber, es gibt nur wenige offizielle Statistiken dazu. Die in der Sendung erwähnten NGOs, die sich der Obdachlosen annehmen, beklagen selbst dieses Desinteresse der Behörden und versuchen anhand von eigenen, partiellen und ungenauen Schätzungen zu arbeiten. So etwa ist bei Samsusocial zu lesen, dass es allein in Bukarest etwa 5.000 erwachsene Obdachlose gebe, davon seien 22% Frauen. Nach Altersgruppen aufgeteilt sind etwa 33% der Obdachlosen im Alter von 40 bis 49 Jahren, 22% sind 30 bis 39 Jahre alt und jeweils 17% entweder 20 bis 29 Jahre alt oder älter als 50. Diese Statistik stammt allerdings aus dem Jahr 2010.



    Einer Doktorarbeit zum Thema Obdachlosigkeit als Merkmal der städtischen Verarmung, deren Abriss auf der Webseite der Bukarester Universität veröffentlicht wurde, konnte ich weitere Infos entnehmen. Auch dort wird beklagt, dass die Erhebung der Obdachlosenzahl bis 2011 nur sporadisch erfolgte und in einer eher unkoordinierten Zusammenarbeit von Staat und NGOs. Entsprechend grob geschätzt sahen die Statistiken auch aus: Im Jahr 2004 ging man von 11.000 — 14.000 Menschen aus, die auf der Stra‎ße leben würden. Mit der Volkszählung von 2011 habe sich aber die Methodik der Erhebung verbessert, sie habe den Empfehlungen der Europäischen Union Rechnung getragen und sei mit der Ausnahme eines einzigen Landkreises landesweit angewandt worden. Damit ergaben sich folgende Zahlen: Im ganzen Land waren im Jahr 2011 etwas mehr als 162.000 Menschen obdachlos oder sie hausten in improvisierten Bleiben. Spitzenreiter seien dabei ausgerechnet die vergleichsweise reichen westrumänischen Landkreise Arad, Timiș, Cluj (dt. Arad, Temesch, Klausenburg), in denen bis zu 3% der Bevölkerung keine feste Bleibe haben. In Bukarest habe sich die Situation in den Jahren 2008 — 2012 hingegen rasant verbessert, auch dank des engagierten Einsatzes von NGOs wie Samusocial. Die zitierte wissenschaftliche Arbeit nannte unter Berufung auf Samusocial eine Zahl von insgesamt knapp 120 Obdachlosen in Bukarest im Jahr 2013.




    Bevor Irina Adamescu das Rezept des rumänischen Weihnachtsstollens verrät, möchte ich noch einen Brief verlesen und einen Medientipp geben. Von Christoph Paustian (aus Murg, NRW) erreichte uns ebenfalls ein Brief, der nach den Präsidentschaftswahlen in Rumänien verschickt wurde:



    Ich gratuliere dem rumänischen Volk zur Wahl von Klaus Johannis zum neuen Staatspräsidenten. Es zeigt doch deutlich, dass Einschüchterungen der Regierung Ponta nichts bewirkt haben. Es geht auch um den Ruf Rumäniens auf der internationalen Bühne. Das Volk hat das Problem erkannt und will nicht mehr als EU-Land mit der grö‎ßten Korruption sein. Wie wichtig auch die Ausstrahlung über Kurzwelle im 21. Jh. ist, zeigen doch diese Tage zwischen den Wahlen zum Staatspräsidenten. Durch die Kurzwelle erhält der Hörer Informationen aus erster Hand. Denn in den deutschen Medien fällt die Berichterstattung doch deutlich kürzer aus. Somit hoffe ich, dass RRI noch viele Jahre auf der Kurzwelle senden wird.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Paustian. Laut einhelliger Meinung der Wahlanalysten haben sich die Auslandsrumänen zwischen den beiden Urnengängen weniger über Kurzwelle informieren lassen, sondern meistens über Facebook, Twitter und Co ihren Frust über die mutma‎ßliche Wahlhinderung durch die Regierung abgelassen. Einen Tipp habe ich noch: Auf der Webseite der Deutschen Welle ist ein Interview in Deutsch mit dem gewählten Präsidenten Klaus Johannis zu lesen bzw. als Video zu sehen. Das Interview führte Robert Schwartz, der in den Spätachtzigern und Anfang der 1990er auch Mitarbeiter des Rumänischen Rundfunks war.




