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  • FUßBALL: Rumänien im WM-Playoff

    FUßBALL: Rumänien im WM-Playoff

    Verhaltene Freude am Dienstagabend in der Nationalarena zu Bukarest, trotz der Qualifikation für das WM-Playoff. Mit 19 aus 30 möglichen Punkten belegte die rumänische Mannschaft am Ende der regulären Qualifikation Platz zwei der Gruppe D, hinter den autoritär dominierenden Niederlanden. Entscheidend für den Teilerfolg waren weniger die letzten beiden Siege: das 2:0 über Estland im Heimspiel gestern und das 4:0 in Andorra vier Tage zuvor. Mehr Bedeutung hatten für die Gruppendynamik die beiden Siege der Holländer gegen die direkten Mitbewerber um Rang zwei: ein überragendes 8:1 gegen Ungarn und das 2:0 im Hexenkessel von Istanbul, ebenfalls am Dienstagabend.



    Aussagekräftig genug: die nur 18.000 Zuschauer im Bukarester Stadion feierten die Tore der Niederlande im Fenerbahce-Stadion lauter und mit mehr Begeisterung als die Treffer der eigenen Spieler. Eine ähnliche Stimmung verhallte auch in den Medien — Danke Holland !“ lautete das Schlagwort am Mittwochmorgen. Angespannt sind die rumänischen Fu‎ßball-Fans vor der Auslosung des Playoff-Gegners am 21. Oktober. Die übrigen vier WM-Tickets werden von den acht besten Zweitplatzierten in Europa in jeweils doppelten Begegnungen unter sich ausgemacht.



    Rumänien ist aufgrund seiner Position in der FIFA-Weltrangliste nicht gesetzt bei der Auslosung. Deshalb kann der Gegner Portugal, Ukraine, Kroatien oder Griechenland hei‎ßen. Experten sind der Ansicht, dass mit Ausnahme der Griechen, alle anderen Mannschaften stärker sind. Aus diesem Grund und angesichts der durchschnittlichen Leistungen der Rumänen ist man noch skeptisch was die Chancen auf die WM-Teilnahme anbelangt.



    Die Karpatenkicker waren seit 15 Jahren nicht mehr bei einem WM-Turnier dabei. In den 90er Jahren hatte die sogenannte Goldene Generation um Mannschaftskapitän und Weltstar Gheorghe Hagi kein Endturnier verpasst, egal ob Welt- oder Europameisterschaft. Und bei der WM in den USA 1994 verpasste man im Viertelfinale gegen Schweden nur ganz knapp den Einzug ins Halbfinale. Der dramatische Untergang der rumänischen Fu‎ßball-Nationalmannschaft sollte 2001 seinen Lauf nehmen, diesmal mit Hagi als Nationaltrainer. Damals verlor man im Playoff vor der WM in Südkorea und Japan 2002 gegen Slowenien. Seitdem gelang den Rumänen lediglich die Teilnahme an der EM 2008, bei der man nach schwacher Leistung bereits in der Vorrunde ausschied.



    Während die Spieler aus Hagis Generation bei Europas Topmannschaften wie Real Madrid, dem FC Barcelona , dem AC Mailand oder Ajax Amsterdam unter Vertrag standen, gelingt es den heutigen Akteuren mit Müh und Not bei zweitklassigen Vereinen unterzukommen. Viele der rumänischen Fu‎ßballmacher, mit dem langlebigen Vereinsvorsitzenden Mircea Sandu an der Spitze, sind die Hauptdarsteller in Strafverfahren wegen Korruption vor Gericht.



    Es mag lächerlich scheinen, aber die Fans verbinden die Qualifikationschancen der heutigen Mannschaft eher mit dem traditionellen Glück des Trainers Victor Piturca, ein leidenschaftlicher Glücksspieler. Er ist aber der Trainer, unter dem der rumänischen Mannschaft die letzten Teilnahmen an Endturnieren gelangen: an den Europameisterschaften 2000 und 2008.

  • Turn-WM: Rumäniens Turnriegen erreichen Minimalziel

    Turn-WM: Rumäniens Turnriegen erreichen Minimalziel

    Die rumänischen Turn-Riegen gaben sich bei der WM in Antwerpen mit dem Minimalziel zufrieden: allein Larissa Iordache eroberte eine Medaille und zwar Bronze am Boden. Die Erfolgsbilanz der Rumänen hätte allerdings viel besser ausfallen können.



    Für die Männer lief die Weltmeisterschaft schwächer als erwartet. Flavius Koczi, Cristian Băţagă, Ovidiu Buidoso und Andrei Muntean zeigten enttäuschende Leistungen und verpassten alle Finalteilnahmen. Lediglich Marius Berbecar schaffte gleich bei zwei Proben den Einzug ins Finale: im Springen, wo er am Ende siebter wurde und am Barren, wo er nach einem Fehler auf Platz sechs landete.



    Bei den Frauen hatte Larisa Iordache nach der Qualifikation gute Aussichten auf einen Medaillengewinn, sowohl im Einzelmehrkampf, als auch am Schwebebalken oder am Boden. Allerdings lief die Übung am Schwebebalken doppelt schlecht für sie, sie scheiterte hier zunächst im Einzelmehrkampf, wo sie am Ende vierte wurde, und schlie‎ßlich im Finale des Schwebebalkens. Nur die Übung am Boden gelang Iordache, sie wurde dort mit der Bronzemedaille belohnt.



    Dramatisch war der Auftritt von Sandra Izbaşa am Boden: dort gelang ihr im Finale eine sehr gute Übung bis zum letzten Diagonalsprung, den sie genau wie bei den Olympischen Spielen in London verpassen sollte. Demzufolge fiel die Olympia-Siegerin von 2008 in Peking auf den siebten Rang zurück.



    Die WM in Antwerpen verstärkte den Eindruck, dass Rumäniens Turner nach wie vor zur Weltspitze gehören, aber nicht mehr so stark glänzen wie in den vergangenen Jahrzehnten. Die Turnriege der Frauen hat wegen des schrumpfenden Nachwuchses immer weniger Chancen auf die oberen Plätze. Gleichzeitig haben Länder wie Gro‎ßbritannien, Italien oder die Niederlande stark aufgeholt und die Gro‎ßmächte USA, China und Russland ihre Position gefestigt.