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  • Schengen-Beitritt Rumäniens: Österreich verlangt mehr Grenzschutz

    Schengen-Beitritt Rumäniens: Österreich verlangt mehr Grenzschutz

    Solange Bukarest und Sofia in den Schengenraum nicht aufgenommen werden, werden sich die Bürger dieser Länder weiterhin als europäische Bürger zweiter Klasse betrachten, warnen die Medien und Politiker in den beiden Ländern seit Jahren. Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament, die im Juni nächsten Jahres anstehen, hat das Thema an Dringlichkeit gewonnen, und die Frustration, die durch diesen Ausschluss hervorgerufen wird, treibt die Zustimmungsraten der europaskeptischen oder antieuropäischen Parteien in beiden Ländern in die Höhe. Nach ihrem Beitritt zur EU im Jahr 2007 wurde Rumänien und Bulgarien der Schengen-Beitritt fast ein Jahrzehnt lang verweigert, während Kroatien, das der EU 2013 beigetreten ist, im vergangenen Jahr in den visumfreien Raum aufgenommen wurde.



    Über 400 Millionen Menschen können innerhalb des Schengen-Raums reisen, ohne Grenzkontrollen zu durchlaufen. Von allen EU-Mitgliedstaaten sind nur Rumänien, Bulgarien, Zypern und Irland nicht Teil des Schengen-Raums, zu dem auch vier Nicht-EU-Länder gehören: die Schweiz, Lichtenstein, Island und Norwegen. Für den Beitritt ist ein einstimmiges Votum aller Schengen-Mitglieder erforderlich. Bislang haben die Niederlande den Beitritt Bulgariens und Österreich mit einem Veto die Aufnahme Rumäniens blockiert. Am Montag kündigte Österreichs Innenminister Gerhard Karner Ma‎ßnahmen an, die Rumänien umsetzen muss, bevor Österreich grünes Licht für den Schengen-Beitritt beider Staaten geben kann, indem es seine Luftgrenzen öffnet. Im Bereich der Landau‎ßengrenzen der EU sind weitere Fortschritte erforderlich, indem die Zahl der Grenzpolizisten verdreifacht wird.



    Die Kommission muss auch Mittel für die Sicherung der Grenzinfrastruktur an der bulgarisch-türkischen und rumänisch-serbischen Grenze bereitstellen. Minister Karner fordert auch, dass Rumänien und Bulgarien Asylbewerber aufnehmen, insbesondere Afghanen und Syrer, die auf dem Weg nach Österreich nach Rumänien kommen könnten. Der bulgarische Ministerpräsident Nikolai Denkov bezeichnete die österreichischen Bedingungen als inakzeptabel und erklärte, seine Regierung lehne die Aufnahme von Migranten aus Österreich ab. Der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat die Ankündigung begrü‎ßt und sie als persönlichen Erfolg bezeichnet.



    Die Opposition hält die Ankündigung von Karner jedoch für Augenwischerei, da die Schengen-Landgrenzen für Tausende von Lastwagen, die tagelang auf die Überfahrt warten, geschlossen bleiben, während der Staat Verluste in Millionenhöhe erleidet. Die rumänische Au‎ßenministerin Luminița Odobescu rief zur Geduld auf und sagte, dass auch das niederländische Parlament seine Zustimmung zur Aufhebung des Vetos gegen den bulgarischen Schengen-Beitritt geben müsse, bevor die nächsten Phasen geplant werden könnten

  • „Im Dienste der Einwohnerinnen und Einwohner“: Rumänische Gemeinschaft zeigt starke Präsenz in Wien

    „Im Dienste der Einwohnerinnen und Einwohner“: Rumänische Gemeinschaft zeigt starke Präsenz in Wien





    In der österreichischen Bundeshauptstadt Wien lebt eine zahlenmä‎ßig nicht unbedeutende rumänische Gemeinschaft. Im 11. Wiener Bezirk Simmering ist mit der orthodoxen Sankt-Andreas-Kirche auch eine Begegnungsstätte für aus Rumänien stammende Menschen entstanden. Und schlie‎ßlich ist eine gebürtige Rumänin auch in der örtlichen Politik sehr aktiv. Unsere freie Mitarbeiterin Irina Radu hat in Wien dazu recherchiert und einen Beitrag für unseren Sozialreport beigesteuert.




    Laut einer Studie des Österreichischen Integrationsfonds sind Rumäninnen und Rumänen derzeit nach den deutschen Staatsangehörigen die zweitgrö‎ßte Gruppe der in Österreich lebenden Ausländerinnen und Ausländer. Von den in Rumänien geborenen Personen lebt der grö‎ßte Anteil in Österreich in Wien, nämlich 27,5 %, gefolgt von 19,5 % in Niederösterreich und 19,3 % in Oberösterreich.







    Im 11. Bezirk Simmering, wo mittlerweile 2800 Rumäninnen und Rumänen leben, befindet sich eine der rumänisch-orthodoxen Begegnungsstätten in Wien — die 2003 gegründete Kirche zum Heiligen Andreas. Davor steht eine Büste des rumänischen Dichters Mihai Eminescu. Diese an die Heimat erinnernden Attraktionen liegen Ramona Miletic, seit 2020 Bezirksvorsteher-Stellvertreterin im Bezirk Simmering, sehr am Herzen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Rumänisch-orthodoxe St. Andreaskirche in Simmering







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Ramona Miletic wurde in der rumänischen Stadt Pitești geboren. 2009 zog sie mit 28 Jahren nach Wien in den Bezirk Simmering um. Nach ihrem Studium des internationalen Bankwesens in Rumänien arbeitete sie in diesem Land als Einkaufsleiterin in einem Bauunternehmen und anschlie‎ßend als Büroleiterin in einem anderen Bauunternehmen in Österreich. 2013 wurde sie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ).
    Büste des rumänischen Dichters Mihai Eminescu vor der rumänisch-orthodoxen St. Andreas-Kirche




    Ständiger Austausch mit der rumänischen Gemeinschaft in Wien



    Ich bin im Austausch mit den rumänischen Vertretungen in Österreich — mit der rumänischen Botschaft, dem Konsulat. Wir versuchen immer, Lösungen für die Probleme zu finden. Die Menschen kommen mit Fragen zu uns in die Bezirksvorstehung, und wir schauen, wie wir helfen können. Letztes Jahr haben wir mit der Magistratsabteilung 17, die für Integration und Diversität zuständig ist, eine Informationsveranstaltung zum Thema Aufenthaltstitel organisiert. Weitere Veranstaltungen werden folgen, unter anderem zum Thema Arbeitsrecht“, sagt Miletic.







    Im Zusammenarbeit mit dem 10. Bezirk Favoriten half Miletic 2019 bei der Sanierung des traditionellen, holzgeschnitzten Maramuresch-Tor im Erholungsgebiet Laaer Berg beim Vergnügungspark Böhmischer Prater“. Das Tor wurde vom Kreis Maramuresch der Stadt Wien 2006 als Geschenk angeboten.

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    Maramuresch-Tor im Erholungsgebiet Laaer Berg, Böhmischer Prater, 10. Wiener Bezirk Favoriten



    Entwicklung durch Teilhabe der Bevölkerung



    Die Bezirksvorstehung Simmering ist stets mit Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umweltschutz und Freizeitgestaltung für Jugendliche und Senioren befasst. Im Herbst werden wir einen neuen Bildungscampus mit Kindergarten und Volksschule eröffnen. Wir konnten in diesem Jahr ein Zentrum für medizinische Versorgung eröffnen. Wir hoffen, ein zweites solches Zentrum in der Gegend von Kaiser-Ebersdorf zu haben“, meint die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin.



    Im Bezirk Simmering gibt es laut Miletic auch einen Umweltausschuss, wo man sich die grünen Zonen oder Hitze-Hotspots anschauen kann. Es gebe einen Hitze-Hotspot in der Svetelskystra‎ße 10 — man wird im Herbst dieses Jahres 1700 Quadratmeter Beton entsiegeln und 1400 Quadratmeter Grünfläche mit Wasserelementen einbauen. Die Fertigstellung sei nächstes Jahr geplant. In Sachen Verkehr wurde kürzlich in der Etrichstra‎ße ein Zweirichtungsradweg für Radfahrerinnen und Radfahrer angelegt.



    Die Vermittlung von Kultur steht bei der Bezirksvorstehung in Simmering immer auf der Tagesordnung. Der Herderpark ist auch Austragungsort des Wiener Kultursommers, bei dem mehrere Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Herkunft auftreten. Wir haben ein eigenes Budget von 13 Millionen Euro zu verwalten, wovon die Hälfte in Schulsanierungen, Parks, Kultur und Verwaltung flie‎ßt“, sagt Ramona Miletic.



    Alle Bewohnerinnen und Bewohner haben ein Wort mitzureden, wenn es um die Entwicklung des Bezirkes Simmering geht. In die Arbeit der Bürgerinnenbeteiligungkomission flie‎ßen die verschiedenen Wünsche und Ideen der Bezirksbewohnerinnen und -bewohner ein. Au‎ßerdem hat das Jugendparlament ein Volleyballfeld beantragt, das in diesem Jahr in Betrieb genommen werden soll.



    Schengen-Beitritt Rumäniens



    Über 30 Prozent der heutigen Bevölkerung in Simmering habe laut Miletic einen Migrationshintergrund. Viele Bewohnerinnen und Bewohner kommen unter anderem auch aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei, dem Iran, oder Afghanistan.



    Beim EU-Innenministerrat in Brüssel am 8. Dezember 2022 blockierte Österreich den Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sprach sich daraufhin in einem offenen Brief klar für den Schengen-Beitritt Bulgariens und Rumäniens aus. Ich unterstütze Rumänien voll und ganz und ich bin froh, dass Bürgermeister Ludwig sehr schnell reagiert hat. Damals gab es Unmut in der rumänischen Gemeinschaft, weil wir eine sehr enge Beziehung zu Österreich haben. Der Bürgermeister unterstrich, dass die Rumäninnen und Rumänen sehr wichtig für die Wirtschaft und die Kultur sind. Wir hoffen, dass Rumänien bald dem Schengen-Raum beitreten kann“, erklärt Miletic.



    Nah an den Menschen



    Schlie‎ßlich spricht Ramona Miletic über ihre früheren Erfahrungen in der Sozialdemokratischen Partei Österreichs — Im Jahr 2012 konnte man im Rahmen eines Tages der offenen Türen das Parlament besuchen. Ich konnte mit einigen Parteienvertreterinnen und -vertretern sprechen und habe ihre Ansichten kennengelernt. Von der Ideologie her fühlte ich mich der SPÖ näher, weil diese Partei für die Menschen da ist. Ich habe ehrenamtliche Tätigkeiten wie das Verteilen von Zetteln durchgeführt und an Ausschüssen teilgenommen. Am besten gefallen mir die Verteilaktionen, weil man dort die Möglichkeit hat, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern mitzureden“, meint sie.



    In den letzten fünf Jahren war ich sehr aktiv in der Partei. Ich hatte die Ehre, von Kolleginnen und Kollegen gefragt zu werden, ob ich die Rolle der Bezirksvorsteher-Stellvertreterin übernehmen will. Ich und wir kämpfen für Akzeptanz, und wir sollten unabhängig von unserer Herkunft, dem Land, der Sprache, der sexuellen Orientierung oder der Religion akzeptiert werden. Wir sind alle Menschen, und wir alle haben das Recht, mit Respekt behandelt zu werden.“



    Mit ihren rumänischen Wurzeln im Hinterkopf kümmert sich Ramona Miletic um die Bedürfnisse aller Bewohnerinnen und Bewohner des 11. Wiener Bezirkes Simmering.



