Tag: Universität

  • Nachrichten 11.04.2017

    Nachrichten 11.04.2017

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat in einem Schreiben das Bukarester Parlament aufgefordert, die Einrichtung eines Nato-Spionageabwehr-zentrums in Rumänien zu billigen. Besagtes Nato-Spionageabwehrzentrum soll im Rahmen des Führungsstabes der Multinationalen Süd-Ost-Divison der Nordatlantischen Allianz in Bukarest funktionieren. Die Einrichtung eines Nato-Spionageabwehrzentrums in Rumänien sei nützlich, infolge der wiederholten Bedrohungen, die in letzter Zeit gemeldet wurden, meinen die Alliierten. Die neue Struktur soll die in Rumänien funktionierenden Nato-Strukturen mit Informationen über mutma‎ßlichen Spionageaktivitäten oder Sabotageversuche unterstützen.



    In der Bestechungsaffaire um den Kauf von Microsoft-Lizenzen haben die rumänischen Staatsanwälte den früheren Tennisspieler Dinu Pescariu und den Geschäftsmann Claudiu Florică unter Aufsicht gestellt. Die Antikorruptionsbehörde will auch die Zustimmung des rumänischen Staatspräsidenten für die Strafverfolgung gegen den früheren Telekommunikationsminister Gabriel Sandu einholen. Die beiden Unternehmer sollen dem Minister über einen Mittelsmann über zwei Millionen Euro gegeben haben, um bei einer Ausschreibung begünstigt zu werden. Dem Staat soll ein Schaden von rund 51 Millionen Euro entstanden sein. Der gewesene Minister ist bereits in einem anderen Verfahren im Zusammenhang mit ähnlichen Umständen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. In diesem Fall, der zu den grö‎ßten Korruptionsaffairen zählt, ging es um 60 Millionen Euro Schmiergeld und einen Schaden von 27 Millionen Euro.



    In der Abgeordnetenkammer in Bukarest stimmen die Parlamentarier über eine Änderung am Strafttatbestand des Interessenkonflikts ab. Damit die Einstellung eines Verwandten durch einen Beamten als Straftat gilt, soll beispielsweise ein Schaden für das Interesse der Öffentlichkeit entstanden sein. Das Abgeordnetenhaus ist entscheidendes Gremium in der Sache. Neulich stimmten beide Kammern einer Abweichung vom Strafgesetzbuch zu, nach der ein Parlamentarier auch eine Person einstellen darf, die bei ihm in den letzten fünf Jahren beschäftigt war.



    Die Bukarester Wertpapierbörse hat am Dienstag eine Nachrichtenplattform im Internet für Anleger eröffnet. InvestingRomania.com soll der grö‎ßte Anbieter von Fachinformation sein und Informationen über 13 der wichtigsten Unternehmen auf dem Kapitalmarkt bringen. Auch Börsenexperten und Firmen veröffentlichen dort Berichte und Schätzungen. Nutzer können sich im Detail über die Kurse und das Tagesgeschäft mit den eigenen Aktien informieren.



    Der ungarische Präsident Janos Ader hat am Montag neue Vorschriften für den Umgang mit ausländischen Universitäten im Land in Kraft gesetzt. Das könnte zur Schlie‎ßung der Central European University führen, die vom US-Milliardär ungarischer Abstammung George Soros finanziert wird. Soros gilt als persönlicher Gegner von Premierminister Viktor Orban. Tausende Demonstranten hatten am Wochenende gegen das Gesetzt protestiert und auch viele Persönlichkeiten der wissenschaftlichen Welt, inklusive mehrere Nobelpreisträger, hatten ihre Unterstützung für die 1991 gegründete Prestige-Universität kundgetan und die Initiative der Regierung von Viktor Orban als politischen Angriff bewertet.



    Die Au‎ßenminister der G7-Staaten haben sich geschlossen für eine Ablösung von Syriens Präsident Baschar al-Assad ausgesprochen. Eine politische Lösung mit einem Verbleib von Assad an der Macht werde es nicht geben, sagte der französische Au‎ßenminister Jean-Marc Ayrault am Dienstag am Rande eines G7-Treffens im italienischen Lucca. Entscheidend sei, als ersten Schritt einen Waffenstillstand unter Beobachtung der internationalen Gemeinschaft zustandezubringen.

    Zudem fordert die G7 von Russland eine stärkere Zusammenarbeit zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien. Die Regierung in Moskau dürfe in ihrer Syrien-Politik nicht scheinheilig sein und müsse ihre Verantwortung in dem Bürgerkriegsland annehmen, so Jean-Marc Ayrault. An den G7-Gesprächen in Lucca nahmen auch die Au‎ßenminister der Türkei, Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Katars und Jordaniens teil.

  • Olga Creţu aus der Ukraine: Studium in Rumänien eröffnet neue Perspektiven

    Olga Creţu aus der Ukraine: Studium in Rumänien eröffnet neue Perspektiven

    Die Gesamtzahl der Studenten in Rumänien ist in den letzten 10 Jahren um 50% zurückgegangen; dafür hat sich aber die Zahl der ausländischen Studenten in unserem Land von 10.000 auf 20.000 verdoppelt. Ein Viertel davon sind französischsprachige Studenten, was für die Attraktivität der Frankophonie in Rumänien spricht. Rumänien ist aber auch für Studenten aus den Nachbarländern sehr interessant. Zum Beispiel für unsere heutige Gesprächspartnerin: Sie hei‎ßt Olga Creţu, kommt aus der Ukraine, aus der Stadt Reni (wo etwa die Hälfte der Bevölkerung rumänischstämmig ist), und studiert seit einem Jahr Journalismus an der Universität Bukarest. Dieses Jahr wird sie 19 Jahre alt und ihren Geburtstag in Rumänin feiern. Wir fragten Olga Creţu, warum sie sich für ein Studium in Bukarest entschieden hat:



    Im Gegensatz zur Ukraine ist Rumänien Mitglied der Europäischen Union. Folglich wird auch ein rumänischer Hochschulabschluss international anerkannt. Ich möchte aber in Rumänien bleiben, hier leben und arbeiten, eine Familie gründen. Ich liebe Rumänien sehr — bereits in der 9. Klasse träumte ich davon, in Bukarest zu leben. Hier lernte ich Rumänisch, und ich gebe mir viel Mühe, die rumänische Sprache korrekt, möglichst ohne Akzent zu sprechen. In der Ukraine sprechen alle nur Ukrainisch und Russisch.“




    Olgas Tante hat ebenfalls in Rumänien studiert und ihrer Nichte über ihre Erfahrungen in diesem Land erzählt. Bereits vor ihrer Ankunft in Bukarest wusste Olga sehr viel über die Natur, über die schönen Landschaften in Rumänien und auch über die Gastfreundlichkeit der Rumänen:



    Ich wusste schon von meiner Tante, dass Rumänien ein sehr schönes Land mit wunderbaren Menschen ist. Schon seit meiner Ankunft in Rumänien hat mir alles sehr gut gefallen. Ich war in Braşov (Kronstadt) und ich habe vor, ganz Rumänien zu bereisen. Ich möchte unbedingt Constanţa besuchen, das Schwarze Meer sehen.“




    An der Bukarester Uni hat Olga Creţu positive Erfahrungen gemacht. Den Lehrplan und die Professoren findet sie sehr gut:



    Ich liebe es, an der Bukarester Universität zu studieren, meine Professoren sind sehr gut und meine Kollegen sind sehr freundlich. Anfangs war es ein bisschen schwierig, ich fühlte mich einsam, weil ich niemanden kannte. Nach und nach habe ich aber Freundschaften geschlossen. Meine Zimmerkollegin kommt aus der Republik Moldau, und ich lernte auch viele rumänische Kollegen kennen. Sie sind aufgeschlossen und freundlich, ich mag sie sehr.“




    Die Studenten der Bukarester Universität haben die Möglichkeit, Auslandsstipendien zu bekommen. Das komplette Angebot mit allen Details über die Termine und die notwendigen Dokumente sind auf der Internetseite des Nationalen Zentrums für Auslandsstipendien www.roburse.ro zu finden. Zurzeit gibt es fünf Varianten für Auslandsstipendien, die infolge eines nationalen Auswahlverfahrens am Anfang des Hochschuljahres gewährt werden. Olga Creţu wäre auch an einem Studium au‎ßerhalb Rumäniens interessiert:



    Ich bin aus der Ukraine hierhergekommen, weil ich wei‎ß, dass ein Studium in Rumänien viel besser ist. Sollte ich die Möglichkeit bekommen, auch in einem anderen Land zu studieren, werde ich mit Sicherheit die Gelegenheit nutzen. Es wäre hochinteressant, in Gro‎ßbritannien, oder in den USA zu studieren. Ich vermisse meine Heimat, meine Eltern, meine Freunde in der Ukraine, aber ich habe mich nun mal für Rumänien entschieden. Ich lebe und studiere in einem fremden Land und ich muss mein Leben hier selbst gestalten.“




    Olga Creţu hat auch eine Botschaft für die jungen Leute, die ein Hochschulstudium in Rumänien aufnehmen möchten:



    Der Anfang ist mit Sicherheit ziemlich schwer — man lebt in einem fremden Land, das Studium ist nicht leicht, man muss fest entschlossen sein und viel lernen, viel arbeiten. Mit dem Papierkram hatte ich keine Probleme, ich habe meine Dokumente rechtzeitig eingereicht, und es lief reibungslos. Und die Kosten sind in etwa dieselben wie in der Ukraine.“

  • Herausforderung Bevölkerungsalterung: Senioren sollen mehr gefördert werden

    Herausforderung Bevölkerungsalterung: Senioren sollen mehr gefördert werden

    Fast 700 Millionen Menschen sind heute über 60 Jahre alt. Prognosen sehen voraus, dass 2050 die Zahl der über 60-Jährigen auf über 20% der Weltbevölkerung steigen wird. In der EU wird die Zahl der Personen, die über 65 Jahre alt sind, rapide steigen. Diese Altersgruppe soll 2050 150 Millionen Personen zählen. Bis 2060 wird das Verhältnis zwischen Alt und Jung von zwei zu eins sein. Diese Realität soll sich nicht zu einem Besorgnisgrund entwickeln, sondern die Umsetzung von Lösungen fördern. Eine Lösung wäre, dass die Senioren weiter arbeiten sollen. Ionuţ Sibian, Exekutivdirektor der Stiftung für die Entwicklung der Zivilgesellschaft, erklärte uns, der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss habe Projekte für die Vorbeugung einer demografischen Krise entwickelt:



    Eine Studie des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zeigt, dass zum Beispiel Länder wie Gro‎ßbritannien ihr BIP um 5% erhöhen können, wenn sie in der Zukunft die Senioren auf dem Arbeitsmarkt behalten. Die über 50-jährigen Personen sollen Zugang zur Digitalisierung haben. Mehr als 125 Millionen EU- Bürger zählen zu dieser Kategorie, für die der Zugang zu Internet sehr bedeutend ist, um auf dem Arbeitsmarkt präsent bleiben können. Die EU-Staaten haben bis jetzt das Problem des Zugangs zur Digitalisierung aus der Sicht des Zugangs zu den sozialen und medizinischen Leistungen angegangen. Wir müssen den älteren Personen Bildungsmöglichkeiten bieten, um sich zu informieren, aber auch um mehr Geld gewinnen zu können. Das Internet spielt eine wesentliche Rolle.“



    Weil die Winterferien sich nähern, wollen wir heute auch über die Angebote für die Personen im dritten Alter für Entspannung und Erholung sprechen. Sie können zum Beispiel eine Hochschule besuchen, ohne den Stress der Prüfungen zu erleben. Es geht um das Angebot der Universität Dunărea de Jos“ in Galaţi für das Studienjahr 2016-2017. Über das Projekt Universitatea Vârstei a Treia“ (Universität fürs Dritte Alter“) sagte uns die Prodekanin Violeta Puşcaşu folgendes:



    Unter den Gro‎ßstädten Rumäniens ist Galaţi die Stadt mit der ältesten Bevölkerung. Das ist die Folge der unglücklichen wirtschaftlichen, politischen und demografischen Umstände. Rund ein Drittel der Stadtbevölkerung ist über 60 Jahre alt. Ich unterrichte Demografie seit mehr als 20 Jahren und konnte die Änderungen in diesem Bereich in Rumänien und Europa beobachten. Die Gesellschaft sollte nicht gleichgültig sein. Sie sollte nicht ausschlie‎ßlich durch Lösungen wie Altersheime oder durch die Isolierung der alten Person in ihrer Wohnung zusammen mit einem Haustier vor dem Fernseher antworten.“




    Die Universität des Dritten Alters verlangt keine Studiengebühren und bietet den Absolventen ein Zertifikat, das auf dem Arbeitsmarkt zwar wertlos ist, aber einen sentimentalen Wert hat. Die Senioren können sich damit geistig fit halten und sogar Neues lernen. Was können die Senioren in Galaţi studieren? Prodekanin Violeta Puşcaşu dazu:



