Category: Reiseland Rumänien

  • Alba Iulia (Karlsburg)

    Alba Iulia (Karlsburg)

    Die heutige Reise führt uns nach Alba Iulia, einer Stadt deren Geschichte sehr eng mit der Geschichte des Landes verbunden ist. Zahlreiche gut bewahrte historische Denkmäler beweisen heute die jahrtausendelange Geschichte von Alba Iulia (Karlsburg). Alba Iulia als heutiges Reiseziel zu wählen, ist kein Zufall. Am 1. Dezember 1918 wurde in Alba Iulia die Vereinigung aller Rumänen in einem einheitlichen Nationalstaat proklamiert. Heute ist Alba Iulia eine europäische, moderne Stadt. Die siebenbürgische Stadt ist geographisch in zwei Teile geteilt. Die obere Stadt enthält Denkmäler mit einer jahrtausendelangen Geschichte, während die untere Stadt eher moderne Züge trägt. Eine feierliche Atmosphäre lässt sich ohnehin um den 1. Dezember an jeder Stadtecke spüren und die alte siebenbürgische Stadt ist jedes Jahr schon seit November bereit, die Gäste zu empfangen, die die Geburtsstunde des modernen rumänischen Staates in Alba Iulia feiern wollen, sagt der Sprecher der Stadt Alba Iulia, Mihai Coşer:



    Am 1. Dezember wurde hier die schönste Seite der Geschichte Rumäniens geschrieben und wir empfangen jedes Jahr unsere Gäste sowohl mit einer feierlichen Atmosphäre als auch mit purem rumänischem Spa‎ß. Wir bieten ein umfassendes Programm an, das jedes Jahr zahlreiche Touristen nach Alba Iulia lockt. Der 1. Dezember ist der wichtigste Tag auf dem Veranstaltungskalender. Blumenkränze wurden niedergelegt, Gottesdienste fanden statt und seit kurzem wird hier auch eine Militärparade organisiert, die unsere Stadt längst verdiente. Es handelt sich um eine gro‎ße Militärparade, rund 860 Soldaten marschierten auf dem Boulevard 1. Dezember auf, rund 42 technische Einrichtungen wurden dabei präsentiert. Nach der Parade begann das feierliche Programm. Dieses umfasste ein Konzert mit rumänischen Volksliedern, das sich über fünf Stunden erstreckte. Ab 19 Uhr traten Sänger, Sängerinnen und Bands auf, die sich beim jungen Publikum einer gro‎ßen Popularität erfreuen.“




    Alba Iulia hat eine Städtepartnerschaft mit der moldauischen Hauptstadt Chişinău und diese Beziehung sei nicht nur in Urkunden erwähnt, sagt unser Gesprächspartner Mihai Coşer. Mit Einzelheiten über das Programm der Stadtverwaltung Alba Iulia zum Nationalfeiertag Mihai Coşer:



    Hier erleben wir den Nationalfeiertag Rumäniens jedes Jahr mit starker Intensität. Am 30. November trat auf der Bühne des Kulturhauses Alba Iulia die Staatsphilharmonie der Republik Moldau mit dem Konzert Völker Europas“ auf. Am 1. Dezember fand unter dem Titel Emotion Romania“ ein riesengro‎ßes Feuerwerk statt. Es war eine zauberhafte Show, wobei die drei Farben der rumänischen Flagge auftauchten. Die Farben stehen für Klarheit (blau), Reichtum (gelb) und Aufopferung (rot). Am 1. Dezember kann man den Nationalfeiertag Rumäniens in Alba Iulia mit seinen unvergesslichen Momenten erleben.“




    Die Statistik beweist, dass die Zahl der Touristen die Alba Iulia besuchen, konstant um 20% gestiegen sei, sagt Mihai Coşer:



    Es gibt sehr viele Ausländer, die unsere Stadt insbesondere im Zeitraum April-Oktober besuchen, und alle haben ihre Bewunderung gegenüber dieser Stadt geäu‎ßert. Viele von ihnen kehren als Freunde zurück. Es ist uns somit gelungen, die Rangliste der attraktivsten Reiseziele Rumäniens anzuführen, eine Rangliste die bislang von den berühmten siebenbürgischen Städten Sibiu (Hermannstadt) und Cluj Napoca (Klausenburg) angeführt wurde. Alba Iulia lockt immer mehr Touristen an und dazu trägt auch das ständige Kulturprogramm bei, das wir anbieten: die österreichische Burg-Garde und die römische Garde Apulum Carolina treten an Wochenendtagen mit bezaubernden Konzerten auf.“




    Egal ob zum Nationalfeiertag Rumäniens oder zu jeder anderen Zeit bleibt Alba Iulia ein attraktives Reiseziel.

  • Piatra Neamţ

    Piatra Neamţ

    Die heutige Reise führt uns in den Nordosten Rumäniens. In der Region Moldau gibt es eine Stadt, die sich durch besondere Schönheit und althergebrachte Traditionen auszeichnet. Piatra Neamţ zählt zu den schönsten und ältesten Städten in der historischen Provinz Moldau. Die Stadt liegt im Tal des Flusses Bistriţa und wird von bewaldeten Gipfeln umgeben. Zum ersten Mal wurde die Stadt im Jahr 1388 urkundlich erwähnt. Eine besondere positive Entwicklung verzeichnete Piatra Neamţ, nachdem der moldauische Fürst Stefan der Gro‎ße den Fürstenhof, das heutige historische Zentrum der Stadt, errichten lie‎ß.



    Einen Besuch wert in Piatra Neamţ sind zumindest zwei der Museen der Stadt. Das erste ist einzigartig in ganz Europa und in einem Gebäude beherbergt, das 1928-1930 errichtet wurde. Im Museum für neolithische Kunst Cucuteni werden knapp 300 Artefakte aus dem kulturellen Schatz des Landes ausgestellt. Die zweite Sehenswürdigkeit wurde im Jahr 1980 gegründet. Das Ethnographie-Museum widerspiegelt durch seine Ausstellungsstücke die Handwerke, Volkssitten und Nationaltrachten der Region.



    Der Leiter der Presseabteilung der Stadtverwaltung Piatra Neamţ, Gabriel Muraru, ist der Ansicht, dass die Stadt jeder Touristenkategorie etwas anzubieten habe:



    In Piatra Neamţ gibt es die erste Skipiste, die in der Region eröffnet wurde. Sie wurde vor sechs, sieben Jahren eingerichtet. Nicht nur in puncto Wintersport hat der Landkreis Neamţ, genau wie die Region Bukowina, etwas anzubieten, sondern allgemein wird hier für jeden Geschmack und jede Alterskategorie etwas Passendes angeboten. Der Dorftourismus hat hier einen bedeutenden Aufschwung verzeichnet. Die Hoteliers erwarten jetzt zahlreiche Touristen, die ihre Winterferien in der Region schon früh gebucht haben. In der Region Piatra Neamţ gibt es viele Volkskunstschulen, die ein reiches Kunstprogramm anbieten. Besonders beliebt sind die Veranstaltungen zu Töpferei und Maskenbasteln.“




    Uweit von Piatra Neamţ gibt es einen berühmten Reitpark, wo die Touristen ein umfangreiches Angebot rund um den Reitsport wie Pferdepension und Reitschule finden können. Für jede Altersgruppe und jedes Leistungsniveau stehen unterschiedliche Lehrpferde zur Verfügung. Die jüngsten Pferdebegeisterten freuen sich immer, bei uns Ponys zu reiten. Das Feld, wo sich die Reitschule befindet, gilt als das beste landesweit, die Schule beherbergt oftmals nationale und internationale Reitwettbewerbe. Wer Piatra Neamţ besucht, wird bestimmt die Seilbahn bemerken. Ihre Strecke führt entlang der ganzen Stadt auf der Höhe des Berges Cozia, also auf 657 Metern. Die Seilbahn fährt jeden Tag während der Woche beginnend mit dem frühen Morgen bis 21 Uhr und bis Mitternacht an Wochenendtagen. Eine Fahrkarte kostet 16 Lei (umgerechnet rund 4 Euro) hin und zurück, für Gruppen von mehr als 20 Personen und Kinder gibt es Preisermä‎ßigungen.



    Viele Touristen, die in Piatra Neamţ eintreffen, setzen ihren Aufenthalt auch im Badekurort Durău fort, der am Fu‎ße der Ceahlău-Berge in 800 Metern Höhe und 47 Km entfernt von Piatra Neamţ liegt. Der Badekurort hat jede Jahreszeit viel anzubieten, sei es an Wellnessurlaub und Erholung oder Sport, Wanderungen und Freizeit. Im Ferienort Durău gibt es zahlreiche Hotels, Hütten und Pensionen. Genau wie in Piatra Neamţ entsprechen auch in Durău die Unterkunftspreise jedem Budget. Empfehlenswert sind für die reiche traditionelle Speisenauswahl aus Biozutaten ohnehin die Pensionen.

  • Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Heute reisen wir in den Westen Rumäniens, wo sich eines der bekanntesten mittelalterlichen Schlösser der Region befindet. Das Schloss der Corviner ist nicht nur im Inland von Bedeutung, sondern auch europaweit, denn es ist das besterhaltene gotische Baudenkmal in Südosteuropa. Um es besuchen zu können, müssen Sie nach Hunedoara reisen. Hunedoara ist eine nicht allzu gro‎ße Stadt, sie hat aber eine beeindruckende Geschichte. Sie wurde im Jahr 1256 urkundlich erwähnt und befindet sich im gleichnamigen Landkreis im Südwesten Siebenbürgens.



    Jeder Tourist darf sich auf ein imposantes Denkmal gefasst machen, mit einem geräumigen Hof, riesigen Empfangssälen und dem Rittersaal. Hier kann man eine Ausstellung von Militärtechnik bewundern. Dann gibt es noch den Saal der Hofdamen, den Landtagssaal, aber auch weitere Ausstellungen von mittelalterlichen Gegenständen. Wir haben von Ioan Bodochi, dem Kurator des Schlossmuseums, erfahren, dass man von der Schönheit des Schlosses der Corviner sofort überwältigt wird:



    Wir sind in den Au‎ßenhof angelangt. Der Tourist wird mit Sicherheit von der Arkadengalerie beeindruckt sein. Es handelt sich um eine Galerie mit kleinen Balkonen und spätgotischen Dekorationen über den Fenstern, mit Wappenschildern der Adelsfamilien, die das Schloss verwaltet haben. Nachdem man das Schloss betritt, kann man eine neugotische Galerie bewundern, die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. errichtet wurde. Hier kann man auch die einzige Laienfreske im Renaissancestil in Siebenbürgen sehen.“




    Im Mai 2015 soll hier die erste Auflage der Europäischen Messe der Burgen veranstaltet werden. Sieben Paläste, Schlösser und Burgen aus Spanien, Ungarn und Rumänien kündigten ihre Teilnahme an. Das Schloss der Corviner in Hunedoara befindet sich in berühmten Ranglisten der Traumschlösser und ist auch ein Reiseziel der Liebhaber von Opern im Mondlicht. Hier wird das grö‎ßte Freilichtopernfestival Rumäniens, Opera Nights, veranstaltet. Sie können bereits Tickets für dieses beliebte und einzigartige Ereignis buchen, die nächste und damit 5. Auflage findet im Zeitraum 14.-20. Juli 2015 statt.



    In Hunedoara gibt es einen lokalen Ritterorden, der sich vornimmt, die mittelalterliche Tradition wiederzubeleben. David Otto ist der Vizevorsitzende des Verbandes der Ritterorden Huneodara.



    Der Verband wurde 2006 gegründet und stellt das Mittelalter des 14. und 15. Jh. wieder her, besonders die Zeit der Herrschaft von Ioan von Hunedoara (Johann Hunyadi). Wir kommen den Touristen, die das Schloss besuchen, entgegen und führen mindestens einmal im Monat Kämpfe vor und veranstalten Themenschauspiele.“




    Das Schloss der Corviner in Hunedoara wurde neulich bei der Messe Swiss International Holiday Exhibition“ in Lugano sowie bei der Tourismusmesse in London vorgestellt. Dabei konnten die Besucher einen beeindruckenden 3D-Miniaturnachbau des historischen Denkmals bewundern. Die Besucher haben eine App getestet, die jedem Smartphone-Benutzer eine virtuelle Tour des Schlosses mit Kommentaren in fünf Sprachen bietet. Wenn sie einen realen Besuch vorziehen, müssen Sie wissen, dass das Schloss täglich von 9 bis 17 Uhr offen hat. Der Eintrittspreis beträgt 25 Lei (5,5 Euro). Das Aufenthaltsangebot in der Nähe des Schlosses ist sehr vielfältig und bietet Preise für alle Taschen.

  • Arad – dynamisches Stadtleben vor imposanter Gebäudekulisse

    Arad – dynamisches Stadtleben vor imposanter Gebäudekulisse

    In Arad mit dem Flugzeug oder der Bahn angekommen, fragen Journalisten gerne am besten direkt an der Quelle nach — und treffen bei der Verwaltung der Stadt prompt auf Corina Drăghici, Sprecherin des Rathauses, die liebend gerne für ihre Stadt wirbt:



    In Arad spielt sich das moderne, dynamische Stadtleben vor einer ausgesprochen charmanten Kulisse ab. Die Besucher sind sofort hingerissen von den Gebäuden, die zumeist unter Denkmalschutz stehen, aber auch von der freundlichen Atmosphäre der Gemeinde. Den Charme der Architektur machen die imposanten öffentlichen und privaten Gebäude im Stadtzentrum aus. Die gesamte Stadtmitte ist ein eklektisches Sammelsurium von Palästen, Kirchen und Monumentalbauten, die repräsentativ für das Barock, die Neurenaissance, den neugotischen Stil oder die Wiener Seccession sind. Wir sind sehr stolz auf unseren Verwaltungspalast, wo das Rathaus seinen Sitz hat. Es ist einfach eine Stadt-Ikone. Erst vor anderthalb Jahren haben wir die Inneneinrichtung im Stil des späten 19. Jahrhunderts fertig restauriert. Die Sanierung ist prachtvoll gelungen und hat den Innenräumen ihren Glanz von früher wieder geschenkt”, so die Rathaussprecherin.



    Kirchen sind in Arad eine sehr beliebte Sehenswürdigkeit: Reisende sind beeindruckt von den vielen historischen Kirchen – kein Wunder bei der Religionsvielfalt hier. Zu den schönsten gehört die römisch-katholische Kathedrale Skt. Anton von Padua, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt im Stil der Neurenaissance. Dann die neugotische evangelische Kirche — die rote Kirche, wie sie hier hei‎ßt. Die serbische Kirche ist die älteste in der Stadt, sie trägt eindeutige Elemente des Rokoko. Zu besuchen sind auch die alte bzw. die neue orthodoxe Kathedrale. Der Kulturpalast ist ein ganz besonderes Baudenkmal — er sticht ins Auge aufgrund der schieren Ausma‎ße, aber das Innere sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Eigentlich ist aber die gesamte Stadtmitte ein einziges Baudenkmal”, sagt Corina Drăghici.



    Die wichtigste Attraktion ist aber die Burg von Arad — überhaupt eines der schönsten historischen Baudenkmäler in ganz Westrumänien. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut und galt schon damals als eine der mächtigsten militärischen Befestigungsanlagen. Die Baupläne wurden persönlich von Kaiserin Maria Theresia und ihrem Sohn, Prinz Josef dem II. bewilligt. Die Burg ist im so genannten Vauban-Stil als sechszackiger Doppelstern mit dicken Mauern, Bunkern und andere Verteidigungsanlagen errichtet.



    An diesem Wochenende findet in Arad das alljährliche Weinfestival statt: Wir sind hier im landesweit ältesten urkundlich erwähnten Weingebiet. Drei Tage lang dauert bei uns das Weinfestival, an dem sich Winzer aus dem ganzen Weingebiet Arad beteiligen. Das alles vor einer fröhlichen Musikkulisse — neben Volks- und Zigeunermusik spielen Band auch die Musik, die zwischen den beiden Weltkriegen in der Stadt beliebt war. Natürlich sind auch alle Hörer ganz herzlich zum Festival eingeladen.”



    Arad will im Jahr 2021 europäische Kulturhauptstadt sein und hat sich bereits dafür beworben. Mehr als sonst bietet Arad deshalb auch ein ganz interessantes Kulturprogramm mit Theaterstücken, Konzerten der Stadtphilharmonie oder Kunstaustellungen.

  • Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Am 25. September 2014 ist die ukrainische Abteilung von Radio Rumänien International 20 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass rief unser Sender in Zusammenarbeit mit dem Verband der Ukrainer in Rumänien das Preisausschreiben Seit 20 Jahren gemeinsam“ aus. Der Hauptpreis bestand aus einer achttägigen Reise in den nordrumänischen Landkreis Maramuresch. Der glückliche Gewinner hei‎ßt Wolodimir Sitnikow und stammt aus Kiew. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Olena wurde er in der Pension Maria“ in Săpânţa untergebracht, dem Ort, der insbesondere dank des Fröhlichen Friedhofs“ bekannt ist. Ein Besuch dort war selbstverständlich eingeplant, zusätzlich besuchten die Gewinner des Ausschreibens das Kloster Peri mit der höchsten Holzkirche Europas. Allerdings war Wolodimir Sitnikow allen voran von dem Fröhlichen Friedhof angetan.



    Ich habe mich mit meiner Frau über das Erlebte unterhalten und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass keines der Fotos und Filme über den Fröhlichen Friedhof, die wir vorher gesehen hatten, das Gefühl darstellen kann, das einen beim tatsächlichen Friedhof-Besuch ergreift. Man muss diesen phantastischen Ort einmal mit eigenen Augen gesehen haben und erst dann kann man sich Fotos und Filme als Erinnerungsstücke anschauen.“




    Einen starken Eindruck hinterlie‎ß bei den Gästen die Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus in Sighetu Marmației. Dort verharrten Herr und Frau Sitnikow ferner andächtig in der ukrainisch-ortodoxen Kirche, statteten dem ukrainischen Gymnasium Taras Schewtschenko“ einen Besuch ab und führten ein interessantes Gespräch mit den Lehrern über Lehrbücher in ukrainischer Sprache und die Erhaltung der Identität. In der Region leben die meisten Rumänienukrainer.



    In der Maramuresch-Filiale des Verbandes der Ukrainer in Rumänien erfuhren die Gewinner des Preisausschreibens mehr über die Tätigkeit der Organisation, über die Herausgabe von Büchern und Zeitungen in ukrainischer Sprache. Als interessant sollten sich auch die Diskussionen mit den Rumänienukrainern in ihren Heimatdörfern erweisen. Andererseits war die Begegnung mit Menschen aus ihrer historischen Heimat für die Ukrainer aus der Maramuresch höchst emotional. Die für die Maramuresch typischen Holzkirchen und -tore, sowie der Klosterkomplex Bârsana zählten zu den übrigen Attraktionen für die Sitnikow-Familie. Im Interview mit dem ukrainischen Dienst von RRI erklärt Wolodimir Sitnikow, welche Eindrücke die Reise bei ihm hinterlassen hat.



    Würde ich sagen, dass es mir gefallen hat, könnte ich genauso gut nichts sagen. Alles war au‎ßergewöhnlich interessant. Ich habe so viele Dinge herausgefunden. Ich wusste davor nur wenig über Rumänien. Ich hatte von Bukarest, Constanța und Dracula gehört, aber bislang hatte ich noch nie Rumänien besucht. Deshalb bin ich höchst beeindruckt von dem, was ich gesehen habe. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt. Mich haben ihre Einstellung und ihr Entgegenkommen beeindruckt. Ich habe viele interessante Denkmäler und Orte gesehen, sowie den Fröhlichen Friedhof. So etwas hatte ich noch nie im Leben gesehen. Die traditionelle Küche der Pension Maria war sehr schmackhaft.“




    Die Sitnikows sagten uns abschlie‎ßend, dass es viele Stereotypen über Rumänien gebe, die abgelegt werden sollten. Mit dem Besuch in Rumänien habe sich ihre Wahrnehmung radikal verändert. Zudem seien die ukrainischen Sendungen von RRI die einzige objektive Informationsquelle über Rumänien für das ukrainische Publikum, so Wolodimir Sitnikow.



    Die Fotostrecke (rechts oben) dokumentiert die Reisestationen des Ehepaars Sitnikow in Rumänien.

  • Weinbaugebiet Ostrov rüstet zum Tourismus auf

    Weinbaugebiet Ostrov rüstet zum Tourismus auf

    Die im Süden Rumäniens, in der Dobrudscha, zwischen der Grenze zu Bulgarien und der Donau liegende Region Ostrov ist seit vielen Jahren als Weinbaugebiet bekannt. Neulich machten aber die Unternehmer der Region die ersten Schritte in Richtung Tourismusinfrastruktur. Die ehemaligen Schlafräume der Saisonarbeiter wurden in Pensionen umgewandelt und dieses Jahr vor der Weinernte eröffnet. Bald werden die Pensionen mit weiteren Unterhaltungsmöglichkeiten für Touristen ergänzt: In Ostrov werden demnächst ein Spa-Zentrum, ein Schwimmbecken und mehrere Sportanlagen eingerichtet. Geplant sind auch weitere Attraktionen wie zum Beispiel Reitausflüge oder Spazierfahrten mit Pferdekutschen im Weinbaugebiet Ostrov, das sich am rechten Donau-Ufer auf 30 Km erstreckt. Selbstverständlich wird das touristische Angebot durch Wein-Verkostungen ergänzt.



    Die Ostrov-Gegend war einst eine römische, anschlie‎ßend eine byzantinische Kolonie; später gehörte sie dem Osmanischen Reich an. 1878, nach dem Unabhängigkeitskrieg gegen die Türken, wurde Ostrov ein Teil Rumäniens. Auf dem Weinbaugebiet wurde in einem der Kelterei-Gebäude ein Weinmuseum eingerichtet — dort können die Besucher alte Werkzeuge und allerlei Gegenstände besichtigen, die in verschiedenen Epochen für die Weingewinnung verwendet wurden. Ein solches Exponat, ein Keramikgegenstand von der Römerzeit, erinnert an eine lokale Legende. Mehr darüber erfahren Sie von Andrei Tencariu, Touristenführer und Vertreter des Unternehmens, das die Weinbaugebiete in Ostrov verwaltet:



    Hier haben wir römische Dachziegel in abgerundeter Form — diese Dachziegel wurden schon immer in dieser Region, von Ostrov bis ins 40 Km entfernte Alimanu verwendet, und man findet sie bei alten Häusern immer noch. Dieser eine römische Dachziegel hat aber etwas Besonderes: Darauf hat ein Arbeiter vor tausend Jahren eine Meerjungfrau eingekritzelt. Und wir dachten an unsere lokalen Legenden über Wassernymphen, Najaden, Undinen — diese Meerjungfrau gehört zum Wasservolk, zu den Elementargeistern, die in unseren Volksmärchen und Legenden sehr oft präsent sind.“




    Die Entwicklung der touristischen Infrastruktur in Ostrov wird auch andere touristischen Attraktionen der Region bekanntmachen. Auf der Donau-Insel Păcuiul lui Soare, die zum archäologischen Reservat erklärt wurde, kann man die byzantinische Festung Vicina besuchen, die in der zweiten Hälfte des 10. Jh. vom Kaiser Johannis Tzimiskes errichtet wurde. Einige Kilometer weiter nach Osten liegt das orthodoxe Kloster Dervent. Das Kloster ist nicht sehr alt, es wurde von 1929-1935 gebaut, aber es steht an einem Ort, wo bereits im 9. Jh. ein orthodoxes Kloster existierte.



    In Ostrov wird jedes Jahr das Weinfestival Der junge Wein“ veranstaltet. Dieses Jahr beteiligten sich mehr als 1000 Gäste aus Rumänien, Bulgarien, Italien, Frankreich, Israel und der Türkei an dem Weinfest. Neben den exzellenten Ostrov-Weinen verwöhnten die Veranstalter ihre Gäste auch mit traditionellen rumänischen Köstlichkeiten vom Grill wie Lamm-Spie‎ßbraten, Pastrami und Mititei (die rumänischen Ćevapčići).

  • Herkulesbad

    Herkulesbad

    Băile Herculane, zu Deutsch Herkulesbad, ist einer der ältesten Kurorte in Rumänien. Es liegt im Südwesten des Landes, im Cerna-Tal. Der Kurort ist Teil des Nationalparks Cerna-Tal-Domogled. Herkulesbad liegt in nur 168 Metern Höhe und bietet isothermische und hyperthermische Mineralquellen an. Deren Temperatur liegt zwischen 38 und 60 Grad Celsius.



    Der Kurort wurde schon in der Antike, im Jahr 102 vom römischen Kaiser Trajan gegründet. Der Name der Ortschaft ist auf den römischen Gott Herkules zurückzuführen. Er gilt als Schutzpatron der Thermalquellen, Symbol der Macht und des Gleichgewichts zwischen der physischen und der spirituellen Kraft. Der Ingineur Dorin Bălteanu, der im Rathaus von Herkulesbad tätig ist und ein Buch über die Ortschaft veröffentlicht hat, lädt die Besucher ein:



    Ich möchte sie zu einem Spaziergang auf der Römer-Stra‎ße einladen. Das Rauschen des Cerna-Flusses und die sanfte Herbst-Sonne begleitet uns. Auch wenn wir uns in 168 Metern Höhe befinden, atmen wir eine reine Luft, wie die in 2000 Metern Höhe, ein. Was könnte uns mehr entspannen?! Die Römer-Stra‎ße wurde saniert, und man hat die historischen Funde in den Vordergrund gebracht: das römische Aquädukt, die Igeea-Quelle mit der Inschrift der ersten römischen Bezeichnung des Kurortes, die römischen Bäder, die Herkules-Statue und andere Sehenswürdigkeiten.“




    Nach dem Rückzug der römischen Verwaltung, wurden die Bäder verlassen. 1736 lie‎ß General Andreas Hamilton, Gouverneur des Banats, die Bäder wieder aufbauen. Damals wurden auch die Thermen von Herkules, Higeea und Äskulap erwähnt. Die grö‎ßte Quelle ist die Herkules-Quelle, unter dem jetzigen Hotel Roman. Der Badekurort wurde auch von wichtigen Persönlichkeiten besucht: Kaiser Joseph II., Kaiser Frankziskus I. und Kaiserin Karoline, Kaiser Franz Joseph und die Kaiserin Elisabeth.



    Zusammen mit Dorin Bălteanu haben wir unseren Besuch fortgesetzt:



    Besuchen wir weiter das alte römische Zentrum des Kurortes, das im 19. Jahrhundert auf den alten römischen Ruinen wiederaufgebaut wurde. Auf jedem Baudenkmal ist ein Schild zu sehen, das von der Blütezeit des Kurortes erzählt. Die Kaiser und Könige Europas trafen sich im schönsten Badekurort Europas, wie Kaiser Franz Josef 1852 den Ort bezeichnete. Die Gebäude, die damals gebaut wurden, befanden sich in einem schlechten Zustand, jetzt suchen diese aber einen Weg zu einem neuen Leben, so wie der ganze Badeort nach der vergangenen Blütezeit sucht. Zudem können Sie hier Bergwanderungen unternehmen. Der Badekurort befindet sich in einer wunderbaren Lage.“




    In Herkulesbad erwartet Sie eine Vielfalt von Therapien und Bädern, die Sie in Ruhe genie‎ßen können.