Tag: Unterricht

  • Nachrichten 19.06.2023

    Nachrichten 19.06.2023

    – Heute begannen die nationalen Prüfungen für mehr als 160 000 Absolventen der 8. Klasse mit der schriftlichen Prüfung in rumänischer Sprache und Literatur. Am Mittwoch werden die Schülerinnen und Schüler die Mathematik-Prüfung ablegen, und am Donnerstag werden die Schüler, die Minderheiten angehören, in ihrer Muttersprache geprüft. Die Prüfung ist die einzige, der für die Zulassung zur Oberschule zählt. Die Anmeldung für die nationale Prüfung und das Abitur wurde dieses Jahr aufgrund des Generalstreiks im Bildungswesen verlängert. Der Streik dauerte drei Wochen und wurde ausgesetzt, nachdem die Regierung die Gehaltsforderungen der Beschäftigten des Unterrichtswesens erfüllt hatte.




    – Rumäniens neue Au‎ßenministerin Luminița Odobescu besucht am Montag und Dienstag auf Einladung ihres Amtskollegen in Chisinau, Nicu Popescu, die Republik Moldau. Es ist der erste Besuch der rumänischen Au‎ßenministerin seit ihrem Amtsantritt letzte Woche. Die beiden Minister werden die bilateralen Beziehungen und den Beitritt der Republik Moldau zur Europäischen Union erörtern. Eine gemeinsame Sitzung mit Mitgliedern des Menschenrechtsausschusses des rumänischen Senats findet am Dienstag im Parlament statt.




    – 20 Verteidigungsminister aus Europa treffen sich heute in Paris, um die gemeinsame Luftverteidigung zu besprechen. Das Ziel des Treffens ist es, die strategische Frage der Luftverteidigung und der Langstreckenraketen erneut zu erörtern. Derzeit verfügt kein europäisches Land über Waffen, die von seinem Territorium aus eine Rakete auf ein mehr als 1000 km entferntes Ziel abfeuern können. Die Russen können jedoch alle europäischen Hauptstädte erreichen. Der französische Präsident forderte die europäischen Partner dazu auf, die Voraussetzungen zu schaffen, um sich selbst zu verteidigen und die Zukunft ihrer Grenzen nicht den Russen oder Amerikanern zu überlassen. “Die Luftverteidigung unseres Kontinents ist eine strategische Frage. Wir können nicht einfach eine nationale Verteidigungsindustrie auf Kosten der europäischen Souveränität fördern”, so Emmanuel Macron. Wie der Korrespondent von Radio Rumänien in Paris einschätzte, richteten sich diese Worte an Deutschland, das entschlossen ist, seine Luftverteidigung zu stärken. Bundeskanzler Olaf Scholz hat im vergangenen Jahr die Initiative European Sky Shield“ ins Leben gerufen, der sich 14 Bündnispartner angeschlossen haben, darunter auch Rumänien, aber nicht Frankreich.




    – Im ersten Quartal des Jahres hat sich der Gasimport Rumäniens um über 45 % verringert, wie Daten des Nationalen Instituts für Statistik zeigen. In Gegensatz dazu stieg die inländische Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 7 %. Die Nationale Kommission für Strategie und Prognosen schätzt, dass die Gasproduktion im Jahr 2023 um 2 % steigen und die Importe um 6,2 % sinken werden.



    – Das Radiotheaterfestival “Grand Prix Nova” hat in Bukarest begonnen. Es wird von Radio Rumänien unter der Schirmherrschaft Ihrer Majestät Margareta, der Kustodin der rumänischen Krone, veranstaltet. Die diesjährige Ausgabe des Festivals umfasst 27 Produktionen aus 12 Ländern. Das Festival fördert Innovationen im Bereich des Radiotheaters.




    – In fast der Hälfte der rumänischen Landkreise besteht Hochwassergefahr. Hydrologen halten Hochwasserwarnungen für die Flüsse in den Bergregionen im Osten, Norden, Süden und Südwesten des Landes aufrecht. Nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage wurden mehr als 100 Menschen aus überschwemmten Ortschaften evakuiert. Die schlimmsten Schäden wurden in der südlichen Hälfte des Landes verzeichnet. Für den grö‎ßten Teil des Landes wird heute mit vorübergehender atmosphärischer Instabilität, heftigen Schauern, Gewittern und kurzzeitigen Windstärken gerechnet. Die Höchsttemperaturen lagen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Der Höchstwert in Bukarest lag bei 28 Grad C.

  • Protestwelle breitet sich immer weiter aus

    Protestwelle breitet sich immer weiter aus


    Die rumänische Gesellschaft zeigt zunehmend Frustration und Wut. Die Sozial- und Lohnpolitik der Machthaber treibt immer mehr Menschen auf die Stra‎ße. Der Verband der Eisenbahnergewerkschaften organisierte am Montag eine Protestkundgebung vor dem Bukarester Verkehrsministerium. Die Organisatoren fordern die Genehmigung der Budgets der Eisenbahngesellschaften CFR-Infrastructură und CFR-Călători sowie die Umsetzung des Statuts des Eisenbahnpersonals. Sie kritisieren die ständige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und den Mangel an motivierenden Gehältern und fordern Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur und eine Erhöhung der Gehälter um fast 40 Prozent auf der Grundlage bestimmter Koeffizienten. Die Eisenbahner warnen, dass sie am 1. Juli in den Streik treten werden, wenn die Regierung ihre Forderungen nicht akzeptiert. Es wird die grö‎ßte Arbeitsniederlegung aller Zeiten sein — droht einer von ihnen, Rodrigo Maxim. Verkehrsminister Sorin Grindeanu räumt ein, dass die Eisenbahnerlöhne per Gesetz steigen müssten. Er fügt hinzu, dass man sich um Geld aus dem Haushalt bemüht.




    Die Gewerkschafter des Gesundheitssektors kündigten an, ihre Arbeit niederzulegen, während die Polizeibeamten ebenfalls das Streikrecht fordern. Die Beschäftigten tragen in den Gefängnissen wei‎ße Armbinden. Für Mittwoch ist eine Arbeitseinstellung und eine zweistündige Blockade der Gefängnisse geplant, durch Übereifer. Die Vertreter des Gewerkschaftsverbands der nationalen Gefängnisverwaltung lehnen die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters auf 65 Jahre ab.




    Auch der Lehrerstreik in Rumänien geht in die zweite Woche. Die Regierung sagt, sie habe kein Geld, um die Gehälter zu erhöhen. Sie schlägt nun vor, Lehrern und Hilfslehrern jeweils 4.000 Lei (etwa 800 €) in zwei Raten auszuzahlen. Am Dienstag sollte in Bukarest eine neue Protestkundgebung vor dem Cotroceni-Palast stattfinden, dem Sitz der rumänischen Präsidentschaft. Vor seinem Eintritt in die Politik war Präsident Klaus Iohannis selbst Physiklehrer im Landkreis Sibiu. Die Streikenden scheinen, auf sein Einfühlungsvermögen zu setzen. Au‎ßerdem hat der rumänische Präsident laut Verfassung eine moderierende Rolle in der Gesellschaft. Er ist daher verpflichtet, in dieser Zeit der Krise einzugreifen, in der eine ganze Generation von Abiturienten wegen des Streiks nicht wei‎ß, ob sie diese wichtige Prüfung rechtzeitig ablegen kann.


  • Bildungsministerium verabschiedet neue Gesetze

    Bildungsministerium verabschiedet neue Gesetze


    In den mehr als 30 Jahren des Postkommunismus in Rumänien gab es keinen Bereich, der mehr und oft stürmischen Veränderungen unterworfen war als das Bildungswesen. Die politische Instabilität hat zu einer Vielzahl von Ministern geführt, die alle darauf bedacht waren, Neuerungen einzuführen und so ihre Nachfolge zu sichern. Die meisten von ihnen blieben nicht lange im Amt, und sie konnten lediglich die von ihren Vorgängern vorangetriebenen Reformen rückgängig machen. Drei Jahrzehnte ständiger Innovation sind in den Ergebnissen sichtbar. Sowohl Schüler als auch Eltern geben der Verwirrung, die durch die ständige Änderung der Regeln entsteht, die Schuld. Rumäninnen und Rumänen, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder ins Ausland, um dort zu studieren. Auch die begabtesten einheimischen Absolventen ziehen es vor, das Land zu verlassen. Es wird immer schwieriger, einen qualifizierten Klempner oder Automechaniker zu finden, da die technische Ausbildung nicht mehr ausreichend ist. Der Lehrerberuf ist aufgrund von Stress und geringer Bezahlung nicht mehr attraktiv. Daher nimmt die Zahl der Ersatzkräfte in ländlichen und kleineren Städten zu. Obwohl die Zahlen nicht immer gleich sind, weisen alle Expertenstudien auf eine hohe Rate funktionaler Analphabeten unter rumänischen Schulabgängern hin.




    Im Angesicht dieser entmutigenden Situation kündigt die derzeitige Bildungsministerin Ligia Deca bedeutende Änderungen an, die die Lage verbessern sollen. Die Entwürfe der Bildungsgesetze wurden am Mittwoch von der Regierung gebilligt und werden dem Parlament zur Diskussion und Verabschiedung vorgelegt. Das Gesetzespaket basiert auf dem Projekt Gebildetes Rumänien“, das kurz nach dem Amtsantritt von Präsident Klaus Iohannis 2014 ins Leben gerufen wurde, der selbst Gymnasiallehrer in der Provinz war. Das Hochschulgesetz hat zum Ziel, die Zahl der Studienabbrecher zu verringern und die europäische Zusammenarbeit der rumänischen Universitäten zu fördern. Das Gesetz zur voruniversitären Bildung zielt darauf ab, die Zahl der Schulabbrecher und des funktionalen Analphabetismus zu verringern. Ministerin Deca versprach au‎ßerdem, das Bildungssystem stärker auf die Schülerinnen und Schüler auszurichten und das Potenzial jedes Kindes zu fördern. Die neuen Gesetze werden von mehr als 3 Milliarden Euro unterstützt, die Rumänien im Rahmen des nationalen Konjunkturprogramms erhält.




    Ligia Deca will, dass die Bildungsgesetze in einem Dringlichkeitsverfahren vom Parlament verabschiedet werden. Die oppositionelle USR kritisiert, dass die regierende Koalition, gebildet aus Sozialdemokraten, Liberalen und Ungarnverband, das Gesetzespaket im Eiltempo ohne ernsthafte Debatte durchbringen will. Der Gewerkschaftsbund kündigte au‎ßerdem an, dass es Änderungsanträge für eine wirkliche Reform“ des Systems vorbereitet.


  • Unterricht: Schulabbrecherquote unvermindert hoch

    Unterricht: Schulabbrecherquote unvermindert hoch


    Rumänien ist mit einer Quote von 15 Prozent weit von der EU-Zielvorgabe zur Beseitigung des Schulabbruchs entfernt, während der europäische Durchschnitt bei der Hälfte liegt und moderne Länder weniger als 3 % aufweisen. Jedes Jahr brechen mehr als 45.000 Kinder die Schule ab, und fast die Hälfte der Kinder auf dem Land ist von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Offizielle Statistiken belegen, dass sechs von zehn Kindern, die auf dem Lande leben, in Rumänien Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben.




    Untersuchungen des Nationalen Zentrums für Bildungspolitik und -evaluierung zeigen, dass im Jahr 2021 nur drei Viertel der Schülerinnen und Schüler in Rumänien, die die Sekundarschule auf dem Höhepunkt der Pandemie abgeschlossen haben, eine Note über 5 erhalten haben. Dies bedeutet, dass viele Schülerinnen sich dafür entschieden haben, diese Prüfung nicht abzulegen. Es handelt sich um 12 % der Schüler zwischen der 5. und 8. Klasse, die die Sekundarschule nicht abgeschlossen haben. Dies ist auf den Schulabbruch, den Schulverweis, die Abwanderung oder den fehlenden Schulabschluss zurückzuführen. Nach Angaben des Nationalen Zentrums für Bildungspolitik und -evaluierung gibt es noch 9 000 weitere Schülerinnen und Schüler, die die 8. Klasse abgeschlossen, sich aber nicht für die nationale Prüfung angemeldet haben, sowie weitere 8 000, die sich für die Prüfung angemeldet, diese aber nicht abgelegt haben. Laut der Studie stammen die meisten Schülerinnen und Schüler, die sich in einer dieser Situationen befinden, aus ländlichen Regionen. Die Landkreise Caraș-Severin (Westen), Brăila (Südosten), Sibiu (Zentrum), Bihor (Norden) und Mureș (Zentrum) haben die höchsten Abbruchraten in der Sekundarstufe zu verzeichnen. Die Studie belegt, dass 86 % der Schülerinnen und Schüler in der Stadt einen Notendurchschnitt von über 5 erreichten, während es auf dem Dorf nur 63 % waren, und dass die Schüler in den ländlichen Gebieten bei allen Tests schlechtere Noten erzielten.




    Dieses Jahr finden die nationalen Prüfungen vom 19. bis 22. Juni statt, die endgültigen Ergebnisse werden am 4. Juli veröffentlicht. Bis dahin werden die Achtklässler im ganzen Land in der kommenden Woche die Simulation der nationalen Prüfungen ablegen. Die neuen Bildungsgesetze haben für die kommenden Jahre wichtige Änderungen sowohl bei der nationalen als auch bei der Abiturprüfung zur Folge. Die Ministerin Ligia Deca erklärte bei der Vorstellung der Entwürfe, dass die Hauptziele darin bestehen, die Lehrpläne zu modernisieren, die Prüfung und Bewertung von Schülern zu verändern, die Zahl der Schulabbrecher zu verringern und neue Fördermaßnahmen für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen einzuführen. Es ist vorgesehen, dass die neuen Bildungsgesetze in zwei Wochen von der Regierung in Bukarest verabschiedet und anschließend an das Parlament weitergeleitet werden, das über die endgültige Form entscheidet.


  • Bildungsgesetze stiften Unstimmigkeiten

    Bildungsgesetze stiften Unstimmigkeiten


    In einem Land, in dem die Zahl funktionaler Analphabeten alarmierend hoch ist und Schulabbrecher ein besorgniserregendes Phänomen bleiben, sind sich die Politiker einig, dass sich etwas ändern muss. Das Bildungsgesetz ist eine der wichtigsten Prioritäten der Koalition, und es wird eine hitzige Debatte zwischen der Nummer eins und der Nummer zwei der Koalition erwartet. Die PNL und Präsident Klaus Iohannis, ein ehemaliger Lehrer, haben viel Energie in diese Gesetzentwürfe investiert, die den Rahmen für eine effizientere, flexiblere, integrativere und marktorientiertere Bildung in Rumänien schaffen sollen. Die PNL fordert, dass bestimmte Bestimmungen des Bildungsgesetzes so bleiben sollen, wie sie von der derzeitigen Ministerin Ligia Deca vorgeschlagen wurden. Zu den Ma‎ßnahmen gehören die Erhöhung der Stipendien und die damit verbundene Erhöhung der Zahl der Empfänger sowie die Umwandlung des Programms Warme Mahlzeiten“ in gesunde Mahlzeiten“. Die Liberalen sind auch an weiteren Bestimmungen interessiert, wie zum Beispiel: auf dem Arbeitsmarkt anerkannte oder akzeptierte Qualifikationen für jedes Profil, einschlie‎ßlich theoretischer Qualifikationen, eine nicht steuerpflichtige Einrichtungsprämie in Höhe von fünf Bruttomindestlöhnen, unter der Voraussetzung, dass Lehrkräfte für mindestens fünf Jahre in Bildungseinrichtungen in benachteiligten Gebieten bleiben, sowie die Ausweitung der dualen Ausbildung auf die postsekundäre und universitäre Ausbildung. Das Bildungsministerium soll in Zusammenarbeit mit dem Au‎ßenministerium projektbezogen Unterrichtseinheiten vom Typ “Rumänische Schule im Ausland” aufstellen, die in rumänischer Spracheunterrichten sollen. Schlie‎ßlich werden vorrangige Bildungsbereiche eingeführt, um die Unterschiede zwischen Zugang, Teilnahme und schulischen Leistungen von Schülern zu verringern, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind.




    Die Liberalen sind so sehr an den Bildungsgesetzen interessiert, dass sie so weit gingen, die Partnerschaft mit den Sozialdemokraten politisch zu beschädigen. Der Staatssekretär im Bildungsministerium, Florin Lixandru von der PSD, erklärte, er sei wegen eines “Meinungsdelikts” seines Amtes enthoben worden. Der Sozialdemokrat argumentiert, dass die Bildungsgesetze viel zu wichtige Projekte sind, die gründlich debattiert werden müssen, und erinnert daran, dass genügend Zeit für die Analyse bleibt, da der Meilenstein des nationalen Konjunkturprogramms zu den Bildungsgesetzen im dritten Quartal dieses Jahres ansteht. Die bisherige Analyse der vom Bildungsministerium ausgearbeiteten Gesetzesentwürfe durch die PSD zeige, dass einige wichtige Punkte, die für die Zukunft der Kinder von Bedeutung sind, korrigiert werden müssen. Lixandru erklärte, dass die PSD in Bezug auf die Zulassung zu weiterführenden Schulen keine Formel akzeptieren werde, die den Zugang der Kinder zu einer hochwertigen Bildung drastisch einschränkt. Er hält das Recht der Gymnasien, ihre Zulassungen selbst zu organisieren, zumindest für fragwürdig, da es die Gefahr einer unlauteren Nachhilfe und Korruption erhöhen würde. Was die Abiturprüfungen betrifft, so steht die PSD der vorgeschlagenen Erhöhung der Zahl der Prüfungen sehr skeptisch gegenüber. Au‎ßerdem muss das Bildungsgesetz auch Bestimmungen für Kinder in der Diaspora enthalten, so die Sozialdemokraten.


  • Unterricht: Änderungen im neuen Schuljahr

    Unterricht: Änderungen im neuen Schuljahr


    Nach der radikalen Änderung der Struktur des Schuljahres in der Primar- und Sekundarstufe erwarten Schülerinnen, Schüler und Lehrer in Rumänien neue Änderungen im Bildungssystem. Ab dem Schuljahr 2022–2023, das früher als in den Vorjahren am 5. September beginnt, wird es anstelle von zwei Semestern fünf Lernmodule geben, die sich mit fünf Ferien abwechseln. Minister Sorin Cîmpeanu kündigte an, dass ab diesem Herbst die Semester-Durchschnitte abgeschafft werden und die Pflicht zur Erledigung von Abschlussarbeiten entfällt. Am Ende des Schuljahres soll ein einziger Gesamtdurchschnitt stehen. Dadurch erhalten Lehrerinnen und Lehrern viel mehr Autonomie bei der Bewertung der Schülerinnen und Schüler während des gesamten Schuljahres. Die Noten werden die Fähigkeiten der Schüler widerspiegeln, sagte der Minister. Benoten werden die Lehrkräfte entsprechend der Anzahl der für das Fach vorgesehenen Wochenstunden, erklärt Sorin Cîmpeanu. TRACK Es gab mehrere Optionen, man einigte sich darauf, dass die Mindestanzahl der Noten für ein Fach gleich n+3 sein sollte, wobei n die Anzahl der für ein bestimmtes Fach vorgesehenen Wochenstunden ist. Mit anderen Worten: Für ein Fach, das zwei Stunden pro Woche hat, sind für ein ganzes Schuljahr mindestens fünf Noten erforderlich.“




    In diesen Tagen findet die standardisierte Bewertung der Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe statt — ein digitales Pilotprojekt und eine Premiere im rumänischen Bildungswesen. Bis zum 10. Juni werden die Schülerinnen und Schüler in rund 330 Schulen im ganzen Land jeweils zwei Tests ablegen, und zwar in Rumänisch und gegebenenfalls in Mathematik oder Geschichte.




    Vor dem Hintergrund der angekündigten tiefgreifenden Änderungen im rumänischen Bildungswesen haben der nationale Schülerrat und die Declic-Gemeinschaft vor dem Bildungsministerium protestiert. Sie wollten auf die Situation in den Schulen aufmerksam machen, in denen die Schülerinnen und Schüler entweder Junkfood oder gar kein Essen bekommen, und forderten, dass für alle Schülerinnen und Schüler eine warme Mahlzeit bekommen. Bei einem Treffen mit dem Minister versprach dieser ihnen noch in diesem Jahr ein nationales Programm für gesunde Schulmahlzeiten im Wert von 1 Milliarde Euro zu starten. Es wäre nicht die erste Gesetzesinitiative diesbezüglich. Bislang wurde jedoch kein wirksames Programm umgesetzt. Au‎ßerdem gibt es ein Pilotprojekt, das Jahr für Jahr in der Bürokratie versandet. Laut einer Studie von World Vision Rumänien geht eines von zehn Kindern hungrig zu Bett, und zwei von zehn Kindern in ländlichen Gebieten Rumäniens geben an, dass die Familie nur manchmal oder nie genug zu essen hat. Gleichzeitig geht mehr als jede und jeder dritte Jugendliche nicht regelmä‎ßig in die Schule, weil sie oder er im Haushalt arbeiten muss, und eines von zehn Kindern besucht überhaupt keine Bildungseinrichtung.


  • Nachrichten am Mittag, 28.03.2022

    Nachrichten am Mittag, 28.03.2022


    – 1.140 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden gegenwärtig in rumänischen Schulen, nach rumänischem Lehrplan, unterrichtet. Dies teilte Bildungsminister Sorin Cîmpeanu mit. Insgesamt reisten fast 34.000 Minderjährige nach der russischen Invasion in der Ukraine nach Rumänien ein. Die Mehrzahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler will jedoch den Unterricht nach dem ukrainischen Lehrplan fortsetzen, präzisierte Câmpeanu.




    – EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni unternimmt heute und morgen einen Rumänien-Besuch. Dabei kommt er mit Präsident Klaus Iohannis und Premierminister Nicolae Ciucă zusammen. Des Weiteren sind Treffen mit Finanzminister, Adrian Câciu, dem Minister für europäische Fonds, Dan Vîlceanu und dem Gouverneur der Nationalbank, Mugur Isărescu vorgesehen. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen die wirtschaftlichen Aussichten sowie die Situation in Rumänien einen Monat nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Am heutigen Montag besucht Paolo Gentiloni auch den Nord-Bahnhof in Bukarest, wo sich ein Aufnahmezentrum für Geflüchtete aus der benachbarten Ukraine befindet.




    – Rumäniens Premierminister Nicolae Ciucă nimmt heute, in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, an einem Treffen der NATO-Regierungschefs der südosteuropäischen Staaten teil. Dabei wird erörtert, wie sich der russische Einmarsch in der Ukraine kurz-, mittel- und langfristig auf die regionale Sicherheit auswirken wird und wie die Koordinierung und Zusammenarbeit in Südosteuropa verstärkt werden kann. Nicolae Ciucă kommt auch zu bilateralen Treffen mit dem bulgarischen Premierminister Kiril Petkov, dem montenegrinischen Premierminister Zdravko Krivokapic und dem Premierminister von Nordmazedonien Dimitar Kovačevski zusammen. Das Treffen in Sofia folgt auf den au‎ßerordentlichen NATO-Gipfel in Brüssel, in der vergangenen Woche, an dem der Premierminister gemeinsam mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis teilnahm.




    – Der rumänische Verteidigungsminister Vasile Dîncu besucht heute mit seinem italienischen Amtskollegen Lorenzo Guerini dem 57. Luftwaffenstützpunkt in Mihail Kogălniceanu, im Südosten des Landes. Am Samstag gab Lorenzo Guerini bekannt, dass Italien vier weitere Kampfjets nach Rumänien schicken werde, um die Südostflanke der NATO zu stärken. Italien hat bereits vier Eurofighter auf dem Militärstützpunkt Mihail Kogălniceanu stationiert, die durch diese vier Kampfflugzeuge ergänzt werden. Seit Dezember 2021 ist die italienische Luftwaffe im Rahmen der NATO-Luftpolizei Süd mit der Luftüberwachung in der Region betraut.




    – Der Vorsitzende des rumänischen Senats und der Liberalen Partei, Florin Cîțu, bekräftigte in Gesprächen mit Beamten in Washington die Notwendigkeit, die Ostflanke der NATO zu stärken. Unter anderem wurde über die Verstärkung der amerikanischen Militärpräsenz gesprochen. 25 Jahre nach dem Beginn der strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und den USA bekräftigte Florin Cîțu die Verpflichtung Rumäniens, die Verteidigungsausgaben auf 2,5 % des BIP zu erhöhen und die militärische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten zu intensivieren. In einem Posting fügte Florin Cîțu hinzu, dass ein weiteres Thema der Diskussion die Bedeutung der europäischen Energiesicherheit und die Rolle Rumäniens in diesem Prozess war.




    – Der rumänische Energieminister Virgil Popescu gibt heute in der Abgeordnetenkammer Auskunft über den Stand der Gas- und Stromversorgung. Die Debatte mit dem Titel Nach zweieinhalb Jahren Amtszeit des Ministers Popescu sind wir noch abhängiger von russischem Gas. Wie gewährleisten wir unsere Gas- und Stromversorgungssicherheit?“ findet auf Antrag der oppositionellen USR statt.




    – Am Sonntag wurden in Rumänien innerhalb von 24 Stunden knapp über 1.900 Coronaneuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Fälle ging gegenüber dem Vortag und auch gegenüber dem vergangenen Sonntag zurück. Die meisten Neuerkrankungen, mehr als 900, wurden in Bukarest registriert. Höhere Infektionsraten gibt es auch in den Landkreisen Cluj, Timiș und Ilfov. In Krankenhäusern befinden sich mehr als 2.750 Coronapatienten, von denen 394 intensivmedizinisch behandelt werden. Au‎ßerdem wurden zehn Todesfälle gemeldet.

  • Rumänien und Ukraine: 30 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen

    Rumänien und Ukraine: 30 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen




    Am 1. Februar jährte sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Rumänien und der Ukraine zum 30. Mal. Die ehemalige Sowjetrepublik Ukraine hat ihre Unabhängigkeit 1991 ausgerufen, ein Jahr später wurden diplomatische Beziehungen zwischen Bukarest und Kiew formell aufgenommen. Rumänien war auch der erste EU-Staat, der das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine 2014 ratifizierte.



    Vor diesem Hintergrund, aber auch aufgrund der besorgniserregenden Sicherheitslage in der Schwarzmeerregion, hat der rumänische Staatschef Klaus Johannis ein Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geführt. Im Rahmen der Gespräche wurde auch die Situation der rumänischen Minderheit in der Ukraine erörtert — insbesondere der Schutz der ethnischen Identität dieser Volksgruppe und das Recht, die eigene Muttersprache in den angestammten Gebieten zu verwenden. Staatspräsident Johannis bekräftigte die Unterstützung Rumäniens für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie für den europäischen und euroatlantischen Weg des Nachbarlandes. Rumänien erkenne die Annexion der Krim durch Russland nicht an und schätze die verantwortungsvolle“ Vorgangsweise der Ukraine, um die Spannungen in der Region nicht eskalieren zu lassen, so der rumänische Staatschef. Der ukrainische Staatspräsident Selenskyj dankte seinem rumänischen Amtskollegen für die Entschlossenheit, mit der sich Bukarest in aktiver Weise“ und deutlich vernehmbar“ innerhalb der EU und der Nato für die Ukraine stark mache.



    Im Rahmen des diplomatischen Jubiläums fand auch ein Wechsel von Depeschen auf Au‎ßenministerebene statt. Der rumänische Chefdiplomat Bogdan Aurescu hob die Bedeutung der bilateralen Beziehungen hervor und bekräftigte Rumäniens Engagement in der Weiterentwicklung des nachbarschaftlichen Verhältnisses im Geiste der europäischen Werte. Zugleich drückte Aurescu seine Hoffnung aus, dass der offene und inhaltsreiche Dialog zu einer schnellen und nachhaltigen Lösung der Probleme führen wird, mit der sich die rumänische Volksgruppe im Nachbarland in der Wahrung ihrer Identität konfrontiert. In den letzten Jahren war es teilweise zu Verstimmungen zwischen Bukarest und Kiew gekommen, nachdem die Ukraine das Recht der nationalen Minderheiten auf Unterricht in der Muttersprache und auf Verwendung derselben in der Verwaltung eingeschränkt hatte. Bukarest sah darin einen Eingriff in die Rechte der rumänischen Minderheit. In der gesamten Ukraine leben schätzungsweise knapp 410.000 Menschen, die Rumänisch als ihre Muttersprache angeben. Auch Aurescu bestätigte die volle Unterstützung für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine; Bukarest erkenne zudem das Recht des Nachbarlandes an, seine Au‎ßen- und Sicherheitspolitik selbst zu bestimmen.



    Indessen bleibt die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze angespannt. Russland hat mehr als 100.000 Mann starke Streitkräfte und militärische Kampftechnik vor der ukrainischen Grenze aufgestellt. Internationale Beobachter befürchten eine Invasion der Ukraine, Moskau streitet dies jedoch vehement ab. Zugleich besteht der russische Präsident Wladimir Putin auf einen Abzug des Nato-Militärs aus Rumänien und Bulgarien, was er als Teil der von Russland eingeforderten Sicherheitsgarantien sieht. Eine Aufnahme der Ukraine in die Nato würde zu einem Krieg zwischen Moskau und dem nordatlantischen Pakt führen, so der russische Präsident Putin in einer seiner jüngsten Stellungnahmen.

  • Tarifkonflikt: Lehrkräfte streiken heute

    Tarifkonflikt: Lehrkräfte streiken heute


    Die rumänischen Bildungsgewerkschaften haben in der ersten Woche des zweiten Schulhalbjahres ihre Proteste wieder aufgenommen. Im Vordergrund steht die Entscheidungen der Behörden, die Gehälter um lediglich 4,5 % anzuheben. Die Beschäftigten im Bildungswesen fordern von der Regierung, dass sie, die in einem Gesetz aus dem Jahre 2017 festgelegt Gehälter erhalten. Diesem nach, hätten sie bereits vor zwei Jahren eine Gehaltserhöhung von 16 % erhalten sollen. Die Gewerkschafter fordern au‎ßerdem, dass 6 % des Bruttoinlandsprodukts für die Finanzierung des Bildungswesens bereitgestellt werden. Sie wollen Zuschläge für die Arbeitsbedingungen erhalten, Überstunden bezahlt bekommen und dass die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer erhöht wird.




    Obwohl sie Ende letzten Jahres mit einem Generalstreik im Bildungswesen beginnend mit dem 10. Januar drohten, geschah aufgrund der Ferien zunächst nichts. Simion Hăncescu, Vorsitzender des Verbands der freien Gewerkschaften im Bildungswesen, sagte, dass die Wut der Lehrkräfte angesichts der fehlenden Reaktion der Behörden stetig zunimmt. Es haben sich viele Missstände aufgestaut. Am 6. Dezember überreichten wir der rumänischen Regierung einen Antrag mit 163.000 Unterschriften, in dem die Umsetzung des Gesetzes 153 beginnend mit dem 1. Januar 2022 gefordert wird. Leider reagierten die Behörden überhaupt nicht darauf. Es folgten für drei Tage Proteste vor der Regierung. Der Regierungschef schwieg. Letzte Woche stellten wir für einen Tag Streikposten auf. Nun haben wir beschlossen, eine Form des Protests zu wählen, an dem mehr Menschen teilnehmen. Wir wollen einen Generalstreik.“




    Gemä‎ß dem Vorsitzenden des Verbands der Bildungsgewerkschaften Spiru Haret“, Marius Nistor, sind nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer unzufrieden. Ich möchte klarstellen, dass wir nicht nur von Lehrern und Lehrkräften sprechen. Wir sprechen über das gesamte Personal einer Schule: Lehrkräfte, Hilfskräfte und nicht lehrendes Personal, also alle unsere Kollegen, unabhängig von ihrer Position in der Schule“.




