Rumänien und die Slowakei trennten sich am Mittwochabend in der Frankfurter Arena 1:1 (1:1)-Unentschieden und sind beide weiter im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft EURO 2024 . Die Slowakei ging durch Ondrej Duda (24. Minute) in Führung, doch die Rumänen glichen durch Răzvan Marin (37. Minute – Elfmeter) aus, nachdem David Hancko im Strafraum Ianis Hagi gefoult hatte. Die Nationalmannschaften der Ukraine und Belgiens trennten sich am Mittwochabend in der Stuttgarter Arena in der Gruppe E der Fußball-Europameisterschaft EURO 2024 unentschieden 0:0, so dass sich die Belgier für das Achtelfinale qualifizierten und die Ukraine aus dem Wettbewerb ausscheidet.u
Tag: Slowakei
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EURO 2024: Ernüchterung nach 0:2-Niederlage gegen Belgien
Vor dem letzten Gruppenspiel (26. Juni, 19.00 Uhr deutsche Zeit) haben die vier Teams der Gruppe E jeweils einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto. Rumänien und Belgien haben die bessere Tordifferenz. Ein Unentschieden gegen die Slowakei in Frankfurt würde die Qualifikation sichern.
Nach dem hart erarbeiteten Sieg gegen die Ukraine hatte sich das Kalkül in der Gruppe E erst durch die Niederlage Belgiens und dann durch die Niederlage der Slowakei gegen die Ukrainer verkompliziert. Deshalb blieb die große Frage, welche Strategie Trainer Edward Iordănescu wählen sollte, um im Wettbewerb weiterzumachen. Rumäniens Spieler hatten schon in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass es ihnen schwerfällt, in Spielen, die weniger als eine Woche auseinander liegen, mit der gleichen Intensität anzugreifen. Iordănescu Jr. hatte deshalb bei “Back-to-Back”-Spielen schon oft zu Kaderänderungen gegriffen.
Diesmal blieb der Trainer der Aufstellung treu, die den besten Sieg in der Geschichte unserer EM-Teilnahme einbrachte: Er nahm nur eine Auswechslung vor, Mihăilă für Coman. Quellen aus dem Umfeld der Nationalmannschaft sollen behauptet haben, dass Parmas Flügelstürmer ohnehin der Favorit für die Startelf gegen die Ukraine gewesen wäre, aber es wegen kleinerer gesundheitlicher Probleme nicht in die Startelf geschafft hätte.
Das ist der Moment, in dem viele Fans Berechnungen und Wahrscheinlichkeiten zum Opfer gefallen sind – da ein dritter Platz, selbst mit drei Punkten und einer anständigen Tordifferenz, ins Achtelfinale der EM führen kann – Dennoch vertraute Edi Iordănescu gegen Belgien auf seine berechtigten Stammspieler und das Spielsystem, ohne die Barrikaden gegen eine Mannschaft zu verstärken, die unbedingt gewinnen wollte. Auch vermied er es, einige der Kernspieler mit Blick auf das womöglich entscheidende Spiel gegen die Slowakei am letzten Spieltag auszuruhen.
Gegen eine als deutlich stärker eingeschätzte Mannschaft, gegen ein anderes Spielsystem und vor allem gegen Gegner eines anderen Kalibers ging in Köln wenig von dem auf, was in München funktionierte. Bereits nach 73 Sekunden führte Belgien – da war der taktische Plan über den Haufen geworfen, die rumänische Reaktion durch den Kopfball von Drăgușin konnte nicht in ein Tor umgemünzt werden, und es folgten lange Minuten des Elends für die Nationalmannschaft. Realistisch bewahrte uns die inspirierte, sofortige Verteidigung, angeführt von Niță, vor mehreren weiteren Gegentoren.
Die neu getaufte „Nationalmannschaft der Herzen“ verlor das Duell mit ihren Gegnern vor allem auf individueller und physischer Ebene. Auch wenn sie bereit war, sich anzustrengen und zu leiden, und sie sonst einen guten Teamgeist an den Tag gelegt hatte. Stärker und schneller, erstickten die Belgier die seltenen Momente der Brillanz unserer Spieler im Keim. Nicht einmal Drăguș war in der Lage, die von unserer Abwehr nach vorne geworfenen Bälle zu halten, und auch die Flügelspieler – heute Mihăilă und Man – sorgten nicht für das Spiel, das den Gegner hätte unter Druck setzen können. Die Mannschaft stand sehr tief und Kapitän Stanciu war gezwungen, zu verteidigen, anstatt zu gestalten, und so war Rumänien zu einer ersten Halbzeit verurteilt, die so lang war wie alle EM-Qualifikationsspiele zusammen.
In der Pause schien Edi Iordănescu sehr gut an der „Feinabstimmung“ gearbeitet zu haben, Rumänien kam schnell zurück ins Spiel, erhöhte den Ballbesitz und wurde mehrmals gefährlich, vor allem durch Man, der allein vor dem Torwart mit einem monumentalen Fehlschuss in der 68. Minute scheiterte. Nach den Spielerwechseln wurde die Nationalmannschaft mutiger, verlor aber die Konzentration. Anstatt belohnt zu werden, sollte das offene Spiel durch das zweite Tor von De Bruyne nach einem Abschlag des eigenen Torwarts bestraft werden. Auch der eingewechselte Stürmer Alibec hat die Chance auf den Anschlusstreffer für Rumänien, doch sein Abschluss ist zu schwach, um bei einer Europameisterschaft die Torlinie zu überqueren.
Was bleibt ist zunächst die Lektion: Diese Euro, die erste in der Karriere der meisten von ihnen, ist für die Tricolorii – und für uns – der beste Lerninhalt. Aus Fehlern, natürlich, und davon gab es in einem Spiel gegen eine Macht wie Belgien unweigerlich viele, aber auch aus den vielen guten Dingen, die in der zweiten Halbzeit gezeigt wurden. Es bleiben die mutigen Paraden von Niță, es bleibt der Mut von Drăgușin, den er bei jedem Ball bewiesen hat, es bleibt das Talent auf den letzten 30 Metern, das wir noch öfter ausprobieren müssen, vor allem gegen gleichwertigen Gegnern. Am Mittwoch gegen die Slowakei ist die beste Gelegenheit zu zeigen, was wir aus der langen, harten Nacht in Köln gelernt haben. In den Jahren 1990 und 1994, bei zwei ihrer großen Turniere, hat die Goldene Generation auch ihre zweiten Gruppenspiele verloren, und das sogar gegen vermeintlich schwächere Gegner. Mit 3 Punkten und einem positiven Torverhältnis hat Rumänien alle Chancen, weiterzukommen.
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EU: Einigung über Agrarimporte aus der Ukraine erzielt
Die Europäische Kommission hat außergewöhnliche und vorübergehende Präventivmaßnahmen für die begrenzte Einfuhr bestimmter Produkte aus der Ukraine getroffen. Die Maßnahmen, so die EU-Exekutive, sind angesichts der außergewöhnlichen Umstände sowie der schwerwiegenden logistischen Engpässe in fünf EU-Mitgliedstaaten notwendig: in Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei. Nur vier landwirtschaftliche Erzeugnisse sind betroffen: Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne.
Die Maßnahmen sind am Dienstag in Kraft getreten und werden bis zum 5. Juni 2023 gelten. Während dieses Zeitraums dürfen Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne ukrainischer Herkunft weiterhin in allen EU-Mitgliedstaaten frei gehandelt werden, mit Ausnahme der fünf genannten Länder, in denen die Einfuhr von ukrainischem Billiggetreide den einheimischen Landwirten erhebliche Verluste einbrachte. Allein in Rumänien belaufen sich die Verluste der Erzeuger auf mehrere hundert Millionen Euro. Dennoch haben die Behörden in Bukarest keine einseitigen Maßnahmen wie das Verbot der Importe und der Durchfuhr ukrainischen Getreides ergriffen, wie es andere europäische Nachbarländer der Ukraine getan haben.
Nach der Entscheidung der Europäischen Kommission dürfen landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Ukraine weiterhin im Rahmen eines gemeinsamen Versand- und Zollverfahrens durch Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei befördert werden oder in ein Land oder Gebiet außerhalb der EU gelangen. Gleichzeitig haben sich Bulgarien, Ungarn, Polen und die Slowakei verpflichtet, ihre einseitigen Maßnahmen gegenüber Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen sowie allen anderen Erzeugnissen ukrainischer Herkunft aufzuheben.
Die Maßnahmen der EU-Kommission tragen den Sorgen der Landwirte in den an die Ukraine angrenzenden Mitgliedstaaten Rechnung und untermauern zugleich die feste Entschlossenheit der Union, die Ukraine und den Außenhandel des Landes zu unterstützen, heißt es in der Verlautbarung aus Brüssel. Es sei wichtig für die Ukraine, die Export-Fähigkeit des Landes und insbesondere die Ausfuhr von Getreide zu sichern, die für die Ernährung der Welt und die Aufrechterhaltung niedriger Lebensmittelpreise unerlässlich ist, betont die Europäische Kommission. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Unterstützungspakets und werden durch finanzielle Unterstützung für die Landwirte in den fünf Mitgliedstaaten sowie durch zusätzliche Maßnahmen zur Erleichterung der Durchfuhr ukrainischer Getreideexporte in andere EU-Mitgliedstaaten und Drittländer ergänzt. Solange die Ausnahmesituation aufgrund des russischen Aggressionskriegs anhält, behält sich die Kommission das Recht vor, auch nach dem 5. Juni, wenn die First für die derzeitige Verordnung über autonome Handelsmaßnahmen endet, weitere Präventivmaßnahmen zu ergreifen.
In Bukarest kündigte Landwirtschaftsminister Petre Daea indessen an, dass Rumänien zusätzlich zu den bereits bewilligten 10 Millionen Euro weitere 30 Millionen Euro von der Europäischen Kommission erhalten wird, um die von billigen Getreideimporten aus der Ukraine betroffenen Landwirte zu unterstützen. Zuvor hatte die Opposition den Minister scharf kritisiert; er habe sich nicht stark genug dafür eingesetzt, dass die rumänischen Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte einen fairen Ausgleich von der EU erhalten. Die extrem niedrigen Mittel, die Rumänien ursprünglich zugewiesen worden waren, hatten großen Unmut unter den Landwirten ausgelöst.
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US-First Lady Jill Biden besucht Osteuropa
Ziel der Visite sei es gewesen, den leidgeprüften ukrainischen Flüchtlingen Mut einzuflößen und ihnen die volle Unterstützung Washingtons für ihr Land zuzusichern, das sich mit einem russischen Invasionskrieg konfrontiert.
Der erste Stopp der First Lady war auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im südostrumänischen Mihail Kogălniceanu, wo sie mit dort stationierten Nato-Soldaten zusammentraf und in der Kantine bei der Verteilung des Essens half, wie Medienbilder zeigten. Für Belustigung sorgte der Augenblick, als Jill Biden eine Flasche Ketchup einer berühmten US-Marke überreichte, die übrigens auf eine deutsche Einwandererfamilie aus dem 19. Jh. zurückgeht.
Danach ging es weiter nach Bukarest, wo die First Lady an einem Briefing der US-Botschaft teilnahm, das über die humanitären Einsätze der UN-Institutionen, der örtlichen Flüchtlingshelfer und der rumänischen Regierung informierte. Jill Biden, die in den USA nach wie vor auch als Lehrerin tätig ist, besuchte zudem eine Bukarester Schule, die ukrainische Kinder aufgenommen hat. Dort wurde sie von Carmen Johannis, der Ehegattin des rumänischen Präsidenten Klaus Johannis, empfangen, die ebenfalls Lehrerin ist. Im Gespräch mit ukrainischen Müttern und ihren Kindern erfuhr sie die Leidensgeschichten der Geflüchteten, die angesichts des Angriffskriegs Russlands Schutz in Rumänien fanden. Wir stehen euch bei“, sagte die First Lady und zeigte sich beeindruckt von der Solidaritätswelle der rumänischen Flüchtlingshelfer, die die Geflüchteten in ihre Herzen aufgenommen haben und ihnen Schutz, Unterkunft und Versorgung gewähren“. Diese Solidarität sei nur der Anfang, sagte Jill Biden und ermahnte die USA und ihre Verbündeten, sich noch stärker für die Ukraine einzusetzen. Anschließend informierte die rumänische Regierungsberaterin Mădălina Turza über die Strategie Rumäniens zur Bewältigung der humanitären Krise, die durch die Flüchtlingswelle aus der Ukraine entstanden ist.
Rumänien ist nun ein neues Zuhause für hunderttausende Kinder, Frauen und Betagte, die vor Krieg und Zerstörung geflüchtet sind“, hieß es dazu in einer Botschaft des rumänischen Premierministers Nicolae Ciucă. Die Hilfsbereitschaft Rumäniens sei ein Ausdruck der Solidarität und der Weisheit einer Nation, die für Mitmenschen aus dem Nachbarland die Tür zu Frieden und Freiheit offen hält, so die Mitteilung vom Amt des rumänischen Premierministers.
Von Bukarest aus ging es am Sonntag weiter in die Ostslowakei, wo Jill Biden ebenfalls mit US-Militärs sowie Flüchtlingen aus der Ukraine zusammentraf. Die US-First Lady kam mit geflüchteten Familien, Flüchtlingshelfern und den Kommunalbehörden in der slowakischen Stadt Košice zusammen, die als wichtiger Transitpunkt für Flüchtende aus der Ukraine gilt und ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge beherbergt. Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine haben über 400.000 Flüchtlinge aus der Ukraine die Grenze zur Slowakei überschritten.
Zum Schluss kam es auch zu einem — wohl aus Sicherheitsgründen — unangekündigten Abstecher in die Ukraine, und zwar ins unmittelbare Grenzgebiet zur Slowakei. Dort traf Jill Biden in einer Schule mit der ukrainischen First Lady Olena Selenska zusammen. Auch dort hob die US-First Lady hervor, dass ihre Visite insbesondere am Muttertag, der weltweit in vielen Ländern begangen wurde, der internationalen Solidarität mit der leidgeprüften Bevölkerung der Ukraine galt. Seit Beginn der russischen Aggression gegen die Ukraine am 24. Februar haben über 5,8 Mio. Menschen — vornehmlich Frauen und Kinder — das Land fluchtartig verlassen.
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21.02.2021
— Der rumänische Ministerpräsident Florin Cîţu zeigte sich zuversichtlich, dass das Parlament den Haushalt für das laufende Jahr so schnell wie möglich verabschieden werde. Er bekräftigte, dass alle Änderungsanträge, die von den Parlamentariern eingebracht werden, das vorgeschlagene Defizit nicht überschreiten und dass sie die Finanzierungsquellen angeben sollten. Die Regierung in Bukarest hat am Freitag den Staatshaushalt und den der staatlichen Sozialversicherung sowie die Steuer- und Haushaltsstrategie für den Zeitraum 2021–2023 verabschiedet. Der Haushalt basiert auf einem Defizitziel von 7,16 % des BIP. Die berücksichtigte durchschnittliche jährliche Inflation liegt bei 2,4 %, das erwartete durchschnittliche Nettogehalt bei ca. 680 Euro. Darüber hinaus hat der Oberste Verteidigungsrat Rumäniens die Haushaltsvorschläge für 2021 für die Institutionen im Bereich der nationalen Sicherheit abgesegnet.
— Rund 100 Bergleute aus der Lupeni-Mine im Jiu-Fluss-Tal (dem größten Kohlebecken in Zentralwestrumänien) setzen ihren Anfang der Woche unter Tage begonnenen Protest fort, weil sie ihren Lohn nicht rechtzeitig erhalten haben. Ihre Familien und Freiwillige des Roten Kreuzes brachten ihnen Essen und Wasser, während Minenrettungsarbeiter medizinische Hilfe leisten. Bergleute aus den Bergwerken Vulcan und Livezeni solidarisierten sich mit ihnen. In Folge des Protestes wurde das kohlebefeuerte Wärmekraftwerk Mintia am Donnerstagabend abgeschaltet. Etwa 5.000 Wohnungen und 11 Schulen in der Stadt Deva werden nicht mehr beheizt. Die Schüler werden den Online-Unterricht wieder aufnehmen.
Außerdem protestierten Vertreter von Schülern und Studenten am Samstag in Bukarest gegen die Abschaffung der kostenlosen Bahnfahrten. Zuvor hatte die Regierung beschlossen Schülern und Studenten den kostenlosen Bahnverkehr durch eine 50 % Reduzierung der Bahnfahrtpreise zu ersetzen. Die Organisatoren der Protestaktion sagen, dass die Sparmaßnahmen die am meisten gefährdeten jungen Menschen treffen und dass die Regierung die Mobilität junger Menschen für politische Zwecke opfert.
— In den letzten 24 Stunden wurden in Rumänien über 2.419 Corona-Fälle registriert. 52 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 968 Corona-Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Rumänien über 779 Tausende Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert. Über 724.000 von ihnen gelten als gesund, mehr als 19.800 Infizierte sind gestorben.
— Das nationale Corona-Impfprogramm läuft. Nach Angaben des Koordinationskomitees für Impfungen wurden seit dem Start des Programms am 27. Dezember fast 1,3 Millionen Dosen an fast 800.000 Menschen in Rumänien verabreicht. Die meisten Menschen erhielten den Impfstoff von Pfizer-BioNTech, viel weniger Dosen wurden von Moderna verabreicht. Seit dieser Woche wird auch der Impfstoff von AstraZeneca in Rumänien eingesetzt.
— Rumänien will die slowakischen Behörden bei ihren Bemühungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unterstützen. Ein Team von 5 Ärzten und 9 Krankenschwestern ist bereit, nach Bratislava zu reisen. Laut einer Erklärung der Bukarester Exekutive wird das rumänische Ärzteteam, dessen Einsatz voraussichtlich 21 Tage dauern wird, von zwei Vertretern der Generalinspektion für Notfallsituationen begleitet. Das medizinische Personal und die Mitarbeiter der Generalinspektion für Notfallsituationen, können die Reise antreten, sobald das Angebot Rumäniens vom slowakischen Gesundheitsministerium akzeptiert wird, so die Erklärung der Bukarester Exekutive weiter. Diese Aktion wird von der Europäischen Kommission finanziert.
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SaveGREEN: länderübergreifendes Projekt für die Schaffung von Grünkorridoren für Wildtiere
Die meisten Wildunfälle sind auf die Zerstörung der Ökosysteme sowie auf den Mangel eines Plans für eine sektorübergreifende Entwicklung zurückzuführen. Ein derartiger Entwicklungsplan müsste grüne Korridore und Mittel für den Schutz der Wildtiere vorsehen. In Rumänien sowie in mehreren europäischen Staaten startete diesbezüglich vor kurzem das Projekt SaveGREEN. Ziel des Vorhabens ist, die wilde Fauna zu schützen vor dem Hintergrund zunehmender menschlicher Aktivitäten in der Nähe ihres Lebensraumes. Cristian-Remus Papp, Vertreter von World Wide Fund Rumänien und Leiter des Projekts SaveGREEN, erläuterte die Bedeutung der genannten Initiative:
Die Planung der Verkehrsinfrastruktur wird nicht entsprechend durchgeführt. Das wirkt sich oft negativ auf den Wildbestand aus. Oft passieren Wildunfälle auf den Straßen in Europa. Am Projekt beteiligen sich gemeinnützige Umweltschutzorganisation und Forschungsinstitute aus acht europäischen Staaten. Das Projekt soll die ökologische Anbindung zwischen mehreren Gebirgsketten sicherstellen, nämlich zwischen den Karpaten, dem Balkangebirge und den Alpen. Wir stoßen hierzulande auf große Schwierigkeiten im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur, wie Sie wohl wissen. Die Entwicklungspläne sehen eine kontinuierliche Ausweitung der Transportinfrastruktur vor, deshalb müssen wir uns entsprechend vorbereiten. Gleichzeitig müssen wir zu unseren Nachbarn hinüber schauen und aus ihren Fehlern lernen. Es wäre empfehlenswert, die besten Praktiken aus anderen Ländern hinsichtlich der Infrastrukturentwicklung zu übernehmen und an den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.“
Grüne Korridore müssen in Bezug auf kritische Gebiete geplant und gezielt geschaffen werden. Unser Gesprächspartner erklärte uns, wie diese kritischen Bereiche definiert werden:
Unser erstes Projekt mit Schwerpunkt auf den nachhaltigen Verkehr in Rumänien ging 2018 zu Ende. Im Rahmen des Projektes veröffentlichten wir mehrere Leitfäden, die sogar vom Transportministerium gebilligt wurden. Damals ging es viel mehr um die Autobahnstrecke zwischen den Ortschaften Lugoj und Deva. Wir schafften es, in der genannten Umgebung drei Grünbrücken zu bauen. Künftig sollen auch Tunnels gebaut werden. Diese werden den großen Wildtieren ermöglichen, sich zwischen dem Apuseni-Gebirge und den Südkarpaten zu bewegen, ohne großen Unfallgefahren ausgesetzt zu werden. Danach folgte das Projekt ConnectGREEN. Im Rahmen dieses Projekts begannen wir, kritische Grünkorridore zu erkennen. Das Projekt läuft immer noch. Wir arbeiten mit dem Umweltministerium und dem Transportministerium zusammen und versuchen gemeinsam, alle kritischen Zonen zu identifizieren. Durch diesen konstanten Dialog tragen wir zur Verbesserung der Straßeninfrastrukturplanung bei. Wir berücksichtigen nämlich sämtlich Daten, die wir vor Ort erfassen, einschließlich der Angaben über die Mortalität entlang bestimmter Strecken. Außerdem haben wir eine App entwickelt, die für das breite Publikum zugänglich ist. Über die App können verschiedene Ereignisse gemeldet werden. All diese Angaben müssen danach bei der Planung der Infrastruktur in Erwägung gezogen werden.“
Grüne Korridore müssen allerdings nicht nur bei der Planung der Verkehrsinfrastruktur berücksichtigt werden. Derartige Korridore sind auch im Umfeld landwirtschaftlicher Betriebe und in der Nähe von Wasserläufen wichtig. Dazu Cristian Remus Papp, der Leiter des Projekts SaveGREEN:
Große Monokulturen schaden der Fortbewegung der Tiere. Daher wurden Empfehlungen formuliert in Bezug auf die Schaffung grüner Streifen und Inseln, die es den Wildtieren ermöglichen, sich durch die Landschaft fortzubewegen. Auch im Hinblick auf die Gewässer gilt das Gleiche: Der Eingriff der Menschen in die Natur sollte so harmlos wie möglich für die dort lebenden Wildtiere sein. Auch im aquatischen Ökosystem kann ein Ungleichgewicht durch menschliche Intervention verursacht werden. Dabei geht es sowohl um die Längen-Konnektivität entlang der Flüsse als auch um die Konnektivität innerhalb der Landschaft, die verschiedenen Säugetieren, Reptilien und sogar wirbellosen Tieren schaden kann.“
Das Projekt SaveGREEN wird in 8 Pilotbereichen in Österreich, Bulgarien, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und Rumänien umgesetzt. Das Vorhaben soll im Dezember 2022 zu Ende gehen.
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Grenzüberschreitende Kooperation: Waldschutz in den Karpaten
Rumänien beteiligt sich zusammen mit Ungarn, der Slowakei und der Ukraine an einem Projekt zum Thema Schutz der Wälder. Das Vorhaben wird durch ein Programm zur grenzüberschreitenden Kooperation zwischen den teilnehmenden Ländern gefördert. Das Projekt Waldschutz in den Karpaten“ hat eine Dauer von 24 Monaten. Umgesetzt wird es durch den ukrainischen Tourismusverein Iwano Frankiwsk“ in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Naturparks Munţii Maramureşului (dt. Marmarosch Gebirge) in Rumänien.
Die letzte Phase des Projekts sieht die Organisierung eines grenzüberschreitenden Studentenlagers vor. Interessierte Studenten in der Ukraine und Rumänien, die Naturwissenschaften studieren, können sich für das Lager anmelden. Im Gegenzug soll in der Ukraine eine internationale Konferenz zum Thema der umweltbewussten Erziehung im Hinblick auf die Bewahrung der Artenvielfalt im Umsetzungsbereich des Projekts organisiert werden. Mehr Einzelheiten dazu erfuhren wir von Cătălina Bogdan, die Leiterin der Verwaltung des Naturparks Munţii Maramureşului“:
Das Projekt zielt darauf ab, ein Erziehungszentrum im Naturpark Munţii Maramureşului zu gründen. Diesbezüglich nahmen wir uns unseren ukrainischen Partner zum Vorbild. Denn in der Ukraine gibt es bereits eine Schule, die umweltbezogene und vor allen Dingen forstwirtschaftliche Themen anspricht. Durch unsere Aktionen wollen wir die Aktivität zur Erhaltung der Waldökosysteme im Anwendungsbereich des Projekts bekannt machen. Wir wollen auch in unseren Partnerschulen Ausbildungszentren öffnen. Diese werden entsprechend ausgestattet, so dass die jungen Leute — also die künftigen Entscheidungsträger — über die Bedeutung des Umweltschutzes angemessen aufgeklärt werden. Denn nur wenn sie das entsprechende Know-how besitzen, werden sie weise Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Im Rahmen des Projekts werden mehrere Kampagnen zur Aufklärung der Bevölkerung zum Thema des Waldschutzes organisiert. Auch soll die entsprechende Infrastruktur zur Vermittlung dieser Art von Informationen geschaffen werden. Solche Initiativen gab es auch in der Vergangenheit, das Neue daran ist die grenzüberschreitende Dimension, also die Kooperation mit der Ukraine. Hauptziel des Projekts ist nämlich die Förderung der Aktivitäten zur Erhaltung der Wälder im Grenzgebiet im Norden des Landes. Diesbezüglich soll im Unterricht mehr Wert auf den Umweltschutz gelegt werden. Und auch die örtlichen Gemeinschaften müssen viel mehr im Hinblick auf die hohe Bedeutung der Erhaltung der Biodiversität einmaliger Bergökosysteme aufgeklärt werden.“
Auch das rumänische Forstamt Romsilva startete im Landkreis Neamţ eine ähnliche Initiative — ein Pilotprojekt, an dem Schüler der Sekundarstufe teilnehmen. Im Rahmen des Projekts wurde ein Lehrbuch zur forstlichen Bildung herausgegeben, Kreuz und quer durch die Wälder im Kreis Neamţ“. Das Lehrbuch bringt Informationen über das Waldleben, die Tiere, die diesen Lebensraum bevölkern, Pflanzen, die hier wachsen usw. Die Schüler lernen über die Spuren, die verschiedene Tiere hinterlassen, sie lernen, diese zu erkennen. Darüber hinaus bekommen sie Anleitungen, wie sie ein Vogelhäuschen bauen können.
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Sprachbegabte Slowakin wählt Rumänien als zweite Heimat
Jana Marková kommt aus der Slowakei, wo sie Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität in Bratislava absolviert hat. Im Danach schloss sie ein Masterstudium in geisteswissenschaftlichen Fächern an der Karls-Universität in Prag ab. Ihr Hauptfach waren die rumänische und die serbische Sprache. Vor einigen Jahren zog sie nach Rumänien, und diese Entscheidung änderte ihr Leben:
Alles begann eigentlich, als ich mich in die rumänische Sprache verliebte, nachdem ich einen Rumänisch-Sommerkurs in Iaşi besucht hatte. Das Land lernte ich vor vier Jahren kennen. Dann machte ich ein Praktikum an der Botschaft der Slowakei in Chişinău. Ich lernte Rumänisch innerhalb von vier Monaten, im Anschluss entschied ich mich für ein Erasmus-Stipendium in Rumänien und blieb hier.“
Jana ist sprachbegabt, außer Rumänisch spricht sie auch Serbisch, Deutsch, Spanisch, Englisch, Tschechisch und studiert jetzt Türkisch an der Fakultät für Fremdsprachen und Literatur der Universität Bukarest. Wie ist die Leidenschaft für die rumänische Kultur zu erklären?
Diese Leidenschaft verdanke ich eigentlich einer Konferenz, an der ich in Montenegro teilnahm. Dort habe ich einen rumänischen Anwalt kennengelernt, der mir sagte: In internationalen Beziehungen soll man auch weniger wichtige Sprachen kennen, nicht nur Weltsprachen wie Englisch, Deutsch, Spanisch. Weil ich Spanisch schon gelernt hatte, sagte er, dass ich Rumänisch auch schnell lernen könnte. Schon als Kind zeigte ich sowieso ein großes Interesse für die Balkanländer. Rumänien ist für mich das schönste Land, weil es so viel zu bieten hat. Ich komme aus einem kleinen, aber ebenfalls schönen Land und ich kann sagen, dass es total anders ist, in einem größeren Land zu leben. Die Slowakei hat 5,5 Millionen Einwohner, Bukarest alleine hat rund 3 Millionen Menschen. Meiner Meinung nach hat Rumänien alles: Meer, Gebirge, das Donaudelta, ich kenne kein schöneres Land und ich war überall in Europa.“
Jana arbeitet in einer Firma in Bukarest, wo sie viele Freunde hat. Sie hatte auch ihre Eltern auf Besuch, und sie stellten fest, dass Jana sich in Bukarest schnell eingelebt hat. Was gefällt ihr am besten hier?
