Tag: Wirtschaft

  • Nachrichten 07.03.2025

    Nachrichten 07.03.2025

    Die Europäische Union hat einen Rüstungsplan ausgearbeitet, der am Donnerstagabend von den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten angenommen wurde. Der Plan sieht vor, die Verteidigung an der Ostflanke, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, zu stärken, um Russlands Expansionstendenzen zu widerstehen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben erneut ihre Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht und sich bereit erklärt, gemeinsam mit den Vereinigten Staaten Sicherheitsgarantien zu geben, wenn ein Waffenstillstand vereinbart wird. Den Mitgliedstaaten wird ein Fonds von 150 Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben zur Verfügung stehen. Zu den Prioritäten gehören Luft- und Raketenabwehrsysteme, Artillerie, hochpräzise Angriffssysteme, Drohnen und Drohnenabwehrsysteme, verschiedene Munitionstypen und KI-Technologie. Die baltischen Staaten, Polen und Rumänien haben sich dafür ausgesprochen, die Ostflanke bei den EU-finanzierten Projekten zu bevorzugen.

     

    Das Bukarester Berufungsgericht hat gestern Abend angeordnet, dass 2 Mitglieder des sogenannten “Vlad Ţepeş” Kommandos in Untersuchungshaft genommen werden. Sie werden des Hochverrats und der Verbindungen zu russischen Agenten beschuldigt. Vier weitere Mitglieder der Organisation stehen für einen Zeitraum von 60 Tagen unter gerichtlicher Aufsicht. Gegen Radu Theodoru, einen pensionierten Generalmajor im Alter von 101 Jahren, wird ebenfalls als Verdächtiger in diesem Fall ermittelt. Nach Angaben der Direktion für die Untersuchung von Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität und des Terrorismus hatte die Gruppe das Ziel, die verfassungsmäßige Ordnung zu ersetzen und Rumänien aus der NATO herauszuholen.

     

    Der parteilose Bürgermeister von Bukarest, Nicuşor Dan, hat heute seine Kandidatur und die Liste der Unterstützungsunterschriften für die Präsidentschaftswahlen im Mai bei der Zentralen Wahlbehörde eingereicht. Der unabhängige Kandidat Călin Georgescu, der von der AUR und den POT-Parteien (in der Opposition) unterstützt wird, wird seine Kandidatur ebenfalls heute anmelden. Am Sonntag wird der ehemalige Vorsitzende der Liberalen, Crin Antonescu, der vom Wahlbündnis “Rumänien vorwärts” der Regierungskoalition unterstützt wird, in der Zentrale des BEC erwartet. Ein weiterer Konkurrent ist der ehemalige sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta, der angekündigt hat, dass er als Unabhängiger kandidieren und seine Kandidatur nächste Woche anmelden wird. Potenzielle Präsidentschaftskandidaten haben noch eine Woche Zeit, sich beim Zentralen Wahlbüro (BEC) zu registrieren, da die Registrierungsfrist am 15. März endet. Die Kandidaten müssen Listen mit mindestens 200.000 Unterstützerunterschriften einreichen.

     

    Rumäniens Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 0,9%, und im letzten Quartal 2024 stieg das BIP um 0,7% im Vergleich zum entsprechenden Quartal 2023 und um 0,8% im Vergleich zum dritten Quartal 2024, so die ungeprüften Daten, die am Freitag vom Nationalen Statistikinstitut (INS) veröffentlicht wurden. Der Rückgang der Nettoexporte um 2,9 %, der sich aus dem Rückgang der Exporte von Waren und Dienstleistungen um 3,6 % bei gleichzeitigem Anstieg der Importe um 3,4 % ergab, wirkte sich negativ auf das BIP-Wachstum aus.

     

    Gewerkschafter der Damen-Werft, die von einem niederländischen Unternehmen in der südostrumänischen Stadt Mangalia betrieben wird, haben heute gemeinsam mit entlassenen oder untätig gebliebenen Arbeitnehmern Streikposten vor der niederländischen Botschaft und dem Sitz des Verwalters in Bukarest aufgestellt. Die Ankündigung stammt von der Gewerkschaft “Navalistul”, die in einer Erklärung erklärte, dass die Aktion auf die schwere Krise der Werft hinweisen soll. Es bestehe die Gefahr, dass die Werft geschlossen werde, was Auswirkungen auf die gesamte örtliche Gemeinschaft habe.

     

    Der rumänische Meister CS Dinamo Bukarest besiegte am Donnerstagabend in Odense im letzten Spiel der Gruppe A der Handball-Champions-League der Männer die dänische Mannschaft Fredericia HK mit 37:32. Dinamo, das sich bereits für die Play-offs qualifiziert hatte, schloss die Gruppe als Fünfter ab und trifft nun im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale auf den deutschen SC Magdeburg. Im Fußball unterlag der rumänische Meister FCSB im Hinspiel des Achtelfinales der Europa League zu Hause dem französischen Team Olympique Lyon mit 1:3. Das entscheidende Spiel findet nächste Woche in Frankreich statt.

  • Standard & Poor’s: Vertrauen ausländischer Investoren gerät ins Wanken

    Standard & Poor’s: Vertrauen ausländischer Investoren gerät ins Wanken

     

     

    Für Rumänien und seine wirtschaftlichen und finanziellen Aussichten beginnt das Jahr 2025 so, wie das vorangegangene endete: Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bewertung Rumäniens mit „BBB-“ bestätigt, was sich als „negatives Klima für Investoren“ übersetzen lässt. Ende letzten Jahres hatte auch die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die langfristige Kreditwürdigkeit Rumäniens in Fremdwährung auf negativ geändert, zuvor aber das bisherige BBB- beibehalten. Standard & Poor’s signalisiert, dass das fragmentierte und unsichere politische Umfeld die Haushaltskonsolidierung der Regierung wahrscheinlich verzögern wird.

    Die umfangreichen Ausgaben vor den Wahlen haben das Defizit auf fast 8,7 % des BIP ansteigen lassen, so die Experten der Agentur, was weit über ihren Erwartungen liegt und auf die Herausforderungen bei der Kostenkontrolle in einer sich verlangsamenden Wirtschaft hinweist. Die Experten erachten ferner, dass eine lockere Finanzpolitik die Haushaltsdefizite hoch halten wird und dass diese zunehmend durch schuldengenerierende Geldströme finanziert werden, wodurch das Vertrauen ausländischer Investoren erschüttert werden könnte.


