Tag: Verkehrstote

  • Nachrichten 11.10.2024

    Nachrichten 11.10.2024

    Österreich ist weiterhin gegen die Aufnahme von Rumänien und Bulgarien in den Schengen-Bodenraum. Die Frage wurde bei einem Treffen der Justiz- und Innenminister der EU am Donnerstag in Luxemburg erörtert. Obwohl die Kommission und das Europäische Parlament der Ansicht sind, dass die beiden Länder alle Bedingungen für einen Beitritt erfüllen, ist der österreichische Minister Gerhard Karner der Meinung, dass noch viel zu tun bleibt. „Rumänien und Bulgarien haben alle Bedingungen erfüllt und sogar mehr als das Nötigste getan. Ich bin sehr optimistisch und hoffe, dass die Entscheidung so bald wie möglich während meiner Amtszeit getroffen wird“, sagte Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres, die darauf hinwies, dass der Beitritt Rumäniens und Bulgariens auf der Ratstagung im Dezember erneut diskutiert werden soll.

     

    Die von Rumänien designierte EU-Kommissarin Roxana Mînzatu wird am Samstag von den Ausschüssen des Europäischen Parlaments angehört.  Roxana Mînzatu wurde zur geschäftsführenden Vizepräsidentin der Europäischen Kommission ernannt und könnte in den nächsten fünf Jahren das Ressort für Beschäftigung, soziale Rechte und Bildung innehaben.

     

    14 Kandidaten werden in der ersten Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen am 24. November auf den Stimmzetteln stehen – 10 von politischen Parteien unterstützte und 4 unabhängige Kandidaten. Das Zentrale Wahlbüro hat am Donnerstagabend die Reihenfolge ausgelost, in der sie auf dem Stimmzettel erscheinen werden, doch einer der Kandidaten hat angekündigt, dass er das Verfahren anfechten wird. Die Frist für rumänische Staatsbürger, die im Ausland leben oder ihren Wohnsitz haben, um sich für die Briefwahl bei den Präsidentschaftswahlen registrieren zu lassen, lief um Mitternacht ab. Nach Angaben der Ständigen Wahlbehörde hatten sich weniger als 7.000 Personen auf der Plattform votstrainatate.ro registriert. Die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen findet am 8. Dezember statt.

     

    Die Inflationsrate in Rumänien fiel im September auf 4,62%, verglichen mit 5,1% im August. Dies sind die offiziellen Daten, die am Freitag vom Nationalen Statistikinstitut veröffentlicht wurden. Die Preise für Lebensmittel stiegen im Durchschnitt um 0,8 % und die Preise für Dienstleistungen um etwa 0,4 %. Zitrusfrüchte und andere exotische Früchte verzeichneten dramatische Preissteigerungen von rund 7,5 %, während Gemüse und Konserven ebenfalls um mehr als 5 % teurer wurden. Auch bei Bohnen und anderen Hülsenfrüchten waren deutliche Steigerungen zu verzeichnen. Dagegen waren Kartoffeln um etwa 5,23 % und andere Produkte um weniger als 2 % billiger. Bei den Dienstleistungen stiegen die Postgebühren um 17,8 %, der Lufttransport um 17,2 % und Non-Food-Produkte wie Waschmittel um 14,7 %. Auch Wasser- und Abwasserdienstleistungen verzeichneten einen Anstieg um 12,6 %.

     

    Die Europäische Kommission kündigte einen leichten Rückgang der Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2023 an, was einem Prozent weniger als im Vorjahr entspricht. Obwohl der Rückgang im Vergleich zu den Zahlen von 2019 (-10 %) signifikant ist, bleibt der Trend hinter den Zielen der EU-Behörden zurück, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren und bis 2050 vollständig zu eliminieren. Rumänien gehört zu den Ländern, die im letzten Jahr die größten Fortschritte bei der Senkung der Zahl der Verkehrstoten gemacht haben, ist aber mit 81 Verkehrstoten pro Million Einwohner immer noch eines der Schlusslichter in Europa. Nur Bulgarien weist eine höhere Rate auf. Derzeit sterben jede Woche etwa 400 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Europas Straßen.

     

    Die „Ode an die Freude“ ist das Stück, das am Freitagabend aufgeführt wird, um die neue Konzertsaison der Orchester und Chöre von Radio Rumänien zu eröffnen. Im Mittelpunkt der Aufführung im Sala Radio unter der Leitung des österreichischen Dirigenten Sascha Goetzel steht eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte – Ludwig van Beethovens neunte Symphonie. Bei ihrer Welturaufführung in Wien am 7. Mai 1824 wandte sich Beethoven dem Publikum zu, um den Applaus zu sehen, den er aufgrund seiner völligen Taubheit nicht mehr hören konnte. Die „Ode an die Freude“ ist das erste Musikstück, das in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

  • Die Zahl der Autounfälle in Rumänien nimmt zu

    Die Zahl der Autounfälle in Rumänien nimmt zu


    Einem Eurostat-Bericht zufolge liegt Rumänien, was die Zahl der Verkehrstoten in der EU anbetrifft, an erster Stelle. Die EU verfolgt das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2050 auf null zu drücken und bis 2030 zu halbieren. Laut dem europäischen Bericht wurde die niedrigste Rate an Verkehrstoten im Jahr 2019 aus Schweden (22 Tote pro 1 Million Einwohner), Irland (29) und Malta (32) gemeldet, während die höchste Zahl an Fällen in Rumänien (96) und Bulgarien (90) zu verzeichnen war, gefolgt von Polen (77) und Kroatien (73).


    Der EU-Durchschnitt der im Jahr 2019 bei Autounfällen getöteten Personen lag bei 51 pro 1 Million Einwohner. In Rumänien sind jedoch allein in den ersten 7 Monaten dieses Jahres über 900 Menschen bei Autounfällen ums Leben gekommen.



    Die drei Hauptursachen sind Nichtanpassung der Geschwindigkeit an die jeweiligen Verkehrsbedingungen, Fahren auf Fu‎ßgängerzonen und das Benutzen der Fahrbahnen durch Fu‎ßgänger. Bei den Inspektionen wurden zahlreiche Probleme mit der Stra‎ßeninfrastruktur und der Beschilderung festgestellt. Stra‎ßenschilder fehlten oder waren beschädigt, es gab Schäden an den Fahrbahnen, einschlie‎ßlich Schlaglöcher und Bodenwellen, die Signalisierung an Kreuzungen war unzureichend — Hindernisse standen davor oder die Vegetation beeinträchtigte die Sichtbarkeit von Stra‎ßenschildern. Ein gro‎ßes Problem ist auch das Fehlen von Fahrbahntrennern auf vierspurigen Stra‎ßen und Kreuzungen, um damit Zusammenstö‎ße zu verhindern.



    Dies ist eine Tragödie, und es besteht kein Zweifel daran, dass den mangelhaften Verkehrswegen eine wichtige Bedeutung zufällt, sagte Präsident Klaus Iohannis. Die Menschen sind ständig extrem ungeduldig, und das ist ein weiterer Faktor, der alle Arten von Zwischenfällen verursacht, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Iohannis schlussfolgerte, dass die Gesetze strenger sein müssen und die Fahrer mehr Disziplin benötigen.



    Das Innenministerium plant daher eine Änderung der Stra‎ßenverkehrsordnung und die Einführung härterer Strafen, um die Situation zu verbessern. Aggressives Fahren“ wird demnach mit einem Bu‎ßgeld und dem Führerscheinentzug von 120 Tagen geahndet. Auch das Wenden oder Rückwärtsfahren auf der Autobahn sowie das Überqueren der Gegenfahrbahn wird mit einem Bu‎ßgeld belegt. Ein 90-tägiger Führerscheinentzug und eine Geldstrafe werden auch für die ungerechtfertigte Benutzung von Autobahn-Not-Spuren eingeführt.



    Das Innenministerium erwägt auch eine Überarbeitung des rechtlichen Rahmens für die Führerscheinprüfungen, um die theoretische und praktische Ausbildung künftiger Fahrer zu verbessern.

  • Schlechte Straßeninfrastruktur führt zu vielen Unfalltoten

    Schlechte Straßeninfrastruktur führt zu vielen Unfalltoten

    Viele National- oder Regionalstra‎ßen sind voller Schlaglöcher und heruntergekommen. Das versursacht Schäden — und kostet Menschenleben. Allein im Jahr 2019 starben über 1.800 Menschen bei 32.000 Autounfällen. 729 von ihnen waren Fu‎ßgänger. Diese Zahlen sagen jedoch nichts über die Tragödie aus, in der Tausende von Familien leben, deren Angehörige starben oder heute behindert sind. Letztere werden durch Oana Baciu, Präsidentin der Nationalen Vereinigung zur Unterstützung der Opfer und zur Verhütung von Verkehrsunfällen, vertreten:



    Im letzten Jahrzehnt war ein Rückgang der Unfallzahlen zu verzeichnen, wozu Präventionskampagnen und strategische Kampagnen der Polizeibehörden beigetragen haben. Die Idee ist, dass wir seit 2008, dem katastrophalsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, in dem 3.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, auf nationaler Ebene nun durchschnittlich 1.800 Tote zu beklagen haben. Die Zahl der Opfer ist zurückgegangen, aber seit einigen Jahren bleiben wir bei dieser Zahl stehen, so dass wir keine weiteren Fortschritte erzielen konnten. Leider befinden wir uns auf europäischer Ebene in einer traurigen Situation, denn wir sind führend in der Bilanz der Verkehrsunfallopfer.“




    Doch was macht eine schlecht unterhaltene, zu enge oder schlecht platzierte Stra‎ße so gefährlich?



    Besonders als Berufskraftfahrer ist man oft gezwungen, zu einem bestimmten Termin am Zielort anzukommen. Oder man will einfach nur rechtzeitig am Ziel sein. Wenn Sie sich auf einer schmalen Stra‎ße befinden, nicht oder nicht sicher überholen können, dann müssen Sie alle möglichen Manöver durchführen, um pünktlich am Zielort anzukommen. Auf diese Weise setzen Sie sich mit voller Verantwortung der Gefahr von Unfällen mit oder ohne Opfer aus. Sie sind ebenso verantwortlich, wenn Sie einen Unfall verursachen, während Sie versuchen, ein Loch in der Stra‎ße zu vermeiden. Es ist schwierig, die Schuld der Behörde zuzuschreiben, die sich um dieses Stück Stra‎ße kümmern sollte. Deshalb kämpfen wir seit Jahren, um den Menschen begreiflich zu machen, dass die Infrastruktur nicht hilft und dass sie sich selbst schützen müssen. Für die Autofahrer wird es aufgrund der engen und schlechten Stra‎ßen manchmal unmöglich, ein Hindernis zu umfahren.“




    Oana Baciu erzählt, dass im Laufe der Jahre nur wenige Menschen erfolgreich vor Gericht gegen staatliche Institutionen wegen schlechter Stra‎ßenunterhaltung geklagt haben, nachdem es zu Unfällen kam. Die meisten Opfer kennen jedoch ihre Rechte nicht, und in den meisten Fällen kann eine Klage nicht einmal in Erwägung gezogen werden:



    Das grö‎ßte Problem ist die Angst der Menschen. Sie fürchten sich davor, für ihre Gerechtigkeit zu kämpfen, meistens scheint es, als sei alles vergeblich. Eine solche Klage ist für die Menschen sehr schwer zu verstehen, und um eine solche Klage einzuleiten, braucht man erhebliche finanzielle Mittel für den Rechtsbeistand. Wer es tut, hat einen langen, harten Weg vor sich, so dass es meines Wissens auf nationaler Ebene nicht viele Klagen gibt, um staatliche Behörden für Unfälle verantwortlich zu machen, die durch den schlechten Zustand der Stra‎ßen verursacht wurden.“




    Autobahnen sollten die sichersten Stra‎ßen sein, denn sie umgehen Ortschaften und tragen zur Verkehrsentlastung bei. Rumänien ist jedoch für seinen Mangel an Autobahnen bekannt. Ende letzten Jahres waren nur 4,8% der Stra‎ßen Autobahnen mit insgesamt 866 km — dabei ist Rumänien flächenmä‎ßig der neuntgrö‎ßte Staat Europas. Was können normale Menschen in einer solchen Situation tun? Zum Beispiel das, was der Unternehmer Ştefan Mandachi getan hat. Am 15. März 2019 rief er zu einem ungewöhnlichen Streik auf: 15 Minuten Arbeitsniederlegung ab 15:00 Uhr. Viele taten das auch, vor allem Autofahrer, um gegen den Mangel an Autobahnen in der Moldau zu protestieren, aber auch wegen des schlechten Zustands der Stra‎ßen im Allgemeinen. Ştefan Mandachi, der in der moldauischen Stadt Suceava lebt, hatte in seinem Heimatdorf bereits eine symbolische Autobahn von einem Meter Länge gebaut. Trotz des Erfolgs dieser Aktion zu Bewusstseinsmachung gibt es heute, mehr als ein Jahr später, in seiner Region immer noch keine Autobahnen, nicht einmal Pläne dazu. Mit einem Dokumentarfilm mit dem Titel 30 Jahre und 15 Minuten“ setzte er sein zivilgesellschaftliche Engagement fort, erklärt er:



    Auch dieser Film ist ein Protest. Ich protestiere dagegen, dass es hier keine Autobahnen gibt. Suceava zum Beispiel ist von der Hauptstadt Siebenbürgens, Cluj (Klausenburg), und der Hauptstadt des ganzen Landes, Bukarest, völlig abgeschnitten. Um geschäftlich zwischen Suceava und Cluj, Bukarest oder Timişoara (Temeswar) zu reisen, begann ich mit einem Linienflugzeug zu fliegen, das mich in anderthalb Stunden nach Cluj bringt, statt in sechs oder in acht Stunden. Wir Geschäftsleute sind durch die Umstände gezwungen, nach Transportmitteln zu suchen, denn Zeit ist für uns Geld. Au‎ßerdem ist es in Rumänien gefährlicher, auf der Stra‎ße zu reisen als mit dem Flugzeug.“




    Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms steht die Tragödie einiger weniger Familien, die von Unfällen betroffen sind, wie sie Ştefan Mandachis eigener Familie widerfahren sind:



    Um ein Haar wäre ich mehrere Male beim Autofahren in Rumänien gestorben. Meine Mutter hatte einen Verkehrsunfall, und mein Bruder auch. Jeder in meinem Umkreis hat irgendeine Verbindung zu Verkehrsunfallopfern oder hatte unter dem schlechten Zustand der Stra‎ßen zu leiden. Ich würde gerne in einem Land leben, das über eine normale Infrastruktur verfügt. Wir wollen keine UFOs, wir wollen keine gro‎ßartigen Autobahnkreuze, wir wollen anständige Stra‎ßen, die nicht jeden Tag unser Leben gefährden. Ich bin seit meiner Kindheit mit dem Auto unterwegs, und ich war oft Augenzeuge bei vielen Unfällen. Ich wollte neben den Geschichten von Opfern oder von Eltern, die Kinder verloren haben, auch meine eigene Geschichte erzählen.“




    Oana Baciu, die selbst in dem Dokumentarfilm auftritt, ist der Meinung, dass diese Geschichte immer wieder erzählt werden muss, um das Bewusstsein zu schärfen, sowohl auf der Seite der Behörden als auch auf der Seite der Menschen, die versuchen, eine Stimme zu finden, um ihre Unzufriedenheit auszudrücken.