    Neue Postbriefe lagen nicht in der Zwischenablage. E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstag von Arman Sabciyan (Türkei), Zahoor Ahmed Solangi (Pakistan), Georg Pleschberger (Östereich), Martina Pohl, Anna, Bernd und Andrea Seiser, Petra Kugler, Andreas Pawelczyk, Werner Schubert, Michael Lindner und Helmut Matt (Deutschland).



    Das Internetformular nutzen Hendrik Leuker und Werner Schubert (Deutschland), Paul Gager (Österreich) und Stefan Bösch (Schweiz).



    Ich sage an dieser Stelle tschüss und übergebe jetzt an Irina Adamescu, die Ihnen den rumänischen Hefeteigkuchen Cozonac“ vorstellt.



    Cozonac (Hefeteigkuchen)



    Zutaten:



    450 g Mehl


    1/2 gro‎ßes Glas Milch


    30 g frische Hefe


    80 g Zucker


    60 g Butter (80% Fettgehalt)


    2 Eier


    1 Löffel geriebene Zitronenschale




    Füllung:



    150 g geriebene Walnüsse/Haselnüsse


    150 Zucker


    120 g Sahne (32% Fett)


    1 Fläschchen Rumaroma


    150 g Bienenhonig




    Zubereitung:



    Kneten Sie das Mehl, die Milch, die Hefe, den Zucker, die Butter, die Eier, das Salz und die Zitronenschale zu einem ziemlich festen Teig und lassen Sie diesen 1 Stunde im Kühlschrank ruhen.



    Vermengen Sie alle Zutaten für die Füllung mit Ausnahme des Honigs.

    Rollen Sie den Teig zu einem 3 cm dicken rechtwinkligen Blatt mit den Ausma‎ßen 25 cm x 15 cm.



    Verteilen Sie darauf die Füllung, wobei die Ränder frei bleiben sollten.

    Rollen sie den Teig zusammen und schneiden Sie 4 cm dicke Stücke davon ab.

    Legen Sie die Stücke mit der spitzen Seite nach innen, sodass sie später aufblühen“ können, in eine eingefettete runde Backform.



    Lassen Sie die Backform 30 — 45 Minuten zugedeckt bei Zimmertemperatur ruhen.

    Heizen Sie den Backofen auf 200 Grad Celsius auf und backen Sie den Kuchen 10 Minuten bei dieser Temperatur. Drehen Sie anschlie‎ßend die Temperatur auf 175 Grad runter und backen Sie den Kuchen für weitere 30 Minuten.



    Zum Schluss wird der Honig erwärmt und auf den noch warmen Kuchen gestrichen.



    (Bilder können sie zum Beispiel unter dieser Adresse sehen: http://www.bucataras.ro/retete/cozonac-trandafir-45801.html)




    Audiobeitrag hören:




  • Projekte zur Wiedereingliederung der Obdachlosen

    Projekte zur Wiedereingliederung der Obdachlosen

    Vertieft in unseren Gedanken, gehen wir meistens an ihnen vorbei. Wir bemerken sie nicht oder tun nur so, als ob wir sie nicht sehen würden. Gemeint sind damit die Obdachlosen in Bukarest und in weiteren kleineren Städten Rumäniens. In vielen Fällen ist ihre Geschichte die Geschichte eines Versagens, das mit Hilfe anderer überwunden werden könnte. Wie kann man aber diesen Menschen helfen? Durch eine einfache Geste des vorübergehenden Mitleids oder durch den Versuch, sie wieder ins Berufsleben einzugliedern. Patrick Ouriaghli, Exekutiv-Direktor bei Werkstätten ohne Grenzen“ erklärt:



    Wir haben im Jahr 2009 in Partnerschaft mit der Stiftung Samusocial eine Werkstatt für die Wiedereingliederung ins Berufsleben gegründet. Seit 5 Jahren stellen wir Personen in gro‎ßer Not ein. Samusocial, die Anti-Drogen-Agentur, die Jugendheime oder die Bewährungshelfer schicken diese zu uns. Sie kommen mit ausgegrenzten Personen, die sich aus unterschiedlichen Gründen in dieser Lage befinden, in Kontakt: Sie haben keine Wohnung, sind ehemalige Drogenabhängige, sind elternlos, ehemalige Häftlinge. Es handelt sich dabei um Menschen, die auf dem konventionellen Arbeitsmarkt nicht angestellt werden. Wir stellen diese ein. Sie arbeiten zwei Jahre lang in unseren Werkstätten. In dieser Zeit bereiten wir sie auf den konventionellen Arbeitsmarkt vor.“




    In dieser Lage befand sich auch Cătălin, der bis 1998 beim Militär und nachher für private Sicherheitsfirmen gearbeitet hat. Infolge familiärer und beruflicher Probleme hat er seine Wohnung verloren.