    Irina Radu

  • Hilfsorganisation CONCORDIA: Brücken bauen für eine bessere Zukunft

    Hilfsorganisation CONCORDIA: Brücken bauen für eine bessere Zukunft





    In der gesamten Europäischen Union leben immer mehr verlassene und schutzbedürftige Kinder, Menschen mit Behinderungen oder ältere Menschen in gro‎ßen Wohneinrichtungen, abgeschirmt von der Au‎ßenwelt. Solche Wohneinrichtungen wurden ursprünglich zur Bereitstellung von Pflege, Nahrung und Unterkunft geschaffen. Allerdings hindert die Entfernung von der örtlichen Gemeinschaft und den Familien die Fähigkeit und Bereitschaft der in Wohneinrichtungen lebenden Menschen, sich voll in die Gesellschaft einzubringen.



    In den EU-Mitgliedstaaten wurden mehrere Fortschritte beim Übergang von der institutionellen Betreuung zur Betreuung in gemeinschaftsnahen Alternativen verzeichnet. Seit dem EU-Beitritt Rumäniens im Jahr 2007 wurden mehrere Ma‎ßnahmen ergriffen, um eine bessere familienähnliche Betreuung für verlassene Kinder zu gewährleisten und die Trennung von Familien zu verhindern.



    Nach der Revolution von 1989 in Rumänien gingen Bilder mit den Zuständen in staatlichen Kinderheimen um die Welt. Die Nachrichten erreichten auch den österreichischen Jesuitenpater Georg Sporschill — er wurde von seinem Jesuitenorden 1991 nach Bukarest entsandt, um sich um die Stra‎ßenkinder zu kümmern. Es fehlte an Essen, Obdach, medizinischer Versorgung und nicht zuletzt an menschlicher Fürsorge. Zusammen mit der deutschen Religionspädagogin Ruth Zenkert lie‎ß er die Hilfsorganisation CONCORDIA im selben Jahr gründen. Anschlie‎ßend wurden Kinderhäuser, Sozialzentren, Lehrwerkstätten, Musikschulen und soziale Wohngemeinschaften gegründet. Die CONCORDIA-Projekte begleiten bis heute vor allem Kinder und Jugendliche in Rumänien, Bulgarien, der Republik Moldau und im Kosovo.



    Unter Berücksichtigung der gro‎ßen Zahl von Kindern, die von Armut betroffen sind (41,5 Prozent Kinder unter 18 Jahren laut der Eurostat-Quelle aus dem Jahr 2020), und der Kapazität der in Rumänien angebotenen Kindertageszentren, seien mehr soziale Dienste dringend erforderlich. Im Jahr 2021 gab es 774 Kindertageszentren (383 öffentliche und 391 private), die nach Schätzungen der CONCORDIA nur 25,6 Prozent des gesamten Bedarfs an Dienstleistungen für armutsgefährdete Kinder und Familien abdecken. Darüber hinaus befinden sich 67 Prozent der Kindertageszentren in städtischen Gebieten, obwohl bestehende Berichte zeigen, dass die ländliche Kinderarmut deutlich ausgeprägter sei.



    CONCORDIA betreibt mehrere solche Tageszentren in Rumänien, die sich an die lokale Bevölkerung im schulpflichtigen Alter richten, insbesondere in Stadtteilen mit gefährdeten Menschen. Die CONCORDIA-Kindertageszentren ermöglichen jährlich Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren und ihren Familien den Zugang zu sozialen Angeboten. Die Hilfsorganisation betreibt auch mehrere familienähnliche Wohngruppen, erklärt Katharina Wagner, Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit bei der CONCORDIA in der Hauptstadt Österreichs, Wien:







    Unsere Zielgruppen sind Kinder, Jugendliche und Familien. Mit der von der EU geforderten De-Institutionalisierung haben auch wir alle grö‎ßeren Einrichtungen geschlossen. Maximal acht Kinder bleiben in unseren familienähnlichen Wohngruppen, die einen kleinen Anteil unseres Angebots ausmachen.“ src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Katharina Wagner von CONCORDIA Wien



    Wir fokussieren uns auf Tageszentren, weil wir daran glauben, dass man in einer kommunalen Einbettung meistens präventiv und am nachhaltigsten wirken kann. Was Soziales anbelangt, sorgt man durch einen holistischen Ansatz dafür, dass Kinder warmes Essen erhalten, familienstärkende Ma‎ßnahmen angeboten werden und Elternberatungen und -bildungen stattfinden.



    Von 40.000 rumänischen Kindern aus der institutionellen Betreuung leben mittlerweile 30.000 in familienähnlichen Wohngruppen; 11.000 leben nach wie vor in grö‎ßeren Einheiten. Der De-Institutionalisierungsprozess ist in Rumänien auch noch nicht abgeschlossen. Unsere Lösung ist, zu vermeiden, dass es soweit kommt, dass Kinder au‎ßerhalb der Herkunftsfamilie aufwachsen. Manchmal ist es aber aufgrund verschiedener Faktoren wie Gewaltvorkommnisse unvermeidbar.







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Wir versuchen den Standard mit unseren möglichen Mitteln zu heben. Ein gutes Beispiel ist das Tageszentrum in Odobești (Kreis Vrancea), das wir seit zwei Jahren in guter Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und der Gemeinde betreiben.

    CONCORDIA-Tageszentrum in Odobești



    Ein allgemeiner Kritikpunkt in dem Bereich der Betreuung wäre, dass die staatlichen finanziellen Mittel viel zu wenig sind. Unsere Kolleginnen und Kollegen setzen sich darauf ein, dass Gemeinden gestärkt werden, um spezielle Angebote wie Tageszentren für ihre Bewohnerinnen und Bewohner setzen zu können. Bei uns in den Tageszentren arbeitet ein multidisziplinäres Team — Psychologen, Pädagogen, Logopäden. Unsere mobilen Teams, die die Lebensrealitäten der Familien kennen, sind regelmä‎ßig unterwegs und machen Angebote mit Bezug auf die Tageszentren. Wir sorgen für einen mittlerweile sehr guten und gro‎ßen Austausch von Fachkräften im sozialen Bereich, speziell bezogen auf Rumänien und Moldau.“



    Im Jahr 2001 wurde in der Nähe der Stadt Ploiești (Kreis Prahova) die CONCORDIA-Kinderstadt (Orașul Copiilor) gegründet, ein einladender Ort, an dem zunächst 86 Kinder in 7 Familienhäusern lebten. 2010 wurde in unmittelbarer Nähe zu den Familienhäusern die CONCORDIA-Berufsschule gegründet. Hier werden die Jugendlichen auf 5 Spezialisierungen vorbereitet (Bäcker, Kellner, Koch, Schreiner und Arbeiter in der Pflanzenkultur). Katharina Wagner:



    In der Berufsschule kommen 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus der institutioneller Betreuung. Über 22 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben letztes Jahr nach dem Abschluss Arbeit gefunden — ein wichtiger Schritt für ein selbstbestimmtes Leben.“








    Bildung ist einer der Hauptpfeiler der Tätigkeit von CONCORDIA. Die im Herbst 2020 gegründete integrative Volksschule in Ploiești unterstützt den Schulbesuch auch von jenen Kindern aus benachteiligtem Umfeld, die normalerweise eine solche Chance nicht bekommen würden.


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    Die CONCORDIA-Volksschule in Ploiești unterstützt den Schulbesuch von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen.




    Fächer-Schwerpunkte sind: Rumänisch, Deutsch, Mathematik, Umwelterziehung, praktisches Arbeiten, Musik, Bewegung sowie Persönlichkeitsentwicklung. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler pro Klasse ist auf 25 pro Jahrgang beschränkt. In jeder Klasse sind 2 Lehrkräfte für die Betreuung vorgesehen. Das Team der CONCORDIA-Volksschule ist bestrebt, dem Schulabbruch entgegenzuwirken, wei‎ß Katharina Wagner:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Schulabbrecherquote in Rumänien ist 18 Prozent. Oft geht es darum, dass man aufgrund fehlender Transportmittel oder fehlender Kleidung nicht wei‎ß, wie man die Kinder in die Schule bringt. Die Vernachlässigung wirkt sich auf die Entwicklung aus. Darum ist es so wichtig, individuell einzugehen und dafür zu sorgen, dass Kinder nicht zurückbleiben.“
    Die Entfernung von der örtlichen Gemeinschaft hindert die Bereitschaft der in Wohneinrichtungen lebenden Menschen, sich voll in die Gesellschaft einzubringen.




    Bei der CONCORDIA wird es weiterhin darum gehen, Brücken zu bauen, Türen zu öffnen und jedes Kind und jeden Jugendlichen bestmöglich auszurüsten, damit sie anschlie‎ßend eigene Entscheidungen treffen können.



    Irina Radu



    Die internationale, unabhängige Hilfsorganisation CONCORDIA Sozialprojekte“ ist für jede Spende dankbar. Mit Hilfe ihrer Unterstützer kümmert sich die Organisation um Nahrung, Medizin, Bildung und Erziehung der ärmsten Kinder Europas. Wie auch Sie helfen können, erfahren Sie unter folgendem Link:



    https://www.concordia.or.at/spenden/

  • Von Wien über Klausenburg nach Bonn: Der Europäische Tag des Buches

    Von Wien über Klausenburg nach Bonn: Der Europäische Tag des Buches

    Ende April hat in Klausenburg, im Herzen der Stadt, im Casino – dem Zentrum für urbane Kultur, eine Veranstaltung stattgefunden, die Kinder, Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen, rumänische Verleger und Schriftsteller zusammenbringen sollte – der Europäische Tag des Buches.


    Was genau der Europäische Buchtag bedeutet und welches das Konzept der Veranstaltung ist, erfuhren wir von Bianca Mereuță, Leiterin des Signatura-Verlags und Organisatorin der Veranstaltung in Rumänien:



    Mit dem Europäischen Tag des Buches wollen wir junge Menschen auf kreative Weise an Bücher heranführen, und zwar in einer Form, die sie als interessant und unterhaltsam empfinden, die ihnen ein Gefühl des Wohlbefindens vermittelt und sie dazu bringt, Bücher als Alternative zu den vielen Reizen zu sehen, denen sie in ihrem täglichen Leben begegnen und die so interessant sind. Der Europäische Tag des Buches wurde in Österreich von unseren österreichischen Partnern ins Leben gerufen.


    Es handelt sich um ein von Erasmus+ kofinanziertes Projekt, in dessen Rahmen wir in fünf Ländern Veranstaltungen organisieren, bei denen junge Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen, die weniger Zugang zu kulturellen Aktivitäten und Büchern haben, mit Autoren, der Welt des Buches und der Bildung sowie mit jungen Menschen aus gewöhnlichen Verhältnissen in Kontakt kommen, um einen Tag lang Freude und Vergnügen am gemeinsamen Lesen und am Zusammensein mit Büchern zu erleben.


    Das Projekt wird in vier europäischen Ländern durchgeführt, und das fünfte ist der Kommunikationspartner des gesamten Konzepts. Österreich ist der Initiator des Europäischen Buchtages, am 27. April folgte die Veranstaltung in Rumänien, im Mai gibt es Veranstaltungen in Schweden, und im November endet die Veranstaltungsreihe in Deutschland, in Bonn. Der Europäische Tag des Buches richtet sich an junge Menschen.



    Der Europäische Tag des Buches steckt noch in den Kinderschuhen, es ist die erste Ausgabe. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und steht der breiten Öffentlichkeit offen. Was soll mit der Veranstaltung erreicht werden? Und was genau wird bei der Veranstaltung passieren? – das fragten wir Bianca Mereuță:



    Der Europäische Tag des Buches zielt darauf ab, jungen Menschen Bücher näher zu bringen, jungen Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen ebenso wie jungen Menschen, die es gewohnt sind, regelmäßig Zugang zu Büchern zu haben, Zugang zu Bildung, zu materiellen Möglichkeiten, die ihnen die Welt leichter erschließen. Vor den eigentlichen Veranstaltungen mit jungen Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen haben wir eine Reihe von kreativen Schreib- und Kunstworkshops durchgeführt, in denen sie durch künstlerischen, kreativen Ausdruck literarische Kreationen in die Welt brachten, die auch auf der Veranstaltung zu sehen sein werden. Auf diese Weise haben wir versucht, ihnen zu zeigen, dass Lesen, Bücher und Kreativität für jeden erreichbar sind. Jeder kann kreativ sein. Jeder von uns hat die Ressourcen, um kreativ zu sein, aber die Grundlage, um kreativ zu werden, ist eine tiefere Kultur und ein Fundament des Lernens und des Bewusstseins für die Bedeutung von Bildung.