    Bildungsminister Sorin Cîmpeanu ist der Ansicht, dass die Gehälter der Lehrkräfte motivierend sein müssen und sagt, er verstehe, dass die Lehrkräfte wegen der Nichtumsetzung des Gesetzes von 2017 protestieren. Dennoch appellierte der Minister an ihr Verständnis. Er glaube, dass die gro‎ße Mehrheit von ihnen die Schülerinnen und Schüler nicht im Stich lassen werde, die schon wegen Corona vom Online-Unterricht betroffen sind. Nach den bisherigen Erhöhungen, so der Minister, hat ein angehender Lehrer ein Nettogehalt von 2.597 Lei, also etwas mehr als 500 Euro, und ein Lehrer mit mehr als 40 Dienstjahren – 4.398 Lei, also fast 900 Euro. Laut Cîmpeanu könnten zu diesen Gehältern noch Zulagen hinzukommen.





    Die Lehrerinnen und Lehrer sind nicht die einzigen im Bildungsbereich, die mit den Entscheidungen der Behörden unzufrieden sind. Neulich protestierten einige Schülerinnen und Schüler gegen die Kürzung von Schulstipendien. Doch das konnte den Bildungsminister nicht umstimmen.

  • Nachrichten 17.01.2022

    Nachrichten 17.01.2022

    – Über 8.000 neue Coronafälle und 17 Corona-bedingte Todesfälle wurden in den letzten 24 Stunden bestätigt — teilten die Behörden in Bukarest mit. Derzeit verzeichnen 12 Landkreise und die Hauptstadt über drei Fälle je tausend Einwohner. Die Entwicklung der Situation in den Krankenhäusern unterscheidet sich stark von der vierten Welle. Als Ende September, die Schwelle von 10.000 neu bestätigten Fällen innerhalb von 24 Stunden zum ersten Mal überschritten wurde, waren etwa 11.500 Patienten interniert, davon etwa 1.270 auf Intensivstationen. Vor zwei Tagen, als die gleiche Schwelle von 10.000 Neuinfektionen erreicht wurde, wurden in Krankenhäuser dreimal weniger Patienten Coronapatienten behandelt — rund 3.600. Auf den Intensivstationen lagen unter 500 Menschen.




    – In Frankreich verabschiedete das Parlament am Sonntagabend ein Gesetz, wonach der Zugang zu Gastronomie, Stadien, Kultureinrichtungen und dem Fernverkehr nur noch mit Nachweis einer vollständigen Corona-Schutzimpfung möglich ist. Mit der Regelung soll der aktuell geltende Gesundheitspass zum Impfpass umgewandelt werden. Die neuen Vorschriften sind für alle Erwachsenen und Minderjährigen über 16 Jahren verbindlich. Das Gesetz verschärft die Strafen für Fälschungen. Straftäter müssen mit bis zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 45 000 Euro rechnen. Die Regierung möchte das neue Gesetz noch in dieser Woche umsetzen. Das Gesetz wurde jedoch von der radikalen Linken beim Verfassungsrat angefochten. In Österreich wird Anfang Februar die Corona-Impfpflicht eingeführt. Nach einer Woche hitziger Debatten im Parlament und Demonstration in Wien mit Tausenden von Teilnehmern drohen die Behörden Ungeimpften von Mitte März hohe Geldstrafen an.




    – In allen Kindergärten, Schulen und Gymnasien in Rumänien begann am heutigen Montag das zweite Semester des Schuljahres mit Präsenzunterricht. Die Vorschriften für den Übergang zu Online-Unterricht wurden geändert. Ab heute sind weder die Corona-Inzidenzraten, noch die Impfquote des Personals in der Schulen bei der Entscheidung zur Aussetzung des Präsenzunterrichts relevant. Die Behörden beschlossen, dass der Unterricht online abgehalten wird, sobald 75 % der Betten für Coronapatienten belegt sind, einschlie‎ßlich der Betten auf den Intensivstationen.




    – Die Regierung wird das Gesetz über die Energiepreisbegrenzung und -entschädigung ändern. Dies kündigte der zuständige Minister, Virgil Popescu an. Ihm zufolge wird eine Erhöhung der Entschädigung für die Gasrechnung von 33 % auf 50 % erwogen. Die Ma‎ßnahmen zur Verlängerung der Energie- und Erdgaszuschüsse auch nach dem 1. April, sowohl für private Haushalte als auch für KMU, werden in den neuen Entwurf der Dringlichkeitsverordnung aufgenommen, der diese Woche verabschiedet werden soll. Die Gewerkschaften fordern, dass die Strom- und Gaspreise sowohl für Erzeuger- als auch für Versorger für mindestens sechs Monate auf dem Niveau von Dezember 2020, d. h. vor der Marktliberalisierung, gedeckelt werden.




    – Die am Montag von der rumänischen Nationalbank bekannt gegebenen Wechselkurse der rumänischen Landeswährung Leu lauten wie folgt:


    1 Euro wurde mit 4,9440 Lei quotiert, 1 US-Dollar mit 4,3296 Lei, 1 Schweizer Franken mit 4,7390 Lei und 1 Pfund Sterling 5,9242 Lei.




    Wetter — Es regnet im Westen, Norden und in der Landesmitte. Am Abend wird starker Schneefall in den Bergen, im Nordwesten und in der Landesmitte erwartet. Der Wind weht vorwiegend in Gebirge stark, insbesondere auf den Bergkämmen, mit Böen von bis zu 90–120 km/h. Die Höchstwerte lagen heute zwischen minus 2 und 8 Grad Celsius. In Bukarest wurden am Mittag 8 Grad gemessen.


  • Neue Regeln für die Teilnahme am Schulunterricht

    Neue Regeln für die Teilnahme am Schulunterricht

    Das rumänische Nationale Komitee für Notfallsituationen hat die epidemiologischen Kriterien geändert, nach denen die voruniversitäre Ausbildung funktioniert. Auf der Grundlage einer gemeinsamen Anordnung des Bildungsministeriums und des Gesundheitsministeriums wird von nun an die Belegungsrate der Krankenhausbetten auf Kreisebene berücksichtigt, die für die Behandlung von Patienten mit COVID-19 vorgesehen sind. Die Kurse werden also in allen voruniversitären oder verwandten Bildungseinrichtungen in den Bezirken durchgeführt, in denen dieser Indikator bei höchstens 75 % liegt. Oberhalb dieses Niveaus werden die Kurse online abgehalten.



    Der Unterricht wird erst wieder aufgenommen, wenn die Bettenbelegungsrate für Covid-Patienten auf Bezirksebene unter 70 % fällt. Zu diesem Zweck sind die Bezirksdirektionen für öffentliche Gesundheit und die Stadtverwaltung von Bukarest verpflichtet, auf ihrer Website wöchentlich die Bettenbelegungsrate zu veröffentlichen, wobei der Donnerstag als Referenztag gilt, und zwar auf der Grundlage der in der “MS-Alarm”-Plattform vorhandenen Daten. Auf der Ebene der Hauptstadt und des Kreises Ilfov wird die kumulierte Bettenbelegungsrate für beide administrativ-territorialen Einheiten veröffentlicht. Andererseits werden die Kurse mit physischer Anwesenheit beim Auftreten von drei bestätigten Krankheitsfällen mit dem SARS-CoV-2-Virus in einer Gruppe von Vorschulkindern oder Vorschulkindern, Grundschülern, Mittelschülern, Gymnasiasten, Berufsschülern und Oberschülern für einen Zeitraum von 10 Tagen ausgesetzt. In diesem Jahr haben Vorschulkinder und Studenten keine Pause zwischen dem ersten und zweiten Semester, das letzte beginnt am Montag, dem 17. Januar. Die nächste Ferien – die Frühlingsferien – finden von Freitag, 15. April, bis Sonntag, 1. Mai, statt.



    Auf der anderen Seite gab es am Donnerstag in Bukarest Proteste von Bildungsgewerkschaftern, die behaupten, dass die Regierung die Einnahmen aus dem System nicht entsprechend dem Gehaltsgesetz von 2017 erhöht hat. Sie sagen, dass die Erhöhung von nur 4% seit Anfang des Jahres zu allgemeiner Unzufriedenheit unter den Bildungsangestellten geführt hat und drohen mit Streiks. Die Lehrer beschweren sich auch darüber, dass sie die einzigen Haushaltsangestellten sind, die keine Boni für die Arbeitsbedingungen erhalten. Auch die Schüler und ihre Eltern sind unzufrieden, nachdem das Bildungsministerium letzte Woche den Notendurchschnitt für die Vergabe von Leistungsstipendien von 8,50 auf 9,50 erhöht hat. Studentenorganisationen behaupten, dass Hunderttausende von ihnen diesen finanziellen Anreiz verlieren und haben verschiedene Proteste gestartet. Der zuständige Minister Sorin Câmpeanu teilte mit, dass in diesem Jahr insgesamt 660.000 Studierende in den Genuss mehrerer Stipendienarten kommen werden.

  • Nachrichten 08.11.2021

    Nachrichten 08.11.2021

    In Bukarest hat der Parteirat der PSD beschlossen, Verhandlungen mit der PNL, der UDMR und den Minderheiten aufzunehmen, um eine Regierung zu bilden, teilte der Erste Vizepräsident der Sozialdemokraten Sorin Grindeanu heute mit. Die PNL wird heute auch über die Verhandlungen mit USR und PSD über die Bildung der nächsten Regierung entscheiden. Am Wochenende fanden in beiden Parteien Gespräche statt, und die Sozialdemokraten arbeiteten an einem Regierungsprogramm, das von den Liberalen akzeptiert und in ein gemeinsames Programm aufgenommen werden sollte. Die USR wartet auf die Entscheidung der PNL, ob sie das Bündnis wiederherstellen oder die Verhandlungen mit der PSD fortsetzen will. Wir erinnern daran, dass die Minderheitsregierung aus PNL und UDMR von Florin Cîțu durch einen Misstrauensantrag abgesetzt wurde. Am vergangenen Donnerstag kündigte Präsident Klaus Iohannis an, er werde die Parteien erst dann zu Konsultationen einladen, wenn sich eine parlamentarische Mehrheit herauskristallisiert hat.



    Die rumänische Regierung hat den Alarmzustand ab Dienstag, 9. November, im ganzen Land um 30 Tage verlängert. Alle bisher beschlossenen Maßnahmen bleiben in Kraft, darunter die Maskenpflicht auch im Freien, Zugang zu mehr Aktivitäten auf Basis des grünen Zertifikats und ein kürzeres Programm für Geschäfte. In den letzten 24 Stunden wurden in Rumänien mehr als 4.200 COVID-19-Fälle und 241 Todesfälle gemeldet. Die Situation in den Krankenhäusern verbessert sich jedoch nicht. Inzwischen nimmt das Interesse an Impfungen wieder ab. Weniger als 25.000 Menschen erhielten innerhalb von 24 Stunden die erste Dosis eines COVID-19-Impfstoffs oder die Einzeldosis-Impfung. Dies ist der niedrigste Stand seit drei Wochen. Mehr als eine Million Rumänen haben die Auffrischungsimpfung erhalten, obwohl die Verabreichung erst Ende September begann.



    In Rumänien hat am Montag die Schule wieder mit Präsenzunterricht nur in Bildungseinrichtungen, in denen mindestens 60 % des Personals geimpft sind, begonnen. Von den 3 Millionen Schülern können nur 1,8 Millionen am Unterricht teilnehmen. Die Behörden haben beschlossen, dass die Schulen jeden Freitag ihre Impfraten bekannt geben. Die Schüler waren je nach Schulzyklus eine oder zwei Wochen zu Hause, und das Bildungsministerium hat die Struktur des Schuljahres geändert, um den Stoff nachzuholen, der in dieser Zeit gelernt werden musste. Das Ministerium hat außerdem angekündigt, dass heute mit Schulinspektionen begonnen wird, um die Einhaltung der Gesundheitsvorschriften zu überprüfen, und dass innerhalb von zwei Wochen zweimal wöchentlich nicht-invasive Tests zum Nachweis des Coronavirus an Schüler und Lehrer verteilt werden sollen.



    Die Zahl der an den rumänischen Grenzkontrollstellen registrierten ausländischen Besucher lag in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei über 5.100.000 und damit um fast 25 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie aus den vom Nationalen Institut für Statistik zentral erfassten Daten hervorgeht. Die meisten ausländischen Besucher kamen aus Ländern in Europa (95,7 %), wobei der größte Anteil auf Besucher aus Bulgarien, der Republik Moldau und der Ukraine entfiel. Andererseits lag die Zahl der Abreisen rumänischer Besucher ins Ausland in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 bei fast 8.900.000, was einem Anstieg von etwa 13 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020 entspricht. Der Straßenverkehr wurde von ausländischen Besuchern am häufigsten für Reisen nach Rumänien genutzt und wird von Rumänen, die ins Ausland reisen, weiterhin bevorzugt.

  • Unterricht in der Pandemie: widersprüchliche Regelungen, allgemeine Unzufriedenheit

    Unterricht in der Pandemie: widersprüchliche Regelungen, allgemeine Unzufriedenheit




    Einige Schulen haben den Präsenzunterricht ausgesetzt — die Entscheidung darüber wird den Kommunalbehörden überlassen, und diese ist nicht mehr an die Inzidenzzahl in der jeweiligen Ortschaft gekoppelt, sondern an die Anzahl der Covid-19-Erkrankungen in der jeweiligen Bildungseinrichtung. Au‎ßerdem sind in Kindergärten und Schulen Schnelltests mit Speichelabnahme für Schüler, Lehrkräfte und Verwaltungspersonal verpflichtend. Zuvor hatten sich einige Eltern gegen die Nasentests beschwert — bei unsachgemä‎ßer Handhabung bestünde Gefahr, dass Kinder sich verletzen. Wenn ein einziger Covid-19-Fall in einer Schulklasse festgestellt wird, wird die gesamte Klasse für eine Woche in den Fernunterricht versetzt und kann bei negativen Tests ab dem 8. darauffolgenden Tag wieder in Präsenzunterricht übergehen. Sollten Eltern sich weigern, ihre Kinder testen zu lassen, müssen die betreffenden Schüler weiterhin zu Hause bleiben und auf Online-Unterricht zurückgreifen.



    Nicht alle sind glücklich mit dieser Lösung, manche Eltern und Schüler fordern eine generelle Versetzung des Unterrichts ins Home Schooling per Internet, wenn die Inzidenz in der betreffenden Ortschaft 6 Neuerkrankungen pro 1 000 Einwohner übersteigt. Der Nationale Schülerrat verwies seinerseits darauf, dass in weniger als einem Monat seit Schulbeginn über 13 000 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 4 000 Lehrkräfte sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Dies sei auf die bislang unzureichenden Tests an Schulen sowie auf Fahrlässigkeit im Umgang mit zusätzlichen Schutzma‎ßnahmen zurückzuführen. Durch die laxen Regelungen und die Abkopplung der Entscheidung für den Online-Unterricht von der Inzidenzzahl würden Schüler, die an chronischen Krankheiten leiden, zusätzlich gefährdet. Die Weiterführung des Präsenzunterrichts bei steigenden Infektionsszahlen sei verantwortungslos, zumal viele Schülerinnen und Schüler öffentliche Verkehrsmittel nutzen und somit zu einer sogenannten community transmission“ — einer Übertragung des Virus innerhalb der Gemeinschaft beitragen würden, so die Verlautbarung des Nationalen Schülerrates. Viele Eltern sind ebenfalls unzufrieden, fordern verstärkt Online-Unterricht und lasten die chaotischen Zustände den Behörden an.



    Die Lage ist kaum besser im Hochschulbetrieb. Die Rektoren äu‎ßern sich ausdrücklich für eine Pflicht des grünen Impfpasses, den Nachweis der Genesung oder den Vorweis eines negativen PCR-Tests für das Betreten der Unis und der Campus. Die Rektorenkonferenz hat in diesem Sinne eine Änderung der einschlägigen Gesetzgebung gefordert und geht sogar noch weiter — nur noch nachweislich Geimpfte sollen nach Auffassung der Hochschulleiter Gelände und Gebäude der Unis betreten dürfen. Ausgenommen davon sollen nur Studierende und Lehrkräfte sein, bei denen die Impfung aus medizinischen Gründen kontraindiziert ist.



    Der interimistische Bildungsminister Sorin Cîmpeanu konterte den Vorsto‎ß der Rektorenkonferenz und sagte, die Regierung könne in der derzeitigen politischen Konstellation keine Gesetzesinitiativen ergreifen, allein das Parlament sei dazu befugt. In Absprache mit der Rektorenkonferenz habe man aber die Verfassung eines offenen Briefes an alle parlamentarischen Parteien in Erwägung gezogen, mit dem Stellungnahmen von denselben zur möglichen Verschärfung der Ma‎ßnahmen im Hochschulunterricht eingeholt werden sollen. Im Fall, dass der grüne Impfpass verpflichtend für den universitären Bereich wird, soll das für Studierende, Lehr- und Verwaltungspersonal gleicherma‎ßen gelten, fügte Minister Cîmpeanu noch hinzu.



    Die Studentenvertretungen sind jedoch gegen eine Impfpflicht, eine generelle Stellungnahme blieb jedoch vorerst aus. Die Impfrate an rumänischen Hochschulen und Unis liegt bei 50–55% — weit unter dem europäischen Durchschnitt. Einzige Ausnahme: die Medizinische Universität im zentralsiebenbügischen Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch), wo die Impfrate laut eigenen Angaben über 90% beträgt.

  • Schuljahresbeginn 2021/2022 in Corona-Zeiten

    Schuljahresbeginn 2021/2022 in Corona-Zeiten


    Eines der von den Ministerien für Gesundheit und Bildung ausgearbeiteten Szenarien sieht vor, dass der Präsenzunterricht stattfindet, wenn die Corona-Inzidenzrate vor Ort unter oder gleich 6 je 1.000 Einwohner ist. Das zweite Szenario, das der Online-Unterricht in Kraft tritt, wenn die Inzidenzrate die Schwelle von sechs je Tausend Einwohner überschreitet. Begründet wird diese Schwelle mit unbefriedigenden Bildungsergebnissen in letzten Schuljahr, das zum größten Teil online stattfand. Die Behörden wollen nun diesen Beschluss allen Beteiligten erklären. Bildungsminister Sorin Câmpeanu : In jeder Schule ist jemand für den Kontakt zwischen Menschen mit medizinischem Fachwissen und Eltern verantwortlich, um Fragen zum Thema Impfung zu beantworten und natürlich die Verhaltensregeln zu erklären. Wir beginnen mit den absolut notwendigen Maskenschutz in den Innenräumen, fahren fort mit dem Abstand halten, soweit es möglich ist, dem Lüften der Klassenräume und der Einhaltung der Hygienevorschriften. Gleichzeitig müssen wir die Bedeutung und Notwendigkeit der Impfung verdeutlichen, denn nur die Impfung kann diese Krise beenden.“




    Zum Impftempo sagte der Minister, dass die Fortschritte sehr langsam sind“. Drei Tage vor Unterrichtsbeginn waren etwas mehr als 15 % der Schüler über 12 Jahren geimpft, während von allen im Unterrichtswesen Beschäftigten 61 % vollständig geimpft waren. Sorin Câmpeanu erklärte auch, wie das Ministerium dieses Problem handhaben will.


    In den Unterrichtsszenarien wird nicht zwischen geimpften und ungeimpften Schülern unterschieden. Wenn wir in einem Ministerialerlass diesen Unterschied ohne eine Rechtsgrundlage machen würden, würden wir unter das Gesetz der Diskriminierung fallen. Das verstehe ich. Das bedeutet nicht, dass es nicht möglich wäre, die Impfung voranzubringen. Andererseits setzen wir in einer Klasse mit Corona-Kranken die medizinischen Protokolle um. Dabei wird für Schüler über zwölf Jahren, die geimpft werden können, wohl ein Unterschied gemacht. Diese haben weiterhin die Möglichkeit die Schule zu besuchen. Auch kann die Dauer des Online-Unterrichts im Krankheitsfall verkürzt werden. Wenn sich der zuvor infizierte Schüler nach einer Woche testen lässt und das Ergebnis negativ ausfällt, kann er die Schule ab dem achten Tag wieder besuchen, nicht wie zuvor ab dem 15. Die Isolation-Zeit wurde also verkürzt. Diese Möglichkeit wurde geschaffen, um die Online-Lernzeit zu verkürzen.“




    Die schleppende Impfung der Schüler hängt im großen Masse von der Einstellung der Eltern ab, die sich im Laufe der Pandemie verändert hat, wie eine kürzlich durchgeführte Online-Studie zeigt, die der Kinderarzt Mihai Craiu vorstellte. In diesem Jahr haben wir eine prospektive Studie über die Wahrnehmung der Eltern durchgeführt, auf der Grundlage eines Fragebogens, der an drei Tagen verteilt und von mehr als 1.290 rumänischen Eltern, überwiegend Müttern im städtischen Raum mit höherer Bildung, beantwortet wurde. Die Angst vor Corona ist bei den Erwachsenen, die an der Umfrage teilgenommen haben, deutlich zurückgegangen. Die Angst vor einer Ansteckung der Kinder in der Familie ist seit Beginn der Pandemie von 76 % auf fast 50 % gesunken. Der Rückgang der Angst vor der Ansteckung der Kinder ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass viele Erwachsene bereits geimpft sind.“




    Es wichtig, die Eltern in Informationsgesprächen über den Corona-Impfstoff so gut wie möglich aufzuklären, sagt Mihai Craiu, PhD. Wir müssen mit den Eltern über die Impfstoff-Sicherheit sprechen. Weltweit wurden fast fünfeinhalb Milliarden Dosen verabreicht. Das ist eine sehr solide Zahl, denn es gibt keinen anderen modernen Impfstoff, der in weniger als einem Jahr seit seiner Einführung in so großem Umfang verabreicht wurde, ohne dass es zu groben Anzeichen von unerwünschten Wirkungen kam. Offensichtlich gibt es Fragen der pädiatrischen Sicherheit. Es besteht die Gefahr einer Myokarditis, insbesondere bei Jungen, aber im Gegensatz zu den Schäden, die durch Corona selbst und später durch das pädiatrische multisystemische Entzündungssyndrom verursacht werden, sind diese viel seltener und nicht so ernst. Bei kaukasischen Kindern, d. h. Kindern wie denen in Rumänien, die vor der Impfung gesund waren, gab es keine Todesfälle.“




    Mit dem Wissen, dass jeder das Recht hat, für sich und seine Familie zu entscheiden, vermied der Verband der Elternorganisationen, eine kategorische Empfehlung für oder gegen die Impfung abzugeben, sagt dessen Vorsitzender Iulian Cristache. Das ist viel zu privat, als dass wir als Verband eine Impfung empfehlen könnten. Aber wir können die Eltern durch Informationskampagnen, die wir bereits mit dem Bildungsministerium und der rumänischen Regierung durchgeführt haben, unterstützen. Wir führten Kampagnen in den Schulen durch, organisierten auf Landkreisebene Treffen mit den Schulinspektoren, Schulleitern und Eltern, die Zeit hatten, und sich per Videokonferenz einschalten konnten. Ich möchte die Informationen über die Impfstoffe ausgewogen vermitteln, denn es ist keine leichte Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, die nur in der Familien getroffen werden kann. Wir fordern beide Ministerien auf, mit Fachleuten in die Schulen zu gehen, um die Eltern zu informieren. Dann müssen die Eltern für ihr eigenes Kind entscheiden.“




    Iulian Cristache führt das Beispiel seiner eigenen Familie an. Meine Frau und ich haben uns impfen lassen, weil wir uns bewusst waren, dass dies – zumindest nach den uns vorliegenden Informationen – die einzige Möglichkeit ist, uns vor diesem Virus zu schützen. Allerdings hatten wir uns schon infiziert und mussten für 14 Tage zu Hause unter Quarantäne stehen. Wir wissen, dass es nicht leicht ist, wir hatten diese unangenehme Erfahrung erlebt. Aber meine Tochter, die in diesem Jahr 16 wird, wollte sich nicht impfen lassen. Wir haben mit ihr gesprochen, und sie hat beschlossen, noch eine Weile zu warten. Sie sagte nicht, dass sie sich überhaupt nicht impfen lassen will. Jetzt, zumindest für eine kurze Zeit, will sie es nicht, und wenn sie sich entschieden hat, wird sie uns Bescheid sagen, und dann wird sie sich impfen lassen.“




    Sowohl der Vertreter der Elternverbände als auch Erziehungsexperten weisen darauf hin, dass einer der Gründe für die Zurückhaltung der Familien bei der Impfung ihrer Kinder die Vielfalt der gegensätzlichen offiziellen und inoffiziellen Informationen ist. In den Medien und in den sozialen Netzwerken werden widersprüchliche Informationen über die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Impfstoffs verbreitet.

  • EduBuzz: Der Bildungsbus für benachteiligte Kinder

    EduBuzz: Der Bildungsbus für benachteiligte Kinder

    Natalia Ginghina und Adrian Secal sind die Lehrer, die Edubuzz – den Bildungsbus – ins Leben gerufen haben. Edubuzz ist ein Wohltätigkeitsprojekt, dem sogar Simona Halep, die weltberühmte Tennisspielerin, ihren Geburtstag spendete.



    Adrian erzählte uns mehr über das Projekt:



    Es ist eine Art Nachhilfeunterricht. Wir dachten an einen Raum, der außerhalb der Schule liegt und so nah wie möglich an den Kindern ist, damit sie die Möglichkeit haben, nach der Schule dort noch eine Weile zu bleiben. Es gibt viele Kinder, die nicht eingeschult sind oder nicht mehr zur Schule gehen. Es ist eine Gemeinde, in der die Zahl der Schulabbrecher und der Schulschwänzer recht hoch ist, und es gibt auch viele Kinder, die nicht am Unterricht teilnehmen. Und deshalb haben wir auch gemeint, dass wir ihnen die Möglichkeit geben wollen, weiter zur Schule zu gehen oder zu lernen, weil einige von ihnen vielleicht gar nicht zur Schule gegangen sind.



    Und Natalia fügte hinzu:



    Die Idee entstand aus dem Bedürfnis, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, als wir ohnehin schon in der Schule verbrachten, und ihnen mehr gemeinsame Aktivitäten anzubieten. Aber nachdem wir den Bus gebaut und diesen Standort gefunden haben, kamen wir zum Schluss, dass dieser Bus nicht nur für Kinder gedacht ist, die in der Schule sind, sondern auch für Kinder, die aus irgendeinem Grund nicht in der Schule sind. Es ist eine Art After-School, geht allerdings über die Grenzen eines einfachen After-Schools hinaus. Es wird nämlich zu einem Bildungsort.



    Natalia und Adrian mussten die hohe Schulabbrecherquote in der Gegend oder die unkalkulierbare Häufigkeit des Schulbesuchs von Kindern berücksichtigen. Was ihr Projekt auszeichnet, ist seine Anpassungsfähigkeit, wie Natalia uns erzählte:



    Wir haben ein System, das an die Bedürfnisse hier angepasst ist, das heißt, wir ziehen eher das Drop-in-System vor als das Terminsystem. Bisher haben wir fast 200 Kinder im Dorf erreicht. Die Arbeit mit ihnen erfolgt nicht nach dem klassischen System, wo das Kind wöchentlich oder regelmäßig in die Schule geht, sondern es variiert, je nachdem, was im Dorf und was in der Schule zu der Zeit passiert oder je nach Wetter und Jahreszeit. Wenn es eine Periode gibt, in der sie auf dem Hof oder im Wald oder im Dorf arbeiten müssen, dann kommen sie nicht zu uns. Sie kommen erst dann wieder, wenn sie es sich leisten können. Es gibt dort keinen normalen, standardisierten Tag, sondern vielmehr Aktivitäten, die auf Alphabetisierung basieren – Lesen, Schreiben, pädagogische Spiele, Aktivitäten im Hof, wie Gartenarbeit, Schule im Freien. Die Kinder spielen außerhalb des Busses, wir bieten ihnen Gitarrenunterricht und organisieren Lagerfeuer, wenn das Wetter es zulässt, aber auch Ausflüge, Spaziergänge in der Gegend oder ein bisschen weiter.



    Ich fragte unsere Gesprächspartnerin nach dem Fahrplan des Busses:



    Grundsätzlich versuchen wir, so früh wie möglich am Morgen hier zu sein. Irgendwo gegen 09.30 Uhr fangen wir an und manchmal bleiben wir bis zum Abend nach 08.30, sogar 09.00. Es gibt Kinder, die manchmal bis zu dieser Zeit bleiben, weil sie verschiedene Dinge zu tun finden. Im Dorf gibt es keinen Platz, wo sie hingehen und spielen können, oder einen leicht zugänglichen Ort, also bleiben sie lieber hier, auf dem Gelände, weil sie hier ein Buch finden, etwas lesen, in den Hängematten sitzen. Sie helfen uns bei der Hausarbeit, die wir hier machen müssen, um den Bus herum, auf dem Hof, sogar im Bus. Wir haben auch viele Brettspiele und bieten ihnen auch andere Arten von Aktivitäten. Deshalb bleiben sie oft lieber hier und zwar ziemlich viel.



    Natalia bringt mehr Einzelheiten:



    In der Regel ist Adrian vormittags im Bus, er hat nämlich ein flexibles Arbeitsprogramm. Ich komme hierher, nachdem ich meinen Unterricht beendet habe, das heißt, je nach Wochentag, um 11, 12 oder 14 Uhr. Nachmittags haben wir eine weitere Kollegin, eine Lehrerin aus einem anderen Ort, die mithilft. Und jetzt suchen wir auch Leute aus dem Dorf, mit denen wir zusammenarbeiten können. Wir wollen nämlich mehr Erwachsene im Raum haben, zumal wir gerne mehr und mehr Ausflüge machen würden. Es ist sehr schön hier bei uns zu Hause. Und dann, für die Kinder, die wir nicht mitnehmen können, haben wir immer noch genug Platz zur Verfügung.



    Was die Pläne betrifft, so gibt es viele, so wie Adrian sie uns beschrieben hat:



    Wir haben hier einen Raum, den wir so einrichten wollen, dass er den Kindern möglichst viele Einrichtungen und Möglichkeiten bietet. Daher ist jede Art von Unterstützung für uns willkommen. Wir wollen einen Hygienebereich machen, mit Toiletten, Duschen, Waschmaschinen, einen pädagogisch-kulturellen Bereich, einen Raum in einem Schuppen, mit einer kleinen Bühne, mit Tischen, Stühlen und den Raum im größeren Innenhof einrichten. Dort wollen wir auch Plätze anbieten, wo die Kinder entweder im Schatten sitzen und noch etwas lernen können. Denn es soll ja nicht alles nur im Bus stattfinden. Wir wollen den ganzen Raum nutzen, den wir zur Verfügung haben.



    Und es gibt auch Pläne für einen weiteren Bus, erzählte uns Natalia:



    Im hinteren Bereich haben wir sogar noch den zweiten Bus, den wir mitgebracht haben. Er ist aber noch nicht in Betrieb. Der Plan ist, dort mit den Kindern aus dem Dorf zusammenzuarbeiten. Es gibt also viele Bedürfnisse und Wünsche für die Entwicklung. Wir könnten mehr Hilfe gut gebrauchen, Erwachsene, die uns auf die eine oder andere Weise unterstützen, jeder nach seinen Möglichkeiten und Wünschen. Leute die bereit sind, ihre Fähigkeiten bei der Arbeit oder im Umgang mit Kindern, physisch oder online, einzubringen. Auch Spenden sind willkommen. Es gibt viele Möglichkeiten, die wir ausbauen könnten, wenn wir ein größeres Team wären.



    Eine Geschichte von Menschen, die den Ort heiligen, und eine Einladung zum Helfen.

    Audiobeitrag hören: