Tag: Ursula von der Leyen

  • „ReArm Europe“: EU stockt Verteidigungsausgaben auf

    „ReArm Europe“: EU stockt Verteidigungsausgaben auf

     

     

    Unter den Schlagworten „ReArm Europe“ hat die Europäische Kommission vor kurzem einen Fünf-Punkte-Plan zur Aufrüstung Europas vorgeschlagen, der in den nächsten vier Jahren 800 Mrd. EUR an Mitteln lockermachen könnte. Gleichzeitig sollen die Mitgliedsländer mehr Spielraum erhalten, um die üblicherweise strengen Schulden- und Defizitregeln der EU für Verteidigungsausgaben einzuhalten, sowie die Möglichkeit, verfügbare Mittel für regionale Entwicklung und militärische Investitionen umzuwidmen. Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen dazu in ihrer Stellungnahme:

    Wir leben in äußerst bedeutungsvollen und gefährlichen Zeiten. Ich brauche nicht zu beschreiben, wie ernst die Bedrohungen sind, denen wir ausgesetzt sind. Oder die verheerenden Folgen, die wir zu tragen haben werden, sollten diese Bedrohungen eintreten. Denn die Frage ist nicht mehr, ob die Sicherheit Europas wirklich bedroht ist, oder ob Europa mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernehmen sollte. Die Antworten auf diese Fragen kennen wir nämlich schon lange. Die eigentliche Frage, die sich uns stellt, ist, ob Europa bereit ist, so entschlossen zu handeln, wie es die Situation erfordert. Und ob Europa bereit und in der Lage ist, mit der nötigen Geschwindigkeit und dem nötigen Ehrgeiz zu handeln.“

     

    Bei verschiedenen Treffen in den letzten Wochen sei die Antwort aus den europäischen Hauptstädten ebenso laut wie deutlich gewesen, so Ursula von der Leyen: „Wir befinden uns in einer Ära der Aufrüstung, und Europa ist bereit, seine Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. Dies ist sowohl eine Antwort auf die kurzfristige Dringlichkeit, zu handeln und die Ukraine zu unterstützen, als auch eine Antwort auf die langfristige Notwendigkeit, dass Europa viel mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernimmt.“ Ideen, die auch auf dem Sondergipfel in Brüssel mit Nachdruck vertreten wurden.

     

    Doch was hat die Europäer so sehr beunruhigt? Der Universitätsprofessor für Geschichte und ehemalige Außenminister Adrian Cioroianu, glaubt, dass es die Abwendung Amerikas von Europa war, die sich allerdings schon vor Trumps Einzug ins Weiße Haus abgezeichnet habe:

    Natürlich haben schon lange vor Donald Trump amerikanische Präsidenten über eine stärkere Beteiligung Europas am gemeinsamen Bündnis gesprochen, von George Bush Jr. über Präsident Obama bis Joe Biden. Nur wurde uns das nahegelegt, als noch Frieden herrschte. Oder wir sahen es als eine Zeit des Friedens an. Ich meine, die Welt zuckte nicht zusammen, als 2008 die Olympischen Spiele im Sommer stattfanden und Russland in Georgien einmarschierte, um die abtrünnigen Provinzen zu unterstützen – der Westen schien damals nicht besonders beunruhigt. Selbst 2014, als Russland die Krim annektierte, waren wir nicht sonderlich besorgt. Auch 2022 waren wir wegen der Ukraine zwar etwas nervös, aber nicht in diesem Maße alarmiert wie heute.“

     

    Die heutige Nervosität in Europa, fügt Cioroianu hinzu, rühre von diesen fast zwei Monaten her, seit denen die Europäer nicht nur festgestellt haben, dass es niemanden gibt, der Donald Trump Paroli bieten kann, sondern auch, dass die Leute, mit denen er sich in seiner Regierung umgeben hat, ihn zu seinen Handlungen sogar ermutigen. Und das I-Tüpfelchen, das der ganzen Geschichte die Krone aufgesetzt habe, sei die Ähnlichkeit der Auslegungen zu bestimmten Themen, die uns heute aus Washington und Moskau gleichermaßen erreichen. So etwas habe es noch nie gegeben, nicht einmal in der ersten Amtszeit von Donald Trump, geschweige denn bei anderen amerikanischen Präsidenten, meint weiter Professor Adrian Cioroianu.

    Europa war bislang eine Wirtschaftsmacht, eine demografische Macht, eine intellektuelle Macht, hatte jedoch kaum die Kraft, um mit einer Militärmacht gleichgesetzt zu werden. Europa hat in den letzten 70–80 Jahren nicht darüber nachgedacht, der Bereich Verteidigung wurde nicht prioritär behandelt. Nach den 1990er Jahren ging es eher um die Aufnahme Mittel- und Osteuropas in die EU, obwohl schon damals Diskussionen über eine gemeinsame Sicherheitspolitik begonnen hatten. Doch die Integration Mittel- und Osteuropas ließ die Sicherheit in den Hintergrund treten.“

     

    Der Plan der Kommissionspräsidentin enthält fünf Finanzierungsinstrumente: Das erste ist die Erhöhung der nationalen Verteidigungshaushalte um 1,5 %, wodurch in den nächsten vier Jahren rund 650 Mrd. EUR aufgebracht werden müssen, die nicht in die Berechnung der nationalen Haushaltsdefizite einfließen würden. Ein zweites Instrument sind Darlehen für gemeinsame europäische Verteidigungsprojekte im Wert von 150 Mrd. EUR. Dabei geht es um erhöhte Ausgaben für und gemeinsame Investitionen in gesamteuropäische Fähigkeiten wie Luftverteidigung, Artilleriesysteme, Raketen, Drohnen, aber auch in Cyberspace oder militärische Mobilität. Dieses Instrument wird den Mitgliedstaaten helfen, eine Nachfrage für die Industrie zu schaffen, und mit dieser Ausrüstung werde die EU auch die Hilfe für die Ukraine massiv aufstocken, sagt Ursula von der Leyen.

     

    Das dritte Instrument betrifft die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, Kohäsionsfonds für Verteidigungsprojekte zu nutzen, während die beiden letzten Aktionsbereiche auf privates Kapital in Verbindung mit Darlehen der Europäischen Investitionsbank abzielen: „Dies ist die Stunde Europas, und wir müssen sie nutzen“, betonte die Leiterin der EU-Kommission.

  • Rumänien reagiert auf Vorwürfe des russischen Geheimdienstes

    Rumänien reagiert auf Vorwürfe des russischen Geheimdienstes

    Die rumänischen Behörden haben Behauptungen des russischen Auslandsgeheimdienstes entschieden zurückgewiesen, wonach die EU Druck auf Rumänien ausgeübt habe, um die Kandidatur des unabhängigen Călin Georgescu bei den Präsidentschaftswahlen im Mai zu verhindern. Laut dem russischen Dienst soll EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die rumänische Regierung aufgefordert haben, Georgescu von der Wahl auszuschließen – andernfalls drohe eine Einschränkung des Zugangs zu EU-Finanzmitteln. Belege für diese Anschuldigungen legte der Geheimdienst jedoch nicht vor.

    Eine ähnliche Darstellung hatte auch Georgescu selbst kürzlich in einem Interview mit Journalist James Freeman geäußert. Dabei forderte er die Abhaltung eines Referendums über einen möglichen Austritt Rumäniens aus der EU und der NATO. Die rumänischen Behörden betonen, dass es keinerlei Hinweise auf eine solche Einflussnahme gebe und werten die russischen Vorwürfe als haltlose Propaganda.