    Vor einem Jahr wohnte ich zusammen mit einem Kollegen, der ebenfalls hier arbeitet, in einem Obdachlosenheim im Stadtteil Drumul Taberei. Jetzt aber wohne ich nicht mehr dort. Darum bin ich auch zu den Werkstätten gekommen. Ich wollte eine dezente Wohnung finden, mich selbst versorgen und einen Beruf erlernen.“




    Nach einem stabilen Arbeitsplatz suchte auch ein Angestellter der Werkstätten ohne Grenzen“, ein ehemaliger Elektriker. Zudem wollte er auch einen neuen Beruf erlernen.



    Ich bin aus einem Gemeinschaftzentrum, ‚Casa Ioana‘ hierher gekommen. Ich habe in einem verstaatlichen Haus, das rückerstattet wurde, gewohnt. Ich habe dann weiter in einer vermieteten Wohnung gewohnt, aber entweder fand ich keine Arbeit oder bekam mein Geld nicht rechtzeitig. Ich möchte einen sicheren Arbeitsplatz haben, um für meine Familie und vier Kinder sorgen zu können. Meine Frau arbeitet als Putzfrau. Seit drei Monaten wohnen wir nicht mehr in Casa Ioana“.




    Die Menschen, die in den Werkstätten ohne Grenzen“ arbeiten, bekommen am Anfang den Mindestlohn, eine warme Mahlzeit und eine Monatskarte für den öffentlichen Verkehr. Hier reparieren sie alte PCs und sind auch in einem anderen Projekt involviert — in der Wiederverwertung der Werbebanner, aus denen modische Taschen gefertigt werden. Auf diese Weise erlernen sie Fähigkeiten, die ihnen weiter helfen werden, einen Job zu bekommen. Zudem eignen sie sich einen Lebens- und Arbeitsrhythmus an, der für die soziale Eingliederung wichtig ist. Die Selbstschätzung sei aber das Wichtigste, meint Patrick Ouriaghli.



    Am schwersten fällt es ihnen, Vertrauen zu fassen, dass sie die Situation überwinden können, dass sie sich wieder integrieren können. Viele hatten Familie und gute Löhne, haben all das aber wegen des Alkoholmissbrauchs und aus anderen Gründen verloren. Am schwersten fällt es uns, ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen. In unseren Werkstätten fühlen sie sich nützlich und jemand dankt ihnen.“




    Im Norden des Landes, in der kleinen Ortschaft Beclean im Landkreis Bistriţa-Năsăud, haben die Behörden eine Lösung für die Unterstützung von 10 Obdachlosen gefunden: Sie haben die Kirchen aller Konfessionen eingebunden, wie wir vom Bürgermeister Nicolae Moldovan erfahren:



    Wir haben ein Sozialhilfe-Zentrum mit sechs Zimmern gebaut. Es werden 2-3 Personen in einem Zimmer untergebracht. Das Rathaus wird die Kosten für Wasser, Strom und Erdgas übernehmen. Für Nahrung und geistige oder moralische Beratung haben wir eine Partnerschaft mit allen 12 Kirchen der Stadt abgeschlossen. Jede Kirche kommt abwechselnd für eine Woche an die Reihe und kümmert sich um diese Leute, so gut sie es auch kann. Meine Empfehlung war, ihnen eine warme Mahlzeit zu Mittag zu sichern oder sogar alle drei Mahlzeiten. Wir haben auch eine Partnerschaft mit dem lokalen Krankenhaus abgeschlossen und sie werden auch ärztlich behandelt. Ich glaube, wir können sie langsam wieder in die Gesellschaft eingliedern. Bis jetzt hatten wir keine Lösungen für sie, vielleicht haben sie sich verlassen gefühlt. Wenn sie sehen, dass sich die ganze Gemeinde um sie kümmert, werden wir einige wieder eingliedern können, denke ich.“




    Die Unterstützung durch die anderen, aber auch die Wiederherstellung der eigenen Selbstständigkeit, stellt den Schlüssel für eine Rückkehr der Obdachlosen zur Normalität. Die Wiederherstellung der Normalität ist meistens schwer und problematisch.


  • Nouvelles chances pour les personnes défavorisées

    Nouvelles chances pour les personnes défavorisées

    Focalisés sur nos préoccupations quotidiennes, nous les croisons sans les remarquer ou, quand c’est le cas, l’impuissance se lit sur nos visages – si ce n’est le déplaisir. Il s’agit des SDFs qui errent dans les rues de la capitale et d’autres villes du pays. Bien souvent, leur histoire est celle d’un échec auquel chacun de nous peut être confronté et qui aurait pu être surmonté avec un peu d’aide de la part des autres. Pourtant, quelle sorte d’aide peut-on offrir à ces êtres? Un simple geste de charité passagère qui prolongerait leur statut de personnes assistées ou la possibilité de prendre leur vie en main, comme l’affirme Patrick Ouriaghli, directeur exécutif des « Ateliers sans frontières ».



    C’est le cas de Cătălin, militaire jusqu’en 1998 et qui a trouvé un emploi dans une société de sécurité privée. Suite à des problèmes professionnels et familiaux, il s’est retrouvé sans logement : « Il y a un an, j’habitais dans un abri situé dans le quartier Drumul Taberei avec un ami qui travaille avec moi. Je n’y habite plus, maintenant — c’était d’ailleurs la raison pour laquelle je suis venu aux « Ateliers » : trouver un logement convenable, assurer ma survie et ma reconversion professionnelle. »



    C’est toujours en quête d’un emploi stable et pour apprendre un autre métier qu’une autre personne en difficulté a rejoint les « Ateliers sans frontières ». Notre interlocuteur a travaillé comme électricien.



    Cătălin: « Je suis venu d’un centre communautaire, « La maison Ioana ». Avant, j’habitais un immeuble nationalisé qui a été rétrocédé. J’ai loué un logement, quelque part, pourtant je ne trouvais pas d’emploi ou bien, là où je travaillais, je ne touchais pas le salaire à temps. Je souhaite avoir un emploi stable, afin de pourvoir aux besoins de ma famille, de mes 4 enfants. Ma femme nettoie les escaliers de plusieurs immeubles d’habitations pour gagner un peu d’argent. Depuis 3 ans nous avons quitté « La maison Ioana ».



    Les personnes en difficulté embauchées par les « Ateliers sans frontières » reçoivent au début un salaire correspondant au SMIC, un repas chaud à midi et un abonnement leur permettant d’utiliser le transports publics. Là, ils remettent en état de vieux ordinateurs et participent également au recyclage des bannières publicitaires dont on fait des sacs chic. Ils acquièrent ainsi un savoir-faire qui leur sera utile pour se faire embaucher ailleurs et leur activité leur imprime un certain rythme de vie et de travail nécessaire à leur réintégration sociale. Pourtant, au-delà de ces gains palpables, selon Patrick Ouriaghli, regagner leur estime de soi est peut-être la chose la plus importante.



    Dans le nord du pays, à Beclean, petite localité du comté de Bistriţa-Năsăud, les autorités locales ont trouvé, à leur tour, une solution pour aider les 10 SDFs de la communauté: ils ont impliqué les églises de toutes les confessions de la ville — nous dit le maire Nicolae Moldovan : « Nous avons construit un centre communautaire d’assistance sociale comportant 6 pièces, bien grandes. Ils seront 2 ou 3 dans la même chambre. C’est la municipalité qui paiera l’eau, l’électricité et le gaz. Pour leur assurer le repas quotidien et une assistance morale ou spirituelle, nous avons conclu un partenariat avec toutes les églises de la ville, 12 au total. A tour de rôle, pendant une semaine, elles s’occupent de ces personnes de la façon dont elles l’entendent. Je leur ai recommandé de leur assurer un repas chaud à midi ou même 3 repas par jour, si possible. Nous avons également conclu un partenariat avec l’hôpital de Beclean, pour qu’ils puissent avoir accès aux soins. »



    A Beclean, tout le monde connaît les 10 SDFs, qui ont été, il n’y a pas si longtemps, des personnes intégrées dans la communauté, mais qui ont actuellement besoin d’aide pour regagner leur statut — au début avec le concours des autres, ensuite grâce à leurs propres efforts.



    Nicolae Moldovan : « Je pense que, petit à petit, nous réussirons à les réintégrer, quand ils constateront qu’ils bénéficient de notre aide. Jusqu’ici nous n’avions pas trouvé de solution pour eux et ils se sont sûrement sentis quelque peu abandonnés, mais quand ils verront que toute la communauté s’occupe d’eux, ils pourront être récupérés. »



    Le soutien et l’encouragement des autres ainsi que la reconquête de leur propre autonomie constitue, pour les SDFs, la clé d’un retour à la normalité — un retour souvent difficile, voire problématique. (Trad. : Dominique)

  • Implication sociale des jeunes roumains – bénévolat et emploi

    Implication sociale des jeunes roumains – bénévolat et emploi

    Aujourd’hui ce sont les problèmes sociaux qui figurent au programme de Paroles jeunes, le magazine ciblé sur le quotidien des jeunes de Roumanie. Nous parlerons d’abord du Samusocial Roumanie, une ONG qui vient de fêter son 10e anniversaire, avant de faire le point sur une conférence ciblée sur les jeunes dépourvus d’emploi, d’éducation et de formation.


  • Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Mitte der 1980er Jahre beschloss das kommunistische Regime, ein symbolisches Denkmal der Hauptstadt Bukarest niederzurei‎ßen: das Kloster Văcăreşti, das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. In der Nähe des ehemaligen Klosters sollte ein künstlich angelegter See eingerichtet werden, die Bauarbeiten hatten bereits früher begonnen. Als der antikommunistische Aufstand 1989 ausbrach, verzichteten die Behörden auf das geplante Projekt und das 190 Hektar breite Gelände wurde indes zu einem Feuchtgebiet, das ebenfalls einen gro‎ßen wissenschaftlichen Wert aufwies. Es handelte sich um ein wahres Ökosystem mit einer Tier- und Pflanzenwelt, die jener eines Deltas ähnlich sind. Über 90 Vogelarten (Reiher, Kormorane, Möwen, Schwäne, Blässhühner, Wildenten — viele davon durch internationale Regelungen geschützt), Säugetiere, Fische, Amphibien fanden hier ein Zuhause. Es gibt zudem klare Beweise dafür, dass im Văcăreşti-Delta“ auch der Otter lebte.



    Die Nichtregierungsorganisation Rettet die Donau und das Delta“ hat ein Projekt angesto‎ßen, das den Văcăreşti-Sumpf zu einem Naturpark in der Stadt umwandeln soll. Um ein deratiges Projekt zu entwickeln, müsste man nicht nur bürokratische, sondern auch soziale Schwierigkeiten aller Art überwinden. Der Leiter der Organisation Rettet die Donau und das Delta“, Dan Bărbulescu, erläutert:



    In diesem Gebiet üben viele die Wilderei aus. Wir sind der Meinung, dass sich die rumänischen Behörden mehr dagegen einsetzen müssten. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium entwickelt. Wir kommen mit Vertretern des Ministeriums regelmä‎ßig zu Gesprächen über dieses Projekt zusammen. Das Projekt ist auf den ersten Blick leicht umzusetzen, in Wirklichkeit müssen wir aber viele Schwierigkeiten überwinden. Selbst mit der Unterstützung des Umweltministeriums legt uns die Mentalität verschiedener Beamten zahlreiche Hindernisse in den Weg. Das Areal hat zudem das Interesse einiger Immobilieninvestoren erweckt, die hier Wohnblocks und Shopping Malls bauen wollen.“



    Der Văcăreşti-Sumpf gehört derzeit niemanden, das Areal bietet obdachlosen Menschen eine Beherbergung. Andere fischen oder sammeln Abfall, der hier in gro‎ßer Menge existiert. Die meisten erwarten Spenden von Wohltätigkeitsorganisationen. So ist der Fall von Aurelia, die in der Gegend in einer improvisierten Baracke wohnt. Sie ist nicht die einzige, die hier eine Unterkunft gefunden hat.



    Wir sind eine Familie — ich, der Ehemann, die Kinder und die Schwiegermutter — und neben uns wohnt sein Bruder, mit ihm auf dem selben Hof wohnen noch weitere 5-6 Familien. Etwas weiter vor leben noch drei Familien, sie haben sieben Kinder. In einer anderen Baracke lebt noch eine Familie mit 12 Kindern. Es ist sehr schwer für uns, so zu leben. Vor allem für die Kinder ist es schwer in der Schule, sie haben ja kein Licht, um ihre Hausaufgaben zu machen. Wir haben auch keine Heizung.“