Ich glaube, die Menschen und ihre Kultur. Es stimmt, dass viele Rumänen ihr Heimatland verlassen. Der größte Unterschied zwischen Slowaken und Rumänen ist, dass die letzteren viel offener sind. Ich wollte so sehr hier bleiben und ich habe alles dafür getan, ich habe die Sprache gelernt und ich habe mich schnell eingelebt.“
Jana möchte auch in Zukunft in Rumänien leben. Das ist ihr zweites Zuhause und sie liebt das Leben in Bukarest. Sie hat das Land bereist und glaubt, dass man einiges doch verbessern könnte:
Ich mag die Haltung der Rumänen nicht, die der Ansicht sind, dass es im Ausland viel besser sei. Ich glaube, dass die Änderung mit jedem von uns beginnt. Ich würde einige Kleinigkeiten ändern, aber sie wiegen viel, so zum Beispiel den gegenseitigen Respekt: Es ist mir oftmals passiert, bei der Post Schlange zu stehen, und jemand drängelt sich vor und sagt, dass er nicht wüsste, dass die anderen auch in der Schlange warten. Warum sonst dort warten? Und ähnliche Sachen kommen ziemlich oft vor, also das ist, was ich in der rumänischen Gesellschaft ändern würde — man sollte mehr Respekt den anderen gegenüber zeigen und weniger Interesse dafür haben, was die Menschen um uns herum sagen und machen.“
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Kristina Sekáčová aus der Slowakei: „Ich liebe das vielsprachige Umfeld in Rumänien“
Ich lebe gerne in Rumänien, es gefällt mir hier. Ich glaube, die Liebe zu Rumänien muss genetisch bedingt sein. Vermutlich fließt rumänisches Blut durch meine Adern, denn es fällt mir schwer, mich von Rumänien zu trennen. Manchmal stoße ich auf Schwierigkeiten hierzulande und ich frage mich selber, was ich da suche. Doch bis zum Schluss beruhige ich mich und erkenne wieder, wie sehr ich das Leben hier mag.“
Kristina Sekáčová studiert Rumänisch und Französisch an der Philologie-Hochschule in Bratislava. 2015 empfing sie ein zwischenstaatliches Stipendium, finanziert durch die Regierungen beider Staaten, Rumäniens und der Slowakei. Demnach studierte sie ein Semester in Klausenburg (rum. Cluj). Sie entdeckt gerne neue Kulturen und war schon immer von Literatur, Geschichte und dem Studium von Fremdsprachen angezogen. Außerdem spricht sie auch Portugiesisch. Und hat vor kurzem begonnen, auch Deutsch zu lernen. Doch Rumänisch mag sie besonders gern:
Rumänisch ist eine lateinische Sprache. Im Gegensatz zu den übrigen romanischen Sprache ist sie allerdings eine Mischung. Der Wortschatz der Rumänischen Sprache wurde durch die türkische, bulgarische, ungarische Sprache beeinflusst. Es ist eine Mischung, denn Rumänien lag im Laufe der Zeit an der Kreuzung vieler Zivilisationen. Das gefällt mir besonders an Rumänien. Es können einige Einflüsse aus dem Morgenland, aber auch der französische Beitrag erkannt werden. Diesen Mix finde ich sehr interessant.“
2017 kehrte Kristina Sekáčová wieder nach Rumänien zurück, diesmal allerdings nach Bukarest. Sie erhielt nämlich ein einmonatiges Stipendium für Übersetzer vonseiten des Rumänischen Kulturinstituts. Zugleich machte sie auch ein Praktikum in der französischen Redaktion von RRI. Diese Möglichkeit erhielt sie durch den internationalen Verein Agence universitaire de la Francophonie“. Als Praktikantin erarbeitete sie auch einen Rundfunkbeitrag:
Ich führte ein Gespräch mit einem jungen Mann, Iosif Ciunterei. Er leitet das Projekt »Mit Iosif auf dem Land«. Er ist ein junger Mann, der viel Wert auf rumänische Traditionen in ländlichen Regionen legt. Er selbst wurde in einem Dorf geboren. Derzeit studiert er Ethnologie und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit ethnologischen Forschungen. Die von ihm unternommenen Aktionen sind sehr schön, sie bringen die Vorteile Rumäniens in den Vordergrund. Er fördert Traditionen, die am Aussterben sind. Er würde mehr Aufmerksamkeit von der Presse verdienen.“
Während ihres Aufenthaltes in Rumänien, besuchte Kristina Sekáčová viele Orte in Rumänien:
Sibiu (dt. Hermannstadt), Braşov (dt. Kronstadt), Sighişoara (dt. Schäßburg), Constanţa, als ich in Cluj (dt. Klausenburg) war, reiste ich, so viel ich konnte in der Umgebung der Stadt herum. Im Sommer war ich im Donaudelta, in Sfântu Gheorghe, wo die Donau ins Schwarze Meer mündet. Es war wunderschön.“
Doch was gefällt ihr am besten in Rumänien?
Ich liebe das Leben auf dem Land. Viele alte Bräuche werden heute noch gelebt. So was ist ganz selten in Europa. In den Dörfern leben immer noch ganz einfache Leute, die an vergangene Zeiten erinnern.“
In Rumänien, insbesondere in Siebenbürgen, lebt eine wichtige Gemeinde von Slowaken. Die Familie von Kristina Sekáčová setzte sich vor vielen Jahren im Kreis Bihor nieder. Nach dem Fall des Kommunismus beschloss die Familie, wieder in die Slowakei zu ziehen. Kristina wurde dort geboren. Die Großeltern der jungen Frau leben immer noch in Rumänien.
Meine Großeltern leben noch in einem Dorf in der Nähe von Dealul Corbului. Die Landschaft ist sehr schön. Dort leben einfache, aber sehr herzige Menschen. Mein Großvater heißt Ioan. Er ist 80 Jahre alt und kommt immer noch allein zurecht. Ich mag das an ihm, er lebt mit Würde, hängt von niemandem ab.“
Kristina Sekáčová kehrte im Dezember 2017 zurück in die Slowakei, um dort ihr Masterstudium abzuschließen. Ob sie überlegt, wieder nach Rumänien zu kommen?
Es wäre schön, zurückzukommen. Ich lebe gerne hier. Ich mag dieses vielsprachige Umfeld und liebe Fremdsprachen. In der Slowakei spreche ich jeden Tag nur Slowakisch, das ist ein bisschen langweilig. Ich lass mich von der Zukunft überraschen, allerdings würde es mir gefallen, in einem Radiosender zu arbeiten. Auch den Bereich der Übersetzungen finde ich spannend. Das habe ich letztendlich auch studiert.“
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Gemeinsam für Schutz sorgen: Karpatenkonvention tagt in Lillafüred
Die größten Flächen europäischer Urwälder sind hier zu finden, insgesamt über 300 Tausend Hektar. 24 Tausend Hektar Buchenwälder in Rumänien und 10 Tausend in der Slowakei und der Ukraine stehen unter UNESCO-Schutz.
Die Landschaften in den Karpaten sind vielseitig bedroht — insbesondere die Industrie und der schlecht organisierte Tourismus tragen das Ihrige zur Beschädigung der Habitate bei. Vor 14 Jahren haben sich die sieben Karpatenländer deshalb entschlossen, enger zu kooperieren. Mitte Oktober trafen sich im ungarischen Lillafüred ihre Vertreter zur 5. Konferenz der Vertragsseiten in der Konvention zum Schutz der Karpaten. Unter ihnen auch Alina Szász, Public Manager beim Kreisrat Braşov: Rumänien hat die Karpatenkonvention in 2006 ratifiziert; das ist ein Übereinkommen zwischen den Karpatenstaaten — Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Serbien, Polen, Rumänien und der Ukraine — das die Gebirgskette als eine Gesamtheit betrachtet, jenseits von Grenzen oder Rivalitäten. Man versucht dabei, die kulturellen und natürlichen Ressourcen zu verwalten und Jobmöglichkeiten zu schaffen“, erklärt Szász die Idee hinter der Konvention.
Acht Arbeitsgruppen befassen sich mit Artenvielfalt, Raumentwicklung, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Industrie, Verkehr, Kultur und Traditionen. Bei Konferenzen wie jene in Lillafüred besprechen Vertreter der sieben Länder alle drei Jahre den Ist- und Sollzustand in vier Themenbereichen, zu denen jeweils ein Zusatzprotokoll zur Konvention besteht — nachhaltiger Erhalt der Artenvielfalt, Forstwirtschaft, nachhaltiger Verkehr und nachhaltiger Tourismus.
Seit 2017 ist in Rumänien eines der drei regionalen Büros der Kooperationsplattform im nachhaltigen Tourismus eingerichtet, die beiden anderen sind in Polen und der Ukraine. Anliegen ist, bei der umweltgemäßen Verwertung der Ressourcen enger zusammenzuarbeiten — auch auf nationaler Ebene, sagt Alina Szász vom Kreisrat Braşov: In Lillafüred haben wir unser Arbeitsprogramm vorgelegt, das fünf Aufgaben wahrnimmt. Ein wichtiger Bestandteil ist eine Datenbank, in der die aktuellen Projekte erfasst sind, so dass jederzeit NGOs und Verwaltungen in Rumänien und den anderen Karpatenländern den neusten Stand kennen — denn man möchte nicht gerne doppelt planen, dafür aber voneinander lernen“, so Alina Szász.
In der Tat sind auch Umweltschützer an vielen Projekten beteiligt — zum Beispiel WWF Rumänien, wie dessen Regionalbeauftragter für geschützte Areale, Cristian Pap, weiter erläutert: Wir haben ein Projekt in der gesamten Ökoregion der Karpaten umgesetzt, bei dem es um den nachhaltigen Einsatz von natürlichen Ressourcen ging — Wälder, Tiere, Gewässer usw. Und heute wickeln wir ein Projekt für umweltgerechte Infrastruktur ab, bei dem wir strategisch mit dem Umweltministerium und dem Verkehrsministerium kooperieren. Wir hätten gerne, dass Autobahnen so gebaut werden, dass sich auch große Tiere gut bewegen können“, fordert Cristian Pap von WWF Rumänien. Das kann durch Über- oder Unterführungen sichergestellt werden, meint er.
Auch in der Lobbyarbeit ist sein Verband aktiv. In Lillafüred wurde eine neue Form der Karpatenkonvention verabschiedet, die in einem zusätzlichen Artikel der Verwundbarkeit der Karpaten angesichts des Klimawandels Rechnung trägt und die Staaten verpflichtet, etwas zu unternehmen, um die negativen Auswirkungen zu bekämpfen — auch zur Reduzierung der Emission von Treibhausgasen wird Bezug genommen.
Das nächste Treffen — das sechste — findet im Kahr 2020 in Polen statt. Doch auch bis dahin werden die sieben Länder weiter zusammenarbeiten, um die Karpaten zu schützen.
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Die Woche 10.10.2016-14.10.2016 im Überblick
Der slowakische Landespräsident Andrej Kiska ist mit Statschef Klaus Iohannis zusammengekommen
Rumänien und die Slowakei sind zwei EU-Musterstaaten. Die Wirtschaft beider Länder verzeichneten einen Aufwärtstrend, schlussfolgerten der rumänische Staatschef Klaus Iohannis und sein slowakischer Amtskollege Andrej Kiska. Die zwei Landespräsidenten sprachen in Bukarest über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen und die Hauptaspekte der gemeinsamen Interessen. Die guten bilateralen Beziehungen fußen auf historische und kulturelle Gemeinsamkeiten, so Präsident Iohannis. Vereinbart wurde über die Notwendigkeit eines strategischen Angehens der Östlichen Partnerschaft. Was Moldawien anbelangt wurde hervorgehoben, dass die demokratischen Prozesse und die Reformen weiterhin unterstützt werden müssen, so dass die Republik weiter die europäische Richtung beibehält. Klaus Iohannis und sein slowakischer Gegenüber diskutierten ebenfalls über die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den zwei Staaten, sowie über die Korruptionsbekämpfung. Der slowakische Staatschef kam auch mit dem rumänischen Premierminister Dacian Cioloş zusammen, um über die ländliche Entwicklung, die Politik der sozialen Eingliederung, sowie über die Unterstützung der beruflichen Mobilität zu sprechen. Andrej Kiska traf mit Vertretern der slowakischen und tschechischen Minderheit zusammen, die ein aussagekräftiges Beispiel für die Integration in die rumänische Gesellschaft ist.
EU-Forschungskommissar Carlos Moedas war am Dienstag auf Rumänien-Besuch
EU-Forschungskommissar Carlos Moedas besuchte am Dienstag Rumänien und besichtigte dabei auch die Plattform in Măgurele – dort soll unter der Bezeichnung Extreme Lichtinfrastruktur sogar die größte Laseranlage der Welt entstehen. Forscher erwarten vom Projekt neue Erkenntnisse mit handfesten Ergebnissen für Medizin, Pharma, Astrophysik oder Kernphysik. EU-Kommissar Moedas sagte bei der Besichtigung, dass man ein solches Projekt ruhig intensiver bewerben könnte – nicht nur in Europa, sondern auch weltweit. Sehr wenig sei bekannt über Themen wie die dunkle Materie und ein solches Projekt könnte in diesem Bereich einen neuen Durchbruch bringen, sagte der Kommissar. Und fügte hinzu, dass Forscher am Zentrum bei Bukarest in Zukunft auch den einen oder den anderen Nobelpreis gewinnen könnten. Auch der rumänische BIldungsminister Mircea Dumitru, der den EU-Politiker bei seiner Besichtigung begleitete, lobte das Forschungsvorhaben und bewertete es als außerordentliche Errungenschaft. Das von der EU finanzierte Projekt soll bis 2019 fertig gebaut werden. Im Moment werden Teile einmontiert, die einzeln in Paris getestet wurden. Für das Laserprojekt in der Nähe von Bukarest wurden bereits 50 Forscher eingestellt – nicht wenige von ihnen waren ausgewanderte rumänische Wissenschaftler.
Senatsbeschluss: Doktortitel können nur von der verleihenden Universität entzogen werden
Die Senatoren in Bukarest haben beschlossen, dass ein Doktortitel von nun an nur von der Universität entzogen werden kann, die ihn verliehen hat. Am Montag hat der Senat in seiner Eigenschaft als beschlussfähige Kammer beschlossen, dass ein Doktortitel nur von der Universität entzogen werden kann, die ihn verliehen hat. Somit wird der Rat zur Diplombeglaubigung, Institution, die speziell für die Prüfung der Plagiate gegründet wurde, nur als Berufungsanstalt agieren. Im Namen der politisch unabhängigen Exekutive äußerte sich der Staatssekretär im Bildungsministerium Laurenţiu Vlad im Plenum des Senats. Er sagte, dass obwohl die neue Fassung des Gesetzes vermeintlich die Dezentralisierung der Beschlüsse bezüglich der Verleihung und Entziehung des Doktortitels beabsichtigt, in Wirklichkeit diese das Risiko aufweist, die Qualität des Hochschulstudiums zu untergraben. Die Abstimmung im Senat fand nur drei Tage nach der Ankündigung statt, dass ex-Innenminister Petre Tobă und der Bürgermeister der Nachbarstadt Bukarests, Voluntari, Florentin Pandele, ihre Doktorarbeiten massiv plagiiert haben. Heftige Debatten gibt es auch über die Doktorarbeiten von ex-Premierminister Victor Ponta, ex-Vizepremierminister Gabriel Oprea oder sogar der Leiterin der Antikorruptionsbehörde selbst, Laura Codruţa Kovesi.
