Tag: Wald

  • Piatra Craiului: der perfekte Rückzugsort in der Natur

    Piatra Craiului: der perfekte Rückzugsort in der Natur

    Ob mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen, ob zur Entspannung oder für ein Abenteuer – der Craiului-Wald ist der perfekte Rückzugsort in der Natur und natürlich auch ein ideales Urlaubsziel! Das im Westen Rumäniens gelegene Gebiet zeichnet sich durch seine dichten Wälder und kuppelförmigen Gipfel, aber auch durch seine reichen Karstphänomene aus. Hier gibt es die meisten Höhlen in Rumänien. Wir sprechen mit Paul Iacobaș, dem Leiter des Zentrums für Schutzgebiete und nachhaltige Entwicklung darüber. „Der Craiului-Wald liegt im Nordwesten des Apuseni-Gebirges. Er erstreckt sich bis in den Kreis Bihor. Im Norden könnte man sagen, dass er vom Crișul Repede begrenzt wird, der vom Kreis Cluj in Richtung Bihor fließt, mit der Criș Repede-Schlucht und den Karstplateaus auf einer Fläche von zehn Hektar, die Damiș-Ponoraș genannt wird. Im Süden liegt die Beiușului-Senke, das Beiuș-Land, wie wir in Bihor gerne sagen. Es ist ein ganz besonderes ethnografisches Gebiet des Landes. Auf der Westseite, in Richtung Oradea, ist es ein hügeliges Gebiet, und auf der Ostseite haben wir das Tal Valea Iadului und das Vlădeasa-Massiv, das auch Teil des Apuseni-Gebirges ist. Im Grunde ist es ein Land zwischen zwei Flüssen. Im Norden haben wir den Fluß Crișul Repede und im Süden Crișul Negru.“

     

    Dieses kompakte Gebiet hat sich im Laufe der Zeit zu einem der vielfältigsten Ziele für Naturerlebnisse in Rumänien entwickelt, und das auf so einem engen Raum.„Wir sprechen vor allem von den Höhlen, denn wir haben viel Karst und eine Reihe von touristischen Höhlen in der Gegend. Wir haben auch ein Netz von Höhlen die nur mit einem Führer und Höhlenausrüstung besucht werden können. Gleichzeitig haben wir mehrere Klettersteige, eine Raftingroute und viele Gebiete, in denen man Rad fahren oder Mountainbike fahren kann. Auch das Klettern ist an den Felswänden des Craiului-Waldes sehr beliebt.“ Es gibt auch Wanderwege sowie „Eduventure“-Wanderwege, d.h. Bildung durch Abenteuer, für Jung und Alt. Zu guter Letzt können wir den Berglauf erwähnen, für den wir eine entwickelte Infrastruktur haben, und in letzter Zeit hat sich auch der Reittourismus entwickelt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich auch um ein gutes Erholungsgebiet handelt, sei es, dass man sich für einen Aufenthalt im Hof eines Gasthauses entscheidet, oft ein traditionelles Haus, das für die Touristen schön restauriert wurde, oder für einen Aufenthalt auf einem Glamping- oder Campingplatz.“

     

     

    Eine Via Ferrata-Route bedeutet, an Felswänden hochzuklettern und dabei auf Metallteile zu treten, die fest im Fels verankert und mit einer speziellen Ausrüstung durch ein Metallseil gesichert sind. Kurz gesagt: maximales Abenteuer bei minimalem Risiko. Die Klettersteige im Craiului-Wald bieten sowohl Anfängern als auch erfahrenen Bergsteigern anspruchsvolle Erlebnisse. Und sie haben eine interessante Geschichte, wie wir von Viorel Lascu, Höhlenforscher und Bergsteiger, erfahren. „Die Geschichte der Klettersteige geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück, als die italienischen Truppen von einer Seite des Gebirges auf die andere wechseln mussten. Damals wurden eiserne, mit Seilen versehene Stufen angelegt. Seitdem haben wir uns weiterentwickelt, aber sie sind auf den Felsen geblieben. Nach dem Krieg begann man, sie als Touristenpfade zu nutzen. So entwickelte sich die Via Ferrata von einem Ort zum anderen. In den letzten Jahren ist er zu einem Phänomen geworden. Wir haben in diesem Gebiet Wege entwickelt, es gibt viele Wege für Profis, aber die Zahl der professionellen Kletterer ist zurückgegangen, es gibt nicht mehr so viele von ihnen.

     

     

    Das Klettersteiggebiet kann jedoch von jedem körperlich fitten Touristen mit einem Minimum an Training begangen werden. Man muss kein Profi sein. Zusätzlich zu den eisernen Stufen gibt es ein Seil, das wir das „Lebensseil“ nennen. Es verläuft von unten, vom Einstieg bis zum Ausstieg. Jeder Klettersteiggeher ist zu seinem eigenen Schutz verpflichtet, einen Klettergurt mit Falldämpfer, Helm und gegebenenfalls Handschuhe zu tragen.“ Am Anfang der Routen finden Sie außerdem einen kleinen QR-Code – scannen Sie ihn mit Ihrem Handy und Sie erhalten alle Details. Das ist eine große Hilfe für die Touristen wie der Höhlenforscher und Bergsteiger Viorel Lascu erzählte. Es gibt viele Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, für Fortgeschrittene, Anfänger, aber auch für Kinder.

     

     

    „Wir haben zum Beispiel eine Route, die vor den beiden professionellen Routen angelegt wurde und Piticot heißt. Ich gewöhne die Kinder an diesen Weg, der maximal 20 Meter hoch ist. Ich habe Eltern gesehen, die am Rand standen und sie anfeuerten, aber sie waren noch nicht ganz hinaufgeklettert, um zu wissen, was das bedeutet. Die 20 Meter sind eine ganze Menge. Das ist so hoch wie ein vierstöckiger Wohnblock. Aber nach und nach gewöhnt man sich daran. Wer vor ein paar Jahren noch die kleinen Pfade begangen hat ist bereits zu den großen übergegangen. Die großen Wege erreichen Höhen von 40, 60, 80 Metern. Die meisten sind etwa 150 Meter lang. Jede Via Ferrata ist anders. Keiner kann gleich sein, weil der Fels anders ist. Sie sind alle wunderschön und müssen alle begangen werden. Wir haben auch die Touristenströme genau beobachtet, und es gibt bereits Leute, die alle Klettersteige in Rumänien begehen wollen.“

     

     

    Der Craiului-Wald wird auch von einer europäischen Route der Holzkirchen durchquert, sagt Paul Iacobaș, Leiter des Zentrums für Schutzgebiete und nachhaltige Entwicklung. „Wir verweisen insbesondere auf zwei historische Denkmäler: die Holzkirche in Beznea und die Holzkirche in Valea Crișului, die sich beide in der Nähe des Flusses Crișul Repede befinden, im nördlichen Teil des Zielgebiets und leicht zugänglich sind. Aber es gibt noch andere. Zum Beispiel gibt es auch eine Holzkirche in Josani, in der Gemeinde Măgești, im nördlichen Teil der Region. Auch im Süden gibt es Kirchen. Auch wenn sie nicht so wertvoll sind, weil sie nicht unter Denkmalschutz stehen, sind sie sehr interessant aufgrund ihrer Architektur und der Malereien im Inneren, ihres Alters und der Tatsache, dass sie so lange überdauert haben.“ Auf der Seite des Ökotourismus-Ziels padureacraiului.ro finden Sie vollständige Informationen über alle touristischen Erlebnisse die diese Gegend anbietet.

  • SUPERB-Projekt gegen Monokulturen: Wiederherstellung zusammenhängender Waldgebiete

    SUPERB-Projekt gegen Monokulturen: Wiederherstellung zusammenhängender Waldgebiete

     

    Im vergangenen Jahr machte sich das Team der Umweltstiftung Conservation Carpathia daran, im Rahmen eines langfristigen Prozesses Verbindungen zwischen alten Waldgebieten wiederherzustellen. In diesem Zusammenhang wurden Anpflanzungen in Gebieten getätigt, die von früheren, heute als schädlich geltenden Fällungen betroffen waren. Ziel ist es, die Zusammensetzung der vorhandenen Baumarten zu diversifizieren, und es wird weiter daran gearbeitet, in den bisherigen Fichtenmonokulturen wieder natürliche Waldtypen entstehen zu lassen.

