Tag: Stützpunkt

  • Nachrichten 13.02.2017

    Nachrichten 13.02.2017

    Die Europäische Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Rumänien im laufenden Jahr auf 4,4% nach oben korrigiert. 2018 könnte das Wachstum allerdings auf 3,7% zurückgehen, steht weiter in der Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission vom Montag. Im Herbst hatte die Europäische Kommission für Rumänien noch ein Wachstum von 3,9% in 2017 und 3,6% für 2018 vorausgesagt. Ferner geht die EU-Kommission für 2017 und 2018 zum erstenmal in den letzten 9 Jahren von einem positiven Wirtschaftswachstum für alle EU-Länder aus, warnt gleichzeitig auch vor dem hohen Unsicherheitsgrad der Prognose, verbunden mit der neuen US-Verwaltung, den kommenden Wahlen in einigen europäischen Staaten und dem Brexit.



    Das Bukarester Parlament hat am Montag eine positive Stellungnahme zum Referendum über die Korruptionsbekämpfung einstimmig angenommen. Präsident Klaus Iohannis hatte die Abhaltung der Volksabstimmung zuvor gefordert. Die rumänische Bevölkerung soll sich beim Referendum über den weiteren Verlauf der Korruptionsbekämpfung äußern. Die Fachausschüsse des rumänischen Parlaments hatten bereits ihre Zustimmung für die Volksbefragung geäußert. Am 24. Januar hatte Staatspräsident Klaus Iohannis das Verfahren zur Volksabstimmung eingeleitet, nachdem die linksgerichtete Regierung versucht hatte, die Strafgesetzbücher zu ändern. Von da an hatte das Parlament 20 Tage Zeit, um die beratende Stellungnahme abzugeben. Nach Ablauf der Frist hätte der Staatschef auch ohne die Stellungnahme des Parlaments das Verfahren zur Volksabstimmung einleiten können. Laut aktueller Gesetzgebung wird der rumänische Präsident per Dekret den Termin und die beim Referendum an die Bevölkerung gerichtete Frage festlegen.



    Präsident Iohannis hat den Ministerpräsidenten Sorin Grindeanu in einem Schreiben zu Verhandlungen über das Haushaltsgesetz eingeladen. Bei dem Treffen am Dienstag würde auch das Gesetz über den Sozialversicherungshaushalt zur Sprache kommen. Eingeladen ist ferner auch Finanzminister Viorel Stefan. Die entsprechenden Gesetzentwürfe waren zuvor bereits vom Parlament angenommen worden, jetzt soll der Staatschef die Gesetze verabschieden. Iohannis hatte Vorbehalte gegenüber der seines Erachtens möglichen Überschreitung der Defizitgrenze von 3% geäußert. Die Haushaltsvorlage basiere auf eine zu optimistische Wachstumsprognose, so sein Argument. Indes forderte der Präsident auch die Zuweisung von 2% des BIP für die Verteidigung, gemäß dem mit der NATO ausgehandelten Engagement.



    Rumänien muss für den internen Energiebedarf auf Importe zurückgreifen, ist den Angaben auf der Internetseite des Nationalen Energietransportunternehmens Transelectrica zu entnehmen. Die klirrende Kälte der letzten Wochen habe einen historischen Rekordverbrauch verursacht, sowohl beim Konsum von Erdgas als auch bei der elektrischen Energie. Am Montagmorgen konnte die Energienachfrage zum ersten Mal nicht mehr aus der internen Produktion gedeckt werden, hieß es. Die fehlende Menge wurde durch Importe aus der Ukraine, Ungarn und Serbien gedeckt. In einer Mitteilung des Energieministeriums wurden die Angaben der Transelectrica zurückgewiesen. Rumänien habe keine Schwierigkeiten bei der Befriedigung des Energiebedarfs durch eigene Reserven. Die Importe am Montagmorgen hätten im Interesse der Endverbraucher stattgefunden, hieß es.



    Auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogălniceanu in Südost-Rumänien sollen in dieser Woche etwa 500 amerikanische Soldaten eintreffen. Sie gehören zum Bataillon Fighting Eagles der 3. Panzerbrigade in Fort Carson, in Colorado. Sie bringen auch schwere Technik mit – Kampfpanzer, Truppentransporter, Panzerkanonen, mit denen sie an multinationalen Übungen teilnehmen. Der Einsatz der Soldaten, die an Militärübungen im Rahmen der Operation Atlantic Resolve teilnehmen werden, gehört zu den Anstrengungen der NATO, die Ostflanke der Allianz nach der Annektierung der Krimhalbinsel durch Russland zu stärken.

  • Erster Weltkrieg: Die Schlacht von Turtucaia/Tutrakan (1916)

    Erster Weltkrieg: Die Schlacht von Turtucaia/Tutrakan (1916)

    Am 27. August 1916 erklärte Rumänien Österreich-Ungarn den Krieg und trat damit in den Ersten Weltkrieg ein. Bulgarien hatte in dem Krieg bereits seit 1915 an der Seite Deutschlands gekämpft — sofort schickte der südliche Nachbar seine Armee zum Angriff auf Turtucaia (bulgarisch: Tutrakan), eine Stadt die sich genau gegenüber von Oltenița am südlichen Donauufer befand, etwa 70 Kilometer südöstlich von Bukarest entfernt. Turtucaia galt als Hauptstützpunkt des rumänischen Militärs südlich der Donau. Das Rumänische Königreich hatte sich nach dem Zweiten Balkankrieg im Zuge des Friedensvertrags von Bukarest die Stadt einverleibt.



    Die Schlacht von Turtucaia fand zwischen dem 1. und 6. September 1916 statt — sie bedeutete die erste schwere Niederlage für die rumänische Armee. Von der rumänischen Geschichtsschreibung als Desaster festgehalten, führte die Niederlage von Turtucaia zum Zerfall des gesamten Aktionsplans des Generalstabs der rumänischen Armee. Das verteidigende rumänische Heer verfügte über ein Kontingent von circa 39.000 Militärs, während das bulgarische und deutsche Aufgebot es gemeinsam auf eine Truppenstärke von 55.000 Mann brachte. Bei der Schlacht starben mehr als 6.000 Rumänen, auf der anderen Seite gab es unter den Bulgaren und Deutschen gut 7.700 Tote. Zusätzlich wurden 28.000 rumänische Militärs gefangen genommen.



    Historiker, Militärs und Zeitzeugen haben die Schlacht von Turtucaia mehrfach beschrieben und analysiert. Vor allem zwei Aspekte seien ausschlaggebend gewesen, glaubt der Historiker Sorin Cristescu von der Universität Spiru Haret“ — die Ausbildung und Ausrüstung der rumänischen Armee und deren Gemütszustand.



    Bei der Schlacht von Turtucaia geht es um zwei Aspekte. Erstens geht es um die schwache Ausrüstung der rumänischen Armee. Es waren 800.000 Soldaten eingezogen worden, jedoch gab es weniger als 500.000 Gewehre. In den Jahren 1914-1916 waren etwa 120.000 Gewehre des französischen Herstellers Lebel importiert worden. Von den höchstens 500.000 Gewehren stammten etwa 100.000 aus dem Unabhängigkeitskrieg von 1877. Im Krieg von 1913 hatten 460.000 rumänische Soldaten die Donau überquert, davon hatten nur 300.000 Gewehre. Und in Turtucaia ist genau dasselbe passiert. Die Armee verfügte über keine ausreichende Munition, nicht über genügend Waffen und auch die Kanonen waren schlecht ausgerichtet, das hei‎ßt, sie hatten keine Auswirkungen für den Feind. Es war eine Katastrophe.“




    Aber neben der Ausstattung und Ausrüstung des Militärs spielt auch die mentale Kraft eine wichtige Rolle in einem Krieg. Historiker Sorin Cristescu glaubt, dass der Gemütszustand ausschlaggebend für die Niederlage von Turtucaia war und insbesondere für die Folgen der Schlacht im weiteren Verlauf des Kriegs.



    Das militärische Desaster hatte aufgrund der mentalen Aspekte eine potenzierte Wirkung. Am 6. September 1916 war Bukarest bereits von der hohen Zahl der Verletzten im grauenvollen Zustand überwältigt. Und der Gemütszustand der Bevölkerung verschlechterte sich infolge des Gerüchts, dass die bulgarischen und deutschen Truppen von Turtucaia aus direkt auf die Hauptstadt zusteuerten. Die schwere Panik, die dadurch ausgelöst worden war, wirkte sich auch auf die Befehlshaber des Militärs aus. Man beschloss, die Offensive in Siebenbürgen zu stoppen und die Operation von Flămânda zu starten, bei der es um einen Rückzug ging.“




    Aber nicht alle haben so reagiert. Der berühmte Journalist und Chefredakteur der Zeitung Adevărul“, Constantin Mille, hat während der tragischen Tage einen Artikel veröffentlicht. In diesem schrieb er, so sei nun der Krieg, man habe im Norden einen schönen Sieg gehabt, man sei vorangekommen, im Süden wurde man aber geschlagen, das Eine gleiche das Andere aus. Man dürfe nicht in Panik geraten, die Bulgaren und die Deutschen könnten Bukarest nicht so schnell erreichen. Mille schrieb noch, man hätte die Ruhe bewahren und nicht gleich nach der ersten Niederlage in Panik geraten müssen. Das Desaster von Turtucaia hat aber die allgemeine Stimmung getrübt.



    Turtucaia hat im rumänischen Kollektivgedächtnis tiefe Spuren hinterlassen. Sorin Cristescu begründete die Niederlage mit der schwachen Organisierung der Armee. Die Leichtigkeit, mit der Rumänien in den Krieg eingestiegen sei, und die soziale und wirtschaftliche Lage seiner Bevölkerung, die zum Gro‎ßteil aus Landwirten bestand, haben damals viel gewogen.



    Turtucaia ist in der Geschichte durch die Beschreibungen von George Topârceanu, Gheorghe Brătianu und anderen geblieben. Es war ein tragischer Moment, der gezeigt hat, dass die rumänische Armee nicht vorbereitet war. Warum? Weil es die Armee eines Bauernlandes war. Wie der Historiker Nicolae Iorga im Jahr 1908 im Parlament sagte, handelte es sich dabei um die ärmsten Landwirte Europas. Wenn wir die Ursachen des Desasters betrachten, war meiner Meinung nach die Hauptursache die mangelnde Munition — das war entscheidend. Jeder Soldat hatte eine Quote von 100 Kugeln und die Produktion lag im besten Fall bei einer Kugel pro Tag für jeden Soldaten. Das bedeutete, dass der Soldat erst in 100 Tagen wieder Munition bekam. Und wir wissen, dass am 100. Kriegstag auch Bukarest ohne Kampf gefallen ist. Die Stadt wurde am 6. Dezember 1916 einfach dem Gegner überlassen. Er gab nicht die Möglichkeit, die Truppen in Turtucaia zu versorgen. Darüber hinaus trafen die Kanonen und die Waffen den Feind nicht, dieser konnte in Deckung gehen.“




    Nach der Niederlage folgten für die 28.000 rumänischen Kriegsgefangenen zwei harte Jahre in den bulgarischen Lagern. Ihre Memoiren und Tagebücher stellen erschütternde Seiten dar, in denen die Würde, die Verzweiflung, die Demütigung und letzten Endes die Freude der Befreiung und des Sieges im Jahr 1918 zum Ausdruck kommen. Ganz Europa freute sich dann über den Frieden.

  • NATO-Gipfel hat Stärkung der Militärpräsenz in Rumänien zur Folge

    NATO-Gipfel hat Stärkung der Militärpräsenz in Rumänien zur Folge

    Die NATO wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs geschaffen, um, gemä‎ß eines damals aktuellen Scherzspruchs, die Sowjets aus Europa rauszuhalten. Jetzt bekennt sich das Militärbündnis zu seiner ursprünglichen Berufung, gleichzeitig mit dem geweckten Territorialappetit Putins und Russlands.


    Der Gipfel im wallisischen Newport vergangene Woche war von der Besorgnis geprägt, die prorussische Rebellen an der Ostflanke der Allianz, in der Ukraine verursacht haben. Hinzu kommt die logistische, finanzielle und militärische Unterstützung aus Moskau.



    Die NATO-Anführer haben vor diesem Hintergrund die Gründung einer schnellen Engreiftruppe beschlossen, die die Abwehrkapazitäten der Alliierten stärken soll. Laut Angaben von Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen werde die Nordatlantische Allianz an der Grenze zwischen der freien Welt und dem ex-sowjetischen Raum, das hei‎ßt in Polen, Rumänien und dem Baltikum, für eine durchgehende und rotierende Militärpräsenz sorgen. Sollte ein schneller Eingriff notwendig sein, könne die Truppe innerhalb von höchstens vier Tagen aktiviert werden, so Rasmussen noch.



    Indes soll eine NATO-Kommandostruktur auf rumänischem Boden tätig werden — kündigte Präsident Traian Băsescu an. Aus Bukarester Sicht habe der Gipfel die Solidarität und Solidität der NATO bestätigt. Das erklärte der Staatschef nach seiner Rückkehr aus Wales, um auf die Neurosen vieler Rumänen angesichts eingefronerer oder hei‎ßer Konflikte in der unmittelbaren Nachbarschaft einzugehen. Laut Basescu werde Rumänien in jedem möglichen Kriegsszenario Rückendeckung bekommen. Jetzt gebe es Pläne über eine Reaktion in jedem Fall von bewaffneten Angriffen, sei es an Land, in der Luft, oder zur See.



    Rumänien ist zu diesem Zeitpunkt, infolge der bei diesem NATO-Gipfel getroffenen Entscheidungen, ein Land, das bei jedem Szenario eines Angriffs verteidigt wird. Darüber hinaus müssen die Militärstrukturen der NATO und der Mitgliedsstaaten in kürzester Zeit, aufgrund der Entscheidungen des Gipfels, Einsatzpläne ihrer Streitkräfte erarbeiten, so dass Rumänien in jedem Kriegsszenario verteidigt werden kann. (Traian Băsescu)



    Der Staatschef hob au‎ßerdem hervor, dass die Bündnispartner, gemä‎ß dem Solidaritätsprinzip, die Kosten für Verteidigungsmissionen in Rumänien tragen werden, ebenso wie Bukarest für die Präsenz seiner Militärs in Afghanistan aufgekommen ist.



    Es sind in Rumänien Stimmen lautgeworden, die den kriegerischen Ton Băsescus für übertrieben halten. Allerdings werden derartige Meinungen in einem Land, das in den letzten drei Jahrhunderten nicht weniger als 12 russische Militäreingriffe hinnehmen musste, in der Minderheit bleiben. Der Präsident selbst räumte allerdings ein, dass die Wahrscheinlichkeit eines neuen russischen Angriffs vernunftgemä‎ß bei 0,01% liegt. Allerdings entstünde für die irrationale Wahrscheinlichkeit die Pflicht der Landesführung, für die Sicherheit zu garantieren, so die Schlussfolgerung des Staatschefs.

  • Nachrichten 06.09.2014

    Nachrichten 06.09.2014

    BUKAREST: Rumänien wird auf seinem Territorium eine NATO-Kommandostruktur beherbergen. Dies kündigte Präsident Traian Basescu nach dem Gipfel der Militärallianz in Wales an. Unser Land habe die notwendige Infrastruktur für eine derartige Militärstruktur, sagte der Staatschef. Ferner erklärte Basescu, dass der Schwarzmeer-Raum als besonders wichtig für die euroatlantische Sicherheit anerkannt wurde, während die Arbeiten an der Stationierung des Raketenschildes plangemä‎ß verliefen. Der Militärstützpunkt im südrumänischen Deveselu, der das Raketenabwehrsystem überwacht, werde 2015 in Betrieb genommen und zur Sicherheit der Allianz beitragen, so der Präsident. Au‎ßerdem verwies Basescu auf das Engagement Rumäniens, sich mit 220 Soldaten an der zukünftigen NATO-Mission in Afghanistan zu beteiligen.



    BUKAREST: Mehr als 12 Millionen Kunden der Staatlichen Krankenkasse werden bis Jahresende ihre Versichertenkarten erhalten. Sie sollen von der Rumänischen Post ab dem 20. September an die jeweilige Wohnanschrift geliefert werden. Laut Angaben von Gesundheitsminister Nicolae Banicioiu würde der Einsatz der Karten für eine Transparenz beim Ausgeben öffentlicher Gelder und der Krankenversicherung durch den Staat sorgen. Die Einführung der nationalen Versichertenkarten sei aufgrund schwerwiegender Korruptionsdelikte der ehemaligen Leitung der Krankenkasse um ein Jahr hinausgeschoben worden, so der Ministerpräsident Victor Ponta.



    BUKAREST: Am Grenzübergang Turnu im Westen Rumäniens sind über 200.000 Ecstasy-Pillen beschlagnahmt worden. Der gesamte Fang würde auf dem westeuropäischen Markt, auf den es via Ungarn gelangen sollte, mehrere Millionen Euro wert sein, wie aus Kreisen der OK-Bekämpfung verlautete. Grenzbeamte hatten die illegale Ware in einem LKW entdeckt, den ein türkischer Staatsangehöriger lenkte. Jetzt wird gegen ihn wegen internationalen Drogenhandels ermittelt. Ecstasy gilt als Risikodroge, weil es langfristig zu Angstzuständen, Panikattacken, tiefe Depression oder Gedächtnisschwund führen kann.



    SPORT: Rumäniens Fu‎ßball-Nationalmannschaft ist für ihr ersten EM-Qualifikationsspiel nach Athen gereist. Am Sonntag trifft das Team von Victor Piturca in Piräus auf die griechische Auswahl, gegen die man im WM-Playoff nach einer Auswärtsniederlage und einem 1:1 zu Hause gescheitert war. Derselben Qualifikationsgruppe wie Rumänien und Griechenland gehören noch Ungarn, Finnland, Nordirland und die Färöer Inseln an. Zuletzt hatte Rumänien 2008 an einer Europameisterschaft teilgenommen.

  • Die Woche 18.08.-22.08.2014 im Überblick

    Die Woche 18.08.-22.08.2014 im Überblick

    Regierung in Bukarest bereitet Steueramnestie vor



    Die rumänische Regierung hat am Dienstag die Gesetzentwürfe über die Steueramnestie für Rentner und Mütter gebilligt. Unrechtmä‎ßige Bezüge, die aufgrund behördlicher Versäumnisse ausgezahlt wurden, sollen demnach von der Steuerlast befreit werden. Die Bestimmungen der beiden Gesetzentwürfe würden 30.000 Rentnern und 12.500 Müttern zugute kommen. Die Steueramnestie gelte für alle bis zum Inkraftreten des Gesetzes im staatlichen Rentensystem angemeldeten Rentner, erklärte Arbeitsministerin Rovana Plumb. Personen, die durch Falschangaben und gefälschte Dokumente den Staat um die unrechtmä‎ßigen Bezüge geschädigt haben, sind derweil verpflichtet, die entsprechenden Geldsummen innerhalb von drei Jahren rückzuerstatten. Davon betroffen sind etwa 9500 Rentner. Auch Mütter, die den errechneten Steuerbetrag selbst verschuldet haben, werden nicht von der Pflicht der Rückerstattung befreit.




    Amerikanische Delegation zu Besuch im Militärstützpunkt in Deveselu



    Am Mittwoch hat eine Delegation des US-Kongresses die Baustelle des US-Stützpunktes im südrumänischen Deveselu besucht. Dort soll das amerikanische Raketenabwehrsystem in Betrieb genommen werden. Begleitet wurde die US-Delegation von Verteidigungsminister Mircea Duşa und dem Minister für Regionalentwicklung Liviu Dragnea. Die beiden sicherten der Delegation den plangemä‎ßen Verlauf der Arbeiten zu.



    Die rumänische Seite hat die Umgebungsarbeiten sowie die Umgebungsbeleuchtung fertiggestellt. Bis Jahresende werden wir auch die Arbeiten beim Sicherheits-und Überwachungssystem fertigstellen. Auf dem Aufstellungsort, wo unsere amerikanischen Kollegen die Arbeiten führen, läuft ebenfalls alles plangemä‎ß.“ (Mircea Duşa)



    Rumänien hat der Errichtung des Raketenschildes auf seinem Territorium zugestimmt, der 2015 in Betrieb genommen werden soll. Das System wird Angriffen mit Kurz- und Mittelstreckenraketen entgegenwirken können. Teile des Abwehrsystems werden ferner in Polen und der Türkei aufgestellt.



    Startschuss für Präsidentschaftsrennen in Rumänien gefallen



    Die präsidentennahe Volksbewegung hat ihre Vorsitzende und ehemalige Tourismusministerin Elena Udrea als Kandidatin für die Präsidentenwahl im November aufgesgellt. Das Nationale Führungsgremium der Partei traf die Entscheidung am Dienstag. Präsident Traian Basescu erklärte, er unterstütze Udrea im Präsidentschaftsrennen ohne Vorbehalt. Am Montag hatte der ursprünglich vorgeschlagene Kandidat, der ehemalige Au‎ßen- und Justizminister Cristian Diaconescu seinen Austritt aus der Volksbewegung bekanntgegeben. Er wolle als unabhängiger Kandidat an der Präsidentschaftswahl teilnehmen, sagte Diaconescu. Diese Entscheidung habe er getroffen, nachdem einige Parteikollegen öffentlich Druck gemacht hätten, um einem anderen Kandidaten den Vortritt zu geben. Als klarer Favorit gilt der sozialdemokratische amtierende Ministerpräsident Victor Ponta, so die bisherigen Umfragen zur Wahlabsicht. Als wichtigster Gegenkandidat Pontas in einer möglichen Stichwahl wird der deutschstämmige und langjährige Bürgermeister des zentralrumänischen Hermannstadt, Klaus Johannis, gehandelt. Er ist der Kandidat der neu gebildeten Allianz zwischen der Nationalliberalen und Liberaldemokratischen Parteien. Die anderen rechtsorientierten Kandidaten liegen in den Umfragen mit einstelligen Prozenten weit hinten. Prominenteste Namen sind hier der ehemalige liberale Ministerpräsident Călin Popescu-Tăriceanu und die ehemalige Justizministerin und aktuelle Euro-Abgeordnete Monica Macovei.



    Ex-Ministerpräsident Nastase vorzeitig aus Haft entlassen



    Die rumänischen Justizbehörden haben am Donnerstag beschlossen, den ehemaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Adrian Nastase auf Bewährung aus dem Gefängnis zu entlassen. Nastase hatte einen Antrag auf vorzeitige Entlassung gestellt, nachdem er mehr als einen Drittel seiner Haftstrafe verbü‎ßt hatte. Der ehemalige rumänische Ministerpräsident war von der Obersten Instanz in zwei Korruptionsverfahren wegen Annahme von Bestechung in Höhe von 400.000 Euro und Erpressung zu einer Vollstreckungshaftstrafe von 4 Jahren und 6 Monaten verurteilt worden. Adrian Nastase, der autoritäre Chef der linksgerichteten Bukarester Exekutive von 2000 bis 2004 war auch der Präsidentschaftskandidat der Sozial-Demokratischen Partei im Jahr 2004; er unterlag bei der Wahl dem aktuellen Staatschef, Traian Basescu. Die Anhänger Nastases betrachten ihn als besten nachkommunistischen Ministerpräsidenten, da während seines Mandats Rumänien der NATO beitrat und wichtige Schritte auf dem Weg zum EU-Beitritt unternahm; seine Gegner bezeichnen Adrian Nastase hingegen als arrogant und äu‎ßerst korrupt.



    Mutma‎ßlicher Folterer Ficior unter Anklage gestellt



    Der mutma‎ßliche kommunistische Folterer Ion Ficior ist angeklagt worden. Dem ehemaligen Leiter des Arbeitslagers in Periprava werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Laut Anklageschrift hätte Ficior für repressive, missbräuchliche und unmenschliche Haftbedingungen gesorgt, unter denen 103 politische Gefangene gestorben wären. Ficior ist nach Alexandru Visinescu der zweite vermutete Folterer, der sich für seine Taten aus der kommunistischen Zeit vor Gericht verantworten muss. Visinescu, ehemaliger Gefängnisdirektor der Anstalt in Ramnicu Sarat, war von der Oberstaatsanwaltschaft ebenfalls wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt worden. Das Institut für die Erforschung der kommunistischen Verbrechen hatte eine Liste mit 35 mutma‎ßlichen Folterern veröffentlicht. Infolgedessen wurden mehrere Strafermittlungsverfahren eingeleitet.



    Drei rumänische Fu‎ßballclubs im Playoff der zwei rumänischen Vereinswettbewerbe



    Der rumänische Fu‎ßball-Meister Steaua Bukarest hat sich am Dienstagabend im Playoff der Champions League mit 1:0 gegen die Bulgaren von Ludogorets Rasgrad durchgesetzt. Das Rückspiel findet nächste Woche in Sofia statt. Im Playoff des zweitwichtigsten Vereinswettbewerbs der UEFA, der Europa League, unterlag Petrolul Ploieşti am Donnerstag zu Hause den Kroaten von Dinamo Zagreb mit 1:3. Astra Giurgiu schaffte hingegen mit dem 2:1 im Stadion der Franzosen von Olympique Lyon eine kleine Sensation. Auch für die beiden rumänischen Teilnehmer an der Europa League sind die Rückspiele in einer Woche terminiert.

  • Nachrichten 04.11.2013

    Nachrichten 04.11.2013

    BUKAREST: Mitglieder der Gewerkschaftsverbände im Bildungswesen haben am Montag ihre Protestaktionen fortgesetzt. Sie protestierten vor dem Parlamentssitz und forderten den Senatoren und Abgeordeneten die Zuweisung von 6% des BIP für das Bildungswesen. Gleichzeitig möchten die Gewerkschaftler die Novellierung des Bildungsgesetzes, die Erarbeitung eines Sondergesetzes für die Entlohunung des Personals im Bildungswesen, die Entbürokratisierung der Bildungstätigkeit und die Entpolitisierung des Bildungswesens. Die Gewerkschaftler kündigten an, dass der Höhepunkt ihrer Protestaktionen die Blockierung des Schuljahres sein könnte, werden ihre Forderungen nicht gelöst.



    BUKAREST: Einige Tausend Menschen haben am Sonntag abend in Bukarest und weiteren Städten des Landes den 10. Sonntag hintereinander gegen das Bergbauvorhaben im mitterumänischen Rosia Montana protestiert. Die Protestteilnehmer fordern den Widerruf des Gesetzentwurfs zur Regelung des Goldabbaus, das Einsatzverbot von Zyanid in Rumänien und die Aufnahme der Region Rosia Montana in das UNESCO-Welterbe. Ein parlamentarischer Sonderausschuss wird bis zum 10. November einen Bericht über das Bergbauvorhaben veröffentlichen.



    BUKAREST: Die gemeinsame Mission des IWF, der Weltbank und der EU-Kommission setzt in Bukarest die Beratungen über ein neues Abkommen vorbeugender Art mit Rumänien fort. Am Montag ist die Delegation der internationalen Kreditgeber mit Vertretern des Steuerrates und der Wertbörse Bukarest zusammengekommen. Der Haushaltsentwurf, der von den rumänischen und den internationalen Fachleuten bewertet wurde, soll am Mittwoch der Regierung vorgelegt werden. Die Unterlage sieht die Angleichung der Renten und die Anhebung der Gehälter der Staatsbediensteten, die wenig verdienen und keine Steuererhöhungen vor.



    BUKAREST: Bestandteile des Raketenabwehrschirms, einschlie‎ßlich Abfangraketen, sollen in den Süden Rumäniens, zum Stützpunkt in Deveselu 2014 gebracht werden. Dies erklärte am Montag der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Bogdan Aurescu. Er sagte au‎ßerdem, dass in Rumänien mit den Abfangraketen keine Tests durchgeführt werden sollen. Rumänien stimmte der Einrichtung dieses Stützpunktes auf seinem Territorium zu. Hier sollen rund 200 amerikanische Militärs und Techniker im Rahmen des amerikanischen Raketenabwehrschirms in Europa stationiert werden. Der Stützpunkt in Deveselu soll 2015 in Betrieb genommen werden. Polen und die Türkei sind zwei weitere Länder, die Bestandteile des NATO-Raketenabwehrschirms beherbergen werden. Das System soll 2020-2022 fertig werden.



    BERN: Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin unternimmt einen Staatsbesuch in Bern, wo er mit schweizer Würdenträgern zusammenkommen wird. Zu den angegangenen Themen zählt der bilaterale Handel mit landwirtschaftlichen Gütern zwischen Rumänien und der Schweiz, die Erforschung der Standpunkte der beiden Länder hinsichtlich der laufenden Verhandlungen bei der Welthandelsorganisation, sowie die Erkennung gemeinsamer Merkmale der Landwirtschaftspolitik der zwei Staaten. Auf der Diskussionsagendas stehen auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit. Die Schweiz ist einer der grö‎ßten Investoren in Rumänien, mit einem Gesamtwert von über 868 Millionen Euro.



    BUKAREST: Der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer des Bukarester Parlaments, Valeriu Zgonea, hat am Montag erklärt, in Rumänien gebe es keine Verletzungen des Rechtsstaates, und die Erklärungen der EU-Justizkommissarin, Viviane Reding, seien keine Kritik gegen Rumänien. In der Perspektive der EU-Wahl sollten keine falsche Themen an die Öffentlichkeit gebracht werden, sagte noch Valeriu Zgonea. Die EU-Justizkommissarin hatte neulich in einem Interview für Die Zeit“ erklärt, es seien Änderungen der europäischen Verträge notwendig, etwa im Bereich des Schutzes der Rechtsstaatlichkeit, denn es gebe eine Reihe von Mitgliedstaaten, in denen heute der Rechtsstaat gefährdet oder ganz infrage gestellt werde, wie, unter anderen, in Rumänien und Ungarn, aber nicht nur. In vielen Mitgliedsstaaten täten wir gut daran, gemeinsam einen genaueren Blick auf das Funktionieren des Rechtsstaates zu richten, sagte noch Viviane Reding.



    BUKAREST: Die rumänische Nationalbank, Romfilatelia und die Rumänische Rundfunkgesellschaft haben am Montag, anlä‎ßlich des 85. Jahrestages seit der Gründung der Rumänischen Rundfunkgesellschaft, die Briefmarkenserie “Die Goldene Phonothek Rumäniens” lanciert. Bei der Lancierung erklärte der Gouverneur der rumänischen Nationalbank, Mugur Isarescu, die Briefmarkenserie, das Album und die CD mit der Goldenen Phonotek seien eine Anerkennung der hohen kulturellen Werte Rumäniens. Ebenfalls am Montag wurde die Jubiläumsmedaille 85 Jahre Rumänische Rundfunkgesellschaft“ präsentiert.