Tag: Strafverfahren

  • Nachrichten 06.04.2016

    Nachrichten 06.04.2016

    BUKAREST: Die niedrigen Löhne der Staatsbediensteten werden in der zweiten Jahreshälfte durch eine Eilverordnung erhöht. Der neue Gesetzentwurf hat als Ziel die Verbesserung der Diskrepanzen, die während der Zeit auf dem Hintergrund der Erhöhungen des Mindestlohns entstanden sind. Das Projekt soll nächste Woche von der Regierung gebilligt werden, nachdem der Arbeitsminister mit den sozialen Partnern Gespräche führen wird. Der Regierungssprecher hat bekanntgegeben, die Exekutive werde kommende Woche einen Gesetzesentwurf zum Gehaltsniveau ab 2018 einleiten.



    BUKAREST: Die rumänische Abgeordnetenkammer hat am Mittwoch den ersten Antrag gegen ein Mitglied des politisch unabhängigen Kabinetts von Dacian Cioloş abgelehnt. Die Urheber der Urkunde waren die Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) und der Ungarnverband (UDMR). Diese warfen der Justizministerin Raluca Pruna vor, dass die Verordnung über die Abhörung von Telefonaten in Strafverfahren, für die sie sich einsetzt, Rumänien in einen unsicheren Staat verwandeln würde, in dem man über Menschenrechte zwar spricht, aber diese nicht unbedingt respektiert. Die Liberalen bewerteten das Vorgehen der Urheber als komisch“. Die Sozial-Demokratische Partei sagte, sie werde keine einfachen Anträge unterstützen, sondern die Absetzung einiger Minister fordern.



    BUKAREST: Gegen den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, laufen Strafermittlungen der Antikorruptionsstaatsanwälte wegen Anstiftung zu Amtsmi‎ßbrauch und Anstiftung zu fortgesetzter Urkundenfälschung. Es geht dabei um ein neues Strafverfahren gegen Bombonica Prodana, die ehemalige Ehefrau Liviu Dragneas, wegen Amtsmi‎ßbrauch während ihrer Tätigkeit als Abteilungsleiterin im Amt für Sozialschutz und Kinderschutz des Kreises Teleorman. Damals, zwischen 2006-2012, war Liviu Dragnea Vorsitzender des Landrates Teleorman. Laut der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft soll Liviu Dragnea die damalige Leiterin des Amtes für Sozialschutz und Kinderschutz des Kreises Teleorman dazu angestiftet haben, vier Angestellte in ihren Positionen zu behalten und ihnen monatliche Gehälter zu bezahlen, obwohl diese Angestellte niemals am Arbeitsplatz erschienen seien und keine Arbeit geleistet hätten.



    BUKAREST: Mehr als die Hälfte der Rumänen meinen, das Land richte sich in die falsche Richtung, so eine Meinungsumfrage von INSCOP, die im März durchgeführt wurde. 20% behaupten die Hauptquelle ihrer Besorgnis sei die Verschlechterung des Gesundheitszustands. 17% der Rumänen sind wegen den niedrigen Einkommen und einem evenetuellen Konflikt sogar Krieg besorgt. 13% nennen als Ursache die Arbeitslosigkeit während 11% die immer steigenden Preise als Grund ihrer Besorgnis angeben. Die Umfrage zeigt, dass 45,6% der Befragten die Wirtschaft und die Arbeitsplätze als Hauptproblem Rumäniens nennen. Unter den Prioritäten zählen die Korruptionsbekämpfung (25%), das Gesundheitsysem (9%), die Verminderung der Ungleichheit zwischen Arm und Reich (8%), die Landesverteidigung (5%), die Reform der Öffentichen Verwaltung. (3,8%).



    BUKAREST: Die rumänische Sonderstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und des Terrorismus will offenbar aus der Veröffentlichung der so genannten “Panama Papers” zu den Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen Konsequenzen ziehen. Die Behörde prüfe die Sachverhalte, warte aber noch auf zusätzliche Erkenntnisse vom Amt für Geldwäschebekämpfung, sagte Chefstaatsanwalt Daniel Horodniceanu. Die für Rumänien relevanten Dokumente umfassen über 100 Namen von zumeist Geschäftsleuten.

  • Nachrichten 04.04.2016

    Nachrichten 04.04.2016

    BUKAREST: Das Symbol der nationalen Geistigkeit, die Rumänische Akademie hat am Montag ihr 150. Jubiläum seit der Gründung gefeiert. Zu diesem Anlass wurde eine feierliche Sitzung veranstaltet, an der Vetreter der Behörden, ausländische Gäste, Vorsitzende der europäischen Akademien, rumänische Kultur- und Wissenschafts-persönlichkeiten, Vollmitglieder der Akademie und Korrespondenten aus Rumänien und aus dem Ausland teilnahmen. 1866 ursprünglich unter der Bezeichnung Die Rumänische Literarische Gesellschaft“ gegründet, dann unter dem Namen die Rumänische Akademische Gesellschaft“ bekannt, ist die Anstalt, die seit März 1879 den Namen Die Rumänische Akademie“ trägt, das höchste rumänische Kultur- und Wissenschaftsgremium. Ihre Mitglieder sind anerkannte, landesweit und international geschätzte Persönlichkeiten der Geistes- und Naturwissenschaften aus zahlreichen Bereichen, von Geschichte, Philosophie und Sprachwissenschaft, bis zur Atomphysik, Chemie, Makro- und Mikrobiologie. Zurzeit hat die Rumänische Akademie 84 Vollmitglieder, 76 Korrespondentmitglieder, 45 Ehrenmitglieder, davon sechs aus dem Ausland.



    BUKAREST: Die Bukarester Abgeodnetenkammer hat am Montag die Beratungen über den ersten Antrag gegen ein Mitglied des politisch unabhängigen Kabinetts von Dacian Cioloş begonnen. Die Urheber der Urkunde sind die Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) und der Ungarnverband (UDMR). Diese werfen der Justizministerin Raluca Pruna vor, dass die Verordnung über die Abhörung von Telefonaten in Strafverfahren, für die sie sich einsetzt, Rumänien in einen unsicheren Staat verwandeln würde, in dem man über Menschenrechte zwar spricht, aber diese nicht unbedingt respektiert. Die Liberalen bewerteten das Vorgehen der Urheber als komisch“. Die Sozial-Demokratische Partei sagte, sie werde keine einfachen Anträge unterstützen, sondern die Absetzung einiger Minister fordern. Am Mittwoch wird die Abstimmung über den Antrag gegen Justizministerin Raluca Pruna stattfinden.



    BUKAREST: In Rumänien ging der Protest der Hausärzte auch am Montag weiter — sie sind unzufrieden, weil die Krankenkasse ihre Dienstleistungen nicht mehr abrechnet, da der Rahmenvertrag zwischen Kasse und Ärzten nicht verlängert wurde. Wie auch am Freitag stellten Hausärzte am Montag dementsprechend keine Rezepte für Arzneimittel mit Kostenerstattung aus und schickten keine Patienten zu den Fachärzten an Krankenhäusern. Ihr Protest richtet sich gegen die unzureichende Finanzierung und gegen die Tatsache, dass Hausärzte die Fehler im System der elektronischen Gesundheitskarten aus eigener Tasche bezahlen müssen. Sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, wollen die Hausärzte in zehn Tagen einen grö‎ßeren Warnstreik antreten. Letzte Woche hatten die Hausärzte Mahnwachen vor dem Arbeitministerium organisiert.

  • Rumänische Staatsanwälte dürfen mit Technik des Geheimdienstes arbeiten

    Rumänische Staatsanwälte dürfen mit Technik des Geheimdienstes arbeiten



    Die rumänische Regierung hat eine Eilverordnung verabschiedet, die den Geheimdienst ermächtigt, Telekommunikationsüberwachungen nur in Staatsschutzverfahren durchzuführen. Ansonsten kann bei Strafverfahren zwar die Technik des Geheimdienstes weiter eingesetzt werden – aber nicht dessen Personal. Die Vorschrift war noch am Freitag vom Obersten Verteidigungsrat abgesegnet worden, dessen außerordentliche Sitzung von Präsident Klaus Iohannis einberufen worden war. Sie war nötig, nachdem das Verfassunsggericht aus Gründen der Normenklarheit dem Geheimdienst praktisch untersagte, an Abhörungen in Strafverfahren mitzuwirken.


    Das hätte die Ermittlungsarbeiten der Staatsanwälte erheblich behindert – oder sogar vollständig begraben. Präsident Iohannis sagte nach der Sitzung des Verteidigungsrates, dass die Eilverordnung den Strafverfolgunsbehörden eine vorläufige Lösung bietet, wobei das Parlament dann eine dauerhaftere Verfahrensregelung nachreichen kann. “Nach bestimmten Meinungen leidet die Arbeit der Staatsanwälte in Ermangelung der Überwachungstechnik sowohl hinsichtlich der Ermittlung als auch in der Beweiserhebung für ein Gerichtsverfahren, sagte der Präsident. Es sei eine Lösung – wenn auch nur eine zeitweilige – für ein Problem, dass beiderseits Behörden und Gesellschaft beschäftigt, sagte Iohannis. Die Rechtslage müsse in Einklang mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts gebracht werden.



    Damit die Justiz ihre Aufgabe erledigt, brauche sie jedenfalls einen nahtlosen Rechtsrahmen, egal ob es sich um Verfahren zur Korruptionsbekämpfung handelt oder um Staatsschutzsachen. Da nur der Geheimdienst über die technischen Mitteln zur Überwachung verfügt, musste die Regierung die Lösung finden, dass nur Ermittlungsbeamte der Polizei und der Staatsanwaltschaft die Geräte bedienen – und nicht die Geheimdienstbeamten, sagte auch Justizministerin Raluca Prună: “Zur Umsetzung von Überwachungsanordungen gibt es eben nur die Technik, die dem Geheimdienst gehört. Durch die Eilverordnung wollten wir verhindern, dass im Strafverfolgungsverfahren der Staatsanwälte eine Lücke entsteht, so die Ministerin.



    Doch auch wenn sie auf die Technik des Geheimdienstes zurückgreifen können, so brauchen die Staatsanwaltschaften immer noch ausreichend geschultes Personal. Die beiden Schwerpunktbehörden – zur Korruptionsbekämpfung sowie zur Verfolgung von OK und Terrorismus – haben bereits mehr Geld beantragt und eingeräumt, dass es in Verfahren auch zu Verzögerungen kommen kann.


  • Nachrichten 12.03.2016

    Nachrichten 12.03.2016

    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat die Dringlichkeitsverordnung verabschiedet, laut der Abhörungen von Telefonaten in Strafverfahren nur durch die Staatsanwaltschaft durchgeführt werden können. Die Vorlage hatte die Genehmigung des Obersten Landesverteidigugnsrates, der auf Berufung von Präsident Klaus Iohannis getagt hat, erhalten. Die Verordnung wurde erarbeitet nachdem das Verfassungsgericht am 16. Februar beschlossen hatte, dass der Rumänische Nachrichtendienst nicht mehr befugt ist, Abhörungen in Strafverfahren durchzuführen. Das Verfassungsgericht übertrug die Aufgabe der Abhörungen auf die Staatsanwaltschaften. Der Rumänische Nachrichtendienst behielt die Befugnis für Abhörungen nur im Falle der Gefährdung der Landessicherheit und von Terrorismus. Die Staatsanwaltschaften werden die Infrastruktur des Rumänischen Nachrichtendienstes jedoch nicht dessen Beamten für Abhörungen in Strafverfahren benutzen können.



    BUKAREST: Der delegierte Minister für die Beziehung zu den Rumänen von überall, Dan Stoenescu, ist in Kuala Lumpur mit dem Au‎ßenminister Malysias und mit dem für Justiz zuständigen Minister zusammengekommen. Der rumänische Minister hat die Eigenschaft eine Sondergesandten des Präsidenten Klaus Iohannis und des Premierministers Dacian Cioloş. Laut dem Fernsehsender Romania TV übermittelte er den malayisischen Behörden die offizielen Botschaften der beiden rumänischen Würdenträger. In diesen ruft man zur Begnadigung des rumänischen Staatsbürgers Ionuţ Gologan durch die malaysischen Behörden auf. Dieser befindet sich im Gefängnis und wurde wegen Drogenhandels zur Todesstrafe verurteilt. Weitere drei rumänische Staatsbürger befinden sich in Gefängnissen in Malaysia und man versucht diese auf offiziellem, diplomatischem Weg, wieder zurück in die Heimat zu bringen.



    BUKAREST: Der Bukarester Primăverii Palast, ehemaliger Wohnsitz der Familie des Diktators Nicolae Ceauşescu steht seit Samstag zum Besuch offen. In der Wohnung der ehemaligen Diktatoren, die im Dezember 1989 erschossen wurden, wird eine ständige Ausstellung geöffnet sein. Der zwischen 1964-1965 gebaute Primăverii Palast hat 80 Zimmer, einen Kinosaal und ein Schwimmbecken. Die Möbel, die Kandelaber, die Murano-Spiegel und die Luxusfeinarbeiten wurde speziell für das Diktatorpaar ausgesucht. Die Wiedereröffnung des Palastes findet im Rahmen der Kampagne Dein Recht zu Wissen“ statt. Diese wird von Vizeministerpräsident Vasile Dîncu, mit der Unterstützung des Generalsekretariats der Regierung und der Regie des Staatsprunks koordiniert.

  • Nachrichten 22.02.2016

    Nachrichten 22.02.2016

    Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Montag im Plenum des Bukarester Parlaments vorgeschlagen, dass das Wahljahr 2016 nicht populistisch wird, und dass die wichtigen Themen von öffentlichem Interesse nicht vergessen werden. Iohannis hat die rumänischen Parlamentarier eingeladen, einige große Projekte durchzuführen, darunter die Wiedergewinnung der Vertrauens der Bevölkerung in die Politik und die gute Funktionierung der großen öffentlichen Systeme. In diesem Kontext sagte der rumänische Staatschef, die rumänischen Behörden hätten viele Fragen der Bürger noch nicht beantwortet, und zwar in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Rentensystems, auf das demographische Problem oder auf die Arbeitsplätze für junge Menschen. Andererseits erklärte sich Präsident Iohannis unzufrieden darüber, dass in einigen Fällen die parlamentarische Immunität ausgenutzt wird, um Strafverfahren zu verhindern, in denen gegen Parlamentsmitglieder wegen Korruption ermittelt wird. In puncto Außenpolitik sagte der rumänische Staatschef, dass durch die Migrationswelle, die steigende Terrorismusgefahr, die Sicherheitsrisiken im Osten und die Infragestellung der Europäischen Union das Jahr 2016 besonders wichtig für die Stabilität in der Region wird. Bei der Rede des rumänischen Staatspräsidenten im Plenum des Bukarester Parlaments waren auch die Mitglieder des Regierungskabinetts und mehrere in Rumänien akkreditierte Botschafter anwesend.



    Der parteifreie rumänische Premierminister Dacian Cioloş hat am Montag den Bürgermeistern rumänischer Kommunen einen wirksameren Umgang mit öffentlichen Mitteln angemahnt. 2016 sei zwar ein Wahljahr, doch der Staatshaushalt könne keine zusätzlichen Gelder für ortsbezogene Projekte freischalten, sagte der Regierungschef auf der Jahresversammlung der Vereinigung rumänischer Kommunen. Um mehr Einnahmen zu haben, sollten Kommunalbehörden mehr Investitionen heranziehen und die Steuerhinterziehung konsequenter bekämpfen.



    Der Zustand der sieben Kinder, die mit schweren Darminfektionen im Bukarester Krankenhaus Marie Curie behandelt werden, hat sich gebessert. Ein einziges Kind liegt noch auf der Intensivstation, zwei sollen noch diese Woche entlassen werden. Eine Ermittlung über die genauen Umstände, in denen im Februar drei Kinder an den Komplikationen gestorben waren, läuft derzeitig noch.



    Der rumänische Minister für Energie, Victor Grigorescu, hat am Montag bekanntgegeben, die nationale Strategie im Energiebereich werde bis Herbst dieses Jahres ausgearbeitet sein. Der rumänische Staat sollte einige Energie-Projekte aussuchen und sich dafür intensiv einsetzen, um Klarheit und Verantwortung in diesem extrem wichtigen, staatlich geregelten Bereich zu beweisen, sagte Energieminister Grigorescu, und versicherte, dass alle Akteure im Energiebereich zu Beratungen eingeladen werden.



    Rumänien ist weiterhin der wichtigste Handelspartner der benachbarten Moldaurepublik. 2015 betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten 1,35 Milliarden Euro. Ende letzten Jahres war die Moldaurepublik der viertgrößte Importeur rumänischer Produkte außerhalb der EU. Rumänien war zugleich der achtgrößte Importeur moldauischer Produkte. Das gab die rumänische Botschaft in Kischinew bekannt.



    Der britische Regierungschef David Cameron hat am Montag dem Parlament das am Freitag ausgehandelte Kompromissabkommen zur Abwendung eines Brexit vorgelegt. Nach zwei Tagen einer Marathonverhandlung in Brüssel haben die restlichen Mitgliedstaaten Großbritannien wichtige Zugeständnisse in der Frage der Sozialleistungen für europäische Arbeitnehmer gemacht und Vorteile für die Finanzindustrie in der Londoner City akzeptiert. Cameron will ab dato für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäische Union eintreten, kämpft aber gegen eine euroskeptische Bewegung in der eigenen Partei ein. Londons Bürgermeister Boris Johnson kündigte an, für den Brexit zu werben. Nach einer ersten Umfrage nach dem Brüsseler Kompromiss, ermittelte die Zeitung ‘Mail on Sunday’, dass 48% der befragten Briten keinen Austritt aus der EU wollen. 33% sind für einen Brexit, 19% sind unentschlossen.



    Die europäische Polizeibehörde Europol hat am Montag zusammen mit Interpol ein Spezialzentrum zur Bekämpfung des Menschenschmuggels eröffnet. Daran sollen auch Antiterrorismusexperten mitwirken. Zu den Zielen gehört auch die Zerschlagung der Schleppernetze, die in organisierter Form Flüchtlinge nach Europa bringen.

  • Die Nachrichten 08.01.2016

    Die Nachrichten 08.01.2016

    Bukarest: Mircea Băsescu, der Bruder von Ex-Präsident Traian Băsescu, ist am Freitag von einem Gericht im südost-rumänischen Constanţa wegen Vorteilsgewährung zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Im Rahmen des selben Strafverfahrens wurde auch ein stadtbekannter Krimineller wegen Mittäterschaft zur Vorteilsgewährung zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Urteil des Gerichts ist noch nicht rechtskräftig. Laut der Antikorruptionsbehörde DNA soll Mircea Băsescu im Zeitraum 2011-2012, während der Amtszeit seines Bruders, Bestechungsgeld in Höhe 250.000 Euro von dem zweiten Verurteilten angenommen haben. Als Gegenleistung sollte er einen Richter zu einem milderen Urteil zugunsten eines Verwandten des Kriminellen bewegen.



    Bukarest: Rumäniens Finanzministerium hat Cristian Popa als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank (EIB) aufgestellt, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Popa hat als Vize-Gouverneur der Rumänischen Nationalbank eine sechszehnjährige Erfahrung. Das Amt bekleidete er für drei Amtszeiten in Folge. Popa war unter anderem Mitglied in den Verhandlungsteams der Notenbank für den IWF, die Europäische Kommission, Weltbank, die Europäische Investitionsbank und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Ab 2012 war Rumänien von Mihai Tănăsescu bei der EIB vertreten. Aufgrund eines Korruptionsverfahrens gegen ihn musste Tănăsescu zurücktreten.



    Berlin: Im Anschluss an das Treffen mit dem neuen rumänischen Ministerpräsidenten Dacian Cioloş hat Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel die gute Zusammenarbeit beider Staaten gelobt. Rumänien sei aus vielerlei Gründen ein sehr wichtiger Partner – in der Europäischen Union und in der Nato, aber auch durch die emotionalen Bindungen vieler Rumäniendeutscher sowie der deutschen Minderheit in Rumänien. Merkel unterstrich die sehr guten wirtschaftlichen Beziehungen, die noch weiter ausgebaut werden sollen. Voraussetzung sei die Verbesserung des Rechtssystems und der Verwaltung in Rumänien sowie die Bekämpfung der Korruption. Hier seien in letzter Zeit beachtliche Erfolge erreicht worden, stellte die Kanzlerin fest. Ministerpräsident Cioloş betonte, dass Rumänien nach Deutschland der größte Unterstützer der europäischen Grenzagentur Frontex sei und bei der Sicherung der EU-Außengrenzen sich bereits wie ein Schengen-Land verhalte.



    Bukarest: Der jordanische Bürger Jamal Abdel Jabbar Khalil soll am Samstag aus Rumänien ausgewiesen werden. Khalil wurde für die nächsten 15 Jahre aus Sicherheitsgründen zur unerwünschten Person erklärt. Der Kassationshof lehnte am Freitag den Einspruch ab, den der jordanische Bürger am 29. Dezember 2015 gegen die Entscheidung des Berufungsgerichts einlegte, laut der er zur unerwünschten Person auf rumänischem Territorium erklärt wurde. Der Beschluss ist endgültig. Der Nachrichtendienst SRI hatte den jordanischen Bürger seit Anfang des Jahres 2014 monitorisiert und stellte fest, dass Jamal Abdel Jabbar Khalil, der seit 1991 in Rumänien lebt, Tätigkeiten übte, die laut den gültigen Anti-Terror-Gesetzen als Risiken und Bedrohungen zur nationalen Sicherheit eingestuft werden.



    SPORT: Rumäniens Cristina Neagu ist Welthandballerin 2015. Die Wahl von 19 Medienvertretern und gut 90.000 Fans fand von Mitte Dezember bis am 6. Januar auf der Internetseite handball-planet.com statt. Die Plätze zwei und drei belegten die Norwegerinnen Nora Mork und Heidi Loke. Neagu gewann 2015 mit der rumänischen Nationalmannschaft WM-Bronze und mit ihrem Verein Buducnost Podgorica aus Montenegro die Champions League. Ferner war sie Torschützenkönigin sowohl bei der WM als auch in der CL.



    Tennis: Monica Niculescu wird an der Seite der US-Amerikanerin Vania King im Finale des Doppelturniers im chinesischen Shenzhen auf das chinesiche Doppel Yi-Fan Xu / Saisai Zheng treffen. Das Turnier wird mit Preisen im Wert von 430.000 Dollar dotiert. Im Halbfinale bezwangen die beiden in drei Sätzen das rumänische Duo Andreea Mitu / Patricia Ţig. Monica Niculescu hatte bereits 2014 das Doppelturnier in Shenzhen gewonnen, damals gemeinsam mit der Tschechin Klara Koukalova.

  • Nachrichten 18.10.2015

    Nachrichten 18.10.2015

    Die Sozialdemokratische Partei (die stärkste Partei der Regierungskoalition in Rumänien) hat am Sonntag bei einem au‎ßerordentlichen Kongress das neue nationale Parteibüro für die ständige Arbeit gewählt, nachdem Liviu Dragnea als Parteivorsitzenden validiert worden war. Nach seinem Sieg bei der Parteiwahl letzte Woche hatte Liviu Dragnea eine neue Führungstruktur der Partei vorgeschlagen, nämlich ein kleineres nationales Parteibüro mit leicht geänderten Befugnissen. Der Kongress validierte auch die Vorschläge zur Änderung der Parteisatzung; laut der neuen Satzung wird es demnächst verboten, dass ein Parteimitglied mehrere Funktionen belegt. Ferner wurde der Nationale Parteirat zum Führungsorgan für die Koordinierung der Aktivität der einzelnen Abteilungen.



    Die rumänischen Senatoren können nur noch bis Montag morgen die Änderungen für das Gesetzentwurf über die Briefwahl einreichen. Am Montag beginnt die Debatte über besagten Gesetzentwurf im Plenum des Bukarester Senats. Ferner wird das Gesetzprojekt auch in der Abgeordnetenkammer besprochen, wo auch die entscheidende Abstimmung darüber stattfinden wird. Das Gesetzprojekt wurde von der ständigen Wahlbehörde entworfen und sieht vor, dass ab nächsten Jahr bei den Parlaments-, Präsidentschafts- und Europawahlen die im Ausland lebenden Rumänen ihr Wahlrecht per Briefwahl ausüben können. Sechs Monate vor dem Urnengang müssen die im Ausland lebenden rumänischen Wähler die jeweiligen Botschaften oder Konsulate darüber benachrichtigen, dass sie wählen möchten, um ins Wahlregister eingetragen zu werden. Die National-Liberale Partei (die wichtigste Oppositionspartei in Rumänien) und die Sozialdemokratische Partei (die stärkste Partei der Regierungskoalition) unterstützen das Gesetzprojekt über die Briefwahl. Der Ungarnverband ist der Meinung, dass das neue Gesetz zu Ungleichheiten zwischen den Auslandsrumänen und den in Rumänien lebenden Bürgern führen würde. Der Ko-Vorsitzende der Allianz der Liberalen und Demokraten, Calin Popescu Tariceanu, erklärte sich gegen die Briefwahl, die er als kompliziert, bürokratisch und schwierig bezeichnete.



    Die moldauischen Richter haben am Sonntag in Chisinau entschieden, dass der ex-Ministerpräsident der Republik Moldau, der Demokrat-Liberale Vlad Filat, in Untersuchungshaft bleiben wird. Das Parlament in Chişinău hatte am Donnerstag beschlossen, die Immunität des Abgeordneten Vlad Filat, Vorsitzenden der Liberal-Demokratischen Partei und ehemaligen Ministerpräsident der Republik Moldau, zu entziehen. Dieser wird beschuldigt, Korruptionstaten und Amtsmissbrauch begangen zu haben und direkt in Bankbetrügen involviert zu sein. Der Beschluss wurde mit den Stimmen von 79 der insgesamt 101 Parlamentsmitglieder getroffen. Danach wurde Filat für die nächsten 72 Stunden von den Ermittlungsorganen festgenommen; infolge der Gerichtsentscheidung am Sonntag wird er in Untersuchungshaft bleiben. Das Strafverfahren wurde am Dienstag eingeleitet, nachdem der Geschäftsmann Ilan Shor, der beschuldigt wird, eine Milliarde Dollar aus dem Banksystem der Republik Moldau gestohlen zu haben, erklärt hatte, er hätte Vlad Filat etwa 250 Millionen Dollar gegeben, als Bezahlung für Beschlüsse zugunsten seiner Firmen und für Beeinflussung im Fall der Moldauischen Sparkasse. Filat, wichtiger Anführer des aktuellen Regierungsbündnisses, wies die Vorwürfe gegen ihn zurück und sagte es handele sich um einen politischen Prozess, der von seinen Gegnern fabriziert worden sei.

  • Nachrichten 25.09.2015

    Nachrichten 25.09.2015

    WASHINGTON: Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis, der einen USA-Besuch unternimmt, trifft am Samstag mit Vertretern der rumänischen Gemeinde in New York zusammen,. Am Freitag nahm Präsident Iohannis an der Eröffnung der UN-Vollversammlung in New York teil. Bei dieser soll die UN-Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung angenommen werden. Ebenfalls am Freitag kam Präsident Iohannis mit dem Vorsitzenden der UN-Vollversammlung, Mogens Lykketoft, zusammen. Klaus Iohannis bleibt bis zum 29. September in den USA. In Washington wird Präsident Klaus Iohannis mit dem US-Vizepräsidenten Joe Biden zusammenkommen, um über die Konsolidierung der strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und den USA zu diskutieren. Auf Einladung des US-Präsidenten Barack Obama wird Präsident Klaus Iohannis auch an dem Gipfel gegen die Terrormiliz Islamischer Staat teilnehmen.



    BUKAREST: Die Antikorruptionsstaatsanwälte haben am Freitag die ehemalige Chefermittlerin der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT), Alina Bica, und den ehemaligen Chef der Nationalen Finanzbehörde (ANAF), Şerban Pop, wegen Bestechungsannahme vor Gericht angeklagt. Die beiden sollen von einem Geschäftsmann eine Bestechung von 230.000 Euro angenommen haben. Alina Bica, die einen Posten ähnlich einem Antimafia-Staatsanwalt innehatte, ist bereits in zwei anderen Strafverfahren wegen Korruption angeklagt worden.



    LUXEMBURG: Ein neuer Flüchtlings-Gipfel wird am 8. Oktober in Luxemburg stattfinden. Dabei soll über die Migrationswege über den Westbalkan und das östliche Mittelmeer beraten werden. Das gab die luxemburgische EU-Ratspräsidentschaft bekannt. Am Treffen werden die Außen-und Innenminister der EU, der Türkei und der Balkan-Länder teilnehmen. Tausende syrische und irakische Flüchtlinge durchqueren täglich die Balkan-Länder und setzen ihre Reise nach West-und Nordeuropa fort. Die meistgesuchten Zielländer sind Deutschland und Schweden. Deutschland rechnet dieses Jahr mit bis zu einer Million Asylanträgen. Bei einem EU-Sondergipfel in Brüssel wurde schon beschlossen, in Italien und Griechenland Registrierungszentren (Hotspots) für Flüchtlinge bis Ende November einzurichten. Die Flüchtlinge ohne Anrecht auf Asyl müssen von diesen Hotsposts wieder in ihre Heimat zurückgeschickt werden.

  • Nachrichten 13.07.2015

    Nachrichten 13.07.2015

    MADRID: Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis ist am Montag im Rahmen seines zweitätgigen Staatsbesuches in Spanien von König Felipe VI. in Madrid empfangen worden. Ebenfalls am Montag führte der rumänische Staatschef offizielle Gespräche mit Ministerpräsident Mariano Rajoy und Vertretern des Geschäftsumfeldes sowie der rumänischen Diaspora. Themen der Gespräche waren die rumänisch-spanischen Beziehungen, die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union und der NATO, und aktuelle Themen der Weltpolitik. Präsident Iohannis bedankte sich erneut für die positive Aufnahme und Integration der rumänischen Bürger in die spanische Gesellschaft und erinnerte an die bemerkenswerten Entwicklungen der rumänisch-spanischen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen in den letzten Jahren. Laut Statistik leben in Spanien über 900 Tausend Rumänen; es handelt sich um die größte Ausländergemeinde in Spanien. Am Dienstag wird Iohannis mit dem Präsident des Spanischen Senats, Pio Garcia-Escudero, Gespäche führen.



    BUKAREST: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist am Dienstag von den Antikorruptionsstaatsanwälten angehört worden. Diese ordneten die Sicherstellung seines Vermögens in dem Strafverfahren an, in dem gegen Ponta wegen Urkundenfälschung unter Privatunterschrift, Beihilfe zur kontinuierlichen Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt wird. Die Taten sollen während seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt begangen worden sein. Diese stehen in Verbindung mit dem Fall eines Parteikollegen von Victor Ponta, des sozialdemokratischen Senators Dan Şova. Am Sonntag hatte Victor Ponta, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei, mittels eines Facebook-Posts bekannt gegeben, er würde auf jegliche Ämter innerhalb der Partei verzichten, bis er seine Angelegenheiten mit der Justiz löst. Die Führung der Sozialdemokratischen Partei soll diese Woche zusammenkommen, um die Situation zu bewerten, die durch die Ankündigung des Premiers verursacht wurde. Die bürgerliche Opposition forderte Victor Ponta erneut auf, von der Regierungsführung zurückzutreten, um das Image Rumäniens nicht zu verschlechtern.



    BUKAREST: Der rumänische Aussenminister Bogdan Aurescu hat am Montag, anlässlich der Übernahme in Bukarest des Turnusvorsitzes des Rates der Europäischen Union durch Luxemburg, das historische Abkommen über ein neues Finanzunterstützungsprogramm für Griechenland begrüsst. Der rumänische Chefdiplomat sagte, diese Lösung sei der Beweis, dass die Union fähig ist, in Krisensituationen Lösungen auf die komplexesten Probleme zu finden. Aurescu erinnerte daran, dass während der ganzen griechischen Krise, Bukarest auf eine günstige Lösung für die europäische Zukunft Griechenlands gehofft hat.

  • Nachrichten 22.06.2015

    Nachrichten 22.06.2015

    Bukarest: Im Parlamentsplenum soll am Dienstag über die Nationale Verteidigungsstrategie für den Zeitraum 2015-2019 abgestimmt werden. Am Montag stellte Staatschef Klaus Iohannis die Strategie im Parlament vor. Laut dem rumänischen Staatpräsidenten sei eine der wichtigsten Neuheiten der Nationalen Strategie zur Verteidigung Rumäniens der Begriff der erweiterten Sicherheit. Die nationale Sicherheit wird nicht nur aus Perspektive der Verteidigung betrachtet, sondern auch in Bezug auf öffentliche Ordnung, Wirtschaft, Infrastruktur, Erziehung, Gesundheit, Umwelt, Kultur, weil all diese Elemente eine starke Auswirkung auf die nationale Sicherheit haben. In dieser großangelegten Konstruktion werden die strategische Partnerschaft mit den USA, sowie die NATO- und EU-Mitgliedschaft als Pfeiler der Außen- und Sicherheitspolitik bekräftigt.



    Bukarest: Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat Montagabend den Vizepremier Gabriel Oprea zum Interimsministerpräsidenten ernannt. Vorher hatte Iohannis erklärt, er warte auf die Dokumenten, die bestätigen sollen, dass Premierminister Victor Ponta aus gesundheitlichen Gründen unfähig sei, sein Amt auzuüben. Der korruptionsverdächtige Ponta gab am Sonntag bekannt, sein Amt vorübergehend an seinen Stellvertreter Gabriel Oprea abgeben zu wollen. Als Grund nannte er gesundheitliche Probleme.



    Oprea ist Vizepremier für nationale Sicherheit und Chef der Nationalen Union für den Fortschritt Rumäniens, Junior-Partner in der rumänischen Regierung, die von Pontas Sozialdemokraten dominiert wird. Ponta hält sich seit Tagen in der Türkei auf, wo er sich einer Knieoperation unterzogen hat. Der Premierminister hatte sich vor einigen Wochen beim Basketball verletzt. Die rumänische Antikorruptionsbehörde DNA hatte jüngst ein Strafverfahren gegen den Premierminister eingeleitet. Dem Regierungschef werden Fälschung, Beteiligung an Steuerbetrug und Geldwäsche während seiner Zeit als Anwalt sowie Interessenkonflikte bei der Ausübung seines Amts als Regierungschef vorgeworfen. Ponta weist die Vorwürfe zurück.



    Chişinău: Der moldauische Präsident Nicolae Timofti hat am Montag Außenministerin Natalia Gherman zur Interimsministerpräsidentin ernannt, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Präsidialamtes in Chişinău. Am 12. Juni war der Premierminister Chril Gaburici in einem Skandal um sein gefälschtes Schulabschlusszeugnis von seinem Amt zurückgetreten. Gaburici war im Februar 2015 ins Amt eingeführt worden und verweigerte nun durchaus die Annahme des Interims. Das Parlament des rumänischsprachigen Landes hat höchstens drei Monate zur Verfügung, um eine neue Regierung zu ernennen. Als Termin wurde den 12. September festgelegt. Natalia Gherman ist die Tochter des ehemaligen Präsidenten Mircea Snegur und wurde 2013 Ministerin für Außen und EU-Integration im Kabinett von Iurie Leancă ernannt. Früher hatte sie das Amt der Vizeministerin in diesem Ressort bekleidet.

  • Die Opposition reicht Misstrauensantrag gegen Ministerpräsident Ponta ein

    Die Opposition reicht Misstrauensantrag gegen Ministerpräsident Ponta ein

    Unter den heftigen Angriffen der Opposition und der Medien steht die Bukarester Koalitionsregierung anscheinend mit dem Rücken zur Wand. Wenn man aber die entschlossenen Erklärungen der Vorsitzenden der Koalitionsparteien hört, soll die Regierungskoalition solider denn je sein. Ein von der National-Liberalen Partei gestellter Misstrauensantrag ist am Montag vorgelesen worden, die beiden Kammern des Parlaments stimmen darüber am Freitag ab. Die Liberalen fordern den Rücktritt des Premierministers Victor Ponta und werfen ihm die vorsätzliche Sabotage der Präsidentschaftswahlen im Ausland letzes Jahr und die Blockierung von Teilwahlen in mehreren Wahlkreisen und Gebietskörperschaften vor. Ferner habe das Ponta-Kabinett die Annahme eines Gesetzes über die Briefwahl verweigert. Die Regierung Ponta wird zum dritten Mal mit einem Misstrauensantrag konfrontiert. Letzes Jahr wurden zwei solche Anträge von dem Parlament zurückgewiesen.



    Victor Ponta muß wegen exzessiver Machtausübung und Blockierung der Wahlen aus seinem Amt entlassen werden steht im Misstrauensantrag der Opposition. Die National-Liberale Partei beschuldigt den Ministerpräsidenten, er habe willkürlich die rumänischen Wähler aus dem Ausland, die traditionsgemäß rechtsorientiert seien, bei der Ausübung ihres Wahlrechts sabotiert, um die Präsidentenwahl zu gewinnen. Jetzt verweigere er das Organisieren von Teilwahlen in den zahlreichen Landkreisen, Städten und Dorfgemeinden, in denen die 2012 gewählten Bürgermeister oder Ratsvorsitzenden wegen Korruption festgenommen wurden. Die National-Liberale Partei erklärte, der Misstrauensantrag konnte auch weitere Anklagen gegen das Ponta-Kabinett enthalten, darunter das schlechte Regieren des Landes, die willkürliche Änderung des Steuergesetzes, die Angriffe gegen die Justiz.



    Um angenommen zu werden braucht der Antrag mindestens 278 Ja-Stimmen; die Parlamentsgruppen der National-Liberalen Partei summieren aber nur 173 Senatoren und Abgeordneten. Die Stimmen der Parlamentsmitglieder von der Partei Volksbewegung (das sind Nostalgiker des ex-StaatspräsidentenTraian Basescu), der ehemaligen Sozialdemokraten (die zusammen mit Mircea Geoana die Partei verlassen haben), oder die verwirrten Überbleibsel der populistischen Gruppierung Volkspartei Dan Diaconescu reichen nicht aus, um den Premier Victor Ponta zu stürzen. Alle sozialdemokratische Senatoren und Abgeordneten haben bekanntgegeben, dass sie an der Seite ihres Vorsitzenden bleiben. Die Juniorpartner der Exekutive, das sind die Nationale Union für den Fortschritt, die Konservative Partei und die Liberale Reformer-Partei erklärten auch ihre Treue zum Ministerpräsidenten und beschuldigten die Opposition, sie würde, um Image-Kapital zu gewinnen, das Land in eine politische Krise stürzen, die verheerende wirtschaftliche und soziale Folgen haben würde.



    Der Misstrauensantrag der National-Liberalen hat keine Chancen, angenommen zu werden, meinen die Politkommentatoren. Das Ponta-Kabinett, das seit 2012 an der Macht ist, wird diesen Härtetest zum dritten Mal bestehen. Für den Ministerpräsidenten ist es aber nur eine kurze Atempause. Das Einreichen des Misstrauensantrags am Montag blieb im Schatten des riesigen Skandals über die Strafermittlungen gegen Ministerpräsident Victor Ponta wegen Korruptionstaten – Fälschung von Urkunden mit seiner Privatunterschrift, Geldwäsche und Beteiligung an Steuerhinterziehung – die Victor Ponta ausgeübt haben soll bevor und nachdem er Regierungschef wurde. Somit ist Victor Ponta der erste Ministerpräsident im nachommunistischen Rumänien, der während Ausübung seines Mandats zum Ziel eines Strafverfahrens geworden ist. Dies könnte ihn selbst, sein Regierungskabinett und Rumänien im allgemeinen unglaubwürdig machen, warnen die Politkommentatoren.

  • Nachrichten 22.04.2015

    Nachrichten 22.04.2015

    Bukarest: Beim Obersten Gericht Rumäniens hat am Mittwoch das Strafverfahren gegen die ehemalige rumänische Ministerin für Tourismus und Regionalentwicklung Elena Udrea begonnen. Die Antikorruptionsstaatsanwälte hatten am Dienstag das Strafverfahren eingeleitet. Die Vorwürfe lauten: Annahme von Bestechungsgeldern, Amtsmissbrauch, sowie die Nutzung von vertraulichen Informationen für das unrechtmä‎ßige Abrufen von europäischen Fördergeldern. In diesem Fall, der mit der Veranstaltung einer Sportgala in Bukarest in Zusammenhang steht, wird gegen sieben weitere Personen ermittelt, darunter den Ex-Wirtschaftsminister Ion Ariton und den ehemaligen Vorsitzenden des Rumänischen Boxverbandes, Rudel Obreja. Gegen Elena Udrea laufen Strafuntersuchungen auch in weiteren Korruptionsverfahren. Sie gilt als die einflussreichste Person im Umfeld des ehemaligen Präsidenten Rumäniens Traian Băsescu. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    Bukarest: Der Oberste Gerichts-und Kassationshof wird am 6. Mai das Urteil im sog. Referendum-Verfahren” fällen, nachdem die Antikorruptionsstaatanwälte die Verurteilung des Vizepremiers Liviu Dragnea zu einer Haftstrafe ohne Bewährung beantragt hatten. Im besagten Verfahren wurde Dragnea für die Zeit angeklagt, als er Generalsekretär der sozialdemokratischen Partei war. Neben ihm wurden weitere 74 Personen angeklagt. Die Antikorruptionsstaatsanwälte erklärten, Dragneas Verteidigungszeugen hätten sich vor den Anhörungen mit dem Angeklagten beraten, um ihre Aussagen im Einklang zu bringen.



    Der Vizepremier Dragnea ist die rechte Hand des Ministerpräsidenten Victor Ponta, sowohl in der Regierung, als auch in der sozialdemokratischen Partei. Ihm wird Wahlfälschung bei dem Referendum über die Amtsenthebung des Präsidenten Traian Băsescu am 29. Juli 2012 vorgeworfen. In der Anklageschrift der Antikorruptionsbehörde werden unter anderem mehrfaches Abstimmen, Wahltourismus und Unterschriftenfälschung erwähnt. All das sollte zu einer Validierung der Volksbefragung führen, was letzten Endes nicht zustande kommen sollte, weil das notwendige Quorum nicht erreicht wurde. Im besagten Verfahren wurden auch andere aktuelle oder ehemalige Mitglieder der sozialdemokratischen Partei als Zeugen vorgeladen. Dragnea hat ständig die Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen.



    Bukarest: Das Gesetz über die Finanzierung der politischen Parteien und des Wahlkampfs, das Staatspräsident Klaus Iohannis dem Parlament zur Neubesprechung geschickt hatte, ist am Mitwoch vom Senat angenommen worden und wird der Abgeordnetenkammer, dem entscheideneden Gremium, vorgelegt. Am Dienstag hatte der Wahlgesetzausschuss die meisten Vorschläge des Staatschefs angenommen, einschlie‎ßlich die über die Möglichkeiten der politischen Parteien, Darlehen von natürlichen oder juristischen Personen anzunehmen.



    Die Rückzahlungsfrist darf 3 Jahre nicht überschreiten, das Aufnehmen und die Rückzahlung der Gelddarlehen erfolgen ausschlie‎ßlich über Banküberweisung, und wenn das Geld nicht rechtzeitig zurückgezahlt wird, werden die entsprechenden Summen zu Schenkungen, mit Einhaltung aller dazugehörenden Vorschriften. Die Dokumente und Informationen, die die Ständige Wahlbehörde während des Wahlkampfs fordern kann, dürfen sich ausschlie‎ßlich auf die Aktivität der politischen Parteien betreffend die Einnahmen und Ausgaben beziehen. Der Wahlgesetzausschuss hat aber den Vorschlag des Staatschefs über die Neueevaluierung der 3% Schwelle, die für das Rückzahlen der Ausgaben der Kandidaten im Wahlkampf bei den Kommunalwahlen vorgesehen ist, nicht akzeptiert.




    Bukarest: Die internationale Militärübung Wind Spring im Südosten Rumäniens ist eine Botschaft an alle Länder au‎ßerhalb der Nordatlantischen Allianz, dass die NATO-Staaten aktiv sind und immer zusammenhalten werden. Dies erklärte der stellvertretende Oberbefehlshaber der Alliierten in Europa, General Adrian Bradshaw. General Bradshaw betonte den Verteidigungscharakter der NATO-Operation und dankte Rumänien für seine Bereitschaft, den Verteidigungshaushalt mit bis zu 2% des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen.



    Zusammen mit dem rumänischen Verteidigungsminister Mircea Duşa besichtigte General Adrian Bradshaw einen der militärischen Stützpunkte in Rumänien, wo bis zum 30. April die Militärübung Wind Spring 2015 stattfindet. Daran beteiligen sich rund 2200 Soldaten aus Rumänien, Gro‎ßbritannien, der Moldau und den USA. Bis zum 30. April trainieren die Truppen taktische Operationsplanung. Ziel ist es, die Operationsbereitschaft, die Standardisierung und das Zusammenspiel der Länder und Verbände innerhalb der NATO zu verbessern.



    Bukarest: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis beteligt sich am Donnestag am Sondergipfel, der im Kontext der zugespitzten Situation der Flüchtlinge aus Nordafrika, die über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen versuchen, stattfindet. Die europäischen Staats-und Regierungschefs wollen dabei über neue Möglichkeiten beraten, die Ziel-und Transitländer der Flüchtlinge zu unterstützen und die Kooperation mit den betroffenen Staaten zu verstärken. Bei dem verheerenden Bootsunglück im Mittelmeer vom Sonntag sind etwa 800 Menschen ums Leben gekommen. Rund 1.750 Flüchtlinge ertranken seit Jahresbeginn im Mittelmeer, um drei‎ßig Mal mehr gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Mehr als 20.000 Menschen kamen bereits seit Jahresbeginn in Italien aus Nordafrika an.

  • Politische Parteien wollen Integrität stärken

    Die politische Klasse Rumäniens, deren Ruf im Laufe der Zeit von heftigen Korruptionsskandalen erschüttert wurde und für die Öffentlichkeit als inkompetent gilt, tut nun ihr Bestes, um ihr Image aufzupolieren. Die Politikbeobachter sind der Ansicht, dass 2015 allerdings ideal für die benötigte allgemeine Bereinigung sei, weil es kein Wahljahr ist.



    Die Führung der mitregierenden Sozialdemokratischen Partei (PSD) ist Ende voriger Woche zum ersten Mal nach der Niederlage ihres Vorsitzenden Victor Ponta bei der Präsidentschaftswahl im November zu Beratungen zusammengekommen. Dabei wurden die Parteistatuten derma‎ßen geändert, damit die korrupten Mitglieder bestraft werden können. Sozialdemokraten, gegen die ein Strafverfahren eingeleitet wird, müssen von ihren Ämtern in der Regierung oder an der Führung des Parlaments zurücktreten, während wer in Untersuchungshaft sitzt, sein politisches Amt in der Partei nicht mehr ausüben darf. Premierminister Victor Ponta, Vorsitzender der Sozialdemokraten, räumte allerdings ein, dass die Korruption die grö‎ßte Vulnerabilität seiner Partei sei:



    Wir müssen nun beweisen, dass wir eine Botschaft verstanden haben: dass die Sozialdemokratische Partei die beste Partei ist, die das Land regieren könnte. Solange man uns aber vorwirft, dass wir unsere Integrität nicht stärken und die Kollegen von der Partei nicht ausschlie‎ßen, die sich im Visier der Justiz befinden, ist das leider nicht genug.“




    Auch die Führung der Nationalliberalen Partei (PNL), der wichtigsten Partei aus der mitte-rechtsgerichteten Opposition, gab bereits bekannt, sie habe eine neue Parteisatzung in Aussicht, die drastische Sanktionen gegen Parteimitglieder ermögliche, die gegen das Gesetz versto‎ßen. Die Liberalen, gegen die ein Strafverfahren eingeleitet wird, sollen infolgedessen aus der Partei ausgeschlossen werden, während wer in Untersuchungsfhaft sitzt, seines Amtes zeitweilig enthoben werden soll, erklärte die Co-Präsidentin der Partei, Alina Gorghiu: Dieses Prinzip, die Integrität zu bewahren, gilt für jedes Parteimitglied, egal wie er hei‎ßt.“



    Die Integritätskriterien sollen in zwei oder drei Wochen sorgfältig ausgearbeitet werden, fügte Alina Gorghiu hinzu. Diese Entscheidungen der grö‎ßten politischen Parteien Rumäniens sind dadurch zu begründen, dass in den letzten drei Jahren dutzende Minister, Abgeordnete, Vorsitzende von Landkreisräten oder Bürgermeister, die meisten von ihnen Mitglieder der Sozialdemokratischen und der Liberalen Partei, der Korruption beschuldigt wurden.



    Was die Lokalverwaltung angeht, ist fast die Hälfte der Landkreisvorsitzenden und der Bürgermeister von Gro‎ßstädten, die im Jahr 2012 gewählt wurden, wegen Korruptionsvorwürfe der Ämter enthoben worden. Was die Zentralverwaltung angeht, habe Rumänien eine Regierung im Amt und noch zwei oder drei Regierungen hinter Gittern, hei‎ßt es spöttisch in der Presse.

  • Verwandte der Politiker auch ins Visier der Justiz geraten

    Verwandte der Politiker auch ins Visier der Justiz geraten

    Einige Akteure der spektakulären Korruptionsfälle, die Rumänien erschüttern, versuchen Mitgefühl und sogar Mitleid zu erwecken. Polizeistaat“, Republik der Staatsanwälte“, Schauprozesse“ oder im Fernsehen übertragene Justiz“ sind nur einige der Leitmotive, die etliche Angeklagte, die sich für unschuldig halten, zum Besten geben. Weder die Medien noch die Öffentlichkeit lassen sich aber davon beeindrucken und machen auch keinen Hehl daraus, dass die zahlreichen Verhaftungen für eine gewisse Genugtuung sorgen.



    Fast jeden Tag werden nun neue Ermittlungen und neue Festnahmen bekannt. Ehemalige Minister, ehemalige Richter und Staatsanwälte sowie zahlreiche Prominente und Unternehmer sitzen in Untersuchungshaft und sorgen für Schlagzeilen, indem sie auf den Rücken gefesselt aus ihren üppigen Häusern abgeführt werden. Ohne ihre Unschuld beweisen zu können, erklären sie, sie seien Racheopfer oder einfach Opfer einer Verwechslung. Die ehemalige Tourismusministerin Elena Udrea, der einflussreichste Mensch im engsten Kreis des ehemaligen Präsidenten Traian Băsescu und Protagonistin einiger inzwischen berühmt gewordenen Korruptionsaffäre, pocht seit Wochen auf Verschwörungen, denen sie zum Opfer gefallen und infolge derer sie hinter Gitter gebracht worden sei. Am Donnerstag hat der Oberste Gerichts- und Kassationshof dennoch ihren Antrag abgelehnt, wodurch sie die Anordnung der Untersuchungshaft anzufechten versuchte.



    Enge Verwandte der Politiker geraten nun auch ins Visier der Korruptionsermittler. Die Schwester und der Schwager des amtierenden Ministerpräsidenten Victor Ponta, der allerdings ein bekennender Gegner des ehemaligen Staatschefs Traian Băsescu ist, stehen seit kurzem im Visier der Nationalen Antikorruptionsbehörde. Am Donnerstag ist auch die Mutter des Premiers, Cornelia Naum, von der Nationalen Antikorruptionsbehörde als Zeugin verhört worden. Es handelt sich um ein Strafverfahren, in dem Schwager des Premierministers, Iulian Herţanu, die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Steuerbetrug und die Veruntreuung von Geld aus EU-Fonds vorgeworfen wird. Herţanu sitzt derzeit auch in Untersuchungshaft.



    Auch der sozialdemokratische Bürgermeister des südrumänischen Ploieşti, Iulian Bădescu, sitzt in U-Haft. Bădescu wird Schmiergeldannahme und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Im Jahr 2013 soll er 100.000 Euro an Bestechungsgeldern für eine illegale Subvention zugunsten des inzwischen insolventen Fu‎ßball-Erstligateams Petrolul Ploieşti angenommen haben. Ursprünglich habe der Bürgermeister 300.000 Euro verlangt. Antikorruptions-Staatsanwälte sprechen von der Überweisung eines Betrags von circa 1,8 Millionen Euro an den Verein, die über eine Nichtregierungsorganisation abgewickelt worden sei.



    Dan Diaconescu, Medienunternehmer und Gründer der Volkspartei PP-DD, mit der er es sogar ins Parlament schaffte, ist diese Woche zu 5 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt worden. Diaconescu habe einem Lokalpolitiker und einem Geschäftsmann mit der Veröffentlichung kompromittierender Berichte über sie gedroht, sollten sie kein Schweigegeld zahlen. Şerban Brădişteanu, der ehemalige sozialdemokratische Senator und behandelnder Arzt im Fall des zu Haft verurteilten Ex-Premierministers Adrian Năstase, wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Dem Chef der Abteilung für kardiovaskuläre Chirurgie des Notfallkrankenhauses Floreasca wurde im Fall Adrian Năstase Falschdiagnose zwecks Haftverzögerung zur Last gelegt.

  • Nachrichten 24.02.2015

    Nachrichten 24.02.2015

    BUKAREST: Rumäniens Antikorruptions-Staatsanwaltschaft DNA hat im vergangenen Jahr laut Oberstaatsanwältin Laura Codruţa Kovesi mehrere Rekorde aufgestellt. 2014 wurden die meisten Strafverfahren in der Geschichte der DNA bearbeitet und abgeschlossen, ferner verfasste die Behörde die meisten Anklageschriften und sprach die meisten Strafurteile aus. Au‎ßerdem liefen im vergangenen Jahr die meisten Strafermittlungen gegen hochrangige Amtsträger, so Kövesi bei der Präsentation der Jahresbilanz der DNA. Das öffentliche Vertrauen in die Behörde habe sich zudem auf einem Rekordhoch eingependelt. Zu den aufsehenerregendsten Fällen gehörte das sogenannte Microsoft-Verfahren, bei dem es um die unrechtmä‎ßige Vergabe von EDV-Lizenzen für das Bildungswesen ging. Im Rahmen der Ermittlungen beantragten die Staatsanwälte die Aufhebung der Immunität von neun Ministern, die Untersuchungshaft für die ehemalige Leiterin der OK-Abteilung der Oberstaatsanwaltschaft, Alina Bica, und den Bruder des Ex-Präsidenten, Mircea Băsescu. Auch gegen knapp 20 Kreisratsvorsitzende wurden Ermittlungen eingeleitet. 2014 mussten die 86 Antikorruptions-Staatsanwälte über 9000 Fälle bearbeiten, von den Angeklagten wurden 1100 rechtskräftig verurteilt. Indes habe die Freispruch-Quote mit 9% unter dem europäischen Durchschnitt gelegen.



    CHISINAU: Rumänien wird die benachbarte Republik Moldau bei ihren europäischen und demokratischen Bestrebungen unterstützen, erklärte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis am Dienstag in Chisinau nach Gesprächen mit seinem moldauischen Gegenüber Nicolae Timofti. Timofti versicherte, dass die Republik Moldau den EU-Beitritt entschlossen anstrebt. Seinerseits sagte Iohannis, er habe sich gewünscht, dass der Besuch in Chisinau der erste offizielle Auslandsbesuch nach seinem Amtantritt wird, und präzisierte, er habe die Einladung angenommen, nachdem in der Republik Moldau eine neue Regierung bestätigt worden war. Die zwei Staatschefs diskutierten auch über die Lage in der Region. Klaus Iohannis äu‎ßerte seine Besorgnis über die Folgen, die der Ukraine-Konflikt auf die Stabilität in der Republik Moldau haben könnten. Nicolae Timofti präzisierte, die Behörden in Chisinau erklärten sich für das Finden einer friedlichen Lösung ohne Einmischung aus dem Ausland, mit Respektierung der Souveränität und territoriellen Integrität der Ukraine. Diese Woche wird Iohannis auch seinen ursprünglich für den 11. Februar geplanten Deutschland-Besuch nachholen. In der deutschen Hauptstadt Berlin soll er zu Gesprächen mit Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammenkommen. Aus Rücksicht auf die Bestattungsfeierlichkeiten des verstorbenen Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker war der Termin für den Antrittsbesuch des deutschstämmigen Iohannis verschoben worden.



    BUKAREST: Der Europaabgeordnete Eduard Hellvig ist am Dienstag von dem parlamentarischen Fachausschus für den Rumänischen Nachrichtendienst angehört und positiv begutachtet worden. Er wurde von dem Staatspräsidenten Klaus Iohannis vorgeschlagen, um die Führung des besagten Dienstes zu übernehmen. Jetzt soll am Mitwoch im gemeinsamen Plenum der beiden Legislativkammern über seine Amtseinführung abgestimmt. Um dieses Amt übernehmen zu können, benötigt er die Mehrheit der Stimmen der Senatoren und Abgeordneten. Der 40-jährige Hellvig ist seit 2003 Mitglied der mitregierenden Konservativen Partei und seit 2008 Mitglied der oppositionellen National-Liberalen Partei gewesen. 2012 war er auch Minister für Regionalentwicklung und Tourismus in der von Victor Ponta geführten Regierung der Sozial-Liberalen Union. Im vergangenen Herbst gehörte er zur Wahlkampagnenmannschaft von Johannis. Die Stelle des Rumänischen Nachrichtendienstleiters ist seit dem 27. Januar unbelegt. Damals trat George Cristian Maior nach einer achtjährigen Amtszeit zurück. Zuvor hatte er den Beschluss des Verfassungsgerichtes, das Gesetz zur Cybersicherheit für verfassungswidrig zu erklären, scharf kritisiert. Das besagte Gesetz war Teil eines Gesetzespakets für die Landessicherheit.



    PARIS: Die Au‎ßenminister Frankreichs, Deutschlands, der Ukraine und Russlands — Laurent Fabius, Frank-Walter Steinmeier, Sergej Lawrow und Pawlo Klimkin — haben eine Stärkung der OSZE-Mission in der Ostukraine gefordert. Die Mitgliedsstaaten seien dazu aufgerufen, das nötige Personal, technische Ausrüstung und mehr Geld zur Verfügung zu stellen, erklärte Fabius am Dienstag nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Paris. Man werde zudem eine Verlängerung der Mission um ein Jahr beantragen. Er betonte, dass der Minsker Friedensplan strikt umgesetzt werden müsse. Dazu gehöre die umgehende Umsetzung der Waffenruhe und der Abzug schwerer Waffen. Alle Seiten seien dazu aufgerufen, den OSZE-Beobachtern und humanitären Helfern vollen Zugang zu ermöglichen. Die prorussischen Separatisten hatten angekündigt, schwere Artillerie unter Kontrolle der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa abzuziehen. Die Regierung in Kiew stoppte hingegen ihrerseits den Abzug schweren militärischen Geräts mit der Begründung, die Rebellen griffen weiterhin ukrainische Truppen an. Erst wenn die Waffen einen ganzen Tag lang geschwiegen hätten, werde man mit dem Abzug beginnen, sagte ein Militärsprecher. Im Friedensplan von Minsk hatten beide Seiten vor gut einer Woche zugesagt, ihre schweren Waffen aus einer vereinbarten Pufferzone zurückzuziehen.



    BRÜSSEL: Das hoch verschuldete Griechenland kann auf weitere Milliardenhilfen der europäischen Partner hoffen. Deutschland und die anderen Geldgeber stimmten am Dienstag einer Verlängerung des Hilfsprogrammes bis Ende Juni grundsätzlich zu, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Die Verlängerung des Abkommens um 4 Monate wird endgültig, nachdem sie von den Parlamenten aller 19 Staaten der Euro-Zone angenommen wird. Griechenland hat seine Reformvorschläge zur Bekämpfung der Finanzkrise in Brüssel vorgelegt. Kernpunkte sind ein verschärftes Vorgehen gegen Steuerhinterziehung und Korruption sowie gegen Zigaretten- und Benzinschmuggel. Insgesamt könnten so mehr als sieben Milliarden Euro in die Staatskasse kommen. Griechenland braucht dringend Geld, in den letzten 2 Monaten wurden mehr als 20 Milliarden Euro aus den griechischen Banken zurückgezogen. Die Auslandsschuld Griechenlands beziffert sich zur Zeit auf etwa 315 Milliarden Euro; das sind 175% des BIP.