Der rumänische Staat kauft Constantin Brâncuşis Die Weisheit der Erde“
Der rumänische Staat will die Skulptur des berühmten Bildhauers Constantin Brâncuşi “Die Weisheit der Erde”, kaufen und sie im Bukarester Dorfmuseum ausstellen. Der rumänische Staat muss für das Meisterwerk 11 Millionen Euro zahlen. Die rumänische Regierung hatte bekanntgegeben, sie werde aus der Staatskassa 5 Millionen Euro ausgeben, den Rest von 6 Millionen sollten die Rumänen spenden. Deshalb leitete der rumänische Staat eine Spendenaktion ein. Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch beschlossen, die Spendenkampagne nicht zu verlängern. Die Differenz von 6 Millionen und die Summe von 1,2 Millionen Euro, die bis Ende September gespendet wurde, sollen aus dem Buget des Kulturministeriums gezahlt werden. Die Exekutive wird rund 10 Millionen Euro für die Skulptur zahlen, so dass sie dem rumänischen Staat gehören soll. Die Regierung hat am Mittwoch eine Eilverordnung verabschiedet, die die Gründung eines Fonds für den Erwerb von Kunstwerken vorsieht. Der Brâncuşi“ Fonds soll durch Spenden, Sponsoring und von dem Staatshaushalt finanziert werden.
Arzneimittelpreise sollen sinken
Das Gesundheitsministerium in Bukarest erwägt derzeit neue Regelungen für den Arzneimittelmarkt. Eine Neuigkeit wäre eine gestaffelte Preissenkung. Dabei soll dem Phänomen der aus Krankenhäusern und Apotheken zurückgezogenen Arzneimittel ein Ende gesetzt werden. In Rumänien sieht die geltende Preispolitik bei Arzneimitteln vor, dass der Hersteller eines innovativen Produkts nach Ablauf seines Patents eine erhebliche Preissenkung vornehmen muss: fünf Jahre nach Markteinführung muss das Arzneimittel um 35% billiger werden, bis auf das Preisniveau des billigsten Alternativmittels. Demnach sollen Arzneimittel, deren Patent abgelaufen ist, im ersten Jahr um 10%, im zweiten Jahr um weitere 10% und schließlich im dritten Jahr um 15% billiger werden. Ärzte und Patienten sollen außerdem Zugang zu einem System erhalten, wordurch man fehlende Medikamente in den Krankenhäusern und Apotheken melden kann.
Über 1000 wurden vom Hochwasser betroffen
Das Hochwasser hat infolge der heftigen Regenfälle der letzten Tage erheblichen Schaden angerichtet. Vor allem der Osten des Landes ist betroffen. Entlang mehrerer Flüsse aus der Region galten Hochwasser-Warnungen der Stufen Rot, Orange und Gelb. Die Flut zerstörte Hunderte von Häusern, Höfen und Kellern, Züge verspäteten sich um mehrere Dutzend Minuten. Im südostrumänischen Galatz ist die Lage am schlimssten. Dort wurden fast 1700 Personen präventiv evakuiert und die rote Warnstufe ausgerufen. Zudem wurden die Militärs zur Hilfe gerufen. Die Behörden in Bukarest haben beschlossen, mit starken Motorpumpen ausgestattete Einsatzteams in das Gebiet zu entsenden.
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Slowakischer Landespräsident besucht Rumänien
Die Wirtschaft beider Länder verzeichnete einen Aufwärtstrend, schlussfolgerten der rumänische Staatschef Klaus Iohannis und sein slowakischer Amtskollege Andrej Kiska. Die zwei Landespräsidenten sprachen in Bukarest über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen und die Hauptaspekte der gemeinsamen Interessen. Die guten bilateralen Beziehungen fußen auf historische und kulturelle Gemeinsamkeiten, so Präsident Iohannis. Vereinbart wurde über die Notwendigkeit eines strategischen Angehens der Östlichen Partnerschaft. Was Moldawien anbelangt wurde hervorgehoben, dass die demokratischen Prozesse und die Reformen weiterhin unterstützt werden müssen, so dass die Republik weiter die europäische Richtung beibehält.
Der slowakische Staatschef Andrej Kiska erklärte, das Thema der obligatorischen Flüchtlingsquote sei ein totes politischen Thema. Iohannis hob hervor, die Europäische Union müsse gemeinsame Lösungen, die die Union nicht spalten, suchen. Die slowakische Regierung zog im Dezember 2015 wegen der beschlossenen Quoten vor den Europäischen Gerichtshof.
Klaus Iohannis und sein slowakischer Gegenüber diskutierten ebenfalls über die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den zwei Staaten, sowie über die Korruptionsbekämpfung. Andrej Kiska schätzte den Kampf den Rumänien gegen die Korruption führt, während Klaus Iohannis die Bereitschaft Bukarets ausdrückte, den slowakischen Partnern zu helfen, effiziente Institutionen für die Bekämpfung der Korruption zu gründen. Klaus Iohannis dazu:
Die Bekämpfung der Korruption ist für uns wesentlich. Die Korruption bedroht die `Festigung der Demokratie, verlangsamert das Wirtschaftswachstum und erschreckt die Investoren. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber auch noch Vieles zu tun.
Andrej Kiska hob seinerseits hervor, Rumänien und die Slowakei seien ein Beispiel für die EU-Staaten:
Rumänien ist der Beweis dafür, dass das Wirtschaftswachstum von der Korruptionsbekämpfung abhängig ist. Ich behaupte das nicht nur aus Höflichkeit. Ich hab das mehrere Male gesagt, in der Slowakei, in Rumänien. Wir können viel von ihrem Land lernen. Rumänien will Schengen-Mitglied werden und wir unterstützen es total. Wir tun unser Bestes, um Rumänien zu helfen, zu unterstützen.
Der slowakische Staatschef kam mit dem rumänischen Premierminister Dacian Cioloş zusammen, um über die ländliche Entwicklung, die Politik der sozialen Eingliederung, sowie über die Unterstützung der beruflichen Mobilität zu sprechen. Andrej Kiska traf mit Vertretern der slowakischen und tschechischen Minderheit zusammen, die ein aussagekräftiges Beispiel für die Integration in die rumänische Gesellschaft ist.
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Nachrichten 10.10.2016
BUKAREST: Der slowakische Staatschef, Andrej Kiska, ist am Montag zu einem zweitägigen Besuch in Rumänien eingetroffen. Er führte Gespräche mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis über die Konsolidierung der bilateralen Beziehung auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene. Die Slowakei hat für dieses Halbjahr die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Die beiden Staatschefs diskutierten über die EU-Erweiterungs-Politik, über die Beziehung zur westlichen Nachbarschaft, sowie auch über die Zukunft der EU. Betreffend die Zusammenarbeit im Rahmen der NATO, beteuerte Rumäniens Staatschef erneut die Notwendigkeit die Aufmerksamkeit der Allianz gegenüber dem Schwarzmeer-Raum aufrecht zu erhalten. Der Schwarzmeer-Raum ist im Kontext der neuen Sicherheits-Herausforderungen in der Region ein wichtiger Bestandteil der euroatlantischen Sicherheit. Am Dienstag soll sich der slowakische Präsident auch mit Vertretern der slowakischen Gemeinde im westrumänischen Nadlac treffen.
BUKAREST: Der europäische Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Carlos Moedas unternimmt am Dienstag einen offiziellen Besuch in Bukarest. Er kommt mit Premierminister Dacian Cioloş, mit Bildungsminister Mircea Dumitru, mit dem Präsidenten der Nationalbehörde für Wissenschaftliche Forschung und Innovation Mihai Robert Dima und dem Präsidenten der Rumänischen Akademie Ionel Valentin Vlad. Außerdem wird der europäische Kommissar die Laser-Anlage in Magurele (ELINP) besuchen.
