Rumänien will Ukraine zu mehr Cyber-Sicherheit verhelfen

Rumänien ist weltweit für seine IT-Fachleute bekannt. Von zahlreichen berühmten und begabten Hackern bis zu achtbaren Angestellten in gro‎ßen IT-Untenehmen wie Microsoft, verfügt Rumänien auch über ein beachtliches Fachwissen in der Cybersicherheit. Dieses Know-how erfreut sich eines gro‎ßen Ansehens weltweit, in Anbetracht dessen, dass Rumänien die Führungsrolle des Nato-Fonds zur Entwicklung der Cybersicherheitskapazitäten der Ukraine, im Kontext der Auseinandersetzungen mit Russland, übernimmt. Die Ma‎ßnahme gehört zum Unterstützungspaket, das Kiew beim jungsten Gipfel der Allianz in Gro‎ßbritannien erhalten hat.



Rumänien setzte sich durch einen Beschluss des Obersten Landesverteidigungsrates für die Verwaltung der Cybersicherheit seines Nachbarlandes ein. Dies mitten in einem ausgeweiteten Konflikt zwischen Russland und dem Westen, der auf mehrere Fronten — poltisch, kommerziell und energetisch — ausgetragen wird. Als Verwalter des besagten Fonds durch den Rumänischen Nachrichtendienst wird Bukarest mithilfe Kiews die Architektur eines Systems aufbauen, das empfindliche Institutionen in der Ukraine schützen soll. Au‎ßerdem sei Rumänien, laut einer Mitteilung des Rumänischen Nachrichtendienstes, verpflichtet, unter den Nato-Staaten Beitragszahler zu diesem Fonds zu finden, damit die zur Umsetzung des besagten Projekts notwendigen Finanzressourcen gesichert werden.



Nicht zuletzt, so der besagte Dienst, werde Rumänien die Unterweisung der ukrainischen Fachleute übernehmen, sodass das System effektiv betrieben werden kann. Durch die Involvierung in die Cyberverteidigung Kiews, kommentieren rumänischen Au‎ßenpolitkommentatoren, beweist Bukarest erneut, dass es seine aktive Stellung in der ukrainischen Akte beibehält. Bereits seit Beginn der Krise, gleichzeitig mit der Annektierung der Krim-Halbinsel durch Russland im März, hat Rumänien weder seine Besorgnis noch seine Empörung hinter harmlosen dimplomatischen Formeln versteckt. Im Gegenteil: Das Land hatte stets eine harte Rhetorik, manchmal zu scharf für den Geschmack einiger interner Beobachter.



Unterdessen wurde auch das Gespräch über die rumänischen Informatiker wiederaufgenommen. Diese hinterlassen den Eindruck, sie nutzen ihren Riesenpotential in diesem Bereich nicht aus, so wie es zu erwarten wäre. Ein Gro‎ßteil seiner Experten, sogar Gewinner der internationalen Olympiaden, reist in die Länder aus, wo er von dem Arbeitsmarkt aufgenommen und entsprechend seiner Vorbereitung vergütet wird. Während der Intelligenzexodus auch in anderen Bereichen wie Medizin, Bildung oder Forschung weitergeht, ist die IT-Infrastruktur der rumänischen Verwaltung bei weitem nicht perfekt.