Die Zahl der Autounfälle in Rumänien nimmt zu


Einem Eurostat-Bericht zufolge liegt Rumänien, was die Zahl der Verkehrstoten in der EU anbetrifft, an erster Stelle. Die EU verfolgt das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2050 auf null zu drücken und bis 2030 zu halbieren. Laut dem europäischen Bericht wurde die niedrigste Rate an Verkehrstoten im Jahr 2019 aus Schweden (22 Tote pro 1 Million Einwohner), Irland (29) und Malta (32) gemeldet, während die höchste Zahl an Fällen in Rumänien (96) und Bulgarien (90) zu verzeichnen war, gefolgt von Polen (77) und Kroatien (73).


Der EU-Durchschnitt der im Jahr 2019 bei Autounfällen getöteten Personen lag bei 51 pro 1 Million Einwohner. In Rumänien sind jedoch allein in den ersten 7 Monaten dieses Jahres über 900 Menschen bei Autounfällen ums Leben gekommen.



Die drei Hauptursachen sind Nichtanpassung der Geschwindigkeit an die jeweiligen Verkehrsbedingungen, Fahren auf Fu‎ßgängerzonen und das Benutzen der Fahrbahnen durch Fu‎ßgänger. Bei den Inspektionen wurden zahlreiche Probleme mit der Stra‎ßeninfrastruktur und der Beschilderung festgestellt. Stra‎ßenschilder fehlten oder waren beschädigt, es gab Schäden an den Fahrbahnen, einschlie‎ßlich Schlaglöcher und Bodenwellen, die Signalisierung an Kreuzungen war unzureichend — Hindernisse standen davor oder die Vegetation beeinträchtigte die Sichtbarkeit von Stra‎ßenschildern. Ein gro‎ßes Problem ist auch das Fehlen von Fahrbahntrennern auf vierspurigen Stra‎ßen und Kreuzungen, um damit Zusammenstö‎ße zu verhindern.



Dies ist eine Tragödie, und es besteht kein Zweifel daran, dass den mangelhaften Verkehrswegen eine wichtige Bedeutung zufällt, sagte Präsident Klaus Iohannis. Die Menschen sind ständig extrem ungeduldig, und das ist ein weiterer Faktor, der alle Arten von Zwischenfällen verursacht, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Iohannis schlussfolgerte, dass die Gesetze strenger sein müssen und die Fahrer mehr Disziplin benötigen.



Das Innenministerium plant daher eine Änderung der Stra‎ßenverkehrsordnung und die Einführung härterer Strafen, um die Situation zu verbessern. Aggressives Fahren“ wird demnach mit einem Bu‎ßgeld und dem Führerscheinentzug von 120 Tagen geahndet. Auch das Wenden oder Rückwärtsfahren auf der Autobahn sowie das Überqueren der Gegenfahrbahn wird mit einem Bu‎ßgeld belegt. Ein 90-tägiger Führerscheinentzug und eine Geldstrafe werden auch für die ungerechtfertigte Benutzung von Autobahn-Not-Spuren eingeführt.



Das Innenministerium erwägt auch eine Überarbeitung des rechtlichen Rahmens für die Führerscheinprüfungen, um die theoretische und praktische Ausbildung künftiger Fahrer zu verbessern.