    In einer ersten
    Stellungnahme sagte Finanzminister Barna Tánczos, die Änderung des Ausblicks der Ratingagentur von stabil auf negativ zeige die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Abbau des Haushaltsdefizits, eines sparsamen Haushalts und eines schlankeren Staates. „Rumänien wird den Investoren immer noch als sicher empfohlen. Die von der Regierung getroffenen Entscheidungen zur Reduzierung des Haushaltsdefizits und zur Stärkung des Wirtschaftswachstums müssen schnell umgesetzt werden, und zwar in der mit unseren europäischen Partnern bereits vereinbarten Form“, schrieb der Minister auf seiner Facebook-Seite. Er betonte, dass der diesjährige Haushalt, der dem Parlament in Kürze zur Genehmigung vorgelegt wird, diesen sparsamen Ansatz bei der Verwaltung der öffentlichen Gelder untermauert.

    Sollte die wirtschaftliche Entwicklung die Befürchtungen der Rating-Agenturen bestätigen und das stabile Rating langfristig verloren gehen, würde dies die Kreditkosten Rumäniens erhöhen. Analysten zufolge ist die Skepsis der Investoren und Rating-Agenturen aufgrund der politischen Instabilität und der verzögerten Strukturreformen ungebrochen. Allerdings hat die neu gebildete Koalitionsregierung aus PSD, PNL und UDMR Ende letzten Jahres eine Notverordnung verabschiedet, die den Willen zur drastischen Kürzung aller unnötigen Ausgaben zum Ausdruck bringt, um die Defizite zu verringern. Dabei handelt es ich insbesondere um die Bereiche Verwaltung, Zentralregierung und Kommunen.

    Die Exekutive hat auch die Gehälter und Renten eingefroren, mit dem Argument, dass eine Erhöhung den Haushalt in eine gefährliche Abwärtsspirale gebracht hätte. Diese Maßnahmen haben bereits eine Welle der Unzufriedenheit unter einigen Staatsbediensteten ausgelöst, so dass die Regierungskoalition sich auf ernstzunehmende soziale Proteste gefasst machen muss. Hinzu kommt, dass 2025 zwangsläufig ein Wahljahr ist, so wie 2024. Im Mai werden die Bürger Rumäniens einen neuen Präsidenten wählen, nachdem das Verfassungsgericht die Präsidentschaftswahlen im vergangenen Dezember mit der Begründung annulliert hatte, dass das Wahlverfahren fehlerhaft gewesen sei.

  • Nach Aussichten der Weltbank: rumänische Wirtschaft schrumpft in den nächsten zwei Jahren

    Nach Aussichten der Weltbank: rumänische Wirtschaft schrumpft in den nächsten zwei Jahren

    Die rumänische Wirtschaft wird in diesem Jahr um 2,1 % wachsen, gegenüber 3,8 %, wie Mitte letzten Jahres geschätzt, so der jüngste Bericht „Global Economic Prospects“ der Weltbank. Die Prognose der Weltbank für das nächste Jahr sinkt ebenfalls, und zwar von 3,8 % auf 2,6 %. Nach Angaben der Weltbank wird sich das Wachstum in Mitteleuropa dank der robusten privaten Nachfrage voraussichtlich auf 2,8 % im Jahr 2025 und 3 % im Jahr 2026 erholen. Allerdings wird erwartet, dass das Exportwachstum in Mitteleuropa bescheiden bleibt und hinter dem ebenfalls gedämpften Wachstum des Euroraums zurückbleibt.

     

    Die Experten der internationalen Institution gehen davon aus, dass sich das Investitionsniveau, insbesondere in Polen und Rumänien, aufgrund von Strukturreformen und verzögerten EU-Mitteln verbessern wird. Für diese Länder wurden 19 % bzw. 33 % der Mittel aus dem Konjunktur- und Resilienzplan freigegeben, wobei etwa 13 % der Ziele erreicht und positiv bewertet wurden, heißt es in dem Bericht. Trotz des Zuflusses von EU-Mitteln haben die kürzlich angekündigten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung zu einer deutlichen Abwärtskorrektur für die Aussicht der rumänischen Wirtschaft seit Juni beigetragen, so die Weltbank.

     

    Anfang Februar wird eine IWF-Mission zu Gesprächen mit Vertretern der neuen rumänischen Regierung und der Nationalbank nach Bukarest reisen. Ziel des Besuchs ist es, die jüngsten wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen zu analysieren und die makroökonomischen Aussichten zu aktualisieren. Ende letzten Jahres senkte die Ratingagentur Fitch ihre Prognosen für das Wachstum des rumänischen Bruttoinlandsprodukts in den Jahren 2025 und 2026 auf 1,4 % bzw. 2,2 %, da die Erholung im Euroraum schwächer ausfällt. Darüber hinaus prognostiziert die Weltbank, dass das BIP im Euroraum im Jahr 2025 nur um 1 % wachsen wird, nachdem sie im Juni noch einen Anstieg von 1,4 % vorausgesagt hatte.

     

    Die Verschlechterung der Aussichten erfolgt vor dem Hintergrund eines schwachen Verbrauchs, geringer Unternehmensinvestitionen und einer schleppenden Industrieentwicklung. Die Weltbank warnt vor den Auswirkungen der Probleme, mit denen Deutschland konfrontiert ist, das fast 30 % des BIP der Eurozone erwirtschaftet. Darüber hinaus warnte die Weltbank, dass mögliche zusätzliche US-Zölle in Höhe von 10 % das bereits schwache globale Wirtschaftswachstum um 0,3 Prozentpunkte verringern könnten, wenn die US-Handelspartner ihre eigenen Zölle einführen. Mögliche zusätzliche Zölle würden das US-Wirtschaftswachstum um 0,9 % verringern, das für 2025 auf 2,3 % geschätzt wird. Die ausländischen Direktinvestitionen in den Entwicklungsländern sind heute nur noch halb so hoch wie im Jahr 2000, und die weltweiten Handelsbeschränkungen sind fünfmal höher als im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019, so die Einschätzung der Weltbank.

  • Neue Europäische Kommission steht fest

    Neue Europäische Kommission steht fest

    In ihrer Rede versprach von der Leyen, die stagnierende Wirtschaft der Union wiederzubeleben, die Wettbewerbsfähigkeit anzukurbeln, die Bürokratie abzubauen, Investitionsblockaden zu lösen und die Innovationslücke zu den USA und China zu schließen. Die Unterstützung der Ukraine, die Verteidigung, die Steuerung der Migration, neue Klimamaßnahmen, die Haushaltsreform und die Rechtsstaatlichkeit werden ebenfalls zu den Prioritäten ihres Teams gehören. „Unser Kampf für die Freiheit mag anders aussehen als bei früheren Generationen.

     

     

    Aber es steht genauso viel auf dem Spiel“, sagte von der Leyen den Abgeordneten. „Diese Freiheiten gibt es nicht umsonst. Wir werden schwierige Entscheidungen treffen müssen. Es wird massive Investitionen in unsere Sicherheit und unseren Wohlstand erfordern. Und vor allem wird es bedeuten, dass wir geeint und unseren Werten treu bleiben, Wege finden werden, um miteinander zu arbeiten – und die Fragmentierung zu überwinden“, betonte von der Leyen. Die erste Initiative der Europäischen Kommission wird der Kompass für Wettbewerbsfähigkeit sein, ein strategischer Plan zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft, der sich auf drei Säulen stützt: Innovation, Plan für die Industrie und wirtschaftliche Sicherheit, was mehr europäische Autonomie voraussetzt.

     

     

    Zu den neuen Exekutiv-Vizepräsidenten der Kommission gehört die Rumänin Roxana , der beruflichen Bildung und bestimmter bildungspolitischer Maßnahmen zuständig sein wird. Auch der neue soziale Klimafonds fällt in ihren Zuständigkeitsbereich, aus dem Rumänien 6 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Verringerung der Energiearmut erhalten soll. Mînzatu wird auch einige der Maßnahmen zur Vorbereitung der Gesellschaft auf Krisen koordinieren, ein neues Konzept in der europäischen Politik. Dabei geht es auch darum, die Gesellschaft zu erziehen und darauf vorzubereiten, mit Manipulationen umzugehen. Ursula von der Leyen sagte auch, dass die Union mehr Geld bereitstellen müsse, um mit den Militärausgaben Russlands gleichzuziehen, die 9 % des BIP ausmachen, während sie in Europa im Durchschnitt nur 1,9 % betragen.

     

     

    Die Abstimmung am Mittwoch über die neue Europäische Kommission spiegelt die Zersplitterung innerhalb des derzeitigen Europäischen Parlaments wider, in dem es keine stabile Mehrheit gibt, das aber zum ersten Mal seit 1999 keinen der vorgeschlagenen Kommissare abgelehnt hat, wie Politico berichtet. Die neue Kommission erhielt am Mittwoch weniger Stimmen als ihre Präsidentin Ursula von der Leyen im letzten Sommer und hat mit 54% die geringste Unterstützung des Europäischen Parlaments seit 1993. Nach der Abstimmung sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola, sie sei zuversichtlich, dass das Parlament gut mit der neuen Kommission zusammenarbeiten werde.

  • 14.11.2024

    14.11.2024

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rumäniens hat sich im dritten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorquartal nicht verändert, während es im Vergleich zum selben Quartal 2023 um 0,2 % gesunken ist, wie die am Donnerstag vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlichten Daten zeigen. Im jüngsten Bericht „World Economic Outlook“, der kürzlich veröffentlicht wurde, hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für die rumänische Wirtschaft in diesem Jahr von ursprünglich 2,8 % im April auf 1,9 % nach unten korrigiert. In Bukarest hat die Nationale Kommission für Strategie und Prognose im September ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von zuvor 3,4 % auf 2,8 % gesenkt.

    In Bukarest ist das Gesetz verabschiedet worden, das den Mindestlohn auf die Hälfte des landesweiten Durchschnittslohns anheben soll. Es wird am ersten Tag des kommenden Jahres in Kraft treten. Die Erhöhungen werden auf Basis einer Formel erfolgen, die auf klaren wirtschaftlichen Indikatoren beruht. In einer ersten Stufe wird der Bruttomindestlohn auf 4.050 Lei (etwa 800 Euro) festgelegt, gemäß einer Vereinbarung zwischen Regierung, Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern. Dies entspricht einer Erhöhung auf 47 bis 52 % des durchschnittlichen Bruttoeinkommens im Land, basierend auf einer Berechnungsformel des Arbeitsministeriums unter Berücksichtigung von Faktoren wie Kaufkraft, Lohnwachstumsrate und nationaler Arbeitsproduktivität. Etwa 1.800.000 Personen werden von dieser Lohnerhöhung profitieren.

    Premierminister Marcel Ciolacu hat am Mittwoch in London mit seinem britischen Amtskollegen Keir Starmer über Sicherheitsfragen und die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen. Zuvor nahm er an einem Wirtschaftsforum teil, auf dem die rumänischen Interessenbereiche für britische Investoren vorgestellt wurden, und traf sich mit Vertretern der rumänischen Diaspora. Die rumänische Gemeinschaft in Großbritannien wird auf über 1,2 Millionen Personen geschätzt. Der zweitägige Besuch von Marcel Ciolacu war der erste eines rumänischen Premierministers im Vereinigten Königreich seit 17 Jahren.

    Als entscheidendes Gremium hat der Senat in Bukarest das Gesetz zum Kauf von 32 F-35-Kampfflugzeugen aus den USA durch Rumänien genehmigt. Das F-35-Flugzeug verfügt über sehr fortschrittliche technische Fähigkeiten, insbesondere die STEALTH-Eigenschaft, die für ein geringes Radarsignal sorgt. Die 32 F-35-Flugzeuge sollen ab 2030 nach und nach die im letzten Jahrzehnt von Rumänien gekauften gebrauchten F-16-Flugzeuge ersetzen. In der Folge plant Bukarest den Kauf weiterer 16 F-35, mit dem Ziel, insgesamt drei vollständige Kampfflugzeug-Staffeln zu bilden. Laut der US-Firma Lockheed Martin wurden bisher über 1.060 F-35-Flugzeuge gebaut, die mehr als 940.000 Flugstunden absolviert haben. Weltweit wurden bereits über 2.600 Piloten und 17.000 Techniker geschult. 19 Länder, hauptsächlich aus der NATO, sind an diesem Programm beteiligt. Mehr dazu nach den Nachrichten.

    Die neue Verfassung der Republik Moldau, die durch das Referendum vom 20. Oktober geändert wurde, wurde am Mittwoch im Amtsblatt von Chișinău veröffentlicht. In der neuen Fassung ist die EU-Integration ein strategisches Ziel des Landes, der europäische Weg ist unumkehrbar, und die Identität des Volkes der Republik Moldau ist europäisch, berichtet Radio Chișinău. Die neue Verfassung besagt zudem, dass die rumänische Sprache die offizielle Staatssprache in der Republik Moldau ist. Das Referendum vom 20. Oktober erhielt eine knappe Mehrheit: 50,38 % der Wähler stimmten für die Änderung der Verfassung zur EU-Annäherung der Republik Moldau; die Differenz zur „Nein“-Option betrug 11.400 Stimmen.

  • Wirtschaftsaussichten Rumäniens

    Wirtschaftsaussichten Rumäniens

    Der Internationale Währungsfonds hat seine Schätzungen für das Wachstum der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr nach unten korrigiert, von 2,8 %, wie im April prognostiziert, auf 1,9 % im jüngsten Bericht, der von der globalen Finanzinstitution veröffentlicht wurde. Die durchschnittliche jährliche Inflation dürfte Ende 2024 5,3 % und im nächsten Jahr 3,6 % erreichen, und die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich bei 5,6 % bleiben und 2025 auf 5,4 % sinken. Das Leistungsbilanzdefizit wird in diesem Jahr auf 7,5 % des BIP und im nächsten Jahr auf 7 % geschätzt.

     

    Fast zeitgleich mit den IWF-Prognosen veröffentlicht das Europäische Statistikamt (Eurostat) Daten, aus denen hervorgeht, dass das öffentliche Defizit in der Europäischen Union von 3,2 % des BIP im Jahr 2022 auf 3,5 % im Jahr 2023 gestiegen ist, wobei die höchsten Werte im vergangenen Jahr in Italien (minus 7,2 %), Ungarn (minus 6,7 %) und Rumänien (minus 6,5 %) verzeichnet wurden. Im Falle Rumäniens zeigen die Eurostat-Daten, dass das öffentliche Defizit von einem Wert von über 88 Milliarden Lei im Jahr 2022 auf fast 105 Milliarden Lei im vergangenen Jahr gestiegen ist (1 Euro = ca. 5 Lei – Anm. d. Red.). Dies angesichts der Tatsache, dass die Staatsausgaben von 40,4 % des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 auf 40,3 % im letzten Jahr und die Einnahmen von 34 % auf 33,7 % gesunken sind.

     

    Zuvor hatte die internationale Rating-Agentur Standard & Poor’s das gute Rating der Staatsschulden und den stabilen Ausblick Rumäniens erneut bestätigt. Die Agentur warnte jedoch, dass das Rating Rumäniens herabgestuft werden könnte, wenn das Defizit weiterhin die Prognosen übersteigt und andere Ungleichgewichte wie die hohe Inflation oder das Leistungsbilanzdefizit, d. h. die Differenz zwischen hohen Einfuhren und niedrigen Ausfuhren, fortbestehen. Standard & Poor’s prognostiziert außerdem, dass die derzeitigen Ausgaben vor den Wahlen, die durch Erhöhungen der Renten und der Gehälter im öffentlichen Sektor gekennzeichnet sind, das Defizit Rumäniens in diesem Jahr auf 7,3 % ansteigen lassen werden.

     

    Da die makroökonomischen Statistiken viele Rumänen, die immer noch arm sind und deren Kaufkraft durch die galoppierende Inflation der letzten Jahre dramatisch geschwächt wurde, wenig beeindrucken, haben die Politiker beschlossen, ihnen ein gewisses Maß an Trost zu spenden. Etwas mehr als einen Monat vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hat die Abgeordnetenkammer in Bukarest als Entscheidungsgremium den Entwurf eines Gesetzes über einen angemessenen Mindestlohn verabschiedet. Mit dem Gesetz wird eine europäische Richtlinie umgesetzt, die darauf abzielt, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern. Das Dokument sieht vor, dass der garantierte Mindestbruttogrundlohn jährlich im Rahmen regelmäßiger Aktualisierungen nach Anhörung der repräsentativen Gewerkschaften und Arbeitgeber auf nationaler Ebene festgelegt wird und die Lebenshaltungskosten sowie wirtschaftliche und soziale Indikatoren berücksichtigt. Der Wert des Bruttomindestlohns sollte zwischen 47 und 52 % des Durchschnittslohns in der Wirtschaft liegen.

  • Globale Unsicherheit: Ausländische Direktinvestitionen gehen deutlich zurück

    Globale Unsicherheit: Ausländische Direktinvestitionen gehen deutlich zurück

    Die Rumänische Nationalbank hat einen deutlichen Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 bekannt gegeben. Deren Nettozufluss im Jahr 2023 belief sich auf fast 6,75 Mrd. Euro, was einem Rückgang von rund 36% gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres entspricht.

    Nach Ansicht von Experten der Zentralbank entspricht diese Entwicklung dem internationalen Trend und ist vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen zurückzuführen. Die vorsichtige Haltung der Investoren stünde vor allem im Zusammenhang mit dem anhaltenden Krieg im Nachbarland Ukraine und dem Konflikt im Nahen Osten. Andere Stimmen behaupten, dass die Zurückhaltung durch die Verlangsamung des deutsch-französischen Wirtschaftsmotors Europas noch verstärkt wurde.

    Die größten ausländischen Direktinvestitionen wurden in der Industrie, der Finanzvermittlung, dem Versicherungswesen und dem Handel getätigt. Deren Gesamtbetrag erreichte Ende 2023 118 Mrd. EUR. Der Finanzanalyst Adrian Codirlașu stellt fest, dass sich dieser Abwärtstrend 2024 fortsetzt: Es sind etwa 800 Millionen Euro weniger. Fachleute sprechen von einer Lücke, die durch inländische Investitionen gefüllt werden könnte.

    Nach Angaben des für Investitionen zuständigen Ministers Adrian Câciu beläuft sich die Gesamtsumme der vom rumänischen Staat zugesagten Finanzierung auf 155 Milliarden Euro – etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts. Das Geld stammt entweder aus dem nationalen Haushalt, aus nicht rückzahlbaren europäischen Fonds oder dem Nationalen Konjunktur- und Resilienzplan.

    Die Regierung in Bukarest hat außerdem kürzlich ein strategisches Entwicklungspaket mit Programmen für die Wirtschaft geschnürt. Das wichtigste ist das nationale Förderprogramm für die Großindustrie in Höhe von 1 Milliarde Euro. Geplant sind außerdem eine staatliche Beihilferegelung in Höhe von 500 Mio. EUR und Steuererleichterungen für strategische Investitionen in der verarbeitenden Industrie in Höhe von mehr als 150 Mio. EUR. Die begünstigten Unternehmen müssen unmittelbar mindestens 250 Arbeitsplätze schaffen und in Regionen angesiedelt sein, deren Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt unter dem nationalen Durchschnitt liegt.

    Die Regierung verspricht außerdem 250 Millionen Euro pro Jahr für Unternehmen, die in die Produktion von Industrierohstoffen investieren. All dies könne nicht ohne eine öffentlich-private Partnerschaft erreicht werden, räumen die Verantwortlichen ein. Ferner müsse Rumänien weiterhin Kredite aufnehmen, um die begonnenen Großprojekte zu vollenden – neue Autobahnen, Krankenhäuser, Stadien oder Sporthallen, renovierte Schulen, Häfen und modernisierte Eisenbahnen. Allerdings würden die Kredite auf natürliche Weise zurückgezahlt werden, im sogenannten wirtschaftlichen Ökosystem, das durch diese Investitionen geschaffen wird.

  • Haushaltskorrektur basiert auf höheres Defizit zugunsten von Investitionen

    Haushaltskorrektur basiert auf höheres Defizit zugunsten von Investitionen

     

     

    Die Bukarester Regierung will die erste Haushaltskorrektur in diesem Jahr verabschieden, was zu einer Erhöhung des Haushaltsdefizits führen wird. Premierminister Marcel Ciolacu hält die Korrektur für nachhaltig, da 84 % des Defizits Investitionsausgaben sind und das Geld an den Staat zurückfließen wird. Die Umschichtung werde positiv ausfallen und auf höhere Einnahmen und einem Anstieg des Defizits auf 6,9 % beruhen, so die Regierung. Der Premierminister betonte, dass weiterhin die Investitionen und nicht der Konsum gefördert werden sollten. Als Beispiel nannte er die Autobahnen, die achtmal mehr Geld einbringen, als für ihren Bau ausgegeben wurde:

    Natürlich überweist der Staat zunächst das Geld an den Verkehrsminister Sorin Grindeanu, der es an die Unternehmen weiterleitet, und diese stellen unsere Autobahnen fertig, auf die wir seit 30 Jahren warten. Mit einer Verzögerung von einem oder zwei Monaten fließen dann die Steuern an den Staat zurück. Darüber hinaus werden in der nächsten Periode die Ausgaben für Infrastruktur und Wirtschaft Einnahmen um ein Vielfaches generieren. Wenn wir beispielsweise einen Euro investieren, erhält der Staat 6 oder 8 Euro zurück, und zwar in jenen Bereichen, in die wir derzeit sehr viel investiert haben.“

     

    Der Premierminister fügte noch hinzu auch, dass die Kürzungen bei unnötigen öffentlichen Ausgaben fortgesetzt werden. Seiner Meinung nach dürfe das Haushaltsdefizit nur infolge von Investitionen entstehen. Nach der Korrektur erhalten die Bereiche Gesundheit, Verkehr und Bildung zusätzliche Mittel. Die Zuwendungen für die Sozialversicherung werden ebenfalls aufgestockt, um die neu berechneten Renten, die seit dem 1. September angehoben wurden, sowie die Arbeitslosenunterstützung und die damit verbundenen Sozialversicherungsbeiträge auszuzahlen. Die Ministerien für Gesundheit, Inneres, europäische Projekte, Landwirtschaft und Energie erhalten ebenfalls zusätzliche Mittel. Einige Ressorts und staatliche Stellen werden hingegen über kleinere Budgets verfügen. Dazu gehören das Generalsekretariat der Regierung, das Wirtschaftsministerium, der Senat und die Abgeordnetenkammer, der für Telekommunikation zuständige Geheimdienst (STS) und das Ministerium für Entwicklung.

    Die vorgeschlagene Haushaltskorrektur stützt sich auf eine deutliche Erhöhung der Einnahmen und Ausgaben. Den Angaben zufolge werde dies zu einem um 2 % höheren Defizit führen – Anfang des Jahres hatten die Haushaltsplaner das Defizit noch auf 5 % geschätzt. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer von 3,4 % auf 2,8 % des BIP nach unten korrigierten Wirtschaftswachstumsprognose. Die Nationale Kommission für Strategie und Prognosen (CNSP) prognostiziert ein BIP-Wachstum von 3,5 % im Jahr 2025 und von 3,7 % im Jahr 2026.

    Für das Jahresende wird eine Inflationsrate von 4,5 % prognostiziert, die somit über dem vorgegebenen 4 %-Ziel der Nationalbank liegt. Im nächsten Jahr soll die Inflation auf 3,8 % und im Jahr 2026 auf 2,9 % sinken, so die Schätzung. Das Handelsbilanzdefizit wird sich nach Angaben der Prognosekommission von 28,9 Mrd. EUR im vergangenen Jahr auf 32,7 Mrd. EUR in diesem Jahr erhöhen, nachdem die Ausfuhren um 1,8 % und die Einfuhren um 4,5 % zugenommen haben. Der durchschnittliche Wechselkurs wird in diesem Jahr auf 4,98 Lei/Euro geschätzt, und der durchschnittliche monatliche Nettolohn könnte bis Ende 2024 um 14,8 % und damit bis zu 5.066 Lei (umgerechnet etwa 1020 EUR) steigen.

  • Investitionsstandort Rumänien: Attraktivität nimmt zu in den nächsten drei Jahren

    Investitionsstandort Rumänien: Attraktivität nimmt zu in den nächsten drei Jahren

    Laut einer Umfrage der Finanzberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young erwarten 67% der Investoren in Rumänien eine Steigerung der Attraktivität des Landes als Investitionsstandort in den nächsten drei Jahren. Dem Dokument zufolge sinkt die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze in Rumänien zwischen 2022 und 2023 um 8%, von 6.460 auf 5.935. Bei diesem Indikator und im allgemeinen Kontext Mittel- und Osteuropas schnitt Ungarn 2023 besser ab als Rumänien, aber unser Land überholte Griechenland und Bulgarien bei der Zahl der ausländischen Direktinvestitionsprojekte.

    Gleichzeitig liegt Rumänien bei der durchschnittlichen Zahl der pro Projekt geschaffenen Arbeitsplätze auf Platz 5 und übertrifft damit stärkere Länder wie Polen. Die Umfrage zeigt auch, dass 46% der befragten CEOs Rumänien im vergangenen Jahr für einen robusten und widerstandsfähigen Markt für Investitionen hielten und angaben, dass sie in naher Zukunft eine Konsolidierung oder Ausweitung ihrer Aktivitäten in diesem Land planen. Der Zugang zu nicht rückzahlbaren Finanzierungen wird von 72% der Investoren als ein entscheidender Faktor angesehen.

    Zu den Sektoren, die für sie von Interesse sind, gehören Software und IT-Dienstleistungen, Transport und Logistik sowie Elektronik, die bei der Anwerbung ausländischer Direktinvestitionen dominieren. Die Integration neuer Technologien und der Zugang zu gut ausgebildeten Arbeitskräften sind von entscheidender Bedeutung und stärken Rumäniens Position als attraktives Ziel für nachhaltige Investitionen mit erheblichen langfristigen Auswirkungen, heißt es in der Studie.

    Bukarest ist mit einem beachtlichen Anteil von 40% weiterhin das wichtigste Ziel für ausländische Direktinvestitionen. Iași im Nordosten und Temeschwar im Westen zogen jeweils drei Investitionsprojekte an, während Klausenburg im Nordwesten und Kronstadt im Zentrum jeweils zwei anzogen. Das Investitionsmuster deutet jedoch auf eine Abkehr von der traditionellen Konzentration auf große Wirtschaftszentren und auf eine breitere Streuung von Projekten in kleineren Städten hin. Die Großinvestoren bleiben indes unverändert. Deutschland behauptete seine führende Position mit 16 Projekten, genauso viele wie im Jahr 2022, gefolgt vom Vereinigten Königreich und den USA mit jeweils 6 Projekten.

    Der Studie zufolge sind die Investoren der Meinung, dass sich Rumänien durch sein günstiges Steuersystem, die Einführung neuer Technologien und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften auszeichnet. Die Studie wurde zwischen Februar und März 2024 online bei einer repräsentativen Stichprobe von 100 Entscheidungsträgern auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene durchgeführt. Die Hälfte der Befragten ist in Rumänien ansässig, 40% in anderen europäischen Ländern, 6% in den USA und der Rest in Japan, China, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

  • Italiens Präsident Matarella: „Wir wollen Rumäniens vollständigen Schengen-Beitritt”

    Italiens Präsident Matarella: „Wir wollen Rumäniens vollständigen Schengen-Beitritt”

    Wir wollen, dass Rumänien auch mit seinen Landgrenzen dem Schengen-Raum beitritt, sagte Matarella zum Auftakt der Gespräche in Bukarest. Klaus Iohannis begrüßte die soliden Grundlagen für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit mit Italien auf mehreren Ebenen, auch im europäischen und euro-atlantischen Rahmen. Der Handel zwischen Rumänien und Italien habe im vergangenen Jahr 20 Milliarden Euro erreicht, so der Präsident, der das Treffen als Fortsetzung des ständigen Dialogs zwischen den beiden Ländern bezeichnete. Iohannis begrüßte auch den wertvollen Beitrag Italiens zur Sicherheit der Nachbargebiete Rumäniens. Er wies darauf hin, dass beide Länder weiterhin mit allen Verbündeten zusammenarbeiten werden, um die Rolle der NATO bei der Verhinderung eines Krieges zu stärken.

    Wir haben unsere Sicherheitsbedenken  erörtert, die sich aus dem anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine ergeben, der starke negative Auswirkungen auf die Region, aber auch auf den gesamten euro-atlantischen Raum hat. Wir werden weiterhin zusammenarbeiten, um die Rolle der NATO bei der Verhinderung eines Krieges und der Verteidigung unserer Staaten zu stärken, indem wir ihre Abschreckungs- und Verteidigungsposition an der Ost- und Südflanke ausbauen. 

    Auf die Erweiterung der Europäischen Union angesprochen äußerte der italienische Präsident die Hoffnung, dass die Ukraine und die Republik Moldau so bald wie möglich beitreten werden. Sergio Mattarella verwies auch auf seinen Besuch in Chișinău zuvor.

    Für uns ist es unabdingbar, die Europäische Union zu erweitern und die Kandidatenländer einzubeziehen. Ich war in der Moldau zu Besuch und habe meine Unterstützung für die Republik Moldau und meine Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Wir haben ähnliche Positionen zum Beitrittsprozess, zum schnellstmöglichen Beitritt dieser Länder zur Europäischen Union. 

    Im Dialog mit Ministerpräsident Marcel Ciolacu betonte das italienische Staatsoberhaupt die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit als Grundpfeiler der bilateralen Beziehungen. Die rumänisch-italienische wirtschaftliche Zusammenarbeit, die gemeinsamen Werte und die Verbindungen zwischen den Bürgern machten die bilateralen Beziehungen noch stärker, so der Ministerpräsident. Ein wichtiger Punkt der Gespräche betraf die Rumänen in Italien, eine der größten rumänischen Gemeinschaften im Ausland. In diesem Zusammenhang begrüßte Marcel Ciolacu die Unterstützung der italienischen Behörden für die Integration der rumänischen Gemeinschaft, die Achtung ihrer Rechte und die Anerkennung der Vorteile, die sie der italienischen Gesellschaft bringt.

  • Confidex-Index: rumänische Geschäftsleute zuversichtlich über Entwicklung der Wirtschaft

    Confidex-Index: rumänische Geschäftsleute zuversichtlich über Entwicklung der Wirtschaft

    Vor dem Hintergrund des Rückgangs der Inflation, des Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts und des gestiegenen Optimismus des nationalen und internationalen Geschäftsumfelds in Bezug auf die Entwicklung der Wirtschaft übertraf der Wert den bisherigen Höchstwert von 50,2, der in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres verzeichnet wurde.
    Der besagten Studie zufolge ist der Anteil der Manager, die den Zustand der rumänischen Wirtschaft optimistisch einschätzen, auf 34% gestiegen, verglichen mit 26% im vorangegangenen Halbjahr. Allerdings sind 38% von ihnen nach wie vor zurückhaltend.

    Die Zahlen sind ein Indikator für die Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der rumänischen Unternehmen gegenüber den abrupten Veränderungen der Marktbedingungen, mit denen sie in den letzten Jahren konfrontiert waren, beginnend mit der COVID-19-Pandemie, gefolgt vom Anstieg der Energiepreise, dann dem Krieg in der Ukraine, den Steueränderungen und der Inflationswelle, die noch nicht abgeschlossen ist, so die Confidex-Studie. Der Studie zufolge sind die Dienstleistungsunternehmen äußerst optimistisch, gefolgt von IT, Bauwesen und Handel. Im Gegensatz dazu sind die Unternehmen in der Landwirtschaft, der Energiewirtschaft und der Industrie vorsichtiger.

    Darüber hinaus hat Rumänien nach dem Jahr 2000 erhebliche Fortschritte bei der Verringerung des Rückstands gegenüber den Industrieländern gemacht und verzeichnete den schnellsten Anstieg der Arbeitsproduktivität in Mittel- und Osteuropa, so Csaba Bálint, Vorstandsmitglied der Zentralbank. Ihm zufolge erreichte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Vergleich zur Kaufkraft über 75% des europäischen Durchschnitts, eine Entwicklung, die durch die Anhäufung ausländischer Direktinvestitionen und die Beibehaltung einer niedrigen Staatsverschuldung für eine Weile unterstützt wurde.

    Csaba Bálint: “Alle Landkreise in Rumänien haben in den letzten fast zweieinhalb Jahrzehnten erhebliche Fortschritte beim BIP pro Kopf gemacht, aber die regionalen Unterschiede haben zugenommen. Bisher haben wir von einer relativ niedrigen Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP profitiert, was uns Spielraum zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums verschafft hat, aber der Anstieg der Schulden hat auch Schwachstellen geschaffen. Als Rumänien die Defizite schnell wieder aufholte, traten erhebliche Ungleichgewichte auf; sowohl das Haushaltsdefizit als auch das Leistungsbilanzdefizit sind seit vielen Jahren sehr hoch”.

    Die effiziente Absorption europäischer Gelder ist sehr wichtig für die Finanzierung von Investitionen, aber auch die Haushaltsanpassung oder die Entdeckung eigener Quellen des Wirtschaftswachstums sind nach Ansicht des Nationalbankbeamten unerlässlich. In der Frühjahrsprognose schätzt die Europäische Kommission ein Wachstum der rumänischen Wirtschaft von 3,3%, aber auch ein Defizit von fast 7% des BIP, das größte in der Europäischen Union.

  • Nationalbank BNR veröffentlicht aktualisierten Inflationsbericht

    Nationalbank BNR veröffentlicht aktualisierten Inflationsbericht

    Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat ihre Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres von 4,7% auf 4,9% angehoben. Gleichzeitig behielt sie die Inflationsprognose für das Ende des nächsten Jahres bei 3,5 % bei. Gouverneur Mugur Isărescu stellte am Mittwoch den aktualisierten Inflationsbericht der Rumänischen Nationalbank vor und erläuterte, warum das Niveau dieses Indikators am Ende des Jahres höher sein wird als zuvor geschätzt. Die Inflation werde zwar weiter sinken, aber langsamer als erwartet, sagte Isărescu. Ihm zufolge versucht die BNR, die Inflation zu senken, ohne eine Rezession zu verursachen. Der Gouverneur der Zentralbank sagt, dass die Rückkehr der Inflation in den Zielbereich auch stark davon abhängt, wann die BNR die Entscheidung zur Senkung des Leitzinses trifft, aber auch davon, welches Niveau sie erreicht.

    Anfang dieser Woche beschloss der Verwaltungsrat der Nationalbank, den geldpolitischen Zinssatz, der auch als „Leitzins“ bezeichnet wird, bei 7% pro Jahr zu belassen.  Der Gouverneur der BNR sagte auch, dass eine günstige Entwicklung der Inflation in diesem Monat den Zentralbankrat dazu veranlassen könnte, eine Entscheidung über die Senkung des Leitzinses, der alle von den Geschäftsbanken erhobenen Zinssätze beeinflusst, zu beschleunigen, aber dies hängt von der gesamten inländischen Wirtschaftsentwicklung sowie von der internationalen Situation ab.

    Mugur Isărescu schließt jedoch nicht aus, dass sie auf die zweite Jahreshälfte verschoben wird oder 2024 gar nicht stattfindet. Andererseits schätzte er ein, dass die Einkommen im Allgemeinen deutlich stärker steigen als die Produktivität, was sich erheblich auf die Inflation auswirken wird, und sagte, er erwarte, dass auch die Produktivität steigen wird. Der BNR-Gouverneur äußerte sich zu den jüngsten Statistiken, aus denen hervorgeht, dass der durchschnittliche Nettolohn im März den Gegenwert von 1.000 Euro überschritten hat.

    Die größten Unsicherheiten und Risiken für die Inflationsentwicklung gehen nach wie vor von der Haushalts- und Einnahmenpolitik aus, und zwar im Zusammenhang mit dem hohen Haushaltsdefizit, der Lohndynamik und zusätzlichen haushaltspolitischen Maßnahmen, die zur weiteren Haushaltskonsolidierung ergriffen werden könnten, aber auch mit den möglichen Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Die jährliche Inflationsrate ging weiter zurück und erreichte im April 5,9 % gegenüber 6,61 % im März, teilte das Nationale Institut für Statistik diese Woche mit. Die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen stiegen leicht um weniger als ein Prozent. Dagegen wurden Nicht-Nahrungsmittel billiger. In der Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission bleibt das rumänische Wirtschaftswachstum mit 3,3 % pro Jahr eines der stärksten in der EU, allerdings mit der höchsten Inflationsrate von fast 6 %, mehr als das Doppelte des europäischen Durchschnitts.

  • IWF korrigiert Schätzungen für das Wachstum rumänischer Wirtschaft nach unten

    IWF korrigiert Schätzungen für das Wachstum rumänischer Wirtschaft nach unten

    Was die Weltwirtschaft betrifft, so kündigte der Internationale Währungsfonds an, dass sie mit 3,2 Prozent etwas stärker wachsen werde als erwartet, warnte aber die Zentralbanken davor, die Referenzzinssätze zu schnell zu senken. Nach Ansicht der internationalen Finanzinstitution besteht die Gefahr, dass die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu einem Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise führt. Was Rumänien anbelangt, so wird das Land nach Schätzungen des IWF in diesem Jahr eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 6 % und im Jahr 2025 von 4 % verzeichnen. Im Oktober schätzte der IWF für Rumänien einen durchschnittlichen jährlichen Inflationsanstieg von 5,8 % im Jahr 2024. Kürzlich hat die Nationalbank beschlossen, den geldpolitischen Zinssatz auf dem Niveau von 7 % zu belassen, dem höchsten in Europa. Die jährliche Inflationsrate wird nach Angaben der Zentralbank in den kommenden Monaten weiter sinken, selbst wenn langsamer als im letzten Jahr und etwas stärker als erwartet.

    Nach Ansicht der Nationalbank werden die Risiken, die sich aus der künftigen Haushalts- und Einnahmenpolitik ergeben, kurzfristig durch das Ergebnis des Haushaltsvollzugs in den ersten beiden Monaten des Jahres sowie durch die Lohndynamik im öffentlichen Sektor und die Folgen des neuen Rentengesetzes verstärkt. Was das Leistungsbilanzdefizit angeht, so erwartet der IWF, dass es in diesem Jahr bei 7,1 % des BIP bleiben wird, was dem im Oktober prognostizierten und im letzten Jahr gemeldeten Wert entspricht. Für 2025 sagt die internationale Finanzinstitution einen leichten Rückgang des Indikators in Rumänien voraus. Die Arbeitslosenquote schätzt der IWF für dieses Jahr auf 5,6 %, ähnlich wie im letzten Jahr.

    Eine IWF-Mission war im Januar in Bukarest, um die wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen des Landes zu analysieren und die makroökonomischen Prognosen zu überprüfen. Die Mitglieder der IWF-Mission kamen mit rumänischen Behörden zusammen, und die Diskussionen betrafen auch die Neuberechnung der Renten. Am Ende des Besuchs kam Jan Kees Martijn, der die Mission leitete, zu dem Schluss, dass sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 vor allem aufgrund des schwächeren Verbrauchs verlangsamt hat. Die Kern- und Gesamtinflation sank in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in den einstelligen Bereich, während der geldpolitische Zinssatz vorsichtig aufrechterhalten wurde. Das Leistungsbilanzdefizit ist zwar nach wie vor hoch, ist aber aufgrund der schwächeren Inlandsnachfrage und der niedrigen Preise für importierte Waren auf rund 7 % des BIP gesunken. Derzeit hat Bukarest kein Finanzierungsabkommen mit dem IWF, aber die Vertreter der internationalen Finanzinstitution führen regelmäßig Missionen in allen Mitgliedsstaaten durch.

  • Bukarest und Chişinău wollen Wirtschaftsbeziehungen aufbauen

    Bukarest und Chişinău wollen Wirtschaftsbeziehungen aufbauen

    Der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu hat beim bilateralen Wirtschaftsforum erklärt, dass in den Beziehungen zwischen Rumänien und der Republik Moldau nun die Zeit für Investitionen und Projekte mit wirtschaftlicher Bedeutung gekommen sei. Er ermutigte die Unternehmen in der Republik Moldau, die Bukarester Börse zu nutzen, bis die Börse in Chisinau über genügend Liquidität verfügt. Marcel Ciolacu: “Der Kapitalmarkt spielt eine wesentliche Rolle für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern. Wir haben die Energiezone, in der diese Verbindung bereits auf Hochtouren läuft und die sich für die Republik Moldau im vergangenen Jahr als lebenswichtig erwiesen hat. Wir zielen darauf ab, die Republik Moldau dabei zu unterstützen, sich der Europäischen Union in großen und stetigen Schritten anzunähern. Wir helfen ihr mit rumänischen Top-Experten, die derzeit in Schlüsselpositionen in Chisinau tätig sind. Wir unterstützen mit massiven jährlichen Investitionen in Höhe von Hunderten von Millionen Euro. Wir unterstützen Chișinău ebenfalls mit einem bilateralen Handelsvolumen, das sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht hat”.

    Der Regierungschef der Republik Moldau, Dorin Recean, sagte, die Verbindung der beiden Kapitalmärkte sei nicht einfach zu bewerkstelligen, stelle aber eine Chance für die Unternehmen in der Republik Moldau dar, regional tätig zu werden. Er betonte, dass es dem Kabinett in Chișinău trotz des Krieges im Nachbarland Ukraine gelungen sei, die Wirtschaft zu stabilisieren, und dass die Republik Moldau eine unternehmensorientierte Steuer- und Haushaltspolitik betreibe, die auf den Abbau von Bürokratie und die Digitalisierung der öffentlichen Dienste abziele.

    Dorin Recean: “Was wir in der nächsten Zeit tun müssen, ist, Investoren anzulocken und das Geschäftsumfeld so zu gestalten, dass sie in die Möglichkeiten investieren, die die Republik Moldau bietet. Diese sind bereits im Energiesektor, in der Infrastruktur, in der Industrialisierung der Landwirtschaft, im IT-Sektor, im Pharmasektor und im Sektor der elektronischen Geräte vorhanden. Heute ist Rumänien der wichtigste Handelspartner der Republik Moldau und wir freuen uns, dass das Handelsvolumen steigt.” Die Börse sei ein äußerst wichtiger Pfeiler zur Unterstützung der Wirtschaft und der lokalen Unternehmen, sagte der Präsident der Bukarester Börse, Radu Hanga. Er erklärte, die von ihm geleitete Institution sei bereit, seinem moldawischen Pendant mit Know-How zur Seite zu stehen, bis dieses mit optimalen Parametern funktioniere und über die erforderliche Liquidität verfüge.

  • OECD legt Wirtschaftsgutachten für Rumänien vor

    OECD legt Wirtschaftsgutachten für Rumänien vor

    Die rumänische Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren trotz großer externer Schocks als sehr widerstandsfähig erwiesen, heißt es im Papier. Cormann sagte, dass sich das rumänische Bruttoinlandsprodukt nach der COVID-19-Pandemie stark erholte und um fünf Prozentpunkte zunahm. 
Außerdem wuchs die rumänische Wirtschaft nach dem Ausbruch des Kriegs Russlands gegen die benachbarte Ukraine um ein Prozent und im vergangenen Jahr um weitere zwei Prozent. Für die nächsten beiden Jahre wird ein stärkeres Wachstum erwartet.
    “Wir erwarten ein Wachstum von 3,1 % in diesem Jahr und von 3,3 % im Jahr 2025 und Verbesserungen auf dem Exportmarkt, die sich auch für Rumänien positiv auswirken werden. Wir erwarten einen weiteren Rückgang der Inflation, um den Konvergenzprozess Rumäniens fortzusetzen, mit einem anhaltenden Wachstum des Lebensstandards und der Einkommen in ganz Rumänien”, so der OECD-Verantwortliche.

    Rumänien müsse sich anstrengen, nachhaltige Reformen durchzuführen und die Finanzpolitik müsse die Wirtschaftspolitik unterstützen. Gleichzeitig brauche Rumänien einen klaren mittelfristigen Plan zur Haushaltskonsolidierung, meinte Cormann. Die OECD empfiehlt den rumänischen Behörden außerdem, ein progressives Steuersystem einzuführen, um Ungleichheiten zu verringern, sowie die Frühverrentung einzuschränken und das Rentenalter anzuheben.

    Premierminister Marcel Ciolacu sagte, dass der Beitritt Rumäniens zur OECD das wichtigste Projekt des Landes sei und erklärte, dass der Beitritt mehr Investitionen, eine bessere Sichtbarkeit des Landes auf der Weltwirtschaftskarte und eine effizientere Verwaltung bedeuten werde. Er versprach die wirtschaftliche und soziale Modernisierung des Landes und drückte die Hoffnung aus, dass Rumänien der Organisation mit 38 Mitgliedern beitreten werde, auf die 70 % der weltweiten Produktion und des Handels sowie 90 % der weltweiten ausländischen Direktinvestitionen entfallen. Rumänien befindet sich derzeit in einem Beitrittsprozess, der von den 26 Teilausschüssen der Organisation auf der Grundlage eines Fahrplans geprüft wird, in dem die Voraussetzungen festgelegt sind.