    Eine besondere Schwierigkeit stellte die Anpflanzung einiger Baum- und Straucharten dar, die in einer Höhe von über 1 700 Metern wachsen, nämlich Zirbelkiefer, Bergkiefer und Wacholder. Hier ging es um die Wiederherstellung von seltenen, streng geschützten Lebensräumen wie Waldwiesen mit Fichten und Zirbelkiefern sowie subalpinen Gewächsarealen mit Bergkiefern und Wacholdergebüsch. Außerdem wurde mit Hilfe von Fachleuten der Universität Prag eine Studie zur Überwachung der ökologischen Wiederaufbaupunkte und deren Etappen begonnen.

    Über die Ergebnisse und bewährten Verfahren haben sich Vertreter von Forstämtern und Behörden im Rahmen eines Workshops ausgetauscht. Insgesamt wurden 2 900 Wacholder-, Bergkiefer- und Zirbelkieferschösslinge am Rande der alpinen Zone gepflanzt. Für die Arbeiter und Förster der Stiftung war der Einsatz eine Herausforderung, die sie letztendlich erfolgreich bewältigten. Sie waren jeden Tag fast drei Stunden zu Fuß unterwegs und setzten auch Esel ein, die den Transport der Setzlinge erleichterten, weil das Gebiet für Maschinen unzugänglich ist. Die Zirbelkiefer wurde zum ersten Mal von der Conservation Carpathia gepflanzt. Es ist ein Baum, der in Hochgebirgsregionen in den Alpen und den Karpaten eine wichtige Rolle spielt – er schützt den Boden vor Erosion und trägt zur Bodenbildung auf Gelände mit Gesteinsschutt und Klippen bei. Pinus cembra lautet der wissenschaftliche Name des Baums, im Deutschen ist er auch als Zirbenkiefer, Arbe oder Zirbe bekannt und er ist der einzige Nadelbaum in Europa, der seine Baumform auch in großen Höhenlagen beibehält und bis zu 300 Jahre alt werden kann.

    Mihai Zota ist Naturschutzbeauftragter bei Conservation Carpathia und spricht im folgenden über das SUPERB-Projekt:

    Es handelt sich um ein europäisches Projekt im Rahmen der Förderlinie »Horizon 2000«, an dem 36 öffentliche und private Partnerorganisationen aus 16 EU-Ländern und drei Nicht-EU-Ländern beteiligt sind. Es ist ein interessantes Projekt, bei dem wir zusammen mit 13 anderen Partnern aus verschiedenen Ländern eine Art Vorzeigegebiet sind. In diesen Vorzeigegebieten testen wir im Grunde genommen, auch als Pilotmodell, verschiedene Ideen des ökologischen Wiederaufbaus, die auf dem gleichen Prinzip beruhen, nämlich der Wiederherstellung der Funktionalität von Waldökosystemen, die in der Vergangenheit durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigt worden sind. Die Waldbewirtschaftung war in der Vergangenheit also eher gewinnorientiert und sah von einer naturnahen Forstwirtschaft ab.

    Die Erfahrungen, die wir in Europa schon seit mehr als 150 Jahren gemacht haben, zeigen, dass wir dort, wo wir dachten, wir seien schlauer als die Natur, wir so ziemlich überall versagt haben. Denn die natürlichen Wälder in der Form, wie sie jetzt existieren, sind ein Ergebnis einer Evolution von Hunderttausenden, vielleicht Millionen von Jahren, und wir Menschen können niemals bessere Ingenieure als die Natur sein. Überall in Europa gab es diese Fichten- und Kiefernmonokulturen, die ab einem bestimmten Alter durch Windwurf und Insektenbefall beeinträchtigt wurden. Es ist also bereits eine mehr oder weniger stillschweigend allgemein anerkannte Tatsache in Europa, dass wir zu einer Forstwirtschaft übergehen müssen, die näher an der Funktionsweise der Natur ist. In diesen Vorführungsgebieten werden dann ökologische Umbauideen so naturnah wie möglich umgesetzt.“

    Weitere Arbeiten betrafen Ergänzungen in Gebieten, in denen zwischen 2005 und 2010 Holzeinschläge unter Missachtung der forstwirtschaftlichen Vorschriften stattgefunden hatten. Im Oberen Dâmbovița-Tal wurden im Frühjahr mehr als 15 000 Fichten-, Buchen-, Tannen- und Bergahornstecklinge gepflanzt, und im Herbst kam das Team zurück für eine weitere Pflege des bepflanzten Gebiets. Ebenfalls im Rahmen des SUPERB-Projekts führte die Stiftung Conservation Carpathia auf einer Fläche von mehr als 77 Hektar im Tămaș-Tal Maßnahmen zur Umstellung von Fichtenmonokulturen durch. Die Umstellung ist ein langfristiger Prozess in mehreren aufeinanderfolgenden Phasen, der bis zu zwanzig Jahre dauern kann und darauf abzielt, die Mischwälder, die in diesem Gebiet bis in die 1950er Jahre existierten, schrittweise wiederherzustellen.

    Diese ökologischen Wiederaufbaumaßnahmen sind notwendig, weil künstliche Fichtenmonokulturen eine geringere Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten beherbergen, anfälliger gegenüber Stürmen, Schnee und Insektenbefall sind und die Bodenstruktur und den Säuregehalt negativ beeinflussen. SUPERB ist ein von der Europäischen Union unterstütztes und vom Europäischen Forstinstitut koordiniertes Projekt mit einer Laufzeit von 2021 bis 2025. Es ist das größte grenzüberschreitende Projekt zur Wiederherstellung von Waldlandschaften auf dem Alten Kontinent. Das Vorführungsgebiet in Rumänien ist etwa 2 300 Hektar groß.

  • Artenschutz: Abwehreinrichtungen gegen Begegnungen von Mensch und Braunbär

    Artenschutz: Abwehreinrichtungen gegen Begegnungen von Mensch und Braunbär

    In den Wäldern im Kreis Braşov (Kronstadt) treiben sich viele Wildtiere herum. Durch diese Wälder zieht allerdings auch die Nationalstra‎ße DN1, die den Ferienort Predeal (130 Km nördlich von Bukarest) mit der hochtouristischen Stadt Kronstadt verbindet. Um mögliche Unfälle zu vermeiden und die Wildtiere — insbesondere die Braunbären — von der Stra‎ße fernzuhalten, montierte die Stadtverwaltung mehrere Wildtier-Abwehrvorrichtungen entlang der genannten Strecke. Das Pilotprojekt will die Wildtiere abschrecken, um sie in dieser Weise zu schützen. In letzter Zeit wurden mehrere Bären von Autos angefahren und schwer verletzt. Sie wurden nämlich beim Überqueren der Stra‎ße erwischt.



    Anfang Juli fand in der Nähe der Stadt Miercurea Ciuc (Szeklerburg) im Zentrum Rumäniens ein solcher Unfall statt, bei dem ein Braunbär ums Leben kam. Die Ultraschall- und Licht-Abwehrsysteme sind während der Nacht wirksam. Sie werden durch die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos aktiviert. Falls erfolgreich, soll das Projekt auch auf andere Strecken innerhalb des Kreises Braşov ausgeweitet werden. Laut Behörden seien solche Abwehrvorrichtungen schon seit Jahren in Ländern wie Österreich, Australien oder Kanada im Einsatz.



    Die meisten Schwierigkeiten bereitet der Braunbär. In Rumänien leben derzeit rund 7000 Braunbären. Weil ihr Lebensraum durch den exzessiven Holzeinschlag zunehmend zerstört wurde, verlässt er häufig den Wald auf der Suche nach Nahrung. Somit gelangt er auch in von Menschen bevölkerten Gegenden, da er oft auch in Mülltonnen nach Nahrung sucht. Andererseits leistet die EU Druck auf Rumänien, um die Zahl der Bären zu reduzieren. Andererseits gilt innerhalb der EU die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die Braunbären in die Gruppe geschützter Wildtiere einstuft. Demnach dürfen sie nicht frei gejagt werden. Nichtsdestotrotz sieht die Richtlinie einige Ausnahmen vor, die manche Staaten geltend machen, um eine bestimmte Anzahl von Bären für die Jagd freizugeben.



    Um den Zugang von Wildtieren in bevölkerte Gegenden einzuschränken, stellte das Umweltministerium ein Programm zum genannten Thema zur öffentlichen Debatte. Das Programm hei‎ßt Erhaltung der Artenvielfalt durch das Zusammenleben von Mensch und Gro‎ßraubtieren“. Die Bevölkerung hat demnach die Möglichkeit, über das Programm elektrifizierte Schutzzäune anzuschaffen, um ihren Haushalt, die Viehweiden oder Obstgärten zu schützen. Die Antragsteller können bis zu 400 Euro für den Einbau von elektrifizierten Schutzzäunen erhalten. Die Beträge werden durch die Verwaltung des Umweltfonds bereitgestellt und decken zu 100% die Investition ab. Dieses Jahr wurden dem Projekt fast 310.000 Euro zugesagt.

