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  • Suceava – die geschichtsbeladene Stadt in der Bukowina

    Suceava – die geschichtsbeladene Stadt in der Bukowina

    Unsere Schritte führen uns heute in den Nordosten Rumäniens, nämlich nach Suceava (dt. Suczawa). Die Stadt feiert dieses Jahr 628 Jahre seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung. Suceava liegt in der historischen Provinz Bukowina und ist unter anderem für ihre schönen Landschaften und die uralten Traditionen bekannt. Demnach ist Suceava ein ideales Reiseziel für alle Jahreszeiten. Ein Aufenthalt in Suceava wird Sie mit Sicherheit angenehm überraschen. Sie werden eine junge Universitätsstadt mit einer reichen Geschichte entdecken. Darüber hinaus ist das Kulturangebot sehr vielfältig: Konzerte, Ausstellungen, thematische Feste, Folkloreabende — all das erwartet Sie in Suceava. Die vielen Denkmäler und Museen verschaffen Ihnen dazu einen tieferen Einblick in die Geschichte der Region.



    Nun sind die Festtage und die Winterferien vorbei, also gibt es viele freie Unterkunftsplätze. Viel wichtiger sind aber die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ciprian Negruţu, Fachinspektor beim Nationalzentrum für Information und Tourismusförderung im Kreisrat Suceava:



    Eine besondere Attraktion in Suceava ist die Fürstenburg (rum. Cetatea de Scaun), erbaut im Auftrag des Fürsten Petru Muşat. Au‎ßerdem gibt es vier, fünf sehr schöne Kirchen in der Stadt. Einen Besuch wert ist auch das Geschichtsmuseum, das renoviert wurde und vor kurzem seine Tore wieder aufmachte. Die Altstadt ist auch sehr schön, dort hat das Österreichisch-Ungarische Reich seine Spuren hinterlassen. In den Ortschaften Vama, Moldova-Suliţa und Moldoviţa werden Werkstätte zum Eiermalen organisiert. In Cacica und Comăneşti kann das Handwerk der Töpferei erlernt werden.“




    Das Dorfmuseum in Suceava stellt für die Region Bukowina typische Haushalte vor. Es ist das drittgrö‎ßte Museum seiner Art in Rumänien und wurde 1980 eröffnet. Das Museum präsentiert ein nachgestelltes, für die Bukowiner Region spezifisches Altdorf. Die Besucher können entlang von engen Gassen spazieren gehen und sich die Bauernhäuser links und rechts anschauen. Im Zentrum des Dorfes können sie die Kirche und den Glockenturm von Vama sehen. Beide stammen aus dem Jahr 1783. Im Inneren der Häuser können traditionelle Möbelstücke, herkömmliche Herde, unterschiedliche Dekorationen und Textilien, aber auch Trachten bewundert werden. Das Dorfmuseum in Suceava versucht darüber hinaus, bedeutende Momente aus dem Leben der Dorfbewohner zu beschreiben wie z.B. eine Taufe oder eine Beerdigung. Das Naturwissenschaftliche Museum wird mit Sicherheit die kleinen Gäste verführen. Die Stadt bietet zahlreiche familienfreundliche Sehenswürdigkeiten, daher ist sie ein passendes Reiseziel auch für Familien mit Kindern, die gerne ein paar Tage in der Stadt verbringen möchten.



    Ciprian Negruţu, Fachinspektor beim Nationalzentrum für Information und Tourismusförderung im Kreisrat Suceava, ist der Ansicht, es lohne sich, die gesamte Region zu besuchen:



    Bukowina ist eine der schönsten Regionen in Rumänien. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten, sowohl für aktive Touristen wie auch für diejenigen, die Ruhe und Erholung suchen. Wanderungen, River Rafting, Fischen, Jagd für die Abenteurer und Heilbäder im Dorna-Becken zur Entspannung. Dazu ist auch der Kulturtourismus gut entwickelt, die berühmten Klöster bieten eine au‎ßerordentliche Gelegenheit dazu. Für die ganz aktiven Touristen ergeben sich auch Reitmöglichkeiten.“




    Ende August findet alljährlich das Mittelalterliche Burgfest in Suceava statt. Mittelalterliche Musik, historische Szenen, Ritterturniere, interaktive Aufführungen und viele andere Veranstaltungen begeistern das Publikum und laden es zum Mitmachen ein. Zum gleichen Anlass können die Teilnehmer verschiedene Geheimnisse der Töpferei entdecken oder die Kunst des Bogenschie‎ßens erlernen. Und das direkt in der Burg, die 1388 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde.

  • Ländliche Entwicklung: Fortschritt oder Untergang der traditionellen Zivilisation?

    Ländliche Entwicklung: Fortschritt oder Untergang der traditionellen Zivilisation?

    Die rumänische Landwirtschaft trägt mit nur 4,6% zum Bruttoinlandsprodukt bei, trotz einer Beschäftigungsquote von 28% in diesem Sektor im Jahr 2014. Die landwirtschaftliche Produktivität ist dreimal geringer in Rumänien im Vergleich zum EU-Durchschnitt. Die Lebensmittelketten und die örtlichen Absatzmärkte sind schlecht entwickelt, wobei die Produktionskosten weitaus höher sind als der Preis, zu dem die Erzeugnisse verkauft werden. Aus diesem Grund ziehen viele tüchtige Landwirte in die Städte oder wandern in andere Länder aus. Im ländlichen Raum bleiben nur einsame, gebrechliche alte Menschen zurück. Die ärmsten unter ihnen leben von Sozialhilfe. Der Zugang zu Bildung ist auch eingeschränkt. In den Dörfern brechen dreimal mehr Kinder und Jugendliche die Schule frühzeitig ab im Vergleich zu den Städten. Die Subsistenz und Semisubsistenzbetriebe sind, rein technisch betrachtet, nicht ausreichend ausgestattet. Und sie sind weder marktorientiert noch bereit, genossenschaftliche Partnerschaften einzugehen, um besser zusammenarbeiten und sich auf dem Markt besser integrieren zu können. Das Leben auf dem Land bedeutet in Rumänien nach wie vor Armut.



    In Bukarest fand vor kurzem eine Aussprache zum Thema Integrierte ländliche Entwicklung in Rumänien“ statt. Die Konferenz wurde von der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien veranstaltet. Die gemeinschaftliche Institution nahm sich vor, eine nationale Dialogplattform zu schaffen, um die wichtigsten Möglichkeiten zur ländlichen Entwicklung in Rumänien zu identifizieren. Rumänien brauche eine nationale Strategie, um die ländliche Zivilisation zu beschützen, so Vizepremier Vasile Dâncu, Minister für Regionale Entwicklung und Öffentliche Verwaltung.



    Ich wurde auf dem Land geboren und bin dort aufgewachsen. Nur 2% der Kinder, die auf dem Land zur Schule gehen, vervollkommnen derzeit ihre Ausbildung mit einem Hochschulstudium. Viele Ausländer weisen darauf hin, dass in Rumänien das Dorfleben langsam abstirbt, dass eine Zivilisation untergeht. Wir sind unfähig, uns selber zu organisieren und uns ohne auswärtige Hilfe zu entwickeln. Der EU-Beitritt hat dem rumänischen Landwirt einen tödlichen Schlag verpasst. Die europäische Agrarindustrie hat die hiesige herkömmliche Landwirtschaft wie sowjetische Panzer überrollt. Diejenigen, die zu Feiertagen zurück in ihre Heimat kehren, erkennen das. Es wurden Gesetze verabschiedet, damit die Supermärkte rumänische Erzeugnisse verkaufen. Dennoch werden diese Gesetze nicht beachtet. Die Prüfstellen gehen ihren Aufgaben nicht entsprechend nach. Ein Niederländer sagte mir einmal, in Rumänien gäbe es die letzte ländliche Zivilisation in Europa. Diese ländliche Zivilisation sollten wir in Schutz nehmen. Europa will uns helfen, doch wir bleiben stur…“




    Achim Irimescu, Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, sprach über die ländliche Entwicklung in Rumänien. Er stellte die Folgen einer vermutlichen Modernisierung der rumänischen Dörfer zur Debatte und fragte sich, ob dadurch die Traditionen und der einfache Lebensstil auf dem Land noch bewahrt werden oder vielmehr verloren gehen.



    Zahlreiche Mittel und Investitionen setzen einen Modernisierungsprozess in Gang. Dennoch setzt die Modernisierung eine Änderung des idyllischen Dorfbildes voraus. Zumindest des Dorfbildes, das bei mir hängen geblieben ist — ich erinnere mich, wie ich im Heuwagen am frühen Morgen nach Hause fuhr… ich habe noch den Heugeruch in der Nase. Demnach bin ich der Ansicht, dass das Allerwichtigste ist, eine Strategie für die ländlichen Regionen zu verabschieden. Das Problem ist, wir haben seit der Wende unzählige Strategien entwickelt. Doch entsprach keine unseren Erwartungen. Viel Geld würde die Effizienz sowie die Hochleistung fördern und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Doch zugleich könnte es einen gewissen Abstand zwischen uns und dem Traumdorf, dem Leben auf dem Land, so wie wir es uns vorstellen, schaffen. Wir entwickeln die Infrastruktur, damit Geländewagen und Traktoren besser fahren können. Dabei verschwinden die Pferde, die Pferdeschlitten im Winter und, allmählich, die Biodiversität. Es stimmt, jedermann wünscht sich ein besseres Leben. Damit werden wir uns aber vom Dorfbild verabschieden müssen, das bis jetzt vorherrschend war.“




    Die Jugendlichen verlie‎ßen mit der Zeit das Dorf, sie zogen in die Stadt oder in andere Länder. Nur 7% aller Landwirte sind jung. Das Programm für ländliche Entwicklung für den Zeitraum 2013-2020 packt demnach das Problem an — junge Landwirte können bis zu 50.000 Euro in Form von nicht rückzahlbaren Fördermitteln erhalten. Bislang genossen diesen Vorteil etwa 10.000 junge Landwirte. Ab dieses Jahr soll ihre Zahl wachsen. Dazu Landwirtschaftsminister Achim Irimescu:



    In meinem Dorf lebten 3000 Leute. Jetzt ist nur noch die Hälfte da geblieben. Die Fähigsten sind ins Ausland gegangen, um dort mehr Geld zu verdienen. Das Dorf stirbt langsam aus. Zum Glück ist die Lage nicht überall in Rumänien so schlimm. Ich habe meine Zweifel darüber, ob wir das Leben auf dem Land so erhalten können, wie wir es uns vorstellen. Wir haben viel in Projekte zur ländlichen Entwicklung investiert. Wir hatten 8 Milliarden zur Verfügung, dazu weitere 1,5 Milliarden durch das SAPARD-Programm. Wenn Sie durchs Land fahren, werden Sie viele Gebäude erblicken, die mit Fördermitteln gebaut wurden. Die meisten sind geschlossen. Da muss man sich fragen: Sind unsere Investitionen zielgerichtet und effizient? Da habe ich meine Zweifel. Ich frage mich, ob wir es schaffen werden, die Traditionen und die ländlichen Eigenheiten, die rumänische Identität zu bewahren und gleichzeitig das Dorf zu modernisieren. Wir wünschen uns nicht, dass unsere Landwirte in ihrer Trägheit verharren, dass sie auch in fünf Jahren immer noch den Ochsenkarren verwenden. Wir haben den nicht rückzahlbaren Förderbetrag auf 50.000 Euro erhöht, doch ich wei‎ß nicht, wie viele Jugendliche das Geld angemessen investieren werden. Ich glaube, die jungen Landwirte haben ihre Schwierigkeiten, die Zuwendungen einzusetzen.“




    Das nationale Programm für ländliche Entwicklung fördert die Entwicklung des ländlichen Raums durch nicht rückzahlbare europäische Zuschüsse. In Rumänien wurden bislang drei 7-jährige Programme umgesetzt. Mehr als 85.000 Landwirte, Unternehmer und örtliche Behörden erhielten von der Europäischen Union im Rahmen des Nationalprogramms zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007-2013 nicht rückzahlbare Mittel in Wert von rund 9 Milliarden Euro. Dazu wurden mehr als 4.600 integrierte Betriebe modernisiert oder neu gegründet. Über 5.500 Unternehmer gründeten ein eigenes Geschäft mit Hilfe europäischer Fördermittel. Mehr als 4.400 Projekte der örtlichen Behörden wurden zudem aus dem gleichen Fördertopf finanziert.



    Dennoch hat Rumänien nicht das ganze Geld ausgeschöpft, das ihm die EU bereitgestellt hatte und wird nun etwa 800 Millionen Euro an die Europäische Kommission zurückzahlen müssen. Das neue Nationalprogramm für ländliche Entwicklung umfasst 14 Finanzierungsma‎ßnahmen. Im Fördertopf sind 9,363 Milliarden Euro — davon sind 8 Milliarden Euro europäische Fördermittel, wobei 1,347 Milliarden Euro den Eigenbeitrag der Länder darstellen.

  • Rumänen feiern Weihnachten

    Rumänen feiern Weihnachten

    Die Christen feiern am 25. Dezember die Geburt von Jesu Christi. Weihnachten bedeutet für die Christen Zeit, die mit der Familie verbracht wird, Feste, Geschenke, viel Freude. Nur die Bräuche sind von Land zu Land, je nach der Geschichte des einzelnen Volkes, unterschiedlich. Nachdem die Rumänen den Christbaum schmücken und ihre Geschenke bekommen, beginnen die meisten das Fest. Auf dem Tisch sind traditionelle Speisen, wie die berühmten Krautwickel.




    Auf dem Dorf werden die Traditionen besser bewahrt und gepflegt. Deshalb reisen zahlreiche Rumänen in dieser Jahresperiode aufs Lande. Laut Statistiken sind die Hotels und die Pensionen in Rumänien zu 90% ausgebucht. Der Vorsitzende des Nationalen Verbandes der Tourismusagenturen Aurelian Marin gab uns Einzelheiten über die Weihnachtsangebote:




    “Das Prahova-Tal, der Norden der Moldau, Hermannstadt und ihre Umgebung sowie die Maramuresch sind am Jahresende die beliebtesten Reiseziele. Die meisten Angebotspakete enthalten Unterkunft und Verpflegung. Hinzu kommen Weihnachtslieder, Ausflüge, Spazierfahrten und weitere Überraschungen, die von den Organisatoren vorbereitet wurden. Die Angebotspakete sind billig im Vergleich zu Silvester. Dann sind sie viel teurer.




    Das rumänische Außenministerium hat eine neue Ausgabe des Reiseführeres für Winterferien herausgegeben, das den Rumänen, die Weihnachten und Silvester im Ausland feiern, von Hilfe sein soll. Der Reiseführer enthält Informationen über die meist besuchten Reiseziele: Österreich, Bulgarien, die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Italien und Ungarn.




    Damit die Rumänen ruhige Weihnachten verbringen sollen, werden während den Winterfeiertagen mehr als 11.000 Polizisten von der Verkehrs- und Ordnungspolizei aktiv sein. Die Bewachung von 16 nationalen und internationalen Flughäfen, von Schwarzmeer- und Donauhäfen wird ebenfalls verstärkt. Rund 400 Radargeräte werden während den Winterfeiertagen den Verkehr kontrollieren. Die Grenzpolizei hat eine neue Anwendung lansiert, um die Verkehrsdichte an den Landesgrenzen zu senken. Das Programm zeigt aktualisierte Daten über die Situation an den Grenzübergangspunkten an und bietet Alternativ-Routen. Das Wetter wird den rumänischen Fahrern keine Probleme verursachen. Die Meteorologen haben Weihnachten ohne Schnee vorausgesagt. In den kommenden Tagen wird das Wetter mild und warm bleiben mit Tageshöchsttemperaturen, die bis auf 12 Grad Celsius steigen werden.

  • Mobilität und Veränderung in den Roma-Gemeinschaften

    Mobilität und Veränderung in den Roma-Gemeinschaften

    Roma leben über den ganzen europäischen Kontinent verstreut. Die etwa neun Millionen Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppe bilden hier die grö‎ßte Minderheit. Von einer erfolgreichen Anpassung der Lebensverhältnisse an die Mehrheitsbevölkerungen kann bis dato jedoch noch keine Rede sein. Ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur gesellschaftlichen Integration ist sicherlich ein besseres Verständnis für ihre Lebenssituation.



    Nach der Volkszählung von 2011 hatte die Volksminderheit der Roma in Rumänien laut offizieller Angaben 621.200 Mitglieder. In Wirklichkeit leben viel mehr Roma in Rumänien, aber es gibt noch keine umfassende soziologische Forschung über diese zahlreiche Volksminderheit. So lautet das Fazit der Studie Positive Aspekte der Migration. Roma-Frauen als Motoren der Veränderung“, die von der Stiftung Eurocentrica mit einer Finanzierung von EEA Grants durchgeführt wurde. Ziel der Forschung war, die Effekte der saisonbedingten Auslandsmigration auf Roma-Frauen und deren Status in ihren Gemeinden festzustellen. Ferner sollte auch ein Teil der sozialen Beziehungen im Rahmen der Roma-Minderheit zur Erscheinung kommen. In Rumänien kennt man die Volksgruppe der Roma nicht besonders gut; dafür gibt es aber viele Klischees über diese Minderheit. Mehr dazu von der Direktorin des Europäischen Instituts in Rumänien, Gabriela Drăgan:



    Es handelt sich um eine Volksgruppe, die sich diskriminiert fühlt, und das ist nicht blo‎ß eine Wahrnehmung ohne wirkliche Basis. Ich las ein Eurobarometer der Europäischen Union von Juni 2015, an dem 28.000 EU-Bürger teilgenommen hatten. Eine Frage lautete: ‚Sind Sie der Meinung, dass ethnische Diskriminierung verbreitet ist?‘ 64% sagten, ethnische Diskriminierung sei weit verbreitet. Die Frage über die ethnische Diskriminierung bezog sich sowohl auf Roma als auch auf andere Ethnien. Es gab aber eine noch interessantere Frage: ‚Wäre es Ihnen unangenehm oder angenehm, wenn Ihre Kinder Beziehungen zu Mitgliedern anderer Ethnien hätten?‘ 34% der Befragten erklärten, es wäre ihnen extrem unangenehm, wenn ihre Kinder Beziehungen zu Mitgliedern der Roma-Minderheit hätten. Das ist die höchste Prozentzahl, die in diesem Zusammenhang von EU-Bürgern angegeben wurde. Ausnahme macht nur die Zurückhaltung gegenüber Transsexuellen. In der Tat ist die Wahrnehmung der Roma-Bevölkerung eher negativ.“




    In dem Versuch, von Diskriminierung frei zu werden und ihre mehr als schwierige wirtschaftliche Situation etwas zu bessern, migrieren viele Roma aus Rumänien in andere Länder Europas. Die Forscher von der Stiftung Eurocentrica besuchten die Roma, die nach Norwegen ausgewandert waren. Die Studie konzentrierte sich auf Roma-Frauen, die aus drei Roma-Gemeinschaften im Landkreis Gorj stammen. Über die Gespräche der Forscher mit diesen Roma-Frauen, sowohl in Rumänien als auch in Norwegen, wo sie nach langem Umherreisen durch ganz Europa angekommen waren, spricht Liviu Iancu:



    Bei unseren Forschungen bemerkten wir einige besonders interessante Aspekte betreffend die Migrationsziele der Roma vom Süden nach Norden, abhängig von der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung Europas. Um das Jahr 2000 herum waren viele Roma als Landwirtschaftsarbeiter in Portugal tätig. Nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise suchten sie sich andere Migrationszielländer aus und orientierten sich in Richtung Skandinavien. In den skandinavischen Ländern werden die Roma-Immigranten aber vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen, und müssen betteln, um überleben zu können. Viele von ihnen wollen arbeiten, aber die gesetzlichen Normen, die Sprachbarriere und weitere Hindernisse machen es ihnen unmöglich, einer geregelten Arbeit nachzukommen.“




    Neben Diskriminierung, Armut und fehlende Ausbildung werden die Roma-Frauen auch mit spezifischen Problemen innerhalb der eigenen Gemeinschaft konfrontiert. Mehr dazu von Cristina Tănase, Mitglied der Roma-Minderheit und Programm-Managerin bei der Stiftung Rettet die Kinder“:



    Die Roma-Frau ist im Allgemeinen dem Mann nicht gleichgestellt, und je nach Roma-Sippe variiert auch die Frauen-Diskriminierung innerhalb der Gemeinschaft. Eine Roma-Frau darf nicht mit ihrem Ehemann am gleichen Tisch essen, und auf der Stra‎ße muss sie immer einige Schritte hinter ihrem Mann laufen. Der Mann läuft immer einige Schritte vor seiner Frau.“




    Durch Migration ändert sich aber der Status der Roma-Frauen innerhalb der Gemeinschaft; dieser Status wird nicht unbedingt besser, sondern mit neuen Aufgaben ergänzt. Liviu Iancu dazu:



    Was die Roma-Frauen angeht, so konnten wir beobachten, dass die Migration ihren Status in der Gemeinde ein wenig ändert. Das Familienklima wird angenehmer, weil infolge der Migration die finanziellen Ressourcen besser werden. Da die Migration mit Risiken verbunden wird, werden die Frauen in der Familie öfter um Rat gefragt als vorher. Wenn die Männer ihre traditionelle Rolle als Familienernährer nicht mehr erfüllen können — weil sie zum Beispiel krank sind oder lange Zeit der Familie fern bleiben — müssen die Frauen auf die Roma-spezifischen restriktiven Normen verzichten und selbst Entscheidungen treffen. Sie müssen Geld für den Lebensunterhalt gewinnen, kranke Verwandte pflegen und sich selbständig am Migrationsprozess beteiligen.“




    Die Ergebnisse der Studie können auch anders interpretiert werden, sagt Gabriela Drăgan, Leiterin des Europäischen Instituts in Rumänien:



    Wir stellten 26 Fragen, bei denen es meistens um den Status der Roma-Frauen ging, zum Beispiel was sie in Norwegen tun, wie sie ihr Geld verdienen usw. Die Fragen, bei denen eine (oder keine) Änderung im Status der Roma-Frauen festgestellt werden konnte, waren: ‚Hat sich etwas geändert in Ihrer Familie, seitdem Sie nach Norwegen ausgewandert sind? Was hat sich geändert? Wer trifft die Entscheidungen in Ihrer Familie?‘ Auf die erste Frage antworteten mehr als die Hälfte der Frauen mit ‚Ja‘. Dann mussten wir sehen, was sich geändert hatte. Das Einkommen der Familie war höher geworden, und daher gab es auch ein besseres Familienklima. Auf die Frage über das Treffen von Entscheidungen antworteten 70% der Befragten, es hätte sich nichts geändert. Die kulturellen Modelle ändern sich sehr langsam oder gar nicht. Die Hypothese der Studie war interessant, aber ich bin der Ansicht, dass infolge der Migration keine sichtbaren Änderungen stattgefunden haben.“




    Damit die Mentalität der Leute sich wirklich ändert, sollte die Erfahrung der Migration mit Erziehungs- und Ausbildungsma‎ßnahmen ergänzt werden, meint Cristina Tănase.



    Die Erziehung ist besonders wichtig. Wenn die Roma in anderen Ländern Kontakt zu der Mehrheitsbevölkerung aufnehmen, besteht die Möglichkeit, dass die Roma, die sich integrieren wollen, etwas von der Kultur der jeweiligen Länder übernehmen. Ich selbst habe von der Mehrheitsbevölkerung viel übernommen. Deshalb wird bei der Stiftung »Rettet die Kinder« die Erziehung gro‎ß geschrieben; wir führen Projekte zur Ausbildung der Lehrer durch, egal ob sie Roma- oder Nicht-Roma sind, um die Roma-Kultur und –Tradition bekannter zu machen und die Eltern an die Schulaktivitäten der Kinder zu beteiligen. Auf diese Weise lernen sie voneinander.“




    Neben der soziologischen Studie wurden im Rahmen des Projekts Positive Aspekte der Migration“ auch zwei Festivals mit Roma-Handwerkern in Norwegen veranstaltet.

  • Les Philippes d’automne

    Les Philippes d’automne

    Selon la croyance populaire des Roumains, la saison froide débute plus tôt que ne l’indique le calendrier civil. Le calendrier traditionnel de la mi-septembre comporte toute une série de fêtes automnales, dont celle dite des Philippes. En cette saison, qui fait la transition entre l’été et l’hiver, les villageois de maintes contrées de Roumanie pratiquaient jadis plusieurs coutumes censées les protéger et refaire l’équilibre cosmique.

    Delia Suiogan, ethnologue à l’Université du Nord de Baia Mare nous a fourni davantage de détails à ce sujet: Selon le calendrier populaire, nous sommes déjà entrés dans la saison froide, d’où les changements qui s’opèrent dans les représentations de l’homme traditionnel. Si les animaux à valeur symbolique auxquels on se rapportait jusqu’ici étaient le serpent et l’ours, désormais c’est au loup d’être le fauve le plus respecté. A preuve les nombreuses journées que lui consacre le calendrier traditionnel, notamment au mois d’octobre. Passé le 23 septembre, les fêtes se multiplient. Les journées commencent à se rétrécir, alors que les nuits se font de plus en plus longues. Le loup symbolise à la fois le soleil et les ténèbres, la nuit. Le 22 septembre marque le début de la fête connue sous le nom de Philippes d’automne. Les 26 et 28 septembres, les villageois suivent le plus rigoureusement les coutumes associées à cette fête traditionnelle, car le loup peut s’avérer l’ami de l’homme, mais aussi son grand ennemi.

    La croyance populaire désigne par le nom de Philippes les sept apôtres qui auraient échappé à une meute de loups grâce à leur foi ou bien des mauvais esprits punissant sévèrement ceux qui transgressent certaines règles. Pourtant, dans la plupart des cas, les Philippes sont considérés comme protecteurs des foyers contre les incendies et les animaux sauvages. Pendant l’hiver, les loups s’approchent dangereusement des villages. C’est ce qui explique la préservation en milieu rural des vieilles coutumes à rôle de protection.

    Delia Suiogan : En ces jours de fête, on observe le jeûne et on garde le feu allumé, car c’est lui que craint le loup venu s’attaquer au foyer et au bétail, notamment aux moutons. Cette période de l’année est d’ailleurs jalonnée de nombreuses fêtes pastorales. Par tradition, loup et brebis ne sont pas amis. Voilà pourquoi en célébrant ces fêtes les gens tentent de rétablir un certain équilibre entre les deux bêtes, car cet équilibre est crucial pour le nouveau cycle de la vie pastorale qui vient de débuter. Bref, le calendrier populaire consacrent au loup plusieurs jours, vers la fin septembre et tout au long du mois d’octobre.

    Les ethnologues ont remarqué une possible correspondance dans les calendriers populaire celtique et roumain du point de vue des fêtes marquant les différents cycles de l’activité pastorale. (Trad. : Mariana Tudose)

  • La poterie traditionnelle

    La poterie traditionnelle

    Le village de Luncaviţa est situé dans le sud-est du pays sur la rive droite du Danube, à l’aval de la ville de Galaţi, à 4 km seulement de la dépression où les experts ont découvert le site attribué à la culture Gumelniţa, datant du 5e millénaire avant Jésus-Christ. La poterie est un des plus importants métiers traditionnels pratiqués jadis à Luncaviţa.

    Marcel Mocanu, potier de Braniştea, toujours dans le comté de Galaţi, tâche de raviver à Luncaviţa la tradition de la poterie, connue, il y a plusieurs siècles, dans la vallée du fleuve : « J’ai appris à travailler la terre glaise de mes parents, quand j’avais environ 7 ans. Il y a une vingtaine d’années, je me suis bâti une maison à la campagne, avec un atelier et depuis je m’occupe uniquement de la poterie. J’ai une pièce où je travaille et une autre pour le séchage. J’utilise les deux roues traditionnelles, que je tourne avec le pied. La plus grande sert au modelage, la petite à la décoration de la céramique. Les objets que je travaille, c’est ma femme qui se charge de les décorer de motifs traditionnels. Ce sont des objets que l’on utilise notamment en cuisine : tasses, mugs, pots pour le lait et pour cuire le plat traditionnel des Roumains – les « sarmale ».

    Marcel Mocanu est un des seuls potiers qui respecte entièrement les procédés traditionnels. Il se procure, lui-même, la matière première et c’est toujours lui qui, aidé par les membres de sa famille, pétrit, travaille, fait cuire et décore les récipients en céramique qui sont tous des pièces uniques.

    Marcel Mocanu: « J’apporte la glaise du marais, c’est une terre collante. Je l’arrose à la maison, je le laisse macérer 3-4 jours. Ensuite nous le pétrissons avec les pieds. Puis, on la met sur le banc de travail et on la pétrit de nouveau, cette fois-ci à la main, de la même façon dont on pétrit la pâte pour faire du pain. Quand on a fini, on en fait des boules, plus ou moins grandes, en fonction de la dimension de pots qui vont en résulter. Pour un pot où l’on va cuire les « sarmale », il faut de grandes boules de glaise et on doit avoir beaucoup de force pour les modeler. Ça prend également plus de temps. Mes pots, je les cuis deux fois à mille degré. Notre terre est grise, presque noire. Exposée à une température si élevée, elle devient rouge. Avant la deuxième cuisson, les pots sont couverts d’un émail écologique d’importation, qui ne contient plus de plomb, comme celui utilisé jadis. A de telles températures, cet émail liquide prend l’aspect d’une couche de verre lisse et transparente, qui protège la décoration et empêche les aliments liquides de pénétrer dans la céramique pour la tacher. »

    La céramique travaillée dans la vallée du Danube est très recherchée par les passionnés d’art traditionnel. Sa chromatique discrète, aux couleurs vives, et les formes sveltes des pots attirent tout de suite l’attention des visiteurs dans les musées ethnographiques où ces objets sont exposés.

    Marcel Mocanu : « Nous n’employons pas beaucoup de motifs décoratifs sur nos pots. Nous nous limitons à ceux traditionnels : les vagues du Danube, des fleurs des champs, la pivoine, la spirale de la vie, l’arbre de la vie. Nous utilisons le blanc, le noir, le rouge. Où que j’aille dans le pays, aux expositions et foires ouvertes par les différents musées ethnographiques, les gens reconnaissent mes objets de Braniştea. A Luncaviţa, à ma grande joie, parmi les 30 personnes qui ont participé à mes cours de poterie, 4 ont commencé à travailler. Dans tout le sud de la Moldavie, entre les villes de Iaşi et Galaţi, il n’y a pas d’autre centre de céramique. Jusqu’à Horezu, je suis le seul à travailler la céramique dans un atelier. »

    Marcel Mocanu souhaite que l’art de la poterie traditionnelle soit continué par les jeunes. Il pense que le projet de Luncaviţa peut donner aux villages de la vallée du Danube une nouvelle génération de potiers, de sorte que ce métier puisse y survivre. (Trad. : Dominique)

  • Icônes sur verre

    Icônes sur verre

    La peinture d’icônes sur verre est une tradition ancienne, une technique apparue en Transylvanie (région du centre de la Roumanie) suite à son annexion à l’Empire des Habsbourg, à la fin du 17e sicle.

    Pour davantage de détails, nous nous sommes adressés à Oana Musceleanu, du centre de peinture de Nicula, dans le nord de la Roumanie. Elle nous parle des débuts de cet art : « L’icône sur verre est apparue au monastère de Nicula, où il y avait une icône sur bois qui, dit-on, avait commencé à pleurer un jour. Cela y a attiré de nombreux pèlerins. Les paysans du village ont voulu copier l’icône pour la vendre aux pèlerins. Ils ont fait les copies sur verre, pour des raisons économiques, car les icônes sur bois auraient coûté plus cher. Ces paysans ont mis leur talent à l’épreuve dans les centres de peinture de Nicula, où tout a commencé. Par la suite, ils ont migré dans d’autres villes transylvaines, Alba-Iulia, Fagaras, Brasov, pour y vendre leurs icônes. Au début, les icônes étaient peintes par des femmes et vendues par leurs époux. Parmi les peintres les plus connus mentionnons Savu Moga, Matei Ţimforea, Ioan Pop ou encore Ioan Costea, mais en général les peintres sont anonymes. »

    Initialement, les matériaux utilisés pour confectionner des icônes sur verre provenaient de petits centres et des ateliers appartenant aux différentes guildes de maîtres artisans. Les techniques rudimentaires ont été gardées jusqu’à nos jours, les icônes roumaines sur verre étant réalisées à présent tout comme aux siècles passés.

    Oana Musceleanu nous en parle : «Les matériaux utilisés étaient des morceaux de vitre brûlés dans des fours traditionnels. En raison de la température instable, en résultaient de très belles superficies vallonnées qui, à la lumière des bougies, produisaient des effets inédits : on avait l’impression que les saints de ces icônes bougeaient. Les peintres utilisaient des couleurs naturelles, qu’ils produisaient eux-mêmes ou qu’ils achetaient chez des marchands spécialisés. Ils mélangeaient les pigments naturels avec de l’émulsion de jaune d’œuf. Les pinceaux étaient en poils naturels, alors que pour les contours ils utilisaient des poils du bout de la queue du chat. Pour les auréoles et autres décorations on utilisait les feuilles d’or, alors que les cadres étaient confectionnés en bois et peints en noir, brun ou même vert.»

    Selon la technique utilisée, les icônes sur verre sont peintes plutôt « sous » le verre, car toutes les images sont réalisées en miroir, de sorte qu’au moment où l’on tourne le verre transparent, l’image soit correcte. Pour celui qui regarde l’icône, le verre est une sorte d’écran qui protège la partie sur laquelle se trouve la peinture.

    Oana Musceleanu précise: « La technique des icônes sur verre utilisée au 21e siècle est fidèle à celle d’antan. On commence par nettoyer le verre industriel, puisque le type de verre fabriqué dans les centres moyenâgeux n’existe plus. On fait ensuite le contour à l’encre noire en suivant des règles bien précises. Puis on commence à peindre à l’aide des pigments mélangés avec de l’émulsion de jaune d’œuf, pour appliquer enfin les feuilles d’or. Dernière étape : mettre le verre peint dans un cadre sur lequel on a mis de la teinture et de la cire d’abeilles.»

    Une des plus belles collections d’icônes sur verre de Roumanie est à retrouver au musée de Sibiel, en Transylvanie. Situé au cœur même du pays, ce village est connu pour ses icônes réalisées dans le style du monastère de Nicula, celui de la région de Fagaras ou de Marginimea Sibiului. (Trad. Valentina Beleavski)

  • Agatonia-Schule: Traditionelle Handwerke neu erlernt

    Agatonia-Schule: Traditionelle Handwerke neu erlernt

    Der moderne Schulunterricht sieht es als Priorität vor, dass die Schulen mit Computern ausgestattet werden und die Schüler Internet-Zugang bekommen, damit alle mit Höchstgeschwindigkeit über das Weltgeschehen auf dem Laufenden bleiben. Und doch werden in einer Dorfschule in der Gemeinde Piscu, Landkreis Ilfov, die Kinder und auch die Erwachsenen ermuntert, alte, traditionelle Handwerke wieder zu entdecken und den lokalen Kulturschatz kennenzulernen. Adriana Scripcariu, die Leiterin der Schule Agatonia und des Vereins Gaspar, Baltasar und Melchior“, gibt uns mehr Details über die Schule Agatonia, in der Ortschaft Piscu, im Südosten Rumäniens:



    Die Schule Agatonia bietet mehrere Perspektiven auf den Unterricht. Einerseits handelt es sich um eine ordentliche Grundschule, in der wir die normalen schulischen Aktivitäten durchführen. Andererseits ist das Spezifikum unserer Schule, dass wir Aktivitäten fördern, die in Verbindung zum Kulturschatz Rumäniens stehen. Auch in unseren normalen Lehrstunden bringen wir immer Informationen zu diesem Thema. Im Rahmen unserer praktischen Aktivitäten erfahren die Kinder mehr über die Geschichte unserer Ortschaft, sie lernen traditionelle Handwerke wie z.B. das Weben am Webstuhl. In den letzten Jahren haben wir auch mehrere Lehrbücher über den Kulturschatz unserer Region erarbeitet, und wir sind der Ansicht, dass jeder Landkreis ein solches Kulturschatz-Lehrbuch haben sollte. Bis jetzt haben wir zwei Lehrbücher herausgegeben, über die Landkreise Ilfov und Braşov. Das sind interdisziplinäre Lehrmaterialien — sie enthalten Volksliteratur, Informationen über traditionelle Handwerke, Informationen über Bräuche, Traditionen, religiöse Feiertage, so dass die Kinder in der Welt der Kulturwerte, die sie umgeben, besser verankert sind. Unsere Agatonia-Schule in Piscu steht allen offen — viele Kinder- und Erwachsenengruppen aus ganz Rumänien kommen zu uns, um mehr über unseren Kulturschatz zu erfahren und verschiedene traditionelle Handwerke zu erlernen.“




    Der Zweck der Agatonia-Schule ist die Erziehung der jungen Generationen, die das kulturelle Erbe ihrer Vorfahren kennenlernen, verwerten und weitergeben sollten. Als sie die Grundlagen dieser Schuleinrichtung legten wussten Adriana Scripcariu und ihr Ehemann, der Bildhauer Virgil Scripcariu, noch nicht, was sie damit erreichen würden. Adriana Scripcariu:



    Ich kann nicht sagen, dass wir einen genauen Plan hatten; ganz langsam, Schritt für Schritt haben wir dieses Projekt entwickelt. Wichtig war, dass wir uns in einem Dorf niedergelassen haben, wo die alten Traditionen und Bräuche aufbewahrt wurden. Ich habe Kunstgeschichte studiert, mein Ehemann ist Bildhauer, wir entdeckten den Kulturschatz dieses Dorfes, und weil wir auch Kinder haben, wollten wir kulturelle Aktivitäten für alle Dorfkinder initiieren. Im Laufe der Zeit wurde uns klar, wie attraktiv diese Themen sein können, wenn man sich bemüht, sie den Kindern auf interessante, spannende Weise zu präsentieren. Wir haben auch Gruppen aus anderen Ortschaften zu unseren Aktionen eingeladen; die Leute sind hierher gekommen und wir haben wunderbare Stunden zusammengebracht. Wir hoffen, dass die Teilnehmer jetzt die traditionellen Handwerke besser kennen und schätzen.“




    Am Vormittag funktioniert die Agatonia-Schule wie eine ganz normale Grundschule für die Dorfkinder. Am Nachmittag öffnet die Schule ihre Tore für mehr Kinder, in verschiedenen Altersstufen. Es werden interdisziplinäre Aktivitäten durchgeführt, zu spezifischen Themen des rumänischen Kulturschatzes, aber auch zu Themen der Allgemeinbildung im breiteren Sinne. Alle Aktivitäten am Vor- und Nachmittag werden den Kindern aus dem Dorf Piscu kostenlos angeboten. Die Schule Agatonia organisiert regelmä‎ßig, auf Anforderung, gegen bescheidene Summen, weitere Aktivitäten für andere Gruppen von Kindern und Erwachsenen, die an den vorgeschlagenen Projekten teilnehmen möchten — es handelt sich um Workshops zum Erlernen von traditionellen Handwerken oder zum Kennenlernen des lokalen Kulturschatzes. Mit den dafür bezahlten Beiträgen unterstützen diese Gruppen die tägliche Aktivität der Schule. Auf diese Weise sichert der Verein seine Selbstfinanzierung. Wer sind aber die Gäste, die an den Aktionen der Agatonia-Schule teilnehmen? Adriana Scripcariu:



    Unsere Gäste gehören allen Altersgruppen an, vom Kindergarten bis zu Erwachsenen von wichtigen Einrichtungen oder Unternehmen, die hierher kommen, um Teambuilding-Aktivitäten zu machen. Sehr beliebt ist unsere Töpferei-Werkstatt — sie ist typisch für unseren Dorf, der eine uralte Töpferei-Tradition hat. In Piscu können die Gäste auch ihr eigenes Essgeschirr anfertigen und selbst dekorieren. Die Erwachsenen, die uns besuchen, entdecken Keramikgegenstände, gewebte Teppiche und viele andere Objekte, die sie in die Welt ihrer Kindheit zurückversetzen. Das ist eine besondere Erfahrung für jeden von uns, weil unsere Gro‎ßeltern auf dem Lande lebten, und diese Kindheitserinnerungen uns allen sehr lieb und teuer sind. Neben der Töpferei-Werkstatt haben wir auch Bildhauerei-Aktivitäten. In unserer Relief-Werkstatt können unsere Gäste selbst Plastiken aus Ton modellieren. In einigen Stunden können die Teilnehmer versuchen, unter Anleitung des Bildhauers aus Ton einen Gegenstand oder sogar ein Porträt nach einem lebendigen Modell anzufertigen. Diese Erfahrungen sind relativ selten für die modernen Stadtbewohner, und deshalb kommen die Leute gern zu uns. Im Rahmen eines einzigen Besuches können wir mehrere Workshops verbinden, z.B. Relief mit Töpferei und Weben, oder Porträt-Modellieren mit Töpferei, oder aber Malerei auf Keramikgegenständen kombiniert mit Linolschnitt. Wir bieten verschiedene Workshop-Kombinationen an, nach den Wünschen unserer Gäste.“




    Mehr Informationen über die Aktivität der Agatonia-Schule und des Vereins Gaspar, Baltasar und Melchior“ im Dorf Piscu finden Sie auf der Internetseite www.piscu.ro.

  • Soziale Unternehmen im ländlichen Milieu

    Soziale Unternehmen im ländlichen Milieu

    Auf den ersten Blick könnte die Nebeneinanderstellung der Wörter soziale Wirtschaft“ als ein Widerspruch erscheinen. Die Wirtschaft, so wie wir sie kennen, ist profit- und konsumorientiert. Die soziale Dimension, wenn diese überhaupt existiert, ist nicht gleich ersichtlich. Nichtsdestotrotz funktioniert die soziale Wirtschaft in der EU und nicht nur. Und sie ist sogar eine wichtige Säule der europäischen Wirtschaft und macht etwa 10% dieser aus. Mehr als 11 Millionen Menschen, etwa 4,5% der aktiven Bevölkerung der EU, arbeiten in der sozialen Wirtschaft. Es gibt zudem eine Resolution des Europäischen Parlaments vom November 2009, die die Entwicklung sozialer Unternehmen als Modelle für Wirtschaftswachstum und als Gemeinschaftshilfe fördert.



    Elisabeta Varga, Beraterin bei der Stiftung NESst, die soziale Unternehmen berät, definiert die soziale Wirtschaft:



    Sie entwickelte sich als Antwort auf konkrete Bedürfnisse der Gemeinschaften, durch die Findung von neuen Lösungen für soziale Probleme. Diese Bedürfnisse sind vom öffentlichen und privaten Sektor nicht abgedeckt. Die soziale Wirtschaft hat als Ziel die Schaffung von Arbeitsplätzen und fordert die Bürger auf, an der Lösung von gemeinschaftlichen Problemen teilzunehmen. Wir können sie noch deutlicher in Opposition zur Marktwirtschaft, deren Hauptziel der Gewinn ist, definieren. Die soziale Wirtschaft zielt dagegen auf die Verbesserung der Lebensbedingungen ab. Sie möchte neue Opportunitäten für benachteiligte Personen schaffen.“




    Den Rumänen ist die soziale Wirtschaft nicht fremd. Sie existierte auch während des kommunistischen Regimes unter der Form der sogenannten Handwerker-Kooperativen. Dumitru Fornea, Mitglied im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss erklärt.




    Die soziale Wirtschaft ist kein neues Konzept für die Europäer und für die Rumänen. Bei uns nahm sie jedoch andere Formen an. Sie ging vom Konzept der ‚Kooperation‘ und von Kooperativen aus. Bei uns waren aber die Kooperativen nicht erfolgreich, weil der kommunistische Staat diese freiwillige Assoziierungsform beschlagnahmt hatte. Im Westen gab es Formen, die den Platz dieser Kooperativen eingenommen haben, wie die Arbeiterverbände in Spanien und unterschiedliche Arten von Stiftungen, die heutzutage in Europa und sogar in Rumänien sehr aktiv sind. Die soziale Wirtschaft nimmt sich vor, die menschlichen Ressourcen maximal auszunutzen. Dabei steht der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt.“




    Nach ihrer durch den Kommunismus ideologisch belasteten Vergangenheit hatte die soziale Wirtschaft in Rumänien nach 1990 zu kämpfen, um sich als ehrbares Konzept wieder durchzusetzen. 2009 arbeiteten jedoch 3,3% aller Angestellten in Rumänien in der sozialen Wirtschaft. 2011 wurde sie zu einem wichtigen Sektor des Wirtschafts- und Soziallebens. Hier waren insbesondere die Nichtregierungsorganisationen aktiv. 2009 waren 69% aller in der sozialen Wirtschaft tätigen Einheiten von unterschiedlichen Verbänden und Stiftungen gegründet worden. Die restlichen 31% gehörten Kooperativen an. Elisabeta Varga gibt uns weiter ein paar Beispiele von sozialen Unternehmen in Rumänien. Die meisten von ihnen sind auf dem Lande aktiv.



    Eine davon ist die Stiftung »Village Life«, die von einer Gruppe von jungen Leuten gegründet wurde, die zuvor in unterschiedlichen multinationalen Unternehmen gearbeitet hatten. Sie haben die Werte des ländlichen Lebens wiedergefunden und möchten diese fördern. Ihr soziales Unternehmen ist im Dorf-Tourismus tätig. Sie arbeiten mit mehreren Gastgebern auf dem Lande zusammen, die Touristen empfangen. Den Touristen werden das Leben auf dem Lande und die unterschiedlichen Tätigkeiten näher gebracht. Ihnen werden die Häuser, schöne Orte und gefährdete Traditionen vorgestellt. Ein anderes Beispiel ist eine Stiftung im Landkreis Sălaj. Zusammen mit den lokalen Behörden hat sie ein soziales Unternehmen gegründet, das sich vorgenommen hat, eine touristische Marke für das Barcău-Tal zu entwickeln. Die Stiftung unterstützt die kleinen Honig-Produzenten in der Gegend.“




    Da dieser Bereich für die EU ein wichtiger Sektor ist, stellen die gemeinschaftlichen Institutionen den Mitgliedstaaten Finanzierungen zur Verfügung. Dumitru Fornea dazu:



    Auch in Rumänien ist dieser Bereich im europäischen POSDRU-Programm eingeschlossen: die Entwicklung der sozialen Wirtschaft. In der Periode 2007-2013 hat man versucht, die soziale Wirtschaft zu unterstützen, und ich hoffe, das wird auch in der nächsten Finanzperiode geschehen. Man hat versucht, diesen sozialen Unternehmen zu helfen, der Zugang zu diesen Fonds setzt jedoch eine bestimmte Erfahrung und bestimmte Kenntnisse voraus. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen mit anderen assoziieren, wenn sie erfolgreich im Zugang zu diesen europäischen Fonds sein möchten.“




    Auch wenn die Menschen bereit sind, in einem sozialen Unternehmen tätig zu werden, ist der Zugang zum Geld nicht leicht. Elisabeta Varga:



    Für die kleinen Unternehmer, für die kleinen sozialen Unternehmen, die wir vorgestellt haben, ist der Zugang zu diesen Fonds sehr schwer. Diese Fonds sind für sie eigentlich unzugänglich. In erster Reihe wegen der Kofinanzierung, des eigenen Beitrags zu diesem Projekt. Er stellt eine Summe dar, über die nicht viele Unternehmer verfügen. Alles endet hier, wenn es um den Zugang zu solchen europäischen Fonds geht.“




    Die Verbesserung des Zugangs zur Finanzierung wurde schon 2011 in der Initiative für soziales Unternehmertum“ verankert. Diese Initiative stellt einen gro‎ßen Plan der EU dar, der Teil der EU-Strategie für 2020 ist. Nichtsdestotrotz sind für die sozialen Unternehmer auf dem Lande die europäischen Fonds immer noch eine Seltenheit.



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 23.2.2014

    Hörerpostsendung 23.2.2014

    Passend zum unlängst verstrichenen Valentinstag meldete sich Herr Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) mit einer Frage:



    Liebes Redaktionsteam!



    Vielen Dank für Ihre wunderbare Sendung. Mir gefallen besonders der Funkbriefkasten und die Sonntagsstra‎ße sehr gut. Da unlängst der 14. Februar war, hätte ich noch eine Frage. Wird in Ihrem Land der Valentinstag, der Tag der Liebendenden, auch gefeiert?



    Vielen Dank für Ihre Hörertreue und für die Frage, lieber Herr Jörger. Der Valentinstag wird auch in Rumänien als Tag der Liebenden gefeiert, obwohl mein Eindruck ist, dass der Hype rundherum in den letzten Jahren nachgelassen hat. Besonders ab dem Jahr 2000 Jahre haben insbesondere private TV-Sender und natürlich auch Händler und Veranstalter von allerlei Events sehr darum geworben, denn es standen auch wirtschaftliche Interessen dahinter. Eine althergebrachte Tradition ist der Valentinstag hierzulande allerdings nicht, zumal im orthodoxen Kirchen-Kalender der Heilige Valentin am 16. Februar und nicht am 14. Februar seinen Tag hat und auch nicht besonders verehrt wird.



    In konservativen bis nationalistischen und rechtsextremen Milieus hat sich bald darauf ein gewisser Widerstand gegen das eher kommerzielle Fest formiert, so dass schnell ein altes, fast in Vergessenheit geratener Brauch wieder herausgekramt und mit eher bescheidenem Erfolg dem Valentine’s Day entgegengehalten wurde — das sogenannte Dragobete-Fest, das ebenfalls mit der Liebe zwischen jungen Menschen zu tun hatte und an verschiedenen Tagen Ende Februar oder im März gefeiert wurde. Die Ironie dabei ist, dass die Herkunft und das Alter dieses Festes umstritten sind und der Brauch wie schon gesagt so gut wie verschwunden war.



    Einige Forscher meinen, der Brauch habe eine slawische Herkunft und sei auf das christliche Fest der Auffindung des Hauptes Johannes des Täufers (slawisch glawo-obretenija) am 23. Februar unter Beimischung heidnischer Elemente zurückzuführen. Andere Forscher bescheinigen dem Brauch sogar einen antiken Ursprung bei den alten Dakern und Thrakern. Belegt ist das Fest auf jeden Fall erst seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gefeiert wurde es zumeist im Süden und Südwesten der Walachei. Dabei versammelten sich die jungen Burschen und Mädchen vor der Kirche im Dorf und begaben sich in die naheliegenden Wälder und Heiden. Während die Mädchen Blumen pflückten, zündeten die Burschen Feuer auf den Hügeln an, danach kamen sich beide Geschlechter im Gespräch am Feuer näher. Auf dem Rückweg rannten die Mädchen in Richtung Dorf, jeder Junge verfolgte das jeweils auserkorene Mädchen und — sofern er sie fing und sie einwilligte — durfte sie küssen. Händchen haltend kehrten die Paare ins Dorf zurück und galten für ein Jahr als verlobt.



    Ein weiterer Brauch an diesem Tag war das Auflesen der Schneereste, die als Feenschnee bezeichnet wurden. Diesem Schnee wurden magische Kräfte zugesprochen, man sagte, es sei aus dem Lächeln der guten Feen entstanden, und die Mädchen wuschen sich damit ihr Gesicht, um genau so schön wie die fabelhaften Wesen zu werden. Zank und Streit waren an diesem Tag verpönt, man war angehalten, sich liebevoll und zuvorkommend zu verhalten, sonst drohte einem Unglück und Pech das ganze Jahr über.







    Einige Medien haben versucht, für diesen inzwischen nicht mehr praktizierten Brauch zu werben. Rechtskonservative liefen auch immer wieder Sturm gegen den Valentinstag und die vermeintliche Amerikanisierung der rumänischen Gesellschaft. Autonome Nationalisten und andere rechtsextreme Gruppierungen haben einige Zeit auch die Trommel gegen den Valentine’s Day und für das Fest des Dragobete gerührt. Doch der Erfolg solcher Kampagnen blieb aus, der Brauch ist nun mal aus der Welt und kann nicht künstlich wiederbelebt werden. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Rechtsextremes Bild


    gegen den Valentines Day


    (Quelle: luptanationalista.blogspot.ro)





    Diesen Sonntag gehen die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi zu Ende. Zu diesem Sportereignis erhielten wir auch Hörerzuschriften.



    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) fiel die Kleidung der rumänischen Athleten bei der Eröffnungszeremonie auf:



    Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi habe ich immer ein Auge auf das Abschneiden der rumänischen Sportler. Schade, dass es bisher noch nicht mit einer Medaille oder wenigstens einer vorderen Platzierung geklappt hat. Was mir bei der Eröffnungszeremonie auffiel, war die schlichte schwarz-wei‎ße Kleidung der rumänischen Athleten, welche das ganze Gegenteil der knallbunten Ausstattung der deutschen Mannschaft ist. Gut, dass jeder der rumänischen Sportler bei der Eröffnungsfeier eine rumänische Fahne an der Hand hatte. Allein an der Kleidung wäre es fast unmöglich gewesen, die Sportler dem Land zuzuordnen.




    Und Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) interessiert sich für die Finanzierung der rumänischen Sportler. Er schrieb:



    Der Februar ist gekennzeichnet durch die Olympischen Winterspiele. Viele Sportler messen sich in vielen Sportarten und auch Rumänien ist mit 24 Sportlern dabei. Der Hauptfokus ist wohl das Rennrodeln. Ich sehe die Spiele gern im Fernsehen — auch mal au‎ßergewöhnliche Sportarten, wie z.B. Curling. Und so hoffe ich, dass es friedliche und tolerante Spiele bleiben. Was natürlich nicht so gesagt wird: Hinter jedem Sportler und jeder Sportlerin steht natürlich auch ein Mensch. Und da stellt sich für mich die Frage: Wie ist der einzelne Athlet eingebunden — welche Organisationen gibt es und wie finanzieren sich die rumänischen Sportler, die auf den internationalen Wettbewerben auftreten.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, liebe Freunde. In Rumänien gibt es — ähnlich wie in Deutschland — die vielen Fachverbände und Sportklubs in den verschiedenen Sportarten und den jeweiligen Disziplinen. Und da auch von den Olympischen Spielen die Rede ist, gibt es natürlich auch ein Rumänisches Olympia-Komitee, das bereits 1914 gegründet wurde. Die Rolle des Rumänischen Olympia- und Sport-Komitees (wie es offiziell hei‎ßt) ist es, zusammen mit den nationalen Sportverbänden in den olympischen Disziplinen die Auswahl und das Training der rumänischen Sportler zu sichern, die an den Olympischen Spielen, aber auch an anderen regionalen, europäischen oder weltweiten Sportwettbewerben teilnehmen, die vom Internationalen Olympia-Komitee organisiert werden.







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    Das Rumänische Olympia-Komitee finanziert sich durch Zuwendungen aus dem Staatshaushalt, Sponsoring, Spenden von natürlichen oder juristischen Personen aus dem In- und Ausland, Zuwendungen von der Rumänischen Lotterie-Gesellschaft und auch durch Einnahmen aus eigenen gewerblichen Aktivitäten. Zu den letzteren gehört z.B. der Vertrieb des Olympia-Emblems, der eigenen Abzeichen und der Olympia-Briefmarke. Für die Finanzierung und zugleich Finanzaufsicht der Sportverbände ist das Jugend- und Sport-Ministerium zuständig.


    Sitz des Rumänischen Olympia-Komitees in Bukarest


    (Foto: Wikipedia)



    Abgesehen vom Berufssport werden auch laiensportliche Aktivitäten und die dazu gehörende materielle Basis gefördert. Dafür war in den letzten Jahren das sogenannte Nationale Investitionsunternehmen zuständig, ein 2001 gegründetes staatliches Ressort, das beim Ministerium für Regionale Entwicklung und Öffentliche Verwaltung angesiedelt ist. Der Wirtschaftszeitung Ziarul Financiar“ zufolge stünden dieses Jahr 50 Mio. Euro für die Errichtung von Sportkomplexen zur Verfügung. Gleichzeitig kritisiert die Zeitung ähnliche Vorhaben in der Vergangenheit, bei denen viel Geld in den Sand gesetzt wurde. Zahlreiche Projekte seien nicht abgeschlossen und es seien nachträglich viele finanzielle Unregelmä‎ßigkeiten festgestellt worden.



    So etwa gab es in der Zeit 2002-2004 ein Budget in Höhe von 167 Mio. Euro für die Errichtung von neuen Sportsälen. Der damalige Ministerpräsident Adrian Năstase hatte es vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen zur Chefsache erklärt, kurz vor den Wahlen im November 2004 wurden etwa 400 neue Sportsäle im Eiltempo gebaut und eröffnet. Im Nachhinein stellte man zahlreiche Mängel in der Ausstattung und der Bauqualität fest, von den wiederholten Skandalen rund um die Vergabe der öffentlichen Gelder ganz zu schweigen.



    Unter der nachfolgenden Regierungen, beispielsweise von 2009 bis 2012, in der Amtszeit von Premierminister Emil Boc, war es auch nicht viel besser. Der damaligen Jugend- und Sportministerin Elena Udrea standen 31 Mio. Euro für die Förderung der leiblichen Gesundheit der Rumänen zur Verfügung. Ihr Schlagwort war Schwimmhallen“. Von 32 ursprünglich geplanten Bauaufträgen hat aufgrund von Haushaltsengpässen letztendlich nur etwa die Hälfte davon die Weisung zum Baubeginn vom Ministerium erhalten. Bis Ende 2011 wurden nur zwei Schwimmhallen fertig gestellt, Mitte 2012 waren 14 Baustellen immer noch weit davon entfernt, zumindest die Aussicht auf einen Erfolg zu vermitteln. Eine von Eduard Hellvig, dem Nachfolger der Ministerin Udrea, angeordnete Kontrolle ergab, dass in vielen Fällen bestimmte Unternehmen zwar hunderttausende Euro kassiert hatten, auf den Baustellen sich aber nichts rührte. Oder es waren Verträge mit Firmen abgeschlossen worden, die Konkurs angemeldet hatten oder sich um Übergabe-Termine kaum scherten und um bis zu einem Jahr überzogen. Der Verdacht auf Korruption im Vergabewesen lag natürlich nahe.




    Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Post erhielten wir von: Peter Thränert (Dresden), Viktor Schönecker (Wanzleben-Börde, Sachsen-Anhalt), Johann Ruff (Mühlheim, Hessen), Martien Post (Gro‎ßbeeren, Brandenburg), Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg), Michael Völlger (Kuppenheim, Baden-Württemberg), Jens Hofstadt (Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz), Peter Möller (Duisburg), Hans-Peter Themann (Helsa, Hessen), Franz Mulzer (Cham, Oberpfalz), Hans Josef Pütz (Neunkirchen-Seelscheid, NRW), Renate und Günter Traunfellner (Salzburg, A).



    E-Mails erhielten wir bis Samstagmittag von Martina Pohl, Willi Seiser, Ralf Urbanczyk, Fritz Andorf, Heinrich Eusterbrock, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland) und Mukesh Kumar (Indien).




    Audiobeitrag hören:




  • Plats sains à base de produits autochtones pour les repas festifs

    Plats sains à base de produits autochtones pour les repas festifs

    Les fêtes d’hiver riment avec détente, recueillement, plaisir d’offrir des cadeaux, mais aussi avec bonne chère. Les Roumains n’y font pas exception. Les plats traditionnels tels les sarmale, choucroute farcie de viande hachée, les saucisses, l’aspic, les cozonaci, ces brioches à la roumaine, sont déjà réputés pour leur saveur à part. Une question se pose pourtant: dans quelle mesure ces plats sont-ils encore véritablement roumains, dans un monde globalisé, qui fait que les mêmes produits circulent très vite d’un pays à l’autre. Sont-ils issus de l’agriculture ou de l’industrie alimentaire roumaines pour qu’ils méritent l’appellatif d’autochtones? Le fait de consommer des sarmale et des cozonaci contribue-t-il à l’essor de la production locale de viande ou de farine? Autant de questions que se sont sans doute posées les initiateurs du mouvement slow-food.



    A la différence de la nourriture semi-préparée, que l’on mange à la hâte et sans protocole aucun, les plats slow-food sont préparés et savourés lentement. Né en 1986, en Italie, le mouvement slow-food se veut une alternative à l’alimentation industrielle et ambitionne de soutenir la cuisine du terroir. Combien traditionnels sont-ils encore les sarmale et les cozonaci, ces plats incontournables du réveillon de Noël chez les Roumains? Réponse avec Tiberiu Cazacioc, représentant du mouvement slow-food en Roumanie : « La philosophie du slow-food consiste à remonter la chaîne alimentaire et à constater combien il est important que les œufs, par exemple, proviennent d’une poule élevée en liberté et nourrie aux grains. En fin de compte, la spécificité locale réside aussi dans les ingrédients qui nous viennent de l’économie autochtone. On parle de nourriture traditionnelle, mais pour farcir la choucroute des sarmale on utilise du porc d’importation, au lieu de privilégier la viande autochtone. Bref, le plat ne correspond plus à ce qu’on appelle le slow-food, car il ne respecte pas le principe selon lequel il faut cuisiner avec les seuls produits du terroir ».



    Pas facile de se procurer des produits locaux si l’on habite les villes désormais envahies par les hypermarchés. Toutefois, certains Roumains semblent donner la priorité à la nourriture fraîche et donc délaisser celle transformée à l’échelle industrielle. Tiberiu Cazacioc commente les données d’une étude de marché effectuée par un grand distributeur : «L’étude confirme le fait que les Roumains achètent plus de fruits et légumes au marché que dans les magasins, car c’est là qu’ils trouvent davantage de produits autochtones. Ils apprécient la pomme roumaine fraîche et juteuse. Ils la préfèrent à celle fade, qui leur vient d’ailleurs. Les auteurs de l’étude en question affirment également que dans le choix des charcuteries, le Roumain privilégie les critères de qualité, de fraîcheur et d’absence des additifs alimentaires. Autant dire que dans une certaine mesure les Roumains veulent des produits autochtones, frais et de saison. Malheureusement, l’orientation de l’industrie veut faire croire que le Roumain est plutôt enclin à acheter en grosse quantité et bon marché».



    Pour confirmer – sur des bases scientifiques cette fois-ci – le penchant des Roumains pour les pommes autochtones, l’Association des consommateurs de produits alimentaires de Roumanie (ACPAR) a comparé ces fruits avec ceux provenant d’autres pays. L’étude a été menée conjointement avec l’Institut National de recherche–développement de bio-ressources alimentaires (IBA). Détails avec Mihai Panait président de cette association : « Cette étude a été ciblée sur deux thèmes, à savoir l’analyse organoleptique et celle physico-chimique. En analysant et en comparant les pommes provenant d’Italie, de Pologne et de Turquie avec les variétés roumaines Golden de Voineşti et Ionatan de Voineşti, nous sommes arrivés à la conclusion très claire que nos pommes sont meilleures. Elles sont plus sucrées et ont une valeur nutritive supérieure, parce qu’elles recèlent davantage de minéraux ».



    L’analyse physico-chimique a mis en évidence le fait que la teneur en sucre de la variété roumaine de Ionatan est supérieure de 20 % à celle polonaise, par exemple. La variété locale de Golden est elle aussi plus sucrée que celles cultivées en Italie et en Turquie. En dépit de ces données, de la préférence des consommateurs pour les pommes autochtones et du potentiel agricole du pays, la Roumanie ne peut pas se vanter de productions significatives, affirme Mihai Panait : « Nos pommes sont bonnes, mais malheureusement le problème qui se pose est celui de l’entreposage et de la conservation de ces fruits pendant l’hiver. L’aspect laisse à désirer, car plus le temps passe, plus les pommes flétrissent, même si cela indique le fait qu’elles ont été cultivées dans des conditions naturelles. La Roumanie a un énorme potentiel dans ce domaine. Elle occupe actuellement la 15e place pour ce qui est de la superficie cultivée de pommiers, étant aussi le 21e producteur de pommes au monde. L’écart entre les positions qu’elle occupe suivant les deux critères mentionnés témoigne du fait que la productivité n’est pas fameuse ».



    Reste à voir combien bio sont les conditions dans lesquelles on cultive ces pommes, mais là aussi il semble que les consommateurs roumains font confiance aux pomiculteurs locaux. Quoi qu’il en soit, conformes ou pas conformes au concept du slow-food, les sarmale et les cozonaci n’on surtout pas manqué des repas festifs des réveillons de Noël ou du Jour de l’An en Roumanie. (trad.: Mariana Tudose)

  • Les fêtes d’hiver en Bucovine

    Les fêtes d’hiver en Bucovine

    Lhiver est là, et donc la saison des fêtes aussi. La Bucovine, cette contrée mirifique du nord de la Roumanie, est riche en coutumes et traditions uniques. Câmpulung Moldovenesc, Moldovita, Radauti, Sucevita ou Gura Humorului – sont autant dendroits de la région où vous pouvez faire un séjour merveilleux pour les découvrir. Blottie au pied des montagnes couvertes de neige, Gura Humorului, avec ses maisons traditionnelles et des églises dune rare beauté, attend ses visiteurs. Les gîtes ruraux y sont nombreux et les gens préservent soigneusement les traditions spécifiques à la zone.



    Les coutumes de Noël commencent dhabitude dans laprès-midi du 24 décembre. Un mois avant, les gens dici observent le jeûne. Cest là une pratique très répandue dans la région. Puis, la veille de Noël, les enfants vont de maison en maison en chantant des cantiques. Ils commencent par les membres de leur famille et par leurs amis. Le repas de la veille est aussi très important: on prépare 12 plats de jeûne (donc sans viande, oeufs ou produits laitiers) et tous les membres de la famille se réunissent autour de la table. Ils font une prière, puis ils mangent. Avant ou après le repas, on se réunit autour du sapin, où il y a des cadeaux. Ce rituel dure jusquà 22h environ, lorsque lon commence à recevoir des chanteurs de noëls: membres de la familles, amis, voisins etc.



    Les habitants de la Bucovine vont aussi à léglise. Certains adultes restent à la messe de Noël jusquà laube. Les autres rentrent à la maison plus vite, mais ils doivent respecter une autre tradition très importante. On dit que la nuit avant Noël il est bien daccueillir toutes les personnes qui viennent à votre porte pour chanter des cantiques. De même, cette nuit-là, il faut allumer toutes les lumières de la maison et de la cour. Evidemment, ce nest plus un problème parce que toutes les maisons sont décorées de lumières qui symbolisent la naissance de Jésus.



    Et on se saurait parler de la Bucovine sans mentionner ses plats traditionnels extrêmement nombreux. Pendant près de 150 ans la Bucovine a subi loccupation de lEmpire dAutriche – Hongrie. Et cela se reflète très bien dans sa gastronomie. On prépare des brioches – cozonac aux noix et surtout au pavot. On a également un dessert à base de blé bouilli avec du pavot, des noix et du miel. Cest un gâteau traditionnel préparé uniquement pour Noël et pour le 6 Janvier, lorsque les Roumains célèbrent le baptême du Seigneur par St Jean Baptiste.



    Un autre plat qui ne manque jamais aux fêtes dhiver, cest une sorte de bortch. Il est préparé à base de raviolis farcis de poisson et de champignons que lon fait bouillir dans du bortch à la betterave. On ne saurait oublier non plus le steak doie, ni les gâteaux que les femmes de Bucovine inventent chaque année à partir de recettes anciennes de desserts.