Tag: Ursula von der Leyen

  • Nachrichten 26.03.2024

    Nachrichten 26.03.2024

    Die Europäische Kommission hat in einem am Montag veröffentlichten Bericht über sechs Mitgliedstaaten davor gewarnt, dass Rumänien in Bezug auf seine Außenhandels- und Haushaltsbilanz noch immer anfällig ist. Dem Bericht zufolge machen “die hohen Defizite der Leistungsbilanz und des Haushalts sowie die hohe Inflationsrate, die alle über dem Niveau vor der Pandemie liegen, die Wirtschaft potenziell anfällig für Schocks”. Bislang hatte Rumänien aufgrund seiner soliden Wirtschaft, seines mittelfristigen Wachstums und seiner geringen Verschuldung keine Schwierigkeiten, seinen Finanzierungsbedarf zu decken. Der Bericht stellt auch fest, dass Rumäniens Devisenreserven im Großen und Ganzen angemessen” erscheinen und Ende 2023 fast fünf Monate der Importe und mehr als 100% der kurzfristigen Auslandsschulden abdecken.

    Die rumänischen Landwirte haben die Europäische Kommission aufgefordert, die Gemeinsame Agrarpolitik zu vereinfachen und flexibler zu gestalten, da sie mit einer Reihe von finanziellen Problemen konfrontiert sind und ihnen der Bankrott droht. Ihre Vertreter trafen sich am Montag vor dem Hintergrund von Protesten in allen Mitgliedstaaten mit dem EU-Kommissar für Landwirtschaft. Die Vorschläge der Kommission werden von den in Brüssel tagenden EU-Agrarministern geprüft. Die rumänischen Landwirte haben Vorschläge unterbreitet, um die negativen Auswirkungen der EU-Umweltregelungen und -auflagen sowie des Krieges in der Ukraine zu verringern und der Marktvolatilität entgegenzuwirken. Sie sagen, dass zusätzliche Mittel gefunden werden müssen, um Bauern zu ermutigen, bestimmte Umweltprogramme umzusetzen, anstatt Geld aus den Fonds der Gemeinsamen Agrarpolitik zu nehmen.

    Die Abgeordnetenkammer hat am Dienstag einen einfachen Misstrauensantrag gegen den sozialdemokratischen Landwirtschaftsminister Florin Barbu abgelehnt, der von den Opposiitionsfrakltionen der Union “Rettet Rumänien” und der “Kraft der Rechten” initiiert wurde. Am Montag kritisierte die Opposition den Minister für seinen Umgang mit den Bauernprotesten Anfang des Jahres und für die Erwähnung des Namens des ehemaligen kommunistischen Diktators Nicolae Ceauşescu in einem positiven Kontext. Die Unterzeichner des Antrags sagen, der Minister vernachlässige die rumänische Bevölkerung, die mit ständigen Preiserhöhungen auf dem Markt und in den Geschäften konfrontiert ist,  während er sich nur um die Förderung von Parteiinteressen kümmert. Florin Barbu entgegnete, dass der Antrag viele unwahre Behauptungen enthalte, die darauf abzielten, Verwirrung zu stiften und Wahlkampfzwecke zu bedienen.

    Die Präsidenten der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, des Europäischen Rates, Charles Michel, und des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, haben eine Resolution der Vereinten Nationen begrüßt, in der zum ersten Mal ein Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert wird. Der UN-Sicherheitsrat hat die Resolution mit 14 Stimmen bei Enthaltung der Vereinigten Staaten angenommen. Darin wird eine sofortige Waffenruhe während des Ramadan, der am 9. April endet, gefordert, die zu einer dauerhaften Waffenruhe führen soll. In der Resolution wird auch die sofortige und bedingungslose Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln gefordert. Der Krieg im Gazastreifen, der vor fünf Monaten begann, hat bisher über 32.000 Tote und mehr als 74.600 Verletzte gefordert. Laut palästinensischen Quellen droht einem Großteil der Bevölkerung des Gazastreifens eine Hungersnot. 
Als Reaktion auf die Entscheidung der USA, sich der Stimme zu enthalten, sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu einen israelischen Besuch in Washington ab.

    Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cîrstea ist in der Runde der letzten 16 des WTA-1000-Turniers in Miami (USA) mit einem Gesamtpreisgeld von fast 9 Millionen Dollar ausgeschieden. Sie unterlag der Amerikanerin Danielle Collins in einem am Montag ausgetragenen Match in zwei Sätzen mit 6:3, 6:2. Das rumänisch-georgische Paar Monica Niculescu/Oksana Kalashnikova unterlag in der Doppel-Finalrunde des Turniers von Miami  dem amerikanischen Paar Sofia Kenin/Bethanie Mattek-Sands mit 6:3, 6:4.

  • Nachrichten 07.03.2024

    Nachrichten 07.03.2024

    Die derzeitige Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ist die offizielle Kandidatin der Europäischen Volkspartei (EVP) für eine weitere fünfjährige Amtszeit im selben Amt. Die Kandidatur wurde am Donnerstag durch eine Abstimmung auf dem zweitägigen Plenarkongress der Partei in Bukarest bestätigt. Meinungsumfragen sehen die EVP im Vorfeld der Europawahlen im Juni als die führende politische Kraft. “Die Europäische Union ist ein kostbares Gut, das wir verteidigen und für künftige Generationen bewahren müssen”, betonte von der Leyen nach der Nominierung. Sie sagte auch, dass Wladimir Putin den Krieg, den er in der Ukraine begonnen hat und versucht, die Grenzen mit Gewalt zu verschieben, nicht gewinnen darf. “Wir stehen an der Seite der Ukraine und unterstützen sie mit aller Kraft bei der Integration in Europa”, sagte die EU-Kommissionschefin. Der rumänische Präsident Klaus Iohannis erklärte seinerseits auf dem EVP-Kongress, dass wir uns in einem komplizierten, komplexen und instabilen internationalen Kontext befänden und dass der Extremismus eine der vielen Herausforderungen für die Europäische Union sei. Mehr als 2.000 Delegierte aus über 40 Ländern, darunter Staats- und Regierungschefs, Parteivorsitzende und EU-Kommissare, nahmen an dem Treffen in Bukarest teil. Rumänien war bereits im Oktober 2012 Gastgeber eines Europäischen Volkskongresses.

     

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis empfing den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer im Cotroceni-Palast und besprach mit ihm den vollständigen Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum. Nach dem Treffen schrieb Iohannis in den sozialen Medien, dass der Prozess weitergehen werde, bis das endgültige Ziel erreicht sei. Die Europäische Union müsse geeint, stark und wohlhabend sein, und der Beitritt Rumäniens zum europäischen Raum der Freizügigkeit werde die Sicherheit der EU zum Nutzen aller Bürger weiter stärken, so der Präsident. Der österreichische Bundeskanzler wies seinerseits darauf hin, dass die EU-Grenzen finanziert werden müssen und dass die Asylverfahren rasch durchgeführt werden müssen, damit diejenigen, die sich illegal im EU-Gebiet aufhalten, zurückgeführt werden können. Der Schengen-Raum dürfe nicht ausgeweitet werden, so der Bundeskanzler weiter. Die Europäische Volkspartei (EVP) hat auf ihrem Kongress in Bukarest am Mittwoch einstimmig ein Manifest verabschiedet, in dem sie den schnellstmöglichen Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum fordert, nachdem die österreichische Delegation der regierenden Volkspartei ihre Nein-Stimme fallen gelassen hat. In dem von der EVP verabschiedeten Manifest heißt es, dass “Bulgarien und Rumänien die volle Schengen-Mitgliedschaft erhalten müssen, indem nicht nur die Luft- und Seekontrollen, sondern auch die Kontrollen an den Landgrenzen so bald wie möglich aufgehoben werden”.

     

    Die PSD-PNL-Regierung in Bukarest wird heute den Entwurf einer Dringlichkeitsverordnung über die Zusammenlegung von Kommunal- und Parlamentswahlen am 9. Juni prüfen. Eine von News.ro in Auftrag gegebene INSCOP-Umfrage zeigt, dass die PSD und die PNL, die gemeinsame Listen aufstellen werden, bei den Europawahlen 43,7 % der Stimmen erhalten würden. Auf die beiden Parteien folgen die AUR (die nationalistische Opposition) mit etwas mehr als 20 % und die Vereinigte Rechte Allianz (ebenfalls in der Opposition) mit 13,7 %. Bei den Kommunalwahlen für die Kreis- und Gemeinderäte würde die PSD 30,6 %, die PNL 25,6 %, die AUR 17,4 % und die Allianz der Vereinigten Rechten 9,8 % der Stimmen erhalten. Was die Zusammenlegung von Wahlen angeht, so zeigen die Umfragedaten, dass mehr als 57 % der Rumänen eine gute Meinung von diesem Ansatz haben. Mehr als ein Drittel der Befragten findet es gut, dass PSD und PNL bei den Wahlen zum Europäischen Parlament auf gemeinsamen Listen und bei den Kommunalwahlen auf getrennten Listen antreten, während 51,3 % diese Entscheidung ablehnen. Die Präsidentschaftswahlen in Rumänien sind für September und die Parlamentswahlen für Dezember geplant.

     

    Frankreich und die Republik Moldau werden heute Abkommen über wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit unterzeichnen. Die Dokumente werden in Paris von Präsident Emmanuel Macron und Präsidentin Maia Sandu unterzeichnet. Der Korrespondent von Radio Rumänien in Paris erinnert daran, dass Präsident Macron und das französische Außenministerium mehrfach ihre Besorgnis über die Drohungen Russlands gegenüber der Republik Moldau zum Ausdruck gebracht haben. Der Sprecher der Diplomatie în Paris, Christophe Lemoine, erklärte, dass “die Republik Moldau zunehmend aggressiven Destabilisierungsversuchen ausgesetzt ist, die höchstwahrscheinlich von Russland ausgehen (…). Das zu unterzeichnende Abkommen zielt darauf ab, die Modernisierung der moldauischen Streitkräfte zu unterstützen, und unsere Unterstützung beschränkt sich nicht auf Verteidigungsfragen. Ich erinnere daran, dass wir die internationale Gemeinschaft durch die Einrichtung der Unterstützungsplattform unter dem gemeinsamen Vorsitz von Frankreich, Deutschland und Rumänien mobilisiert haben. Die Platform wurde kurz nach Beginn der russischen Aggression in der Ukraine ins Leben gerufen. Die Republik Moldau war den Folgen des Krieges sehr ausgesetzt”.

  • Ukraine im dritten Kriegsjahr: Kann das Land diesen Krieg noch gewinnen?

    Ukraine im dritten Kriegsjahr: Kann das Land diesen Krieg noch gewinnen?

     

    Am 24. Februar ging der Aggressionskrieg Russlands gegen die Ukraine ins dritte Jahr. Die menschlichen Opfer, aber auch die materiellen Schäden sind immens. Präsident Selenskyj eröffnete vor wenigen Tagen die Zahl der getöteten ukrainischen Soldaten – auf 31 000 bezifferte er die Verluste der ukrainischen Streitkräfte, Militärexperten schätzen die Zahl allerdings als weit untertrieben. Auch die geostrategischen Verschiebungen sind gravierend.

    Kiew räumt ein, dass die Lage für seine Streitkräfte äußerst schwierig ist – die Verluste steigen angesichts des Mangels an Munition, Waffen und Truppen, und die vom US-Präsidenten Joe Biden geforderte, aber von den Republikanern blockierte US-Finanzhilfe verzögert sich und könnte möglicherweise ganz ausbleiben. Dies gilt umso mehr, als die Aussicht auf eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus mit jedem Sieg im internen republikanischen Wettstreit um die Präsidentschaftsnominierung immer wahrscheinlicher wird.

    Doch wie sieht die Lage an der ukrainischen Front tatsächlich aus? Eine Antwort darauf versucht Universitätsprofessor Ștefan Popescu, promovierter Völkerrechtsexperte an der Sorbonne, im Gespräch mit Radio Rumänien.

    Der Krieg in der Ukraine ist zu einem Zermürbungskrieg geworden, einem Stellungskrieg, der Menschen, Material und Munition verschlingt. Die Zahl der zivilen und militärischen Opfer auf beiden Seiten geht in die Hunderttausende, die Zahl der zerstörten Panzerfahrzeuge in die Tausende, die Zahl der abgefeuerten Granaten in die Millionen – es ist ein Krieg, wie ihn Europa seit dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat. Die Ukraine wird von einer mehr als 1 000 km langen Frontlinie durchzogen, und zusammen mit der Krim besetzt die russische Armee fast 20 % des ukrainischen Territoriums. Doch was braucht die Ukraine, um einen Zermürbungskrieg zu gewinnen? Sie braucht mehr Kämpfer, Hunderttausende von Kämpfern, Ausrüstung, Munition.