    Das rumänische Außenministerium bezeichnete die Vorwürfe als „lächerlich und völlig unbegründet“ und erklärte, sie seien Teil einer hybriden Kampagne zur Destabilisierung der Demokratie. „Die Gesamtheit dieser Aktivitäten, die öffentliche Botschaften, Beeinflussungskampagnen und Einmischung in demokratische Prozesse umfassen, zielt darauf ab, das Vertrauen in die Behörden zu untergraben und Rumäniens Mitgliedschaft in der EU und der NATO zu kritisieren“, hieß es in einer Stellungnahme.

    Premierminister Marcel Ciolacu verurteilte die russischen Kommentare scharf und bezeichnete sie als untragbar. „Russland kann den rumänischen Behörden nicht vorschreiben, gegen wen sie zu ermitteln haben und gegen wen nicht. Russland kann den Rumänen nicht vorschreiben, wen sie zu wählen haben, und kann kein Vorbild für eine gute demokratische Praxis sein“, schrieb er in einem sozialen Netzwerk.

    Die Präsidentin der Mitte-Rechts-Partei USR, Elena Lasconi, sieht in den jüngsten Äußerungen Moskaus eine offene und offizielle Unterstützung für Călin Georgescu. Georgescu, der bei den rumänischen Wahlen überraschend den ersten Platz belegte, sollte im Dezember in der Stichwahl gegen Lasconi antreten. Inzwischen wurde er jedoch für 60 Tage unter richterliche Kontrolle gestellt. Ihm ist es untersagt, das Land ohne Genehmigung der Justizbehörden zu verlassen sowie legionistische, faschistische, antisemitische, rassistische oder fremdenfeindliche Inhalte in sozialen Medien zu verbreiten.

    Die Staatsanwaltschaft wirft Călin Georgescu vor, gemeinsam mit Söldnern eines zuvor unbekannten Horațiu Potra einen Plan zur Destabilisierung Rumäniens entwickelt zu haben. Hintergrund ist die Entscheidung des Verfassungsgerichts, die Ergebnisse der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen für ungültig zu erklären. Die Richter begründeten dies mit einer mutmaßlichen ausländischen Einflussnahme. Die Wahlen sollen im Mai wiederholt werden. Georgescu ist in zwei Fällen ins Visier der Justiz geraten: In einem Verfahren wurde er bereits wegen Handlungen gegen die verfassungsmäßige Ordnung angeklagt. Im zweiten Fall befinden sich Potra und seine Söldner in Untersuchungshaft.

  • KI-Gipfel in Paris: Rumänien will regionales Zentrum für KI werden

    KI-Gipfel in Paris: Rumänien will regionales Zentrum für KI werden

     

     

    Mehr als 60 Länder von allen Kontinenten haben am Dienstag in Paris eine gemeinsame Erklärung für eine „offene, integrative und ethische künstliche Intelligenz“ unterzeichnet, die am Ende eines von Frankreich und Indien gemeinsam geleiteten Gipfels verabschiedet wurde. „Wir betonen die Notwendigkeit einer globalen Reflexion, insbesondere über Fragen der Sicherheit, der nachhaltigen Entwicklung, der Innovation, der Achtung des Völkerrechts, einschließlich der humanitären Rechte und der Menschenrechte, der Gleichstellung der Geschlechter, der sprachlichen Vielfalt, des Verbraucherschutzes und der Rechte des geistigen Eigentums“, heißt es in der Erklärung, der sich die Länder der Europäischen Union, Kanada, Indien, China, Australien und Staaten der Afrikanischen Union angeschlossen haben.

    Der Schirmherr des Treffens, der französische Präsident Emmanuel Macron, wird vom Korrespondenten von Radio Rumänien in Paris wie folgt zitiert: „Wir wollen einen Rahmen, der den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Massenkontrolle verhindert. Wir legen hier also nicht nur die Grundlagen für Innovation und Fortschritt, sondern auch für das Vertrauen, das es der künstlichen Intelligenz ermöglicht, sich weiterzuentwickeln und nachhaltig zu bleiben.“

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat im Rahmen des KI-Gipfels den Start der weltweit größten öffentlich-privaten Partnerschaft auf EU-Ebene angekündigt. Unter den Stichworten „A.I. Champions Initiative“ sollen Spitzenakteure der Hightech- und IT-Branche eine Rekordinvestition von 200 Mrd. Euro im Bereich der künstlichen Intelligenz tätigen. Europa werde der führende Kontinent für künstliche Intelligenz werden, der zugleich die Menschenrechte und demokratischen Werte respektiert, sagte Von der Leyen in diesem Zusammenhang.

     

    Der beim Treffen anwesende rumänische Minister für Wirtschaft und Digitalisierung, Bogdan Gruia Ivan, erklärte gegenüber Radio Rumänien, dass Bukarest bereit sei, seinen Teil zur Entwicklung dieser Zukunftstechnologie beizutragen:

    Europa hat endlich erkannt, wie wichtig es ist, am Tisch derer zu sitzen, die die Zukunft der Welt gestalten. Deshalb ist auch Rumänien dabei. Vor zwei Monaten haben wir eine Finanzierungsvereinbarung über 64 Mio. EUR für das rumänische Zentrum für künstliche Intelligenz unterzeichnet, das die technischen Universitäten Rumäniens miteinander verbindet und uns automatisch in dieses Projekt der Europäischen Kommission als regionales Forschungszentrum einbindet.“

     

    Die USA und Großbritannien gehören nicht zu den Unterzeichnern der gemeinsamen Erklärung zur KI, wie internationale Medien berichten, weil sie unterschiedliche Auffassungen über die Regulierung neuer Technologien haben. Im Gegensatz zu Europa, das bei der Festlegung eines Rahmens für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz schneller vorankommen möchte, wollen die Amerikaner „jede mögliche Anstrengung unternehmen, um eine wachstumsfördernde Politik“ in diesem Bereich zu gestalten. Nach Ansicht des neuen US-Vizepräsidenten, des Republikaners J.D. Vance, könnte eine übermäßige Regulierung die boomende KI-Industrie erdrosseln. Die Haltung Washingtons und Londons unterstreicht nach Ansicht von Kommentatoren den Zusammenprall zweier Weltanschauungen.

  • Maia Sandu: Moldau will als zuverlässiger Partner der NATO auftreten

    Maia Sandu: Moldau will als zuverlässiger Partner der NATO auftreten

    Die Beziehungen zwischen der NATO und der Republik Moldau haben im Laufe der Jahre mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen, die durch politische Veränderungen auf regionaler und globaler Ebene gekennzeichnet waren. Die Beziehungen zwischen Chişinău und dem Nordatlantischen Bündnis haben sich inzwischen intensiviert – sie entwickeln sich im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der benachbarten Ukraine weiter.

    Bei ihrem Besuch in Brüssel bekräftigte die moldauische Präsidentin Maia Sandu im NATO-Hauptquartier das Engagement ihres Landes für Frieden und Sicherheit in der Region. Sandu verwies auf die Partnerschaft für den Frieden zwischen der Republik Moldau und der NATO. Diese habe zu einem sichereren Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger und zur Stärkung der Verteidigungskapazitäten beigetragen, sagte Maia Sandu. Sie kam unter anderem auch mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte zusammen, heißt es in einer Pressemitteilung des moldauischen Präsidialamtes.

    Im Mittelpunkt der Gespräche stand erwartungsgemäß die regionale Sicherheit. Dabei wurden auch Themen wie die hybriden Bedrohungen angesprochen, einschließlich der Wahleinmischung und Wahlkorruption, sowie die Notwendigkeit gemeinsamer Aktionen zum Schutz der Demokratien in der Region. Sandu hielt anschließend eine Rede vor dem Nordatlantikrat, dem wichtigsten Entscheidungsgremium der NATO, das sich aus Vertretern der 32 Mitgliedstaaten zusammensetzt.

    Die Staatschefin wies unter anderem auf die Taktiken der externen Einmischung in demokratische Prozesse hin. Als Beispiele wurden die illegale Parteienfinanzierung und die Manipulation von Informationen genannt. Diese würden die Demokratie und das Vertrauen der Bürger untergraben. Sandu betonte auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für die Verteidigung der Demokratien und des Friedens weltweit. Ihr Besuch im NATO-Hauptquartier sei ein Beweis für das Engagement der Moldau in diesem Sinne, so die Staatschefin. Das Land wolle als zuverlässiger Partner für die regionale Sicherheit auftreten.

    Der Besuch Sandus in Brüssel fand nach einer Volksbefragung zum EU-Beitritt der Moldau statt. Darin hatten die meisten Moldauer für eine Verfassungsänderung gestimmt, die den europäischen Kurs des Landes ausdrücklich als Ziel beinhalten soll. Die neue EU-Kommission hatte vor kurzem ihre Amtszeit angetreten – deshalb galt der Besuch Sandus auch als Symbol für die Kontinuität und Stärkung der engen Beziehungen zwischen Moldau und der EU. Bereits am Dienstag hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Maia Sandu getroffen. Dabei bekam Chișinău die Zusage für eine Beihilfe in Höhe von 60 Millionen Euro. Diese soll der Reform des Justizsystems und der wirtschaftlichen Stabilität dienen.

  • Nachrichten 15.10.2024

    Nachrichten 15.10.2024

    Energieminister Sebastian Burduja nimmt heute an der Tagung des Rates „Verkehr, Telekommunikation und Energie“ in Luxemburg teil. Zu den Gesprächsthemen gehören: der Beitrag des Energiesektors zur Wettbewerbsfähigkeit der EU, die Stromgroßhandelspreise, die Vorbereitung auf den Winter, der Stand der Energieunion und REPowerEU. Anfang des Monats erklärte Minister Sebastian Burduja, dass die EU-Exekutive vereinbart habe, dass der Ministerrat am 15. Oktober auch den gemeinsamen Antrag Rumäniens, Bulgariens und Griechenlands auf einen funktionierenden Energiemarkt, „eine Energieunion, wie sie die Gründerväter wollten“, diskutieren werde. „Wenn wir uns verpflichten, und ich glaube, dass wir die europäischen Regeln respektieren, auch in Bezug auf den Dekarbonisierungsprozess, den grünen Übergang, dann fordern wir natürlich die gleichen Rechte, nämlich den Zugang zu Energie zu einem wettbewerbsfähigen Preis, vergleichbar mit dem Preis, den andere Länder zahlen“, erklärte der Minister.

     

    Brüssel wird neue Rechtsvorschriften vorschlagen, um die Ausweisung illegaler Migranten zu fördern, kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in einem Brief an die 27 Mitgliedstaaten an, der nur wenige Tage vor einem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag veröffentlicht wurde, der zum Teil dem Thema Migration gewidmet ist. „Wir müssen ein Maß an Harmonisierung und Vertrauen schaffen, um sicherzustellen, dass Migranten, die in ein Land zurückgeschickt werden müssen, keine Schlupflöcher im System eines anderen Landes nutzen können, um die Rückkehr zu vermeiden“, erklärte die Kommissionspräsidentin. Der Vorschlag zielt auch darauf ab, „strategische“ Beziehungen zu den Herkunfts- und Transferländern zu entwickeln, nach dem Beispiel dessen, was bereits mit Libyen und Tunesien geschehen ist. Die EU hat mit diesen Ländern Abkommen unterzeichnet, die unter anderem die Ausreise von Migranten aus ihrem Hoheitsgebiet in die EU beschränken oder sie sogar in ihre Herkunftsländer zurückführen sollen. Mehrere europäische Länder haben eine Überarbeitung der Rückführungsrichtlinie von 2008 gefordert, die die Regeln für die Abschiebung an der Grenze harmonisiert.

     

    Die NATO  führt ihre jährliche Nuklearübung durch, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zunehmend mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Aus NATO-Quellen verlautete jedoch, die Übung sei keineswegs eine Reaktion auf Moskaus Drohungen, da solche Militärmanöver seit mehr als einem Jahrzehnt jährlich abgehalten werden. Sechzig Flugzeuge aus 13 Ländern nehmen an der zweiwöchigen Operation in Belgien und den Niederlanden teil. Etwa 2.000 Soldaten nehmen an der Übung teil, bei der Einsätze simuliert werden, bei denen NATO-Flugzeuge US-Atomsprengköpfe tragen.

     

    Der Klimawandel ist eine noch nie dagewesene Herausforderung, und seine Auswirkungen gehen über nationale Grenzen hinaus – so lautet die Botschaft von Präsident Klaus Iohannis bei der Eröffnung des dreitägigen „Klimagipfels“ in Bukarest.  Das Staatsoberhaupt erklärte, dass die Behörden sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zusammenarbeiten müssen, um Lösungen zu finden und den Klimawandel wirksam zu bekämpfen. Er erinnerte daran, dass Rumänien in nur wenigen Monaten mit Hitzewellen, langen Trockenperioden und weit verbreiteten Überschwemmungen zu kämpfen hatte. In diesem Zusammenhang, so Klaus Iohannis, müsse Rumänien seine politische und finanzielle Unterstützung für Forschung, Produktion und Einsatz grüner Technologien verbessern: „Wir müssen unsere Kräfte und unser Wissen bündeln, um eine sicherere, grünere und chancenreichere Zukunft für alle zu schaffen“, so der Staatschef.

  • EU-Kommission: Sozialdemokratin Roxana Mînzatu wird Vizepräsidentin

    EU-Kommission: Sozialdemokratin Roxana Mînzatu wird Vizepräsidentin

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, die deutsche Konservative Ursula von der Leyen, hat am Dienstag die Zusammensetzung der neuen EU-Exekutive vorgestellt. Die Verhandlungen waren aufgrund der angespannten Lage verschoben worden. Zum ersten Mal hat Rumänien den Posten des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission erhalten, der von der derzeitigen sozialdemokratischen Europaabgeordneten Roxana Mînzatu bekleidet wird.

    Nach einer kurzen Zeit als Ministerin in Bukarest, wo sie von Juni bis November 2019 den Geschäftsbereich der europäischen Investitionen und Projekte verwaltete, wird Roxana Mînzatu in Brüssel als Kommissarin für Qualifikationen und Bildung, Beschäftigung und soziale Rechte sowie Demografie tätig sein. Sie sagte, dass der Bereich, den Rumänien erhält, insbesondere der Arbeitsmarkt, von wesentlicher Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Union ist.

    Wir können nicht über die Wettbewerbsfähigkeit Europas ohne die Menschen sprechen. Wessen Wettbewerbsfähigkeit kann zur Diskussion gestellt werden, wenn es nicht genügend Arbeitnehmer in allen Branchen und für alle Technologien gibt? Wessen Wettbewerbsfähigkeit, wenn es Armut gibt, wenn es soziale Konflikte gibt, wenn junge Menschen keine Arbeitsplätze haben, die ihren Fähigkeiten entsprechen?

    Präsidentin von der Leyen kündigte außerdem an, dass neben der Bewahrung des ausgewogenen Sozialmodells und der Sicherheit die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit eine der Prioritäten der Union bleibe. Sie betonte auch die Ausgewogenheit der Geschlechter in ihrem neuen Team. Von den 27 Geschäftsbereichen sind 11 von Frauen und 16 von Männern besetzt. Nach Angaben des Korrespondenten von Radio Rumänien in Brüssel wurden vier Frauen und zwei Männer für die sechs Posten der Exekutiv-Vizepräsidenten nominiert, um das Gleichgewicht zu wahren. Ebenfalls aus Gründen der Ausgewogenheit kommen drei Exekutiv-Vizepräsidenten aus dem Osten und drei aus dem Westen.

    Gleichzeitig spiegelt die Verteilung der Ämter nach Ansicht von Kommentatoren auch die Notwendigkeit für Ursula von der Leyen wider, die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Europäischen Parlament zu erreichen. Ein Posten des Vizepräsidenten wurde an die rechtsradikale ECR vergeben, die nicht Teil der Mehrheitskoalition aus Populisten, Sozialisten und Renew ist.

    Der Parteichef von Roxana Mînzatu, Ministerpräsident Marcel Ciolacu, behauptete, dass Rumänien dank ihrer Ernennung Teil der Entscheidung in der Europäischen Union wird.  Er fügte hinzu, dass die künftige rumänische Kommissarin sowohl die Bildungs- und Sozialpolitik als auch die damit verbundenen Finanzierungsprogramme, den Europäischen Sozialfonds und den Klimafonds, koordinieren wird.

    Die Opposition in Bukarest hingegen argumentiert, ein wirklich wichtiges Ressort für Rumänien wäre eines mit wirtschaftlichem Gewicht gewesen. Und Journalisten spotten darüber, dass das Nachbarland Ungarn, das für seine widerspenstige Haltung gegenüber den Entscheidungsträgern in Brüssel bekannt ist, in der nächsten Kommission den Geschäftsbereich Tierschutz erhalten hat.

  • Nachrichten 17.09.2024

    Nachrichten 17.09.2024

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, stellte am Dienstag das neue Kollegium der Europäischen Kommission vor. Rumäniens Kandidatin für einen der 27 Posten, die frühere Ministerin für europäische Fonds und jetzige Europaabgeordnete Roxana Mînzatu, wurde zur Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Menschen, Kompetenzen und Ausbildung ernannt und wird auch das Ressort des Kommissars für Beschäftigung, soziale Rechte und Bildung übernehmen. In Bukarest begrüßte Premierminister Marcel Ciolacu die Tatsache, dass Rumänien zum ersten Mal seit seinem Beitritt die Position eines Vizepräsidenten der EU erhält und dass Roxana Mînzatu ein wichtiges Ressort leiten wird, das 235 Milliarden Euro – ein Fünftel des EU-Haushalts – verwalten wird. Die designierten Kommissare werden als Nächstes von den Abgeordneten des Europäischen Parlaments angehört, und wenn sie eine positive Stellungnahme erhalten, wird das gesamte Europäische Parlament über das gesamte Team abstimmen. Angesichts der langwierigen Verfahren könnte die neue Kommission später als geplant ihre Arbeit aufnehmen, möglicherweise schon im Dezember.

     

    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat einen Gesetzesentwurf über das Abkommen über militärische Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Republik Moldau angenommen. Dem Dokument zufolge werden sich die beiden Länder gegenseitig in allen Aspekten der Vorbereitung auf und der Teilnahme an multinationalen Missionen und Operationen unter der Ägide der UNO, der OSZE, der NATO oder der EU unterstützen. Der Abgeordnete Daniel Gheorghe erklärte, die Regierung in Chisinau müsse ihre Neutralität aufgeben, die sie im ehemaligen sowjetischen Raum gefangen halte, und das Abkommen mit Rumänien sei ein Schritt in Richtung Standardisierung mit dem nordatlantischen Raum. Das Ratifizierungsabkommen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Republik Moldau auf die Teilnahme an der EUFOR-Operation in Bosnien und Herzegowina als Teil des EU-Kontingents Althea vorbereitet.

     

    Das rumänische Verfassungsgericht hat die Beratungen über die Vorlage des „Ausreißergesetzes“ durch den Obersten Kassations- und Justizgerichtshof auf Donnerstag verschoben. Der Oberste Gerichtshof hatte die Vorlage Anfang Dezember letzten Jahres eingereicht, aber das Verfassungsgericht hat sie mehrmals verschoben. Das von der Abgeordnetenkammer im November 2023 verabschiedete Gesetz sieht vor, dass rechtskräftig verurteilte Personen, die sich nicht innerhalb von sieben Tagen bei der Polizei melden, um inhaftiert zu werden, als Ausreißer gelten und mit einer Strafe zwischen sechs Monaten und drei Jahren rechnen müssen. Nach Ansicht des Obersten Gerichtshofs verstößt dieses Gesetz gegen das Recht auf ein faires Verfahren und das Recht auf individuelle Freiheit. Die verhängte Strafe wird zu der zum Zeitpunkt der Flucht ausstehenden Strafe hinzugerechnet, heißt es in dem Gesetz weiter. Sorin Oprescu, ehemaliger Bürgermeister der Hauptstadt, und Alina Bica, ehemalige Chefanklägerin der DIICOT, stehen auf der Liste der in Rumänien verurteilten Personen, denen es gelungen ist, das Land zu verlassen, um dem Gefängnis zu entkommen. Italien und Griechenland sind die bevorzugten Länder für verurteilte Ausreißer.

  • Nachrichten 10.09.2024

    Nachrichten 10.09.2024

    Rumänien könnte in der nächsten Europäischen Kommission möglicherweise das Ressort soziale Rechte und Wohnen erhalten, ein Posten mit Zuständigkeiten für Fragen zu Löhnen, Renten und Sozialleistungen, so Regierungsquellen in Bukarest. Premierminister Marcel Ciolacu habe demnach ein Gespräch mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, geführt, an dem auch die Europaabgeordnete Roxana Mânzatu teilnahm – Rumäniens Vorschlag für die Position des EU-Kommissars. Die Präsidentin der Europäischen Kommission könnte die Verteilung der Ämter in der nächsten Kommission bald bekannt geben.

    In Rumänien hat das neue Schuljahr mit einer Reihe von wichtigen Änderungen begonnen. Schüler der 8. und 12. Klassen werden die Schule früher beenden, und der Prüfungsplan für die landesweite Lernstandserhebung und das Abitur wurde geändert. Ab diesem Jahr werden Schüler für ihr Verhalten bewertet und ihnen wird verboten, mit Handys in die Schulen zu kommen.  Auch werden spezielle Räume für Kinder eingerichtet, die den Unterricht stören. Im neuen Schuljahr wird in allen Bildungseinrichtungen in Rumänien der nationale Plan zur Bekämpfung von Schulgewalt umgesetzt. Mehr zu diesem Thema gibt es nach den Nachrichten.

    Bei den Dacia-Renault-Werken in Pitești (Südrumänien) hat ein Programm für freiwillige Kündigungen begonnen, bei dem die Mitarbeiter, die sich für ein Verlassen der Firma entscheide,  je nach Betriebszugehörigkeit entschädigt werden. Die Werksleitung hofft, das Personal um mehrere hundert Mitarbeiter zu reduzieren, insbesondere in Abteilungen, die infolge von Automatisierungsprozessen reorganisiert werden. Die Abfindungen beginnen bei umgerechnet etwa 4000 Euro netto für eine Betriebszugehörigkeit von bis zu zwei Jahren und können bis zu 30.000 Euro für eine Betriebszugehörigkeit von mehr als 16 Jahren gehen. Bei der letzten Kampagne für freiwillige Abgänge vor zwei Jahren haben etwa 500 Mitarbeiter von diesen finanziellen Leistungen profitiert. Das diesjährige Angebot sieht vor, dass Mitarbeiter mit Berufskrankheiten oder schweren Arbeitsunfällen bis zu 40.000 Euro erhalten könnten.

    Der rumänische Senat hat die Debatte über die Notverordnung begonnen, die eine Frist von drei Tagen für die Durchführung toxikologischer Auswertungen nach der Drogenkontrolle von Fahrern im Straßenverkehr festlegt. Sollten bei positiven Test die Labor-Bestätigungen nicht rechtzeitig vorliegen, erhalten die Fahrer ihre Führerscheine zurück. Ebenfalls im Senat befindet sich in den  zustgändigen Ausschüssen eine Vorlage zur Einführung des europäischen Mindestlohns in Rumänien. Demnach soll der Mindestlohn jährlich aktualisiert werden, sodass er mindestens die Hälfte des Durchschnittslohns beträgt.

    Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoană wurde am Dienstag in Anerkennung seiner „außergewöhnlichen Arbeit im Dienste des Nordatlantischen Bündnisses“ mit dem Orden für „Verdienste“ geehrt. Die Verleihungszeremonie fand am Sitz des Bündnisses in Brüssel statt und wurde von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg geleitet. Am 3. September teilte Mircea Geoană dem Generalsekretär des Bündnisses, Jens Stoltenberg, mit, dass er sein Amt als stellvertretender Generalsekretär des Bündnisses zum 10. September niederlegen werde. Mircea Geoană ist der erste Rumäne, der das Amt des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs innehat. Boris Ruge, stellvertretender Generalsekretär für politische Angelegenheiten und Sicherheitspolitik, wird bis zur Ernennung von Mircea Geoanăs Nachfolger als stellvertretender Generalsekretär fungieren.

    16 Nationaltheater aus Rumänien und der Republik Moldau treffen sich bis zum 22. September in Chișinău. Die neunte Ausgabe dieses  Theaterttreffens bietet fast 50 kulturelle Veranstaltungen, mit Buchvorstellungen, Begegnungen mit Kulturschaffenden und Persönlichkeiten aus der Theaterwelt. Die Veranstaltung in Chișinău steht unter dem Motto “Europäische Verbindungen” und findet unter der Schirmherrschaft der Präsidenten Rumäniens und der Republik Moldau, Klaus Iohannis und Maia Sandu, statt. Ehrengast des Festivals ist das Nationale Dramatische Theater “Ivan Franko” aus Kiew. Auch das ist ein Thema im FJ nach den Meldungen.

    Rumänien hat Litauen am Montagabend in Bukarest mit 3:1 in der Gruppe C2 der Nations League besiegt. Nach dem Sieg am Freitag im Kosovo mit 3:0 führen die Rumänen die Gruppe mit sechs Punkten an. Rumänien bestreitet seine nächsten Spiele am 12. Oktober gegen Zypern und am 15. Oktober gegen Litauen auswärts.

  • Zu Besuch in Brüssel: Ministerpräsident trifft EU-Kommissionspräsidentin

    Zu Besuch in Brüssel: Ministerpräsident trifft EU-Kommissionspräsidentin

    Der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu ist am Donnerstag in Brüssel zu Gesprächen mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zusammengekommen. Ganz oben auf der Tagesordnung standen die Neuverhandlung des Nationalen Plans für Wiederaufbau und Resilienz (PNRR), die künftige Vereinbarung zur Eindämmung des Haushaltsdefizits und der rumänische Vorschlag für den künftigen EU-Kommissar.
     
    Marcel Ciolacu erwähnte den Antrag Bukarests, den PNRR neu zu verhandeln, die Darlehenskomponente um 10 Prozent zu reduzieren sowie den Zahlungsantrag Nummer 3. Von den insgesamt 76 Meilensteinen bleiben nur vier im Gespräch, und bei einem davon ging es um die Grenze, ab der ein Unternehmen als Kleinstunternehmen gilt.
     
    Dem Ministerpräsidenten zufolge muss die Regierungskoalition in Bukarest entscheiden, ob sie die Obergrenze herabsetzen oder auf dem derzeitigen Niveau belassen will, doch in diesem Fall muss sie auf eine Summe aus der Zahlungsaufforderung Nr. 3 verzichten.
     
    Marcel Ciolacu sagt, dass er während der Gespräche eine neue Vereinbarung über das rumänische Defizit vorgelegt habe, die sieben Jahre gelten soll, Das, weil laut dem Regierungschef die größten Investitionen in den nächsten zwei Jahren zu erwarten sind.
     
    Der Ministerpräsident informierte von der Leyen auch über Investitionen in die Straßen- und Eisenbahninfrastruktur des Landes. „Der erste rumänische Vorschlag für die Straßeninfrastruktur sah einen Betrag von 13,7 Milliarden Euro vor. Die letztendlich genehmigte Summe lag jedoch bei etwa 7 Milliarden. Die Differenz wird vom rumänischen Staat mitfinanziert“, erklärte Ciolacu.
     
    Außerdem bestätigte er in Brüssel den Vorschlag, dass Victor Negrescu, der amtierende Vizepräsident des Europäischen Parlaments, neuer rumänischer EU-Kommissar werden soll. Abschließend wünschte er sich ein entsprechendes Wirtschaftsressort für Rumänien. Der formelle Vorschlag werde der Kommission jedoch in den nächsten Tagen unterbreitet, so der Premierminister. Mehrere EU-Länder, darunter Belgien, Bulgarien, Dänemark, Italien, Luxemburg und Portugal, hatten ihre Vorschläge für die EU-Kommissare noch nicht eingereicht.
     
    Jedem EU-Mitglied wurde ein Kommissarposten zugewiesen, und nach ihrer Vereidigung werden diese Kandidaten für verschiedene Geschäftsbereiche innerhalb der Kommission zuständig sein. Die Regierungen stellen ihre Kandidaten vor, die dann vom Präsidenten der EU-Exekutive bestätigt werden. Die Nominierten werden Mitte September angehört und erhalten im Oktober grünes Licht vom Europäischen Parlament.
     
    Ministerpräsident Ciolacu und Ursula von der Leyen sprachen auch über den Beitritt Rumäniens zum Schengener Abkommen mit seinen Landgrenzen. Marcel Ciolacu bezeichnete die Präsidentin der Europäischen Kommission als „größte Befürworterin eines vollwertigen Schengen-Beitritts Rumäniens“ und äußerte seine Überzeugung, dass dieser Beitritt in der nächsten Zeit erfolgen werde.
  • Nachrichten 23.08.2024

    Nachrichten 23.08.2024

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat in einer Botschaft zum Tag des Gedenkens an die Opfer von Faschismus und Kommunismus darauf hingewiesen, dass Populismus und Hassreden in verschiedenen Formen wieder auf dem Vormarsch sind. Er betonte, dass gerade deshalb die Wachsamkeit der gesamten Gesellschaft erforderlich sei, um nicht Gefahr zu laufen, dass all diese Werte, denen Rumänien verpflichtet sei, verloren gingen. Iohannis erinnerte auch an den entscheidenden Beschluss von König Michael I., der mit Verantwortung und Würde handelte und so den ungünstigen Verlauf des Zweiten Weltkriegs änderte und Rumänien vor einer drohenden Katastrophe bewahrte. Der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu bekräftigte außerdem die feste Entschlossenheit der Regierung in Bukarest, alle Formen des Extremismus zu bekämpfen und den Bürgersinn zu stärken, indem er junge Menschen über alle Momente aufklärt, die die jüngste Geschichte geprägt haben.

     

    Premierminister Marcel Ciolacu diskutierte am Donnerstag in Brüssel mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen über den künftigen rumänischen EU-Kommissar, den Stand des PNRR und ein neues 7-Jahres-Abkommen über das rumänische Defizit. Für den Posten des EU-Kommissars hat Marcel Ciolacu den derzeitigen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Victor Negrescu, vorgeschlagen. Während des Treffens wurde auch über den Schengen-Beitritt Rumäniens und die Landgrenzen gesprochen, wobei der Premierminister betonte, dass Ursula von der Leyen die „größte“ Befürworterin dieser Sache sei.

     

    Der Chef des Verteidigungsstabs, General Gheorghiță Vlad, traf am Donnerstag in Bukarest mit seinem französischen Amtskollegen, General Thierry Burkhard, zusammen, der zu einem offiziellen Besuch in Rumänien weilt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die regionale Sicherheitslage, die Erfüllung der Bedingungen für das Erreichen der endgültigen Einsatzfähigkeit der NATO-Kampfgruppe bis 2025 und die Aufgaben der in Rumänien stationierten französischen Strukturen im Hinblick auf die Stärkung der Abschreckungs- und Verteidigungsbereitschaft der Verbündeten. General Gheorghiță Vlad betonte, dass sich die hervorragenden Kooperationsbeziehungen zwischen den beiden Armeen im Bereich der kollektiven Verteidigung in den letzten zwei Jahren auch in der Verbesserung der Interoperabilität zwischen den Strukturen und in der Entwicklung der Ausbildungs- und Trainingsinfrastruktur niedergeschlagen haben. Auf dem Programm des Besuchs stand ein Treffen der beiden Verteidigungschefs mit Soldaten der NATO-Gefechtsverbände in den Einrichtungen des Nationalen Gemeinsamen Ausbildungszentrums Getica in Cincu (Zentrum), wobei Frankreich die Rolle der NATO-Gefechtsverband-Rahmennation übernahm.

     

    Andrew Tate wird 30 Tage lang unter Hausarrest stehen, und sein Bruder Tristan Tate wurde für zwei Monate unter richterliche Kontrolle gestellt, entschied das Gericht in Bukarest am Donnerstag. Die Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität hatte die Untersuchungshaft für die beiden Brüder beantragt, die die britische und die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen. Sie waren in einem neuen Verfahren festgenommen worden, in dem ihnen die Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, sexuelle Handlungen mit Minderjährigen und Geldwäsche vorgeworfen werden. Sie werden verdächtigt, seit 2015 mehr als 30 Frauen rekrutiert und sie gezwungen zu haben, pornografisches Material zu produzieren, das gegen eine Gebühr auf Online-Plattformen verbreitet wurde. Dabei sollen sie mehr als 2,8 Millionen US-Dollar und fast 900.000 Token, also Kryptowährungen, erlangt haben. Einem der Tate-Brüder wird außerdem vorgeworfen, über Jahre hinweg sexuelle Beziehungen zu einer Minderjährigen unterhalten und ein anderes, ebenfalls minderjähriges und ausländisches Mädchen ausgenutzt zu haben, von dem er mehr als 1,5 Millionen US-Dollar erlangte. Die Tate-Brüder wurden zunächst im Dezember 2022 in Rumänien festgenommen und im August 2023 aus dem Hausarrest entlassen.

     

    Die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris hat auf dem Parteitag der Demokraten die Nominierung ihrer Partei als US-Präsidentschaftskandidatin angenommen. Vor ihren Anhängern sagte sie, das Land habe die Chance, Bitterkeit, Zynismus und Spaltung zu überwinden. Harris versprach Steuersenkungen für die Mittelschicht. Zum Thema Abtreibung warf sie ihrem Gegner, dem ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump, vor, ein nationales Verbot einführen zu wollen. Zur Außenpolitik sagte Harris, dass Diktatoren auf der ganzen Welt Trump unterstützen, berichtet die BBC.

  • Nachrichten 22.08.2024

    Nachrichten 22.08.2024

    Die rumänische Regierung hat den Zeitplan für die Parlamentswahlen am 1. Dezember festgelegt. Der Wahlkampf beginnt am 1. November und endet am 30. November um 7 Uhr morgens. Rumänen können zwischen 7:00 und 21:00 Uhr Ortzeit wählen. Für die im Ausland lebenden Rumänen beginnt die Wahl am 30. November um 7.00 Uhr morgens und endet am 1. Dezember um 21.00 Uhr. Vor und nach den Parlamentswahlen ist jeweils einer der beiden Urnengänge der Präsidentschaftswahlen angesetzt. Am 9. Juni hatte in Rumänien das Super-Wahljahr mit den Kommunal- und Europawahlen begonnen.

    Ministerpräsident Marcel Ciolacu ist am Donnerstag in Brüssel mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zu Gesprächen zusammengekommen. Die beiden unterhielten sich über den künftigen rumänischen EU-Kommissar und dessen möglichen Geschäftsbereich sowie über den Stand des Aufbau- und Resilienzplans. Laut einer Mitteilung des Ministerpräsidenten ging es im Dialog mit von der Leyen auch über die dritte Zahlungsforderung und eine neue Vereinbarung über das rumänische Haushaltsdefizit. Dabei habe Bukarest eine Vereinbarung über einen Zeitraum von sieben Jahren vorgeschlagen, da nach Ansicht von Ciolacu die größten Investitionen in den Jahren 2025 und 2026 anfallen werden. Für den Posten des rumänischen EU-Kommissars habe der Regierungschef Victor Negrescu, den derzeitigen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, nominiert. Marcel Ciolacu wird in Brüssel von Finanzminister Marcel Boloș und dem Verantwortlichen für europäische Projekte, Adrian Câciu, begleitet.

    Die Staatsanwälte der OK-Bekämpfungsstelle haben vor Gericht die Untersuchungshaft für die Brüder Andrew und Tristan Tate beantragt. Die beiden besitzen sowohl die britische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ihnen werden die Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Handel mit Minderjährigen, sexuelle Handlungen mit Minderjährigen, Geldwäsche, Beeinflussung von Aussagen und Beihilfe vorgeworfen. Die beiden wurden gestern Abend für 24 Stunden festgenommen. Vier weitere Personen wurden in demselben Fall verhaftet. Andrew und Tristan Tate, die eine große Fangemeinde in den sozialen Medien haben, waren über die gegen sie erhobenen Vorwürfe empört. Die beiden waren im Juni letzten Jahres in einem ähnlichen Fall bereits angeklagt worden. Sie wurden zunächst im Dezember 2022 in Rumänien festgenommen und dann im August 2023 aus dem Hausarrest entlassen.

    Die rumänische Tennisspielerin Ana Bogdan hat sich für das Viertelfinale des WTA 250-Turniers in Cleveland (Ohio) qualifiziert. Im Achtelfinale bezwang sie die Belgierin Greet Minnen mit 7:6 und 6:3. Bogdans Gegnerin im Viertelfinale ist die Russin Anastasia Potapova. Eine weitere rumänische Spielerin, Gabriela Ruse, hat die letzte Runde der Qualifikation für das Hauptfeld der US Open in New York erreicht. In der zweiten Qualifikationsrunde des Grand-Slam-Turniers besiegte Ruse die Chinesin Ye-Xin Ma mit 6:3, 6:3. Beim WTA 500-Turnier in Monterrey (Mexiko) schaffte heute das rumänisch-chinesische Paar Monica Niculescu/Hanyu Guo den Sprung ins Halbfinale im Doppel. Dafür gewannen sie die Begegnung mit Ulrikke Eikeri (Norwegen) / Aldila Sutjiadi (Indonesien) mit 6:4, 5:7 und 10:3.

    Die Hitzewelle hält am Donnerstag im Süden und Südosten Rumäniens an – ungangenehm ist vor allem der Temperatur-Feuchtigkeits-Index, der die kritische Schwelle von 80 Einheiten überschreitet. In den anderen Regionen werden die Temperaturen niedriger sein als in den vorangegangenen Tagen und um die mehrjährigen Durchschnittswerte für dieses Datum liegen. Der Himmel wird wechselhaft sein, mit vorübergehender Bewölkung, Schauern und Gewittern, vor allem am Nachmittag und Abend, örtlich in den Bergen und in begrenzten Gebieten im Zentrum, Süden und Osten. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 27 Grad C und etwa 38 Grad C. In Bukarest ist es brütend heiß mit einem Maximum von 37-38 Grad Celsius.

  • Nachrichten 18.07.2024

    Nachrichten 18.07.2024

    Bukarest: Präsident Klaus Iohannis nimmt am vierten Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft teil, das in Großbritannien stattfindet. Laut einer Pressemitteilung des Präsidialamtes umfasst das Programm des Treffens eine Plenarsitzung und Arbeitsgruppen, und die Diskussionen konzentrieren sich auf Themen wie Sicherheit in Europa, Unterstützung für die Ukraine, Herausforderungen im Zusammenhang mit der Migration, Schutz der Demokratie und Förderung der Energiesicherheit. In den Debatten wird Präsident Iohannis aktuelle Fragen zur weiteren Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine ansprechen. Am Rande der Plenartagung ist ein informelles Treffen der Koordinierungsgruppe für die Republik Moldau geplant. Auf der Gesprächsagenda stehen Themen im Zusammenhang mit der Widerstandsfähigkeit von Chişinău im Umgang mit den vielfältigen aktuellen Bedrohungen.

    Brüssel: Das EU-Parlament hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für eine neue Amtszeit eingesetzt.  Am Mittwoch gab der Europäische Gerichtshof bekannt, dass er Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Transparenz der von der Europäischen Kommission abgeschlossenen Verträge für den Kauf von Anti-COVID-19-Impfstoffen festgestellt hat – ein Fall, der Ursula von der Leyen direkt betrifft. Am Mittwoch stimmte zudem das neue Europäische Parlament mit überwältigender Mehrheit seine erste Resolution, in der es seine Unterstützung für die Ukraine bekräftigt.

    Bukarest: Die Exekutive in Bukarest hat heute die Kampagne „Wir qualifizieren Rumänien“ gestartet, die, laut Premier Marcel Ciolacu darauf abzielt, den Rumänen den Zugang zum „Visa Waiver“-Programm zu ermöglichen. Ciolacu spricht von einer „riesigen Chance“ und fordert alle rumänischen Bürger auf, die über ein gültiges B1- oder B2-Visum verfügen, sowie diejenigen, die ein solches Visum besitzen, dessen Verlängerung zu beantragen. Die rumänische Regierung hat sich verpflichtet, die Beitrittskriterien bis zum Ende des amerikanischen Steuerjahres am 30. September zu erfüllen. Rumänien kann im Jahr 2025 dem „Visa Waiver“-Programm beitreten, wenn die Quote der abgelehnten Visa unter 3 % liegt. In den letzten drei Jahren ist sie von 17 % im Jahr 2021 auf 8 % im letzten Jahr gesunken. Das „Visa Waiver“-Programm ist ein Programm der US-Regierung, das es Bürgern bestimmter Länder ermöglicht, für bis zu 90 Tage zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken in die USA zu reisen oder das US-Gebiet ohne Visum zu durchqueren.

    Sport: Die rumänische Tennisspielerin Jaqueline Cristian spielt heute im Achtelfinale des WTA Turniers in Palermo (Italien) gegen die Italienerin Lucia Bronzetti. Das Tournier wird mit einem Gesamtpreis von 230.000 Euro dotiert. Jaqueline Cristian ist ins Achtelfinale eingezogen, nachdem sie am Dienstag die Argentinierin Julia Riera in zwei Sätzen mit 6:3, 6:2 besiegt hat. Die Rumänin Irina Begu hat sich ebenfalls für das Viertelfinale des Turniers in Palermo qualifiziert, nachdem sie sich gegen die Niederländerin Arantxa Rus mit 6:2, 7:5 durchsetzte.

  • Wer sind die neuen Leiter der europäischen Institutionen?

    Wer sind die neuen Leiter der europäischen Institutionen?

    Ursula von der Leyen wurde für den Vorsitz der Kommission nominiert, die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas für das Amt der EU-Hohen Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik und der ehemalige portugiesische Ministerpräsident Antonio Costa wird den Vorsitz des Europäischen Rates übernehmen. Die drei Ämter werden somit zwischen den drei Fraktionen aufgeteilt, die im Europäischen Parlament die Mehrheit bilden – die Europäische Volkspartei, Renew und die Sozialdemokraten.

    Als EU-Außenbeauftragte wird sich Kaja Kallas auch mit der Frage der Sicherheit der Union befassen. “Das ist eine enorme Verantwortung in dieser Zeit der geopolitischen Spannungen. Es gibt Krieg in Europa, aber auch wachsende Instabilität auf der ganzen Welt und diese sind auch die größten Herausforderungen für die europäische Außenpolitik”.

    Die Ernennungen für die drei Schlüsselpositionen wurden am Rande eines Verhandlungstreffens vereinbart, an dem sechs europäische Staats- und Regierungschefs aus den drei proeuropäischen Fraktionen teilnahmen, die eine Vertiefung der europäischen Integration und eine Konsolidierung der Vorrechte der EU befürworten, was die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni verärgerte, die von diesen Gesprächen ausgeschlossen war. An den Verhandlungen nahmen der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez, die polnischen und griechischen Ministerpräsidenten Donald Tusk und Kyriakos Mitsotakis, der französische Präsident Emmanuel Macron und der niederländische Interimspremierminister Mark Rutte teil.

    Meloni, deren Partei zur Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten im Europäischen Parlament gehört, sagte, die sechs Verhandlungsführer hätten eine Oligarchie gebildet, um über die nächsten Positionen zu entscheiden, ohne den Willen der Bürger zu berücksichtigen, die bei den Wahlen zum Europäischen Parlament vom 6. bis 9. Juni abgestimmt haben.

    Eine weitere Priorität bleibt die Ukraine, sowohl im Hinblick auf den EU-Beitritt als auch auf finanzielle und militärische Unterstützung. Bei den Gesprächen über die Strategische Agenda der EU erklärte der rumänische Präsident Klaus Iohannis, dass das Dokument gemeinsame Verpflichtungen widerspiegeln müsse, die Bemühungen um eine stärkere, widerstandsfähigere und einflussreiche EU auf globaler Ebene fortzusetzen.

  • Nach Europawahlen: Verhandlungen um EU-Spitzenposten

    Nach Europawahlen: Verhandlungen um EU-Spitzenposten

     

     

    Bei ihrem ersten informellen Treffen seit den Wahlen zum Europäischen Parlament haben die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel über die Vergabe der sogenannten „Top-Jobs“, der höchsten Ämter in der EU, debattiert. Konkret ging es um die Vorschläge des Europäischen Rates für drei der vier wichtigsten EU-Posten: die Ämter des Kommissionspräsidenten, des Ratspräsidenten und des Hohen Vertreters der Gemeinsamen Sicherheits- und Außenpolitik der EU. Die künftigen Amtsinhaber werden vom Rat nominiert und müssen auch vom EU-Parlament bestätigt werden. Die Verhandlungen müssen auch die Zusammensetzung der parlamentarischen Mehrheit, die sich aus den Wahlen ergibt, berücksichtigen, sowie ein Gleichgewicht zwischen westlichen und östlichen Ländern austarieren.

    Die derzeitige Chefin der EU-Exekutive, Ursula von der Leyen, hat die besten Chancen, erneut Kommissionspräsidentin zu werden. Die sich nach der Wahl anbahnende neue Legislaturperiode wird von der Europäischen Volkspartei (EVP) dominiert, zu der die Parteien von 13 der 27 Staats- und Regierungschefs angehören. Zu den Wahlgewinnern gehört auch die CDU, aus der Von der Leyen selbst stammt. Um weiterhin an der Spitze der europäischen Exekutive zu stehen, muss Ursula von der Leyen eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 Ländern bekommen, die zusammen 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren. Anschließend muss sie die Unterstützung durch eine absolute Mehrheit von 361 Mitgliedern im neuen Europäischen Parlament erreichen, das am 16. Juli zum ersten Mal in der neuen Legislaturperiode zusammentreten wird.

    Neben der Kommissionspräsidentschaft müssen die Mitgliedstaaten auch über den nächsten Präsidenten des Europäischen Rates sowie über den Leiter der europäischen Diplomatie entscheiden. Die Sozialdemokraten, die zweitgrößte Fraktion im EP, plädieren für den ehemaligen portugiesischen Premierminister António Costa als Nachfolger des Belgiers Charles Michel. Der 62-jährige portugiesische Sozialist musste im November letzten Jahres als Regierungschef in Lissabon zurücktreten, nachdem in seinem Heimatland wegen Einflussnahme gegen ihn ermittelt wurde. Viele Diplomaten sind jedoch der Meinung, dass dies kein unüberwindbares Hindernis darstelle, weil die Verdachtsfälle im Laufe der Ermittlungen gegen ihn sich nicht zu erhärten scheinen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez oder der ehemalige italienische Ministerpräsident Enrico Letta sind weitere Kandidaten für das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates.

    Die Mehrheit im Europäischen Parlament umfasst eine dritte Fraktion – Renew –, die ebenfalls den Anspruch stellt, die Leitung der europäischen Diplomatie zu übernehmen. Gehandelt werden dabei die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas oder der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo, die beide der Renew-Fraktion angehören.

    Gleichzeitig scheint sich Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments seit Januar 2022, den viertwichtigsten Posten in der EU gesichert zu haben. Ein Aspekt, der die Verhandlungen erschwert, ist die Aufteilung der Funktionen zwischen West- und Osteuropa. Der Westen scheint an allen Fronten Kandidaten zu haben, während der Osten nur mit Kaja Kallas, der estnischen Premierministerin, aufwartet. Die Staats- und Regierungschefs der EU werden auf ihrem Gipfeltreffen am 27. und 28. Juni eine förmliche Entscheidung zu all diesen Personalien treffen. Zugleich werden sie auch die politischen Ziele für die nächsten fünf Jahre in wichtigen Bereichen wie Verteidigung und Wirtschaft erörtern.

  • Nachrichten 28.03.2024

    Nachrichten 28.03.2024

    Rumänien ist noch bis Freitag Gastgeber der Wirtschaftsmission der Internationalen Organisation der Frankophonie. In Bukarest findet das Wirtschaftsforum für die Frankophonie statt, die wichtigste Plattform für die Geschäftswelt der französischsprachigen Länder. Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Mathias Cormann, wies in seiner Eröffnungsrede am Mittwoch auf die Möglichkeiten zur Vertiefung der Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Mitteleuropa, einschließlich Rumänien, und der übrigen französischsprachigen Welt hin. Während der dreitägigen Treffen und Workshops werden rumänische Unternehmen die Möglichkeit haben, mit potenziellen Geschäftspartnern aus Afrika, Asien, Nordamerika, der Karibik oder Europa zu sprechen. Die Agrar- und Lebensmittelindustrie, IT, grüne Energie und die medizinische Industrie sind nur einige der Sektoren, auf die das Wirtschaftsforum der Frankophonie abzielt.

     

    Am 31. März wird Rumänien dem Schengen-Raum mit Luft- und Seegrenzen beitreten. Von diesem Datum an werden Rumänen, die innerhalb der EU und der assoziierten Schengen-Länder reisen, nicht mehr an den Grenzen kontrolliert. Der teilweise Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum wird am Freitag mit der Einweihung des neuen externen Abflugterminals am Flughafen Traian Vuia in Timișoara (West) gefeiert. Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der rumänische StaatschefKlaus Iohannis werden zur Eröffnung des Terminals erwartet.

     

    Der Rat und das Europäische Parlament haben sich auf die endgültige Form des europäischen Gesetzes über die Pressefreiheit geeinigt, das die Mitgliedsländer erstmals verpflichtet, die redaktionelle Unabhängigkeit der öffentlichen Presse durch eine nachhaltige und vorhersehbare Finanzierung zu gewährleisten. Das Gesetz verlangt den Schutz von Online-Inhalten und mehr Transparenz für Medieninhaber. Journalisten werden von keiner Behörde oder Institution gezwungen, die Identität einer Quelle hinter veröffentlichten Informationen preiszugeben – ein Grundsatz, der für den Erfolg einer journalistischen Recherche äußerst wichtig ist, ebenso wie der garantierte Zugang zu Informationen. Mit dem europäischen Gesetz über die Pressefreiheit wird auch ein unabhängiger Ausschuss für Mediendienste eingeführt, der sich aus Medienbehörden der Mitgliedstaaten zusammensetzt und die Europäische Kommission hinsichtlich der Einhaltung des Gesetzes in der EU beraten wird.

     

    Die Europäische Staatsanwaltschaft untersucht in Rumänien den betrügerischen Kauf von Schleppern, der den EU-Haushalt um rund 7 Millionen Euro geschädigt haben soll. Im Visier sind Beamte der Unteren Donauverwaltung von Galati (Südosten) und derrumänischen Marinebehörde. Sie hatten 2019 Mittel für den Kauf von zwei Mehrzweckschleppern beantragt, dabei aber laut den Ermittlungen ungenaue Unterlagen vorgelegt. Obwohl die Boote ausschließlich für die Flussschifffahrt bestimmt waren, sollen die Verdächtigen technische und bauliche Merkmale für Seeschiffe verlangt haben, was zur Bevorzugung eines einzigen Antragstellers führte. Nach Abschluss des Vertrags wurden die beiden Schlepper im Juli 2021 ausgeliefert, die ausschließlich für Fahrten auf der Donau geeignet sind, wo die Wassertiefe eine Schifffahrt mit größerem Tiefgang erlaubt, für die normale Flussschifffahrt aber völlig unbrauchbar sind.

     

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat ein Gesetz verkündet, das den Verkauf von elektronischen Zigaretten an Minderjährige verbietet. Das Gesetz sieht auch Strafen von bis zu 100.000 Lei (20.000 €) vor, je nach Schwere des Verstoßes. Andererseits hat das rumänische Staatsoberhaupt ein Gesetz verkündet, das die Entwicklung von Sozialdiensten vorsieht, um die Trennung von Kindern von ihren Familien in schutzbedürftigen Umgebungen zu verhindern. Das Dokument sieht vor, dass die lokalen Behörden in ihren Gemeinden Tageszentren einrichten müssen, wobei der Staat höchstens die Hälfte der Kosten übernimmt.