  • Maßnahmen zum Schutz der Wälder

    Maßnahmen zum Schutz der Wälder

    Der in 20 Sprachen übersetzte und in fast 120 Ländern der Welt ausgestrahlte Dokumentarfilm Wild Carpathia, der vom Travel Channel produziert wurde, lud vor einigen Jahren Naturliebhaber in die wunderschönen, wenn auch weniger bekannten Wälder der Karpaten ein. Rumänien verfügt über 526.000 Hektar Urwald, ein Lebensraum für Bären, Wölfe und Luchse.



    Der vielleicht auffälligste Teil des Dokumentarfilms war ein Interview mit Charles, Prince of Wales, einem unverblümten Befürworter dieses von der Zivilisation unberührten Teils Rumäniens. Im Laufe der Jahre hat der britische Kronprinz immer wieder dazu aufgerufen, die rumänischen Wälder zu erhalten und dem illegalen Holzeinschlag, der weite Teile des Waldes verstümmelt hat, ein Ende zu setzen.



    Das Problem ist, dass trotz der vielen Alarme, die aus dem Ausland ertönten, die Lösung allein bei den rumänischen Beamten liegt. Und leider scheinen einige Teile des Landes von den Behörden im Stich gelassen worden zu sein. Genau aus diesem Grund hat die Europäische Kommission Rumänien 30 Tage Zeit gegeben, um dem illegalen Holzeinschlag ein Ende zu setzen, und mit der Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gedroht, falls sich die Dinge innerhalb dieser Frist nicht ändern. Der liberale Umweltminister Costel Alexe sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Europäische Kommission Rumänien seit 2016 warnt:



    Costel Alexe: Damals, im Jahr 2016, wurde Rumänien gefragt, warum es nichts getan hat, um sicherzustellen, dass der Wald Wald bleibt und nicht ein Schatz ist, der von Banditen geraubt werden kann. Seitdem sind mehr als 3 Jahre vergangen, in denen die Europäische Kommission allen Verantwortlichen in diesem Sektor und in diesem Land Geduld entgegengebracht hat. Die Europäische Kommission wartet seit 3 Jahren darauf, dass der illegale Holzeinschlag in Rumänien beendet wird. Und wissen Sie, was ich denke? Dass Europa sich mehr um die Wälder Rumäniens kümmert als die früheren rumänischen Regierungen“.



    Im vergangenen Jahr reichten 3 Umwelt-NGOs bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde über die Zerstörung von Zehntausenden Hektar alter und unberührter Wälder ein. Sie argumentieren, dass die Behörden Abholzungsgenehmigungen in geschützten Natura-2000-Gebieten erteilen, ohne die Auswirkungen des Holzeinschlags in diesen Gebieten zu bewerten. Hier ist Cătălina Rădulescu, eine Anwältin einer NGO namens Agent Green.



    Cătălina Rădulescu: Wir sprechen nicht von Einzelfällen; die gesamte Gesetzgebung und Praxis in Rumänien verstö‎ßt gegen die europäische Gesetzgebung. Die Wälder werden im Rahmen von 10-Jahres-Waldbewirtschaftungsplänen bewirtschaftet, die erst nach einer angemessenen strategischen Umweltbewertung genehmigt werden müssen, wobei natürlich in erster Linie die biologische Vielfalt in den Schutzgebieten im Vordergrund steht. Und bevor diese Pläne umgesetzt werden können, muss eine Ministerialverordnung verabschiedet werden“.



    Einige Schutzgebiete, die illegal abgeholzt wurden, sehen aus wie Schlachtfelder nach einem Krieg. Und nach Angaben des Gewerkschaftsverbands Silva wurden in den letzten Jahren sechs Förster getötet, zwei davon allein im letzten Jahr, während 650 weitere überfallen, geschlagen oder beschossen wurden, als sie illegale Holzfäller auf frischer Tat ertappten.

  • Die Woche 10.02.-14.02.2020 im Überblick

    Die Woche 10.02.-14.02.2020 im Überblick

    Die Krise in der rumänischen Regierung ist nicht zu Ende



    Der designierte rumänische Premierminister, der Liberale Ludovic Orban, hat dem Parlament die Liste der Minister und das aktualisierte Regierungsprogramm vorgelegt, um die Investitierungsverfahren einzuleiten. Er sagte, die neue Regierung habe die gleichen Mitglieder wie die, die letzte Woche durch einen Misstrauensantrag entlassen wurde. Der Antrag war von der PSD und der UDMR eingereicht worden, als Reaktion auf die Vertrauensfrage der Orban-Regierung, in zwei Runden zur Wahl der Bürgermeister zurückzukehren. Die Liberalen haben bereits angekündigt, dass sie nicht für die Investierung ihrer eigenen Exekutive stimmen werden, in der Hoffnung, dass dies zu vorgezogenen Wahlen führen wird. Die Sozialdemokraten wünschen keine vorgezogenen Wahlen, und behaupten dass sie zu jeder Art von Wahlen bereit sind. Gleichzeitig benachrichtigen die Sozialdemokraten das rumänische Verfassungsgericht. Sie sind unzufrieden, da Ludovic Orban zum zweiten Mal zum Regierungschef ernannt wurde.



    Rumäniens Wirtschaft, hinauf oder hinunter



    Rumänien verzeichnet ein Wirtschaftswachstum von 3,9% im Jahr 2019 gegenüber 4,4% im Jahr 2018. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Winterwirtschaftsprognose der Europäischen Kommission hervor, die besagt, dass der Trend der wirtschaftlichen Verlangsamung im Jahr 2020 fortgesetzt wird. Die Europäische Kommission hat ihre November-Schätzungen über die rumänische Wirtschaft auf 3,8% für dieses Jahr und auf 3,5% im Jahr 2021 nach unten revidiert. Dem Bericht zufolge wird nur Malta ein größeres Wirtschaftswachstum als Rumänien in 2020 und 2021 in der EU27 verzeichnen.



    Schutzmaßnahmen für die rumänischen Wälder



    Die Europäische Kommission hat Rumänien am Mittwoch in einem Schreiben aufgefordert, die EU-Holz-Verordnung (EUTR) ordnungsgemäß umzusetzen, die es den Unternehmen des Sektors untersagt, Produkte, die aus illegal geernteten Baumstämmen gewonnen wurden, herzustellen und auf dem Gemeinschaftsmarkt zu vermarkten. Dieses Schreiben stellt in der Tat die formelle Eröffnung des Vertragsverletzungsverfahrens dar. Die nationalen Behörden waren nicht in der Lage, die Betreiber wirksam zu überprüfen und angemessene Sanktionen zu verhängen. Die Unstimmigkeiten in der nationalen Gesetzgebung erlauben es den rumänischen Behörden nicht, große Mengen an illegal geschlagenem Holz zu kontrollieren – argumentiert die Europäische Kommission. Die Europäische Kommission räumte Rumänien eine Frist von einem Monat ein, um die notwendigen Maßnahmen zur Behebung dieser Mängel zu ergreifen. Ebenfalls am Mittwoch trat Rumänien in das Vertragsverletzungsverfahren ein, weil es die europäische Richtlinie zur Bekämpfung der Geldwäsche nicht umgesetzt und das nationale Programm zur Kontrolle der Luftverschmutzung nicht verabschiedet hatte. Andere Gemeindestaaten erhielten ähnliche Warnungen, alle haben zwei Monate Zeit, um die gemeldeten Situationen zu verbessern.



    Mehr Implizierung des Staates im Sport



    Große Meister des rumänischen Sports machten diese Woche im Senat von Bukarest einen Appell zur gemäßen Finanzierung dieses Sektors. Die ehemalige Turnerin Nadia Comăneci, die Tennisspielerin Simona Halep und die ehemalige Athletin Gabriela Szabo haben zusammen mit anderen Kollegen haben dafür plediert, dass mindestens 1% des BIP für den Sport bereitgestellt werden soll. Nadia Comăneci dazu:


    Es ist nicht unsere Pflich, hier zu sein. Das Bewusstsein zwingt uns zu versuchen, etwas für diese Generation zu tun, das mindestens das haben muss, was wir hatten, die Möglichkeiten, die wir hatten. Für die heutige Generation ist es wichtig zu sehen, dass sie unsere Unterstützung hat. “


    Die Sportmeister wurden von zwei Senatoren der PSD, in der Opposition, eingeladen, die ein Gesetzentwurf eingeleitet hatten, durch das die Sportbasis der BNR-Arena in der Hauptstadt wieder zum Staat zurückkehren würde. Das Dokument wurde vom Senat verabschiedet und wird von der Abgeordnetenkammer diskutiert, die in diesem Fall das letzte Wort hat.

  • Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt

    Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt

    Der Băneasa-Wald im Norden der rumänischen Hauptstadt Bukarest stand in den letzten Wochen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Einwohner der Hauptstadt beklagten die Tatsache, dass Tausende Bäume gefällt wurden. Umweltminister Costel Alexe prüfte diese Informationen und kam zum Schluss, dass der Wald unter Naturschutz gestellt werden müsse. Damit sei die Holzgewinnung im Băneasa-Wald verboten:



    Derzeit erlaubt die Gesetzgebung, Bäume im BăneasaWald abzuschlagen. Der Bericht des Forstamtes und des Kontrollgremiums des Ministeriums zeigten, dass Holzgewinnungsarbeiten in der Gegend ausgeführt wurden. Die Arbeiten entsprachen der gültigen Vereinbarung im Rahmen der Waldbewirtschaftung. Die Vereinbarung war bis Ende Dezember gültig. Wir alle leiden unter dem Mangel an Grünanlagen in der unmittelbaren Umgebung der Gro‎ßstädte in Rumänien. Deshalb finde ich, dass Wälder wie der Băneasa-Wald unter Schutz stehen sollten. Der Băneasa-Wald ist die grüne Lunge der Hauptstadt und das soll er auch weiterhin bleiben. Von den insgesamt 1343 Hektar Wald sind 63% in Privateigentum. Lediglich 37% befinden sich in öffentlicher Hand und werden von Romsilva, der Waldbewirtschaftungsbehörde verwaltet. Wir wünschen uns, dass der Băneasa-Wald auch weiterhin seine Schutzfunktion einnimmt. Also wird der Băneasa-Wald ab März folgenderweise aussehen: sämtliche 374 Hektar, die sich in öffentlicher Hand befinden, werden lediglich eine Schutzfunktion haben. Also wird die Holzgewinnung in diesem Waldteil nicht mehr erlaubt. Dieser Waldteil soll demnach als Waldpark eingestuft werden. Folglich können hier nur noch die erforderlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, allerdings dürfen keine gesunden Bäume mehr abgeholzt werden. Ich möchte allen Bürgern Rumäniens mitteilen, dass der Băneasa-Wald ab jetzt seinen richtigen Platz am Stadtrand einnehmen wird. Der Băneasa-Wald wird zur grünen Lunge der Hauptstadt!“




    Der Umweltminister ist der Ansicht, dass die Waldteile in Privatbesitz der gleichen Behandlung unterliegen sollten wie die Waldteile in staatlichem Besitz. Demnach sollten die Privateigentümer, die zwei Drittel des Waldes besitzen, im Falle einer solchen Einschränkung entsprechend entschädigt werden. Der Umweltminister gab darüber hinaus bekannt, er möchte auch die Wälder Andronache, Snagov und Roşu, die ebenfalls in der Umgebung der Hauptstadt liegen, unter Schutz stellen. Damit die Einwohner von Bukarest in einer gesunden Umwelt leben, wäre es günstig, wenn mehr als 100.000 Hektar in der Umgebung von Bukarest bewaldet seien. Das meinen die Umweltschützer. Derzeit gibt es nur 18.000 Hektar Wald bei Bukarest. Der Băneasa-Wald ist die grö‎ßte Grünfläche im Verwaltungsgebiet der rumänischen Hauptstadt.

  • Naturschützer fordern mehr Schutzmaßnahmen für Waldaufseher

    Naturschützer fordern mehr Schutzmaßnahmen für Waldaufseher

    Der illegale Holzschlag in Rumänien nahm in letzter Zeit wesentlich zu. Romsilva ist die Behörde, die die Wälder verwaltet, die Eigentum des Staates sind. Die Behörde verlautbart, jährlich würden 50.000 m3 Holz illegal abgeholzt. Die Umweltschützer behaupten allerdings, dass die Waldrodung viel weiter ginge. Auf 8,8 Millionen m3 Holz beziffere sich die Jahresmenge an illegal eingeschlagenem Holz. Die Waldschutzbehörde Suceava stellte neuerdings fest, dass in lediglich sechs Tagen 290 m3 Holz illegal eingeschlagen wurden.



    Die Naturschützer, die in den letzten Jahren die Wälder Rumäniens untersuchten, wiesen auf den Holzdiebstahl hin, der in Rumänien konstant betrieben wird. Au‎ßerdem enthüllten sie, wie das Mafiaapparat in den Wäldern Rumänien handelt. Leider haben wir es mit einem System zu tun, in dem Mittäterschaft und persönliches Interesse hoch stehen. Sämtliche relevante Spieler tragen zum Kahlschlag der Wälder Rumäniens bei. Im illegalen Geschäft wirken sowohl Förster wie auch lokale Politiker mit, die ihr Vermögen durch den Verkauf von illegal eingeschlagenem Holz aufrunden. Es kann allerdings auch vorkommen, dass Ranger, die ihrem Beruf ehrlich nachgehen, die Holzdiebe auf frischer Tat erwischen. Oft setzen die Waldhüter ihr Leben in Gefahr, eben weil sie den Verbrechern in die Quere kommen. Die Waldaufseher tragen die Verantwortung für Hundert Tausende Hektar Wald. Dennoch sind sie unangemessen ausgerüstet, verfügen weder über entsprechende Verkehrsmittel, noch über Dienstwaffen oder Kommunikationsgeräte. Daher haben sie immer mehr Schwierigkeiten, die Holzdiebe abzuwehren. Seit 2014 wurden bei der zuständigen Behörde schlicht 185 Aggressionsfälle gegen Waldaufseher angemeldet. In den letzten Jahren wurden sogar sechs Ranger umgebracht. Viele andere mussten wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Radu Melu leitet die für die Wälder zuständige Abteilung bei WWF Rumänien. Er schlug einige Ma‎ßnahmen zum Schutz der Förster und der Wälder vor — unter anderem, die Einführung der Holzkontrolle beim Verlassen des Waldgebietes und der digitale Fingerabdruck des LKW:



    Leider gibt es immer mehr Schwierigkeiten diesbezüglich. Wald und Waldaufseher sind fast schutzlos. Wir haben effiziente Lösungen gefunden, die wir mit allen beteiligten Spielern diskutierten. Die alten, überholten Kontrollmethoden müssen aufgegeben werden. Wir sollten vielmehr die von der EU eingeführten Vorschriften beachten — die Kontrolle sollte nämlich bei der ersten Vermarktung des Holzes durchgeführt werden. Das Überwachungssystem basiert in Rumänien immer noch auf der Markierung der Baumstümpfe — ein deutlich überholtes Kontrollsystem, dass in einem vermutlichen Gerichtsverfahren total ineffizient wäre. Daher sollte dieses System aufgegeben werden, und die erste Vermarktung herangezogen werden. Die Rechenfehler werden somit auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus wird der Ranger keiner direkten Gefahr mehr ausgesetzt, denn er wird die Verbrecher nicht mehr direkt vor Ort, wo er alleine ist, zur Rechenschaft ziehen müssen. Der Waldaufseher kann die Kontrolle am Stra‎ßenrand durchführen. Was wir vorschlagen, ist eine tatsächliche Kontrolle des eingeschlagenen Holzes an den Waldzugängen. Da gibt es mehr Leute, die Polizei kann eingreifen, falls notwendig.“




    Die Gewerkschaften aus der Forstwirtschaft protestierten vor zwei Wochen vor dem Parlament in Bukarest, im Zuge der zunehmenden Gewalt gegen die Förster. Sie forderten die Abänderung der Gesetzgebung für die Forstwirtschaft.

  • Aufforstung im Süden Rumäniens: 10 000 Setzlinge angepflanzt

    Aufforstung im Süden Rumäniens: 10 000 Setzlinge angepflanzt

    Das Nationale Forstamt Romsilva hat sich für das Jahr 2019 eine Walderneuerung von 12.615 Hektar im Rahmen des Nationalen Aufforstungsprogramms vorgenommen; davon 7.935 Hektar natürliche und 4.680 Hektar künstliche Regeneration. Neben den Arbeiten zur natürlichen und künstlichen Regeneration der Wälder hat das Nationale Forstamt Romsilva angekündigt, dass es auch zusätzliche Arbeiten durchführen wird, um die in den vergangenen Jahren angelegten Wälder zu ergänzen und die Wälder wiederaufzubauen, die von verschiedenen klimatischen Faktoren (Dürre, Brände usw.) beschädigt wurden. Für die Regeneration der Wälder werden Setzlinge aus eigenen Baumschulen verwendet. Jährlich werden etwa 50 Millionen Waldsetzlinge von 60 Arten in 9 zentralen Baumschulen und in 600 Baumschulen der Romsilva-Untereinheiten erzeugt. In den letzten fünf Jahren wurden etwa 70.000 Hektar Wald regeneriert.



    Der Verein Pădurea Copiilor“ (Wald der Kinder“) hat in diesem Frühjahr die Aufforstung von degradierten Landstücken im Süden des Landes fortgesetzt. Hunderte von Freiwilligen haben mit 10.000 Setzlingen zur Ausdehnung des Waldes in der Nähe der Ortschaft Dragoş Vodă im Landkreis Călăraşi beigetragen. Nach der eigentlichen Pflanztätigkeit folgen weitere fünf Jahre Arbeit zusammen mit den örtlichen Gemeinden, bis der Wald das massive Stadium erreicht. Der Verein hat langfristige Partnerschaften mit Unternehmen und Geldgebern und organisiert Bildungs- und Sportveranstaltungen sowie Kampagnen zur Unterstützung von Aufforstungsprojekten. Mehr dazu von Teodora Pălărie, Präsidentin des Vereins Wald der Kinder“:



    Der Verein »Pădurea Copiilor« (»Wald der Kinder«) setzt auch dieses Jahr seine 2008 begonnenen Aufforstungsaktivitäten in der Region Süd-Walachei fort. Das ist das Gebiet mit den wenigsten Wäldern, in der Ebene braucht man Wälder am nötigsten. Da es sich um eine landwirtschaftlich genutzte Fläche handelt, die den Beitrag des Waldes zur Regulierung des Mikroklimas benötigt, haben wir 2008 mit dem Aufforstungsprojekt begonnen. In den ersten zwei Jahren hatten wir etwa 500 bis 600 Freiwillige, die Bäume gepflanzt haben; nun haben wir mehr als 1000 Freiwillige. Es gibt immer mehr Menschen, die die Wirkung dieses Projekts verstanden haben und helfen wollen. Während der Frühlingskampagne vom 15. März bis 15. April hatten sich bereits 800 Menschen versammelt; mit ihrer Hilfe wurden über 40.000 Setzlinge gepflanzt. Unser Ziel ist es, möglichst viele Gemeinden im Süden des Landes zu erreichen. Für das Jahr 2020 haben wir uns vorgenommen, in 100 Gemeinden im Süden der Walachei präsent zu sein, und zwar in den 7 Landkreisen rund um Bukarest. Wir würden gerne Hunderttausende Menschen in unsere Freiwilligen-Familie aufnehmen. Da dieses Projekt auf individuellen Beiträgen basiert, ergänzt es die öffentlichen Bemühungen und sollte ein Vorbild für freiwilligen Einsatz, ein Pro-Aktivitätsmodell werden, das Natur, Landwirtschaft und Erziehung harmonisch zusammenbringt.“




    Rumänien hat in den letzten 100 Jahren mehr als die Hälfte der Waldfläche verloren. Mit nur 5% Wald ist der Süden des Landes das am stärksten betroffene Gebiet. Normalerweise sollten die Regionen in der Ebene zu 20% bewaldet sein.

  • Nationale Forstinventur: Holzindustrie und Umweltschützer uneinig über Zustand der Wälder

    Nationale Forstinventur: Holzindustrie und Umweltschützer uneinig über Zustand der Wälder

    Die zweite Runde der Nationalen Forstinventur (NFI), die im Jahr 2013 begann, wurde zu Ende geführt, und die Ergebnisse wurden Ende 2018 veröffentlicht. Die Nationale Forstbestandsaufnahme ist ein fortlaufendes Programm, das detaillierte Informationen zur Grö‎ße, Verteilung und Zusammensetzung der Wälder und Baumbestände Rumäniens liefert. Es zeigt, wie die Wälder und Baumbestände Rumäniens au‎ßerhalb von Wäldern heute aussehen. Ein Zyklus der NFI umfasst fünf Jahre.



    Laut den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen ist die Buche die wichtigste Baumart, die in den rumänischen Wäldern wächst und 31% der rumänischen Baumbestände ausmacht. Es folgen harzartige Bäume (Fichte, Tanne und Kiefer), die 26% ausmachen, verschiedene laubartige, harte Holzarten (Wei‎ßbuche, Akazienasche und Ahorn) und Eichenarten, die 1% ausmachen. Dann kommt die Gruppe verschiedener Weichholzarten, zu denen Linden, Pappeln, Weiden usw. gehören, die 7% des Waldes ausmacht. Studien belegen, dass sich der grö‎ßte Teil der Waldfläche (20%) in der dritten Altersgruppe (über 50) befindet und nur 10% der Wälder in der sechsten Gruppe (100–120 Jahre). Diese sind meistens in Naturschutzgebiete zu finden.



    Nach der Veröffentlichung der Zahlen der nationalen Forstinventur zieht man die Schlussfolgerung, dass die Wälder in einem guten Zustand sind, sagt Cătălin Tobescu, CEO bei Fordaq Romania, einem Dachverband mehrerer Unternehmen in der Holzindustrie:



    In erster Linie decken Wälder und Baumbestände derzeit ein grö‎ßeres Gebiet ab, genauer gesagt sind weitere 7 Millionen Hektar von Wäldern bedeckt. Es ist wichtig, dass wir höhere Werte verzeichnen als vor fünf Jahren, als die letzten Messungen vorgenommen wurden. Zweitens: Abgesehen von den Wäldern, die in den nationalen Forstbestand aufgenommen wurden, gibt es einen Baumbestand au‎ßerhalb von Waldgebieten, au‎ßerhalb des Forstbestandes, wie baumumgrenzte Wiesen, Weiden, Waldlichtungen, Baumreihen entlang von Flüssen, Parks, alle Arten von mit Bäumen bedeckten Flächen, auf einer Gesamtfläche von 500.000 Hektar. Somit überschreitet die Baumbedeckung die ursprünglichen Schätzungen. Demnach liegen wir mit 0,35 Hektar pro Kopf über dem europäischen Durchschnitt, auch wenn ursprünglich angenommen wurde, dass Rumänien unter diesem Durchschnitt liegt.



    Diese Untersuchung zeigt auch, dass die unfruchtbaren Flächen, auf denen es keine Waldregeneration gibt, nur 56.000 Hektar umfasst. Das bedeutet, dass nur 1% der Waldflächen nicht von Bäumen bedeckt sind, wo wir also nicht von einer natürlichen Waldregeneration sprechen können. Die Zahl ist wichtig, weil in den letzten 20 Jahren viel über Kahlschlag und das Verschwinden von Wäldern gesprochen wurde. Die bisherigen Zahlen werden nun durch die neuen NFI-Ergebnisse widerlegt. Darüber hinaus zeigt die Inventur, dass das Holzvolumen in Wäldern seit den letzten Messungen, d.h. während eines Zeitraums von fünf Jahren, zugenommen hat. Das bedeutet, dass wir weniger abholzen, als sich der Wald auf natürliche Weise regenerieren kann, und wir können von nachhaltiger Waldnutzung sprechen. Zusammengefasst nutzen wir rund 60% von dem Waldwachstum.“




    In einer weiteren Entwicklung haben Umweltorganisationen ihre Besorgnis über den zweiten NFI-Zyklus geäu‎ßert und argumentiert, dass die illegale Abholzungen die legalen, die auf 18 Millionen Kubikmeter pro Jahr beschränkt sind, übertroffen haben. Insgesamt wurden bisher über 80 Millionen Kubikmeter Holz gestohlen (20,6 Millionen pro Jahr), und die NFI hat diese Situation nicht signalisiert. Diese Menge entspricht einer Fläche von 242.352 Hektar Wald, die zwischen 2013 und 2018 verschwunden ist. Andrei Ciurcanu ist Ermittlungsleiter des Verbandes Agent Green. Er liefert uns weitere Informationen zu dieser Angelegenheit.



    Wir haben Informationen, dass man versucht, bestimmte NFI-Daten zu verbergen oder nicht zu veröffentlichen. Wir haben Informationen über die Holzmenge erhalten, die im ersten NFI-Zyklus gemessen wurde, was in der zweiten Runde nirgends zu finden war: Es geht um sage und schreibe 38,6 Millionen Kubikmeter pro Jahr im Durchschnitt. Wir haben einen offenen Brief veröffentlicht und an den Staatspräsidenten und das Ministerium für Wasser- und Forstwirtschaft übermittelt und eine berechtigte Frage gestellt: Wenn die jährlich verschwundene Holzmenge 38,6 Millionen Kubikmeter beträgt und Rumänien jährlich 18 Millionen Kubikmeter nutzt, wo ist die Differenz von 20 Millionen Kubikmetern? Da diese 20 Millionen Kubikmeter nicht in den Aufzeichnungen erscheinen, ist unsere logische Schlussfolgerung, dass sie illegal ausgebeutet wurden.“




    Aktivisten glauben, dass diese Zahlen umso beunruhigender sind, da der erste Zyklus ergeben hat, dass die illegale Abholzung 2008–2012 bei 8,8 Millionen Kubikmetern lag, um 234% weniger als die im zweiten NFI-Zyklus gemeldete Menge.



    Im November vergangenen Jahres veröffentlichte Agent Green, die wichtigste Umweltorganisation Rumäniens, einen Bericht über die Nutzung der Urwälder des Landes. Dem Bericht zufolge degradieren jährlich tausende Hektar Urwälder unwiderruflich. Viele dieser Wälder wurden in das Natura 2000“-Netzwerk aufgenommen, ein Gebiet, das derzeit auf europäischer Ebene geschützt ist. In den letzten fünf Jahren hat Rumänien durch die Ausbeutung 3600 Hektar Urwald verloren. Die am stärksten betroffenen Naturparks sind Călimani, Domogled – Valea Cernei und Semenic – Cheile Caraşului. Hier befinden sich Buchenwälder, die zum UNESCO-Welterbe gehören, sowie Europas grö‎ßtes Buchenreservat an den Nera-Quellen. Die Naturschützer haben sogar die Europäische Kommission aufgefordert, hinsichtlich der Erhaltung der Schutzgebiete Rumäniens einzugreifen.



    Dem NFI zufolge sind 29,55% der Gesamtfläche Rumäniens von Wäldern bedeckt, was unter dem europäischen Durchschnitt von 32,4% liegt.

  • Greenpeace-Bericht zu illegalen Abholzungen: Jährlich 8 Mio. Kubikmeter Holz gekappt

    Greenpeace-Bericht zu illegalen Abholzungen: Jährlich 8 Mio. Kubikmeter Holz gekappt

    Von diesem Gesamtgebiet gehören etwa 415.000 Ha Wald kleinen Besitzern mit Grundstücken von jeweils unter 100 Ha, die nicht bewirtschaftet und somit anfällig für illegale Abholzungen sind. Bei den unberührten und quasi-unberührten Wäldern, d.h. den Gebieten, in denen sich die Natur gemä‎ß den eigenen Gesetzen ohne menschliches Eingreifen entwickelt hat, sieht es noch schlimmer aus: Deren Anteil beträgt nur noch 3% aller Waldgebiete, verglichen mit 12% im Jahr 1974. Viele dieser säkularen Buchenwälder wurden in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.



    Laut dem jüngsten Bericht von Greenpeace zu den illegalen Abholzungen in Rumänien im Jahr 2017 haben die Behörden fast 13.000 Fälle illegaler Einschläge auf nationaler Ebene festgestellt. Das sind etwa 34 pro Tag, um 32% mehr als im Vorjahr. Das bedeutet, dass Rumänien pro Stunde mehr als 3 Hektar Wald abbaut. Ciprian Găluşcă, Koordinator der Waldschutz- und Biodiversitätskampagne von Greenpeace Romania, kennt die Details aus dem Bericht:



    Die Landkreise mit den meisten Abholzungen sind Mureş, Braşov und Olt, und die Schwere der Taten ist auch höher als im Jahr 2016. Wir haben 8.000 registrierte Straftaten, was einem Anstieg von 62% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt haben wir auf nationaler Ebene 200.000 Kubikmeter Holz, das illegal gefällt wurde. Die offiziellen Daten zu den illegalen Abholzungen zeigen, dass zwischen 2008 und 2014 jährlich 8 Millionen Kubikmeter illegal gekappt wurden, und von den 8 Millionen Kubikmetern, die jährlich verschwinden, spüren die Behörden lediglich 200.000 Kubikmeter auf, also 2% des gesamten Phänomens. Die Behörden waren also im Zeitraum 2008–2014 leider nicht sehr effizient.“




    Die Landkreise Cluj, Maramureş und Sibiu machten 2017 54% der illegal geschlagenen Holzmenge landesweit aus. Im vergangenen Jahr wurde gegen mehr als 20.000 illegale Abholzungen ermittelt (um 15% mehr als 2016), und im Vergleich zu 2016 wurden etwa 5.500 Verfahren bearbeitet, bei denen die Staatsanwälte eine Sanktion verhängten (um 26% mehr), wobei nur 605 mit einer Klage vor Gericht endeten. Laut dem Greenpeace-Bericht wurden knapp 1.500 Fahrzeuge für den Transport von nicht legalem Holz beschlagnahmt, was einem Anstieg von circa 30% gegenüber dem Vorjahr entspricht, fasst Ciprian Găluşcă von Greenpeace România zusammen.



    Wenn wir in den Wald gehen und versuchen, herauszufinden, was passiert, stellen wir fest, dass diejenigen, die die Bäume illegal fällen, gut ausgestattet sind. Sie sind Unternehmer mit Hochleistungsmaschinen, sie haben alles, was sie brauchen, um den Wald so schnell wie möglich zu nutzen und zu verlassen. Wenn wir uns die von den Behörden im Jahr 2017 beschlagnahmten Fahrzeuge anschauen, stellen wir fest, dass es auch viele Pferdewagen darunter gibt, aber es ist nicht ganz klar, wer und wieviel in Rumänien abholzt.“




    In den letzten Jahren haben die rumänischen Behörden eine Reihe von Systemen und Protokollen zwischen den Institutionen zur Bekämpfung der illegalen Abholzung und Erhöhung der Transparenz in diesem Bereich eingeführt. Das Phänomen könne allerdings nicht gestoppt werden, aber die Umweltorganisationen seien bemüht, Lösungen zu finden, sagt Ciprian Găluşcă.



    Die Umweltorganisationen machen ihre Arbeit, lenken die Aufmerksamkeit auf dieses Problem und bieten Lösungen für die Beteiligung der Bürger. Das macht auch Greenpeace. Sehr bald werden wir eine Handy-Anwendung einführen, um die Menschen am Schutz der Wälder in Rumänien und insbesondere der Urwälder zu beteiligen. Die App bietet den Bürgern die Möglichkeit, Fälle zu melden, bei denen der Verdacht auf ein illegales Handeln besteht. Für diejenigen, die durch bewaldete Regionen reisen und verdächtige Abholzungen entdecken, wird es einen Leitfaden innerhalb der Anwendung geben, der einem erklärt, ob die Aktion illegal ist oder nicht. Man schickt uns dann das ausgefüllte Formular mit Fotos, mit der GPS-Position zu, und wir analysieren die Daten und senden sie gegebenenfalls an die Forstämter für die weiteren Ermittlungen. Gleichzeitig nutzt die App auch die neuesten Satellitenbilder aus dem Jahr 2018 und ermöglicht es den Nutzern natürlich, die Rechtmä‎ßigkeit der Holz-Transporte zu überprüfen.“




    Bislang spielte die Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Meldung von Fällen illegaler Abholzungen, so der Greenpeace-Bericht. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Ipsos in 28 Ländern auf der ganzen Welt seien die Rumänen überhaupt sehr besorgt über die Qualität der Umwelt. Sieben von zehn Rumänen geben an, dass die Abholzung der Wälder das wichtigste Umweltproblem auf lokaler Ebene sei. Die Abfallwirtschaft steht auf der Liste der Umweltprioritäten in Rumänien an zweiter Stelle und wird von 34% der Befragten genannt, 32% der Rumänen sind aufgrund der Luftverschmutzung besorgt.

  • Bewaldungskampagne: 25 Mio. Stecklinge im Frühjahr gepflanzt

    Bewaldungskampagne: 25 Mio. Stecklinge im Frühjahr gepflanzt

    Eine erste Etappe des diesjährigen Programms begann im Landkreis Călăraşi, an der Autobahn A2 Bukarest–Constanţa. Auf 750 Meter Länge und einer Gesamtfläche von 2,4 Hektar wurden Waldvorhänge gepflanzt. Der staatliche Forstbetrieb will auf dies auf rund 200 km an drei Autobahnen tun, sagt der zuständige Minister für Gewässer und Wald, Ioan Deneş:



    Es geht um 570 Hektar Wald entlang der Autobahnen A2, A1 und A4 sowie auf mehreren Nationalstra‎ßen. In diesem Jahr haben wir auch begonnen, 8,6 Hektar Wald in der Gegend um die Stadt Constanţa, nahe der Gemeinden Dor Mărunt und Jegălia zu pflanzen — dort betreiben wir auch zwei Pferdegestüte, die uns gehören. Ein Regierungsbeschluss soll baldmöglichst diskutiert werden, bei dem es um 77 Hektar Wald geht, die jedoch erst gegen Herbst gepflanzt werden sollen. In diesem Jahr lautet das Ziel 110 Hektar Waldvorhang, im Regierungsprogramm ist über ein Gesamtziel von 570 Hektar bis 2020 die Rede.“




    Einzelne Kommunalverwaltungen sind weiter fortgeschritten: In der Gemeinde Lenauheim im Landkreis Timiş pflanzt die Kommune seit 5 Jahren Robinien auf zerstörtem Gelände und die Gemeinde ist somit von Waldstücken umgeben, die sie gegen Wind und Schneestürmen beschützen, erklärt Bürgermeister Ilie Suciu:



    Mit Geld aus dem Kommunaletat haben wird 10.000 Stecklinge der wei‎ßen Robinie gekauft. Auf unserem Weidelang gibt es etwa 20 Hektar nichtproduktives Geländer, das für die Bepflanzung taugt. An jeder Einfahrt pflanzen wir jetzt je 50 Linden, aber das sind schon durchgewachsene Exemplare. Unser Geld reicht für etwa 500–600 Linden.“




    Der Forstbetrieb Romsilva will in diesem Frühling fast 25 Millionen Stecklinge pflanzen und so rund 9400 Hektar Wald sanieren, die dem Staat gehören. Über das gesamte Jahr ist die Sanierung von annähernd 13.000 Hektar vorgesehen — rund 36 Millionen Euro lässt sich der Staat das kosten. Freiwilligen, die an der Aktion teilnehmen wollen, stellt Romsilva etwa eine Million Stecklinge kostenlos zur Verfügung. In den letzten 27 Jahren hat Romsilva mehr als eine halbe Million Hektar Wald rehabilitiert — der Betrieb ist für 3,14 Millionen Hektar Wald verantwortlich und bietet Dienstleistung für Privatkunden an, die eine weitere Million Hektar besitzen.

  • Bewaldungskampagne des Nationalen Forstamtes Romsilva

    Bewaldungskampagne des Nationalen Forstamtes Romsilva

    Das Nationale Forstamt Romsilva hat vor kurzem die Bewaldungskampagne gestartet. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werden gro‎ße Waldflächen regeneriert, neue werden aufgeforstet, einige davon lagen bislang auf trockenem und unfruchtbarem Boden. Die breitesten Flächen, die jetzt aufgeforstet werden, befinden sich mit 712 Hektar im ostrumänischen Tulcea, im südwestrumänischen Landkreis Dolj, wo 231 Hektar bewaldet werden, und Brăila, ebenfalls im Osten des Landes, mit 176 Hektar. Wir haben den Leiter des Nationalen Forstamtes Dragoş Ciprian Pahonţu um Einzelheiten gebeten:



    Für dieses Jahr hatten wir uns vorgenommen, 14.600 Hektar Waldgebiet zu regenerieren, bei 8.600 Hektar davon handelt es sich um natürliche Regenerierung, bei 6.000 führen wir Bewaldungsarbeiten durch. Wir sind sehr stolz darauf, dass einen hohen Anteil, 59% der Bewaldungsarbeiten, die natürliche Regenerierung darstellt. Das ist das Ergebnis der Arbeit der Romsilva-Forstingenieure, die die Flächen richtig und erfolgreich behandelt haben. In Bezug auf die Kampagne haben wir vor, weitere 4.000 Hektar zu erneuern, 2.200 davon sind Aufforstungen, bei 1.800 Hektar handelt es sich um natürliche Regenerierung. Dafür werden wir rund 3 Millionen Schösslinge pflanzen, die Gesamtkosten belaufen sich auf 30 Millionen Lei. Die Bewaldungsarbeiten finanzieren wir über einen speziellen Fonds, es handelt sich um den Fonds für die Bewahrung und Regenerierung der Wälder, der aus dem Bestand des verkauften Holzes besteht. Ein besonderes Augenmerk schenken wir der Informierung über die Wälder Rumäniens. Wir haben diesbezüglich ein weitreichendes Bildungsprogramm gestartet, das sich in erster Linie an die jüngere Generation richtet, weil wir ein richtiges Image des Nationalen Forstamtes Romsilva in der rumänischen Gesellschaft pflegen möchten.“




    Das Nationale Forstamt Romsilva hat zudem zahlreiche Pflanzungsaktionen von Nichtregierungsorganisationen oder Personen unterstützt, indem es den Initiatoren derartiger Projekte über 170.000 Nadelbäume — Eichen-, Akazien-, Eschen-, Kirschbaum-, Lindenbaum- und Strauchschösslinge — kostenlos anbot.



    Die rumänischen Behörden haben darüber hinaus beschlossen, dass die Privatwälder, die 30 Hektar oder weniger messen, von nun an bewacht werden müssen. Die Ma‎ßnahme betrifft die Waldbesitzer, die entsprechende Verträge mit den Forstbehörden abgeschlossen haben, und zielt darauf ab, die illegale Abholzung zu bekämpfen. Zum ersten Mal wird somit diese Richtlinie umgesetzt, selbst wenn sie im Waldgesetz bereits 2008 verankert wurde. Die Ma‎ßnahme betrifft den Zeitraum 2016-2020, der Gesamtwert der zu diesem Zweck freigegebenen Finanzhilfe beträgt 248,9 Millionen Lei und die Zahl der Nutznie‎ßer für den besagten Zeitraum 2 Millionen. Rund 587.000 Hektar Waldgrundstücke werden landesweit nicht bewacht.



    Das Nationale Forstamt Romsilva verwaltet 3,15 Millionen Hektar Waldbestand und hat in den letzten 25 Jahren über 528.000 Hektar durch Aufforstung erneuert.

  • Wildpferde im Letea-Wald: „Vier Pfoten“ und rumänische Behörden arbeiten zusammen

    Wildpferde im Letea-Wald: „Vier Pfoten“ und rumänische Behörden arbeiten zusammen

    Die freilebenden Wildpferde im Letea-Wald, einem Naturschutzgebiet im Donaudelta, sorgten für Aufmerksamkeit sowohl bei den Naturforschern als auch bei den Tierschützern. Über die vielen Wildpferde, die im Letea-Wald und auf der gesamten, etwa 10.000 Hektar gro‎ßen gleichnamigen Sandbank leben, scheiden sich aber die Geister. Manche sagen, dass die vor einigen Jahrhunderten freigelassenen, inzwischen verwilderten Pferde die Biosphäre im Wald zerstört hätten; andere wiederum sind der Ansicht, man sollte der Natur ihren normalen Lauf lassen, und die Ortsansässigen sollten diese Tiere schützen. Rund 500 Pferde tragen heute zur Artenvielfalt dieses Habitats bei. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auch die französischen Forscher auf die Pferde im Donaudelta aufmerksam, und verglichen einige Exemplare mit den freilebenden Wildpferden in der südfranzösischen Region Camargue.



    2011 ging die Nachricht über das Massaker der Wildpferde im Donaudelta um die Welt. Damals hatten die rumänischen Behörden keine andere Lösung für das Eingrenzen der Anzahl von Wildpferden im Letea-Wald gefunden, als die Tiere zu schlachten. Ein Grund für die Ma‎ßnahme war, dass viele Tiere unter ansteckender Blutarmut der Einhufer litten. Normalerweise lassen die Donaudelta-Einwohner ihre Pferde und andere Tiere auf breiten Flächen frei weiden, und daher leben manche Tiere halbverwildert. Das war auch der Fall der Pferde im Letea-Wald.



    1994 wurde der Letea-Wald zum ersten Mal umzäunt, aber der Zaun blieb nur bis zum Jahr 2000 stehen. 2009 starteten die rumänischen Behörden ein neues Projekt, bei dem man akzeptieren sollte, dass die Wildpferde, die in der Natur freileben, zu einem Bestandteil der Landschaft und zur Touristenattraktion werden könnten. In diesem Sinne kann der Letea-Wald nur in Begleitung eines erfahrenen Fremdenführers besichtigt werden — die Region ist jetzt mit einem Zaun umgrenzt.



    Pferde sind aber problematisch; um andere Arten nicht zu gefährden, muss ihre Zahl unter Kontrolle gehalten werden. Die Stiftung Vier Pfoten und die Verwaltung des Biosphäre-Reservats Donaudelta haben deshalb vereinbart, ein Projekt zur Betreuung der Wildpferde auf der Letea-Sandbank durchzuführen — die freilebenden Stuten sollten mit empfängnisverhütenden Mitteln geimpft werden. Das Projekt hat aber auch das übergeordnete Ziel, die Tiere und Umweltsysteme im Letea-Wald und auf der gesamten Letea-Sandbank zu schützen und ein Forschungszentrum zu gründen. Dazu der Vertreter der Stiftung Vier Pfoten, Kuki Bărbuceanu:



    Wir vereinbarten auch ein Projekt zur Entwicklung einer Zone zum Monitoring der Wildpferde; dort werden wir auch ein Forschungszentrum einrichten, denn es gibt sehr viele ausländische Forscher, die nach Rumänien kommen wollen, um die Wildpferde zu studieren. Das ist eine wahre Goldmine, ein Freilicht-Naturlabor — wir haben hier die grö‎ßte Wildpferde-Population in Europa. Wir müssen sehr sorgfältig vorgehen, und wir werden mit der Verwaltung des Biosphäre-Reservats Donaudelta zusammenarbeiten, damit diese Region nicht zur Spaziermeile wird. Wir wissen sehr wohl, dass chaotischer Tourismus Ungeheuer gebiert, und wir wollen diese naturbelassene Zone nicht zerstören. Inzwischen ist aber das Einkommen der Ortsansässigen von Letea um 600% gewachsen. Früher gab es 5 oder 6 Wagen, die Touristen durch den Wald fuhren; inzwischen gibt es mehr als 30 Stück.“

  • Tropenwald im Donaudelta

    Tropenwald im Donaudelta

    Auf einen ersten Blick sieht der Wald, der auch unter UNESCO-Schutz steht, eher seltsam aus — die Kletterpflanzen, die sich um die uralten Bäume ranken, verleihen ihm eher das Bild eines tropischen Regenwalds. Im Naturschutzgebiet voller Sanddünen sind mehrere Hundert Arten von Pflanzen, Tieren und Insekten zuhause — sogar Wildpferde, die eher selten in Europa anzutreffen sind, laufen hier frei herum, begeistert sich Grişa Ivanov vom Danubiu-Verein, der im Naturschutzgebiet ein Artenschutzprojekt betreut:



    Der Letea-Wald hat eine au‎ßerordentliche Artenvielfalt und weist auch viele sehr komplexe Ökosysteme auf. Wir treffen hier fast alle Baumarten an, die für die Tiefebene prägend sind, wie Eichen oder Eschen, aber auch bestimmte Pappelarten, die ausschlie‎ßlich hier wachsen. Die Fauna wird sehr schön ergänzt durch die Sandweide, wir finden hier aber auch Hagebuttensträucher, Meerträubel, Holunder, Liguster, oder Wei‎ßdorn… Wirklich interessant und schön ist auch die Vielfalt der Lianen. Fast alle Lianen aus der rumänischen Tiefebene wachsen hier auch — Hopfen oder Wildreben, zum Beispiel. Aber es ist die griechische Liane, die dem Wald diesen exotischen Anstrich verleiht. Sehr seltsam muten die jahrhundertealten Bäume an — die Stämme, insbesondere bei den Eichen ist das zu sehen, hängen tief und sind mehrfach verrenkt, das Geäst ähnelt Kronleuchtern. Das ist besonders schön anzusehen. Der Seeadler ist die wichtigste Vogelart im Letea-Wald, mehrere Seeadlerfamilien nesten hier. Auch andere Vögel sind hier anzutreffen: Kolkraben, Kaiseradler, Rotfu‎ßfalken, kleinere und grö‎ßere Eulen und Uhus, aber natürlich auch verschiedene Entenarten, die in den Baumstämmen nesten.“




    Der Letea-Wald, so Grişa Ivanov weiter, ist insbesondere für die vielen Wildpferde bekannt, die hier und auf der gesamten, etwa 10.000 Hektar gro‎ßen gleichnamigen Sandbank leben. Rund 500 Pferde tragen heute zur Artenvielfalt dieses Habitats bei. Pferde sind aber problematisch; um andere Arten nicht zu gefährden, muss ihre Zahl unter Kontrolle gehalten werden. Die Stiftung Vier Pfoten und die Verwaltung der Biosphäre im Doaudelta haben deshalb vereinbart, in den nächsten zehn Jahren ein Projekt zur Betreuung der Wildpferde auf der Letea-Sandbank durchzuführen. Das Projekt hat aber auch das übergeordnete Ziel, die Tiere und Umweltsysteme im Letea-Wald insgesamt zu schützen.




  • Naturschutzgebiete im Kreis Prahova

    Naturschutzgebiete im Kreis Prahova

    In zwei Naturschutzgebieten im Landkreis Prahova werden in den nächsten Jahren Projekte zur Aufbewahrung der Ökosysteme und für eine bessere Förderung des Tourismus durchgeführt. Gemeint sind der Wald Glodeasa im Doftana-Tal, einer der wenigen Urwälder Rumäniens mit einer Gesamtfläche von etwa 500 Ha, und der See Bâlbâitoarea. Beide Naturschutzgebiete stehen unter Aufsicht des Naturwissenschaftsmuseums Prahova. Es handelt sich um zwei naturbelassene Regionen, in denen geschützte Pflanzen- und Tierarten leben. Mehr dazu von der Projektleiterin Magdalena Banu:



    Die Zone Glodeasa ist ein Urwald mit Buchen und Tannen; die Bäume sind zwischen 200 und 300 Jahre alt und 40 bis 45 Meter hoch. Da in dieser Region keine Forstarbeiten durchgeführt werden, ist der Urwald unberührt geblieben, mitten in einer au‎ßergewöhnlich schönen, wilden Landschaft, mit steilen Abstiegen und schnellen Sturzbächen. Die Wald-Ökosysteme sind Lebensräume für typische, manchmal auch seltene Pflanzen- und Tierarten. In dieser Region findet man drei Lebensraumtypen: den Lebensraum der dakischen Buchenwälder, der sich auf 80-95% der Gesamtfläche erstreckt, dann die Buchenwälder vom Typ Lazul-Fagetum und schlie‎ßlich den Lebensraum der subalpinen und alpinen Flora. Hier leben mehrere Pflanzen- und Tierarten, die gemä‎ß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union unter Naturschutz stehen. Dazu gehören der Braunbär, die Gelbbauchunke, auch Bergunke genannt, und der Karpatenmolch. Neben diesen geschützten Tierarten leben in den besagten Habitaten auch zahlreiche Vogel- und Pflanzenarten, die für die Erhaltung dieser Ökosysteme sehr wichtig sind.“




    Der See Bâlbăitoarea erstreckt sich auf 3 Hektar. Es ist ein vegetationsreiches Quellmoor, wo Torf entsteht. Diese au‎ßergewöhnliche Landschaft ist reich an Pflanzen- und Tierarten. Auf dem aktiven Quellmoor (Tinoavele bombate active) leben hunderte Arten von Blütenpflanzen, aber auch Flechte und Pilze. Zu den geschützten Pflanzenarten gehört auch der Sonnentau, eine in Rumänien einmalige fleischfressende Pflanze.



    Die zwei Naturschutzgebiete sind Teil eines EU-finanzierten Umweltschutzprojekts. Bis jetzt wurden die Managementpläne erarbeitet, Landmessungen zur Erstellung von Landkarten durchgeführt, Pflanzen- und Tierarten sowie die möglichen Bedrohungen dieser Ökosysteme identifiziert und aufgelistet. Die Projektteilnehmer haben sich vorgenommen, Wanderwege zu markieren und geführte Touren durch die Region zu organisieren. Ortsansässige, die als Fremdenführer ausgebildet werden, sollen die Touristen durch die Region führen, ihnen die Besonderheiten dieser Ökosysteme erläutern und auch für die Umweltbildung der Besucher sorgen.



    Glodeasa-Wald und Bâlbăitoarea-See in Videoaufnahmen bei Youtube: