Tag: Strassenhunde

  • Funkbriefkasten 10.10.2021

    Funkbriefkasten 10.10.2021


    Mein Name ist IA und ich begrü‎ße sie recht herzlich zum Funkbriefkasten.




    Fangen wir heute mit den Kommentaren zu unseren Sendungen an. Herr Xaver Hellmeier aus Puchheim in Oberbayern schrieb: Ihr Programm ist nach wie vor von allen anderen deutschsprachigen Auslandshörfunkprogrammen das allerliebste. Besonders die Kochsendung finde ich genial! Ich habe schon daraus, das ein oder andere Gericht nachgekocht und ich muss sagen, dass es meine Erwartungen um Vielfaches übertroffen hat!“ Danke sehr Herr Hellmeier für das Lob.




    Eine Nachricht in unserer Sendung von 16. September regte Herrn Reiner Schneider in Grefrath in Nordrhein-Westfalen zu den folgenden Zeilen an: Das Programm war wie immer sehr informativ und kurzweilig. Besonders interessant innerhalb der Nachrichten war die Meldung über den Streik des nationalen Gewerkschaftsbundes inkl. Eisenbahner-Gewerkschaft. Just zu dieser Zeit haben auch die Eisenbahner in unserem Land mehrfach gestreikt, bis nun endlich eine Einigung mit der Deutschen Bahn AG erfolgt ist. Ich bin gespannt wie der Streik in Ihrem Land ausgeht!“



    Nun, um den Sachverhalt zu erklären, muss ich ihnen erst einmal sagen, dass die Rumänische Eisenbahn, Căi Ferate Romane und kurz CFR genannt, in vier autonome Unternehmen unterteilt ist. Eine davon — CFR Călători, die zuständig für den Personenverkehr ist — erwirtschaftete im Laufe der Jahre Verluste. Deswegen wurden den Angestellten auch der anderen drei Unternehmen die Bezüge nicht voll ausgezahlt. Diesen platzte im August der Kragen und sie drohten den Personenzugverkehr zu stoppen. Soweit ist es dann doch nicht gekommen, doch der Konflikt schwelt weiter. Im September protestierten die Eisenbahner vor der Regierung. Sie forderten eine mittel- und langfristige Personalstrategie sowie die Anhebung der Gehälter. Gegenwärtig tut sich aber nichts in der Sache, weil die Regierung per Misstrauensvotum abgesetzt wurde und nur kommissarisch weiterregiert.




    Aus Marl meldete Herr Chris Krebs, dass unsere QSL-Karten von Mai und Juni bei ihm angekommen sind. Des Weiteren ermunterte er uns: Ihr Programm finde ich immer sehr interessant, weil sie auch kulturelle Inhalte und landestypische Musikstücke von rumänischen Künstlern spielen. Das finde ich super. Machen Sie bitte weiter so!“




    Unsere Musiksendung vom 25. September, in der wir drei Stücke des geschätzten rumänischen Gitarristen Alex Man ausstrahlten, gefiel Herrn Gerd Brüschke in Wolfsburg so gut, dass er sich bei uns nach den gespielten Musiktiteln erkundigte.



    Die ausgestrahlten Musikstücke von Samba bis Bossa-Nova sind von einem Album aus dem Jahre 2014 mit dem Titel Tempo de amor“. Der erste Song hei‎ß Anotimpuri“, auf Deutsch Jahreszeiten, die anderen zwei Titeln lauteten Amanha“ und Solidao“. Sie können die Songtitel auch im Funkbriefkasten auf unserer Internet-Seite lesen.





    Seitdem unsere Internet-Seite auf einen anderen Server verlegt wurde, ist es ein Chaos! Mal öffnet sich die Internet-Seite viel zu langsam, mal können wir die Beiträge nicht hochladen, mal funktioniert das Feedback-Formular nicht. Letztere Erfahrung musste leider auch Herr Dieter Sommer in Eisleben machen. Er versuchte uns in letzter Zeit vergebens Empfangsberichte über das Formular zuzusenden. Das Feedback über die Internet-Seite wollte einfach nicht.


    In Wien musste sich auch Herr Paul Gager mit demselben Problem auseinandersetzen. Dabei klagte er: Da hatte ich das Internetempfangsformular so schön ausgefüllt und danach fand sich kein ‚Captcha-Code‘, sodass ich das Formular nicht abschicken konnte.“ Es tut uns sehr leid, dies zu erfahren und selbstverständlich haben wir unseren technischen Dienst darauf hingewiesen.



    Ausgehend von einem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung“ über Stra‎ßenhunde in Rumänien schrieb Herr Gager au‎ßerdem: Stra‎ßenhunde sind ein Politikum im heutigen Rumänien: etwa 50 000 soll es 2013 allein in der Hauptstadt davon geben, seriöse Zahlen werden nicht mehr veröffentlicht, seit damals ein Vierjähriger von streunenden Hunden totgebissen wurde. Das passiert auch hin und wieder leider auch in Österreich – das ein Kind von Hunden totgebissen wird. Als Kind wurde ich auch von einem Nachbarshund in das Bein gebissen. Ein für wahr unvergessliches Erlebnis.“



    Hinzufügen möchte ich nur kurz, Herr Gager: Ausgehend vom angesprochenen Fall, wurden die Stra‎ßenhunde eingesammelt. Viele Leute forderten, dass sie getötet werden, viele waren dagegen. Zu den Letzteren zählte auch ich. Proteste und Beiträge in den Medien konnten das Unvermeidliche leider nicht abwenden. Die meisten Stra‎ßenhunde wurden getötet. Seitdem stellen sie kein so gro‎ßes Problem in Rumänien mehr dar.




    Für unsere Hörerinnen und Hörer und auch für uns stellt jedoch der Empfang unserer Sendungen ein riesengro‎ßes Problem dar. Einer von mehreren Hörern, die sich beklagten ist, Herr Joself Robl im österreichischen Maria Alm. Er versuchte den ganzen September über unsere Sendungen zu empfangen. Vergeblich, auf keiner Frequenz und zu keiner der angegebenen Zeiten gelang es ihm. Daraufhin fragte er uns, ob es etwa Änderungen bei den Sendezeiten und Frequenzen für die analoge Kurzwelle gegeben hat.



    Herr Christoph Paustian vom Hörerklub Ottenau lie‎ß unterdessen bei Sorin Georgescu nachfragen, wann denn endlich wieder die Morgen- und die Abendsendungen von RRI auf den analogen Kurzwellen zu hören sind.



    Sehr erbost über den mangelhaften Empfang war Herr Ernst Meinhardt in Berlin. Am 15. September schrieb er an die Redaktion: Heute Morgen habe ich es wieder versucht mit Ihrer deutschen Sendung auf Kurzwelle 7.325 Kilohertz DRM. Die Situation ist immer noch so unbefriedigend wie seit zwei Monaten, also Schulnote 6 in Deutschland oder 4 in Rumänien. Ab und zu konnte ich heute zwei, drei Wörter hören. Doch gleich danach ist der Empfang wieder für mehrere Minuten abgerissen. Ich habe nun die Vermutung, dass die Leistung des Kurzwellensenders mit Beginn der deutschen Sendung stark heruntergefahren wird. Werden die vorher laufenden Sendungen in französischer und englischer Sprache beispielsweise mit 100 Kilowatt Leistung ausgestrahlt, so geht sie bei der deutschen Sendung auf 10 Kilowatt herunter, vielleicht auch auf nur 1 Kilowatt. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso ich die französische und die englische Sendung gut hören kann, die deutsche aber fast gar nicht. Auf der analogen Kurzwelle 9.700 Kilohertz geht so und so schon seit Monaten gar nichts. Ich fürchte, die wahren Gründe, warum das so ist, werden wir nie erfahren, weil die, die sie kennen, zum Schweigen verpflichtet wurden. Anderenfalls würden sie ihren Arbeitsplatz verlieren.“



    Ganz so schlimm ist es nicht, aber ein gro‎ßes Ärgernis schon. Fakt ist, dass die Deutsche Sendung gegenwärtig nicht auf den analogen Frequenzen 9.570 kHz, 9.700 kHz und 11.880 kHz ausgestrahlt wird. Das bedeutet, dass lediglich die Sendung um 14.00 UTC (15.00 Uhr in Mitteleuropa) auf der analogen Frequenz 9 600 kHz gehört werden kann. Unsere Morgen und Abendsendungen, um 06.00 und 18.00 UTC sind zurzeit nur auf den DRM-Frequenzen 7 325, respektive 7 245 zu empfangen. Schuld an der Situation ist der BD-300-1-Sender, in Ţigăneşti, der im April ausgefallen ist. In der Zwischenzeit wurde das defekte Teil des Senders ersetzt. Leider war das Neue fehlerhaft. Der Übertragungsdienstleister RADIOCOM nahm daraufhin das Ausschreibungsverfahren wieder auf. Leider können wir Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen, wann das Problem endlich behoben wird. Was die Sendeleistung der DRM-Übertragung anbetrifft, diese Beschwerde habe ich an unseren Generalsekretär weitergeleitet.




    Und nun, bevor ich, zum Ende des Funkbriefkastens die Posteingangsliste verlese, muss ich noch freundliche Grü‎ße von Christoph Paustian und Bernd Seiser, am Martina Pohl in Überlingen und Helmut Schafheitle in Singen übermitteln.




    Für die heutige Hörerpost verwendete ich die Zuschriften, die in der Zeitspanne 13 — 26. September in die Mail-Box der Redaktion eingingen, und zwar von:


    Josef Robl in Österreich, Michael Willruth in Frankfurt a. M., Nouri Streichert in Hildesheim, Willi Seiser, Petra Kugler und Bernd Seiser in Ottenau, Gerd Brüschke in Wolfsburg, Chris Krebs in Marl, Martina Pohl in Überlingen, Paul Gager in Wien, Reiner Schneider in Grefrath, Helmut Matt in Herbholzheim, Lutz Winkler in Schmitten, Xaver Hellmeier in Puchheim, Gerhard Fleischer in Winterthur in der Schweiz, Ernst Meinhardt in Berlin, Dieter Sommer in Eisleben und Reginaldo Anunciação in Brasilien.



    Ich danke ihnen für die Aufmerksamkeit und erwarte sie zu einer neuen Ausgabe des Funkbriefkastens am kommenden Sonntag.





  • Tierschützer reagieren auf das Streuner-Gesetz

    Tierschützer reagieren auf das Streuner-Gesetz

    Das Verfassungsgericht Rumäniens hat beschlossen, dass das Streuner-Gesetz nicht gegen die Verfassung verstö‎ßt. Das Parlament hatte das Gesetz am 10. September verabschiedet. Das Gesetz sieht die Einschläferung der Hunde als letzte Ma‎ßnahme und als extreme Lösung des Problems vor. Die Mitglieder des Verfassungsgerichtes haben am Mittwoch die Klage der 29 Senatoren analysiert und haben beschlossen, dass das Streuner-Gesetz keine verfassungswidrige Ma‎ßnahmen enthält. Es wird eingeschätzt, dass auf den Bukarester Stra‎ßen 65.000 Hunde leben.



    Reagiert wurde damit auf einen tragischen Vorfall, bei dem ein vierjähriges Kind in der Nähe eines Parks Anfang September von Stra‎ßenhunden totgebissen wurde. Die Untersuchungen werden fortgesetzt und sorgen für Reaktionen. Einige meinen, die Situation sei au‎ßer Kontrolle geraten und ein Hund könne nur dann als Haustier betrachtet werden, wenn er von einem Menschen gepflegt werde, andere widersetzen sich der Einschläferung und behaupten, die Hunde tragen keine Schuld. Für die Aggressivität der Tiere seien allein die Menschen verantwortlich. Das Streuner-Gesetz wurde schnell von den Abgeordneten gebilligt und am Mittwoch vom Staaspräsidenten promulgiert.



    Das sogenannte Streuner-Gesetz sieht vor, dass ein herrenloser Hund, der in ein Tierheim gebracht wurde, binnen 14 Werktagen kostenlos adoptiert werden kann. Nach Ablauf dieser Frist dürfen dann die Kommunalbehörden entscheiden, ob die noch nicht adoptierten Tiere eingeschläfert werden oder weiterhin im Tierheim bleiben können, wenn genügend finanzielle Ressourcen dafür vorhanden sind. Die Tierschützer, die Hunde aus Tierheimen adoptieren, müssen eine schriftliche Erklärung unterzeichnen, wodurch sie sich verpflichten, die adoptierten Hunde korrekt zu pflegen und zu ernähren und sie nicht wieder auszusetzen, falls sie die Tiere nicht mehr behalten wollen; im letzen Fall müssen sie die Tiere erneut den Behörden übergeben.



    Die Tierschützer haben auf den Beschluss des Verfassungsgerichtes vor dem Parlamentspalast gewartet und sich als Protestzeichen auf die Stra‎ße gesetzt. Augustin Zegrean, Vorsitzender des rumänischen Verfassungsgerichtes, erklärte, die Parlamentarier haben eine alte Entscheidung der Richter respektiert, die klare Bedingungen für die Einschläferung forderten. Petre Lăzăroiu, Mitglied des Verfassungsgerichts, fügte hinzu, die Richter hätten auch nicht zuvor die Einschläferung verboten.



    Die Argumente jener, die für das Streuner-Gesetz gestimmt haben, waren, dass das Verfassungsgericht im vergangenen Jahr die Einschläferung nicht verboten hatte. Diese war als Lösung vorgesehen und erlaubt. Wir haben nur die Etappen festgelegt, die man für die Lösung befolgen muss. Die Entscheidung, die wir im Januar 2012 getroffen haben, muss also keine Probleme hervorrufen.”



    In ihrer Klage beriefen sich die 29 Senatoren auf die Auffassung, dass das Gesetz internationale Prinzipien des Tierschutzes verletze und dass die Einschläferung nur in Sondersituationen und nicht als eine häufige Methode gebraucht wird.

  • Streunerhunde-Gesetz beim Verfassungsgericht angefochten

    Streunerhunde-Gesetz beim Verfassungsgericht angefochten

    29 Senatoren aus allen parlamentarischen Parteien haben in Rumänien eine Verfassungsklage gegen das neue Streunergesetz eingereicht. Der Verfassungsgerichtshof in Bukarest wird am 25. September das Gesetz analysieren. Das Gesetz wurde mit einer gro‎ßen Mehrheit von der Abgeordnetenkammer, die in diesem Fall Entscheidungsträger war, gebilligt. Das nachdem ein vierjähriges Kind in der Nähe eines Parks in Bukarest totgebissen wurde.



    Das Gesetz sieht vor, dass die nachweislich aggressiven und unheilbar kranken Tiere sofort eingeschläfert werden müssen. Herrenlose Hunde können au‎ßerdem nach einer 14tägigen Frist, in der sie adoptiert werden können, auch eingeschläfert werden. Diese Ma‎ßnahme ist jedoch nicht obligatorisch, die lokalen Behörden können den Aufenthalt der Hunde in den Hundeheimen verlängern, vorausgesetzt sie verfügen über die notwendigen finanziellen Ressourcen.



    Rund 65.000 herrenlose Hunde leben auf den Stra‎ßen von Bukarest, so die Einschätzungen des Rathauses. Jahrzehntelang haben die Bukarester Behörden dieses Problem nicht gelöst. Grund für dieses Phänomen sind die Abrisse unter dem Ex-Diktator Nicolae Ceaușescu. Ganze Stadtteile wurden damals zerstört. Menschen, die in Häusern mit Garten wohnten, wurden in Plattenbauten umgesiedelt und sahen sich oft gewzungen, ihre Hunde auf der Stra‎ße auszusetzen. Staatschef Traian Băsescu, ein ehemaliger Oberbürgermeister von Bukarest, erklärte, er werde ohne jedwelche Bedenken das Streunerhunde-Gesetz in der vom Parlament angenommenen Form promulgieren. “Das Gesetz ist meiner Meinung nach die richtige Lösung. Nachdem die Zahl der Hunde auf eine akzeptable Grö‎ße herabgesenkt wird, kann man auch an andere Methoden denken”, sagte Präsident Băsescu.



    Die Anfechter des Gesetzes meinten ihrerseits, sie möchten eine europäische Lösung herbeigeführt sehen. Alle Hunde sollen von den Stra‎ßen entfernt werden, aber ohne dass Rumänien als ein Land mitleidloser Menschen angesehen wird. Sowohl diejenigen, die eine radikale Lösung bevorzugen, als auch die, die sich für eine langfristige Lösung, nämlich die Sterilisierung der Hunde einsetzen, lasten den Nichtregierungsorganisationen das Scheitern bisheriger Versuche an, das Problem der Streuner in den Griff zu bekommen. Erheblich Summen wurden in den letzten Jahren von den Veranwortlichen ausgegeben, die Ergebnisse seien aber kaum sichtbar, so der Tenor.



    In der Zwischenzeit gehen die Ermittlungen der Staatsanwälte im Fall des totgebissenen Kindes weiter. Der Chef der Tieraufsichtsbehörde ASPA kündigte an, mehrere Hundefänger in Bukarest angestellt zu haben. Elf Hundefänger-Teams mit jeweils mindestens zwei Angestellten sind im Einsatz. Bis jetzt waren es nur drei Teams.