    Und gerade hier hat Russland einen strategischen Vorteil: Es hat vier- bis fünfmal so viele Einwohner wie die Ukraine, Waffenfabriken, die weit von der Frontlinie entfernt sind, und leider profitiert Russland auch von der militärischen Unterstützung seiner Verbündeten – China, Iran und Nordkorea. In diesem Jahr kämpft die Ukraine meiner Meinung nach größtenteils um ihre Existenz, oder, um es weniger drastisch zu formulieren – die Ukraine befindet sich auf jeden Fall in einer entscheidenden Phase dieses Kriegs, in der die Europäer zwar bereit sind zu helfen, aber noch nicht über die Kapazitäten der Amerikaner verfügen. Und die USA befinden sich momentan im Kreuzfeuer zwischen den Demokraten und der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus.“

     

    Nach zwei Jahren der militärischen Konfrontation und in der derzeit schwierigen Lage leistet die Ukraine immer noch Widerstand. „Die Ukraine wird siegen“, sagt Wolodymyr Selenskyj der Staatschef in Kiew, mit derselben Inbrunst wie 2022. Er zählt auf die entschlossene Unterstützung der EU und der NATO sowie auf die Entschlossenheit der Ukrainer, sich in dieser unfairen Konfrontation nicht unterkriegen zu lassen. „Wir unterstützen die Ukraine mehr denn je – finanziell, wirtschaftlich, militärisch und moralisch. Bis das Land endlich frei sein wird“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Kiew, wo sie die „außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes“ lobte. Zum Abschluss eines G7-Gipfels, der am 24. Februar per Videokonferenz stattfand, verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben stärksten Industrienationen, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen. Außerdem wolle man nach Möglichkeiten suchen, Russland für die durch die Invasion verursachten Schäden zur Rechenschaft zu ziehen, hieß es in der Abschlusserklärung nach der Konferenz.

    Doch wie lange wird die Bevölkerung Russlands diesen von Wladimir Putin angezettelten Krieg noch hinnehmen? Denn auch ohne an der Front zu stehen, bekommt die russische Bevölkerung bereits die Folgen der EU-Sanktionen zu spüren – unlängst wurde das 13. Sanktionspaket geschnürt. Darüber hinaus hat der Konflikt auch in den Reihen der russischen Streitkräfte viele Opfer gefordert. Hören wir erneut die Meinung von Professor Ștefan Popescu, Experte für Völkerrecht:

    Die Russen sind ein Volk, das es gewohnt ist, im Laufe der Geschichte sehr große Erschütterungen zu verkraften. Das haben wir im Ersten Weltkrieg und in all den darauf folgenden Unruhen gesehen, dem Bürgerkrieg, der den gesamten Raum des russischen Kaiserreichs durchzog, und ebenso im Zweiten Weltkrieg. Zweitens sind die Russen ein Volk, das sehr auf Vaterfiguren angewiesen und diesen hörig ist, wenn ich das so sagen darf. Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass Wladimir Putin sein Kanonenfutter nicht in den städtischen Gebieten, ich würde sagen, in den Schaufenstern der Russischen Föderation, insbesondere in Moskau oder St. Petersburg, rekrutiert hat, sondern in den Randgebieten, im tiefen Russland, wo auch eine reale Kriegswirtschaft entstanden ist, die zu einem Anstieg des Lebensstandards geführt hat. Putin hat den Familien der Soldaten viel Geld gegeben – für die ländlichen Gebiete, aus denen die Rekruten stammen, ist es eine großzügige Bezahlung.

    So gesehen kann Russland diesen Krieg mindestens in diesem Jahr ungehindert fortführen. Die Frage, wie lange dieser Krieg noch dauern wird, können wir vor den US-Präsidentschaftswahlen und einem möglichen Wechsel im Weißen Haus nicht beantworten. Auch die russische Rüstungsindustrie wird meiner Meinung nach von vielen Analysten unterschätzt. Russland produziert weiterhin Waffen und schafft es, die westlichen Sanktionen etwa über China oder über die Türkei zu umgehen. Und Russland hat auch von der zweideutigen Haltung einiger Länder wie Indien, der Türkei, den Ländern des Kaukasus und Zentralasiens profitiert. Diese Länder haben die Verbreitung russischer Produkte und den Handel mit dem Westen indirekt ermöglicht.“

    Was kann Europa aus diesem Konflikt lernen? Dass es mehr für seine Verteidigung tun müsse, meint der Völkerrechtler Ștefan Popescu: Europa sollte seine Verteidigungsindustrien auf Vordermann bringen und seine militärischen Einrichtungen besser finanzieren, damit es in der Lage sei, seine Interessen zu verteidigen, falls der Verbündete aus Übersee leiser tritt. Der Krieg in der Ukraine sei noch lange nicht beigelegt, und es stünde viel auf dem Spiel – nämlich die Glaubwürdigkeit der westlichen Welt, so Professor Ștefan Popescu.

  • Nach G7-Videokonferenz: Weitere Hilfe für Ukraine zugesagt

    Nach G7-Videokonferenz: Weitere Hilfe für Ukraine zugesagt

    Angesichts steigender Verluste, der Munitions- und Truppenknappheit sowie der ausbleibenden US-Finanzhilfe und der Aussicht auf die Präsidentschaft Donald Trumps haben die Ukrainer den zweijährigen Jahrestag des Krieges mit Angst vor der Zukunft begangen. Kiew räumt ein, dass die Situation für seine Streitkräfte äußerst schwierig sei, bleibt aber ebenso entschlossen, den Krieg zu gewinnen. „Die Ukraine wird siegen“, verkündete Präsident Wolodymyr Selenskyj am 24. Februar mit der gleichen Inbrunst wie in den ersten Tagen der russischen Invasion vor zwei Jahren, als der Flughafen Hostomel Schauplatz heftiger Kämpfe war.

    Die EU bleibt in ihrer Unterstützung für Kiew ebenso entschlossen: „Mehr denn je unterstützen wir die Ukraine nachdrücklich – finanziell, wirtschaftlich, militärisch und moralisch. Bis das Land endlich frei ist“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und lobte die „außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes“. Die EU-Politikerin, die gemeinsam mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, dem belgischen Ministerpräsidenten Alexander De Croo und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau in Kiew weilte, kündigte im März die Überweisung der ersten Tranche einer Makrofinanzhilfe in Höhe von 50 Mrd. EUR aus dem EU-Haushalt an die Ukraine an.

    Zum Abschluss des per Videokonferenz durchgeführten G7-Gipfels verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrieländer am Samstag, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen, und fügten hinzu, dass sie nach Möglichkeiten suchen würden, Russland für die durch die Invasion verursachten Schäden aufkommen zu lassen. Die G7 bekundeten außerdem ihren Willen, „gegen dritte Akteure vorzugehen, die Russlands Krieg materiell unterstützen, auch durch die Verhängung neuer Maßnahmen gegen Einrichtungen (…) in Drittstaaten“. „Wir fordern nachdrücklich die Bewilligung zusätzlicher Hilfe, um den verbleibenden Haushaltsbedarf der Ukraine im Jahr 2024 zu decken“, heißt es noch in der G7-Erklärung in Anspielung auf die Blockade des vom amerikanischen Präsidenten Joe Biden geforderten zusätzlichen Finanzhilfepakets in Höhe von 61,4 Milliarden Dollar durch die Republikaner im US-Kongress.

    Am Samstag unterzeichnete Präsident Selenskyj in Kiew bilaterale Sicherheitsabkommen mit dem italienischen und dem kanadischen Premierminister. Italien und Kanada schlossen gemeinsam mit Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Dänemark ein zehnjähriges Sicherheitsabkommen mit Kiew ab, das die Sicherheit der Ukraine bis zu ihrem NATO-Beitritt stärken soll. Ebenfalls am Samstag, einen Tag nach der Verabschiedung des 13. EU-Sanktionspakets gegen Russland, kündigte Großbritannien ein Finanzpaket in Höhe von 245 Millionen Pfund an, um die Ukraine beim Wiederaufbau ihrer Munitionsbestände zu unterstützen.