    Am 27. April, ab 11.30 Uhr, waren Jugendliche und Erwachsene, natürlich in Begleitung von Kindern, willkommen. Wir freuten uns darauf, sie alle im Casino, im Zentrum für urbane Kultur, zu sehen, wo verschiedene kreative Veranstaltungen rund um das Buch ihre Aufmerksamkeit für ein paar Stunden auf sich ziehen und ihnen hoffentlich ein Gefühl des Wohlbefindens vermitteln konnten. Junge Menschen müssen über die einfachen Alternativen, die ihre Bedürfnisse unmittelbar befriedigen, hinausblicken, um ein langfristiges Versprechen zu sehen. Diese Verheißung der Bildung, die langsam, Schritt für Schritt, aufgebaut wird, die aber wirklich den Menschen aufbaut, den ganzen Menschen, den Menschen mit Wohlbefinden, mit sich selbst, den Menschen, der Kenntnisse und der die Kontrolle hat, weil er ein solides Fundament besitzt, das auf Büchern beruht.



    Am Ende unserer Diskussion teilte die Organisatorin des Europäischen Buchtages, Bianca Mereuță, ihre Hoffnungen für die Zukunft des Projekts mit uns:



    Wir wollen den Europäischen Buchtag zu einem mehrjährigen Ereignis machen. Wir möchten, dass der Europäische Tag des Buches so viele junge Menschen wie möglich in möglichst vielen Teilen Rumäniens erreicht. Dies ist notwendig. Wir hoffen also, dass der Europäische Tag des Buches wächst und vor allem in den Herzen, in den Seelen, in den Köpfen derjenigen wirkt, die jetzt nach Cluj kommen, die sich an diese Ereignisse erinnern und die Bedeutung des täglichen Lesens verstehen werden.



    Hinzu kommt, dass es in Rumänien seit diesem Jahr einen nationalen Lesetag gibt, der laut Gesetz am 15. Februar begangen wird – die Lesestatistik des Landes war bislang erschreckend: Ein Rumäne liest im Durchschnitt weniger als 5 Minuten pro Tag und etwa ein Buch pro Jahr. In einem Land, in dem weniger als 10 % der Bürgerinnen und Bürger ein Buch pro Jahr kaufen, kommt den Schulen eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, eine scheinbar veraltete Tätigkeit, das Lesen, als eine Beschäftigung zu kultivieren, die uns vor einem oberflächlichen Universum bewahren soll, einem Universum, in dem wir unsere Maus klicken, ohne richtige Entscheidungen zu treffen.



    Lesen schafft tiefe und dauerhafte Bindungen in den Köpfen aller, ob Kinder oder Erwachsene, so das Bildungsministerium, das an diesem Tag den Lehrplan dahingehend änderte, dass der Lehrer unabhängig von dem Schulfach, um 11 Uhr und um 14 Uhr im Klassenzimmer Leseaktivitäten organisiert, an denen alle Vorschulkinder und Schüler teilnehmen können. Die Lehrkräfte empfahlen allen Schülerinnen und Schülern, ein Lieblingsbuch mitzubringen oder ein Buch aus der Schulbibliothek auszuleihen und 15 Minuten lang entweder allein oder in kleinen Gruppen zu lesen. Ziel der Aktion war es, das Lesen als tägliche Gewohnheit zu fördern.

  • Nachrichten 03.11.2020

    Nachrichten 03.11.2020

    Am Dienstag wurden in Rumänien mehr als 7.733 neue Fälle von COVID -19 gemeldet, nach 30.336 Tests. Von den etwa 11.897 hospitalisierten Patienten befinden sich etwa 974 in schwerem Zustand auf der Intensivstation. Weitere 120 Todesfälle wurden gemeldet, womit sich die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie ihr Leben verloren haben, auf 7.273 erhöht. Seit Beginn der Pandemie wurden in Rumänien 258.437 Fälle von COVID-19 gemeldet, 181.175 Patienten wurden für geheilt erklärt. Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Dienstag ein Treffen einberufen, um die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Epidemie zu präsentieren und zu bewerten. An dem Treffen beteiligen sich der Gesundheitsminister, Nelu Tătaru, der Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, Raed Arafat, der Vertreter Rumäniens bei der Weltgesundheitsorganisation, Alexandru Rafila und andere Spezialisten im medizinischen Bereich.



    Der rumänische Premierminister Ludovic Orban unternimmt ab Dienstag einen zweitägigen offiziellen Besuch in Israel und Palästina. Laut einem Communique der Bukarester Regierung wird Ludovic Orban bei einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu Dokumente unterzeichnen, die darauf abzielen, Doppelbesteuerung und Steuerhinterziehung bei den Einkommenssteuern in den beiden Ländern zu vermeiden. Der rumänische Premierminister wird mit hohen israelischen Beamten den Stand der bilateralen Beziehungen im politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Bereich erörtern und darüber beraten, wie diese zum Nutzen Rumäniens und Israels vertieft werden könnten. Diskutiert wird auch über die Entwicklungen in der Region, insbesondere die Krise im Nahen Osten und Nordafrika. In Ramallah wird der rumänische Premierminister Ludovic Orban mit seinem palästinensischen Amtskollegen Mohammad Shtayyeh Gespräche über die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Palästina führen.



    Die Anschläge in der österreichischen Hauptstadt Wien, bei denen bewaffnete Männer mehrere Menschen töteten und verwundeten, seien von mindestens einem islamistischen Terroristen verübt worden, sagte der österreichische Innenminister Karl Nehammer am Dienstag auf einer Pressekonferenz, zitiert von Reuters. Er forderte wiederholt, dass die Bürger zu Hause bleiben sollten. Einer der Angreifer, der von der Polizei erschossen wurde, sei ein Unterstützer der Gruppierung Islamischer Staat. Die Polizei durchsuchte mehrere Wohnungen und nahm mehrere Personen fest. Die Ordnungskräfte errichteten Straßensperren, und Grenzkontrollen wurden verschärft, um den anderen Angreifer zu finden, dem die Flucht gelang. Nach dem Angriff von Montag abend in Wien führten Deutschland und die Tschechische Republik Kontrollen an der gemeinsamen Grenze mit Österreich ein. US-Präsident Donald Trump und mehrere europäische Politiker, darunter der rumänische Präsident Klaus Iohannis, haben die Anschläge in Wien scharf verurteilt. Präsident Iohannis übermittelte den Familien und Angehörigen der Opfer in einer Nachricht auf Twitter sein Beileid und erklärte, Rumänien sei solidarisch mit Österreich. Ebenfalls auf Twitter verurteilte die Europäische Union den feigen Anschlag in der österreichischen Hauptstadt aufs Schärfste. Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel erklärte, dass diese Gewalttat Menschenleben und die menschlichen Werte verletzen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, der islamistische Terrorismus sei unser gemeinsamer Feind“ und der Kampf gegen ihn sei unser gemeinsamer Kampf.



    Millionen Amerikaner gehen am Dienstag an die Urnen, um den Präsidenten der Vereinigten Staaten für die nächsten vier Jahre zu wählen. Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie hat die Zahl derer, die im Voraus gewählt haben, einen Rekordstand erreicht: über 96 Millionen. Der republikanische US-Präsident Donald Trump und sein Kontrahent, der Demokrat Joe Biden, gaben den Wählern am Montag in wichtigen Bundesstaaten einen letzten Anstoß. Joe Biden behält in den nationalen Umfragen einen konstanten Vorsprung von fast acht Prozent gegenüber dem republikanischen Rivalen, aber in den so genannten unentschiedenen Staaten, die über den Sieger entscheiden können, sind die Unterschiede geringer, und Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.



    Das Wetter ist in Rumänien instabil, warm für diesen Zeitraum im Westen und Südwesten und kalt im Nordosten. In den meisten Regionen des Landes werden Niederschläge erwartet. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 9 und 17 Grad Celsius. In Bukarest wurden am Mittag 13 Grad C gemessen.

  • Die Rumänische Tourismusmesse

    Die Rumänische Tourismusmesse

    Die wichtigsten Tourismusagenturen und Reiseveranstalter in Rumänien, aber auch die traditionellen Tourismusregionen des Landes, waren für vier Tage auf der Rumänischen Tourismusmesse vertreten. Über 230 Reiseagenturen aus Albanien, Österreich, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Indien, Israel, Italien, Japan, der Republik Moldau, Palästina, Rumänien, Sri Lanka, der Türkei und der Ukraine haben ihre touristischen Angebote vorgestellt. Mit 21 % internationale Teilnehmern, verdeutlicht die Messe das steigende Interesse der ausländischen Reiseagenturen an den rumänischen Touristen. Diese versuchen potenzielle Kunden mit Bekannten oder neue hinzugekommen Urlaubsziele zu begeistern.



    Angebote gab es für alle Jahreszeiten, Geschmäcker, aber auch für alle Geldbeutel, wobei Urlaubsrabatte auf bis zu 50 % stiegen, zumal in diesem Jahr die Frühbucherangeboten mit speziellen Rabatten für den Black Friday überlagert wurden. Rumänen, die Schnäppchen machen wollten, konnten sich in diesem Jahr auch für einen Urlaub auf den griechischen Inseln mit nur 1 Euro Übernachtungskosten entscheiden, während andere für exotische Ziele mehrere Tausend Euro in Mexiko, Brasilien oder Thailand hinblättern mussten.



    Nachfrage, gab es auch für Skiurlaube in Österreich, Italien, der Schweiz oder Bulgarien, Weihnachts- und Neujahrsferien im In- oder Ausland, Aufenthalte im Donaudelta, in Kurorten, in den traditionsreichen Gebieten und touristischen Städten in Rumänien oder im europäischen Ausland. Bukarest festigte seine Position als Touristenattraktion, einschlie‎ßlich für die inländischen Touristen, dank der Angebote für Städtereisen, die Besuche in Wellenesszentren beinhalten.



    Auch die Weihnachtsmärkte in europäischen Städten sind nicht zu kurz gekommen. Die meisten Rumänen interessierten sich für Athen, Istanbul, Prag, Wien, Barcelona, Rom oder Lissabon. Wer etwas grundsätzliche Neues in den Ferien wünschte, konnte abgelegene Orte wie Playa Bonita in Panama, die Halbinsel Yucatan und Cancún im Mexiko sowie Angebote für Lapplandreisen buchen. Ein weiteres besonderes Angebot — eine Islandrundreise, auf der Touristen einige einzigartige Landschaften der Welt besuchen können, an der Überschneidung zweier gro‎ßer tektonischer Platten: Nordamerikas und Eurasiens. Im Angebot befanden sich auch Reisen für kleine Gruppen in au‎ßergewöhnlichen Destinationen auf der ganzen Welt wie Laos, Vietnam, Kambodscha, Costa Rica, Botswana oder Uganda, Wallfahrten zu Orten, die von Geschichte und Spiritualität geprägt sind, medizinische und Spa & Wellness-Urlaube, begleitet von Ermä‎ßigungen für Zug- oder Flugreisen und Online-Buchungsportalen.

  • Hörerpostsendung 23.6.2019

    Hörerpostsendung 23.6.2019

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Da wir diese Woche nicht besonders viel Post bekommen haben, möchte ich mit einem Hinweis auf eine Kulturveranstaltungen beginnen. Vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Osteuropas (IKGS) an der LMU München haben wir eine Nachricht über eine Lesung und ein Gespräch mit der rumänischen Schriftstellerin Ana Blandiana erhalten. Unter den Stichworten Geschlossene Kirchen“ findet die Veranstaltung am 2. Juli 2019 um 20 Uhr im Lyrik Kabinett (Amalienstra‎ße 83a) in München statt. Die Moderation übernimmt Michael Krüger, für die Übersetzungen und die Lesung in deutscher Sprache zeichnet Katharina Kilzer. Im Pressetext wird die Veranstaltung mit folgenden Worten beworben:



    Als Zeugin der Welt, die sie bewohnt, ist Ana Blandiana (1942 in Temeswar/Timișoara geboren) fest davon überzeugt, dass Poesie Erfahrungen wiedergeben kann, indem sie eine Folge von Visionen evoziert. Wer ihr beim Rezitieren ihrer Gedichte zuhört, so ein Kritiker über sie, erlebt einen mystischen Moment, in dem Poesie trotz mancher Sprachbarrieren unmittelbar kommuniziert. Für ihr Werk wurde Blandiana vielfach ausgezeichnet (u. a. Europäische Dichterin des Friedens 2016, Griffin Poetry-Prize 2018).



    Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson, die drei Übersetzer von Blandianas jüngstem deutschem Gedichtband Geschlossene Kirchen“, der auch die rumänischen Originale enthält, haben überwiegend Texte aus zwei nach 2010 erschienenen Büchern ausgewählt und sie um einige frühere Gedichte ergänzt, die vor 1989 und nach der Revolution publiziert wurden. Die Auswahl führt exemplarisch durch Blandianas visionäre Räume, die oft mit der Vergangenheit konfrontieren und die individuelle Freiheit erkunden. Katarina Kilzer ist Mitarbeiterin der politischen Redaktion der FAZ und schon in mehreren Büchern als Übersetzerin von Ana Blandiana hervorgetreten. Michael Krüger, selbst Autor von Gedichten, Erzählprosa und Essays sowie Kuratoriumsmitglied der Stiftung Lyrik Kabinett, spricht mit der Dichterin über ihr Werk.



    Der Eintritt kostet 6€ bzw. 8€, für Mitglieder des Instituts ist der Eintritt frei, für alle Interessenten ist die Platzwahl frei. Und als kleine Kostprobe ist in der Pressemitteilung auch ein Gedicht von Ana Blandiana enthalten, das ich Ihnen gerne vorlese:




    FLUSS MIT EINEM EINZIGEN UFER



    Der Tod, an dessen Ufer ich bin,


    ist nur ein Moment der Unterbrechung,


    damit du dich entscheidest…


    mit den Fü‎ßen ins eiskalte Wasser zu gehen


    und frierend auf rutschigen Steinen zu schreiten


    bis zum anderen Ufer.


    Ich fürchte nicht das Überqueren.


    Ich fürchte nur den Augenblick, wenn


    das verlassene Ufer stromabwärts entschwindet,


    als ob der Tod ein Fluss wäre,


    der nicht imstande sei,


    mehr als ein einziges Ufer zu haben.




    Und nun zu Hörerzuschriften. Von Paul Gager aus Wien erhielten wir eine Nachricht im Feedbackformular:



    Guten Morgen, werte Redaktion!



    Zu Fronleichnam am Donnerstag (Feiertag in Österreich) war ich mit der Stra‎ßenbahn in Richtung Zentralfriedhof unterwegs, um die Joggingstrecke im Friedhof mal zu testen, und da fiel mir in der Stra‎ßenbahn auf, dass auf den Wiener Linien-Bildschirmen ein kurzer Trailer-Film über die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten Bukarest“ gezeigt wird als Werbung. Zufällig fuhr die Bim gerade bei der rumänisch-orthodoxen Kirche in Simmering vorbei.



    Die Rumänisch-Orthodoxe Pfarrkirche Zur Heiligen Auferstehung“ ist eine Kirche im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering. Sie ist Sitz der rumänisch-orthodoxen Gemeinde Wiens, rechtlicher Vertreter der Rumänisch-Orthodoxen Kirche — Patriarchat von Rumänien für Österreich — und gehört zu der in Nürnberg ansässigen Diözese für Zentral- und Mitteleuropa.



    Mit besten Wünschen zum Sommerbeginn


    Paul Gager



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Gager. Die rumänisch-orthodoxe Kirche in Simmering kenne ich nicht, sie ist laut der eigenen Webseite beginnend mit 2002 errichtet worden. Als ich Anfang der 1990er in Wien studiert habe, gab es nur eine rumänisch-orthodoxe Kapelle, die im Palais Dietrichstein in der Löwelstra‎ße im 1. Bezirk untergebracht ist. 1906 hat die rumänische Gemeinschaft in Wien diesen Raum erworben und 1907 wurde die dort eingerichtete Kapelle auch eingeweiht. Entlang der Zeit wurde sie mehrfach ausgeschmückt, ich kann mich noch vage erinnern, dass ich die intime Stimmung dort mochte. Seitdem es die neue Kirche gibt, werden Messen in der Kapelle nur noch samstags um 10 Uhr morgens zelebriert.



    Auch Ihnen herzliche Grü‎ße aus dem sommerlich hei‎ßen, aber immer wieder auch von Gewittern heimgesuchten Bukarest, lieber Herr Gager.



    Nach ca. zwei Monaten meldete sich unser Hörer Jörg-Clemens Hoffmann (aus Alsbach-Hähnlein, Hessen) mit mehreren Empfangsberichten und folgenden Zeilen per E-Mail:



    Liebe deutschsprachige Redaktion von Radio Rumänien International!



    Zum Beginn des Sommers sende ich herzliche Grü‎ße von der hessischen Bergstra‎ße.



    Es freut mich, Ihnen mitzuteilen, dass der Kurzwellenempfang von RRI weiterhin in ausgezeichneter Qualität möglich ist. Insbesondere die Abendsendung höre ich in Ortsenderqualität. So ist es eine Freude, die schönen Programme aus Bukarest einzuschalten. Besonders gerne höre ich neben den landesgeschichtlichen Beiträgen die Sendungen zum Tourismus.



    Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, Urlaub in Ihrem schönen Land zu machen. Aber wenn ich Radio-Tour“ höre, denke ich immer, dass ein Besuch sehr lohnenswert ist. Diesbezüglich würde es mich interessieren, in wie weit der Donauradweg bis zum Schwarzen Meer inzwischen ausgebaut und problemlos befahrbar ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige ambitionierte Radfahrer, die regelmä‎ßig Touren entlang der Donau unternehmen und auch gerne in Rumänien radeln würden. Vielleicht können Sie bei passender Gelegenheit über den Donauradweg in ihrem Land berichten. Das würde mich sehr interessieren.



    Soweit mein heutiges Schreiben mit den beigefügten Empfangsberichten.



    Ich grü‎ße Sie alle ganz herzlich und freue mich auf ein baldiges Wiederhören auf der analogen Kurzwelle.



    Ihr Hörer


    Jörg-Clemens Hoffmann




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Hoffmann. Ich muss Sie leider enttäuschen, was Fahrradwege entlang der Donau anbelangt. Ich habe danach gegoogelt und auf einigen Blogs von Fahrradfreunden nur wenig Info dazu gefunden. Es hei‎ßt, richtige Fahrradpisten gibt es kaum, aber einige Wege seien auch für solide Bikes tauglich. Und es gibt einige Routen auch entlang der Schwarzmeerküste, und hier gibt es sogar einen Plan, die rumänische und bulgarische Schwarzmeerküste von Norden nach Süden über Fahrradwege zu verbinden. Ich befürchte aber, dass unsere bulgarischen Nachbarn wieder einmal flei‎ßiger waren, denn auf der rumänischen Seite hat sich in den letzten Jahren nicht besonders viel getan, wie ich sehen konnte. Herzliche Grü‎ße nach Hessen, lieber Herr Hoffmann!



    Und auch Carsten Fenske aus Greifswald meldete sich erneut per E-Mail:



    Liebe Freunde von RRI, deutscher Dienst,



    auch heute möchte ich mich wieder bei Ihnen melden.



    Zunächst vielen Dank, dass Sie sich am 16.06.2019 im Funkbriefkasten die Zeit genommen haben, um das Thema Finanzierung des Öffentlichen Rundfunks erneut zu beleuchten und auch meine kontroverse Ansicht zur Sprache brachten. Das ist nicht selbstverständlich und natürlich bin ich ganz auf Ihrer Seite, dass dies in komprimierter Form erfolgte, um das Sendeformat nicht zu beschädigen. Es ist also alles zum Besten bestellt.



    Gefreut habe ich mich über die Meldung Ihres Stammhörers Peter Vaegler und auch, dass Sie seinen Kontakt zu mir erwähnten. Wie der Zufall es wollte, haben wir uns heute, also nur einen Tag nach Ihrer Sendung bei ihm getroffen, was schon länger geplant war. Auch seine Aussage, dass wir uns über drei‎ßig Jahre kennen, kann ich bestätigen.



    Natürlich ging es beim Treffen auch um RRI. Ich soll das ganze Team und in besonderer Weise auch die Technik“, welche ja oft unerwähnt bleibt, ganz herzlich von ihm grü‎ßen. Wir haben die letzten fünfzig Jahre ausgewertet“ und sind zu dem Schluss gekommen, dass Sie auch weitere fünfzig Jahre auf Sendung bleiben sollen. Wir hoffen also, dass RRI, in der jetzigen Form, weiter Bestand haben wird. Da sind wir mal ganz egoistisch.



    Ich selbst trete morgen meine jährliche Motorradtour an, welche mich wieder für ganze vier Wochen durch Polen führen wird. Diesmal mit einer nagelneuen Maschine, von Yamaha, Modell XT 1200. Als Anhang mal drei Fotos von dem guten Stück.



    Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ich RRI täglich auf Kurzwelle empfangen werde. Ihre Sendungen sind ein fester Bestandteil meiner Tour und darauf freue ich mich. Sicher wird sich auch unterwegs die Möglichkeit bieten, sich mit Empfangsberichten bei Ihnen zu melden. Ein Tablett“ habe ich jedenfalls dabei.



    Damit melde ich mich in den Urlaub ab und verbleibe wie immer mit freundlichen Grü‎ßen



    Ihr Hörer Carsten Fenske



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Fenske. Herzliche Grü‎ße an Sie und Herrn Vaegler, und Ihnen einen spannenden Urlaub!



    Damit Zeit für die Postliste. Briefe hole ich mir nächste Woche aus der Ablage, E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich vergangenen Freitag von Beate Hansen, Anna, Bernd und Willi Seiser, Carsten Fenske und Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland). Unsere beiden Internetformulare nutzte Paul Gager aus Wien.




    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 17.12.2018

    Nachrichten 17.12.2018

    BUKAREST: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Montag einen Brief der Premierministerin Viorica Dăncilă geschickt. In diesem fragt er nach der Tagesordnung jeder Regierungssitzung, teilte das Präsidialamt mit. Die Anfrage kam, nachdem Justizminister Tudorel Toader erklärt hatte, dass er an einem Entwurf für eine Eilverordnung arbeitet, um das Strafgesetzbuch und die Strafprozessordnung entsprechend den Entscheidungen des Verfassungsgerichts zu ändern und die beiden Richtlinien umzusetzen: die erweiterte Einziehung im Falle des Strafgesetzbuches, und die Konsolidierung der Unschuldsvermutung im Falle der Strafprozessordnung. Toader sagte auch, dass Amnestie und Begnadigung derzeit das letzte Rechtsmittel gegen Missbräuche darstelle, da andere gesetzgeberische Maßnahmen ergriffen werden können. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Liviu Dragnea sagte am Sonntag im Nationalen Komitee der PSD (der führenden Koalitionspartei), dass die PSD-ALDE-Exekutive die Pflicht habe, die Eilverordnung für Amnestie und Begnadigung zu geberlassenen, um die angeblichen Ungerechtigkeiten in der Justiz gut zu machen, falls andere Lösungen nicht gefunden werden. Vor kurzem hat der US-Oppositionsführer Dan Barna den Staatschef gebeten, an allen Regierungssitzungen im Dezember teilzunehmen, um die Verabschiedung einer Eilverordnung für Amnestie und Begnadigung zu verhindern.



    BUKAREST: Der Misstrauensantrag der Mitte-rechts Opposition in Rumänien gegen die von Viorica Dancila geleitete Regierung PSD-ALDE ist im Parlament vorgelesen worden. Am Donnerstag soll dann darüber debattiert und abgestimmt werden. Das Dokument wurde von 163 Abgeordneten von der PNL, USR, PMP sowie von unabhängigen Abgeordneten initiiert und unterzeichnet. Für die Absetzung der Regierung sind 233 Stimmen erforderlich. Die Unterzeichner des Dokuments behaupten, dass die derzeitige Exekutive nicht regieren kann, und aufeinanderfolgende Umbildungen haben gezeigt, dass die derzeitige Koalition über keine passende Personen verfügt. Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass die Inflation während der PSD-ALDE-Regierung 5% erreicht hat, der Lebensstandard gesunken ist und viele junge Menschen das Land verlassen. PNL-Präsident Ludovic Orban forderte die Parlamentarier auf, diesen Misstrauensantrag zu unterstützen. Viorica Dăncilă sagte ihrerseits, sie vertraue der Mehrheitskoalition.



    WIEN: Der rumänische Präsident Klaus Iohannis nimmt am Montag und Dienstag in Wien am Europa-Afrika-Forum teil. Am Montag wird das Staatsoberhaupt zu einem offiziellen Abendessen des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz zu Ehren der Delegationsleiter anwesend sein. Am Dienstag findet ein Treffen der Staats- und Regierungschefs statt, bei dem Klaus Iohannis eine Rede halten wird. Später wird der Staatschef am Europa – Afrika – Forum auf hoher Ebene teilnehmen. Dem Kommuniqué des Präsidialamtes zufolge soll das Forum die langfristige Partnerschaft der EU mit dem afrikanischen Kontinent stärken und sich auf die Förderung nachhaltiger Investitionen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung der Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter konzentrieren. Gleichzeitig soll das Engagement des Privatsektors gestärkt und die Entwicklungschancen des afrikanischen Kontinents genutzt werden, insbesondere im Bereich der neuen Technologien und der Digitalisierung. Die EU-Mitgliedstaaten, die Afrikanische Union, die europäischen Institutionen sowie die internationalen Finanzinstitutionen werden auf dem Forum vertreten sein.



    BUKAREST: Im westrumänischen Temeswar ist Trauertag gewesen, man gedachte der Opfer der antikommunistischen Revolution von 1989. 90 Menschen starben während der Revolten vor 29 Jahren in Temeswar. Weitere knapp 400 Menschen wurden verletzt. Mehr als 1000 Menschen verloren bei den landesweiten Protesten zwischen dem 16. und 25. Dezember ihr Leben, weitere 3400 wurden verletzt. Rumänien war das einzige Land im Ostblock, in dem die Wende mit Gewalt herbeigeführt wurde. Diktator Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena wurden zum Tode verurteilt und am ersten Weihnachtstag hingerichtet.

  • Nachrichten 20.09.2017

    Nachrichten 20.09.2017

    Bei den starken Stürmen im Osten Rumäniens sind zwei Menschen infolge eines Blitzschlags ums Leben gekommen. In der Region sind etwa 1600 Verbraucher von der Stromversorgung abgeschnitten. Landesweit gelten die gelbe oder orangene Wetterwarnstufe angesichts der erhöhten athmosphärischen Instabilität, Windböen und starken Niederschläge. In den bislang betroffenen Landkreisen waren gut 4000 Feuerwehrleute in Alarmbereitschaft. Die Schulen wurden vorzeitig geschlossen. Auch in Bukarest waren Schulen und Kindergärten ab 17 Uhr Ortszeit geschlossen worden, der Bevölkerung wurde empfohlen, mit dem Inkrafttreten der Sturm-Warnung sich eine Zuflucht zu suchen. Eine auf einem Kurznachrichtendienst schnell verbreitete Falschwarnung führte zu einem Verkehrschaos in der rumänischen Hauptstadt. Die Bürgermeisterin Gabriela Firea versuchte in einer Presseerklärung zur Entspannung der Lage beizutragen. Die Behörden befürchteten eine ähnliche Wetterkatastrophe wie der vom Sonntag in West- und Nordrumänien, bei der acht Menschen infolge heftiger Stürme starben und fast 140 weitere verletzt wurden.



    Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis wird am Mittwoch in New York eine Rede vor der UN-Vollversammlung halten. Hauptthemen seiner Ansprache werden die Bedeutung einer auf Prinzipien und Regeln basierenden neuen internationalen Ordnung und die der Rechtsstaatlichkeit weltweit sein. In seiner Rede soll Klaus Iohannis auch über die Notwendigkeit die UNO zu stärken und diese an die aktuellen Herausforderungen anzupassen, sprechen. Ein anderer Punkt wird die Notwendigkeit sein, auf die wichtigsten Herausforderungen für den internationalen Frieden und die internationalen Sicherheit effizient zu antworten. Klaus Iohannis wird auch am Event Bildung für Frieden“ teilnehmen. Das Event wird von Rumänien organisiert. Ebenfalls in New York wird Iohannis bei einer Veranstaltung des UN-Sekretariats zugegen sein, im Rahmen deren ein wichtiger Bericht zur Förderung der Chancengleichheit veröffentlicht werden soll. Weiter wird Präsident Klaus Iohannis mit dem moldauischen Premier Pavel Filip und dem UN-Generalsekretär, Antonio Guterres, zusammen kommen.



    Ebenfalls in den USA ist der rumänische Verteidigungsminister Mihai Fifor in Washington mit dem US-Verteidigungssekretär James Mattis zusammengekommen. De rumänische Minister begrüßte die ausgezeichnete Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene und innerhalb der NATO. Der amerikanische Amtsträger sagte, die Kooperationagenda zwischen Bukarest und Washington in den nächsten Jahren sei sehr positiv. Mihai Fifor bekräftigte erneut Rumäniens Verpflichtung, 2% vom BIP für die Verteidigung auszugeben, was von Mattis gelobt wurde. Die amerikanische Seite zeigte sich an derUnterstützung der NATO-Bemühungen auf der Ostflanke der Allainz interessiert und sagte, die USA würden ihr Engagement in Europa fortsetzen. Zuvor war Minister Fifor im Weißen Haus von stellvertretenden Präsidentenberater für Nationale Sicherheit, Ricky Waddel, empfangen worden.



    Das rumänische Kulturinstitut in Wien veranstaltet am Mittwochabend ein Konzert der Band ZMEI3. Band-Mitglieder sind Paula Ţurcaş, Mihai Victor Iliescu, Oli Bott und Arnulf Ballhorn. Das Konzert findet im Porgy&Bess Jazz-Klub in Wien statt. Die Musiker werden ihr Debütalbum, Rough Romanian Soul, dem Publikum vorstellen. Dieses wurde live in einem siebenbürgische Dorf aufgenommen und im April 2016 vom Musiklabel Six Degrees Records aus San Francisco veröffentlicht.

  • Hörerpostsendung 11.6.2017

    Hörerpostsendung 11.6.2017

    Heute möchte ich mit einem Konzerttipp für unsere Hörer in Österreich beginnen, zumindest für diejenigen, die in Graz und Wien oder Umgebung daheim sind oder eine Reise dorthin nicht scheuen. Das Bukarester Musikensemble Imago Mundi setzt sich mit der traditionellen rumänischen Musik aus der Perspektive der zeitgenössischen Künstler auseinander. In der Besetzung Flöte, diverse Hirtenflöten und Oboe, Violine und Cello, Gitarre, Mandoline und Kobsa sowie Schlagzeug diverser Herkunft schöpfen die Musiker aus unterschiedlichen Quellen — mittelalterliche Musik, traditionelle Folklore und Spielmannsmusik — und schaffen neue Klänge, die modern und gleichzeitig vertraut klingen. Manche nennen es Ethno-Musik mit einem zeitgenössischen Touch“ — ich mag aber keine oberflächlichen Schubladen-Kategorisierungen und möchte daher gleich — mit ausdrücklicher Erlaubnis des Ensembles — eine Kostprobe bringen: The Endless Column“ (Die endlose Säule“), inspiriert von der gleichnamigen Skulptur des weltbekannten Bildhauers Constantin Brâncuşi, die bekanntlich im Stadtpark von Târgu Jiu bewundert werden kann. Hören wir in den nächsten dreieinhalb Minuten das Ensemble Imago Mundi:







    Imago Mundi mit dem Stück Endlose Säule“, inspiriert von der gleichnamigen Skulptur des weltbekannten Bildhauers Constantin Brâncuşi. Der Name des rumänischen Bildhauers fällt nicht von ungefähr. Anlässlich des 60. Jahrestags seit dem Tod des gro‎ßen Künstlers unternimmt das Ensemble Imago Mundi eine Tournee durch Südost- und Mitteleuropa, die u.a. nach Belgrad, Budapest, Graz und Wien führt. Das Konzertprogramm ist dem rumänischen Bildhauer gewidmet und aus seinem Leben und Werk inspiriert. Das Musikprogramm wird von Foto- und Videoprojektionen begleitet, einer beweglichen Installation, die die von Brâncușis Werk und Geist angeregte Klangwelt visuell kommentiert (und bühnenbildnerisch ergänzt)“, ist auf der Webseite der Tournee zu lesen. Die Video-Installationen hat der bildende Künstler Florin Ghenade konzipiert, der seit 2011 mit Imago Mundi zusammenarbeitet. Für unsere Hörer in Österreich bringe ich jetzt ein paar Infos über die beiden Konzerttermine in Graz und Wien:



    Am 22. Juni, 19:00 Uhr, im Minoritensaal, Graz, Mariahilferstr. 3, und am 23. Juni, 19:00 Uhr, im Bank Austria Salon im Alten Rathaus, Wien, Wipplinger Stra‎ße 8. Die Konzerte werden mit Hilfe des Rumänischen Kulturinstituts in Wien organisiert, der Eintritt ist frei, allerdings nur im Rahmen der verfügbaren Sitzplätze. Für Interessenten ist es daher ratsam, Sitzplätze zu reservieren. Reservierungen sind auch direkt auf der Webseite der Tournee möglich — sie lautet ontour.imagomundi.ro und ist auch auf deutsch abrufbar.




    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Vor einiger Zeit hatte ich unsere neue RRI-App für Android- und iOS-Geräte vorgestellt und darauf Feedback von unserem Hörer Calvin Knott erhalten. Inzwischen hat auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) die App getestet und folgende Erfahrungen gemacht:



    In einer der letzten Sendungen des Funkbriefkastens hatte Hörer Calvin Knott in seinem Brief seine Erfahrungen mit der App von Radio Rumänien International auf Smartphone und Tablet vorgestellt. Da sie ziemlich positiv ausfielen, war das für mich der letzte Anlass, diese jetzt auch zu installieren. Das hat problemlos geklappt. Jetzt gibt es auf meinem Tablet jeweils die letzte Sendung auf Knopfdruck, genauso wie die aktuelle Sendung parallel zur Kurzwelle im Livestream. Deutsche Sprachkenntnisse genügen, um die App zu installieren und verwenden zu können. Wenn ich im Bereich eines freien WLANs bin, ist diese Form des Empfangs sogar noch bequemer als der Kurzwellenempfänger oder das Herunterladen der Podcasts auf den MP3-Player. Die Werbung am unteren Bildrand stört nicht wirklich, doch ich finde es schade, dass Radio Rumänien International keine anderen Quellen zur Finanzierung dieser gelungenen App gefunden hat. Das Einzige, was mir fehlt, wären auf der Seite des Livestreams ein paar Hinweise auf die Sprache des aktuellen Programms und auf die Uhrzeit, wann das nächste deutsche Programm läuft. Aber solch eine Übersicht habe ich ja noch nicht einmal bei den drei Livestreams auf den Internetseiten von RRI gefunden. Ich bin mit der App sehr zufrieden.




