NATO-Gipfel hat Stärkung der Militärpräsenz in Rumänien zur Folge

Die NATO wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs geschaffen, um, gemä‎ß eines damals aktuellen Scherzspruchs, die Sowjets aus Europa rauszuhalten. Jetzt bekennt sich das Militärbündnis zu seiner ursprünglichen Berufung, gleichzeitig mit dem geweckten Territorialappetit Putins und Russlands.


Der Gipfel im wallisischen Newport vergangene Woche war von der Besorgnis geprägt, die prorussische Rebellen an der Ostflanke der Allianz, in der Ukraine verursacht haben. Hinzu kommt die logistische, finanzielle und militärische Unterstützung aus Moskau.



Die NATO-Anführer haben vor diesem Hintergrund die Gründung einer schnellen Engreiftruppe beschlossen, die die Abwehrkapazitäten der Alliierten stärken soll. Laut Angaben von Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen werde die Nordatlantische Allianz an der Grenze zwischen der freien Welt und dem ex-sowjetischen Raum, das hei‎ßt in Polen, Rumänien und dem Baltikum, für eine durchgehende und rotierende Militärpräsenz sorgen. Sollte ein schneller Eingriff notwendig sein, könne die Truppe innerhalb von höchstens vier Tagen aktiviert werden, so Rasmussen noch.



Indes soll eine NATO-Kommandostruktur auf rumänischem Boden tätig werden — kündigte Präsident Traian Băsescu an. Aus Bukarester Sicht habe der Gipfel die Solidarität und Solidität der NATO bestätigt. Das erklärte der Staatschef nach seiner Rückkehr aus Wales, um auf die Neurosen vieler Rumänen angesichts eingefronerer oder hei‎ßer Konflikte in der unmittelbaren Nachbarschaft einzugehen. Laut Basescu werde Rumänien in jedem möglichen Kriegsszenario Rückendeckung bekommen. Jetzt gebe es Pläne über eine Reaktion in jedem Fall von bewaffneten Angriffen, sei es an Land, in der Luft, oder zur See.



Rumänien ist zu diesem Zeitpunkt, infolge der bei diesem NATO-Gipfel getroffenen Entscheidungen, ein Land, das bei jedem Szenario eines Angriffs verteidigt wird. Darüber hinaus müssen die Militärstrukturen der NATO und der Mitgliedsstaaten in kürzester Zeit, aufgrund der Entscheidungen des Gipfels, Einsatzpläne ihrer Streitkräfte erarbeiten, so dass Rumänien in jedem Kriegsszenario verteidigt werden kann. (Traian Băsescu)



Der Staatschef hob au‎ßerdem hervor, dass die Bündnispartner, gemä‎ß dem Solidaritätsprinzip, die Kosten für Verteidigungsmissionen in Rumänien tragen werden, ebenso wie Bukarest für die Präsenz seiner Militärs in Afghanistan aufgekommen ist.



Es sind in Rumänien Stimmen lautgeworden, die den kriegerischen Ton Băsescus für übertrieben halten. Allerdings werden derartige Meinungen in einem Land, das in den letzten drei Jahrhunderten nicht weniger als 12 russische Militäreingriffe hinnehmen musste, in der Minderheit bleiben. Der Präsident selbst räumte allerdings ein, dass die Wahrscheinlichkeit eines neuen russischen Angriffs vernunftgemä‎ß bei 0,01% liegt. Allerdings entstünde für die irrationale Wahrscheinlichkeit die Pflicht der Landesführung, für die Sicherheit zu garantieren, so die Schlussfolgerung des Staatschefs.