    Die widrigen Bedingungen machen es den Familien sehr schwer, die Kinder zur Schule zu schicken. Und dennoch besuchen die zwei älteren Jungen und die zwei Mädchen ziemlich regelmä‎ßig den Unterricht. Weil ihre Familie seit geraumer Zeit über keine eigene Wohnung verfügt, konnte die mittlere Tochter, Alina, nicht rechtzeitig eingeschult werden. Sie ist jetzt 12 Jahre alt und erst in der dritten Klasse. Wenn sie manchmal danach gefragt wird, warum sie mit 12 erst die dritte Klasse besucht, antwortet Alina:



    Weil mich meine Mutter spät zur Schule geschickt hat. Es hätte mir gefallen, wenn ich früher dorthin gegangen wäre und mehr gewusst hätte. In Zukunft würde ich gerne gut lernen.“



    Die Familie muss seit vielen Jahren unter diesen Umständen leben, erzählt Aurelia.



    Seit 15 Jahren leben wir so, wie Sie sehen können, in Baracken. Wir hatten auch im Metalurgiei-Viertel früher Baracken; dort haben wir 13 Jahre lang gewohnt, auf einem Grundstück, das verkauft wurde. Hierher bin ich auf Empfehlung meines Bruders gekommen. Er hat mich hierher gebracht, weil er ebenfalls hier wohnt. Ich wei‎ß gar nicht, wem dieses Grundstück gehört. Wir gehen durch die Plattenbauten, sammeln wiederverwertbares Material ein, von Plastikflaschen bis hin zu Altpapier, Konservendosen und Kupferkabeln. Wir kennen uns mit dem Angeln nicht aus. Wir kommen über die Runden, wie wir das bereits seit Jahren tun. Und wir werden so weitermachen, bis wir einen Arbeitsplatz gefunden haben.“



    Mit der Verbesserung der Lebensbedingungen und der Berufssituation befasst sich seit einigen Jahren der Verein Samusocial. Die angebotene Unterstützung besteht aus der Besorgung von Personalausweisen, Schulsachen, Kleidung und Schuhen und der Hilfe bei der Arbeitssuche. Und das ist aus mehreren Gründen problematisch, wie Monica Tăutul von Samusocial berichtet:



    Wir finden Arbeitsplätze für diese Menschen, die meisten sind aber Saisonjobs. Wir müssen leider über Schwarzarbeit reden. In kurzer Zeit kommen sie zu ihrem alten Leben zurück und verlangen unsere Hilfe. Wir als Verband nehmen uns vor, nebst einem Arbeitsplatz auch eine Wohnung für diese Menschen zu finden. Eine Person, die auf der Stra‎ße schläft, kann natürlich nicht gut arbeiten, weil sie sich nicht gut ausruht. Die Ernährung ist nicht sehr bedeutend. Wesentlicher ist die Hygiene. Der Arbeitgeber denkt, dass diese Personen nicht einmal die Grundpflichten erfüllen können und verzichtet deshalb auf ihre Arbeit.“



    Wohnungen in Bukarest zu finden, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Ideal wäre es für die Bewohner des Văcăreşti-Sumpfs, weiterhin hier leben zu dürfen. Die Gründer des Projekts für die Erklärung Văcăreşti-Sumpfs zum geschützten Naturpark haben konkrete Vorstellungen. Dan Bărbulescu, Exekutivdirektor des Verbandes Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta) dazu:



    Wir wissen, dass hier zahlreiche Familien leben. Wir wollen sie nicht von hier vertreiben. Sie leben im Delta und sie müssen ihr Leben weiterhin hier verbringen. Die Lebensbedingungen müssen aber verbessert werden. Es gibt Sozialfälle und sie brauchen die Hilfe des Staates. Wir kommen mit den Ideen, eine davon wäre, dass diese Menschen eine Art Rangers, Reiseleiter oder Wächer werden könnten. Wir kommunizieren miteinander. Vor zwei Tagen hat uns ein Bewohner angerufen und gesagt, man hacke Bäume ab. Das ist ein weiteres Problem. In jedem Herbst braucht man Holz für das Feuer. Der Park muss besser überwacht werden. Die Berwohner könnten sich daran beteiligen.“



    Das Projekt erfreut sich der Unterstützung des Umweltministeriums und der Rumänischen Akademie und die Betreiber kämpfen heute gegen die Bürokratie der Lokalverwaltung und die Rückerstattungen an. Danach soll die Initiative vom Parlament gebilligt werden.



    Audiobeitrag hören: