Category: Es grünt so grün – drei Minuten für die Umwelt

  • Lerchenjagd: Vorwand für illegale Jagd auf Singvögel?

    Lerchenjagd: Vorwand für illegale Jagd auf Singvögel?

    Vor kurzem hat das Ministerium für Gewässer und Wälder für die Jagdsaison in diesem Jahr das Abschie‎ßen von etwa 440.000 Lerchen genehmigt. Umweltschützer stemmen sich gegen diese Entscheidung und fordern die Behörden auf, die Lerche in die Liste der gesetzlich geschützten Tiere aufzunehmen. Innerhalb weniger Tage wurde die Petition von über 10.000 Rumänen unterzeichnet. Der Vertreter der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft, Ovidiu Bufnilă, dazu:



    Wir müssen sagen, dass das Schie‎ßen auf Lerchen in Rumänien, obwohl es legal ist, eine Wilderei und ein Geschäft darstellt. Bis 1996 hat man in Rumänien nie Feldlerchen gejagt. Dann gab es eine sehr starke Lobby von denen, die diese Art jagen wollten, und ich beziehe mich hier besonders auf ausländische Jäger. Es gab natürlich rumänische Vermittler und es gibt immer noch Unternehmen, die Ausländer zur Jagd nach Rumänien bringen, aber was im Moment mit der Lerche passiert, ist keine Jagd. Das Schie‎ßen auf Lerchen in Rumänien ist ein Geschäft und es ist Wilderei. Es ist ein Geschäft, weil die Lerchen Zugvögel sind, die nicht uns gehören. Sie kommen aus allen europäischen Ländern und ziehen weiter nach Afrika. Aber in Rumänien werden viele von ihnen gejagt. Das Schie‎ßen auf Lerchen stellt Wilderei dar, weil man die Lerche im Flug nicht unterscheiden kann, so dass andere gesetzlich geschützte Vögel auch erschossen werden. Die Lerchenjagd ist eine Art Täuschungsmanöver. Unter dem Vorwand, Lerchen jagen zu wollen, machen ausländische Jäger in Rumänien Jagd auf alle Singvogelarten. Es ist keine Überraschung, dass wir jahrelang Nachrichten über Vogeltransporte bekommen haben. Und nicht nur Lerchen wurden getötet, sondern auch viele andere Singvögel. Aus unserer Sicht bleibt das Jagen von Lerchen in Rumänien Wilderei, es bleibt ein Geschäft.“




    Laut Ornithologen gibt es in Rumänien nicht mehr als 850.000 Feldlerchenpaare. Die vom Minister für Gewässer und Wälder jährlich festgelegten Jagdquoten sind in den letzten Jahren leicht zurückgegangen, nachdem zahlreiche Kampagnen gestartet wurden, für die Zehntausende Unterschriften gesammelt wurden. Laut Gesetz darf ein Jäger täglich 50 Lerchen töten. Aber niemand kontrolliert, was und wie viel er jagt. Der Lerchengesang wird immer seltener gehört, warnen Naturschutz-Aktivisten. In Italien gilt die Lerche als eine sehr leckere Delikatesse.

  • Schwarzmeer-Delphine: Adoptionskampagne zum Schutz der empfindlichen Säugetiere

    Schwarzmeer-Delphine: Adoptionskampagne zum Schutz der empfindlichen Säugetiere

    Die Schwarzmeerdelphine sind permanent in Gefahr. Von rund einer Million Exemplaren in den 1950er Jahren ist ihre Zahl nun um die Hälfte gesunken. Umweltverschmutzung, illegaler Fischfang und Bauarbeiten am Schwarzen Meer wirken sich verheerend auf diese Säugetiere aus. Darüber hinaus strandeten in den letzten Jahren immer mehr Delphine an der rumänischen Küste, wegen der auf See unkontrolliert treibenden Fischernetze.



    Seit mehreren Jahren führt die Umweltschutzorganisation Mare Nostrum aus Constanţa Programme zum Monitoring und Schutz der Schwarzmeer-Delphine durch. Um den Delphinen zu helfen, startete die Organisation Mare Nostrum im Jahr 2013 die Kampagne Adoptieren Sie einen Delphin“. Durch diese Kampagne haben alle Menschen, die Delphine lieben, die Gelegenheit, einen Delphin zu adoptieren“. Das bedeutet, dass Privatpersonen regelmä‎ßig eine kleine Summe spenden können, 100 Lei (etwa 22 Euro) pro Jahr oder 500 Lei (etwa 107 Euro) fürs ganze Leben. Juristische Personen können einen Delphin adoptieren, indem sie 500 Lei (etwa 107 Euro) für ein Jahr und 5.000 Lei (etwa 1070 Euro) für das ganze Leben spenden. Mehr dazu vom Projektkoordinator Marian Paiu:



    Mare Nostrum hat seit 2010 ein Programm zur Überwachung und zum Schutz der Schwarzmeer-Delphine gestartet. Dieses Programm starteten wir als Folge des Plans zur Erhaltung von Delphinen in den rumänischen Meeresgewässern durch das Gesetz 374/2004, ein Gesetz, das offenbar niemand berücksichtigt hat. Es gab keine Mittel, um die im Gesetz enthaltenen Normen umzusetzen, und Mare Nostrum hat beschlossen, etwas zu unternehmen. Unsere Organisation nahm die im besagten Plan enthaltenen Vorschläge und implementierte sie in einem nationalen Programm, das sowohl die Überwachung der Gewässer und der Landstriche am Schwarzen Meer als auch das Monitoring der gestrandeten Delphine enthält. All diese Aktivitäten mussten irgendwie finanziert werden. Unsere Kampagne »Adoptieren Sie einen Delphin« war eine Reaktion auf den Finanzierungsbedarf. So können die Menschen uns unterstützen, diese Aktivitäten weiter zu leiten und Antworten auf immer wiederkehrende Fragen zu finden, wie zum Beispiel: ‚Wie geht es den Delphinen?‘ ‚Haben wir noch Delphine im Schwarzen Meer?‘ ‚Wieviele Delphine sind gestrandet?‘ ‚Warum sind die Delphine gestrandet?‘ usw. Ein gestrandeter Delphin bedeutet Messungen, bedeutet das Herausfinden der Ursachen, die dazu geführt haben, und zu diesem Zweck arbeiten wir mit der Universität für Tiermedizin in Rumänien und mit ähnlichen Einrichtungen im Ausland zusammen. Es ist ein ziemlich umfangreiches Programm. Interessente können auf der Website www.delfin.ro weitere Informationen finden.“




    Bis 2019 haben mehr als 200 Delphine Adoptiveltern gefunden, und das gesammelte Geld wurde verwendet, um einerseits akustische Geräte und Ausrüstungen für Fotoidentifizierung von Delphinen in den rumänischen Küstengewässern zu kaufen und andererseits um die die Zahl der schnellen Interventionen zu erhöhen. Die mit Fotos identifizierten Delphine wurden in einen Katalog aufgenommen, der von Mare Nostrum herausgegeben wurde; sie erhielten Namen, die von Adoptiveltern ausgewählt wurden. Mehr dazu von der Präsidentin der Organisation Mare Nostrum, Mihaela Cândea:



    Die Adoptiveltern können nach Wunsch einen Namen für den adoptierten Delphin wählen. Sie erhalten von uns ein Adoptionszertifikat und werden ständig über unsere Überwachungsaktivitäten und über die Ergebnisse in puncto Erhaltung und Schutz der Delphine informiert.“




    Alle, die einen Delphin adoptieren möchten, können sich per E-Mail an office@marenostrum.ro melden. Das Mare Nostrum-Team sendet Ihnen ein Formular, das Sie ausfüllen können, und dann erhalten Sie ein Adoptionspaket. Die Kampagne richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an juristische Personen.

  • Aufforstung im Süden Rumäniens: 10 000 Setzlinge angepflanzt

    Aufforstung im Süden Rumäniens: 10 000 Setzlinge angepflanzt

    Das Nationale Forstamt Romsilva hat sich für das Jahr 2019 eine Walderneuerung von 12.615 Hektar im Rahmen des Nationalen Aufforstungsprogramms vorgenommen; davon 7.935 Hektar natürliche und 4.680 Hektar künstliche Regeneration. Neben den Arbeiten zur natürlichen und künstlichen Regeneration der Wälder hat das Nationale Forstamt Romsilva angekündigt, dass es auch zusätzliche Arbeiten durchführen wird, um die in den vergangenen Jahren angelegten Wälder zu ergänzen und die Wälder wiederaufzubauen, die von verschiedenen klimatischen Faktoren (Dürre, Brände usw.) beschädigt wurden. Für die Regeneration der Wälder werden Setzlinge aus eigenen Baumschulen verwendet. Jährlich werden etwa 50 Millionen Waldsetzlinge von 60 Arten in 9 zentralen Baumschulen und in 600 Baumschulen der Romsilva-Untereinheiten erzeugt. In den letzten fünf Jahren wurden etwa 70.000 Hektar Wald regeneriert.



    Der Verein Pădurea Copiilor“ (Wald der Kinder“) hat in diesem Frühjahr die Aufforstung von degradierten Landstücken im Süden des Landes fortgesetzt. Hunderte von Freiwilligen haben mit 10.000 Setzlingen zur Ausdehnung des Waldes in der Nähe der Ortschaft Dragoş Vodă im Landkreis Călăraşi beigetragen. Nach der eigentlichen Pflanztätigkeit folgen weitere fünf Jahre Arbeit zusammen mit den örtlichen Gemeinden, bis der Wald das massive Stadium erreicht. Der Verein hat langfristige Partnerschaften mit Unternehmen und Geldgebern und organisiert Bildungs- und Sportveranstaltungen sowie Kampagnen zur Unterstützung von Aufforstungsprojekten. Mehr dazu von Teodora Pălărie, Präsidentin des Vereins Wald der Kinder“:



    Der Verein »Pădurea Copiilor« (»Wald der Kinder«) setzt auch dieses Jahr seine 2008 begonnenen Aufforstungsaktivitäten in der Region Süd-Walachei fort. Das ist das Gebiet mit den wenigsten Wäldern, in der Ebene braucht man Wälder am nötigsten. Da es sich um eine landwirtschaftlich genutzte Fläche handelt, die den Beitrag des Waldes zur Regulierung des Mikroklimas benötigt, haben wir 2008 mit dem Aufforstungsprojekt begonnen. In den ersten zwei Jahren hatten wir etwa 500 bis 600 Freiwillige, die Bäume gepflanzt haben; nun haben wir mehr als 1000 Freiwillige. Es gibt immer mehr Menschen, die die Wirkung dieses Projekts verstanden haben und helfen wollen. Während der Frühlingskampagne vom 15. März bis 15. April hatten sich bereits 800 Menschen versammelt; mit ihrer Hilfe wurden über 40.000 Setzlinge gepflanzt. Unser Ziel ist es, möglichst viele Gemeinden im Süden des Landes zu erreichen. Für das Jahr 2020 haben wir uns vorgenommen, in 100 Gemeinden im Süden der Walachei präsent zu sein, und zwar in den 7 Landkreisen rund um Bukarest. Wir würden gerne Hunderttausende Menschen in unsere Freiwilligen-Familie aufnehmen. Da dieses Projekt auf individuellen Beiträgen basiert, ergänzt es die öffentlichen Bemühungen und sollte ein Vorbild für freiwilligen Einsatz, ein Pro-Aktivitätsmodell werden, das Natur, Landwirtschaft und Erziehung harmonisch zusammenbringt.“




    Rumänien hat in den letzten 100 Jahren mehr als die Hälfte der Waldfläche verloren. Mit nur 5% Wald ist der Süden des Landes das am stärksten betroffene Gebiet. Normalerweise sollten die Regionen in der Ebene zu 20% bewaldet sein.

  • Start NGO: Gemeinnütziger Verein unterstützt kleine oder unerfahrene NGO

    Start NGO: Gemeinnütziger Verein unterstützt kleine oder unerfahrene NGO

    Der Verband Act For Tomorrow“ hat kürzlich das Start NGO“-Programm gestartet — das erste und einzige Finanzierungsprogramm für kleine oder junge NGO. Insgesamt werden 500.000 Euro für kleine Nichtregierungsorganisationen und sogar für öffentliche Einrichtungen bereitgestellt, die Umwelt-, Bildungs- oder Gesundheitsprojekte durchführen. In diesem Jahr werden rund 100 Projekte unterstützt. Ab März konnten die kleinen NGO mit einem Einkommen unter 50.000 Euro oder die 2019 gegründeten NGO sich zum Start NGO“-Programm mit Projekten in den Bereichen Bildung, Umwelt, Gesundheit, Soziales und Kultur anmelden. Die im Programm aufgenommenen NGO können Finanzierungen bis zu jeweils 10.000 Euro erhalten. Der Präsident des Verbands Act for Tomorrow“, Andrei Coşuleanu, bringt weitere Details:



    Im Rahmen dieses Programms haben wir zwei sehr wichtige Ziele. Das erste ist, die jungen NGO zu unterstützen, die gerade anfangen, die nicht genau wissen, wie sie ein Projekt aufbauen können, aber sehr gute Ideen für ihre Gemeinden haben. Daher beschlossen wir, ein Fundraising-Programm zu starten. Es ist kein Wettbewerb zwischen Projekten, sondern eine Finanzierung von Ideen für die Gemeinschaft. Jede Organisation soll ihre Idee in eineinhalb Seiten Text übertragen, um diese Idee zu erläutern und zu begründen. Wir finanzieren dann die Projekte nach folgendem Prinzip: Wer zu Beginn eines jeden Monats einen Antrag auf Finanzierung stellt, wird von uns finanziert. Dies ist also ein erstes Ziel, um NGO finanziell zu unterstützen. Das zweite Ziel betrifft den Verwaltungsteil. Des Öfteren können kleine NGO nicht mit gro‎ßen Organisationen konkurrieren, weil sie keine Erfahrung haben. Daher übernehmen wir die Rolle des Beraters, des Unterstützers in puncto interne Verwaltung und Management, Kommunikation, Kontakt zu den Behörden, Kontakt zu eventuellen Partnern, und wir erklären den NGO auch, wie das Gesetz der freiwilligen Mitarbeiter in Rumänien funktioniert.“




    Das Programm hat drei Förderschwellen: die erste im Wert von bis zu 1000 Euro, die zweite mit einem Wert zwischen 1000 und 5000 Euro und die dritte, von 5000 bis 10000 Euro. Das Start NGO“- Programm läuft über neun aufeinanderfolgenden Runden von Projektaufrufen, die im Laufe des ganzen Jahres am ersten Tag eines jeden Kalendermonats gestartet werden. Die Teilnahmebedingungen findet man unter www.startong.ro. Auf dieser Plattform sollten auch die zur Finanzierung vorgeschlagenen Projekte angemeldet werden, mit Beachtung der Verordnungen und der Angaben, die auf der Plattform zu finden sind.

  • Verein Environ organisiert Kampagne für Einsammlung von Elektroschrott

    Verein Environ organisiert Kampagne für Einsammlung von Elektroschrott

    Das Programm Rumänien Recycelt“, das vom Verein Environ initiiert wurde, hat dieses Jahr die dritte Auflage erreicht. In der Zeit 15. April — 30. Juni läuft eine neue Kampagne zur Sammlung von Elektro-Abfall und Altbatterien. Der Verein Environ will die rumänischen Haushalte über die Bedeutung des Recyclings von Elektromüll aufklären — alte Haushaltsgeräte, Elektronik und Altbatterien gehören nun einmal nicht in den normalen Abfall, lautet die Botschaft. Aber es geht nicht nur um Information — die Umweltschützer haben auch mobile Sammelstellen eingerichtet, die zur Verbesserung der in Rumänien eher schwachen Recyclingquote beitragen sollen. Die Teilnehmer, die ihre alten oder kaputten Elektrogeräte in die Sammelstellen bringen, werden mit Preisen belohnt. Mehr dazu von Roxana Puia, Marketingleiterin beim Verein Environ:



    Wir wollen eine landesweite Bewegung in Gang bringen. Mit unserem gut funktionierenden Programm sollten die gebrauchten Haushaltsgeräte und der Elektroabfall getrennt gesammelt und anschlie‎ßend an die spezialisierten Recycling-Einrichtungen geschickt werden. Das Endziel unseres Programms besteht darin, die gesammelten Mengen gezielt zu erhöhen, um die Verpflichtungen Rumäniens als EU-Mitgliedsstaat zu erfüllen. Die Ziele Rumäniens im Bereich Recycling liegen bei 45% der vermarkteten elektrischen und elektronischen Geräte. Bis 2021 soll dieses Ziel auf 65% angehoben werden. Wir haben einen Kalender mit Sammelaktionen erarbeitet. Zu diesem Zeitpunkt sind in 60 Ortschaften in fast allen Landkreisen Veranstaltungen an 60 Orten geplant. Die Bürgermeister, die jetzt dem Programm beitreten möchten, können dies noch tun. Die dritte Ausgabe unseres Programms läuft bis zum 3. Juni 2019. Konkret organisieren wir Sammelaktionen in zahlreichen Ortschaften. Die Einwohner können ihre sperrigen Elektrogeräte auf den Bürgersteig stellen und deren Übernahme anfordern, indem Sie unseren Call-Center-Service anrufen. Wir transportieren dann den Elektroabfall zu den Recyclingstellen. Die kleinen Elektrogeräte können die Leute selbst an den festgelegten Sammelstellen abgeben, die wir normalerweise im Rathaus oder in der Nähe der Schulen einrichten. Wir haben auch kleine Preise für diejenigen, die diesen Elektromüll mitbringen. Die Teilnehmer an dem Programm »Rumänien recycelt« erhalten Geschenkgutscheine im Wert von 30 Lei (ca. 6,40 €) für einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine oder von 10 Lei (ca. 2,10 €) für mindestens 15 kg Elektroschrott.“




    Während der ersten zwei Auflagen der Kampagne Rumänien recycelt“ wurden über 150 Tonnen Elektroabfall in 100 Ortschaften gesammelt. Laut den jüngsten Angaben, die von Eurostat veröffentlicht wurden, lag Rumänien im Jahr 2016 auf den letzten Platz in puncto Recycling von Elektromüll, mit durchschnittlich 1,6 Kg gesammelten Elektroabfalls pro Einwohner. Der EU-Durchschnitt liegt bei 8,9 Kg pro Einwohner.

  • Recycling-Patrouille: Schüler sammeln Elektroschrott ein

    Recycling-Patrouille: Schüler sammeln Elektroschrott ein

    Vom 12. bis 30. Mai werden Kindergärten, Schulen und Gymnasien aus allen Bereichen der Hauptstadt Kampagnen zur Förderung der Sammlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten durchführen. Einzelheiten zur Kampagne erfahren Sie nun von Ada Lungu, Sprecherin des rumänischen Verbandes für Recycling RoRec:



    Wir sind in vollem Gange mit den Ma‎ßnahmen, mit denen diese Schulen versuchen, ihre Nachbarschaften, Unternehmen und Institutionen zum Sammeln von Elektroschrott zu mobilisieren. Im Rahmen dieser Initiativen hat die Recycling-Patrouille in Bukarest vorgeschlagen, die Stadt zu mobilisieren und mindestens 100.000 kg Elektroschrott zu recyceln. Wir werden sehen, ob wir es bis zum Ende des Berichtszeitraums am 30. Mai sogar schaffen, uns auf europäischer Ebene bemerkbar zu machen und zu zeigen, wie wir diese Abfälle gesammelt haben. Die Grüne Woche der EU ist eine Initiative der Europäischen Kommission und wird von zahlreichen Veranstaltungen in allen Mitgliedstaaten durchgeführt. Das Ziel ist es, zu zeigen, wie gut wir die europäischen Rechtsvorschriften im Umweltschutzbereich umsetzen, und das Niveau, auf dem wir uns befinden, zu bewerten. Das Thema Sammlung und Verwertung von Elektromüll ist ein sehr wichtiges Kapitel in diesem Bereich.“




    Elektro- und Elektronikaltgeräte sind der am schnellsten wachsende Abfallstrom in der EU und werden voraussichtlich bis 2020 auf über 12 Millionen Tonnen ansteigen. Wenn sie nicht ordnungsgemä‎ß bewirtschaftet werden, kann dies aufgrund ihres Gehalts an gefährlichen Stoffen zu erheblichen Gesundheits- und Umweltproblemen führen. Ada Lungu dazu:



    Die Recycling-Patrouille ist ein Beispiel für au‎ßergewöhnliche Leistungen bei der Sammlung von Elektroschrott. Als EU-Mitgliedsstaat muss Rumänien noch Fortschritte erzielen. Wir sollten zum Beispiel mindestens 4 kg Elektroschrott pro Einwohner sammeln, das sind 45% aller Elektrogeräte, die in den letzten drei Jahren auf den Markt gebracht wurden, was eine sehr gro‎ße Menge bedeutet. Zumindest im Rahmen dieses nationalen Umweltbildungsprogramms, das Hunderte von Schulen im ganzen Land mobilisiert, wurden seit dem Start 2011 5 Millionen kg Elektroschrott gesammelt. Wir haben jedes Jahr einen Rekord gestellt, und das haben wir vor allem den koordinierenden Lehrern in jeder Schuleinheit zu verdanken. Sie haben einfach Wunder bewirkt, um ihre Gemeinden zu mobilisieren. Eine wichtige Rolle spielten auch die freiwilligen Studenten, Unterstützer, Geschäftsleute und Unternehmen, die Elektromüll gesammelt haben, um diesen Schritt zu unterstützen und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, Elektroschrott nicht einfach weg zu werfen sondern ordnungsgemä‎ß zu sammeln.“




    Die Bürger, die über gro‎ße und sperrige Elektrogeräte verfügen, haben die Möglichkeit, eine kostenlose Mitnahme von zu Hause aus zu beantragen. Es gibt einen kostenlosen Telefondienst unter 0800444800, der überall in Bukarest oder im ganzen Land angerufen werden kann. Man kann auch eine Anmeldung im Online-Formular auf der Internetseite patruladereciclare.ro/recicleaza machen, und ein Team wird den Abfall übernehmen.

  • Tag der Vögel im Bukarester Naturpark Văcăreşti

    Tag der Vögel im Bukarester Naturpark Văcăreşti

    Der Naturpark Văcăreşti in Bukarest hat am 7. April den Tag der Vögel gefeiert. Die Bukarester wurden eingeladen, einen Tag in der Natur zu genie‎ßen und an der grö‎ßten Vogelbeobachtung in Rumänien teilzunehmen. Es gab Führungen durch den Park, Workshops zum Nestbauen, Spiele für Kinder, und es wurden interessante Informationen über verschiedene Vogelarten vermittelt. Diejenigen, die sich für Fotos interessieren, haben Informationen über bestimmte Vogelarten erhalten, über deren Verhalten und wie man diese Vögel am besten fotografieren kann. In Rumänien gibt es etwa 100 sesshafte Vogelarten und 150 Zugvogelarten, Vögel, die im Winter bei uns bleiben und Vögel die über Rumänien zu anderen Regionen fliegen. Mehr dazu von Ovidiu Bufnilă, Kommunikationsbeauftragter der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft (SOR):



    Meiner Meinung nach hatten bei der diesjährigen Veranstaltung im Naturpark Văcăreşti in puncto Vögel viel zu zeigen, einschlie‎ßlich der Störche, die den Naturpark Văcăreşti vom Süden in Richtung Norden überflogen haben. Die Störche befinden sich noch in der Migrationszeit, sie kommen immer noch zu den Nestern in Rumänien zurück, aber auch in den Ländern nördlich unseres Landes. Am Tag der Vögel konnte man viele Vogelarten beobachten: Weihen, Habichte, Sperber, Adler, die über den Park geflogen sind. Am besten konnte man sie mit den Fernröhren beobachten, die wir an verschiedenen Stellen angebracht hatten, um die Vögel nicht zu stören. Es war ein sehr erfolgreiches Event. Wir hatten mehrere Informationsstände für Kinderstände, mit einzigartigen Informationen über Vogelarten, ob Kuckuck, Kormoran oder Krähe. Jeder kann diesen Park betreten, es gibt keine Eintrittsgebühr, es ist ein öffentlicher Ort, an dem man verschieden Vogelarten beobachten kann. Es ist immer gut, ein Fernglas dabei zu haben. Unsere Gäste haben die Möglichkeit, die Vögel aus nächster Nähe zu sehen. Von den ornithologischen Hochsitzen im Naturpark Văcăreşti kann man die Nester der Vögel während dieser Zeit sehen. Und man kann den Chor der vielen Singvögel hören, beginnend mit dem Laubsänger und der Amsel bis zum Rohrschwirl. Wenn Sie ein Summen hören, das wahrscheinlich einer Grille ähnelt, handelt es sich tatsächlich um einen Rohrschwirl, einen kleinen braunen Vogel, der sich gut im Schilf tarnt. Der Rohrschwirl ist schwieriger zu sehen, weil er sehr klein ist, aber sein lautes Singen oder Summen ist sehr gut zu hören.“




    Der Naturpark Văcăreşti in Bukarest ist ein Ökosystem bestehend aus Sümpfen, Wasserteichen, Rohr- und Schilfflächen, Büschen und Pappeln, das sich über 190 Hektar erstreckt. 2016 wurde der Park Văcăreşti zum Naturschutzgebiet erklärt; seitdem ist dieser ein Ort der Entspannung, aber auch das beste Ziel für Vogelbeobachtung in der rumänischen Hauptstadt. In diesem Naturschutzgebiet gibt es mehr als 140 Vogelarten: Wald-, Wasser-, Feld-, Greif- und Nachtvögel.

  • „Mein erstes Auto“: Abwrackprämie nun auch für Kauf von E-Autos verwendbar

    „Mein erstes Auto“: Abwrackprämie nun auch für Kauf von E-Autos verwendbar

    Das Programm Erstes Auto 2019“, das den Rumänen ermöglicht, mit staatlicher Unterstützung ein Auto zu kaufen, ist nun noch zugänglicher. Neben der Möglichkeit, einen neuen PKW mit Verbrennungsmotor zu kaufen, hat die Regierung neue Fahrzeugkategorien eingeführt, die durch dieses Programm erstanden werden können: Elektro- und Hybridautos. Der Staat garantiert bis zu 50% der gewährten Finanzierung. Natürliche Personen können ein Auto mittels des Programms Mein Erstes Auto 2019“ erwerben, auch wenn sie schon vorher einen PKW besessen haben.



    Das Programm akzeptiert als Vorschuss diesmal auch Ökobonusse und Ökotickets aus den Verschrottungsprogrammen Rabla Clasic“ und Rabla Plus“. Die Käufer müssen mindesten 5% des Kaufpreises eines neuen Kraftwagens mit Verbrennungsmotor bezahlen bzw. mindestens 25% des Kaufpreises eines Hybridfahrzeuges oder mindestens 30% des Preises eines elektrischen oder elektrisch-hybriden Autos. Gemä‎ß der Umweltministerin Graţiela Gavrilescu sind seit 2004 und bis jetzt ca. 700.000 alte Autos verschrottet und mit über 550.000 neuen, umweltschonenderen ersetzt worden:



    Wir sind daran interessiert, den Autobestand zu erneuern, nicht nur mit Blick auf die Umwelt, sondern auch mit Blick auf den Stra‎ßenverkehr. Das Programm »Erstes Auto« ist, ähnlich dem Programm »Erstes Haus«, ein sehr wichtiges Entwicklungsprogramm, dass den Rumänen zugutekommt. Sie werden die Abwrackprämie im Werte von umgerechnet rund 1.400 Euro bei der Bank als Garantie für den Kauf eines neuen Autos hinterlegen können. Wir haben vieles, was vorher falsch war, korrigiert, und zusätzlich stehen die Programme »Rabla Clasic« bzw. »Rabla Plus« zur Verfügung. Ich muss hinzufügen, was wir uns gro‎ße Mühe gegeben haben, den Fonds aufzustocken, und zwar bis auf 50 Tausend Abwrackprämien in Jahre 2018. Wichtig wäre noch, darauf hinzuweisen, dass wir keine Entwicklungsprogramme für den exklusiven Erwerb von elektrischen oder hybriden Plug-in-Autos umsetzen können, ohne dafür Ladestationen bereitzustellen. Darum haben wir in unserem Haushalt Geld für die Landkreishauptstädte vorgesehen. Die meisten dieser haben bereits Anträge für den Bau von Ladestationen gestellt, die von Umweltfonds ausgewertet werden. Demnächst werden wir den staatlichen Zuschussplan für die Aufrüstung der öffentlichen Stra‎ßen mit Ladestationen vorstellen.“




    Das Programm Erstes Auto“ gibt es schon seit 5 Jahren. Bisher haben lediglich 260 Rumänen ein Auto mithilfe des Programms erworben. Das hei‎ßt, 65 Autos pro Jahr wurden mit Unterstützung dieses Programms erstanden.

  • Weißstörche: App hilft bei Populations-Zählung und gegen Gefahren für Nestbau

    Weißstörche: App hilft bei Populations-Zählung und gegen Gefahren für Nestbau

    Gut 10% der Jungstörche sterben hier im ersten Lebensjahr. Die Rumänische Gesellschaft für Ornithologie (SOR) hat im Rahmen des Projekts Schau, da ist ein Storch“ eine Mobiltelefon-App eingeführt, mit der man mögliche Gefahren melden kann. Sichere Migration und neue Nester — das sind die Vorteile, die Wei‎ßstörche in Rumänien in den zwei Jahren seit der Einführung der Mobiltelefon-App Schau, da ist ein Storch“ bekommen haben. Das Programm wurde von der Rumänischen Gesellschaft für Ornithologie und vom Energiekonzern Enel in Rumänien ins Leben gerufen. Bisher haben mehr als 9.000 Rumänen die App heruntergeladen, um sich am Schutz der Wei‎ßstörche zu beteiligen.



    Die Wei‎ßstörche bauen ihre Nester auf Strommasten und auf Hausdächern; dabei laufen die Vögel Gefahr, durch Stromschlag getötet zu werden. Das Projekt Schau, da ist ein Storch“ hat sich zum Ziel gesetzt, Bereiche mit potentiellen Stromschlag-Gefahren für Störche zu identifizieren, so dass die Vertriebsgesellschaften vom Energiekonzern Enel Ma‎ßnahmen zum Schutz der Störche und auch zum Schutz der Stromnetze ergreifen können. Dabei werden Halterungen für Nester gebaut und Isolierungen für Stromleitungen montiert.



    Ab Mitte März begannen die Wei‎ßstorche nach Rumänien zurückzukehren. Infolge der Meldungen, die mithilfe der Handy-App Schau, da ist ein Storch“ erfolgt waren, erhielten über 100 Wei‎ßstorchfamilien neue oder renovierte Nester. Mehr dazu von Ovidiu Bufnilă, Kommunikationsbeauftragter der rumänischen Gesellschaft für Ornithologie:



    Die Vorteile der Mobiltelefon-App »Schau, da ist ein Storch« sind immer zahlreicher geworden. Jetzt im Frühling sehen wir, wie wichtig diese App wirklich ist. Im Sommer, im Juli, zählen wir zusammen mit den über 9.000 Benutzern der App die Nester der Wei‎ßstörche und anderer Vögel in Rumänien. Wenn die App-Benutzer ein Nest bemerken, das zu gro‎ß ist, das Stromnetz berührt oder zu einem Kurzschluss führen könnte, dann meldet er dies mit der App. Wir erhalten Informationen über das Nest, wo es liegt und welches Problem dadurch entstehen könnte. All diese Mitteilungen schicken wir unserem Partner, dem Energiekonzern Enel Rumänien. Erst im September, nachdem die Störche ihre Nester verlassen haben, kann man da eingreifen und die Nester umbauen. Bei einem solchen Nest wird sehr viel Material verwendet — man baut das alte Nest ab und installiert eine hohe Stange, damit die Wei‎ßstorchküken die Stromkabel nicht berühren, wenn sie das Nest verlassen. Das Nest muss also sehr stabil und sicher sein. Infolge der Meldungen mit der App »Schau, da ist ein Storch« konnten die Enel-Mitarbeiter in Rumänien in den letzten zwei Jahren 100 neue Storchnester installieren. Seit 2010 wurden insgesamt 700 Nester installiert.“




    Im Sommer 2019 wird die Ornithologische Gesellschaft Rumäniens mithilfe der App Schau, da ist ein Storch“ die dritte Zählung der Wei‎ßstörche in Rumänien durchführen. Die Geschätzte Wei‎ßstorch-Bevölkerung beträgt in Europa 180.000–220.000 Paare: in Rumänien schätzt man etwa 4.000 bis 5.000 Wei‎ßstorch-Paare.

  • Vogelschutz: das Projekt „Rumänien kriegt Flügel“

    Vogelschutz: das Projekt „Rumänien kriegt Flügel“

    Die Vögel aus den rumänischen Parks haben die kalte Jahreszeit gut überstanden, teilten Ornithologen mit. Es war der Winter, in dem alle Rekorde geschlagen wurden, von der Beteiligung der Gemeinden am Schutz der Parks und der Vogelarten bis zu den angeschafften und verbrauchten Futtermengen. Nur in Bukarest war der Verbrauch von Körnern als Vogelfutter in diesem Winter dreimal höher im Vergleich zum Winter 2017–2018. Begünstigte des Projekts Rumänien kriegt Flügel“ sind über 200 Vogelarten und Säugetiere, die in den gro‎ßen Parks der rumänischen Städte leben, von den blauen Meisen bis zu Enten und Eichhörnchen. Ovidiu Bufnilă ist verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei der rumänischen Ornithologischen Gesellschaft und bringt weitere Details:



    Dieses Jahr konnten wir etwa 5 Tonnen und 200 Kg Körner verbrauchen, die wir an den Futterstellen in 15 Gro‎ßstädten Rumäniens brachten. Die meisten Futterstellen sind in Bukarest, wo wir grö‎ßere Parks haben: Im Tineretului-Park und im Herăstrău-Park gibt es jeweils sechs Futterstellen. 200 freiwillige Helfer haben sich uns angeschlossen und uns geholfen, die Vögel im Winter zu füttern. Immer mehr Leute rufen uns an und fragen uns, wie man die Wildvögel richtig füttern sollte. Es ist wichtig zu wissen, dass Vögel nicht verarbeitete Nahrung zu sich nehmen müssen, wir dürfen ihnen nichts dergleichen geben. Anstatt ihnen Brot zu geben, können wir ihnen Walnuss, gebrochene Äpfel und rohe Sonnenblumenkerne geben, was im Winter die ideale Nahrung ist. Jetzt, im März, hört die Vogelfütterung auf, weil die meisten Vögel Insektenfresser sind und sich selbst ernähren können. Eine gro‎ße Meise kann etwa 1000 Insekten pro Tag fressen. Jetzt denken wir darüber nach, andere Ma‎ßnahmen für Vögel zu ergreifen, wir wollen künstliche Nester in den Parks platzieren. Von Amseln bis zu Spatzen suchen alle Vögel in dieser Zeit nach Nestern. Die Vogelarten in unseren Parks sind sehr nützlich, sie fressen Mücken, Fliegen, Raupen.“




    Das Projekt Rumänien kriegt Flügel“ der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft begann im Winter 2015. Seitdem bekommen Vögel in 15 rumänischen Gro‎ßstädten, von Cluj (Klausenburg) bis Iaşi (Jassy) und Baia Mare (Gro‎ßneustadt), jeden Winter und Frühling Futter und künstliche Nester, um die harten Winter zu überstehen. In den Parks werden auch Informationstafeln angebracht, damit das Publikum die dort lebenden Vögel mit dem passenden Lebensraum und dem geeigneten Futter assoziieren kann. Ovidiu Bufnilă dazu:



    In jedem Park in den Städten, wo wir aktiv sind, gibt es mindestens 15 Nester. Bukarest hat 100 Nester und in Cluj gibt es mehr als 1200 künstliche Nester für verschiedene Vogelarten, die in den Parks leben — dazu gehören der Kauz, der Star, die Drossel, die Amsel und viele andere. Der Steinkauz ist der Vogel des Jahres 2019 und wird deshalb besondere Aufmerksamkeit genie‎ßen. Der Steinkauz ist ein Nachtgreifer und jagt vor allem Nagetiere. Also, je mehr Steinkäuze, desto weniger Mäuse in den Städten.“




    Mit dem Projekt Rumänien kriegt Flügel“ versuchen Ornithologen ein Modell für diejenigen zu bieten, die an Vogelschutz- und Umweltschutzaktivitäten teilnehmen möchten. In den USA verfügen über 60% der Häuser und Gärten über Vogelhäuschen und Futterstellen, in Gro‎ßbritannien sind es über 80%.

  • Umweltschützer setzen sich für Zählung der Delfine im Schwarzen Meer ein

    Umweltschützer setzen sich für Zählung der Delfine im Schwarzen Meer ein

    Anfang März hat die Umweltschutzorganisation Mare Nostrum“ ein Programm zum Monitoring der Schwarzmeer-Delphine gestartet. Zwei Jahre lang werden Experten aus fünf europäischen Ländern untersuchen, wie die Aktivitäten im Schwarzen Meer sich auf das Leben der Delphine auswirken, sowohl auf hoher See als auch an der Küste. Durch den intensiven Fischfang im Schwarzen Meer sind die Delphine in gro‎ßer Gefahr. Wenn vor 60 Jahren etwa 2 Millionen Delphine im Schwarzen Meer lebten, so wird deren Zahl zurzeit auf nur 200.000 Exemplare eingeschätzt. Die Zählung der Delphine erfolgt mithilfe von Flugzeugen, die das Schwarze Meer überfliegen werden. Um nicht zweimal den gleichen Delphin zu zählen, haben die Fachleute das Meer in ein Raster eingeteilt, in dessen Quadraten die Delphine gezählt werden. Mehr dazu erfahren wir von Marian Puiu, Koordinator des Projekts bei Mare Nostrum“:



    Das Projekt entstand als Antwort auf die immer wiederkehrende Frage nach dem Status der Delphine im Schwarzen Meer — wie viele Delphine wir im Schwarzen Meer haben und ob sie in Gefahr sind oder nicht. Nun, mit diesem Projekt planen wir ein gro‎ßflächiges Monitoring. Wir werden etwa die Hälfte des Schwarzen Meeres abdecken, das hei‎ßt die Hoheitsgewässer und die ausschlie‎ßlich wirtschaftlichen Meeresgebiete Rumäniens, der Ukraine, Bulgariens und der Türkei, und auch Teile Georgiens. Wir hoffen, dass wir am Ende dieses Monitorings eine möglichst genaue Zahl der Delphine im Schwarzen Meer erhalten werden. Die Ergebnisse werden gegen Ende 2020 verfügbar sein. Ein weiterer Indikator, an den wir gedacht haben, ist die Überwachung des Lärms im Schwarzen Meer. Wir werden den Lärm messen, der durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, und herausfinden, inwieweit dieser Lärm für Meerestiere gefährlich ist. In allen genannten Ländern wird eine Pilotstudie durchgeführt. Wir werden Expeditionen unternehmen, um die Anzahl der in Fischnetzen verfangenen Delphine zu ermitteln, warum dies geschieht, welche Arten von Fischnetzen verwendet werden. Unsere Schlussfolgerungen sollen dazu dienen, um eventuell die Fischereigesetze und die Art und Weise des Fischfangs zu ändern. Zur Zeit ist Fischfang der Hauptgrund für das Sterben der Delphine im Schwarzen Meer. Grundsätzlich sind die Fischernetze nicht sehr selektiv und verursachen zwischen 30% und 90% der Fälle von toten Delphinen.“




    Jedes Jahr bringen die Wellen Dutzende von toten Delphinen an den Strand. Die chemische Verschmutzung, die Wilderei, die vielen Bauwerke und Baustellen an der Meeresküste haben das ökologische Gleichgewicht im Meer zerstört, sagen die Experten. Beim illegalen Fischfang können in einem einzigen Treibnetz mit einer Länge von mehreren Dutzend Kilometern sogar 1.000 Delphine umkommen.



    Das Projekt zum Monitoring der Schwarzmeer-Delphine wird von der Europäischen Union mitfinanziert und von der rumänischen NGO Mare Nostrum“ koordiniert.

  • „Right to Air“: Umweltschützer kritisieren Luftqualitätsplan der Stadt Bukarest

    „Right to Air“: Umweltschützer kritisieren Luftqualitätsplan der Stadt Bukarest

    Bukarest, Braşov (Kronstadt) und Iaşi (Jassy) sind die beliebtesten Städte Rumäniens, geht aus Umfragen hervor. Die Lebensqualität in diesen Städten ist jedoch mangelhaft. Messungen ergaben, dass die Luftverschmutzung besorgniserregend hoch ist. Hauptursachen dafür sind der dichte Stra‎ßenverkehr, die Baustellen, die sich nicht an die Umweltrichtlinien halten und viel zu wenige Grünflächen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfielt 50 m2 Grünfläche pro Einwohner. Rumänien kann lediglich 20 m2 pro Einwohner vorweisen und in der Hauptstadt die Hälfte davon, also 10 m2. Studien zeigen auch, dass jedes Jahr 23.000 Rumänen an von Umweltverschmutzung verursachten Krankheiten sterben.




    Letztes Jahr wurde Rumänien beim Gerichtshof der Europäischen Union verklagt, weil es keine Ma‎ßnahmen zur Begrenzung der Umweltverschmutzung ergreift. Auch aus diesem Grund hat die Stadt Bukarest den Integrierten Luftqualitätsplan entwickelt, ein strategisches Dokument mit Lösungen zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung in der Hauptstadt.




    Inzwischen macht auch die Zivilgesellschaft mobil, wie die Organisation zur Förderung des alternativen Verkehrs in Rumänien (kurz OPTAR) , die die Kampagne Right to Air“ gestartet hat, mit der die Einwohner Bukarests aufgefordert werden, Druck auf die Kommunalpolitiker auszuüben, damit die Luftverschmutzung in der Stadt reduziert wird. Irina Zamfirescu erklärt das Anliegen der Aktivisten von OPTAR:



    Unsere Kampagne »Right to Air« bezieht sich genau auf diesen Integrierten Luftqualitätsplan. Dieser wurde auf Druck der Europäischen Union aufgestellt, weil die Stadtverwaltung vorher keine Ma‎ßnahmen ergriffen hatte, um diese Umweltverletzungen zu vermeiden, die hohe Geldbu‎ßen, ca. 100.000 Euro pro Tag, nach sich ziehen. Diese Geldstrafe wären für Bukarest, Braşov und Iaşi fällig. Das Umweltministerium hat zusammen mit dem Bukarester Rathaus diesen integrierten Luftqualitätsplan erstellt, um die Geldstrafe zu vermeiden. Mit dieser »Air Right«-Kampagne möchten wir die Stadtverwaltung davon überzeugen, den Integrierten Luftqualitätsplan aufzugeben, der unserer Meinung nach nicht auf die tatsächlichen Bedürfnisse in Bukarest abgestimmt ist. Wir möchten einen integrierten Luftqualitätsplan erstellen, der der Wirklichkeit entspricht nützlich und umsetzbar ist. Der alte Plan basiert auf Messungen aus dem Jahr 2013 und passt somit nicht mehr zu den Bedürfnissen des Jahres 2019. Wir haben eine Online-Petition gestartet, in der die Bürger über unseren Ansatz informiert werden, und hoffen, sie werden uns mit ihren Unterschriften unterstützen. Bis jetzt haben wir über 2000 Unterschriften gesammelt. Die Petition »Right to Air« ist auch auf Facebook verfügbar. Dort haben wir alle Informationen gepostet. Gleichzeitig versuchen wir, die Behörden zu überzeugen, ihren Plan aufzugeben. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, werden wir vor Gericht gehen, um die Annullierung dieses Dokuments zu fordern. In dieser Phase werden wir die Bürger auffordern, sich auf unsere Seite zu stellen.“




    In Bukarest verkehren über 1,3 Millionen Autos, und die Hälfte dieser besetzt die Grünflächen der Stadt. Ein Grund, warum sich die Behörden auf die Einführung einer neuen Umweltsteuer vorbereiten, die je nach Verschmutzungsgrad des Fahrzeugs erhoben werden soll. Neben der Umweltsteuer schlägt der Verband der Automobilhersteller und Importeure eine Staugebühr für im Land zugelassene Autos vor, die in der Hauptstadt fahren.

  • Neue Flusskrebsart in Rumänien entdeckt

    Neue Flusskrebsart in Rumänien entdeckt

    Im westlichen Teil der Apuseni-Gebirge ist eine neue Flusskrebsart entdeckt worden. Ihr Entdecker ist der Forscher und Professor an der West-Universität in Temeswar Lucian Pârvulescu. Die Flusskrebsart, die es laut Aussage des Biologen nirgendwo anders auf der Welt gibt, erhielt den wissenschaftlichen Namen Austropotamobius bihariensis oder Bihor-Krabbe, nach der Region, wo sie entdeckt wurde. Der Professor studierte mehr als zehn Jahre diese Art von Flusskrebs. Es ist ein kleiner Flusskrebs, der lange nicht beachtet wurde. Er wurde bisher zur Steinkrebsart gezählt, einer Art, der er sehr ähnelt, aber laut seiner Genetik sei sein nächster Verwandter im Nordwesten Kroatiens zu finden. Die geographische Entfernung erscheint heutzutage gro‎ß, aber vor 15 Millionen Jahren befand sich das Apuseni-Gebirge viel näher zu den Dinarischen Alpen.



    Die Forschung des rumänischen Professors ist Teil einer wissenschaftlichen Studie, die er deutschen Experten zur Überprüfung vorgelegt hat. Anderthalb Jahre später wurde die neue Flusskrebsart anhand der Forschung von Lucian Pârvulescu bestätigt und im Internationalen Register der Tierarten eingeschrieben. Lucian Pârvulescu erläutert, wie er zu dieser Entdeckung gekommen ist:



    Mit der Forschung von Flusskrebsarten habe ich gleich nach Studienabschluss angefangen, Schritt für Schritt habe ich das ganze Land auf der Suche nach dieser Tierart in der Natur, in der Wildnis durchquert. Ich hatte die Chance, an einem Projekt des Bukarester naturwissenschaftlichen Museums Grigore Antipa“ in teilzunehmen und dank dieses Projekts konnte ich deutliche Fortschritte in meiner Forschung erzielen. Damals hatte ich keine Ahnung, dass ich eine neue Art von Flusskrebs entdecken werde. Es war bekannt, dass in Rumänien drei Flusskrebsarten leben. Ich hatte eine besondere Zusammenarbeit in der Molekularforschung mit der Universität Landau in Deutschland. Die deutschen Professoren verfügten über die notwendige Infrastruktur, ich lieferte ihnen Proben vor Ort, die sie dann untersucht. Nach zehn Jahren Zusammenarbeit habe ich den deutschen Forschern Gewebeproben geschickt und sie haben voller Überraschung festgestellt, dass es um eine neue Flusskrebsart ging.“




    Dank der jüngsten Entdeckung des rumänischen Forschers hat jetzt Europa insgesamt sechs Flusskrebsarten. Der Flusskrebs ist eine geschützte Art, die sehr empfindlich gegenüber der Wasserqualität ist, seine Präsenz kann also ein sauberes Wasser bestätigen, sagt Lucian Pârvulescu:



    Ein Fluss, wo der Flusskrebs lebt, ist aus biologischer Sicht hochqualitativ, denn ein Ökosystem, das für den Flusskrebs einen Lebensraum darstellt, ist ein vollständiges Ökosystem. Der Flusskrebs befindet sich in der Mitte der Nahrungskette und selbst wenn er das grö‎ßte wirbellose Tier darstellt, ist er nicht das grö‎ßte Raubtier in einem Fluss, denn er ernährt sich auch vom Rest anderer Organismen, die in einem Fluss zu finden sind. Was er also in seinem Lebensraum, dem Fluss, macht, ist, alles zu beseitigen, was der Qualität des Flusswassers schaden kann.“

  • Kampagne zum Schutz der Wälder

    Kampagne zum Schutz der Wälder

    Nach den durchgeführten Untersuchungen geben Umweltschützer ein neues Alarmsignal über die Ausbeutung von Wäldern aus Naturschutzgebieten in Nationalparks aus. Darüber hinaus wird die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder durch die Behörden nicht kontrolliert. Seit mehr als zehn Jahren führt Greenpeace Rumänien eine nationale Kampagne zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern durch. Im Herbst 2018 veröffentlichte Greenpeace den Bericht über illegales Baumfällen in den rumänischen Wäldern im Jahr 2017. Es wurden auf nationaler Ebene 12.487 Situationen von illegalem Baumfällen festgestellt, das hei‎ßt durchschnittlich 34 pro Tag, um etwa 32% mehr als im Vorjahr. Auch im vergangenen Jahr gelang es Greenpeace-Vertretern gemeinsam mit anderen Umwelt-NGO und Branchenfachleuten, einen Legislativvorschlag zu blockieren, der es gestattete, die wertvollsten Wälder Rumäniens zu roden. Es handelt sich um unberührte und quasi-unberührte Wälder, sagte uns Ciprian Găluşcă, Koordinator der Waldschutzkampagne von Greenpeace Rumänien:



    2018 war kein gutes Jahr für die Wälder in Rumänien. Wir haben Gespräche mit dem Umweltministerium geführt, um die Einrichtung SUMAL, das hei‎ßt den Waldinspektor, den Waldradar und die allgemeine Transparenz der Waldnutzung zu verbessern. In Februar 2018 sind wir gegen eine Gesetzesinitiative vorgegangen, die es erlaubt hätte, in Wälder einzugreifen, sogar in Wälder, die unter strengem Naturschutz standen. Dieses Gesetz hätte es den Bürgermeistern ermöglicht, selbst die wertvollsten Wälder, die wir in Rumänien haben, zu roden, vollkommen zu zerstören. Wir haben das Gesetzesprojekt angefochten und zusammen mit allen Kollegen dagegen gekämpft. Glücklicherweise ist dieses Gesetz nach anderthalb Monaten langen Auseinandersetzungen nicht verabschiedet worden. Stattdessen wurde das Gesetz zur Einrichtung der Agentur für geschützte Gebiete erlassen. Rumänien verfügt über eine Million Hektar Waldschutzgebiet, das bis vor einem Jahr vom Nationalen Forstamt Romsilva, von privaten Agenten und von NGOs verwaltet wurde, und zwar jeweils zu einem Drittel. In bestimmten Schutzgebieten haben wir jedoch Probleme mit der Ausbeutung des Waldes. In den Schutzgebieten wird genauso wie in einem normalen Wald abgeholzt, man berücksichtigt nicht die Tatsache, dass es sich um geschützte Gebiete handelt: Übermä‎ßige Interventionen finden in den Pufferzonen statt, wo nur Konservierungsarbeiten durchgeführt werden dürfen, und auf keinen Fall primäre Abholzungen oder Ähnliches. Daher machen wir uns auf allerlei Amtsmissbrauch seitens dieser Agentur gefasst.“




    Und weil das Ministerium für Gewässer und Forstwirtschaft die digitalen Werkzeuge wie den Waldradar oder den Waldinspektor nicht weiterentwickelt und nicht verbessert hat, haben die Greenpeace-Spezialisten ein neues Instrument für die Bürger geschaffen, damit jeder sich aktiv am Kampf zum Schutz der Wälder beteiligen kann. Greenpeace Rumänien hat die App Forest Guardians für Mobiltelefone zu Verfügung gestellt. Mit dieser App kann man illegale Abholzungen identifizieren und den Behörden melden. Bisher haben über 11.000 Bürger die App heruntergeladen und rund 30.000 Hektar Wald überwacht.

  • Kormorane: Fischzüchter und Vogelschützer im Clinch

    Kormorane: Fischzüchter und Vogelschützer im Clinch

    Nach Angaben der rumänischen Fischzüchter entstehen ihnen durch Kormorane immense Schäden. Fischfarmen verlieren jährlich tausende Tonnen Fisch wegen artgeschützter Tiere wie Kormorane, Pelikane oder Otter. Experten zufolge verzehrt ein Kormoran täglich rund 600 Gramm Fisch, also rund 150 kg Fisch im Jahr.



    Vogelschützer gehen allerdings sofort dagegen in Stellung — solange Fische im Ökosystem der Vögel gezüchtet werden, also in Seen, wird es Probleme geben, sagt Ovidiu Bufnilă, Sprecher der Ornithologischen Gesellschaft:



    Kormorane sind nun einmal fischfressende Vögel, es gab sie schon immer hier. Vor 1950 waren es noch viel, viel mehr, weil die Fischzucht damals auch anders aussah. Die Feuchtgebiete wurden im Kommunismus trockengelegt, um Ackerland zu schaffen und dadurch wurden die stillen Gewässer auf engstem Raum eingepfercht. Natürliche, halbnatürliche und künstliche Seen auf kleinster Fläche sind der Lebensraum für den gesamten Sü‎ßwasserfischbestand. Natürlich zogen dann alle fischfressenden Vögel dorthin um, weil sie nur dort genug Nahrung fanden.“




    Nach Ansicht der Vogelschützer schlägt heute das Pendel wieder zurück — die im Kommunismus stark zurückgegangenen Vogelbevölkerungen nehmen jetzt wieder zu. Das sei völlig normal, denn die Fischzüchter haben einfach für mehr Nahrung gesorgt, was zu einer stärkeren Vermehrung geführt hat. Wenn Fisch in kleineren Farmen gezüchtet werden, kommen auch weniger Vögel. Auf riesigen Wasserflächen ist es unmöglich, sich vor den Kormoranen zu schützen.



    Für die Fischzüchter ist die Situation zu einem Problem geworden. Kormorane sind durch eine EU-Richtlinie geschützt, und die Farmer sind machtlos. Jetzt verlangen sie Entschädigungen. Auf jeden Fall aber wäre ein extremer Ansatz keine echte Lösung, glaubt der Ornithologe Ovidiu Bufnilă:



    Wir können keine Lösung unterstützen, bei der hunderte und tausende Exemplare einfach so getötet werden. Sie wurden nicht nur in Rumänien gejagt. Viele Länder haben es versucht, und wissenschaftliche Studien zeigen, was passiert: Sie ziehen einfach ab, nesten anderswo, kommen aber immer wieder zurück, um Fisch zu fressen. Au‎ßerdem erholt sich der Kormoranbestand sehr, sehr schnell wieder.“



    Jetzt will das Landwirtschaftsministerium handeln. Minister Petre Daea hat versprochen, einen Plan zum Umgang mit der Kormoranbevölkerung vorzulegen.