Category: Es grünt so grün – drei Minuten für die Umwelt

  • Rumänien weit unter angezielter Recycling-Quote für 2020

    Rumänien weit unter angezielter Recycling-Quote für 2020

    85% der von der Bevölkerung gesammelten Abfälle werden auf Mülldeponien abgelagert. Das behauptete der rumänische Umweltminister Costel Alexe. Auf Facebook postete er diesbezüglich folgende Erklärung:



    Getrennte Müllentsorgung, Recycling und Abfallmanagement wurden viel zu lange nur oberflächlich behandelt. Aus diesem Grund lagern wir auf der Abfalldeponie 85% des Mülls ab, den wir von der Bevölkerung sammeln, statt über 50% der Abfälle zu recyceln, was eigentlich unser Ziel für 2020 war. Die Behörden ignorierten im Laufe der Zeit die Empfehlungen der öffentlichen europäischen Agenda. Viele Wirtschaftsbeteiligte zogen es vor, ihren Gewinn zu vermehren, als in neue Technologien zu investieren. Die Bevölkerung wurde nicht ausreichend informiert über die Vorteile der getrennten Müllentsorgung für die Umwelt, die Wirtschaft und das Gesundheitswesen.“




    Doch während der verheerenden Coronavirus-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig eine gesunde Abfallmanagementkette gewesen wäre — sagte der Umweltminister. Alle Stationen entlang dieser Kette seien relevant — angefangen mit der Sammlung, bis hin zur Behandlung und der Wiederverwertung des Mülls. Denn Abfälle, die nicht entsprechend entsorgt und behandelt werden, seien mögliche Verursacher von Infektionsausbrüchen, so der Umweltminister. In den Gro‎ßstädten und ihrer Umgebung entstehen die meisten Abfälle. Wenn sie nicht entsprechend getrennt entsorgt werden, gelangen sie in die Mülldeponien. Diese verwandeln sich ihrerseits zu wahrhaftigen Umweltbomben und sind gleichzeitig eine deutliche Gefahr für die Gesundheit der Menschen.



    Aus einem Bericht der Europäischen Kommission geht hervor, dass Rumänien seit 2014 insgesamt 30 Umweltma‎ßnahmen hätte umsetzen müssen. Leider sind bislang keine Fortschritte verzeichnet worden. Unter diesen Umständen wird Rumänien ein durch die EU eingeleitetes Sanktionsverfahren nicht umgehen können. In Anbetracht des nächsten mehrjährigen Finanzrahmens legte Rumänien Projekte in Höhe von mehr als 3 Milliarden Euro ein. Viele von ihnen beziehen sich auf den Bau neuer Mülldeponien und Verbrennungsanlagen. Auch die gro‎ßen Recycling-Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Tätigkeit durchzuführen, denn es hapert an Rohstoffen.



    Das wurde sogar vom Umweltminister Costel Alexe bestätigt, der vor kurzem dem grö‎ßten Recycling-Unternehmen in Rumänien einen Besuch erstattete. Trotz der hohen Investitionen von mehreren zehn Millionen Euro und des Ankaufs von neuen, modernen Anlagen, stö‎ßt das Unternehmen auf Schwierigkeiten wegen des Mangels an einheimischen Rohstoffen. Um seine vertraglich vereinbarten Aufträge erfüllen und die bestellten Kunstfasern aus PET-Flaschen anbieten zu können, war das Recycling-Unternehmen gezwungen, Plastikabfälle aus Italien, Spanien, Griechenland, Gro‎ßbritannien und sogar Australien zu importieren.



    Der Mangel an Rohstoff ist auf ein Anfang 2019 verabschiedetes Gesetz zurückzuführen. Das Gesetz schaltete die Müllentsorgungsfirmen aus der Abfallmanagementkette aus und übertrug die Verantwortung für die getrennte Müllentsorgung auf die Stadtverwaltung und den Müllabfuhrdienst. Die Hersteller in Rumänien sind verpflichtet, die Verpackungen wiederzubeschaffen, um sie dem Recycling zuzuführen. Bis Anfang letzten Jahres lief das über die mehr als 4500 Unternehmen, die den Müll entsorgten. Nachdem das Gesetz 2019 abgeändert wurde, müssen die Müllentsorgungsunternehmen Genehmigungen sowohl von der Umweltbehörde, wie auch von den örtlichen zuständigen Behörden erhalten, um ihre Tätigkeit durchzuführen. Die lokalen Behörden arbeiten aber mit Reinigungsfirmen zusammen, die keinen allzu gro‎ßen Wert auf die getrennte Entsorgung legen.

  • Umweltschutzbudget 2020: Zuwendungen in Höhe von insgesamt 110 Mio. Euro

    Umweltschutzbudget 2020: Zuwendungen in Höhe von insgesamt 110 Mio. Euro

    Die für die Verwaltung des Umweltbudgets zuständige Behörde wird die finanzielle Unterstützung für verschiedene Umweltschutzaufgaben und -projekte gewähren. Für das Abfallmanagement wurden 527 Millionen Lei (umgerechnet knapp 110 Mio. Euro) zugesprochen. Das Geld soll für Investitionen im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur für die Sammlung von Abfällen ausgegeben, aber auch in Abfallbehandlungs- und Recyclinganlagen investiert werden. Das nationale Programm für den Ersatz alter Elektrogeräte mit neuen, energieeffizienteren Haushalts- und elektronischen Geräten wird mit einem Budget von 30 Millionen Lei (ca. 6,4 Mio. Euro) ausgestattet. Damit werden vermutlich etwa 100.000 Altgeräte ersetzt werden können.



    Dem Programm zur Erneuerung des Autoparks stehen 405 Millionen Lei (umgerechnet rund 84,4 Millionen Euro) zur Verfügung. Das bedeutet, etwa 60.000 alte Autos können mit Hilfe dieser Ma‎ßnahme aus dem Verkehr entfernt werden. Dem Programm Schrottkarren Plus“ wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 140 Millionen Lei (umgerechnet etwa 28,2 Millionen Euro) zugesagt. Ab dieses Jahr besteht die Möglichkeit, auch elektrische Motorräder im Rahmen des genannten Programms zu erwerben.



    Darüber hinaus sollen auch die weniger umweltverschmutzenden öffentlichen Verkehrsmittel gefördert werden. Der Haushalt für Investitionen diesbezüglich beläuft sich auf 480 Millionen Lei (etwa 100 Millionen Euro). Das Programm richtet sich an die lokalen öffentlichen Behörden in Bezug auf die Ausweitung des elektrifizierten öffentlichen Verkehrsnetzes in den Städten Rumäniens. Für die Entwicklung der Ladeinfrastruktur für Elektroautos und Hybridfahrzeuge werden 92 Millionen Lei (fast 19 Millionen Euro) vorgesehen.



    Die Stra‎ßenbeleuchtung mit LED-Lampen wurde mit einem Budget von 384 Millionen Lei (80 Mio. Euro) ausgestattet. Dadurch soll die Energieeffizienz durch die Reduzierung des Stromverbrauchs gesteigert werden. Geplant ist nämlich, dass die derzeitigen veralteten Beleuchtungssysteme durch neue, moderne, energieeffiziente Beleuchtungssysteme ersetzt werden. Dadurch werden auch die Treibhausgasemissionen reduziert. Auch für das Programm zur Reduzierung der CO2-Austö‎ße durch die Steigerung der Energieeffizienz in Stromerzeugungseinrichtungen wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 628 Millionen Lei (130 Mio. Euro) budgetiert.



    Der Umweltfonds unterstützt finanziell auch das Programm zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch die Bewaldung der Grundstücke. Dafür wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 59 Millionen Lei (knapp 12,3 Mio. €) bewilligt. Geplant ist, Grüngürtel und –anlagen zu schaffen, die die Treibhausgase einfangen sollen. Dadurch will man gefährliche Wetterereignisse vorbeugen.

  • Waldwirtschaft: Totholz ist wichtig für Ökosystem

    Waldwirtschaft: Totholz ist wichtig für Ökosystem

    Fachleute sind heute mehrheitlich der Auffassung, dass Totholz besonders wichtig für die Erhaltung gesunder Waldökosysteme sei. Rumänien arbeitet mit der Ukraine zusammen, um die Belastbarkeit der Wälder an der Grenze zwischen den zwei Staaten zu stärken. Förderung von Totholz mit dem Zweck, die Belastbarkeit der Wälder an der ukrainisch-rumänischen Grenze zu steigern“ — so lautet das jüngste Projekt der Umweltschutzorganisation WWF Rumänien. Am Projekt beteiligen sich auch die Universität Ştefan cel Mare“ in Suceava sowie das Institut für Forstforschung und die Organisation Ecosphera in der Ukraine. In der Vergangenheit glaubte man, dass Totholz dem Wald schaden würde. Deshalb wurde es immer aus dem Wald entfernt. Mittlerweile kamen die Fachleute allerdings zum Schluss, dass Totholz besonders wichtig zur Erhaltung gesunder Waldökosysteme sei. Ein toter, abgefallener und verrotteter Baum stellt in Wirklichkeit ein gesamtes Ökosystem dar. Es ist das Zuhause für viele Lebewesen, die wesentlich zur Erhaltung der Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Robustheit der Wälder beitragen. Mehr dazu von Monia Martini, Projektleiterin bei WWF Rumänien:



    Das Totholz hat eine wichtige Rolle innerhalb der Waldstruktur, aber auch in Bezug auf das Waldleben. Darum ist es notwendig, dass das Totholz im Wald bleibt. Denn es trägt sowohl zur Produktivität des Waldes bei wie auch zu seiner natürlichen Neubildung. Und es ist auch für die Erhaltung der Artenvielfalt relevant. All das steigert die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber dem Klimawandel. Derzeit wird an der Gründung eines Expertennetzwerkes im Forstbereich gearbeitet. Die Fachleute sollen gezielt Lösungen im Hinblick auf die Erhaltung der Artenvielfalt, die Forstwirtschaft und die nachhaltige Entwicklung vorschlagen. Wir werden mehrere Kampagnen zur Förderung des Totholzes organisieren. In einem ersten Schritt wollen wir eine Umfrage durchführen, um zu schauen, was für Kenntnisse die Bürger Rumäniens und der Ukraine über das Totholz haben. Danach wollen wir die praktische Forschungsarbeit beginnen. Wir wollen nämlich gute Praktiken für eine bessere Bewirtschaftung des Totholzes identifizieren. Danach werden wir diese guten Praktiken an die zuständigen Behörden und an die örtliche Gemeinschaft weiterleiten. Die Zusammenarbeit ist in diesem Zusammenhang wesentlich, denn im Laufe der Zeit waren die Leute eher dazu geneigt, das Totholz aus dem Wald zu entfernen. Das verursachte zusätzliche Kosten für den Anbau künstlicher Wälder. Daher muss der Mythos, Totholz sei schädlich für den Wald, als falsch entlarvt werden.“




    Das gemeinsame Operationelle Programm Rumänien-Ukraine wird durch EU-Mittel finanziert. Das Programm wird innerhalb der Europäischen Nachbarschafts- und Partnerschaftspolitik gefördert. Die Dauer des Projekts ist von 18 Monaten (Januar 2020 — Juni 2021) und umfasst die Kreise Suceava und Maramureş in Rumänien und die Regionen Iwano-Frankiwsk und Sakarpattja Oblast (Transkarpatien) in der Ukraine.

  • Umweltschützer in Jassy starten Petition für Rettung des Bârnova-Waldes

    Umweltschützer in Jassy starten Petition für Rettung des Bârnova-Waldes

    Rettet die jahrhundertealten Bäume in Iaşi!“ — so lautet die von den Umweltschützern im Kreis Iaşi eingereichte Petition zur Rettung des Bârnova-Waldes, der allmählich kahlgeschlagen wird. Der Wald wird durch das Nationale Forstamt Romsilva verwaltet. Romsilva bewirtschaftet den Wald und sollte das in nachhaltiger Weise tun. Allerdings warnen die Umweltfreunde vor den Gefahren der Abholzung jahrhundertealter Bäume. Die Artenvielfalt sei dadurch beeinträchtigt. Das Gebiet steht unter Naturschutz, es ist Teil eines Natura-2000-Schutzgebietes — und hat demnach eine hohe wissenschaftliche und landschaftliche Bedeutung. Mehr als 116 seltene Vogelarten leben hier — der Steinadler, der Pommernadler, der Habicht, die Eule, der Specht, der Wanderfalke und der Zwergfalke. Auch die Pflanzenwelt ist besonders vielfältig. Mihai Diac, der Autor der Petition, meinte Folgendes dazu:



    Es ist ein sehr alter Wald. Der Wald in der Umgebung von Iaşi erstreckte sich einst auf einer riesengro‎ßen Fläche zwischen den Städten Roman, Vaslui und Iaşi. Übrig geblieben sind leider nur noch zwei grö‎ßere Wälder: der Wald Bârnova-Repedea und der Wald Frumuşica. Das Schutzgebiet erstreckt sich auf 12.000 Hektar, der Wald ist allerdings ein bisschen grö‎ßer. Der Wald liegt den Bewohnern der Stadt Iaşi am Herzen. Es ist ein sehr alter Wald, mit Bäumen, die 100–300 Jahre alt sind. Hier leben viele Tiere und Vögel, die unter Schutz stehen. Die Pflanzenwelt ist ebenfalls vielfältig. Es gibt hier Orchideen oder den Gelben Frauenschuh, der unter Naturschutz steht. Wir haben es also mit einem Wald zu tun, der durch eine gro‎ße Artenvielfalt charakterisiert wird. Der Wald liegt in der Umgebung einer Stadt mit 400.000 Einwohnern. Die Entwicklung von Freizeitalternativen ist also entsprechend gro‎ß. Die Einwohner der Stadt nutzen am Wochenende die örtlichen Möglichkeiten. Radfahrer, Jogger, Wanderer — alle wissen den Wald zu schätzen. Vor etwa 6–7 Jahren begann jedoch der Holzeinschlag. Zu Beginn wurde Holz nur in weiter gelegenen, entfernten Teilen des Waldes eingeschlagen. Doch die Arbeiten nahmen mit der Zeit zu. Letztes Jahr stellten wir fest, dass sogar sehr alte Bäume abgeholzt werden. An einem Baum konnten 250 Ringe beobachtet werden — das hei‎ßt, es war ein über 250 Jahre alter Baum. Ich musste etwas tun, ich begriff, der Holzeinschlag würde nicht aufhören. Für dieses Jahr ist noch mehr Holzeinschlag geplant. Das war ein Alarmsignal für mich. Letztes Jahr entwickelte ich eine Online-Gemeinschaft. Zusammen wollen wir Ma‎ßnahmen gegen die Abholzung jahrhundertealter Bäume starten.“




    Die Petition zur Rettung des Bârnova-Waldes — einer grünen Schranke, die eine besonders umweltverschmutzte Stadt Rumäniens schützt — sammelte bis jetzt 8000 Unterschriften.

  • Streitfrage Mikro-Wasserkraftwerke: Gebirgsflüsse unter Schutz gestellt

    Streitfrage Mikro-Wasserkraftwerke: Gebirgsflüsse unter Schutz gestellt

    Gebirgsflüsse, die in einer Höhe von über 1500 m flie‎ßen, werden künftig unter Schutz gestellt — das teilten die zuständigen Behörden in Rumänien mit. Die rumänische Regierung erstellte vor kurzem eine Liste der geschützten Gebirgsflüsse. Die Initiative soll dem von der Europäischen Kommission im Jahr 2015 gegen Rumänien eröffneten Infringement-Verfahren ein Ende setzen. Das Verfahren anvisierte die 27 Mikro-Wasserkraftwerke, die in Schutzgebieten gebaut wurden und die Ökosysteme mehrerer Gebirgsflüsse vermutlich beeinträchtigt hätten. Die Umweltschützer erachten aber den genannten Beschluss als unzulänglich und warnen davor, dass die Ma‎ßnahme die unumkehrbare Zerstörung der Natur keineswegs verhindern würde. Mehr dazu erfahren wir von Diana Cosmoiu, Leiterin der Abteilung für öffentliche Politik bei WWF Rumänien:



    Ab einer Höhe von 1500 m darf man theoretisch ab jetzt nicht mehr in den Lauf der Flüsse eingreifen. Doch dies betrifft weniger als 1% aller Flüsse in Rumänien. Problematisch ist allerdings, was mit den Flüssen passiert, die sich in einer niedrigeren Lage befinden. Denn diese Flüsse sind gleich wertvoll. Unserer Ansicht nach hätte der verabschiedete, lang ersehnte Beschluss sämtliche Flusssegmente schützen müssen, die immer noch in einem gesunden Zustand sind. Also alle Flusssegmente, die bislang nicht eingedämmt wurden, die durch Schutzgebiete flie‎ßen, die den dort lebenden Fischen ein natürliches Habitat anbieten. Nicht nur die Flusssegmente, die in einer Höhe von mehr als 1500 flie‎ßen, hätten unter Schutz gestellt werden sollen, sondern die Flüsse in ganz Rumänien. Das hätten wir von diesem Gesetz erwartet.“




    Der Regierungsbeschluss ist keine Überraschung für die Naturschützer. Zwischen 2010 und 2013 wurden eine Reihe von Genehmigungen für den Bau mehrerer Mikro-Wasserkraftwerken an verschiedenen Gebirgsflüssen erlassen. WWF Rumänien veranstaltete damals eine öffentliche Informationskampagne und ersuchte die zuständigen Behörden, einen Beschluss zu verabschieden, durch den die Nichtintervention-Segmente festgelegt werden sollten. Darüber hinaus hätte der Beschluss auch die Eingriffszonen anerkennen sollen — also die Flusssegmente an denen es erlaubt wäre, verschiedene Aktivitäten durchzuführen. Zu dem Zeitpunkt gab es Anträge zur Genehmigung von mehr als 500 Mikro-Wasserkraftwerken. Mehr als ein Viertel davon befanden sich in Schutzgebieten oder direkt an der Grenze zu einem Schutzgebiet.



    Nun wollen Umweltschützer die Regierung davon überzeugen, die Bestimmungen zu ergänzen, damit sich die Restriktionen auch auf diejenige Flüsse auswirken, die im Natura-2000-Netz eingeschlossen sind oder durch andere Naturparks flie‎ßen. Au‎ßerdem beantragen sie, das Kriterium der Höhe — also die 1500-m-Schwelle — auszuschlie‎ßen.

  • Bewaldungskampagne 2020: 50 Mio. Stecklinge sollen gepflanzt werden

    Bewaldungskampagne 2020: 50 Mio. Stecklinge sollen gepflanzt werden

    Das rumänische Umweltministerium verspricht, eine gro‎ßangelegte Bewaldungskampagne in diesem Frühjahr zu starten. Eigentlich soll es die grö‎ßte Bewaldungskampagne sein, die es je in Rumänien gab. Nicht nur Bergregionen werden angezielt, sondern sämtliche Ackerböden und Brachflächen im ländlichen Raum. Geplant ist eine Kampagne von zwei Monaten. Innerhalb dieser Zeit sollen täglich eine halbe Million Stecklinge gepflanzt werden. Zahlreiche Gemeinden landesweit meldeten schon dem Umweltministerium ihren Wunsch, an der Frühjahrskampagne teilzunehmen. Interessierte NGO, Wirtschaftsbeteiligte, örtliche öffentliche Behörden, Schulen und Freiwillige werden ebenfalls angeregt, der Bewaldungsaktion beizutreten. Mehr Einzelheiten dazu lieferte der zeitweilig amtierende Umweltminister Costel Alexe:



    Das Ministerium für Umwelt, Gewässer und Wälder ist bereit, die grö‎ßte Bewaldungskampagne, die es in Rumänien in den letzten 10 Jahren gab, zu starten. Der rumänische Staat bietet im Rahmen der Bewaldungskampagne sämtlichen Stakeholders kostenlos Stecklinge an. Der Staat verwaltet — durch das Nationale Forstamt Romsilva — 1100 Baumschulen. Darüber hinaus gibt es noch mehrere privat verwaltete Baumschulen. Von hier werden mehr als 50 Millionen Stecklinge an alle Antragsteller gehen. Der Bewaldungskampagne stehen zwei Motivationen zugrunde. Es ist wohl bekannt, dass seit Jahren in Rumänien illegal Holz eingeschlagen wird. Wir möchten diesen Vorgang einschränken. Das können wir nur durch eine entsprechende Politik und durch angemessene Ma‎ßnahmen erreichen. Dadurch wollen wir derartige Praktiken entmutigen. In zweiter Linie wollen wir ein Alarmzeichen setzen. Es ist unsere Pflicht, dort einzugreifen, wo die Wälder kahlgeschlagen wurden oder wo es Brachflächen gibt. Wenn die Möglichkeit besteht, sie zu bepflanzen, dann sollten wir es auch tun. Es ist wichtig, dass die Waldflächen in Rumänien mit jeden Jahr zunehmen.“




    13.000 Flächen in allen Teilen des Landes sollen während der diesjährigen Frühjahrs-Bewaldungskampagne bepflanzt werden. Die meisten Setzlinge sollen in die Regionen gelangen, wo am meisten Holz eingeschlagen wurde, nämlich in den Kreisen Maramureş, Sibiu und Bistriţa. Mehr als 2500 Wälder sollen demnach von Null auf bepflanzt, weitere 7000 junge Waldflächen sollen ergänzt werden. Die meisten frisch bewaldeten Flächen liegen in den Kreisen Suceava (mit 360 Wäldern), Maramureş (mit 140) und Sibiu (mit 90 neu bepflanzten Wäldern). Die Kampagne sieht au‎ßerdem den Start der Arbeiten am grünen Gürtel der Stadt Oradea (von 65 Hektar) sowie am Schutzvorhang für die Autobahn A2 im Kreis Constanţa (24 Hektar) vor. Gleichzeitig sollen auch Brachflächen bewaldet werden.

  • Abwrackprämie 2020: Umweltmaßnahme mit zwei Komponenten

    Abwrackprämie 2020: Umweltmaßnahme mit zwei Komponenten

    Das Anreizprogramm im Hinblick auf die Flottenerneuerung — bekannt unter dem Namen Schrottkistenprogramm — der Klassiker“ — startet im März des laufenden Jahres. Heuer sollen mindestens 60.000 Gutscheine vergeben werden. Das Programm richtet sich an alle interessierten Personen, die einen alten Personenwagen aufgeben und einen neuen PKW anschaffen möchten. Das Anreizprogramm läuft parallel mit einem zweiten Prämienprogramm, bezeichnet als Schrottkistenprogramm Plus“. Dadurch soll der Verkehr von Fahrzeugen mit Null Emissionen oder mit möglichst geringen CO2-Ausstö‎ßen gefördert werden. Die zwei Bonusprogramme verfügen dieses Jahr über einen Haushalt von 545 Millionen rumänische Lei (umgerechnet etwa 115 Mio. Euro). Zum Thema äu‎ßerte sich auch der Umweltminister Costel Alexe:



    Wir bieten durch das klassische Schrottkistenprogramm einen neuen Öko-Bonus in Wert von 1.000 Lei (umgerechnet etwa 210 Euro). Der Umwelt-Bonus kann zur Abwrackprämie dazugezählt werden, falls das neue Auto über ein umweltschonenderes System verfügt, wie z.B. eine LPG-Ausrüstung. Au‎ßerdem haben wir beschlossen, auch den Öko-Bonus für konventionelle Hybrid-Fahrzeuge, die nicht von der Steckdose geladen werden, von 1.700 Lei (355 Euro) auf 2.500 Lei (525 Euro) anzuheben. Der durch das klassische Schrottkistenprogramm zu erstattende Höchstbetrag beläuft sich auf etwa 2.000 Euro — allerdings nur in dem Fall, in dem das neue Fahrzeug die Kriterien für die Erhebung beider Leistungsprämien erfüllt. Um ein Beispiel anzuführen: Entscheidet sich ein rumänischer Bürger für ein konventionelles Hybrid-Auto mit einem Grenzwert von 96g CO2-Ausstö‎ßen pro Km, so wird dem Käufer ein Betrag von 2000 Euro vom Gesamtpreis zurückerstattet. Öko-Prämien können also kombiniert werden und sogar zur Abwrackprämie hinzugerechnet werden. Das klassische Schrottkistenprogramm bringt auch noch eine weitere Neuheit: die Möglichkeit, Motorräder zu kaufen. Diese Möglichkeit bieten wir zum ersten Mal an. Allerdings muss auch in einem solchen Fall ein altes Fahrzeug verschrottet werden. Die Abwrackprämie für die Anschaffung eines Motorrads beläuft sich auf 3.500 Lei (735 Euro) — denn wir legen gro‎ßen Wert auf die Chancengleichheit sowohl für PKW-Käufer wie auch für Motorradkunden. Im Falle der Personenfahrzeuge begleichen wir 10% vom Kaufpreis. Daher wollten wir die Verhältnismä‎ßigkeit auch für Motorräder bewahren, die etwas günstiger als Autos sind.“




    Der Staat weist dieses Jahr die meisten Mittel zur Anschaffung von elektrischen Autos zu. Diese können durch das Anreizprogramm Schrottkiste Plus“ angekauft werden. Das zugeordnete Budget steigt um 45% im Vergleich zum Vorjahr an, bis auf knapp 240 Millionen Lei (30 Mio. Euro). Dadurch will der Staat den Gebrauch von Elektroautos im städtischen Raum stimulieren — das erklärte der Umweltminister Costel Alexe:



    Wir wünschen uns so viele elektrische Autos wie möglich im städtischen Verkehr. Derzeit machen sie lediglich 1% des Verkehrs aus. Der Öko-Bonus für den Kauf eines elektrischen Autos bleibt nach wie vor unverändert — 10.000 Euro (die höchste Prämie in Europa für ein voll elektrisches Auto) bzw. 4.500 Euro für Hybrid-Plug-in-Modelle. Vom Budget, das uns heuer zur Verfügung steht, können 400 Rumänen Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge kaufen. Das hei‎ßt, wir wollen innerhalb eines Jahres gleich viele elektrische und Hybrid-Fahrzeuge auf den Markt einführen, wie in den letzten vier Jahren — seit dem das Programm Schrottkiste Plus läuft — eingeführt wurden.“




    Ein weiteres Anreizprogramm, das dieses Jahr gestartet werden soll, zielt auf den Ankauf von elektrischen öffentlichen Verkehrsmitteln ab.

  • Patrouille Null Plastik: WWF Rumänien kämpft gegen Kunststoffabfälle im Donaudelta

    Patrouille Null Plastik: WWF Rumänien kämpft gegen Kunststoffabfälle im Donaudelta

    Die Umweltschutzorganisation WWF Rumänien startete vor kurzem eine neue Initiative zur Bekämpfung und Vorbeugung der Verschmutzung durch Plastikabfälle im Donaudelta. Im Rahmen des Vorhabens sollen Ma‎ßnahmen zum Management der Plastikabfälle im Donaudelta vorgeschlagen werden. Darüber hinaus will man auch die örtliche Gemeinschaft an der Sammlung und Wiederverwertung dieser Abfälle viel mehr beteiligen. Zum Auftakt des Projekts wurde ein Workshop in Tulcea veranstaltet. Am Workshop beteiligten sich sowohl die örtlichen wie auch die Umweltschutzbehörden. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, die Probleme im Hinblick auf das Management der Plastikabfälle im Donaudelta zu erkennen. Zum gleichen Anlass wurden auch die zu vollstreckenden Aktionen beschlossen. Mehr Informationen zum Projekt lieferte uns Alexandra Damian, Kommunikationszuständige bei WWF Rumänien:



    In einem ersten Schritt nahmen wir uns vor, die örtlichen zuständigen Behörden zusammenzubringen. Unter zuständigen Behörden verstehe ich die örtlichen Verwaltungsbehörden, die Umweltbehörden, die für die Sammlung, das Recycling und die Entsorgung von Plastikabfällen zuständigen Stellen sowie die Verwaltungsvertreter des Biosphärenreservats Donaudelta. Wir wollen Sammelstellen für Plastikabfälle im Donaudelta einrichten. Es ist schade, dass es sie bis jetzt nicht gegeben hat. Eigentlich ist das das Hauptziel des Projekts. Es gibt schon solche abgegrenzte Sammelstellen für Plastikabfälle in der Ortschaft Sfântu Gheorghe, allerdings wollen wir sie auch auf Sulina, Tulcea und Mahmudia ausweiten. Und in Sfântu Gheorghe möchten wir mehr Sammelstellen einrichten. Parallel zu diesen Verwaltungsma‎ßnahmen werden unsere Freiwilligen den ganzen Sommer lang durch die Donaukanäle streifen und Plastikabfälle von der Wasseroberfläche sammeln. Unsere Sammelaktion hei‎ßt »Patrouille Null Plastikabfälle«. Die Freiwilligen werden die Abfälle sammeln und sie in die speziell eingerichteten Sammelstellen deponieren. Gleichzeitig werden wir eine Aufklärungskampagne in sämtlichen am Projekt beteiligten Ortschaften durchführen. Die Kampagne zielt darauf ab, die Menschen über die negativen Auswirkungen der Plastikabfälle auf die Umwelt aufzuklären. Wir wollen den Ortsbewohnern erklären, wie wichtig es ist, Recyclingaktionen zu fördern und konkret durchzuführen und darüber zu kommunizieren. Au‎ßerdem starten wir auch eine Kampagne zur Mobilisierung der Reiseveranstalter im Hinblick auf einen umweltbewussten Fremdenverkehr. Die Kampagne endet mit einem Preisausschreiben. Die Pension mit dem geringsten ökologischen Abdruck soll gewinnen.“




    Fachleute warnen davor, dass die Donau durch Unmengen an Plastikabfällen erstickt wird. Dadurch wird nicht nur die Qualität der Gewässer gefährdet, sondern auch die Artenvielfalt und die Natur. Alle Abfälle, sowohl die, die vom Strom flussabwärts mitgetragen werden, als auch jene, die durch die Nebenflüsse in die Donau gelangen, flie‎ßen ins Donaudelta und sammeln sich dort an. Dabei darf nicht vergessen werden, dass das Donaudelta unter Naturschutz steht und schon vor langer Zeit als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde. Allein letztes Jahr sammelten die Freiwilligen — im Rahmen des Umweltprojekts Reine Gewässer“ — mehr als 5 Tonnen schwimmende Plastikabfälle (1200 Müllsäcke) vom Strand in Sfântu Gheorghe und von der Insel Sacalin.

  • Recycling-Patrouille: 20 smarte Umweltideen für 2020

    Recycling-Patrouille: 20 smarte Umweltideen für 2020

    Mehrere Hundert Schulen landesweit meldeten sich für das nationale Programm für den Umweltschutz — bekannt unter dem Namen Recycling-Patrouille 2020“ — an. Das Programm hat eine neue Aufgabe dieses Jahr, nämlich das Recycling schlechter Angewohnheiten. Demnach sollen schlechte Angewohnheiten in gesunde, natur- und menschenfreundliche Angewohnheiten verwandelt werden. Mehr Einzelheiten dazu lieferte uns Ada Lungu, PR-Beauftragte für die Recycling-Patrouille.



    Bis jetzt wurden im Rahmen des Recycling-Programms elektrische Abfälle gesammelt und entsorgt. Die teilnehmenden Schulen stellten diesbezüglich Rekorde auf. Dieses Jahr organisieren wir zum 9. Mal unsere Recycling-Patrouille, schlagen allerdings eine Neuheit vor. Neues Jahr, neues Konzept. Wir wollen uns diesmal auf alle schlechten umweltbezogenen Gewohnheiten konzentrieren. Der Zustand der Natur verschlechtert sich immer mehr. Die heutigen Umstände und die Umweltverschmutzung sind eine Folge unserer bisherigen Handlungen. Es mag sein, dass wir uns dessen gar nicht bewusst sind. Deshalb wollen wir dieses Jahr die schlechten umweltbezogenen Gewohnheiten identifizieren und sie in natur- und menschenfreundliche Angewohnheiten umwandeln. Unser Ziel ist, uns zu einer Exzellenz-Plattform guter naturbezogener Gewohnheiten zu entwickeln. Wir wollen unsere schlechten Angewohnheiten demnach entsprechend entsorgen. Dieses Jahr verwerten wir Gewohnheiten wieder.“




    20 Themen müssten uns beschäftigen, wenn wir uns einen sauberen, unverschmutzten Planeten wünschen, mit Zugang zu erneuerbaren Energien und gesunden Ökosystemen — das meinen die Veranstalter des Umweltprogramms:



    Zunächst konzentrieren wir uns auf das Recycling sämtlicher wiederverwertbarer Abfälle. Wir möchten die Verhaltensweisen ermutigen, die die getrennte, verantwortungsbewusste Abfallsammlung ernst nehmen. Damit meinen wir nicht nur Elektroschrott, sondern alle wiederverwertbaren Abfälle. Wir ermutigen die Menschen, die verursachte Abfallmenge zu reduzieren. Denn wir erzeugen viel zu viel Müll weltweit. Egal ob in der Schule oder am Arbeitsplatz — die Menge an Abfall, die wir erzeugen, muss zurückgehen. Auf dieses Thema werden wir besonderen Wert legen. Weitere Schwerpunkte für uns sind der Verzicht auf Einwegprodukten aus Kunststoff, die Einsparung von Wasser, die Schonung sämtlicher Naturressourcen usw. Auf der Webseite der Recycling-Patrouille wurden 20 grüne Ideen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Es sind die Schritte, die wir uns als Grundlage nehmen, um die guten Gewohnheiten zu fördern.“




    Das Programm Recycling-Patrouille“ startete im Jahr 2011. Dank der Teilnahme von Schülern und Lehrern, die sich ins Programm einbrachten, wurden bislang insgesamt 7400 Tonnen Elektroschrott eingesammelt und entsorgt.

  • Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Die Luftverschmutzung in den Gro‎ßstädten Rumäniens ist ein immer wiederkehrendes Thema in der rumänischen öffentlichen Debatte. Neuerdings wurden die Gespräche zum genannten Thema wieder angeregt — diesmal durch die Veröffentlichung der Ergebnisse einiger unabhängiger Vermessungsverfahren. Diese zeigten, dass die vom Gesetz zugelassenen Werte stark übertroffen worden seien. Unter diesen Umständen legten etwa 20 Umweltschutzorganisationen ihre Kräfte zusammen und schrieben einen offenen Brief an die zuständigen Behörden. Sie ersuchten die Verantwortlichen, konkrete Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu treffen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Oana Neneciu, die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Ecopolis:



    Anfang Dezember starteten wir die gemeinschaftliche Plattform aerlive.ro. Wir wollen möglichst viele Sensoren zur Vermessung der Luftqualität einführen, einschlie‎ßlich Sensoren, die von den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Die vorläufigen Ergebnisse der 10 Messstationen wiesen im Monat Januar beträchtliche Überschreitungen der zugelassenen Werte auf. Auch die zugelassene Höchstgrenze für Feinstaub wurde stark übertroffen. Anscheinend wurden dreimal mehr Partikeln in der Luft vermessen, als die Standards der Weltgesundheitsorganisation zulassen. Wir haben es also mit beträchtlichen Überschreitungen zu tun. Die Plattform aerlive.ro umfasst derzeit 10 Messvorrichtungen für die Bewertung der Luftqualität. Bis April wollen wir 40 Messanlagen auf der Plattform haben. Andererseits gibt es auch noch die Vermessungsvorrichtungen des Umweltministeriums. Das nationale Netz umfasst 6 Messstationen in Bukarest und 2 im angrenzenden Landkreis Ilfov. Allerdings sind diese Messanlagen nicht immer in Betrieb, also können wir uns auf die von ihnen angezeigten Werte nicht verlassen. Konstante, beträchtliche Überschreitungen werden vor allem abends und am Wochenende verzeichnet. Wir hätten das nicht erwartet, denn wir dachten, der heftige Verkehr sei die Hauptursache für die Luftverschmutzung. Es scheint aber, dass die Heizungssysteme vielmehr zur Luftverschmutzung beitragen. Und auch bei Nebel schweben anscheinend die Partikel auf Menschenhöhe. Es bildet sich eine Art Smog. In unserem Brief betonen wir, dass die Luft apolitisch sei. Das Thema sei nämlich mit der öffentlichen Gesundheit in Verbindung zu setzen und habe nichts zu tun mit irgendwelchen politischen Interessen oder Wahlkampagnen.“




    Ärzte weisen darauf hin, dass der Staub und die Giftstoffe in der Luft die Ursache für zahlreiche Erkrankungen seien. Unter diesen Umständen seien die Kinder besonders gefährdet. Die Luftverschmutzung sei die drittwichtigste Sterbeursache weltweit — das legen zumindest die Fachleute nahe. Neun von zehn Menschen in der Welt atmen verschmutze Luft ein. Mehr als 500.000 Kinder unter 5 Jahren sterben jährlich infolge von verschiedenen Atemwegsinfektionen — verursacht durch die Luftverschmutzung und das passive Rauchen.

  • Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt

    Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt

    Der Băneasa-Wald im Norden der rumänischen Hauptstadt Bukarest stand in den letzten Wochen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Einwohner der Hauptstadt beklagten die Tatsache, dass Tausende Bäume gefällt wurden. Umweltminister Costel Alexe prüfte diese Informationen und kam zum Schluss, dass der Wald unter Naturschutz gestellt werden müsse. Damit sei die Holzgewinnung im Băneasa-Wald verboten:



    Derzeit erlaubt die Gesetzgebung, Bäume im BăneasaWald abzuschlagen. Der Bericht des Forstamtes und des Kontrollgremiums des Ministeriums zeigten, dass Holzgewinnungsarbeiten in der Gegend ausgeführt wurden. Die Arbeiten entsprachen der gültigen Vereinbarung im Rahmen der Waldbewirtschaftung. Die Vereinbarung war bis Ende Dezember gültig. Wir alle leiden unter dem Mangel an Grünanlagen in der unmittelbaren Umgebung der Gro‎ßstädte in Rumänien. Deshalb finde ich, dass Wälder wie der Băneasa-Wald unter Schutz stehen sollten. Der Băneasa-Wald ist die grüne Lunge der Hauptstadt und das soll er auch weiterhin bleiben. Von den insgesamt 1343 Hektar Wald sind 63% in Privateigentum. Lediglich 37% befinden sich in öffentlicher Hand und werden von Romsilva, der Waldbewirtschaftungsbehörde verwaltet. Wir wünschen uns, dass der Băneasa-Wald auch weiterhin seine Schutzfunktion einnimmt. Also wird der Băneasa-Wald ab März folgenderweise aussehen: sämtliche 374 Hektar, die sich in öffentlicher Hand befinden, werden lediglich eine Schutzfunktion haben. Also wird die Holzgewinnung in diesem Waldteil nicht mehr erlaubt. Dieser Waldteil soll demnach als Waldpark eingestuft werden. Folglich können hier nur noch die erforderlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, allerdings dürfen keine gesunden Bäume mehr abgeholzt werden. Ich möchte allen Bürgern Rumäniens mitteilen, dass der Băneasa-Wald ab jetzt seinen richtigen Platz am Stadtrand einnehmen wird. Der Băneasa-Wald wird zur grünen Lunge der Hauptstadt!“




    Der Umweltminister ist der Ansicht, dass die Waldteile in Privatbesitz der gleichen Behandlung unterliegen sollten wie die Waldteile in staatlichem Besitz. Demnach sollten die Privateigentümer, die zwei Drittel des Waldes besitzen, im Falle einer solchen Einschränkung entsprechend entschädigt werden. Der Umweltminister gab darüber hinaus bekannt, er möchte auch die Wälder Andronache, Snagov und Roşu, die ebenfalls in der Umgebung der Hauptstadt liegen, unter Schutz stellen. Damit die Einwohner von Bukarest in einer gesunden Umwelt leben, wäre es günstig, wenn mehr als 100.000 Hektar in der Umgebung von Bukarest bewaldet seien. Das meinen die Umweltschützer. Derzeit gibt es nur 18.000 Hektar Wald bei Bukarest. Der Băneasa-Wald ist die grö‎ßte Grünfläche im Verwaltungsgebiet der rumänischen Hauptstadt.

  • Luftverschmutzung in Bukarest: schlechte Luft wie noch nie

    Luftverschmutzung in Bukarest: schlechte Luft wie noch nie

    Die Luftverschmutzung nimmt immer mehr zu, sowohl in Bukarest wie auch in vielen anderen Gro‎ßstädten Rumäniens. Die unabhängig gemessenen Werte der Luftqualität in Bukarest zeigen, dass die Verschmutzung weit höher liegt, als es offizielle Daten angeben. Um die Luftqualität in Bukarest zu verbessern, wurde ein entsprechender Ma‎ßnahmenplan erarbeitet. Leider werden die vorgeschlagenen Ma‎ßnahmen nicht umgesetzt. Das könnte schlimme Folgen für die Lebensqualität der Hauptstadteinwohner haben, warnte der Umweltminister Costel Alexe. Der Amtsträger teilte mit, er beabsichtige, mehr Geld in umweltschonende Ma‎ßnahmen zu investieren. Demnach möchte der Umweltmister den elektrifizierten öffentlichen Nahverkehr in den Gro‎ßstädten Rumäniens fördern.



    Die Stadt Bukarest kündigte ebenfalls die Einführung einer Abgasgebühr für Pkw in Bukarest an. Die Ma‎ßnahme soll zur Reduzierung der Umweltverschmutzung in der rumänischen Hauptstadt beitragen. Die neue Gebühr soll ab März des laufenden Jahres gelten. Die Ma‎ßnahme betrifft die mehr als eine Million in Bukarest und im angrenzenden Kreis Ilfov zugelassenen Pkw. Der rumänische Umweltminister Costel Alexe besuchte eine Anlage zur Vermessung der Luftqualität in der Innenstadt von Bukarest. Zu diesem Anlass erklärte er Folgendes:



    Sämtlichen Stadtverwaltungen in Rumänien muss eines klar sein: Es ist dringend erforderlich, die Ma‎ßnahmenpläne zur Verbesserung der Luftqualität umzusetzen. Bukarest wurde schon zu diesem Thema von der Europäischen Kommission verklagt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Urteil abzuwarten. Bislang wurde kaum irgendeine vorgeschlagene Ma‎ßnahme zur Verringerung der Verschmutzung umgesetzt. Hätten wir die im Ma‎ßnahmenplan vorgeschlagenen Ma‎ßnahmen umgesetzt, hätten wir nicht mehr diese hohen Werte erreicht. Zusammen mit meinen Mitarbeitern im Ministerium ersuche ich alle Stadtverwaltungen, die entsprechenden Ma‎ßnahmen umzusetzen, so dass wir eine reinere Luft einatmen. Sonst brechen wir die Freundschaft. Denn die Gesundheit der Rumänen steht auf dem Spiel. Ich informiere auf diesem Wege die zuständigen Behörden in Bukarest, Iaşi, Braşov, aber auch in anderen Städten, dass Vertreter des Ministeriums jede Woche die problematischen Orte besuchen werden. Abweichungen von der Norm werden entsprechend bestraft. Wir werden überall die notwendigen Ma‎ßnahmen treffen.“




    Etwa 12.000 Menschen sterben jährlich in Bukarest infolge der Umweltverschmutzung. Aus einem Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ging hervor, dass das durchschnittliche Lebensalter in Bukarest um 22 Monate geringer als in anderen Teilen des Landes ist. Die Ursache dafür sei die Luftverschmutzung. Laut EU-Recht sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, das Niveau der Umweltverschmutzung konstant zu messen. Falls bestimmte Grenzen übertroffen werden, müssen entsprechende Ma‎ßnahmen umgesetzt werden. Die Europäische Kommission warnte Rumänien mehrmals davor, dass es die Standards im Hinblick auf die Luftqualität nicht einhalte. Aus diesem Grund könnte das EU-Land künftig Bu‎ßgelder von bis zu 400.000 Euro am Tag zahlen müssen.

  • Grenzüberschreitende Kooperation: Waldschutz in den Karpaten

    Grenzüberschreitende Kooperation: Waldschutz in den Karpaten

    Rumänien beteiligt sich zusammen mit Ungarn, der Slowakei und der Ukraine an einem Projekt zum Thema Schutz der Wälder. Das Vorhaben wird durch ein Programm zur grenzüberschreitenden Kooperation zwischen den teilnehmenden Ländern gefördert. Das Projekt Waldschutz in den Karpaten“ hat eine Dauer von 24 Monaten. Umgesetzt wird es durch den ukrainischen Tourismusverein Iwano Frankiwsk“ in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Naturparks Munţii Maramureşului (dt. Marmarosch Gebirge) in Rumänien.



    Die letzte Phase des Projekts sieht die Organisierung eines grenzüberschreitenden Studentenlagers vor. Interessierte Studenten in der Ukraine und Rumänien, die Naturwissenschaften studieren, können sich für das Lager anmelden. Im Gegenzug soll in der Ukraine eine internationale Konferenz zum Thema der umweltbewussten Erziehung im Hinblick auf die Bewahrung der Artenvielfalt im Umsetzungsbereich des Projekts organisiert werden. Mehr Einzelheiten dazu erfuhren wir von Cătălina Bogdan, die Leiterin der Verwaltung des Naturparks Munţii Maramureşului“:



    Das Projekt zielt darauf ab, ein Erziehungszentrum im Naturpark Munţii Maramureşului zu gründen. Diesbezüglich nahmen wir uns unseren ukrainischen Partner zum Vorbild. Denn in der Ukraine gibt es bereits eine Schule, die umweltbezogene und vor allen Dingen forstwirtschaftliche Themen anspricht. Durch unsere Aktionen wollen wir die Aktivität zur Erhaltung der Waldökosysteme im Anwendungsbereich des Projekts bekannt machen. Wir wollen auch in unseren Partnerschulen Ausbildungszentren öffnen. Diese werden entsprechend ausgestattet, so dass die jungen Leute — also die künftigen Entscheidungsträger — über die Bedeutung des Umweltschutzes angemessen aufgeklärt werden. Denn nur wenn sie das entsprechende Know-how besitzen, werden sie weise Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Im Rahmen des Projekts werden mehrere Kampagnen zur Aufklärung der Bevölkerung zum Thema des Waldschutzes organisiert. Auch soll die entsprechende Infrastruktur zur Vermittlung dieser Art von Informationen geschaffen werden. Solche Initiativen gab es auch in der Vergangenheit, das Neue daran ist die grenzüberschreitende Dimension, also die Kooperation mit der Ukraine. Hauptziel des Projekts ist nämlich die Förderung der Aktivitäten zur Erhaltung der Wälder im Grenzgebiet im Norden des Landes. Diesbezüglich soll im Unterricht mehr Wert auf den Umweltschutz gelegt werden. Und auch die örtlichen Gemeinschaften müssen viel mehr im Hinblick auf die hohe Bedeutung der Erhaltung der Biodiversität einmaliger Bergökosysteme aufgeklärt werden.“




    Auch das rumänische Forstamt Romsilva startete im Landkreis Neamţ eine ähnliche Initiative — ein Pilotprojekt, an dem Schüler der Sekundarstufe teilnehmen. Im Rahmen des Projekts wurde ein Lehrbuch zur forstlichen Bildung herausgegeben, Kreuz und quer durch die Wälder im Kreis Neamţ“. Das Lehrbuch bringt Informationen über das Waldleben, die Tiere, die diesen Lebensraum bevölkern, Pflanzen, die hier wachsen usw. Die Schüler lernen über die Spuren, die verschiedene Tiere hinterlassen, sie lernen, diese zu erkennen. Darüber hinaus bekommen sie Anleitungen, wie sie ein Vogelhäuschen bauen können.

  • Rumänien recycelt: NGO sammelt 150 Tonnen Elektroschrott

    Rumänien recycelt: NGO sammelt 150 Tonnen Elektroschrott

    Die Kampagne Rumänien recycelt“ — eine partnerschaftliche Initiative gefördert von der Organisation Environ in Zusammenarbeit mit den örtlichen zuständigen Behörden — wurde auch in diesem Herbst fortgesetzt. Insgesamt 68 Sammelaktionen wurden im ganzen Land organisiert. An der Kampagne beteiligten sich Tausende Freiwillige. Zum Schluss wurden 150 Tonnen alte Elektronikgeräte und 200 Kilo Altbatterien dem Recycling zugeführt. Mehr Einzelheiten zur Kampagne lieferte uns Roxana Puia, Marketingmanager des Vereins Environ:



    Neu im Vergleich zu den Vorjahren war, dass das Programm auf regionaler Ebene, im Kreis Gorj, in Zusammenarbeit mit der Direktion für Abfall- und Abwasserentsorgung umgesetzt wurde. Wir organisierten Müllabfuhraktionen in 33 Gemeinden und Städte im Landkreis Gorj. Wir haben bereits Kooperationsabkommen mit mehr als 150 Stadtverwaltungen landesweit abgeschlossen. Die Liste bleibt allerdings offen, falls weitere Städte unserem Programm beitreten möchten. Wir schlie‎ßen jeweils ein Zusammenarbeitsprotokoll ab und einigen uns auf einen Termin und auf einen Ort für die Abfallsammlung. Demnächst werden wir die Aktion für das Frühjahr 2020 planen. Wir brauchen die Unterstützung der zuständigen Behörden, denn sie müssen die Aktion genehmigen. Allerdings rechnen wir auch damit, dass sie unsere Initiative auf lokaler Ebene fördern werden. Je nach dem Engagement der örtlichen Behörden sind die Ergebnisse der Aktion besser oder schlechter. Im vergangenen Jahr haben wir zwei derartige Müllabfuhraktionen organisiert, im Sommer und im Herbst, und haben insgesamt 150 Tonnen Müll gesammelt. Dieses Jahr schafften wir es, in nur einer Abfallsammlung 150 Tonnen Müll zu entsorgen. Also haben wir diesmal die doppelte Menge gesammelt. Auch weil immer mehr Städte und Gemeinden mitmachen. In manchen Ortschaften kommen wir zwei-, sogar dreimal zurück jedes Jahr und das reicht immer noch nicht aus. Denn es gibt weiterhin Leute, die ihre Abfälle abgeben möchten. Deshalb ersuchen sie uns, wiederzukommen.“




    Die Kampagne Rumänien recycelt“ wurde zum ersten Mal im Jahr 2018 organisiert. Sie erwies sich als gut funktionierende Abfallsammlungsinitiative. Die Bürger gaben gerne ihre Altgeräte ab, sie waren froh, diese zu entsorgen. Vier derartige Aktionen fanden bislang statt. Diese umfassten 230 Abfallsammlungen landesweit. Demzufolge wurden mehr als 400 Tonnen Altgeräte und -batterien dem Recycling zugeführt.

  • Schneegans in Rumänien beobachtet

    Schneegans in Rumänien beobachtet

    Vogelkundler haben eine neue Wildgans-Spezies in Rumänien entdeckt. Es handelt sich um die Schneegans (Anser caerulescens), eine der Gattung der Feldgänse zugehörige Gans. Am häufigsten ist sie in Nordamerika anzutreffen. In Rumänien wurde die Schneegans in der Gro‎ßinsel von Brăila, im Osten des Landes entdeckt. Die Ornithologen stie‎ßen auf die Schneegans während einer Überwachungsaktion der Wildgänse in der genannten Region bei Brăila. Die Aktion war Teil des Projektes zur Erhaltung der Rothalsgans entlang der gesamten Migrationsroute.



    Das Projekt wird durch das LIFE-Programm der Europäischen Kommission gefördert. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Rothalsgans, eine Wildgans, die in Sibirien brütet, den Winter aber in Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine verbringt. Im Rahmen des Projekts sollen die Areale erkannt werden, die die Vögel zur Ernährung und zum Schlafen verwenden. Darüber hinaus soll mit Hilfe der Jäger der Wilderei ein Ende gesetzt werden. Da sich die Schneegans durch ihr wei‎ßes Gefieder auszeichnet, war sie einfach zu erkennen in einer Schar von grauen Gänsen. Allerdings müssen die Vogelkundler noch herausfinden, wo der Vogel herkam. Denn Rumänien liegt nicht auf der Migrationsroute der Vogelarten in Amerika. Mehr Einzelheiten dazu lieferte uns Ovidiu Bufnilă, PR-Beauftragter bei der Rumänischen Ornithologen- Gesellschaft:



    Die Schneegans brütet im nordwestlichen Grönland, im nördlichen Kanada und nordöstlichen Sibirien, verbringt als Zugvogel aber den Winter weiter südlich, vor allem in den Vereinigten Staaten, gelegentlich aber auch noch weiter im Süden. Selten findet man sie auch in Westeuropa, wenn sie von starken Winden oder Stürmen dahin getragen wird. Einige Exemplare wurden in Gro‎ßbritannien entdeckt, andere in den Niederlanden oder Dänemark. Aber niemals in Mitteleuropa und noch weniger in Rumänien. Es ist also unbekannt, wie die Schneegans in Rumänien ankam. Es könnte sich um einen Irrgast handeln, was aber eher unwahrscheinlich ist. Oder sie flüchtete aus einer Gänse-Zucht. Dennoch trug sie keinen Ring an den Fü‎ßen, der die Angehörigkeit zu irgendeiner Kolonie in Gefangenschaft nachgewiesen hätte. Darüber hinaus wies der Vogel auch keine Alterungszeichen an den Flügeln, die für einen Gefangenschaftsflüchtling typisch gewesen wären. In Rumänien gibt es nur eine einzige Wildgans-Spezies — die Sommergans, die hierzulande auch brütet. Der Rest sind Wildgänse, die nach Rumänien ziehen, um hier den Winter zu verbringen. Sie kommen von Sibirien angeflogen. Oder von der Skandinavischen Halbinsel.“




    Die Biologen der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft entdeckten im Laufe der Zeit mehrere neue Spezies, sowohl von Vögeln wie auch von Insekten oder Krebstieren, die normalerweise hierzulande nicht anzutreffen sind.