    Lieber Herr Urbanczyk, vielen Dank für das Feedback. In der Tat gibt es keine Übersicht über sämtliche Programme und Sprachen, die muss man sich selbst zusammentragen, indem man unsere Webseite in diversen Sprachen abklappert. Aber diese Mühe hat sich dankenswerterweise unser Hörer Alexandru Buşneag aus Deutschland gemacht und eine Liste erstellt, die er mir unlängst zugeschickt hat. Ich werde sie in der Online-Fassung dieser Sendung zum Herunterladen bereitstellen und schicke sie auf Anfrage auch einzelnen Hörern per E-Mail zu: rri-A17-26.03.-28.10.2017.pdf.




    Wir bleiben bei Herrn Urbanczyk, denn er hatte auch eine Frage:



    Was ist denn am Gerücht dran, dass alle rumänischen Tourismusämter im Ausland geschlossen werden? Das sind doch nicht nur wichtige Anlaufstellen für alle Reisebüros, sondern auch für alle Reisenden, die au‎ßerhalb des Pauschaltourismus buchen. Diese Tourismusämter machen die Werbung, von der die ganze Tourismusindustrie in Rumänien profitiert, vom Zimmervermieter bis zum Luxushotel und von den Transportunternehmen bis zu den Gaststätten. Da werden professionell arbeitende, erfahrene und qualifizierte Strukturen zerschlagen, die dann in der einen oder anderen Weise für viel mehr Geld sowieso wieder aufgebaut werden, weil sie einfach notwendig sind.




    Vielen Dank für die Frage. Die Nachricht hatte ich Ende April und Anfang Mai in rumänischen und ausländischen Medien auch gelesen. Beispielsweise war die Meldung auch auf dem österreichischen Online-Portal für Geschäftsreisen travelbusiness.at zu finden. Als Sperrtag nannte das Portal den 15. Juni 2017. Leider ist es kein Gerücht, denn ich habe die betreffende Regierungsverordnung Nr. 292 vom 5. Mai 2017 auf einer Webseite im Internet gefunden, wo die rumänische Gesetzgebung veröffentlicht wird. Dort steht im Artikel 3, dass die rumänischen Tourismusämter in maximal 90 Tagen nach Inkrafttreten der Regierungsverordnung zu schlie‎ßen sind. Offiziell wurde dieser Schritt mit der Umstrukturierung des Tourismusministeriums begründet, die einer Empfehlung des Rechnungshofs Folge leiste, der wiederum moniert habe, dass die Ausgaben zu hoch seien, der Nutzen hingegen nur gering ausfalle. Die Arbeitgeberverbände in der Tourismusbranche, die Hoteliers und die Tourismusagenturen haben einhellig dagegen protestiert, doch das Gesetz wurde bereits im Amtsblatt veröffentlicht und ist somit in Kraft getreten. Ein rumänisches Nachrichtenportal ist der Meinung, dass politische Gründe dahinter stecken, und vermutet, dass das Tourismusministerium zu einem Anhängsel der Handels- und Industriekammer degradiert werden soll. Quellen oder zumindest Anhaltspunkte für diese Spekulation werden allerdings nicht genannt.




    Postbriefe erhielten wir von Sandro Blatter (CH), Paul Gager und Horst Quitzau (A) sowie von Peter Möller, Klaus Huber, Günter Schulz, Peter Kurz, Michael Willruth, Ulrich Wicke, Detfel Jurk, Thomas Becker und Christoph Paustian (alle aus Deutschland). Vielen Dank für die Empfangsberichte, Postkarten und Zeitungsausschnitte.



    E-Mails erhielten wir bis Samstagnachmittag von Georg Pleschberger (A) sowie von Heinz Günter Hessenbruch, Martina Pohl, Ralf Urbanczyk, Birgit Denker und Siegbert Gerhard, Andreas Pawelczyk, Oliver Fülla, Bernd Seiser (D).




    Audiobeitrag hören:




  • Rumänien bereitet sich auf Nationalfeiertag vor

    Rumänien bereitet sich auf Nationalfeiertag vor

    Der 1. Dezember bleibt in der Geschichte Rumäniens als Symbol für die Einheit des Landes. Der Nationalfeiertag ist auf den wichtigsten Moment in der Geschichte des Landes zurückzuführen, als am 1. Dezember 1918 die Vereinigung Siebenbürgens, der Bukowina und Bessarabiens mit dem rumänischen Altreich erklärt wurde. Unter dem rumänischen Altreich sind die Regionen zu verstehen, die auch vor dem ersten Weltkrieg zu Rumänien gehörten: Moldau, Walachei und Dobrudscha. Der Nationalfeiertag wird seit 26 Jahren am 1. Dezember begangen. Veranstaltungen zum Nationafeiertag finden auch im Ausland und in den Orten statt, wo rumänische Soldaten im Einsatz sind. Am Sonntag haben rund 3.000 Militär und Fachkräfte des Verteidigungs, – des Innenministeriums sowie des Nachrichtendienstes SRI die letzten Vorbereitungen für die Militärparade in Bukarest getroffen.



    Dieses Jahr werden die Soldaten der rumänischen Streitkräfte erneut unter dem Triumphbogen durchziehen. In den letzten zwei Jahren fand die Militärparade wegen der Sanierungsarbeiten des achtzig Jahre alten Bauwerks in Piaţa Constituţiei, vor dem Parlamentspalast statt. 2016 hat die rumänische Armee für Soldaten, die im Ausland stationiert werden, eine neue Uniform eingeführt, die die Bukarester bei dem Höhepunkt der Veranstaltungen zum Nationalfeiertag zu sehen bekommen werden. Armeegeneral Adrian Tonea, Stellvertretender Oberbefehlshaber sagte dazu: “Die diesjährige Militärparade trägt eine besondere Bedeutung, weil sie sich den Sonderveranstaltungen zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs anschließt.



    Als Höhepunkt der Militärparade würde ich die F16-Kampfflugzeuge sowie den neuen Kampfanzug der rumänischen Armee nennen. Den rumänischen Soldaten schließen sich dieses Jahr bei der Parade Kollegen der verbündeten und Partnerstaaten an: Großbritannien, Italien, Deutschland, Polen, Spanien sowie aus der Republik Moldau, Slowakei und den USA. Der Nationalfeiertag wird auch mit zahlreichen Kulturveranstaltungen begangen. Das Institut für Auslandsrumänen Eudoxiu Hurmuzachi lädt zusammen mit dem Rumänischen Kulturinstitut im Zeitraum 27. November – 4. Dezember in Spanien und Italien, wo viele Rumänen leben, zu Volksmusikkonzerten und Sonderveranstaltungen ein. Ähnliche Events finden auch in Kiryat Haim und Tel Aviv statt. In Wien gab es am Sonntag zum Nationalfeiertag Rumäniens ein Sonderkonzert des Orchesters România, geleitet vom Dirigenten Nicolae Voiculeţ, zusammen mit dem Organist Klaus Dieter Untch.



    Die Veranstaltung ist Teil der Tournee România 100 – D.O.R., die auf die Förderung rumänischer Identität und Stärkung der kulturellen Werte des Landes abzielt. Die Tournee startete in Rumänien, Tschechien und der Slowakei und geht Dezember 2018 im mittelrumänischen Alba Iulia (Karlsburg) mit einem dem 100. Jahrestag der Vereinigung rumänischer Fürstentümer gewidmeten Konzert zu Ende.

  • Nachrichten 24.09.2016

    Nachrichten 24.09.2016

    Ein Erbeben der Stärke 5,3 auf der Richterskala hat sich in der Nacht von Freitag auf Samstag in Rumänien ereignet. Das Beben mit dem Epizentrum in der östlichen Region Vrancea wurde den meisten Teilen des Landes, einschlie‎ßlich in Bukarest, aber auch in den benachbarten Republik Moldau, Bulgarien, Ukraine und Serbien gespürt. Das Inspektorat für Notsituationen präzisierte, dass in Rumänien keine Opfer oder Sachschaden verzeichnet wurden. Nur in einigen Städten sind Stücke aus dem Putz der alten Gebäude heruntergefallen. Seit Anfang dieses Jahres ereigneten sich in Rumänien vier Erdbeben mit einer Stärke über 4 auf der Richterskala, alle mit dem Epizentrum in der seismischen Region Vrancea.



    Der rumänische Innenminister Ioan-Dragoş Tudorache hat sich am Samstag, in Wien, an dem Treffen Migration entlang der Balkanroute“ beteiligt. Eingeladen waren Vetreter von EU-Mitgliedsstaaten und von dem Westbalkan, die im letzten Jahr von der Flüchtlingskrise betroffen wurden. Auch wenn es nicht mit einer Einwandererwelle auf der Balkanroute konfrontiert wurde, wurde Rumänien eingeladen, sich an dem Treffen in Wien im Zuge seines geleisteten Beitrags auf europäischer Ebene bei der Verwaltung dieser Frage, zu beteiligen. Am Ende seines Besuches in New York, anlässlich der UN-Generalversammlung, erklärte der rumänische Premierminister Dacian Cioloş, dass Rumänien weiterhin die Bekämpfung der illegalen Migration durch eine strenge Kontrolle an den EU-Au‎ßengrenzen befürwortet. In einem Interview für die rumänische Presseagentur AGERPRES, schätzte er, dass die Hauptmöglichkeit wodurch Europa der Flüchtlingswelle ein Ende setze kann, die Involvierung in die Beilegung der Konflike im Nahen Osten und in Nordafrika sei.



    Der berühmte amerikanische Schauspieler Leonardo DiCaprio, der sich für den Umweltschutz und die erhaltung der Natur einsetzt, hat am Wochenende auf seinem Instagram-Konto eine Unterstützungsbotschaft für den Umweltschutz in Rumänien veröffentlicht. Er ist der Meinung, dass die Bukarester Regierung die jahrhundertealten Wälder vor der illegalen Ausbeutung und vor Abholzungen schützen sollte. Au‎ßerdem lobt Leonardo DiCaprio die Tätigkeit der Freiwilligen von Greenpeace, die Ökologisierungsaktionen der Umwelt in den Bergregionen Rumäniens durchführen. 1998 gründete der Schauspieler eine Stiftung, die seinen Namen trägt und deren Mission der Schutz der letzten Wildareale der Welt und die Bewusstmachung der mit dem Klimawandel verbundenen Gefahren.



    Der umstrittene Senator Gabriel Oprea hat am Freitag seinen Rücktritt aus dem Parlament kommende Woche in Aussicht gestellt. Zuvor hatte Präsident Iohannis erklärt, dass Oprea für eine Entspannung der Lage zurücktreten könnte. Die Antikorruptionsbehörde DNA will gegen den ehemaligen Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten wegen fahrlässiger Tötung ermitteln und hat dazu einen Antrag im Parlament gestellt. Die Senatoren hatten den Antrag am Montag mit 45 Stimmen dafür und 73 Stimmen dagegen abgelehnt. In den vergangenen Tagen hatten in Bukarest und weiteren Gro‎ßstädten des Landes Protestaktionen gegen die Abstimmung im Senat stattgefunden.



    Sechs Sinfonie-Orchester aus Europa und Asien, zusammen mit erstklassigen Dirigenten und Solisten nehmen bis zum 1. Oktober in Bukarest an der 3. Auflage des Internationalen Radio-Orchester-Festivals RadiRo teil. Am Festival nehmen fünf Orchester aus Europa — das Sinfonie-Radio-Orchester NRK aus Norwegen, Sinfonie-Radio-Orchester MDR aus Leipzig, Sinfonie-Radio-Orchester ORF aus Wien, das BBC Concert Orchestra und das Nationale Radio-Orchester — sowie ein Orchester aus Asien — das Sinfonie-Orchester aus Shenzen, China teil. Das Orchester aus Shenzen eröffnete am Freitagabend das Festival.

  • Nachrichten 12.06.2016

    Nachrichten 12.06.2016

    Der rumänische Au‎ßenminister, Lazar Comanescu, beteiligt sich am Montag in Wien am Ministertreffen zum 20. Jahrestag seit der Annahme des Kernwaffenteststopp-Vertrags. Dabei wird er eine Rede über die globalen Bemühungen für die Ratifizierung des Vertrags halten. Der Kernwaffenteststopp-Vertrag ist ein noch nicht in Kraft getretener internationaler Vertrag, der alle Kernwaffentests verbieten soll. Der Kernwaffenteststopp-Vertrag wurde von der UN-Abrüstungskonferenz ausgearbeitet und am 10. September 1996 mit 158 von 173 Stimmen von der UN-Generalversammlung angenommen. Seitdem liegt er der internationalen Staatengemeinschaft zur Unterzeichnung und Ratifizierung vor. Der Kernwaffenteststop-Vertrag verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosion, ob für zivile oder für militärische Zwecke. Auch die Beihilfe dazu ist verboten. Bisher haben 183 Staaten den Vertrag unterschrieben und 164 ratifiziert. Rumänien hat den Vertrag 1996 unterschrieben und 1999 ratifiziert.



    Soldaten von der rumänischen und der US-amerikanischen Marine beteiligen sich ab Montag an Militärübungen im Schwarzen Meer. Sie üben Standardprozeduren zur Entwicklung der Interoperabilität der Seekräfte der beiden Länder. Die rumänische militärische Marine beteiligt sich an besagten Übungen mit der Fregatte Regina Maria, mit einer Korvette, zwei Baggerschiffen, zwei Raketenträger, einem Hubschrauber Puma Naval und einem militärischen Team von der Abteilung Taucher für Sondereinsätze. An den Kampfübungen gegen Luftangriffe beteiligen sich auch drei Jagdflugzeuge vom Typ MiG 21 Lancer der rumänischen Luftwaffe. Die USA beteiligen sich an den Übungen mit dem Zerstörer USS Porter; dabei werden im Schwarzmeerhafen Constanta die Standard-Kommunikationsprozeduren mit der rumänischen Marine trainiert.



    Die 23. Auflage des Internationalen Theaterfestivals Sibiu/Hermannstadt (FITS), die am Freitag begonnen hat, läuft auf vollen Touren. 10 Tage lang werden mehr als 2.800 Darsteller aus 70 Ländern in 450 Theateraufführungen und anderen Kulturveranstaltungen das Publikum in ihren Bann ziehen. Auf dem Programm des dritten Festivaltages stehen eine Tanzaufführung gestaltet vom rumänischen Choreographen Gigi Caciuleanu, eine Faust-Aufführung in der Regie von Silviu Purcarete, sowie Theateraufführungen mit Truppen aus Litauen und Japan. Der Festivalleiter Constantin Chiriac gab bekannt, die diesjährige FITS-Auflage verfüge über ein Budget von 9 Millionen Euro.

  • Nachrichten 27.12.2015

    Nachrichten 27.12.2015

    In Rumänien erhebt die Regierung Klage vor dem Verfassungsgericht gegen das neulich vom Parlament verabschiedete Gesetz, durch das Kommunalpolitikern Zuschüsse zu den ordentlichen Renten zugesprochen werden. Nach Ansicht der Regierung verletzt das am 21. Dezember verabschiedete Gesetz mehrere Verfassungsvorschriften, da somit eine besondere Behandlung bestimmter gewählter Kommunalpolitiker verankert wird. Zudem rügt die Exekutive die rückwirkende Zusprechung der Rentenzuschüsse. Rund 16.000 Personen kommen für derartige Zuschüsse in Frage, dabei handelt es sich um Beträge zwischen 350 und 1.500 Euro.



    Das Flaggschiff der rumänischen Küstenwache ist am Sonntag aus dem Seahafen Constanţa ausgelaufen und beteiligt sich an den kommenden 90 Tagen an einer Operation im Mittelmeer. Die ‘Ştefan cel Mare” soll im Rahmen der Mission TRITON 2015/2016 unter Federführung von FRONTEX Streife fahren und an der Bekämpfung der illegalen Migration teilnehmen – Frontex ist die Behörde, die die Außengrenzen der EU kontrolliert. Für die ”Ştefan cel Mare” ist dies bereits der achte internationale Einsatz.



    Die österreichische Polizei hat nach einer Anschlagswarnung an mehrere europäische Hauptstädte die Sicherheitsvorkehrungen für Wien und weitere Städte verschärft. Dem Hinweis zufolge könnte es an belebten Orten zwischen Weihnachten und Neujahr zu möglichen Sprengstoffattentaten oder Schießereien kommen. Die Polizei verstärkte die Sicherheitsvorkehrungen für öffentliche Veranstaltungen und die Straßenkontrollen in Wien und im Rest des Landes. Derzeit sehe man aber keinen Anlass, geplante Veranstaltungen zum Jahreswechsel abzusagen. Über das weitere Vorgehen solle in der kommenden Woche entschieden werden, hieß es.



    Mehr als 100.000 Menschen aus der Grenzregion zwischen Paraguay, Uruguay, Brasilien und Argentinien mussten wegen schwerer Überschwemmungen evakuiert werden. Die Regierung Paraguays hat deshalb in der Hauptstadt Ascuncion und sieben Regionen den Ausnahmezustand ausgerufen. Grund seien nach Angaben der Behörden heftige Regenfälle durch das Wetterphänomen El Nino. Die Wetterbehörde der Vereinten Nationen erklärte, dies sei der stärkste El Nino seit mehr als 15 Jahren.



    Der jamaikanische Sprinter Usain Bolt und die amerikanische Tennisspielerin Serena Williams sind von der bekannten französischen Sportzeitung L’Equipe nach einer geheimen Abstimmung als Champions des Jahres 2015 gekürt worden. Bolt hatte drei Weltmeistertitel geholt, Williams drei Grand Slam Turniere gewonnen.



    Gleich vier rumänische Tennisspielerinnen gehen zu Jahresanfang an den Start des Turniers von Shenzen in China – Irina Begu, Monica Niculescu, Andreea Mitu und Patricia Ţig. Begu und Niculescu werden dabei gesetzt. Die bekannteste rumänische Spielerin, Simona Halep, die 2015 das Turnier von Shenzen gewonnen hatte, ist diesmal beim mit 900 Tausend Dollar mehr als doppelt so reichen Turnier im australischen Brisbane dabei. Sie ist dort als erste gesetzt.

  • Hörerpostsendung 24.5.2015

    Hörerpostsendung 24.5.2015

    Wie ich sehe, hat mich Irina während meiner Abwesenheit glänzend vertreten — dazu schrieb uns gleich Herr Wolfgang Waldl aus Wien per Post:



    Frau Adamescu möchte ich ein Kompliment für die ausgezeichnete Vertretung von Herrn Georgescu aussprechen. Sie führte souverän durch den »Briefkasten«, brachte viele interessante Informationen (z.B. technische Hinweise aus einem Hörerbrief und ein Temeswar-Porträt) und Ihrer Stimme hört man gerne zu. Hier sind viele emanzipierte Sprecherinnen, deren Vortrag sich sehr ähnelt. Die Botschaften kommen oft sehr direkt. Da ist eine weibliche Stimme, die reserviert vorträgt, viel interessanter.“




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Waldl, ich werde das Kompliment ausrichten. Ob die Vortragsweise mit Emanzipation was zu tun hat, wei‎ß ich nicht, wage es aber zu bezweifeln. Es ist wohl vielmehr eine Frage des Temperaments und des Sendeformats. Ich mag auch eher zurückhaltende Moderatoren als Leute, die den Gesprächspartnern ständig ins Wort fallen, es ist aber von Sendung zu Sendung verschieden. In Talkformaten muss man manchmal Politiker unterbrechen und sie höflich darauf verweisen, dass sie vom Thema abgekommen sind. Aber Moderatorinnen und Moderatoren, die selber länger reden als ihre Gäste, um ihre Gescheitheit oder ihr Fachwissen zur Schau zu stellen, gehen wir zugegeben auch auf den Wecker.



    Sie sind bestimmt neugierig, wo ich denn war. Zumindest hat das Herr Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) angedeutet, wie ich dem letzten Funkbriefkasten entnehmen konnte. Nun, ich will Sie nicht auf die Folter spannen und verrate Ihnen, dass ich mir um den 1. Mai herum knapp eine Woche in der österreichischen Hauptstadt Wien gegönnt habe. Es war nicht so sehr ein Kulturtrip, obwohl ich mir auch Zeit für ein paar Museen nahm, sondern vielmehr eine kurze Auszeit, um liebe Freunde zu treffen und um ein paar Orte wiederzusehen, wo ich mich Anfang der 1990er Jahre als Student der Wiener Universität gerne aufhielt.



    Ich werde Ihnen also nicht viel über die allseits bekannten Sehenswürdigkeiten von Wien oder über die Prachtbauten an der Ringstra‎ße oder in der Innenstadt erzählen, sondern vielmehr ein paar weniger bekannte Tipps geben, falls Sie als Nicht-Wiener mal eine Reise dorthin planen. Von Anfang an muss gesagt werden, dass Wien in puncto Lebensqualität auf Topniveau ist. Jährlich führt das internationale Beratungs-Unternehmen Mercer eine Studie zur Bewertung der Lebensqualität in 230 Metropolen weltweit durch. Auch 2015 stellten die Ergebnisse der Studie Wien das beste Zeugnis aus und machten die österreichische Bundeshauptstadt zum sechsten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt weltweit.







    Bewertet wurden das politische, soziale und ökonomische Klima, medizinische Versorgung, Ausbildungsmöglichkeiten, infrastrukturelle Voraussetzungen wie das öffentliche Verkehrsnetz, Strom- und Wasserversorgung. Weiter wurden Freizeitangebote wie Restaurants, Theater, Kinos, Sportmöglichkeiten, die Verfügbarkeit von Konsumgütern von Nahrungsmitteln bis zum Auto sowie Umweltbedingungen von der Grünanlage bis zur Luftverschmutzung verglichen. Bukarest liegt weit abgeschlagen auf Platz 110 in dieser Bewertung, aber immerhin noch in der ehrenhaften ersten Hälfte unter 230 Metropolen der Welt.

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    Host an Tschick (= Zigarettenstummel)? — Werbung für eine saubere Stadt auf Wienerisch




    Wien ist ideal für die Erkundung diverser urbaner Wohnkulturen, von den sogenannten Gemeindebauten (damit sind Sozialwohnungen gemeint, beispielsweise der berühmte Karl-Marx-Hof im Stadtteil Döbling oder Wohnhäuser im traditionellen Arbeiterviertel Favoriten) zu heterogenen Siedlungen wie in den Stadtbezirken Liesing oder Ottakring über futuristische Anlagen wie im Wohnpark Alterlaa bis zu vornehmen, bis zum Rande des Wiener Waldes reichende Villensiedlungen wie im Stadtbezirk Hietzing. Es lohnt sich also, einfach in die U-Bahn oder S-Bahn zu steigen und bis zur Endstation zu fahren, um dann die jeweilige Umgebung weiter zu Fu‎ß zu erkunden.



    Einen kurzen Ausflug möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Vom S-Bahnhof Liesing steigt man am besten in die Buslinie 60A in Richtung Alterlaa ein und fährt bis zur Haltestelle Lindauergasse. Von dort erreicht man in wenigen Minuten die Dreifaltigkeitskirche am Georgenberg im Stadtteil Mauer. Es ist eine interessante Kirche aus Betonblöcken, die 1974-76 nach Entwürfen des Bildhauers Fritz Wotruba und Plänen des Architekten Fritz Gerhard Mayr erbaut wurde. Aus diesem Grund ist sie auch als Wotruba-Kirche bekannt.







    Der Bau hat überhaupt keine Stützpfeiler, die 152 rohen Betonblöcke unterschiedlicher Grö‎ße sind so zusammengesetzt, dass sich ein unregelmä‎ßiger geometrischer Körper ergibt. Das Licht fällt durch einfache Glasscheiben, die in die unregelmä‎ßigen Zwischenräume eingesetzt sind, woraus sich überschneidende Lichtbündel ergeben. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Wotruba-Kirche im Stadtteil Mauer



    Die Kirche ist allerdings nur an Wochenenden offen, so dass mir eine Besichtigung des Inneren an jenem Wochentag leider nicht möglich war.



    Gleich hinter der Kirche befindet sich der Sterngarten, eine als Freiluftplanetarium dienende Betonplattform. Und danach fängt schon der östliche Wiener Wald an, dort kann man stundenlang spazieren gehen, man kann bis zur Hermesvilla und zum Lainzer Tiergarten gelangen, der allerdings kein Zoo ist, sondern ein Naturschutzgebiet. Und wenn man will, kann man sogar über die Stadtgrenze Wiens hinaus wandern, ehe man´s merkt, ist man schon in Niederösterreich gelandet.



    An jenem Tag hatte ich aber keine Lust auf den Wald, so dass ich zurück zur Busstation gegangen und dann bis zur Endstation Alterlaa weitergefahren bin. Dort gibt es den gleichnamigen Wohn- und Kaufpark mit eigenständiger Infrastruktur. Es ist eine Stadt in der Stadt, eine Satellitenstadt, wenn Sie so wollen, und sie gilt als Vorzeigeprojekt der 1970er Jahre. In drei über 20 Stockwerke hohen Wohntürmen mit mehreren Stiegen sind ca. 3.200 Wohnungen für ca. 9.000 Personen zu finden, das dazu gehörende Areal umfasst ein Einkaufszentrum, Arztpraxen, Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Tennisplätze, gro‎ße Grünflächen, 3400 Parkplätze und sogar eine Kirche. Das Projekt geht auf das Konzept des Architekten Harry Glück zurück, es handelt sich dabei um gestapelte Einfamilienhäuser“ in Form von Terrassenwohnungen. Zur Ergänzung dieses Konzepts gibt es bis in den 12. Stock Pflanztröge, die auch als Sichtschutz dienen. Darüber hat jede Wohnung zumindest eine Loggia als privaten Freiraum.



    Die drei 400 Meter langen Hochhaus-Zeilen (Blöcke) in Nord-Süd-Ausrichtung mit je einer Lücke von 40 Metern sind zwischen 23 und 27 Stockwerke hoch. Die höheren Blöcke sind dabei 85,1 Meter, die niedrigeren 73,6 Meter hoch. Pro Stiegenhaus gibt es vier Hochgeschwindigkeitsfahrstühle, die notstromgesichert sind. Was auf den ersten Blick wie eine seelenlose Schlafstätte aussieht, wird durch gro‎ßzügige Freizeit- und Gemeinschaftseinrichtungen kompensiert. Spektakulär sind die begehbaren Dächer mit Swimming Pool, von denen es im Wohnpark insgesamt sieben gibt. Weiter wurden auf den Dächern Saunen untergebracht. Im Bauch der nach oben hin schmäler werdenden Gebäude befinden sich sieben Hallenbäder, Tepidarium, Solarien, Infrarotsaunen und 32 multifunktionale Klubräume. Auch sieben Schlechtwetterspielplätze sind im Gebäudeinneren untergebracht. Im eigenständig organisierten Kaufpark finden sich Geschäfte, eine Bibliothek und mehrere Restaurants.



    Fotostrecke Wohnpark Alterlaa am Abend:





    Der Wohnpark macht besonders am Abend einen gespenstischen Eindruck. Als ich dort meine Fotos im Dunkeln schoss, waren die Alleen zwischen den Hochhäusern menschenleer, vom obersten Stock eines der Blocks verfolgte mich jemand mit einem grünen Laserstrahler — es mag wohl ein verspieltes Kind oder ein argwöhnischer Bewohner gewesen sein. Die Wohnanlage stand immer wieder auch in der Kritik. Vor allem wurde die Frage aufgeworfen, ob Hochhäuser generell wohntauglich sind. Meistens wurde die Meinung vertreten, dass nur das Einfamilienhaus die Bedürfnisse der Menschen ideal erfüllen können. Trotzdem zeigen regelmä‎ßig unter den Bewohnern durchgeführte Umfragen eine gro‎ße Zufriedenheit. Ich habe mir auch erzählen lassen, dass es lange Wartelisten mit Mietern gibt, folglich sei es nicht so leicht, eine Wohnung dort zu ergattern. Ich hätte mir gerne die innere Einrichtung ein paar Wohnungen angeschaut, doch kenne ich niemanden, der dort wohnt. Ich als jemand, der sein ganzes bisheriges Leben im Plattenbau gewohnt hat, finde diese Wohnkultur nicht befremdend, sie ist allerdings eine Nummer grö‎ßer als das Vermächtnis des kommunistischen Plattenbauviertels hierzulande und in der Infrastruktur sicherlich besser. Und wenn man Wikipedia glauben darf, soll das Bayerische Fernsehen dort eine Sendung zwecks Beschimpfung des Hochhauses geplant haben, mit dem überraschenden Ergebnis, dass die Bewohner sich sehr zufrieden mit ihren Wohnverhältnissen zeigten. Allerdings nennt Wikipedia keine Quelle für diese Behauptung. Und eine abseits liegende Schlafstätte ist der Wohnpark Alterlaa jedenfalls nicht, er liegt direkt an der U-Bahn-Linie U6, mit der man schnell wieder in die Stadtmitte kommt. Soviel zu meinen Reiseeindrücken aus Wien, eine Fotostrecke wird es wie immer in der Online-Fassung dieser Sendung geben. Vielleicht noch einen Tipp für Wien-Besucher. Im Museum der Stadt Wien am Karlsplatz (an sich ein sehenswertes Museum) gibt es eine interessante aktuelle Ausstellung, die bis zum 30. August läuft. Sie nennt sich Mythos Galizien“ und beleuchtet die wechselvolle Geschichte dieser einst multiethnischen und multireligiösen östlichen Provinz der österreichischen Monarchie.



    FOTOSTRECKE WIEN:






    In der verbliebenen Zeit möchte ich noch ein paar Hörerzuschriften verlesen. Jörg-Clemens Hoffmann (aus Alsbach-Hähnlein, Hessen) schrieb uns unlängst per E-Mail:



    Der Sommersendeplan ist nun in Kraft getreten, und so möchte ich Ihnen meine aktuellen Empfangsberichte schicken.



    Ich freue mich Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Sender weiterhin mit ausgezeichneter Signalstäke gehört werden kann. Ohne gro‎ßen Aufwand ist es möglich, die deutschen Programme aus Rumänien sehr gut zu empfangen. So macht das Radiohören auf Kurzwelle richtig Freude.



    Am vergangenen Sonntag (03. Mai) habe ich mit gro‎ßem Interesse dem Bericht in der Sonntagsstra‎ße über das Wasserversorgungsunternehmen in der Nähe von Bukarest zugehört. Besonders hellhörig wurde ich, als erwähnt wurde, dass in dem naheliegenden Naturschutzgebiet der “Wasserschlauch” wächst.







    Diese fleischfressende, frei schwebende Wasserpflanze gedeiht auch seit einigen Jahren in unserem kleinen Gartenteich. Besonders im Sommer, wenn der Wasserschlauch gelb blüht, ist es eine Freude, an dem Teich zu sitzen und die eleganten Libellen bei der Jagd zu beobachten. Hier in Deutschland gehört der Wasserschlauch inzwischen zu den vom Aussterben bedrohten “Rot-Liste-Arten”. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Historische Zeichnung der Kirchstra‎ße in Alsbach



    Soweit mein heutiges Schreiben, dem ich eine historische Zeichnung der Kirchstra‎ße in Alsbach beifüge.“




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Hoffman, das schöne Bild mit der historischen Darstellung von Alsbach werde ich anderen Hörern nicht vorenthalten und daher auf unserer Webseite veröffentlichen.




    Von Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) erhielten wir Anfang des Monats ebenfalls eine längere E-Mail:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,







    der Monat Mai, der Mozart im Reigen des Kalenders, ist nun da. Mit diesem Erich-Kästner-Zitat möchte ich in diesem Wonnemonat meinen Hörerbrief beginnen. Das Wetter ist warm und drau‎ßen in der Natur wächst und gedeiht es — alles wird nun wirklich grün und es ist einfach schön!

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    Evangelische Laurentiuskirche in Schmitten-Arnoldshain (Foto: Lutz Winkler)



    Jetzt kann ich das Radio schon mal mit auf die Terrasse nehmen und mein Hobby auch drau‎ßen genie‎ßen — bei dem Empfang von Radio Rumänien International ist das auch kein Problem.



    Doch hat der Monat Mai in diesem Jahr auch eine ganz besondere Bedeutung: Deutschland wurde vor 70 Jahren vom Faschismus befreit. Ein ganz besonderer Monat dieses Jahr — die Massenvernichtung und Unterdrückung, die Menschenverachtung und der sinnlose Krieg hatten vor 70 Jahren ein Ende gefunden. Niemand will so etwas noch einmal erleben. Meine Eltern waren Deutsche und sind auch in dem Naziregime gro‎ß geworden. Mein Vater wurde vor 70 Jahren — in den letzten Kriegstagen noch verwundet und wäre daran fast gestorben. Ich erinnere mich noch an seine Schusswunde an der Schulter. Dies war alles sinnlos und hat nur unendlich viel Leid in wohl alle Familien der Welt gebracht. Umso erschreckender finde ich das Leugnen und das Heroisieren der faschistischen Werte. Manchmal denke ich, dass Menschen wohl einmal eine Diktatur erlebt haben müssen, um zu verstehen — was dies bedeutet. Und ich verstehe auch nicht, wie es hei‎ßen kann: die Nazis waren Schuld am Krieg. Nein, es waren die Deutschen und die vielen Mitläufer, die auch nach dem Kriegsende immer noch in einflussreichen politischen Positionen sa‎ßen — und die heute noch in diesem Land auf dem rechten Auge blind sind. Und es waren die Russen, die Amerikaner, die Briten, Franzosen und Kanadier, die Deutschland von dieser Geisel befreit haben. Und so sollten wir auch in unseren Formulierung aufpassen, dass wir nicht die Geschichte verfälschen. Wir erleben in Deutschland das 71. Jahr in Frieden und ich bin froh darüber, auch wenn die Bilder aus dem Osten der Ukraine wieder die Bilder der sinnlosen Zerstörung zeigen. Kleine Kriegsfürsten und Möchtegernmachthaber werden gesteuert von den Mächtigen — es wird alles zerstört, was gerade noch funktioniert. Und Europa ist nicht in der Lage, dieses sinnlose Zerstören zu beenden.“




    Vielen Dank für Ihre Gedanken, lieber Herr Winkler, die ich mal unkommentiert lasse, zumal sie an empfindliche und umstrittene Themen rütteln. Zur Frage der angedeuteten Kollektivschuld habe ich keine endgültige Meinung, ich glaube generell nicht daran, obwohl ich begriffen habe, dass es Zeiten der Verstandsverdunkelung gibt, in denen nahezu ein ganzes Volk Wahnideen verfallen kann. Die These von der Kollektivschuld der Deutschen mündete spätestens mit dem 1996 veröffentlichten Buch des US-amerikanischen Historikers Daniel Goldhagen mit dem Titel Hitlers willige Vollstrecker“ in einen sogen. zweiten Historikerstreit. Ich sage an dieser Stelle: Lassen wir die Historiker ihre Nachforschungen anstellen und damit gehe ich zur Posteingangsliste über.




    Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Österreich), Stanisław Praskowicz (Polen), Günter Jacob, Hans Gosdschan, Wolfgang Kühn, Uwe Haferkorn, Peter Thränert, Ulrich Wicke, Hans Josef Pütz, Heiner Finkhaus und Hermann Staiger (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitagnachmittag von Paul Gager und Georg Pleschberger (beide aus Österreich) sowie von Lutz Winkler, Herbert Jörger, Reinhard Westphal, Volker Willschrey, Anna und Bernd Seiser, Thomas Bethe, Thorsten Brandenburg, Ralf Urbanczyk, Siegbert Gerhard, Klaus Nindel (alle zuletzt genannten aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören: