Tag: Verletzte

  • Rückblick auf die Ereignisse vom 28.08. bis zum 01.09.2023

    Rückblick auf die Ereignisse vom 28.08. bis zum 01.09.2023


    Ein neues Drama in Rumänien



    Am 26. August wurde die Gemeinde Crevedia in der Nähe von Bukarest in die Liste der rumänischen Tragödien aufgenommen, die hätten vermieden werden können. Bei verheerenden Explosionen in einer Flüssiggas-Tankstelle in dem Ort gab es Tote und Dutzende von Verletzten, die meisten von ihnen Feuerwehrleute, die nach der ersten Explosion eingriffen. Trotz unterschiedlicher Opferzahlen ist der Vergleich mit der Tragödie im Club Colectiv in Bukarest, bei der mehr als 60 junge Menschen ums Leben kamen, gerechtfertigt, insbesondere, wenn die Untersuchungen Missbrauch und Illegalität bestätigen, die den Betrieb der Tankstelle seit 2020 ermöglichten. Die Generalstaatsanwaltschaft untersucht die Explosionen, die Militärstaatsanwaltschaft untersucht das Verhalten der Tankstellenbetreiber. Die Direktion für Korruptionsbekämpfung untersucht ihrerseits mögliches Fehlverhalten von Beamten, die die Genehmigung der LPG-Tankstelle kontrollieren sollten. Wie immer in solchen Fällen werden Behörden mobilisiert und führen landesweit umfangreiche Kontrollen durch. Dabei wurden weitere Unregelmä‎ßigkeiten an Tankstellen in Rumänien festgestellt. Die Presse hat erfahren, dass einer der Anteilseigner des Unternehmens, dem die Flüssiggas-Tankstelle gehört, der Sohn eines PSD-Bürgermeisters ist, der auch ein gro‎ßzügiger Parteisponsor ist. In zehn Jahren soll der Umsatz des Unternehmens, das zahlreiche Verträge mit dem Staat abgeschlossen hat, um fast das Fünffache gestiegen sein.




    Die rumänische Polizei wird umstrukturiert



    Nach einem tragischen Verkehrsunfall in der Schwarzmeer-Hafenstadt Constanța, der von einem jungen Drogenabhängigen verursacht wurde, forderten die Polizeichefs ihre Entlassung. Minister Cătălin Predoiu kündigte eine umfassende Neugestaltung des gesamten Ermittlungssystems im Innenministerium an, beginnend mit der Polizeiinspektion Constanța. Ein 19-jähriger Fahrer, der unter Drogeneinfluss in der Nähe der Gemeinde 2 Mai unterwegs war, hat zwei junge Menschen getötet und drei weitere verletzt. Vor dem Unfall wurde er von Polizeibeamten angehalten und zur Wache gebracht, wo er nach einem Alkoholtest, der negativ ausfiel, wieder entlassen wurde. Predoiu teilte mit, dass gegen mehrere Beamte, die an der mangelhaften Bearbeitung des Falles beteiligt waren, eine Voruntersuchung wegen Fahrlässigkeit eingeleitet wurde. Er kündigte an, dass er alle Bildungseinrichtungen des Innenministeriums militarisieren und die Nationale Drogenbekämpfungsbehörde angesichts der Entwicklung des Drogenkonsums in Rumänien überarbeiten werde. Justizministerin Alina Gorghiu erklärte, dass der Kampf gegen Drogen gemeinsame Anstrengungen erfordere und die Anzahl der Staatsanwälte, die sich derzeit mit solchen Fällen befassen, sehr klein sei. In Rumänien haben wir in diesem Jahr fast 4.700 Fälle von Drogen aufgeklärt. Aber nur 14 Staatsanwälte arbeiten in der Abteilung für den Kampf gegen Drogen.




    Das Treffen der rumänischen Diplomatie



    Das diesjährige rumänische Diplomatentreffen, das traditionell rund um den Tag der Diplomatie am 1. September organisiert wird, widmet sich der Bewältigung der Herausforderungen im Schwarzmeerraum und der Maximierung der Chancen. Präsident Klaus Iohannis sagte, Rumänien wird die Ukraine weiterhin unterstützen. Der Präsident versicherte, dass Rumänien der Republik Moldau mit finanzieller Unterstützung, Fachwissen und politischer Unterstützung zur Seite stehen wird, um einen unumkehrbaren europäischen Weg einzuschlagen. Weiterhin ist es Rumäniens Pflicht, weiterhin ein echter Garant für Sicherheit in der Region zu sein, damit das Schwarze Meer zu einer Region wird, in der Frieden und Wohlstand nicht mehr bedroht sind, sagte der Präsident. Der Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum ist für die kommende Zeit eine Priorität, versprach Iohannis. Das Diplomatentreffen bietet die Gelegenheit, die Prioritäten vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu aktualisieren, der eine beispiellose Bedrohung für den Frieden, die Sicherheit und die auf Regeln basierende internationale Ordnung darstellt, sagte Au‎ßenministerin Luminița Odobescu. Man werde die Anstrengungen verstärken, um das Profil Rumäniens in der Europäischen Union, der NATO und auf internationaler Ebene zu stärken.




    Das Enescu Festival präsentiert sich in seiner 26. Ausgabe



    Seit dem 27. August und bis zum 24. September ist Bukarest die musikalische Hauptstadt Europas. 3 500 Künstler treten bei der 26. Ausgabe des Internationalen George-Enescu-Festivals auf, das unter dem Motto Gro‎ßzügigkeit durch Musik“ steht. Der Ausgabe 2023 steht ein neuer künstlerischer Leiter, Cristian Măcelaru, vor. Die Wiener Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam, das französische Nationalorchester, das Tonhalle-Orchester in Zürich, das London Symphony Orchestra und die Tschechische Philharmonie sind an der diesjährigen Ausgabe beteiligt. Es werden international bekannte Dirigenten auf der Bühne stehen: Cristian Măcelaru, Zubin Mehta, Sir Simon Rattle, Wilson Hermanto, Delyana Lazarova, Lawrence Foster und Vladimir Jurowski.

  • Nachrichten 31.08.2023

    Nachrichten 31.08.2023


    – Ein weiterer Patient, der bei den Explosionen in Crevedia verletzt wurde, ist gestorben. Er hatte Verbrennungen auf 90 Prozent seiner Körperoberfläche. Er ist der dritte Tote nach der Explosion einer Flüssiggastankstelle in der vergangenen Woche. Fünf Verletzte befinden sich weiterhin in kritischem Zustand: Zwei werden in Rumänien und drei im Ausland behandelt. 22 Patienten in Bukarest sind in einem mittleren oder leichten Zustand und 19 Patienten wurden bereits entlassen. Die rumänische Regierung hat Soforthilfe für die von dem tragischen Ereignis betroffenen Familien und Einzelpersonen bewilligt. Mehrere Häuser wurden durch die Explosionen und dem anschlie‎ßenden Brand beschädigt. Acht Gebäude wurden zerstört. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in mehreren offenen Strafsachen.




    – Der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu wird heute zu Gesprächen mit der Europäischen Kommission über das rumänische Haushaltsdefizit im kommenden Jahr nach Brüssel reisen. Die Bukarester Exekutive wünscht sich ein Defizit von mehr als 5 %, und um Brüssel zu überzeugen, wird der Premierminister einige steuerliche Ma‎ßnahmen vorschlagen. Diese umfassen unter anderem die Reduzierung der Mehrwertsteuersätze auf zwei und die Streichung einiger Anreize. Marcel Ciolacu vertritt die Ansicht, dass ein Haushaltsdefizit von mehr als 5 % notwendig ist, da Rumänien die benachbarte, vom Krieg zerrissene Ukraine unterstützt. Die Europäische Kommission führte in dieser Woche auch Gespräche mit rumänischen Ministern. Die EU-Exekutive hat die Schlussfolgerungen der Gespräche nicht veröffentlicht, aber europäischen Quellen zufolge sind die von den rumänischen Behörden vorgeschlagenen Ma‎ßnahmen zur Erhöhung der Steuern und zur Kürzung der öffentlichen Ausgaben nicht ausreichend.




    – Angel Tîlvăr unterzeichnete gemeinsam mit seinem niederländischen Amtskollegen, dem Verteidigungsminister, und dem Vertreter des Waffenherstellers Lockheed Martin die Absichtserklärung zur Einrichtung eines Ausbildungszentrums für F16-Kampfjets in Rumänien. Die Einrichtung des Zentrums wurde auf dem NATO-Gipfel in Vilnius festgelegt. Die Niederlande werden ein F16-Geschwader zur Verfügung stellen, während das US-Unternehmen Fluglehrer und technisches Personal zur Verfügung stellen wird. Rumänien schlie‎ßt sich den verbündeten Nationen an und unterstützt die Ausbildung ukrainischer Piloten für den künftigen Einsatz von F16-Flugzeugen.




    – Heute wird in Rumänien und in der benachbarten rumänischsprachigen Moldau der Tag der rumänischen Sprache mit einer Reihe von kulturellen Veranstaltungen begangen. Die Rumänische Akademie und die Akademie der Wissenschaften der Republik Moldau veranstalten gleichzeitig an ihren Hauptsitzen in Bukarest bzw. Chisinau eine wissenschaftliche Sitzung im gemischten Format. Die rumänische Sprache wird auch in anderen Ländern durch Konferenzen, Kurse über die rumänische Sprache, Kultur, Tradition und Zivilisation, Buchpräsentationen, Konzerte und Ausstellungen gefeiert.




    – Ab heute und bis zum 3. September wird in Timișoara, im Westen Rumäniens, das 7. Internationale Orthodoxe Jugendtreffen (ITO) stattfinden. An diesem Treffen nehmen Hierarchen aus dem In- und Ausland sowie Vertreter aus Kultur, Bildung und Politik teil. Das Treffen befasst sich mit Fragen der universellen Geschichte und Kultur sowie mit aktuellen Problemen wie Menschenhandel und Drogenmissbrauch.




    – Heute wird es in West-, Nord- und Zentralrumänien sowie in den Gebirgsregionen vorübergehend bewölkt sein und es kann zu Schauern kommen, die gelegentlich von Gewittern begleitet werden. Der Himmel in den übrigen Landesteilen ist unbeständig. Der Wind weht leicht bis mä‎ßig. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 21 und 31 Grad Celsius, im Südosten örtlich etwas höher.

  • Explosion: Ermittlungen und solidarische Unterstützung

    Explosion: Ermittlungen und solidarische Unterstützung


    Zwei nacheinander folgende Explosionen an einer Flüssiggastankstelle in Crevedia forderten am Samstag nach aktuellen Erkenntnissen 2 Menschenleben. Weitere 56 Personen erlitten teilweise schwere Verletzungen.




    Seit Beginn dieser Woche werden alle Tankstellen für Kraftstoffe und Flüssiggas in Rumänien inspiziert. Laut Premierminister Marcel Ciolacu werden diejenigen, bei denen Risiken für die öffentliche Sicherheit festgestellt werden, geschlossen. Das, was in Crevedia passiert ist, sollte nicht noch einmal passieren!“ Die Flüssiggastankstelle in der Gemeinde, hätte bereits vor drei Jahren stillgelegt werden müssen, als sie ihre Brandschutzgenehmigung verloren hatte. Die Staatsanwaltschaft, die den Vorwurf einer fahrlässigen Zerstörung sowie einer anschlie‎ßender Katastrophe untersucht, führt die Ermittlungen unter Schwierigkeiten durch, da möglicherweise noch Gas aus den Tanks auf dem Gelände des Unternehmens austritt. Generalstaatsanwalt Alexandru Florența teilte mit, dass Durchsuchungen im Rathaus von Crevedia, an einem der Arbeitsplätze in Bukarest und in den Wohnungen der beiden Verwalter des Unternehmens in Gang gesetzt wurden. Die beiden Hauptuntersuchungslinien, sind zum einen die Feststellung der Tätigkeiten, die das Unternehmen über die Crevedia-Arbeitsstelle durchgeführt hat, nachdem die Schlie‎ßung dieser Arbeitsstelle erklärt wurde, da wir starke Hinweise auf nicht konforme Arbeiten haben. Wir schauen uns an, wie die Crevedia-Arbeitsstelle der Firma genehmigt wurde. Und wir schauen, was die Behörden nach dem Ende der Genehmigung und dem offiziellen Ende der Arbeitsstelle gemacht haben.“ Der Fall Crevedia wird auch von der Antikorruptionsbehörde wegen möglicher Verstö‎ße gegen die Amtsgewalt untersucht. Die Militärstaatsanwälte untersuchen die Art und Weise, wie der Einsatz aufgrund der gro‎ßen Anzahl an verletzten Rettern durchgeführt wurde.




    Im Unglücksgebiet wurden drei der insgesamt sieben Häuser, die von den Kettenexplosionen und dem anschlie‎ßenden verheerendem Brand getroffen worden waren, beinahe komplett zerstört. Die zuständigen Behörden haben ihre Unterstützung für den Wiederaufbau zugesagt, sodass die Schadenshöhe in den kommenden Tagen beurteilt werden kann. Das Arbeitsministerium schlägt vor, den Betroffenen des Ereignisses vom Samstagabend Soforthilfe zu gewähren. Die wichtigste Aufgabe ist aber, die Verletzten oder traumatisierten Menschen zu behandeln. Am Sonntag öffneten die Zentren in der Hauptstadt und in 24 Landkreisen für diejenigen, die Blut für die Verletzten spenden wollten — meist Feuerwehrleute, aber auch Gendarmen und Polizisten, die von einer zweiten Explosion überrascht wurden. Sie sind in mehreren Krankenhäusern, vorrangig in Bukarest, untergebracht oder wurden zur medizinischen Versorgung nach Österreich, Deutschland, Belgien, Norwegen und Italien gebracht. Auch Frankreich, Israel und Bulgarien sind bereit, medizinische Hilfe für Rumänien zu leisten.

  • Rettungshunde: ein Mensch-Tier-Tandem im Dienste der Menschheit

    Rettungshunde: ein Mensch-Tier-Tandem im Dienste der Menschheit





    Die jüngsten Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar haben eine besondere Kategorie von Rettern in den Blickpunkt der nationalen und internationalen Öffentlichkeit gerückt: gemischte Teams aus Menschen und Suchhunden, die im Fall von Katastrophen bei der Rettung von Verletzten oder der Bergung von Toten zum Einsatz kommen. Liviu Ionescu leitet das Nationale Hundeausbildungszentrum im südrumänischen Craiova. Er selbst war als Freiwilliger in der Türkei im Einsatz und ist einer der rumänischen Experten, die am besten erklären können, warum es wichtig ist, Hunde für Such- und Rettungseinsätze auszubilden:



    Im Nationalen Ausbildungszentrum für Hunde versuchen wir seit etwa 30 Jahren, eine Datenbank für Such- und Rettungshunde für alle Spezialgebiete dieser Tätigkeit zu entwickeln, d.h. für Rettungsspürhunde, die Verschüttete unter Trümmern suchen können, die bei Wasserrettung oder bei der Suche nach vermissten Personen in städtischen Gebieten zum Einsatz kommen. Dies sind die Spezialgebiete, die wir in Rumänien entwickeln wollen. Warum das wichtig ist? Weil es neben dem sportlichen Aspekt der Ausbildung von Hunden und der Steigerung ihrer Intelligenz, nicht nur ihrer Schönheit, es auch einen sozialen Aspekt gibt, einen Bedarf an Such- und Rettungshunden in allen Gebieten, Regionen und Städten für jede Art von Notsituation, für natürliche wie menschenverursachte Katastrophen. Deshalb versuchen wir, das Bewusstsein der Bevölkerung, der Tierliebhaber und der Tierzüchter zu schärfen, unabhängig davon, ob sie Mitglieder des rumänischen Kynologenverbandes oder eines Klubs sind, um ihre Hunde auf Eignung testen zu lassen.“




    Die Auswahl von Rettungshunden ist sehr hart und und wird unter realistischen Bedingungen getroffen. Unabhängig davon, ob sie von ihren Besitzern zum Testen gebracht werden, weil sie ihre Qualitäten beurteilen wollen, oder ob sie von den Spezialisten des Hundetrainingszentrums selbst entdeckt werden, müssen künftige Rettungshunde sehr strenge Anforderungen erfüllen. Aus diesem Grund können nur maximal 5–10 % der Hunde, die in mehreren Phasen — im Dunkeln, in der Nähe von Feuer, in Höhenlagen usw. — getestet werden, eine Ausbildung zum professionellen Suchhund beginnen, wie Liviu Ionescu weiter erläutert:



    Der Vierbeiner kommt in ein Erziehungsprogramm, und je nach seinem Temperament, seinem Charakter, seiner Anpassungsfähigkeit, dem Alter, in dem er anfängt, der Herkunft und der Lebensverhältnisse, seinem Tagesablauf und je nach dem Fachgebiet, dem wir ihn zuführen wollen, kann die Ausbildung 6 Monate oder 2 Jahre dauern. Es gibt Ausbildungsmodule, die auf solche Hunde zugeschnitten sind, und nach 2 Jahren, vielleicht sogar 3 Jahren intensiver Ausbildung, durchlaufen sie einige offizielle internationale Prüfungen und Wettbewerbe, bei denen man ihre wahren Fähigkeiten ermitteln kann. Sie müssen also eine rigorose Ausbildung und Prüfungen durchlaufen, und nachdem sie all diese Prüfungsstufen bestanden haben, können sie in die Nationalmannschaft aufgenommen werden, und von dort aus ist der nächste gro‎ße Schritt die Teilnahme an der Weltmeisterschaft der Rettungshunde. Dann werden sie in eine internationale Datenbank aufgenommen und können in jeder realen Situation eingesetzt werden.“




    Die Tests, die von den Spezialisten für die Hundeausbildung durchgeführt werden, gelten für jede Hundeart, d.h. es gibt keine bestimmte Rasse, die für die Ausbildung zum Rettungshund vorbestimmt ist. Je früher ein Hund getestet wird, sogar schon im Alter von 3 bis 4 Monaten, desto eher kann er in den eigentlichen Ausbildungsprozess einsteigen. Einmal ausgebildet, ist er bereit zu handeln. Doch was kann ein Retter auf vier Beinen alles leisten? Nach Angaben des Präsidenten des Nationalen Hundeausbildungszentrums ist der Hund beispielsweise in extrem heiklen Situationen in der Lage, in in bis zu 3 Metern Tiefe vorzudringen, etwa in Fällen, in denen selbst hochleistungsfähige elektronische Audio- und Videosysteme nicht eingesetzt werden können. Theoretisch kann ein Such- und Rettungshund für vermisste Personen beispielsweise ein Areal von 50 000 m² in 20 Minuten abstecken, und zwar mit mindestens der dreifachen Effizienz eines professionellen menschlichen Teams. In einem Mensch-Hund-Tandem ändert sich dieses Kräfte-Verhältnis zu Ungunsten des Menschen, weshalb eine nahezu perfekte Kompatibilität der menschlichen Retter mit den Hunden erforderlich ist. Obwohl rumänische Suchhunde auf internationalen Wettbewerben vielfach ausgezeichnet wurden, läuft noch nicht alles rund in der Ausbildung, gibt Liviu Ionescu zu bedenken:



    In Rumänien stecken wir noch in den Kinderschuhen in diesem Bereich. Während andere Länder bereits vor den beiden Weltkriegen mit der Ausbildung von gemischten Mensch-Hund-Rettungsteams begonnen haben, so kann man hierzulande erst ab Ende der 1980er und 1990er Jahre und von einer ernsthaften Entwicklung gemä‎ß den internationalen Standards sprechen. Das Nationale Hundeausbildungszentrum verfügt über eine Datenbank mit etwa 30 Such- und Rettungshunden. Das Problem ist, dass der beste Freund des Menschen in jeder Familie, in die er kommt, unbewusst zum Therapeuten wird und leider eine viel kürzere Lebenszeit und vor allem eine noch kürzere aktive Zeitspanne hat. Bei uns werden Mensch und Hund für jede Art von Katastrophen ausgebildet. Leider können die Vierbeiner uns nur bis im Alter von 7, 8, vielleicht 9 Jahren in Notsituationen helfen. Wir sind in einem ständigen Wettlauf um die Erweiterung der nationalen Suchhundestaffel. Wenn Sie dazu imstande sind, helfen Hunde dem Menschen bedingungslos, selbst wenn sie schon 14 Jahre alt sind. Wir müssen jedoch auch auf ihre Gesundheit achtgeben, daher sind sie meistens im Alter von 3 bis höchstens 9 Jahren optimal als Rettungshunde einsetzbar.“




    Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei wurde klar, dass eine weltweit bessere Koordinierung der Rettungseinsätze — einschlie‎ßlich mit Suchhunden — notwendig ist, sagt zum Schluss noch Liviu Ionescu, der Leiter des rumänischen Zentrums für die Ausbildung von Rettungshunden, der zugleich Chef der einschlägigen Kommission bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem grö‎ßten kynologischen Dachverband mit Sitz in Belgien ist:



    Wir befinden uns mitten in einem Programm zur Neuausrichtung, zum Überdenken der Interventionsstrategie, zur Kommunikation und zur gemeinsamen multinationalen Ausbildung. Ich koordiniere dieses Programm weltweit und beobachte dabei die Anwendbarkeit, die Geschwindigkeit, die Intensität, die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Denkens in bestimmten Regionen der Welt, und es freut mich, dass wir beginnen, in solchen realen Situationen effektiver zu werden und die sportliche Schwelle zu überschreiten, denn bis zum Erdbeben in der Türkei galt die Weltmeisterschaft als das wichtigste Ereignis. Die Kynologie entwickelt sich schlagartig wie die Informatik, es geht alles sehr schnell. Man muss zukunftsorientiert denken und sich fragen, wie sich die Leistung der Rettungshundestaffeln in 5 oder 10 Jahren entwickeln wird, denn ich glaube nicht, dass Erdbeben oder unvorhergesehene Situationen mit vermissten Personen in Zukunft nachlassen werden. Wir müssen auf jede Art von Einsatz vorbereitet sein, bei dem speziell trainierte Hunde zu echten Rettungshelfern werden können. Nach den Ergebnissen, die wir bei den letzten drei Ausgaben der Weltmeisterschaften des Internationalen Hundezüchterverbandes erzielt haben — Rumänien ist Vizemeister und Weltmeister, zum Beispiel in der Sektion »Fährtenaufnahme« — haben wir eine Visitenkarte, wir haben einige Ergebnisse, die sich zeigen lassen. Es ist klar, dass Rumänien und unser Zentrum in Craiova ein wichtiger Standort in der Ausbildung der Rettungshunde auf weltweiter Ebene ist.“

  • Rumänen gedenken der Opfer vom Club Colectiv

    Rumänen gedenken der Opfer vom Club Colectiv

    Die Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv hat sich am Dienstag, den 30. Oktober 2018, zum dritten Mal gejährt. In Gedenken an die Opfer haben am Dienstag in Bukarest zwei Gottesdienste, und einen Trauermarsch stattgefunden. Landespräsident Klaus Iohannis legte am Ort der Tragödie einen Kranz nieder, zündete eine Kerze an und hielt eine Schweigeminute. Am Dienstag abend war auch die Premiere des thematischen Films Wir steigen bei der nächsten Haltestelle aus“ von Tedy Necula, in dem es um U-Bahn-Reisende am nächsten Tag nach der Brandkatastrophe im Colectiv geht.



    Bei einem Konzert der Rockgruppe Goodbye to Gravity im Bukarester Club Colectiv am 30. Oktober 2015 war ein Feuerwerk gezündet worden, das die Schallisolierung in Brand setzte. Mehrere Hundert Menschen waren zum Konzert gekommen; der Club hatte aber eine einzige Tür. 64 Menschen starben an den Folgen der Brandwunden und Rauchvergiftungen. 200 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Einer der Verletzten begang eineinhalb Jahre später Selbstmord — eine Geste der Verzweiflung nach dem schweren physischen und psychischen Trauma, meinen die Psychologen.



    Zum Gedenken der Brandopfer vom Club Colectiv haben am Dienstag, drei Jahre nach der Tragödie, in Bukarest und in anderen rumänischen Städten Gottesdienste und Gedenkveranstaltungen stattgefunden. Am Abend beteiligten sich Hunderte Menschen an einem Gedenkmarsch mit dem Motto “Marsch der Gitarren”, der vom Vereinigungsplatz bis zum Club Colectiv führte. Vor dem Club Colectiv warteten die Marschteilnehmer schweigend bis zur Uhrzeit der Katastrophe, 22.30. Tausende Menschen, Verwandte, Freunde, oder Arbeitskollegen der Brandopfer, sowie viele andere Menschen legten Kränze nieder und zündeten Kerzen am Ort der Tragödie.



    Im allgemeinen sind die Rumänen traurig und verbittert, weil s8e keine Möglichkeit sehen, das, was in der Politik, im Gesundheitsystem und allgemein in der Gesellschaft nicht funktioniert, noch zu korrigieren.



    “Wir haben viel zu lernen von dieser Tragödie. In Rumänien ist noch viel zu ändern, wir müssen das nicht vergessen, immer daran denken und etwas in diesem Sinne unternehmen. Wir sind die einzigen, diein unserem Land etwas ändern können.”



    “Alles dauert fünf Minuten, Sie wissen schon wie es bei uns ist, alle regen sich schnell auf, aber sehr bald wird alles wieder ruhig und jeder kümmert sich nur um seine Angelegenheiten.”



    Drei Jahre nach der Tragödie im Club Colectiv hat die Gesundheitsministerin Sorina Pintea zugegeben, dass Rumänien nicht über die notwendigen Einrichtungen verfügt, um bei einer ähnlichen Brandkatastrophe effizient zu intervenieren. In Rumänien gibt es lediglich 11 speziell ausgerüstete Betten für Schwerverbrannten, und bei einem ähnlichen Brand mü‎ßten die rumänischen Behörden an Hilfe vom Ausland appellieren.



    Heute noch gibt es in Rumänien unzählige Bars, Clubs, Pensionen oder Kaufhäuser, die ohne Brandschutzgenehmigung funktionieren. Seit drei Jahren warten die Nahestehenden der Brandopfer auf eine gerichtliche Entscheidung, aber die rumänische Justiz hat im Colectiv-Strafverfahren noch keine Schuldige zu Verantwortung gezogen.

  • Friedliche Proteste gegen Korruption werden in Bukarest mit Gewalt beendet

    Friedliche Proteste gegen Korruption werden in Bukarest mit Gewalt beendet

    Es waren drei Protesttage in Bukarest und in den Gro‎ßstädten Rumäniens. Die Protestteilnehmer prangerten, wie in den letzten eineinhalb Jahren auch, das was sie als Korruption und Inkompetenz der linksorientierten Regierung, die 2016 an die Macht gekommen ist, bewerten und deren kontroversen Änderungen der Justizgesetze und des Strafgesetzbuches an. Die Demonstranten haben den Rücktritt des von Viorica Dăncilă geführten Kabinetts von PSD — ALDE und die Veranstaltung von vorgezogenen Wahlen gefordert. Am Samstag und Sonntag verliefen die Demos ohne beträchtliche Zwischenfälle. Am Freitag aber, hatte die Gro‎ßkundgebung, die in Bukarest von Rumänen, die im Ausland leben veranstaltet wurde, denen ihre hier gebliebenen Landsleute beigetreten sind, ein dramatisches Ende. Dieses brachte die Unterdrückung der Demonstrationen in den ersten Jahren der nachkommunistischen Zeit nach der Wende durch die Bergarbeiter in Erinnerung.


    Angehetzt von Hooligans, die nichts mit dem Protest der Diaspora zu tun hatten, griffen die Truppen der Gendarmerie auf Kraftma‎ßnahmen zurück und setzten Tränengas und Wasserkanonen ein, um die Protestteilnehmer zu zerstreuen. Die Nachwirkung — rund 500 Menschen benötigten ärztliche Versorgung, 70 wurden ins Krankenhaus eingeliefert, darunter 11 Gendarmen. Es war ein legitimer, defensiver Eingriff, sagten die Vertreter der Gendarmerie, verteidigt von Innenministerin Carmen Dan. Laut ihr sei der kräftige Einsatz durch die Provokationen der Randalierer gerechtfertigt. Sie sagte, dass die Reaktion des Präsidenten Klaus Iohannis, der über den brutalen Einsatz der Gendarmen gesprochen hat, verfrüht gewesen sei und dass die Generalstaatsanwaltschaft dafür zuständig sei, herauszufinden was passiert ist und wer für die Gewalttaten verantwortlich ist


    Der Präsident forderte die Ministerin auf, die Verantwortung für die Art und Weise zu übernehmen, wie sie die Lage während der Proteste verwaltet hat und einen detaillierten Bericht über die Art und Weise vorzulegen, wie und unter wessen Befehl die Einsatzkräfte gehandelt haben. Der Staatschef verurteilte streng die Gewalttaten, unabhängig von wem diese begangen wurden, und forderte die Bestrafung der Schuldigen. Klaus Iohannis ist der Meinung, dass die Gendarmen eine defensive und keine offensive Haltung haben müssen, dass sie die staatlichen Anstalten, die Verfassungsordnung, aber in erster Linie die Bürger schützen müssen.


    Der umstrittenste Politiker des Augenblicks, Vorsitztender der Abgeordnetenkammer und der PSD, Liviu Dragnea versicherte den Rumänen, er werde nicht zulassen, dass jemand die Demokratie auflöst, dass jemand die Rechte und Freiheiten des Einzelnen aufhebt, dass jemand das Ergebnis der Wahlen ändert und durch Gewalt die Ordnung im rumänischen Staat umstürzt. Er stufte die Kritik des Präsidenten Iohannis gegen die Gendarmen als unverantwortlich ein und bezeichnete diese als Akt der Untergrabung der staatlichen Autorität. Premierministerin Viorica Dăncilă — selber das Ziel des Sarkasmus der Protestteilnehmer — verurteilte die gewaltsamen Aktionen, über die sie gemeint hat, diese seien von gut organisierten Gruppierungen verursacht worden. PSD forderte den Staatsanstalten zu ermitteln, inwiefern die Gewalttaten von einigen Parteien und politischen Anführern aus der Opposition verursacht worden seien.


    Auf der anderen Seite sprach Liberalen-Chef Ludovic Orban über eine vorsätzliche Aktion, während die USR meint, dass die Gendarmen missbräuchlich vorgegangen seien und die Menschen provoziert hätten, anstelle die gewalttätigen Personen aus der Menschenmenge zu extrahieren. Die Bildaufnahmen der Überwachungskameras, der Journalisten und der Protestteilnehmer sowie deren Aussagen deuten auf eine unverhältnismä‎ßige Reaktion der Einsatzkräfte hin. Über 30 Personen lie‎ßen sich rechtsmedizinische Bescheinigungen ausstellen und reichten Klagen gegen die Gendarmen, wegen Schläge, Fluche und missbräuchliche Festnahmen ein.

  • Tote und Verletze nach dem Unwetter im Westen Rumäniens

    Tote und Verletze nach dem Unwetter im Westen Rumäniens

    Ein heftiger Sturm, der nur 15-20 Minuten dauerte, hat am Sonntag Abend in Rumänien 8 Menschen das Leben gekostet. 140 Personen sind verletzt worden. Das Unwetter fegte 15 Landkreisen im Westen, Norden und in der Mitte des Landes. Böen des Sturms erreichten Spitzengeschwindigkeiten von 120 km/h. In 200 Ortschaften wurden Bäume und Dächer abgerissen, Wagen umgekippt. Wasser- und Stromversorgung fiel aus, Wege waren blockiert. Teile der Bahninfrastruktur wurden zerstört. Mehrere Züge hatten Verspätungen oder wurden annulliert.




    Viele Personen sind vom Sturm im Freien überrascht worden. Die Stühle und Schirme der Terassen flogen durch die Luft. Über 1.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Am meisten betroffen war der Kreis Timis. Der Unterricht wurde am Montag in mehr als 40 Schulen in Timiş, Arad, Bihor und Cluj abgesagt.




    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte in einer Mitteilung, der Sturm, der am Sonntag Rumänien erreichte, zeige die Vulnerabilität und die Unwirksamkeit des Systems für den Schutz der Bevölkerung und für die Verminderung des Risikos von Naturkatastrophen, die für die Regierung eine Priorität sein sollten. Klaus Iohannis sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und wünschte den Verletzten rapide Genesung. Er fügte hinzu, im Kommunikationsprozess der staatlichen Institutionen können keinerlei Dysfunktionalitäten toleriert werden. Klaus Iohannis verlangte der Regierung, zu erklären, ob die Prozeduren respektiert wurden, und wer für die Nachlässigkeit und Inkompetenz verantwortlich sei. Er fügte hinzu, wir müssen erfahren, ob der Wetterbericht richtig informiert habe. Klaus Iohannis hat weiter die Regierung aufgefordert, ein System fur die rapide Warnung der Bevölkerung und für das Management der Krisensituationen umzusetzen.




    Der rumänische Premierminister Mihai Tudose sprach bei Radio Rumänien über eine App, die die Bevölkerung in Notfällen warnen soll:




    “Man kann auf der Erde keine physische Massnahme gegen Unwetter treffen. Ab heute soll unsere Priorität ein funktionsfähiges Warnungssystem sein. Es gibt eine Idee, ich habe schon mit den Fachleuten gesprochen, dass alle Personen, die sich in einer Region befinden, wo das Risiko eines extremen Naturphänomens existiert, durch das Handy gewarnt werden. Die Rolle des öffentlichen Radiosenders ist meiner Meinung nach wesentlich.




    Schwere Stürme wie der von Sonntag in Rumänien sind die Folgen des Klimawandels. Es ist Zeit, dass die Politiker die Entwicklungsart bestimmen. Verschmutzen wir weiterhin die Athmosphäre oder kommt man zu einer Vereinbarung für die Reduzierung der CO2-Emissionen?

  • Nachrichten 17.08.2017

    Nachrichten 17.08.2017

    Die katalanische Regierung hat auf einer Pressekonferenz die Festnahme zweier Verdächtiger nach dem Anschlag in Barcelona bestätigt. Bei dem Anschlag mit einem Lieferwagen in der Innenstadt von Barcelona habe es mindestens 12 Tote und 80 Verletzte gegeben. Unter den Verletzten befindet sich auch ein Rumäne. Die IS-Terrormiliz hat laut ihrem Sprachrohr Amak den Terroranschlag mit einem Lieferwagen in Barcelona für sich reklamiert. Einer “der Soldaten des Islamischen Staates” habe die Tat ausgeführt, meldete Amak am Donnerstag im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitsquellen. Polizeiangaben zufolge war ein Lieferwagen im Zentrum der Stadt in eine Menschenmenge gerast. Die katalanische Polizei bestätigte, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt habe. Man könne derzeit jedoch noch nicht sicher sagen, was genau passiert sei, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat auf Twitter den Terroranschlag in Barcelona aufs Schärfste verurteilt, den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen und den spanischen Behörden sein Mitgefühl bekundet. Auch Ministerpräsident Mihai Tudose hat in einem Facebook-Post sein Mitgefühl angesichts der Tragödie in Barcelona ausgedrückt. Rumänien verfolge mit gro‎ßer Aufmerksamkeit die Entwicklung der Lage: Die Botschaft Rumäniens in Madrid habe eine Krisenzelle eingerichtet, und das rumänische Generalkonsulat in Barcelona bleibe ständig in Verbindung mit den Lokalbehörden, so der rumänische Ministerpräsident.



    In der Ortschaft Izvorul Muresului, im zentralrumänischen Landkreis Harghita, gehen die Kurse der Sommeruniversität der Rumänen von überall bis Freitag weiter. Das Thema der diesjährigen 15. Auflage lautet Von der Ersten Vereinigung zur Gro‎ßen Vereinigung. Rumänien und die Rumänen von überall, wohin?” Am Donnerstag sprachen die Teilnehmer über die gravierende Situation der rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden historischen Regionen. Die Rumänen in den Nachbarländern werden kontinuierlich einer aggresiven Assimilierung ausgesetzt und werden ihre nationale Identität nicht mehr bewahren können, wenn der rumänische Staat sie nicht unterstützt, so die Sprecher. Ebenfalls am Donnerstag wurde die Föderation der Rumänischen Organisationen in den historischen Gemeinden im Mittel- und Südosteuropa“ gegründet. Die neugegründete Föderation mit Sitz in Bukarest wird bei allen EU-Einrichtungen vertreten. Dabei präzisierte der Generalsekretär der Föderation der Rumänischen Organisationen und Präsident des Verbandes Rumänischer Sonnenaufgang in Chisinau, Vlad Cubreacov, die neugegründete Föderation werde zum Dialogpartner mit dem rumänischen Staat und mit anderen Staaten im Mittel- und Südosteuropa, wo rumänische Gemeinden leben, vor allem zu Fragen wie das Recht auf die eigene Sprache, Kultur und Religion der Rumänen von überall. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Sommeruniversität war auch die angestrebte Vereinigung der Republik Moldau mit Rumänien im Jahr 2018, die von den Teilnehmern erwünscht wird. Am Mittwoch diskutierten die Teilnehmer über die Bewahrung der nationalen Identität der Rumänen im Südosten Siebenbürgens, in den mehrheitlich von Ungarn bewohnten Landkreisen Harghita und Covasna, im Kontext der Vorbereitungen auf das hundertjährige-Jubiläum der Gro‎ßen Vereinigung vom 1. Dezember 1918.



    In Sighisoara, in der Mitte Rumäniens, hat am Donnerstag die 15. Auflage des interkulturellen Festivals Proetnica“ begonnen. Vier Tage lang werden mehr als 700 Mitglieder der 20 Volksminderheiten in Rumänien am interkulturellen Festival teilnehmen. Auf dem Programm stehen Konferenzen und Rundtischgespräche über den Schutz der Minderheiten, die Lage der Roma in Europa, den interkonfessionellen Dialog und das mutikulturelle Zusammenleben. Weitere Attraktionen des Festivals sind eine Kunsthandwerkermesse mit traditionellen Gegenständen, eine Kunstausstellung, mehrere Filmvorführungen und Workshops. Die Volksminderheiten Rumäniens werden in mehr als 50 Aufführungen ihre traditionelle Tracht, ihre Volksmusik und ihre Volkstänze präsentieren.



    Gro‎ßbritannien hat eine Rekordanzahl von Gastarbeitern aus den EU-Ländern verzeichnet. Dazu hätte vor allem ein erheblicher Anstieg der Arbeiterströme aus Rumänien und Bulgarien beigetragen, berichtet die Financial Times auf ihrer Homepage. Laut offiziellen Statistiken lebten im Zeitraum April-Juni dieses Jahres knapp 2,4 Millionen Gastarbeiter aus der EU in Gro‎ßbritannien. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es demnach um 126.000 mehr gewesen. Die Anzahl der rumänischen und bulgarischen Arbeitnehmer sei um mehr als 25% bis auf 337.000 in den letzten 12 Monaten angestiegen. Knapp ein Drittel aller Staatsbürger aus den 10 mittel- und osteuropäischen Staaten, die in Gro‎ßbritannien arbeiteten, seien bei Reinigungsfirmen, im Bauwesen oder der Lebensmittelbranche tätig.



    Bulgarien will im Kampf gegen illegale Einwanderung den Grenzschutz zum Nachbarland Türkei massiv ausbauen. Verteidigungsminister Krasimir Karakachanow sagte der Tageszeitung “Welt”, für die Überwachung der Grenzabschnitte werde künftig verstärkt das Militär eingesetzt. Insgesamt sollen nach Angaben des Vize-Regierungschefs bis zu 600 Soldaten zum Einsatz kommen, darunter auch “hoch spezialisierte Kampftruppen”. Karakachanow kündigte auch eine verstärkte Überwachung mit Videokameras und Drohnen an. Seit die türkisch-bulgarische Grenze fast komplett durch Stacheldraht-Zäune geschlossen wurde, hat sich die Zahl der Flüchtlinge, die über die Balkanroute in die EU gelangen wollen, deutlich reduziert. Karakachanow kritisierte, dass es der EU bislang nicht gelungen sei, die Mittelmeerroute für Flüchtlinge zu schlie‎ßen. (dw)



    SPORT: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep (Nr. 2 WTA) hat sich am Donnerstag für das Viertelfinale des WTA-Turniers in Cincinnati, USA. Im Achtelfinale besiegte Simona Halep die Lättin Anastasija Sevastova (Nr. 16 WTA). Letztes Jahr hatte Simona Halep im Halbfinale gegen Angelique Kerber verloren, 2015 war sie im Finale Serena Williams unterlegen. Im Damendoppel besiegten die Rumänin Monica Niculescu und die Taiwanesin Su-Wei Hsieh das französisch-russische Paar Kristina Mladenovic — Anastassia Pavlioutchenkova und qualifizierten sich für das Viertelfinale des WTA-Turniers in Cincinnati



    WETTER: Von Donnerstag bis einschlielich Samstag gilt in Rumänien eine Wetterwarnung wegen Extremhitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Am Freitag und Samstag wird es sehr warm in allen Regionen des Landes, insbesondere im Süden und Südwesten. Die Höchstwerte werden zw 34 und 36 Grad C erreichen, im Süden sogar 37 Grad. Auch am Sonntag bleibt es sehr warm im Süden, Osten und in der Landesmitte, bei Höchstwerten von 35 Grad. Im Westen wird es allmählich kühler und es werden Platzregen erwartet.

  • Die Woche 20.03. – 24.03. 2017 im Überblick

    Die Woche 20.03. – 24.03. 2017 im Überblick

    Zwei Rumänen wurden beim Terroranschlag in London verletzt



    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat in einem Telefonat mit der britischen Premierministerin Theresa May den Terroranschlag vor dem Londoner Parlament scharf verurteilt. Der rumänische Staatschef erklärte sich solidarisch mit dem britischen Volk. Auch andere politische Amtsträger, darunter Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Francois Hollande und der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, äu‎ßerten sich in ähnlicher Manier zu dem Attentat. Die britische Premierministerin May sprach von einer kranken und verkommenen“ Tat, jedoch würden sich die Briten dadurch nicht unterkriegen lassen, sagte sie am Mittwochabend bei einer Rede vor ihrem Amtssitz in der Downing Street. Au‎ßerdem kündigte sie an, die Terrorwarnstufe nicht erhöhen zu wollen. Bei dem Anschlag nahe dem britischen Parlament gab es mindestens 50 Verletzte. Von ihnen wurden 31 im Krankenhaus behandelt, darunter zahlreiche ausländische Touristen. Zu den Verletzten gehört auch ein rumänisches Paar. Der Mann hat inzwischen das Krankenhaus verlassen; seine Lebensgefährtin, die in die Themse gesprungen war, als der Attentäter mit seinem Auto in die Passantengruppe raste, befindet sich immer noch im kritischen Zustand. Der Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Der 52-jährige Khalid Masood war der Polizei wegen diverser Vergehen bekannt, er galt aber nicht als Gefährder. Der sogenannte “Islamische Staat” bekannte sich in einer Botschaft seines Sprachrohrs Amaq zu der Tat.




    Rumänische Justiz in Stra‎ßburg und Brüssel ins Visier genommen



    Die Leiterin der rumänischen Antikorruptionsbehörde, Codruta Kövesi, ist am Montag zur Konferenz der Staatengruppe gegen Korruption des Europarates (GRECO) nach Stra‎ßburg eingeladen worden. Das Thema der Debatten war die Vorbeugung der Korruption in Regierungsämtern und Institutionen, die das Gesetz umsetzen. Im Vorfeld wurde die Korruption in den Reihen der Parlamentarier, der Richter und Staatsanwälte untersucht. Unter den angegangenen Themen waren die Interessenkonflikte, das Heranziehen zur Verantwortung, sowie die Vemögenserklärungen. Rumänien müsse die Gesetzgebung hinsichtlich der Immunität und der höheren Transparenz der öffentlichen Aufträge verändern, um besser gegen die Korruption auf Regierungsebene kämpfen zu können, erklärte Kövesi bei der Konferenz in Stra‎ßburg. Sie fügte hinzu, man müsse die Immunität der Minister auf ihre Amtszeit beschränken, damit die Strafverfolgung fortgesetzt werden könne. Die Chefin der Rumänischen Antikorruptionsbehörde führt auf der Internetseite der GRECO als Beispiel einen Minister an, der verdächtigt wird, rund 45.000 Euro bekommen zu haben, um bestimmten Unternehmen zu öffentlichen Aufträgen zu verhelfen. Die Strafverfolgung wurde eingestellt, weil das Parlament die Aufhebung der Immunität des betreffenden Ministers nicht genehmigt hat. Es war einer der Misserfolge der Antikorruptionsbehörde. 2016 wurden mehr als Tausend Angeklagte vors Gericht geschickt. Darunter 3 Minister, 6 Senatoren, 11 Abgeordnete, 47 Bürgermeister, 16 Richter und 21 nationale Unternehmen.




    Gemeinsame Sitzung der rumänischen und moldauischen Regierungen



    Am Donnerstag hat in der rumänischen Stadt Piatra Neamţ im Nordosten Rumäniens die gemeinsame Sitzung der rumänischen und moldauischen Regierungen stattgefunden. Rumäniens Premierminister Sorin Grindeanu gab seinem moldauischen Gegenüber Pavel Filip bekannt, Bukarest wolle mehr in die Moldau investieren und im Nachbarland an dem Privatisierungsprozess teilnehmen. Grindeanu forderte die prowestliche moldawische Exekutive auf, die europäische Ausrichtung beizubehalten. Pavel Filip bedankte sich im Gegenzug für die finanzielle Hilfe in Höhe von 150 Millionen Euro und für die 96 Kleinbusse, die in ein paar Wochen nach Chisinau geschickt werden. Diese sollen für den Schülertransport der Kinder, die auf dem Dorf leben, eingesetzt werden. Die Zukunft der Moldau sei in der EU neben Rumänien, so die Schlussfolgerung des moldauischen Ministerpräsidenten. Er fügte hinzu, im Juni werde in Chişinău trotz der Opposition des prorussischen Präsidenten Igor Dodon, ein NATO-Büro eröffnet. Die Erklärungen des Ministerpräsidenten erfolgten, nachdem Dodon im vergangenen Monat den moldauischen Militärs untersagt hatte, an einer militärische Übung in Rumänien zusammen mit rumänischen und amerikanischen Soldaten teilzunehmen.




    Oberster Verteidigungsrat genehmigt Rüstungsprogramm der rumänischen Armee



    Der Oberste Verteidigungsrat hat am Dienstag in Bukarest dem Mandat Rumäniens für den NATO-Gipfel in Brüssel vom 24.-25. Mai zugestimmt. Die Bekräftigung des transatlantischen Engagements, die strategische Bedeutung des Schwarzmeers und die Anerkennung des Beitrags Rumäniens an den NATO-Einsätzen sind die Themenschwerpunkte, die Rumänien auf dem Brüsseler Gipfel angehen soll, erklärte der rumänische Staatschef Klaus Iohannis zum Abschluss der Sitzung. Ferner teilte Iohannis mit, er habe die Teilnahme einer Kompanie an der NATO-Kampfgruppe in Polen gebilligt und gab dem Parlament bekannt, dass 120 rumänische Militärs und die entsprechende Ausrüstung nach Polen entsandt werden sollen. Er habe auch das Rüstungsprogramm der rumänischen Armee bis 2026 und in weiterer Perspektive bestätigt, sagte noch Präsident Iohannis.




    Spontane Proteste der rumänischen Eisenbahnangestellten



    In Rumänien kehrt der Schienenverkehr wieder in normale Bahnen nach den spontanten Protesten vom Mittwoch zurück. Spontane Streiks fanden in mehreren Bahnhöfen des Landes statt und verursachten Verspätungen von ingesamt mehreren Hundert Minuten. Gut 150 Züge wurden gestrichen. Die Verhandlungen der Betriebsleitung mit den Gewerkschaften der Eisenbahngesellschaft wurden am Freitag wiederaufgenommen. Den Angestellten wurden höhere Löhne mit der Unterzeichnung eines neuen Tarifvertrags im April in Aussicht gestellt. An den Gesprächen beteiligten sich die Vertreter der Eisenbahngesellschaft für Personentransport. Am Mittwoch hatten die Angestellten der Infrastrukturgesellschaft das Versprechen einiger Lohnerhöhungen und der Verlängerung des Tarifvertrages um einen weiteren Monat erhalten. Au‎ßerdem sollen sie Basisleistungen wie Zuschläge und Essensmarken sowie Sozialhilfen auch nach wie vor erhalten.

  • Bukarester Nachtklub Bamboo brannte total aus

    Bukarester Nachtklub Bamboo brannte total aus

    Ein Jahr nach dem Feuerunglück im Bukarester Nachtklub Colectiv, in dem 64 Menschen ihr Leben verloren haben und weitere hundert verletzt wurden, brach erneut ein Feuer in einem Nachtlokal in der rumänischen Hauptstadt aus. Eines der berühmtesten Spa‎ß- und Tanzlokale in Rumänien, der Klub Bamboo, brannte am 21. Januar total aus. Zum Glück gab es diesmal keine Todesopfer. 44 Personen wurden in Krankenhäuser wegen Rauchvergiftung, Unterkühlung oder Knochenbruch eingeliefert. Niemand hatte aber Brandverletzungen. Unter den Verletzten sind ebenfalls ausländische Bürger, die meisten aus Israel.




    Mehrere Jugendliche, die im Nachtklub waren, haben erzählt, wie sie sich aus dem Brand retteten. Einige sind über einen zwei Meter hohen Zaun gesprungen, andere haben sich in den anliegenden See gestürzt. Über 260 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen den Gro‎ßbrand. Die Ursache des Brands ist weiter unklar. Nach dem Brand im Bukarester Nachtklub Bamboo haben die rumänischen Behörden ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Sachbeschädigung eröffnet und eine Ermittlung eingeleitet. Der Brand, der den Nachtklub zerstörte, ereignete sich in der Nacht auf Samstag. Die Anhörungsverfahren und die Ermittlungen vor Ort werden fortgesetzt. Die Vertreter der lokalen Behörden haben erklärt, die Besitzer des Nachtklubs hätten weder Betriebserlaubnis noch Sicherheitsgenehmigung und deswegen mehrfach Bu‎ßgeld zahlen müssen.




    Nach dem Gro‎ßbrad von Bamboo wurden die Kontrollen in Klubs und Diskos in ganz Rumänien intensiviert. Es wurden zahlreiche Unregelmä‎ßigkeiten entdeckt und Bu‎ßgelder erteilt. Der Feuerbrand im Bukarester Klub Bamboo bewies nochmals, dass das Problem der Sicherheit in den Gebäuden, wo Veranstaltungen mit zahlreichem Publikum organisiert werden, weiterhin nicht gelöst wurde.

  • Nachrichten 30.10.2016

    Nachrichten 30.10.2016

    BUKAREST: Am Sonntag hat der Verein Colectiv GTG 3010“ in Bukarest einen Schweigemarsch zum Gedenken der Opfer der Brandkatastrophe im Klub Colectiv organisiert. Au‎ßerdem veranstalteten rund ein Dutzend Pop- und Rockbands Konzerte, deren Einnahmen den Brandopfern zugute kommen sollen. Am 30 Oktober 2015 sind bei einem verheerenden Brand bei einem Rockkonzert im Klub Colectiv 64 Menschen ums Leben gekommen; mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Der rumänische Staatsprasident Klaus Iohannis, legte am Sonntag einen Blumenkranz am Ort der Tragödie. Dabei sagte Iohannis, er hätte sich gewünscht, dass ein Jahr nach der Tragödie die Schuldigen bekannt und zur Rechenschaft gezogen wären. Fast ein Jahr nach der Brandkatastrophe im Bukarester Klub Colectiv hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, das Hauptverfahren zu eröffnen. Bei meherern Bukarester Gerichten laufen zur Zeit drei Strafverfahren. Die Betreiber des Klubs sowie die Eigentümer und ein Beschäftigter einer Pyrotechnikfirma, der ehemalige Bürgermeister des Bukarester Bezirks, wo der Klub Colectiv funktionierte und mehrere Beschäftigte des Inspektorats für Notsituationen müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Nach der Tragödie und anschlie‎ßenden heftigen Stra‎ßenprotesten war die sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Victor Ponta im vergangenen November zurückgetreten.



    BRÜSSEL: In Brüssel haben Kanada und die EU das Handelsabkommen Ceta unterzeichnet. Spitzenvertreter der Europäischen Union sind am Sonntag mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau zur Unterzeichnung von Ceta (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zusammengekommen. Der EU-Kanada-Gipfel hätte eigentlich bereits am Donnerstag stattfinden sollen. Weil sich die belgische Region Wallonie aber zunächst weigerte, den Pakt mitzutragen, musste Trudeau seine Anreise nach Brüssel verschieben. Nach einer Reihe von Zugeständnissen gab das Regionalparlament der Wallonie am Freitag dann schlie‎ßlich grünes Licht. Erst danach konnte auch die belgische Bundesregierung dem Pakt zustimmen und mit ihr der Rest der EU. Für die Billigung von Ceta war eine einstimmige Entscheidung aller 28 EU-Mitgliedsstaaten nötig. “Dies ist ein wichtiger Tag für die EU und auch für Kanada, weil wir internationale Standards setzen, denen auch andere folgen müssen, mit denen wir in Sachen Freihandel verhandeln”, sagte Juncker. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sprach von einem guten Tag für die Europäische Union und für Kanada und sagte, Ceta werde Standard für alle künftigen Abkommen sein. Die rumänische Regierung begrü‎ßte die Entscheidung Kanadas, die Visumpflicht für rumänische Bürger, die nach Kanada einreisen wollen, ab 1. Dezember 2017 komplett aufzuheben. Die Entscheidung ist in der Abschlu‎ßerklärung des Gipfels EU-Kanada vermerkt. Zur Zeit benötigen nur noch die Rumänen und die Bulgaren als EU-Bürger Einreisevisa fur Kanada.



    BUKAREST: Der rumänische Verteidigungsminister, Mihnea Motoc, beteiligt sich am Montag in London an der internationalen Konferenz für Verteidigung gegen ballistische Raketen, die vom American Institute of Aeronautics and Astronautics und National Missile Defense Agency vom US-Department of Defense organisiert wird. Als Sondergast wird Mihnea Motoc die Position Rumäniens in Bezug auf die Verteidigung gegen ballistische Raketen präsentieren. In Rumänien befindet sich in der Ortschaft Deveselu (im Süden) das US- Raketenverteidigungssystem Aegis Ashore. Im Namen des rumänischen Verteidigungsministeriums wird Mihnea Motoc den Preis David R. Israel“ in Empfang nehmen, für bedeutende Resultate im Bereich der Antiraketenverteidigung und als Anerkennung für die Bemühungen und den aktiven Einsatz Rumäniens bei der Einrichtung des Stützpunktes in Deveselu. Am Rande der Konferenz wird Verteidigungsminister Mihnea Motoc mit dem Kommandant der National Missile Defense Agency, US-Vizeadmiral James D. Syring, zusammenkommen.

  • Die Woche 22.08. – 26.08. im Überblick

    Die Woche 22.08. – 26.08. im Überblick

    Mehrere Rumänen zählen zu den Opfern des Erdbebens in Italien



    Die Bilanz des Erdbebens in Italien steigt von Stunde zu Stunde an. Die Zahlen, die von den Behörden bekanntgegeben wurden, kündigen hunderte Tote und Verletzte an. In der Region leben auch viele Rumänen. Davon zählen manche auch zu den Opfern — tot, verletzt oder vermisst — hei‎ßt es aus den offiziellen Angaben des Rumänischen Au‎ßenministeriums. Bukarest hat eine Konsularmannschaft aus Bologna in die betroffenen Zonen entsandt und ist ständig in Verbindung mit den italienischen Behörden. Au‎ßerdem sind zwei Teams in der italienischen Hauptstadt, an der rumänischen Botschaft und an der Konsularabteilung in Bereitschaft, um temporäre Reisepapiere für rumänische Staatsbürger auszustellen, die ihre Personalausweise verloren haben oder andere Konsulardienste im Dringlichkeitsverfahren benötigen. Das rumänische Au‎ßenministerium sendete eine Beileidsbotschaft an die Familien der Erdbebenopfer und äu‎ßerte seine Solidarität mit dem italienischen Volk. Die Ortschaften Amatrice, Accumoli und Pescara del Tronto wurden vom Erdbeben fast vollkommen zerstört. Aus Bukarest sendete Präsident Klaus Iohannis seinem Amtskollegen Sergio Mattarella eine Beileidsbotschaft und drückte sowohl seine persönliche Solidarität als auch die der Rumänen mit dem italienischen Volk aus. Unsere Gedanken richten sich an die betroffenen Personen, Rumänen und Italiener zugleich, und an jene, die sich anstrengen, die Opfer zu retten und ihnen zu helfen“, vermittelte auch Premierminister Dacian Cioloş.



    Ministerpräsident Dacian Ciolos unternimmt seinen ersten offiziellen Besuch in der Moldaurepublik



    Der rumänische Ministerpräsident Dacian Ciolos unternimmt seinen ersten offiziellen Besuch in der Moldaurepublik seit seiner Amtseinführung. In Kischinew ist Ciolos mit seinem moldauischen Gegenüber Pavel Filip zusammengekommen. Rumäniens Premierminister erklärte, Ziel der Regierung in Bukarest sei es, die Lage der moldauischen Bürger zu verbessern. Die rumänische Exekutive unterstütze unmittelbar die Reformen der moldauischen Behörden, so Dacian Ciolos. Rumänien hat am Mittwoch die erste Teilzahlung des Kredits in Höhe von 60 Millionen Euro für die Moldaurepublik freigegeben. In diesem Zusammenhang sagte der rumänische Ministerpräsident Dacian Ciolos:


    Wir erwarten die Fortsetzung der Reformen und unterstützen die Moldau dabei. Wir betrachten dieses Darlehen als eine Hilfe in diesem Prozess. Diese Unterstützung war vorgesehen worden, nachdem die moldauische Regierung sich zur Umsetzung eines Reformpakets verpflichtet hat und weil wir überzeugt sind, dass diese Reformen tatsächlich durchgeführt werden. “


    Seinerseits sagte der moldauische Premier, Rumänien sei ein guter Freund der Moldaurepublik. Beweis dafür sind die bilaterale strategische Partnerschaft für EU-Integration und das gemeinsame Projekt, zusammen in der EU zu sein. Der Chef der moldauischen Exekutive sagte, eine erste Priorität in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sei die Kooperation im Energie-Bereich, insbesondere was der Ausbau der Erdgas-Pipeline Ungheni-Kischinew betrifft.



    Ein neuer Korruptionsskandal in Rumänien



    Der Vizepräsident der rumänischen Arzneimittel-Agentur, Lazăr Iordache, sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Antikorruptionsstaatsanwälte lasten ihm Bestechung und Vorteilsgewährung an. In diesem Fall soll der Amtsträger, dem das Bestechungsgeld angeboten wurde, selbst Anzeige erstattet haben, hei‎ßt es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Laut Angaben der Antikorruptionsbehörde habe der Beschuldigte dem Amtsträger einen Anteil von 5% an den für zwei Krankenhäuser vorgesehenen Zuwendungen versprochen. Die Finanzmittel sollten dem Bau einer Kläranlage sowie dem Kauf medizinischer Geräte dienen. Die Ermittler sollen herausgefunden haben, dass Lazăr Iordache im April des laufenden Jahres dem Beamten umgerechnet rund 28.000 Euro angeboten hat. Als Gegenleistung sollte dieser grünes Licht für die Überweisung der genannten Zuwendungen geben. Ferner sollte der Amtsträger auch andere Verantwortliche aus dem Ministerium zugunsten der Transaktion beeinflussen.



    Die rumänischen Spediteure und Landwirte demonstrieren gegen die Regierung



    In Rumänien demonstrieren im Moment Spediteure und Landwirte gegen die Regierung — die einen wegen zu hohen Versicherungskosten, die anderen wegen ausstehenden Subventionszahlungen. Unternehmen, die im Stra‎ßentransport von Personen und Waren arbeiten, sind mit ihrem Latein am Ende – ihnen sind nur Stra‎ßenproteste geblieben, nachdem sie versucht hatten, die Teuerung der Kfz-Haftpflichtversicherungen zu verhindern. In einem Jahr verdoppelten sich die Policen im Schnitt von 2000 auf 4000 Euro pro Fahrzeug. Aufgrund der Mehrkosten seien sie in Europa nicht mehr konkurrenzfähig, klagen die Transporteure. Die Regierung müsse darauf hinwirken, dass die Preise unten bleiben — ansonsten könnte die gesamte Branche eingehen. Ihr Protest besteht nun darin, mindestens eine Stunde am Tag langsamer zu fahren. Hunderte Kraftfahrzeuge verkehrten stundenlang mit geringen Geschwindigkeiten auf den Landstra‎ßen und behinderten so mehrere Strecken landesweit. Sollte ihren Forderungen nicht nachgegeben werden, drohen die Transporteure mit einer gro‎ßangelegten Aktion am 15. September, an der 40.000 Fahrzeuge teilnehmen könnten.


    Auch die Landwirte protestieren nach wie vor vor dem Regierungssitz in Bukarest, mehrere von ihnen sind seit vergangener Woche in Hungerstreik. Sie wollen so lange weiter machen, bis die Tierzüchter die ihnen für das vergangene Jahr zustehenden Subventionen vollständig bezahlt bekommen. Die Landwirte sind unzufrieden, weil sie die Agrarsubvention für letztes Jahr nicht bekommen haben. Die zuständige Behörde APIA räumte ein, dass es ihr nicht gelungen ist, die Subventionen wie versprochen bis Mitte August auszuzahlen. Immerhin scheint die APIA die Lage langsam in den Griff zu bekommen — 1,9 Milliarden Euro sind schon überwiesen worden, bzw. die Überweisung wurde angeordnet. An der Abwicklung der restlichen 200 Millionen Euro wird intensiv gerbeitet, versicherte der Behördenleiter.



    Bescheidene Bilanz für Rumänien bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro



    Bei den olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro haben die rumänischen Sportler nur fünf Medillen gewonnen: eine Goldmedaille, eine Silbermedaille und drei Bronzemedaillen. Somit nahm Rumänien den Platz 47 in der Medaillen-Rangliste der Nationen, vor Bulgarien oder Irland, aber nach Usbekistan oder Slowenien. Das ist für Rumänien das schlechteste Ergebnis in den letzten 60 Jahren. In Rio gewann die rumänische Säbel-Damenmannschaft, gebildet aus Ana Maria Popescu, Simona Pop, Simona Gherman und Loredana Dinu, die einzige Gold-Medaille für Rumänien. Zugleich brachte dieses Team den ersten olympischen Mannschafts-Titel in dieser Sportart. Das Tennis brachte Rumänien eine Silber-Medaille. Das Herren-Doppel Florin Mergea/ Horia Tecau wurde im Finale vom spanischen Duo Marc Lopez und Rafael Nadal mit 2-6, 6-3, 4-6 besiegt. Auch für das rumänische Tennis war das die erste Olympia-Medaille. Die erste Bronze-Medaille war eine Überraschung. Im Gewichtheben, hob Gabriel Sancraian insgesamt 390 Kilo, mehr als viele der Favoriten in der 85-Kilogramm-Kategorie. Im Rudern, gewann das rumänische Damen 8+1-Team ebenfalls die Bronze-Medaille. Eine Woche später stieg noch ein Rumänen auf das Siegerpodium. Albert Saritov ist sein Name und er gewann Bronze im Freikampf, in der Kategorie 97 Kilo. Saritov stammt aus Russland, aus Daghestan, ist Tschetschene und hat die rumänische Staatsbürgerschaft dieses Jahr bekommen.

  • Mehrere Tote und Verletzte bei Schießerei in München

    Der Schütze, ein 18-jährigen Deutsch-Iraner, der schön länger in der bayerischen Landeshauptstadt gelebt habe, eröffnete am frühen Freitagabend kurz vor 18.00 Uhr in einem Schnellrestaurant und einem Einkaufszentrum im Stadtteil Moosach das Feuer eröffnet, ehe er sich dann wahrscheinlich selbst das Leben nahm. Die Polizei fand seine Leiche gegen 20.30 Uhr im Olympiapark. Es gebe eine “hohe Wahrscheinlichkeit”, dass er der Täter sei, teilte sie mit.


    Was den Schützen zu der Tat getrieben habe, sei noch völlig unklar, sagte der Münchner Polizeipräsident am Samstag. Der junge Mann sei bisher nicht polizeilich bekannt gewesen. Ersten Ermittlungen zufolge schoss der Täter mit einer Pistole. Die Polizei geht davon aus, dass er die Tat alleine beging. Weitere Angaben zu dem Schützen machte Andrä nicht.


    München durchlebte eine Nacht der Angst. Polizeipräsident Andrä sprach von einer “massiven Verunsicherung der Bevölkerung”. Bei der Polizei seien etliche Hinweise zu Schie‎ßereien oder Geiselnahmen im Stadtgebiet eingegangen, von denen sich aber keiner bestätigt habe. Rund hundert Menschen seien ins Polizeipräsidium gekommen, um dort Schutz zu suchen, hie‎ß es in einer schriftlichen Erklärung.


    Der öffentliche Nahverkehr wurde zeitweise eingestellt, der Hauptbahnhof geräumt und nicht mehr angefahren. Im Stadtgebiet waren über lange Zeit Martinshörner von Polizeiwagen zu hören, Hubschrauber kreisten über der Stadt. Die Polizei forderte die Bürger am Freitagabend zunächst auf, zuhause zu bleiben, weil nicht klar war, ob Täter auf freiem Fu‎ß in der Stadt unterwegs waren. Sie sprach von einem “Terrorverdacht”. Einsatzkräfte berichteten von “Panik”, die mancherorts im Stadtgebiet ausgebrochen sei.


    Die Polizei war mit einem Gro‎ßaufgebot von rund 2300 Beamten im Einsatz. Unter ihnen waren Kräfte der Spezialeinheit GSG9 und des Sondereinsatzkommandos Cobra aus Österreich. Am frühen Samstagmorgen gab die Polizei dann Entwarnung.


    Nach ihren Angaben wurden für Samstag aus Sicherheitsgründen in München mehrere grö‎ßere Veranstaltungen abgesagt. Es gebe aber nun nach Identifizierung des mutma‎ßlichen Schützen kein Absagegrund mehr, sagte Polizeipräsident Andrä.


    Die Polizei war zunächst von bis zu drei Tätern ausgegangen. Zwei Menschen hätten den Tatort mit einem Fahrzeug in hoher Geschwindigkeit verlassen, sagte Andrä. Sie seien ermittelt und überprüft worden: “Sie haben mit der Sache nichts zu tun.”


    Die Münchner Polizei bat eindringlich darum, keine Bilder und Videos von dem Geschehen zu veröffentlichen. Stattdessen sollten entsprechende Aufnahmen den Behörden über ein im Internet eingerichtetes Portal zur Verfügung gestellt werden. Nach Polizeiangaben gingen dort bereits Aufnahmen ein, die nun ausgewertet würden. Im Internet kursierten mehrere von Zeugen aufgenommene Videos vom Tatort, die offenbar auch den Täter zeigten.


    Nach Polizeiangaben wurden rund hundert Menschen zu Augenzeugen der Tat in dem Einkaufszentrum. Sie würden von einem Kriseninterventionsteam betreut. (AFP)

  • Das rumänische Gesundheitssystem braucht Notmaßnahmen

    Das rumänische Gesundheitssystem braucht Notmaßnahmen

    Das Bukarester Krankenhaus für Verbrennungen ist in ganz Rumänien bekannt; dort werden Patienten mit äußerst schweren Verbrennungen behandelt. In den letzten Jahren hat aber das Verbrennungskrankenhaus ein viel schlechteres Image bekommen. Grund dafür waren die Krankenhausinfektionen, die zum Tod mehrerer Patienten führten, der Skandal um die gepanschten Desinfektionsmittel, die vom Unternehmen Hexipharma geliefert wurden, und schwere Korruptionsanschuldigungen gegen einige Ärzte und Krankenhausmanager. Der jüngste Skandal war aber vor einigen Tagen ausgebrochen, als die Medien eine schokierende Aufnahme veröffentlicht hatten: Ein in der Intensivabteilung behandelte Patient war gestorben, und auf eine offene Wunde an seinem Hals waren Maden (Larven der Stubenfliege) zu sehen. Hinzu kam noch ein Todesfall: Eine Patientin ist nach einer Transfusion mit Blut der falschen Blutgruppe gestorben. Infolge der zwei Todesfälle wurden die Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin, sowie die Abteilung Transfusionsmedizin und Hämatologie des Bukarester Krankenhauses für Verbrennungen geschlossen. Zur Zeit sucht man nach Lösungen zum Verlegen dieser Abteilungen in eine andere medizinische Einheit. Ferner wurden zwei Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung und eine Untersuchung des Ombudsmannes eingeleitet.


    Der rumänische Gesundheitsminister, Vlad Voiculescu, sagte, es sei inakzeptabel, dass man aus der Tragödie vom 30. November 2015 im Club Colectiv nichts dazugelernt habe. Damals waren nach einem schweren Brandunfall im Bukarester Club Colectiv 64 Menschen gestorben; mehr als 100 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Manager des Krankenhauses für Verbrennungen habe aber keinen Antrag für zusätzliche Investitionen oder für die Aufstockung des Krankenhauspersonals eingereicht. Über die notwendigen Maßnahmen sagte Vlad Voiculescu:



    Die einzige vernünftige Maßnahme, die wir in den letzten Monaten mehrmals in Betracht gezogen haben, ist das Schließen des Krankenhauses und das Verlegen der Aktivität in eine andere medizinische Einheit. Ich diskutierte mit den Managern einiger Krankenhäuser, die Patienten mit schweren Verbrennungen übernehmen könnten, aber nach den Gesprächen sind wir zu dem Schluß gekommen, dass wir nicht das gesamte Verbrennungskrankenhaus schließen können. Es werden auch weitere Maßnahmen vorgesehen: Inspektionen, Kontrollen, Sanktionen in Form von Geldstrafen, aber selbstverständlich auch die Unterstützung des Bukarester Verbrennungskrankenhauses mit allen notwendigen Investitionen. Solange man im Krankenhaus keine Klimaanlage hat, solange der Krankenhausmanager keinen Antrag zur finanziellen Unterstützung beim Gesundheitsministerium eingereicht hat, solange die Krankenhausfenster nicht mit Fliegengittern versehen sind, hat man ein großes Problem.“



    Im Bukarester Krankenhaus für Verbrennungen werden zur Zeit 47 Patienten behandelt; zwei von ihnen dürfen nicht bewegt werden. Sollte zu diesem Zeitpunkt ein Brandunfall mit vielen Verletzten passieren, so müßten die Patienten ins Ausland geschickt werden, weil in Rumänien keine entsprechende Behandlungsmöglichkeiten vorhanden seien. Nach dem Brandunfall im Club Colectiv waren viele Schwerverletzte ins Bukarester Verbrennungskrankenhaus eingeliefert worden. Auch wenn mehrere Patienten zur Behandlung in ausländische Krankenhäuser verlegt wurden, sind einige von ihnen infolge der Krankenhausinfektionen gestorben, die sie in rumänischen Krankenhäusern bekommen hatten. Eine bittere Ironie ist die Tatsache, dass Anfang dieses Jahres, bei der Gala Ein Mensch unter Menschen“, die den Professionalismus, die Hingabe, sogar das Heldentum belohnt, das Managerteam des Bukarester Krankenhauses für Verbrennungen mit einem Preis ausgezeichnet wurde.

  • Nachrichten 08.12.2015

    Nachrichten 08.12.2015

    Ein rumänischer Jugendlicher im Alter von 17 Jahren ist am Dienstag in Craiova unter dem Verdacht auf Propaganda für den Dschihad festgenommen worden. Der Gymnasiast, der vor zwei Jahren zum Islam konvertiert hatte, soll Unterstützungsbotschaften für die Terrormiliz IS ins Internet gestellt haben. Es ist das erste Mal, dass ein rumänischer Staatsangehöriger unter diesem Verdacht festgenommen wird. In diesem Jahr wurden auf Antrag des Rumänischen Inlandsgeheimdienstes SRI neun ausländische Terrorismusverdächtige als unerwünscht ausgewiesen. Weitere 246 Personen, bei denen ein entsprechendes Risiko bestand, wurden im Jahr 2015 an der Einreise gehindert. Sie kamen vor allem aus Irak, Palästina, Marokko, Tunesien und Syrien, etwa 70% von ihnen standen in Verbindung mit der Terrormiliz Islamischer Staat.



    Die rumänische Regierung hat eine öffentliche Debatte zum Haushalt für das kommende Jahr für Mittwoch angesetzt. Dabei sollen Schwerpunkte und Struktur des Haushalts zur Sprache kommen. Die Haushaltsvorlage für 2016 soll diese Woche von der Regierung angenommen und dem Parlament vorgelegt werden. Mehr Geld als im vorigen Jahr werden das Verteidigungs-, Innen-, Bildungs-, und Gesundheitsministerium erhalten. Weniger Mittel bekommen hingegen das Verkehrs- und Arbeitsministerium. Laut Haushaltsentwurf stünden dem Staat nächstes Jahr um 3,6 Milliarden Lei (umg. etwa 0,8 Milliarden Euro) höhere Einnahmen zu Verfügung. Die Ausgaben 2016 werden um etwa 13 Milliarden Lei (etwa 2,9 Milliarden Euro) höher als 2015 ausfallen. Somit würde ein Ausgleich für die in Bukarest beschlossenen Ma‎ßnahmen zur finanzpolitischen Entspannung geschaffen. Der Staatshaushalt 2016 basiert auf einem Defizit von 2,8% des BIP und auf einem Wirtschaftswachstum von 4,1%. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    Das rumänische Gesundheitsministerium hat bekanntgegeben, dass 24 Opfer der Brandkatastrophe vom 30. Oktober im Club Colectiv noch in Bukarester Krankenhäusern behandelt werden; davon befinden sich 3 Patienten in kritischem Zustand. 28 Patienten werden in ausländischen Kliniken behandelt. Alle Verletzte infolge der Brandkatastrophe vom Club Colectiv, sowohl diejenigen in Rumänien als auch diejenigen im Ausland, werden in den nächsten Tagen von einer Sonderkommission untersucht, um korrekte und vollständige Behandlungen zu erhalten. Infolge der individuellen Untersuchungen wird darüber entschieden, ob die Patienten weiterhin im Ausland behandelt werden, und welche Rehabilitationsma‎ßnahmen in Rumänien getroffen werden müssen. Nächste Woche wird das Gesundheitsministerium einen Bericht über die Situation der Nosokomialinfektionen in Krankenhäusern präsentieren. Die Entscheidung erfolgte, nachdem die Bukarester Fachklinik für die Behandlung von Brandwunden und plastische Chirurgie eingeräumt hatte, dass drei der Verletzten aus dem Club Colectiv an sog. Nosokomialinfektionen, die Patienten im Krankenhaus erwerben, gestorben waren. Infolge der Brandkatastrophe vom 30. Oktober sind 60 Menschen ums Leben gekommen, mehrere Dutzend Menschen wurden verletzt.



    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, wird am Mittwoch den britischen Premierminister, David Cameron, empfangen. Nach dem Treffen werden die zwei Würdenträger eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten. Im Rahmen seines Rumänienbesuches wird David Cameron auch mit Ministerpräsident Dacian Ciolos zusammentreffen. Auf der Gesprächsagenda steht unter anderen das Thema Migrantenkrise. Letzte Woche war der britische Premierminister David Cameron in Bulgarien. Vor dem Besuch erklärte Premierminister Ciolos, dass Rumänien sich ein Verbleiben Gro‎ßbritanniens in der EU zum Vorteil beider Seiten wünsche.



    Nur 21 Prozent der Bürger der Republik Moldau würden einer Vereinigung des Landes mit Rumänien zustimmen, falls diese Frage in einem Referendum gestellt werden sollte. Das zeigt eine Umfrage, die das Institut für Sachpolitik in Chişinău mit Unterstützung der Soros-Stiftung in Auftrag gegeben hat. Die Vereinigung mit Rumänien wird von mehreren politischen Akteuren und unionistischen Vereinen als Lösung für die schwierige politische und wirtschaftliche Lage der früheren Sowjetrepublik in Betracht gezogen. Eine ähnliche, in diesem Sommer in Rumänien durchgeführte Erhebung zeigte, dass fast 68% der rumänischen Bürger einer Vereinigung bis 2018 zustimmen würden.



    Der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea, hat am Dienstag bei einem Besuch in Montenegro die Unterstützung Rumäniens für die nationalen Ziele zur EU und NATO-Integration Montenegros bekräftigt. Zgonea wurde vom Staatspräsidenten Montenegros, Filip Vujanovic, empfangen und führte auch Gespräche mit Parlamentspräsident Ranko Krivokapic. Mit diesem Anlass erklärte Zgonea, der NATO-Beitritt Montenegros sei ein Gewinn für die Nordatlantische Allianz.



    US-Vizepräsident Joe Biden hat die Ukraine zu grösseren Bemühungen im Kampf gegen Korruption aufgefordert. “Sie werden kein demokratisches Land in der Welt finden, das trotz des Krebsgeschwürs der Korruption blüht”, warnte Biden am Dienstag in einer Rede im Parlament. Eine Justizreform sei dringend notwendig, sagte der US-Vizepräsident. Die Organisation Transparency International stuft die Ukraine in einem Ranking der am wenigsten korrupten Länder auf Platz 142 von 175 ein. Auch Präsident Petro Poroschenko und die Regierung hörten sich die Rede von Biden in der Obersten Rada an. Biden betonte, dass eine gewaltsame Änderung von Grenzen im 21. Jahrhundert nicht hinnehmbar sei. “Die USA werden niemals den Versuch Russlands akzeptieren, die Halbinsel Krim zu annektieren”, sagte er zum Abschluss seines zweitägigen Besuches in der Ex-Sowjetrepublik. Im Krieg zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten im Donbass rief Biden Russland auf, eine Umsetzung des Minsker Friedensplanes nicht zu verzögern. Moskau stelle weiterhin Waffen und Kämpfer für die Aufständischen und müsse damit aufhören, sagte Biden. Russland weist solche Vorwürfe zurück und sieht sich in dem Konflikt als Vermittler, nicht als Kriegspartei.