BUKAREST: Den Juden und Roma, die vor 75 Jahren nach Transnistrien deportiert wurden, ist am Montag beim Holocaust- Mahnmal in Bukarest gedacht worden. Der Nationale Gedenktag für die Holocaust-Opfer findet jährlich am 9. Oktober statt. Am 9. Oktober 1941 begann die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Bessarabien und aus der Bukowina nach Transnistrien. Die rumänische Regierung hat im Jahr 2004, basierend auf den Schlussfolgerungen eines Ausschusses unter der Leitung des Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, die Teilnahme Rumäniens am Holocaust anerkannt.
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Nachrichten 09.10.2016
BUKAREST: Seit 2004 wird jedes Jahr in Rumänien am 9. Oktober der nationale Holocaust-Gedenktag begangen. Aufgrund der Schlußfolgerungen nach der Uberprüfung der Deportationen im Zweiten Weltkrieg, die von einer Sonderkommission geleitet vom Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel formuliert wurden, beschloß die Bukarester Regierung vor 12 Jahren, den Holocaust anzuerkennen und den 9. Oktober zum nationalen Gedenktag des Holocaust in Rumänien zu erklären. Dieser Tag hat eine besondere Bedeutung für Rumänien: Am 9. Oktober 1941 begann das mit Nazi-Deutschland allierte Regime des Marschalls Ion Antonescu mit den Deportationen der Juden aus dem Osten Rumäniens in die besetzten sowjetischen Territorien. Laut Statistik starben mehr als 250.000 Juden während und nach ihrer Deportation im Jahr 1941 aus Bessarabien und dem Norden der Bukowina nach Transnistrien. Anlässlich des Nationalen Holocaust-Gedenktages findet am Montag am Mahnmal der Holocaust-Opfer in Bukarest eine Zeremonie zum Gedenken der Juden und Roma, die während des Holocausts gestorben sind. Vertreter der Präsidentschaft, der Regierung, des Diplomatischen Korps, der Zivilgesellschaft und Überlebende des Holocausts werden der Gedenkzeremonie beiwohnen.
BUKAREST: Der Staatspräsident der Slowakei, Andrej Kiska, unternimmt am Montag und Dienstag einen Staatsbesuch in Rumänien, auf Einladung seines rumänischen Gegenübers, Klaus Iohannis. Hauptzweck des Besuches ist die Konsolidierung der bilateralen Beziehunhgen auf politischer, wirtschaftlicher und sektorieller Ebene und die Verstärkung der Kooperation zu aktuellen europäischen Themen im Kontext der jetzigen Herausforderungen, steht in einem Communique des rumänischen Außenministeriums. Da die Slowakei zur Zeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, werden die zwei Staatchefs hauptsächlich über Themen der EU-Agenda diskutieren; dabei werde Präsident Iohannis die rumänische Position in Bezug auf die Zukunft Europas präsentieren, steht noch im besagten Communique. Ferner werde Klaus Iohannis für die weitere Konsolidierung der wirtschaftlichen Kooperation zwischen den zwei Ländern plädieren, da die Handelsaustausche zwischen Rumänien und der Slowakei 2015 einen historischen Rekord von 2,4 Milliarden Euro erreicht haben und weiterhin steigen. Am Dienstag werden die zwei Staatchefs das rumänisch-slowakische Business-Forum eröffnen. Vorgesehen ist auch ein Treffen in der Ortschaft Nadlac (im Westen des Landes) mit Vertretern der slowakischen Gemeinde in Rumänien.
PORT-AU-PRINCE: Angesichts Hunderter Todesopfer und massiver Zerstörungen durch Hurrikan «Matthew» hat die haitianische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. «Die Trauertage werden angesetzt, um das Land im Schmerz mit den Eltern und Freunden der Toten zu vereinen», teilte das Präsidialamt mit. Die Staatstrauer solle von Sonntag bis Dienstag gelten. Zuvor hatte der Zivilschutz mitgeteilt, in dem schweren Wirbelsturm seien 336 Menschen ums Leben gekommen. Vier Menschen wurden demnach noch vermisst und 211 weitere verletzt. Mehr als 60 000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften. Ein rumänischer Offizier, Oberst Marius Dogean, vom Generalinspektorat für Notsituationen wird das Team leiten, welches die Schäden nach dem Hurrikan Matthew auf Haiti einschätzen soll. Gleichzeitig wird Oberst Dogean die internationale Unterstützung koordinieren, einschließlich die internationale Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Marius Dogean hat eine 15 Jahre lange Erfahrung im Bereich Zivilschutz und wurde von der Europäischen Kommission zum Leiter des Zivilschutzteams ernannt, das in Haiti die Hilfeaktionen organisieren wird.
SPORT: Die rumänische Fussball-Nationalmannschaft, trainiert vom deutschen Trainer Christoph Daum, hat im zweiten WM-Qualifikationsspiel den ersten Sieg geholt. Die rumänische Mannschaft siegte mit 5:0 (3:0) in Armenien und hat in der Gruppe E nun vier Punkte. Im dritten Qualifikationsspiel zur Fußball-WM 2018 spielt Rumänien am Dienstag in Kasachstan.
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Cioloş äußert sich zur Lage der Migranten
Auf dem UN-Gipfel in New York wurde über das Drama der zig Millionen Migranten, das bis jetzt keine Lösungen hatte, debattiert. US-Präsident Barack Obama erklärte, die Menschheit konfrontiere mit einer Krise von epischen Dimensionen und forderte die Staats- und Regierungschefs auf, sich vozustellen, wie das Leben ihrer Familien wäre, wenn sie das Schicksal der Flüchtlinge hätten. Obama beglückwünscht die Teilnehmerstaaten, die sich engagiert haben, in diesem Jahr 360 Tausend Flüchtlinge, doppelt so viel im Vergleich zu 2015 aufzunehmen. Die reichen Staaten müssten mehr tun, um den Flüchtlingen zu helfen. Rumäniens Premierminister Dacian Cioloş erklärte, die Welt verfüge über die notwendigen Mittel, die richtige Lösung der Flüchtlingskrise zu finden. Bukarest erkennt die gemeinsame Verantwortung in dem Umgang mit den Flüchtlingen und Migranten und verfügt über Ressourcen und Gesetze für die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Dacian Cioloş dazu:
Rumänien hat den betroffenen Staaten, der Türkei, Jordanien, Libanon, Irak und Afghanistan bilaterale Hilfe geboten. Zusammen mit den internationalen Hilfsorganisationen bietet Rumänien den Flüchtlingen die Chance eines neuen Lebens. Rumänien bietet ihnen Unterkunft in dem Transitzentrum in Temeswar.
Der rumänische Ministerpräsident fügte hinzu, dass Rumänien allen Kindern der ausländischen Bürger, die sich dem Schutz erfreuen, das Recht auf Bildung bietet. Das EU-Land Rumänien habe die Verlagerung und die Umverteilung der Flüchtlinge unterstützt. Wie andere Mittel- und Osteuropäischen Staaten widersetzte sich Rumänien gegen die Pflicht-Quote für Flüchtlinge. Rumänien, Bulgarien oder die Slowakei haben keine Erfahrung, wenn es um derartige Aufforderungen geht. Im Vergleich zu den Weststaaten hatten die oben erwähnten Länder weder Kolonialreiche, woher Migranten zur Metropole kommen könnten, noch ein Lebensniveau, das Millionen Personen heranlocken soll. Sie hatten ebenfalls keine zahlreiche Gemeinschaften muslimischer Konfession. Bukarest, Budapest und Warschau wehrten sich gegen die verpflichtenden Quoten. Es geht nicht um Zahlen sondern um Menschen, hob der rumänische Landeschef Klaus Iohannis vor einem Jahr hervor. Er lehnte die Quoten, die in einer bürokratischen Art und ohne der Beratung des Mitgliedsstaaten festgelegt wurden, ab.