    Sie können von einer langen Liste 10 Module wählen. Die Liste enthält 20 Varianten. Davon können die Senioren 10 auswählen. Meine Kollegen beteiligen sich freiwillig an diesem Projekt. Sie unterrichten Rechtswissenschaften, Wirtschaft, internationale Beziehungen, Kinetotherapie, Medizin, Kunst, Kultur und Zivilisation, Ernährungswissenschaft, Geschichte, Philosophie, Theologie, Tourismus, Wissenschaft und Maschinenbau.“




    160 Seniorenstudenten, die über 55 Jahre alt sind, besuchen die Vorlesungen der Universität Dunărea de Jos“ in Galaţi. Der älteste Seniorenstudent ist 85 Jahre alt. Nach der Absolvierung der Uni haben die Senioren mehrere Chancen einen Arbeitsplatz zu finden. Hören wir nun wieder Ionuţ Sibian, der die Anstellung der Senioren als eine Priorität betrachtet:



    Die Europäische Union muss eine Lösung finden. Ein Teil dieser Lösung wäre, die Senioren so lange wie möglich auf dem Arbeitsmarkt zu halten. Arbeitgeber, die Senioren einstellen, sollen Erleichterungen oder Hilfen bekommen. Die soziale Wirtschaft kann für die Seniorengruppe ein guter Arbeitgeber sein.“




    Bis zur Umsetzung der Lösungen freuen sich die Senioren zusammen mit den Jugendlichen und Kindern auf die kommenden Winterferien.

  • Hochschulbeginn: Neue Studiengänge, weniger Studenten

    Hochschulbeginn: Neue Studiengänge, weniger Studenten

    Am Montag, den 3. Oktober ist in Rumänien das neue Hochschulstudienjahr mit feierlichen Veranstaltungen in allen Hochschulen und Universitäten des Landes eröffnet worden. Verglichen zu den vorangegangenen Jahren gibt es viele Veränderungen, die per Regierungserla‎ß eingeführt wurden: Das sind mehr als 30 neue, spezielle Fachstudien und Diplomprogramme sowie 64 Programme für Magisterstudien. Pharmazeutische Chemie, elektronische Systeme und Ausstattungen im militärischen Bereich, Funkelektronik und Systemmanagement für die Luftwaffe oder digitale Medien sind nur einige der neuen Studienbereiche.



    Trotz der erhöhten Zahl der Studienbereiche ist die Zahl der neueingeschriebenen Studenten aber dieses Jahr, wie auch in den vorigen Jahren, zurückgegangen. Laut Angaben vom Bildungsministerium werden im Hochschulstudienjahr 2016-2017 nur etwa 40.000 Studenten ihre Studien in den staatlichen Universitäten Rumäniens beginnen. Insgesamt studieren in staatlichen Universitaten dieses Jahr nur 480.000 Studenten — vor zehn Jahren waren es etwa 900.000. Einige Gründe dafür sind die niedrige Bestehensrate bei der Abiturprüfung, der Geburtenrückgang der letzten Jahrzehnte, aber auch die Tatsache, dass die Abiturienten mit hohen Noten sich dazu entschlossen haben, im Ausland zu studieren. Zur Zeit studieren mehr als 35.000 rumänische Studenten im Ausland, vor allem in europäischen Hochschulen. Gro‎ßbritannien steht an erster Stelle im Top der rumänischen Studenten, gefolgt von Frankreich und Deutschland, den Niederlanden und Dänemark.



    Am Anfang des neuen Hochschuljahres 2016-2017 begrü‎ßten die Rektoren die neuen Studenten mit ermunternden Worten, die sich auf die Lernfähigkeit zum Erreichen hoher Ziele und Ideale konzentrierten. Vesucht, die allerbesten zu sein, ihr intellektuelles Potential maximal auszunutzen und fest an eure Fähigkeiten und Stärken zu glauben!’ sagte Nicolae Istudor, der Rektor der Bukarester Akademie für Wirtschaftsstudien. Ionel Sinescu, der Rektor der Bukarester Universität für Medizin und Pharmazie, erinnerte in seinem Gru‎ßwort an die 159 Jahre seit der Gründung dieser bedeutenden Hochschule und an die prominenten rumänischen Ärzte, die die medizinische Forschung weltweit geprägt haben. In der ersten Woche des neuen Hochschulstudienjahres werden an allen rumänischen Universitäten und Hochschulen Treffen mit den neueingeschriebenen Studenten und Sonderveranstaltungen stattfinden.

  • Hochschulbeginn: Neue Studiengänge, weniger Studenten

    Hochschulbeginn: Neue Studiengänge, weniger Studenten

    Am Montag, den 3. Oktober ist in Rumänien das neue Hochschulstudienjahr mit feierlichen Veranstaltungen in allen Hochschulen und Universitäten des Landes eröffnet worden. Verglichen zu den vorangegangenen Jahren gibt es viele Veränderungen, die per Regierungserla‎ß eingeführt wurden: Das sind mehr als 30 neue, spezielle Fachstudien und Diplomprogramme sowie 64 Programme für Magisterstudien. Pharmazeutische Chemie, elektronische Systeme und Ausstattungen im militärischen Bereich, Funkelektronik und Systemmanagement für die Luftwaffe oder digitale Medien sind nur einige der neuen Studienbereiche.



    Trotz der erhöhten Zahl der Studienbereiche ist die Zahl der neueingeschriebenen Studenten aber dieses Jahr, wie auch in den vorigen Jahren, zurückgegangen. Laut Angaben vom Bildungsministerium werden im Hochschulstudienjahr 2016-2017 nur etwa 40.000 Studenten ihre Studien in den staatlichen Universitäten Rumäniens beginnen. Insgesamt studieren in staatlichen Universitaten dieses Jahr nur 480.000 Studenten — vor zehn Jahren waren es etwa 900.000. Einige Gründe dafür sind die niedrige Bestehensrate bei der Abiturprüfung, der Geburtenrückgang der letzten Jahrzehnte, aber auch die Tatsache, dass die Abiturienten mit hohen Noten sich dazu entschlossen haben, im Ausland zu studieren. Zur Zeit studieren mehr als 35.000 rumänische Studenten im Ausland, vor allem in europäischen Hochschulen. Gro‎ßbritannien steht an erster Stelle im Top der rumänischen Studenten, gefolgt von Frankreich und Deutschland, den Niederlanden und Dänemark.



    Am Anfang des neuen Hochschuljahres 2016-2017 begrü‎ßten die Rektoren die neuen Studenten mit ermunternden Worten, die sich auf die Lernfähigkeit zum Erreichen hoher Ziele und Ideale konzentrierten. Vesucht, die allerbesten zu sein, ihr intellektuelles Potential maximal auszunutzen und fest an eure Fähigkeiten und Stärken zu glauben!’ sagte Nicolae Istudor, der Rektor der Bukarester Akademie für Wirtschaftsstudien. Ionel Sinescu, der Rektor der Bukarester Universität für Medizin und Pharmazie, erinnerte in seinem Gru‎ßwort an die 159 Jahre seit der Gründung dieser bedeutenden Hochschule und an die prominenten rumänischen Ärzte, die die medizinische Forschung weltweit geprägt haben. In der ersten Woche des neuen Hochschulstudienjahres werden an allen rumänischen Universitäten und Hochschulen Treffen mit den neueingeschriebenen Studenten und Sonderveranstaltungen stattfinden.

  • Giulia Pez aus Italien: Als Student(in) ist man in Hermannstadt gut aufgehoben

    Giulia Pez aus Italien: Als Student(in) ist man in Hermannstadt gut aufgehoben

    Giulia Pez ist 22 Jahre alt und stammt aus Bergamo in Italien. Sie studiert Bildungswissenschaften und absolviert derzeit einen Studienaufenthalt im Rahmen des Erasmus-Programms an der Universität Lucian Blaga“ in Hermannstadt. Giulia musste sich zwischen zwei Städten entscheiden: Hermannstadt und Istanbul.



    Einen Tag bevor ich meine Wahl traf, begegnete ich einem Mädchen aus Rumänien und ich dachte, es sei ein Zeichen. Sie hatte nur Gutes über Hermannstadt zu berichten und so habe ich beschlossen, dorthin zu gehen. Auch weil die Stadt ungefähr so gro‎ß wie Bergamo ist, da, wo ich herkomme. Während Istanbul sehr gro‎ß ist und ich es nicht gewohnt bin, in einer so gro‎ßen Stadt zu leben. Ich bin also mit einem guten Bauchgefühl hierher gekommen und wollte eine persönliche Erfahrung genie‎ßen. Ich wollte mich von meinem Alltag distanzieren, etwas Neues entdecken. Also war ich voller Tatendrang und Begeisterung. Ich war mit mir im Reinen, ich war bereit für die neue Erfahrung, dabei waren meine Eltern weniger glücklich mit meiner Entscheidung. Sie machten sich ein wenig Sorgen über mein Auslandssemester in der Ferne. Ich hatte überhaupt keinen Freund hier. Aber jetzt wissen sie, dass es mir hier sehr gut geht, dass mir meine Erfahrungen Freude bereiten, dass ich neue Menschen kennen lerne, also freuen sie sich sehr für mich.“



    Viele Rumänen passen sich sehr schnell an die italienische Kultur an. Im Gegenzug sei die Begegnung mit der rumänischen Kultur für Giulia Pez sehr einfach gewesen.



    Ich hatte überhaupt kein Problem. Bevor ich hierher kam, hatte ich nur schlechte Dinge über die Rumänen gehört. Aber ich hatte im Vergleich zu meiner Familie keine Vorurteile. Also sagte ich ihnen, dass auch in Italien böse Menschen lebten, genauso wie in Rumänien. Es gibt überall auf der Welt böse Menschen. Ich mache mir Sorgen um Nichts, weil ich wei‎ß, dass ich gute und schlechte Menschen hier treffen kann, genauso wie überall. Also bin ich mit offenem Gemüt hierher gekommen, mit dem Wunsch, die Gemeinsamkeiten und die echten Unterschiede zwischen Italien und Rumänien zu sehen, zwischen meiner und dieser Stadt. Ich habe ähnliche oder die gleichen Gerichte entdeckt. In meiner Heimatregion in Norditalien essen wir zum Beispiel die Polenta, das ist der gleiche Maisbrei, den ihr »mămăligă« nennt. Au‎ßerdem haben wir auch in Bergamo die »sarmale«, die Krautwickel. Meine Oma hat früher so etwas gekocht. Und die Zutaten sind dieselben: Sauerkraut, Hackfleisch, Tomaten… Wir verwenden keinen Reis, aber es ist fast ein und dasselbe Gericht. Dann kaufe ich sehr gerne Brezeln auf der Stra‎ße. Es gibt in Italien keine Brezeln, aber wir essen viel Brot und Pasta, im Grunde genommen etwas Ähnliches. Weitere Ähnlichkeiten: Ich finde, die Menschen sind sehr freundlich, auch in den Geschäften und Cafés, genauso wie in Italien. Ich habe nicht sehr viele Unterschiede zwischen unseren Ländern entdeckt.“




    Wie für jeden Studenten ist die Beziehung zu den Dozenten an der Uni auch für Giulia Pez sehr wichtig. In dieser Hinsicht, gefalle ihr das rumänische Bildungswesen besser, sagt sie.



    An der Universität, an der ich in Italien studiere, gibt es sehr viele Studenten — mehr als zwei Hundert in jedem Jahrgang. Und hier besteht meine Gruppe aus etwa zehn Studenten. Also pflegen die Dozenten eine engere Beziehung zu ihren Studenten als in Bergamo. Und das ist sehr angenehm, denn man kann mehr mit ihnen diskutieren, man hat einen längeren Dialog und kann im Team während der Vorlesungen diskutieren… In Italien hält der Professor seinen Vortrag, du musst zuhören, dir Notizen nehmen… Wir sind insgesamt sehr viele Studenten, es fällt uns nicht leicht, das Wort zu ergreifen. Hier fühle ich mich viel wohler, wenn ich spreche, ich kann meine Meinung kundtun und die Meinungen anderer konfrontieren. Und die Lehrkräfte können dir besser helfen, sie können dir alles besser erklären. Auch der Unterricht ist hier praxisorientierter, glaube ich. In Italien müssen wir viel Literatur einstudieren, während man hier, an meiner Fakultät zumindest, weniger Theorie lernt und dafür mehr Praxis bekommt. Und das nützt mir sehr, weil ich mich wohler fühle, ich fühle, dass ich meinen Kenntnisstand bereichert habe. Ich darf Dinge tun, die meine Kreativität, meine Phantasie fördern. Wir können viele Dinge von euch lernen und mein Betreuer sagt mir, Rumänien hat auch viel von Italien zu lernen.“



    Giulia Pez hat in Rumänien bereits Kronstadt, Schä‎ßburg und Mediasch besucht. Die Schlösser Bran und Peleş wirkten irgendwie magisch auf sie ein, allerdings bleibe Hermannstadt der schönste Ort für sie, sagt die 22-jährige Studentin.



    Mir gefallen die Altstadt von Sibiu sehr, das Café Lili’s, die Erfrischungsgetränke, die Tatsache, dass hier alles billiger ist, dass man in den Supermärkten einfacher einkaufen kann als in Italien, weil das Essen billiger ist. Für Studenten aus unserem Land ist es einfacher, hier zu wohnen. In Italien gibt man viel mehr Geld aus und das macht einem Studenten das Leben nicht einfach. Ich bin in den Bergen wandern gegangen und das hat mir einen riesengro‎ßen Spa‎ß gemacht. Das Naturerbe, die natürliche Umgebung sind wunderschön, vor allem im Frühjahr wenn alles grün ist.“

  • Studenten starten in das neue Universitätsjahr

    Studenten starten in das neue Universitätsjahr

    Das neue Universitätsjahr startete auch diesmal mit ungelösten Problemen. Die Anzahl der Studenten nimmt von Jahr zu Jahr ab, doch die Unis bieten weiterhin ungenügend Plätze in den Studentenheimen. Wer einen Platz in einem drei, vier oder sogar fünf Bett Zimmer gefunden hat, muss dafür ein bisschen zu viel zahlen. Die Kosten sind hoch, wenn wir in Betracht ziehen, dass die Studenten noch für Nahrung, Elektrizität, Gas und Wasser zahlen müssen. Die staatlichen Studentenheime sind die billigste Unterkunftsvariante, sie sind sogar bis zu vier mal billiger als die privaten, wo die Preise bis über 500 Lei (circa 110 Euro) pro Monat steigen können.




    Die Jugendlichen und die Eltern meinen, ein bedeutendes Problem sei jenes der Stipendien, die eigentlich symbolisch sind. Die Nationale Allianz der Organisationen der Studenten in Rumänien gibt ein Warnzeichen und behauptet, die Korruption und die Unterfinanzierung seien die Hauptprobleme des rumänischen Hochschulunterrichts. Die Studenten wollen in reinen Unis studieren, sie wollen, dass Begriffe wie Schmiergeld und Plagiat nicht mehr tolleriert werden.



    Die rumänischen Studenten fordern weiterhin, dass die Stipendien die monatlichen Kosten für Unterkunft und Nahrung decken sollen, Verkehrstudentenrabatte sowie Plätze in staatlichen Studentenheimen.



    Die höchste Konkurrenz herrschte in diesem Jahr bei den 11 Fakultäten der Wirtschaftsakademie in Bukarest, die 3000 gebührenfreie Plätze und 2.600 kostenpflichtige bietet. Die Universität Bukarest hat bei ihren 19 Fakultäten für das Studienjahr 2015 – 2016 4.450 gebührenfreie Plätze und 4 Tausend kostenpflichtig zur Verfügung gestellt. Die Bukarester Politechnik erwartet bei ihren 15 Hochschulen 5.000 Studenten.




    Die Studenten in Klausenburg, Jassy, Temeswar, Klausenburg und Bukarest haben die Möglichkeit ein Semester in einer anderen Stadt zu studieren. Die Uni sichert Unterkunft und Nahrung. Die Regierung in Bukarest hat durch einen Dringlichkeitserlass genehmigt, dass die Hochschullehrer, die keinen Doktortitel haben, noch ein Jahr lang im System tätig sein können.

  • Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Strategie gebilligt, mit der sie die Anzahl der Schulabbrecher vor der gymnasialen Oberstufe verringern will. Rumänien hat eine der höchsten Schulabbrecherquoten in der EU. 2013 hatte die Quote bei 17,3% gelegen, was Rumänien den fünften Platz in der unrühmlichen Rangliste bescherte. Höhere Schulabbrecherquoten haben nur Italien, Portugal, Spanien und Malta. Ziel der neuen Strategie ist die schrittweise Reduzierung der Anzahl früher Schulabgänger bis 2020 um 6%. In die Statistik fallen junge Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, die nach der Sekundarstufe I (die in Rumänien die ersten acht Klassen umfasst) keine weiterführende oder berufsbildende Schule besucht haben.



    Laut dem Dokument sei die Schulabbrecherquote vor allem bei besonders anfälligen Gruppen hoch: Jugendliche aus ländlichen Gebieten, einkommensschwachen Familien, Roma-Familien und weiteren Minderheiten, sowie Schüler, die bereits mindestens ein Mal sitzen geblieben sind oder die Schule abgebrochen haben. Die Behörden warnen gleichzeitig vor den ernsten sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen des vorzeitigen Schulabbruchs. Junge Menschen, die ihren Abschluss nicht mehr schaffen, sind besonders von der Arbeitslosigkeit gefährdet und verdienen im Schnitt weniger, wenn sie einen Arbeitsplatz bekommen. Laut Schätzungen über die auf dem Arbeitsmarkt gefragten Qualifikationen wird in Zukunft nur einer von zehn Arbeitsplätzen für Schulabbrecher verfügbar sein.



    Die Strategie enthält vier Pfeiler und sechs sogenannte repräsentative Programme, die Mechanismen, Präventions- und Interventionsmaßnahmen, sowie Kompensationsinstrumente beinhalten. Die Regierung hat sich vorgenommen, jedem Schüler bis zum Alter von 16 Jahren den Zugang zu einer weiterführenden oder berufsbildenden Schule, bis einschließlich der zehnten Jahrgangsstufe, zu garantieren. Der erste Pfeiler soll über zwei Programme zu einem hochwertigen Unterricht für alle Kinder führen. Die Maßnahmen zielen auf die Verbesserung des Zugangs zu frühkindlicher Betreuung und Bildung, die Erweiterung des Bildungsangebots für Kinder unter drei Jahren, bzw. die Gewährleistung eines Grundschul- und Gymnasialunterrichts von hoher Qualität ab.



    Der zweite Pfeiler sieht die Einführung eines Pflichtunterrichts für alle Kinder vor. In dieser Etappe wollen die Veranwortlichen Frühwarnsysteme entwickeln, die zu der Identifizierung von Kindern mit hohem Schulabbruch-Risiko beitragen, und auch vorbeugende und korrigierende Maßnahmen erweitern. Darunter fällt etwa das Programm Unterricht nach der Schule“. Ein dritter Pfeiler handelt von der Reintegration von Schulabbrechern im Bildungssystem, durch das Programm Eine zweite Chance“. Und schließlich verfolgt der letzte Pfeiler die institutionelle Förderung, das heißt die Schaffung von passenden Rahmenbedingungen für die Umsetzung, Monitorisierung und Evaluation der Strategie.

  • Mehrsprachigkeit zahlt sich aus: Marko Marković aus Serbien studiert in Temeswar

    Mehrsprachigkeit zahlt sich aus: Marko Marković aus Serbien studiert in Temeswar

    Marko Marković kam aus Serbien, um an der Temeswarer Universität internationale Beziehungen und Europawissenschaften zu studieren — in deutscher Sprache. Der Studiengang vermittelt volkswirtschaftliche, politik- und rechtswissenschaftliche Kompetenzen in Bezug auf die EU. Wir haben Marko Marković gefragt, warum er Rumänien gewählt hat und ob seine Erwartungen erfüllt wurden. Wir haben erfahren, dass Rumänien ihm nicht fremd war:



    Ich wurde im serbischen Banat geboren, in einem rumänischen Dorf in der Nähe von Zrenjanin. Deshalb kam ich auf die Idee, in Rumänien zu studieren. Anfangs wollte ich in Belgrad studieren, aber meine Freunde aus dem Dorf haben mir gesagt, ich könnte in deutscher Sprache in Rumänien studieren. Das Diplom, das ich in Rumänien bekommen werde, wird von der EU anerkannt. Es ist besser für mich und meine Zukunft, hier zu studieren. Es ist schon das zweite Semester und ich glaube, dass ich die beste Wahl getroffen habe. Ich wollte neue Menschen kennenlernen. Die Professoren sind begabt, nett und haben weite Kenntnisse. Sie haben mich dazu gebacht, darüber nachzudenken, was ich eigentlich tun will.“




    Wir haben versucht zu erfahren, welche Meinung Marko Marković über die kulturelle Annäherung zwischen Rumänen und Serben hat:



    Ich kenne nicht Vieles über die serbische und rumänische Kultur. Ich bin nicht in diesem Bereich tätig. Beide Kulturen teilen etwas ganz Interessantes und das sind die Krautwickel, rumänisch »sarmale« und serbisch »sarma« genannt. Ein rumänischer Student hat einmal über die rumänische Küche gesprochen und hat erklärt, was der Begriff »sarmale« bedeutet. Die Rumänen und Serben gleichen einander. Die Kulturen sind nicht so unterschiedlich. Hier sind die Leute genauso nett wie in Serbien. Ich fühle mich nicht wie zu Hause, doch der Unterschied ist nicht gro‎ß. Weil ich aus einem rumänischen Dorf komme, konnte ich mich schnell anpassen. Durch meine Adern flie‎ßt zwar kein rumänisches Blut, aber mein Nachbar hat mir Rumänisch beigebracht. Ich musste das Dorf verlassen, um mein Studium fortzusetzen und hatte dann nicht mehr den Anlass, Rumänisch zu sprechen.“




    Weiter haben wir Marko Marković gefragt, wie er sein Studium geplant hat und was für einen Beruf er ausüben will:



    Ich habe gedacht, die ersten drei Jahre hier zu beenden. Meinen Master will ich in Deutschland machen und dann einen Job finden. Ich lerne auch Niederländisch, vielleicht werde ich nach Holland fahren. Die Frage, was ich später tun will, ist schwierig. Wenn du den Leuten sagst, was du studierst, dann fragen sie dich: ‚Na, und was willst du mit deinem Studium weiter tun?‘ Ich antworte, mir schwebt Diplomatie vor. Ich will kein Politiker werden. Ich wünsche mir lieber einen Job als PR-Beauftragter in einem Unternehmen.“




    Die Rückkehr in das Heimatland scheint für einen Jugendlichen aus Mittel- und Osteuropa eine schwierige Wahl zu sein. Hören wir nun, was Marko dazu sagt:



    Es ist schwer für mich, nach Serbien zurückzukehren, weil ich mich diesem Land nicht so verbunden fühle. Ich bin nicht hundert prozentig Serbe. Ich bin teils Serbe, Kroate, Deutscher und Ungar. Weil auch die wirtschaftliche Lage nicht positiv ist, glaube ich, dass die Rückkehr keine Wahl für mich ist. Meine Generation soll fähig sein, etwas zu ändern. Ich glaube, wir müssen Serbien ändern, weil ich von dorther komme. Serbien gehört nicht der EU an. Vielleicht wird jemand aus meiner Generation Serbien helfen, der EU beizutreten.“

  • Die Woche 27.09.-03.10.2014 im Überblick

    Die Woche 27.09.-03.10.2014 im Überblick

    Der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl in November hat begonnen


    Der Wahlkampf hat am 3. Oktober begonnen. Dieser soll bis zum 1.November, durch Wahlkampfplakate, Broschüren, Märsche und Debatten, die Wählerschaft überzeugen, abzustimmen. Am 1. Wahlgang vom 2.November werden 14 Politiker für das Amt des Präsidenten kandidieren. Der jetzige Präsident Traian Basescu beendet nach 10 Jahren seine zweite Amtszeit. Die grössten Chancen auf die Stichwahl vom 16. November haben der jetzige sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta und der deutschstämmige Klaus Johannis, Kandidat der oppositionellen Christlich-Liberalen Allianz. Zu den Kandidaten zählen auch Senatspräsident Călin Popescu-Tăriceanu, der Führer des mitregierenden Ungarnverbandes Kelemen Hunor, die unabhängige Europaabgeordnete Monica Macovei und die Chefin der oppositionellen, präsidenten-nahen Volksbewegung, Elena Udrea. In Rumänien sollen 18.550 und im Ausland 294 Wahllokale organisiert werden.



    Die zur EU-Kommissarin für Regionalpolitik nominierte Corina Cretu erhält die Bestätigung des EU-Fachausschüsses


    Die rumänische EU-Abgeordnete Corina Cretu, von der Sozialdemokratischen Partei wurde für die Position als EU-Kommissarin für Regionalpolitik durch den Fachausschuss des Europaparlaments bestätigt. Bei ihrer Anhörung versprach Corina Cretu Null-Toleranz in punkto Hinterziehung von EU-Fonds. Im gegenwärtigen EU-Haushalt 2014-2020 verfügt der Bereich Regionalpolitik über Fonds in Höhe von über 350 Milliarden Euro. Die erwartungsgemä‎ß zukünftige EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu hat ihre Prioritäten bekanntgegeben — dazu gehören, selbstverständlich, das Wirtschaftswachstum und das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen. Corina Cretu ist Europaabgeordnete seit 2007 und zurzeit Vizepräsidentin des Europa-Parlaments. Die neue EU-Kommission soll ihre Tätigkeit am 1. November aufnehmen.



    Ein neues Universitätsjahr hat begonnen


    Für mehr als 450.000 Studenten hat am 1. Oktober in Rumänien ein neues Universitätsjahr begonnen. Die Zahl der Studenten ist im Vergelich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Die Studenten zeigen sich dieses Jahr gegenüber der Abschaffung einiger Universitäten oder Fachrichtungen im Studium und die niedrige Staatssubvention für Transport unzufrieden. In gro‎ßen Universitätszentren gibt es zudem nicht genügende Studentenheimplätze. Vertreter des Bildungsministeriums erklären, sie werden nach der jüngsten Haushaltsanpassung Stipendien für Praktika und einige Forschungsprojekte finanzieren können. Das neue Studienjahr startet mit einer Reihe von Gesetzesänderungen, wie die Wiedereinführung der Doktorstudien mit reduzierter Anwesenheit und die Möglichkeit der Universitäten Kollegien nach den Gymnasium zu organisieren.



    In Kiew hat das trilaterale Treffen Rumänien-die Ukraina-die Republik Moldau stattgefunden


    Die Ministerpräsidenten Rumäniens und der Ukraine Victor Ponta und Arseni Iatsenjuk haben am Donnerstag in Kiew das Abkommen über den kleinen Grenzverkehr zwischen den beiden Nachbarländern unterzeichnet. Somit werden 2 Millionen Anwohner der Grenzregion ohne Visum, nur anhand eines Passierscheins über die Grenze reisen können. Premierminister Ponta wurde in Kiew von seinem moldauischen Gegenüber, dem proeuropäischen Ministerpräsidenten Iurie Leancă begleitet. Ponta und Leancă kam in der ukrainischen Hauptstadt auch mit dem Präsidenten Petro Poroschenko zu Gesprächen zusammen. Rumänien bekräftigte in Kiew durch Ministerpräsident Ponta seine Unterstützung als EU-und NATO-Land für die Bemühungen der Ukraine und der Republik Moldau zur demokratischen Entwicklung und EU-Integration.



    Die rumänische Exekutive hat die zweite Haushaltsanpassung für 2014 angenommen


    Die Regierung Rumäniens hat am Dienstag die zweite Anpassung des Haushalts für 2014 genehmigt. Es handelt sich dabei um eine positive Anpassung, so wie die erste im Sommer. Trotzdem werden die Fonds für einige Institutionen und Ministerien vermindert. Das Arbeitsministerium erhielt die höchste Summe (1,2 Milliarden Lei) für Löhne und die Bezahlung der Sozialhilfen. Dem Ministerium für Regionalentwicklung kamen 600 Millionen Lei zu, während das Innenministerium weitere 250 Millionen Lei bekommt. Der Haushalt des Ministeriums für öffentliche Verwaltung, des Verteidigungsministeriums und der Justiz wurden ebenfalls angehoben. Kürzungen gab es bei der Präsidentschaftsverwaltung, der Rumänischen Akademie, der Bildung, beim Sportministerium und bei der Kultur. Unterdessen traten am 1. Oktober einige finanzielle und wirtschaftliche Ma‎ßnahmen in Kraft. Dazu zählen die Reduzierung der Sozialbeiträge der Arbeitgeber um 5%, die Steueramnestie für Rentner und Mütter, die infolge einiger Fehler der Finanzverwaltung zuviel Unterstützungsgeld vom Staat bekommen haben.



    Die Antikorruptionsbehörde fordert das Aufnehmen der Strafverfolgung von neuen ehemaligen Ministern im sog. Microsoft”-Verfahren


    Die Antikorruptionsbehörde hat der Präsidentschaft, dem Bukarester Parlament sowie dem Europäischen Parlament die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von neun Ex-Ministern verlangt, damit die Strafverfolgung beginnen kann. Die Ex-Minister werden der Annahme von Bestechung, der Geldwäsche, des Amtsmissbrauchs sowie der Einflussnahme verdächtigt. Die Antikorruptionsbehörde bezieht sich besonders auf einen Vertrag für den Kauf von Microsoft-Lizenzen zwischen der Bukarester Regierung und Fujitsu Siemens Computers, einem Unternehmen, das damals der einzige Händler für die betreffenden Produkte war. Die Vorwürfe bestehen aus 2012, als die rumänische Regierung angekündigt hatte, sie habe Software für Schulen, durch Vermittler, zu Preisen erworben, die um 30-40% als der Marktpreis waren.



    Zwei rumänische Fussball-Mannschaften wurden in der Europe-League besiegt


    Am Donnerstag hat Rumäniens Fu‎ßballmeister Steaua Bukarest mit 1 zu 3 auswärts gegen die Ukrainer von Dinamo Kiew im zweiten Spiel der Gruppe J der Europe League verloren. In der Gruppe D wurde der Vizemeister Astra Giurgiu im Heimspiel von den Österreichern von Red Bull Salzburg mit 1 zu 2 besiegt. Steaua belegt den zweiten Platz in der Gruppe J, während Astra auf den letzten Platz in einer Gruppe rangiert, zu der auch die Dänen von Aalborg und die Kroaten Dinamo Zagreb gehören.

  • Nachrichten 31.12.2013

    Nachrichten 31.12.2013

    BUKAREST: Trotz aller wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten, und trotz aller innenpolitischen Herausforderungen im Jahre 2013, haben die Rumänen als Gemeinschaft zusammengehalten. Dies erklärte der rumänische Staatspräsident Traian Basescu in seiner Neujahrsbotschaft. Zum Neujahr wünschte Basescu allen Rumänen, einschlie‎ßlich denen, die im Ausland leben, alles Gute, viel Gesundheit, Glück und die Erfüllung aller Wünsche. Wie auch in den vergangenen Jahren wurden am 31. Dezember die Rumänen in Bukarest und in mehreren Gro‎ßstädten Rumäniens zu gro‎ßen Silvesterpartys unter freiem Himmel geladen. Das vielfältige Angebot an Konzerten und bunten Shows mit rumänischen Neujahrsbräuchen, sowie das gro‎ße Silvesterfeuerwerk ziehen jedes Jahr Tausende Rumänen zum Outdoor-Feiern.



    BUKAREST: Auf dem europäischen Arbeitsmarkt werden ab 1. Januar 2014 alle Einschränkungen für Rumänen und Bulgaren fallen. Neun EU-Länder hatten die Arbeitnehmerfreizügigkeit der rumänischen und bulgarischen Staatsbürger nach dem EU-Beitritt 2007 eingeschränkt. Diese sind Österreich, Deutschland, Holland, Luxemburg, Malta, Frankreich, Gro‎ßbritannien, Irland und Spanien. Die EU-Einrichtungen haben mehrmals hervorgehoben, dass die volle EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit ein Grundrecht sei.



    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat eine Eilverordnung erlassen, die das Bildungsgesetz ändert, um den reibungslosen Ablauf im Bildungswesen wieder zu gewährleisten. Eine der Änderungen sieht vor, die nach dem PISA-Modell einzuführenden interdisziplinären Prüfungen auf das Jahr 2019 zu verschieben. Man könne kein neues Prüfungskonzept anwenden, ohne den vorbereitenden Unterricht darauf abzustimmen. Die interdisziplinäre Unterrichtsmethode wurde im Schuljahr 2013/2014 erstmals eingeführt. Für die Aufnahme an die Universität gelten ab 2014 nur noch die Abiturnoten, ohne Berücksichtigung der in den vorangegangenen Schuljahren erworbenen Noten. Die Universitäten können weitere Zulassungskriterien einführen.

  • Rumänische Schriftstellerin Ioana Pârvulescu mit dem Europäischen Literaturpreis geehrt

    Rumänische Schriftstellerin Ioana Pârvulescu mit dem Europäischen Literaturpreis geehrt

    Die rumänische Schriftstellerin Ioana Pârvulescu zählt unter den 12 Preisträgern der diesjährigen Auflage des Literaturpreises der Europäischen Union, die den besten noch unbekannten Autoren Anerkennung bietet. Ihre Namen wurden bei der Eröffnung der Buchmesse in Göteborg, Schweden, von Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Jugend und Mehrsprachigkeit bekanntgegeben.



    Ioana Pârvulescu ist Professorin an der Bukarester Universität und unterrichtet moderne rumänische Literatur. 18 Jahre lang war sie Redakteurin bei der bekannten Literaturzeitschrift România literară“. Sie koordinierte beim Humanitas-Verlag die Weltliteratur-Reihe Cartea de pe noptieră“ (Das Buch auf dem Nachttisch) und ist die Autorin mehrerer Essays, darunter Întoarcere în Bucureştiul interbelic“ (Rückkehr ins Bukarest der Zwischenkriegszeit, 2003), În intimitatea secolului 19“ (In der Privatsphäre des 19 Jh., 2005) , Cartea întrebărilor“ (Das Buch der Fragen, 2010).



    Ion Luca Caragiale war ein Autor, der Ioana Pârvulescu fasziniert hat. Sie beschäftigte sich mit seinem Werk in Beiträgen wie În Ţara Miticilor. De 7 ori Caragiale“ (2008) und Lumea ca ziar. A patra putere: Caragiale“ (Die Welt als Zeitung. Die vierte Macht: Caragiale, 2011). Hören wir nun die Eindrücke Ioana Pârvulescus über die Buchmesse in Göteborg:



    Ich glaube, meine Anwesenheit hier ist zwei Zufällen zu verdanken. Ein Zufall war, dass ich das Buch im Jahre 2009 geschrieben habe, dem Jahr, in dem die erste Auflage des Europäischen Preises für Literatur organisiert wurde. Ich glaube an Harmonie. Der zweite Zufall war, dass die rumänische Literatur im Fokus der Buchmesse in Göteborg war. Unser Land hatte den Stand gleich beim Eingang, also einen privilegierten Platz. Von den 12 Preisträgern wurde nur ich eingeladen, als die Namen der Preisträger bekanntgegeben wurden. Die Preisverleihung wird am 26. November in Brüssel stattfinden.“



    Ioana Pârvulescu wurde für ihren Roman Das Leben beginnt am Freitag“ (2009), der 2011 in schwedischer Sprache bei Bonnierforlagen erschien, mit dem Europäischen Preis für Literatur ausgezeichnet. Der Roman erschien 2009 in Rumänien, wurde beim Verlag Humanitas veröffentlicht und kann als das Prosadebüt der Schriftstellerin betrachtet werden. Das Buch beschreibt die Atmosphäre der Bukarester Welt am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ioana Pârvulescu über ihr Debüt:



    Ich habe meinen ersten Roman mit 49 Jahren geschrieben. Man muss dafür viel Mut haben. Ich glaube, die Sachen hängen einfach nicht von uns ab. Eine Kraft, die von oben kommt, zeigt uns die Richtung. Einen Roman zu schreiben, ist ein echtes Abenteuer. Es ist nicht einfach, eine Welt zu schaffen. Das Risiko ist gro‎ß, man braucht viel Mut dafür. Ich habe Definitionen der Schöpfung gesucht und die beste, die ich gefunden habe, stammt von Paul Johnson, einem Essayisten, den ich sehr schätze. Er behauptet, alles kreise nur um den Mut. Die unmutigen Menschen können nicht kreativ sein. Die Personen, die vorsichtig sind, die alles planen, beweisen keine Kreativität.“



    Riskant ist in Ioana Pârvulescus Literatur auch ihr Versuch, das Gute zu rehabilitieren — Romanciers vermeiden meistens, das Gute zu thematisieren. Das könnte auch eine Erklärung für den Erfolg ihrer Werke sein. Ioana Parvulescu dazu:



    Es ist eine komplizierte Sache, deshalb will ich es versuchen. Heutzutage ist es viel einfacher, zu schockieren und das Böse in den Vordergrund zu setzen. Das Gute ist in der Literatur fast verschwunden. Auf den besten Romanen steht geschrieben ‚das Gute ist verboten‘. Aus meinen Büchern fehlt alles, was mit dem Tod, dem Verlust der geliebten Menschen zu tun hat, also alles, was Verlust bedeutet. Wir müssen nicht das Böse prägen. Es scheint mir komplizierter, auf der Seite des Guten zu stehen und es zu verwerten. Meine Romane sind für Lektüre auf unterschiedlichen Ebenen. Auf der ersten Ebene läuft die Lektüre ganz einfach, weil es um Action-Romane geht. Es folgen die anderen Ebenen, die für gute Leser sind. Ich freue mich, wenn diese Ebenen verstanden werden. Wenn ich zwischen Alexandre Dumas und James Joyce zu wählen hätte, würde ich wählen, Dumas zu sein. Ein guter Action-Roman wird von mehreren Lesern gelesen. Dumas scheint mir gemütlicher zu sein.“



    Das jüngste Buch der Schriftstellerin Ioana Pârvulescu ist der Roman Viitorul începe luni“ (Die Zukunft beginnt am Montag“), der beim Humanitas-Verlag 2012 veröffentlicht wurde.



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