Tag: Abitur

  • Bacademia – die Abiturprüfung einfach gemacht

    Bacademia – die Abiturprüfung einfach gemacht

    Bacademia wurde das Projekt getauft, das unter dem Motto „Mach das Abitur ohne Kopfschmerzen“ ins Leben gerufen wurde.

    Die Gründerin des Bacademia-Projekts, Bianca Ionescu, erzählte uns: “Unsere Geschichte begann eigentlich im Jahr 2022. In jenem Jahr legte ich die Abiturprüfung ab und erhielt eine 10 in Geschichte und eine 9,80 in Rumänischer Sprache und Literatur. Obwohl ich seit der Mittelstufe an der nationalen Olympiade in Rumänisch teilgenommen hatte und auch während der gesamten Oberstufe an Wettbewerben teilnahm, spürte ich den Stress, den jeder Zwölftklässler hat, wenn die Abiturprüfung näher rückt. Und dann, nach der Prüfung, entschied ich mich, die von mir strukturierten Materialien zu digitalisieren. Ich hatte ein halbes Jahr damit verbracht, den Stoff selbst zu strukturieren. Im Jahr 2022 begann ich, den Schülern online zu helfen. Ich verteilte diese Materialien kostenlos auf einem Instagram-Account, und im Grunde war die Generation, die 2023 die Prüfung ablegte, die erste Generation, der ich half. Und die Idee der Baccademia nahm erst Gestalt an, als die Schüler mir ihre Abiturergebnisse schickten. Zum Beispiel haben von den etwa 3000 Schülern, denen ich geholfen habe, die meisten die Prüfung mit einer Note über 9,50 bestanden. Einige bekamen sogar eine glatte Zehn (die höchste Note). Diejenigen, die diese Prüfung nach 10 oder 20 Jahren abgelegt haben, haben ebenfalls sehr gute Noten erhalten! Und in diesem Moment wurde mir klar, dass meine Materialien wirklich eine positive Wirkung hatten.

    Bianca Ionescu, die bis vor kurzem noch Schülerin war, fügte hinzu:

    Die Schüler hatten die Nase voll von dicken, schwarz-weißen Büchern voller Details, die für das Abitur nicht erforderlich sind, und ich verstand ihre Frustration, denn ich steckte in ihren Schuhen. Wir leben jedoch in einem Land, in dem man merkt, dass sich von Jahr zu Jahr die Situation vor den Prüfungen nicht viel ändert, sie verbessert sich nicht im Vergleich zu den Vorjahren. Vor 10 Monaten haben wir den Verlag Bacademia gegründet. Wir unterscheiden uns in gewisser Weise dadurch, dass unser Team nur aus Schülern besteht, die im Abitur oder in bestimmten Fächern die Note 10 erreicht haben. Außerdem sind alle unsere Kollektionen farbig und zusammengefasst. Sie enthalten zum Beispiel auch Tipps, gelöste Aufgaben oder hier und da Witze, die die heutige Generation gut verstehen würde.”

    Irina Selagea, ist die Autorin des Geografiebuchs für Bacademia und verantwortlich für die interaktiven Videos in den sozialen Medien. Wir haben sie gefragt, was Bacademia für sie bedeutet:

    „Ich bin ein Mensch, der gerne anderen hilft, und ich bin sehr daran interessiert, das Lernen für das Abitur aus einer neuen Perspektive zu betrachten, denn die meisten Leute denken, dass es nur eine Prüfung ist, für die man pauken muss. Aber ich möchte die Idee und die Lösung vorschlagen, dass man jede Abiturprüfung sehr leicht bestehen kann, indem man sie einfach versteht, indem man Witze macht und indem man auf eine unterhaltsamere Art und Weise lernt als mit sehr teurem oder sehr langem Lernstoff. Ich habe eine Lösung für die Schüler der Generation Z gefunden, die eine andere Art des Lernens in bestimmten Fächern verstehen. Und ich wollte einfach eine neue Variante anbieten, um die Schüler zu motivieren, rumänische Literatur auf eine unkonventionellere Art zu lesen.”

    Als Feedback gab das Baccademia-Team an, dass mehrere Schüler ihnen mitgeteilt haben, dass sie mit Hilfe dieser Unterlagen die gesamte einstündige Unterrichtsstunde in einer Minute auswendig gelernt haben.

    Und das Team arbeitet weiter! Bianca Ionescu:

    “Uns fehlen noch die Sammlungen für Informatik, Chemie und Physik, an denen wir gerade arbeiten. Sie werden irgendwann im September veröffentlicht, hoffentlich in der Mitte des Monats. Unser Erfolg ist größtenteils auf die TikTok-Plattform zurückzuführen. Dort sind wir zum Beispiel mit unseren KI-Videos populär geworden. Bislang haben wir insgesamt fast 1.000.000 Aufrufe auf dem Konto“.

    Da bleibt nur noch zu sagen: Lernt weiter! Jetzt scheint es einfacher zu sein!

     

  • Schuljahr beginnt in Rumänien unter neuen Voraussetzungen

    Schuljahr beginnt in Rumänien unter neuen Voraussetzungen

    Das neue Schuljahr umfasst 36 Unterrichtswochen und ist wie das vorangegangene in fünf Modulen organisiert. Die Sonderveranstaltungen Grüne Woche“ und Schule einmal anders“ werden vom 11. September 2023 bis zum 26. April 2024 laufen. Diese können von den Schulen in jedem der Module 1 bis 4 in Intervallen von 5 aufeinanderfolgenden Arbeitstagen geplant werden. Die Zeiten für die beiden Sonderwochen müssen von den Schulen den Eltern und Schülern bis zum 1. Oktober mitgeteilt werden.



    Auch in diesem Jahr wird es im Zeitraum 12. Februar-3. März bewegliche Ferien geben, die bisher nur von einigen Schulaufsichtsbehörden festgelegt wurden. Das Schuljahr endet am 21. Juni 2024. Für die Klassen der Sekundarstufe – den technischen Zweig und für die Berufsklassen dauert das Schuljahr 37 Wochen und endet am 28. Juni 2024.



    Dies ist das erste Jahr unter dem Schirm des neuen Bildungsgesetzes, das eine Reihe von Änderungen mit sich bringt und auch die nationalen Prüfungen betrifft. Schüler, die jetzt die 5. Klasse besuchen, werden die ersten sein, die im Sommer 2027 eine zusätzliche Aufnahmeprüfung für das Lyzeum ablegen. Am Ende der 8. Klasse werden sie zunächst die Standardprüfung in Rumänisch und Mathematik bestehen müssen. Danach werden sie eine zweite Prüfung ablegen, die von den hundertjährigen Elitegymnasien des Landes organisiert wird – dort ist die Anfrage traditionell sehr hoch. Zwischen den beiden Prüfungen wird es eine Woche Pause geben.



    Auch bei der Abiturprüfung wurden Änderungen vorgenommen, die nicht ab diesem Jahr, sondern erst für Schüler gelten, die im Schuljahr 2025-2026 in die 9. Klasse kommen. Gleichzeitig wollen die Behörden die Schule zu einem sicheren Ort machen, dem Drogenhandel und -konsum unter Schülern wurde deshalb der Kampf angesagt. Die Behörden wollen auch das Bullying eindämmen sowie das Risiko, dass Schüler Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen, ausgesetzt sind. Zu diesem Zweck unterzeichneten mehrere Minister des Kabinetts Ciolacu vor Kurzem einen Plan zur Sicherheit an den Schulen.



    Was die Lehrkräfte betrifft, so wird das Bildungsministerium eine Reihe von Standards für die Unterstützung des Erstausbildungsprogramms verabschieden. Der Schwerpunkt wird ab dem Schuljahr 2025-2026 auf einer effektiven praktischen Ausbildung liegen. Die Bildungsgewerkschaften hatten im Mai wegen der niedrigen Gehälter einen Generalstreik eingeleitet. Nach mehreren Verhandlungsrunden hat die Regierung die Forderung der Gewerkschaften akzeptiert, die Gehälter um 25 % zu erhöhen und bis 2027 jährlich 1.500 Lei für Lehrkräfte und Hilfskräfte sowie 1.000 Lei für das Verwaltungspersonal bereitzustellen.

  • Nachrichten 07.07.2023

    Nachrichten 07.07.2023

    Bukarest: In Rumänien wurden vier Personen im Zusammenhang mit Altenheimen in den Vororten von Bukarest festgenommen, in denen schutzbedürftige Personen misshandelt wurden. Die mutma‎ßlichen Täter wurden unter Hausarrest gestellt und sechs weitere unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Inzwischen wurden neue Details zu diesem Fall bekannt. Das Personal der Heime stahl Lebensmittel und Kleidung, die die Familien schickten, und laut den von den Staatsanwälten veröffentlichten Aufzeichnungen erzählten die Verdächtigen in Telefonaten, wie sie die Menschen misshandelten, die sie theoretisch pflegen sollten. Aufgrund dieses Falles, der einen Schaden von über einer Million Euro beinhaltet, wurden in allen Pflegeheimen in Rumänien Kontrollen eingeleitet. Die Staatsanwälte prüfen unter anderem, wie die Behörden den Zentren Betriebsgenehmigungen erteilt haben, aber auch, wie die Heimleiter die Behördenvertreter täuschen konnten. Inzwischen hat der rumänische Arbeitsminister Marius Budăi Überprüfungen bei allen in den Fall involvierten Kontrolldirektionen angeordnet.



    Bukarest: Der Oberste Verteidigungsrat Rumäniens hat am Donnerstag die Einrichtung eines regionalen Ausbildungszentrums in Rumänien für Piloten genehmigt, die F-16-Kampfflugzeuge bedienen. Zunächst wird das Zentrum rumänische Piloten ausbilden, später sollen jedoch auch Piloten aus verbündeten Staaten und NATO-Partnern, einschlie‎ßlich der Ukraine, in das Zentrum aufgenommen werden. Die Mitglieder des Obersten Verteidigungsrates stimmten auch den Zielen für den NATO-Gipfel in Vilnius zu, der für nächste Woche geplant ist und auf dem der rumänische Präsident Klaus Iohannis erneut einige Aspekte im Zusammenhang mit der Sicherheit in der Schwarzmeerregion ansprechen soll. Laut einer Erklärung des Präsidialamtes ist Rumänien bereit, als Gastgeberstaat multinationaler NATO-Strukturen und durch die Erhöhung des Verteidigungshaushalts auf 2,5% des BIP ab diesem Jahr zu den Bemühungen der Alliierten beizutragen. Und nicht zuletzt haben die Mitglieder des Obersten Verteidigungsrates Rumäniens, d. h. der Präsident, der Premierminister und die Leiter der wichtigsten für die nationale Sicherheit zuständigen Institutionen, die Anzahl der Soldaten der rumänischen Armee und des Innenministeriums in Bukarest genehmigt, die im nächsten Jahr an Auslandsmissionen und -einsätzen teilnehmen sollen. Neu ist die verstärkte Teilnahme an der Mission EUFOR ALTHEA in Bosnien und Herzegowina.



    Bukarest: Die Hängebrücke über die Donau, die die Landkreise Braila und Tulcea im Südosten Rumäniens auf dem Stra‎ßenweg verbindet, wurde am Donnerstag für den Verkehr freigegeben. Die Investition beläuft sich auf rund 500 Millionen Euro, wovon die überwiegende Mehrheit, nämlich 85%, aus EU-Mitteln stammt. Mit einer Länge von fast 2 Kilometern ist sie die drittlängste Brücke in Europa.




    Bukarest: Die 14. Ausgabe des ARC-Sommerlagerprogramms, an dem mehr als 5.000 rumänische Kinder aus der Diaspora teilnehmen, findet zwischen dem 3. Juli und dem 23. August in Rumänien statt. Der Minister für Investitionen und europäische Projekte, Adrian Câciu, war bei den Feierlichkeiten in Sulina anwesend und forderte die rund 200 dort untergebrachten Jugendlichen aus der Ukraine, der Republik Moldau, Italien, Kanada und den Niederlanden dazu auf, sich gegenseitig zu unterstützen, damit Rumänien ein starkes Land werde. Am Ende wurde dem Staatssekretär der Abteilung für Rumänen in der Welt, Gheorghe Cârciu, von einer Gruppe von Teilnehmern aus der ukrainischen Region Odessa ein Geschenk überreicht, als Zeichen der Dankbarkeit dafür, dass sie ihnen eine “Pause vom Krieg” geboten hatten. Das von der Abteilung für Rumänen der Welt organisierte ARC-Sommerlagerprogramm richtet sich an rumänische Schüler und Jugendliche aus dem Ausland und findet vom 3. Juli bis zum 23. August in siebentägigen Serien in sechs Städten in Rumänien statt.



    Bukarest: Die Erfolgsquote bei der diesjährigen Abiturprüfung liegt bei 75%, wie das Bildungsministerium in Bukarest am Freitag mitteilte. 54 Kandidaten erreichten die Höchstnote 10 in allen drei schriftlichen Prüfungen, obwohl die Noten in den Kompetenztests nicht zur Berechnung der Endnote beitragen.

  • Nachrichten 25.06.2023

    Nachrichten 25.06.2023

    Bukarest: In Rumänien beginnt am Montag das Abitur mit den schriftlichen Prüfungen rumänische Sprache und Literatur. Am Dienstag legen die Zwölftklässler landesweit die obligatorische Profilprüfung ab und am Donnerstag den Test zur Wahl des Profils und der Spezialisierung. Am 29. Juni legen die Schüler, die nationalen Minderheiten angehören, die Prüfung in ihrer Muttersprache und Literatur ab. Nächste Woche werden die ersten Ergebnisse der nationalen Prüfung für Schüler, die die achte Klasse abgeschlossen haben, bekannt gegeben. Aufgrund des Generalstreiks im Bildungswesen wurden die Anmeldefristen für die nationale Prüfung und das Abitur bis zum 16. Juni verlängert.



    Sibiu: Das Internationale Theaterfestival FITS in Sibiu geht weiter mit Seaside Stories von Radu Afrim, das Stück, das mit dem UNITER-Preis für beste Auffürhrung ausgezeichnet wurde. In der den Outdoor-Aufführungen gewidmeten Sektion hat das Publikum die Möglichkeit, Das letzte Pionierwort zu sehen, eine moderne Show, die auf der Hip-Hop-Stra‎ßentanzkultur basiert und ein reichhaltiges Repertoire bietet. Die 30. Ausgabe der internationalen Theater-Festspiele hat am Freitag begonnen und ist die grö‎ßte Veranstaltung dieser Art in Rumänien. Das Festival bietet 800 Veranstaltungen an rund 80 Orten, an denen 5.000 Künstler und Gäste aus 75 Ländern teilnehmen.



    Moskau; Die Truppen der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner haben damit begonnen, ihre Stellungen in Russland auf Befehl ihres Anführers Jewgeni Prigoschin zu verlassen, der sich direkt über die Autorität von Präsident Wladimir Putin hinweggesetzt hat, berichtet FP. Nach einem Tag spektakulärer bewaffneter Rebellion soll Prigoschin nach Wei‎ßrussland ausreisen, und die Anklagen gegen ihn werden zurückgezogen, teilte Kreml mit. FP erinnert daran, dass Wagners Truppen am Samstag auf dem Weg in die Hauptstadt waren, nachdem sie am Morgen das Hauptquartier der russischen Armee in Rostow (Südwesten), dem sensiblen Zentrum der Operationen in der Ukraine, besetzt hatten. Wagner behauptete, die russischen Angriffe hätten eine gro‎ße Zahl von Opfern in seinen Reihen verursacht, und beschuldigte den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu, dafür verantwortlich zu sein. Nach Angaben der Washington Post und der New York Times warnten die amerikanischen Geheimdienste das Wei‎ße Haus einen Tag vor dem Ausbruch einer Wagner-Revolte in Russland.



    Sport: Der rumänische Schwimmer David Popovici hat am Samstag bei der Sette Colli Trophy im Foro Italico (Rom) den Wettbewerb im 100 m Freistil gewonnen. Bei den 50 m Rücken gewann der Rumäne Andrei Anghel die Bronzemedaille. Rumänien ist bei diesem Wettbewerb mit zehn Schwimmern vertreten.



    Wetter: Der Wetterdienst hat zwei Warnungen, der Stufe orange und gelb, für schweres Unwetter ausgegeben, diese werden bis Montag aufrechterhalten. Im grö‎ßten Teil des Landes wird es zu Schauern, starken Windböen und in einigen Gebieten zu Stürmen und Hagel kommen. In kurzen Zeitabständen oder durch Stauung werden die Wassermengen 20…25 l/m2 und sogar bis zu 30…40 l/m2 betragen. Tagsüber in der Gebirgsregion, in der Mitte und im Südosten des Landes, abends und nachts vor allem im Südosten sind örtlich sintflutartige Regenfälle, kurzzeitig Verstärkung des Windes mit Böen von 65…75 km/h und gebietsweise Sturm und Hagel angesagt. Die Wassermengen werden 30…40 l/m2 und vereinzelt über 50…60 l/m2 betragen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 24 und 30 Grad. Auch in Bukarest wird das Wetter unbeständig, mit Schauern und starken Windböen.

  • „Bildungsstandort Rumänien“: Was  bringen die neuen Bildungsgesetze?

    „Bildungsstandort Rumänien“: Was bringen die neuen Bildungsgesetze?





    Seit fünf Jahren koordiniert die derzeitige Bildungsministerin Ligia Deca das Projekt Bildungsstandort Rumänien“, das vom Staatspräsidenten Klaus Johannis ins Leben gerufen wurde und während seiner beiden Amtszeiten immer wieder für Schlagzeilen aufgrund der Verzögerung seiner Umsetzung sorgte. Das Projekt, das nun in Form der neuen Bildungsgesetze in die Praxis umgesetzt wird, soll eine Lösung für die schwerwiegenden Probleme im rumänischen Bildungssystem liefern.



    Die Missstände im rumänischen Bildungssektor sind gravierend und sie haben sich festgesetzt. Die Gesetze in diesem Bereich sind seit der antikommunistischen Revolution von 1989 unzählige Male abgeändert worden, und die zahlreichen Minister und Ministerinnen unterschiedlicher politischer Couleur, die sich an der Spitze des Bildungswesens die Klinke in Hand gaben, hatten kein klares Konzept, wie die Mängel zu beheben sind, auf die Lehrer, Schüler und Eltern immer wieder hingewiesen haben.



    Nach einer ersten Phase von Konsultationen in den Jahren 2016–2017 wurde das Projekt Bildungsstandort Rumänien“ 2018 zur öffentlichen Debatte gestellt. Als Beraterin des Präsidenten für Bildung koordinierte Ligia Deca das Projekt direkt, nahm an den Debatten teil und verantwortete den Abschlussbericht, der im Sommer 2021 veröffentlicht wurde. Mehr als 60 Bildungseinrichtungen und fast 13 Tausend direkt Betroffene und Experten waren an der Ausarbeitung des Abschlussberichts beteiligt.



    Im vergangenen Herbst ernannte Präsident Klaus Johannis Ligia Deca schlie‎ßlich zur Bildungsministerin und übte Druck auf den Politikbetrieb aus, damit das Programm Bildungsstandort Rumänien“ möglichst schnell per Gesetz verwirklicht wird. Genauer gesagt sind nach langem Hickhack zwei Gesetze daraus geworden. Das Gesetz über die voruniversitäre Bildung zielt unter anderem darauf ab, die Zahl der Schulabbrecher zu verringern, und mit dem Gesetz über die Hochschulbildung soll die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten in Rumänien und europäischen Partneruniversitäten gefördert werden. Die Professionalisierung der beruflichen Laufbahn der Lehrkräfte, die Verbesserung des Zugangs zur Früherziehung, die Verringerung des funktionalen Analphabetismus, die Anpassung der Lehrpläne an den Arbeitsmarkt, die Modernisierung der Test- und Bewertungsmethoden und die verstärkte Unterstützung von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen sind weitere, ebenso wichtige Ziele.



    Die meisten Eltern und Schüler sind jedoch daran interessiert, was sich kraft der neuen Bildungsgesetze in der sogenannten Nationalen Bewertung (der Aufnahmeprüfung für die Oberschule) und dem Abitur ändern wird. Bekannt ist, dass das Abitur einen zusätzlichen Test beinhalten wird, der die Grundkenntnisse der Schüler abfragt, und dass zusätzlich ein sogenanntes technisches Abitur eingeführt wird. Ministerin Ligia Deca erläuterte kürzlich im rumänischen Rundfunk, wie die Aufnahmeprüfung für die Oberschule künftig gestaltet werden soll:



    Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Nationale Bewertung, wie wir sie jetzt kennen, die aus den Prüfungen in Rumänisch und Mathematik besteht sowie — im Falle der anerkannten nationalen Minderheiten — der Prüfung in der jeweiligen Muttersprache. Danach folgt eine potenzielle Prüfung für die Zulassung zum Gymnasium — allerdings nur für die Profile, bei denen es einen Wettbewerb gibt. Hier sprechen wir von 60 % der Ausbildungsplätze, die durch diese Aufnahmeprüfung vergeben werden können; die restlichen 40 % der werden auf der Grundlage einer computergestützten Verteilung der erfolgreichen Kandidaten auf die jeweiligen Gymnasien vergeben und auf der Grundlage der Ergebnisse der Nationalen Prüfung ermittelt. Schüler und Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass diese Änderungen nicht zeitgleich mit dem Gesetz in Kraft treten werden, also nicht nächstes Jahr oder in zwei Jahren. Wir wollen Vorhersehbarkeit, und deshalb werden erst die Kinder, die im ersten Schuljahr nach der Verabschiedung des Gesetzes in die fünfte Klasse kommen, die Nationale Prüfung ablegen und nach der neuen Formel auf dem Gymnasium aufgenommen. Konkret wird die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium frühestens ab 2027 gelten, und die neue Abiturprüfung entweder 2028 oder 2029 zum Zuge kommen, je nachdem, wie schnell wir die Lehrplanreform abschlie‎ßen.“




    Mit den neuen Bildungsgesetzen sollen die Schüler in den Mittelpunkt gerückt und das Potenzial eines jeden Kindes gefördert werden. Wie soll dies erreicht werden? Ministerin Ligia Deca erläutert weiter:



    Wir sprechen hier von einem Paradigmenwechsel. Es geht nicht mehr um Lehrpläne nach Vorstellungen der Schule, sondern um Lehrpläne, die an die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schüler angepasst sind, d.h., die die Schüler werden aus dem Angebot der Schule wählen dürfen. Wir wollen, dass diese Wahlmöglichkeit verstärkt wird und dem Potenzial der Kinder besser entspricht. Gleichzeitig wird es ein Schülerportfolio geben, in dem im Grunde alle Informationen über den Bildungsweg eines Kindes gesammelt werden, so dass wir bei Problemen viel früher eingreifen können, als dies jetzt möglich ist. Für jeden Bildungszyklus gibt es gesetzliche Bestimmungen, die den Schulberater, den Schulleiter, die Familie und die anderen Lehrer besser miteinander vernetzen, so dass für jeden Schüler ein individueller Plan erstellt werden kann. Au‎ßerdem werden wir durch das nationale Programm zur Verringerung des funktionalen Analphabetismus über standardisierte, jährliche Tests verfügen, die es uns ermöglichen, festzustellen, wo Nachholbedarf besteht und wo wir ein höheres Ma‎ß an Komplexität anbieten können, damit Kinder, die zu hohen Leistungen fähig sind, entsprechend gefördert werden. Wir sprechen also über Gesetze, die viel stärker auf die Bedürfnisse der Schüler ausgerichtet sind.“




    Wie ist es jedoch um die Lehrkräfte bestellt? Ändert sich etwas in der Entlohnung und der Bewertung ihrer Aktivität? Bildungsministerin Ligia Deca kommt erneut zu Wort:



    Das Bildungsministerium hat in den letzten Monaten gemeinsam mit den wichtigsten Gewerkschaftsverbänden an den Gehaltstabellen im Rahmen des neuen Entlohnungsgesetzes gearbeitet. Seit Februar haben wir unsere Vorschläge an das Arbeitsministerium gesandt, um zum Entwurf für das neue Besoldungsgesetz beizutragen. Es gab auch direkte Gespräche mit den Gewerkschaften, aber auch zwischen den Gewerkschaften und Vertretern der Parteien der Regierungskoalition. Was die Bewertung der Arbeit der Lehrkräfte betrifft, so haben wir vereinbart, gemeinsam zu prüfen, wie wir die bereits vorhandenen Instrumente wie die Leistungsvergütung anpassen können, aber auch, wie wir neue Anreize einführen können, z.B. die Regelung, dass 2 % des Gehaltsfonds dem Schulleiter zur Verfügung gestellt werden, um Lehrkräfte zu motivieren, die sich stärker in Schulprojekte einbringen.“




    Die bisherigen Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache: Der Schulabbruch ist immer noch eines der grö‎ßten Probleme an rumänischen Schulen, wobei Rumänien laut Eurostat den höchsten Prozentsatz an Schulabbrechern in Europa aufweist. Die Schulabbrecherquote ist in den ländlichen Gebieten am stärksten ausgeprägt. Hinzu kommt der funktionale Analphabetismus, der in den PISA-Tests unter 15-jährigen rumänischen Schülern gemessen wird. Auch hier liegt Rumänien weit über dem europäischen Durchschnitt. Mit anderen Worten: Eine beträchtliche Anzahl rumänischer 15-Jähriger versteht die Inhalte gelesener Texte nicht. Der Mangel an Lehrern und qualifiziertem Schulpersonal ist ein weiteres Problem, das seit Jahren ungelöst ist. Die niedrigen Erfolgsquoten bei den Lehramtsprüfungen der letzten Jahre sind besorgniserregend. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Gewalt an den Schulen und der Drogenkonsum unter Schülern, Phänomene, in in letzter Zeit dramatisch zugenommen haben.



    Kritiker des Projekts Bildungsstandort Rumänien“ bemängeln, dass die Initiative des Präsidenten nicht von den bestehenden konkreten Problemen ausginge, sondern nur eine Sammlung von Allgemeinplätzen sei. Daher werden die neuen Bildungsgesetze — trotz der Änderungen, die sie mit sich bringen — die derzeitigen Probleme nicht lösen können, sondern eher mehr Verwirrung mit sich bringen, so die Kritik.



    Für die Umsetzung der in den neuen Gesetzen vorgesehenen Reformen werden mehr als 3 Milliarden Euro aus dem in Brüssel genehmigten Nationalen Aufbau- und Resilienzplan (PNRR) bereitgestellt.

  • Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos

    Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos





    Nun soll das Bildungsgesetz erneut überarbeitet werden — zum Leidwesen aller Betroffenen: Lehrer, Schüler und Eltern. Die politische Instabilität in Rumänien hat zudem dazu geführt, dass an der Spitze des Bildungsressorts umstrittene bis streitbare Minister und Ministerinnen sich die Klinke im Jahrestakt oder öfters in die Hand gaben. Jeder Ressortinhaber gab sich geschäftstüchtig und voller Tatendrang, das Wort Reform“ war in aller Munde, doch im Grunde hatte keiner der Minister eine klare Vision; stattdessen wurden die halbherzigen Reformschritte der jeweiligen Vorgänger entweder rückgängig gemacht oder durch neue Änderungen ersetzt.



    Nach drei Jahrzehnten des Ruckelns und Wirrwarrs ist die Unzufriedenheit auf allen Seiten gro‎ß. Schüler und ihre Eltern haben die Nase voll davon, dass die Spielregeln während des Spiels immer wieder geändert werden. Immer mehr Eltern, die es sich leisten können, schicken ihren Nachwuchs auf renommierte ausländische Unis, die Spitzenabsolventen der heimischen Unis entscheiden sich oft für eine Karriere im Ausland oder werden direkt abgeworben. Die technischen Hochschulen bilden immer weniger gut qualifizierte Fachkräfte aus, so dass es hierzulande immer schwieriger wird, beispielsweise einen kompetenten Klempner oder Automechaniker zu finden. Aufgrund von Stress und Unterbezahlung wird auch der ehrbare Beruf des Lehrers immer unattraktiver — auf dem Lande und in Kleinstädten müssen viele Schulen nur noch mit Aushilfs- oder Ersatz-Lehrkräften zurecht kommen. Auch wenn die einschlägigen Studien umstritten und auslegungsbedürftig sind, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache — in Rumänien gibt es unter Schulabgängern einen hohen Anteil an sogenannten funktionalen Analphabeten.



    Mitten in dieser desolaten Lage kündigt Bildungsminister Sorin Cîmpeanu (PNL) neue Änderungen im Ressort an, die seiner Ansicht nach eine Verbesserung der derzeitigen Zustände bringen sollen. Gemä‎ß seinem liberalen Credo geht es in erster Linie um eine Förderung der Elite-Gymnasien, die in Rumänien als Nationalkollegs bezeichnet werden. Konkret sollen diese Gymnasien mit zumeist theoretischer Ausrichtung und Klassen mit Schwerpunkt Real- oder Humanwissenschaften ihre Aufnahmeprüfungen künftig selbst erarbeiten und organisieren dürfen. Dies gilt für 90 % der Anwärter auf den begehrten Status des Schülers eines Elite-Gymnasiums, auf die restlichen10 % der Ausbildungsplätze haben Grundschulabgänger (also Absolventen der 8. Klasse) einen Anspruch, die eine ausreichende Benotung bei der nationalen Abschlussprüfung erhalten haben. Zudem soll ab 2024 die Durchschnittsnote, die Achtklässler in der Grundschule erlangt haben, nicht mehr bei der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium mitberechnet werden — dem Minister zufolge habe der Lernerfolg in den Grundschuljahren seine Relevanz verloren.



    Auch den Abitur-Prüfungen stehen Veränderungen bevor. Die je nach Profil des Gymnasiums fakultative schriftliche Fachprüfung soll nicht mehr ins Gewicht fallen — eine Benotung dieser mit Genügend“ ist keine Bedingung mehr für die Gesamtbewertung der Abschlussprüfungen. Der Einstieg in den Lehrerberuf soll ebenfalls komplett umgestaltet werden. Angehende Lehrkräfte sollen zu Beginn ihrer Laufbahn für ein Jahr auf Probe eingestellt werden — unter Aufsicht und in Begleitung eines sogenannten Mentors, also eines erfahrenen Kollegen. Au‎ßerdem sollen auch die Regeln für die Qualifikationsprüfung zur Erlangung einer Stelle als ordentlicher Lehrer erneut geändert werden.



    Die Vorschläge zu erneuten Änderung des Bildungsgesetzes sollen bis zum 17. August, also mehr als einen Monat lang zur öffentlichen Debatte stehen. Doch wie so oft bei Gesetzes- oder Novellierungsinitiativen seitens der Regierung wird es zahlreiche Einwände von der Opposition und der Zivilgesellschaft geben, so dass es letztendlich nicht klar ist, was von den geplanten Änderungen schlie‎ßlich umgesetzt werden wird.

  • Nachrichten vom 28.06.2021

    Nachrichten vom 28.06.2021

    — Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurden in den letzten 24 Stunden in der Landshauptstadt Bukarest und in 20 der 41 Bezirke Rumäniens keine neuen Infektionen mehr verzeichnet. Landesweit wurden 46 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen gemeldet. Au‎ßerdem wurde nur ein Todesfall registriert. Zusätzlich zu diesem wurden noch 57 ältere Todesfälle amtlich registriert. 86 Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie haben sich über eine Million Menschen in Rumänien mit dem neuen Coronavirus infiziert. Gleichfalls über 1.000.000 von ihnen gelten als gesund, mehr als 33.300 Infizierte sind gestorben. Die Behörden führten diese Entwicklung auf die Schutzimpfung zurück und wiesen darauf hin, dass diese die einzige Lösung zur Bewältigung der Corona-Krise ist. Diesen zum Trotz lie‎ßen sich in den letzten 24 Stunden nur 17.000 Menschen impfen. Fast 6.000 erhielten entweder die erste Impfdosis oder eine Einzeldosis von Johnson & Johnson. Bisher wurden fast 4,7 Millionen Rumänen mit einer oder zwei Dosen geimpft, was etwa 25 % der infrage kommenden Bevölkerung entspricht. Hinzu kommt noch die Zahl der Menschen, die die Krankheit überstanden haben. Die Regierung in Bukarest hat neue Lockerungen der Corona-Schutzma‎ßnahmen beschlossen, die am 1. Juli in Kraft treten werden.




    — In sechs Städten und 30 Gemeinden in Rumänien fanden am Sonntag lokale Nachwahlen statt. Die Wahlbeteiligung lag bei über 50 %. Einige Bürgermeisterämter waren vakant geworden, nachdem die Gewinner der Wahl vom letzten September entweder verstorben waren, in das Parlament wechselten oder für inkompatibel erklärt wurden. Nach Angaben der Ständigen Wahlbehörde gewann die oppositionelle Sozialdemokratische Partei die meisten Bürgermeisterämter – 18, die Regierungsparteien PNL-USRPLUS-UDMR – 14, drei wurden von unabhängigen Kandidaten gewonnen und ein Bürgermeisterposten ging an die Partei des ehemaligen Präsidenten Traian Basescu, PMP, die nicht mehr im Parlament vertreten ist. Das Innenministerium teilte mit, dass gegen zehn Personen wegen möglicher Straftaten ermittelt wird, darunter Wählerbestechung, Wahlbetrug, Behinderung des Wahlrechts und Verletzung der Vertraulichkeit der Wahl.




    — Das Zweikammer-Parlament in Bukarest stimmt am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung über den ersten Misstrauensantrag der sozialdemokratischen Opposition gegen die Regierung, gebildet aus der Nationalliberalen Partei der bürgerlichen Partei USR-PLUS und dem Ungarn Verband, ab. Die Sozialdemokraten behaupten, dass sich die Exekutive des liberalen Florin Cîțu als ineffektiv erwiesen habe und das Land in die falsch Richtung führe. Die Sozialdemokraten behaupten auch die Regierung führe Rumäniens Wirtschaft in den Abgrund. Auch sei der Lebensstandard der Menschen gesunken. Die schleppende Impfkampagne und der Nationale Plan für Wiederaufbau und Resilienz sind weitere Kritikpunkte. Der Premierminister wies alle Vorwürfe der PSD zurück. Der Vorsitzende der PNL, Ludovic Orban sagt, die Regierungsparteien hätten vereinbart, an der Sitzung teilzunehmen, aber nicht an der Abstimmung über den Misstrauensantrag.




    — Für mehr als 130.000 rumänische Schüler, die die 12. oder 13. Klasse abgeschlossen haben, steht am Montag die erste Prüfung des Abiturs — die Prüfung der rumänischen Sprache und Literatur — an. Davon sind etwa 114.000 Abgänger dieses Schuljahres. Unterrichtsminister Sorin Cîmpeanu sagte, dass nur 77 % derjenigen, die in diesem Jahr die Schule abgeschlossen haben, sich zur Abitur-Prüfung eingeschrieben haben. Das seien weniger als im Jahre 2020. Wie im vergangenen Jahr werden, Corona-bedingt, nur schriftliche Prüfungen abgehalten. Die ersten Ergebnisse der Abiturprüfung werden am 5. Juli und die endgültigen Ergebnisse am 9. Juli bekannt gegeben. In der zweiten Augusthälfte wird eine zweite Abiturprüfung stattfinden.

  • Nachrichten 16.05.2021

    Nachrichten 16.05.2021

    Bukarest — Der positive Trend der Entwicklung der Corona-Fallzahlen in Rumänien setzt sich fort. In den letzten 24 Stunden wurden über 565 neue Corona-Fälle registriert. 38 Menschen sind im Kontext des Virus gestorben. 777 Corona-Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie haben sich über eine Million Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Gleichfalls über 1.000.000 von ihnen gelten als gesund, mehr als 29.000 Infizierte sind gestorben. Die höchste Infektionsrate wurde im nordwestlichen Landkreis Cluj, mit 1,26 Fällen je tausend Einwohner verzeichnet. Am Sonnabend sind die von der Regierung beschlossenen Corona-Öffnungsma‎ßnahmen in Kraft getreten. Es besteht keine Maskenpflicht im Freien mehr, mit Ausnahme von Bahnhöfen, öffentlicher Verkehrsmittel, auf Märkten, Messen und in Bereichen, in denen Kundgebungen, Umzüge, Konzerte oder andere Versammlungen stattfinden. In der Hauptstadt ist Maskentragen auch im Umkreis von 50 Meter in der Nähe von Schulen Pflicht. Auch die nächtliche Ausgangssperre wurde aufgehoben. Restaurants, Bars und Terrassen können im Zeitraum von 5 bis 24 Uhr öffnen. Es dürfen auch Sportwettkämpfe im Freien wieder stattfinden, jedoch mit einer Zuschauerbeteiligung von bis zu 25 % der maximalen Kapazität. Kulturelle Veranstaltungen sind ebenfalls erlaubt, mit einer Höchstzahl von 500 Menschen, unter Einhaltung der anderen Corona-Ma‎ßnahmen.




    Am Sonnabend wurde erneut eine Rekordzahl an Corona-Schutz-Impfungen erreicht. Binnen 24 Stunden wurden nahezu 120.000 Menschen geimpft. Landesweit werden Impfmarathons fortgesetzt. Der Leiter der Impf-Kampagne, Militärarzt Valeriu Gheorghiţă, forderte die Bürgermeister auf, zusätzliche Impf-Möglichkeiten zu schaffen. Seit Beginn der Impf-Kampagne, im Dezember 2020, wurden mehr als 3,8 Millionen Menschen mit mindestens einer Dosis geimpft und fast 6,5 Millionen Dosen verabreicht.




    XXX – Italien hebt ab Sonntag die fünftägige Quarantäne für europäische Touristen auf und lockert mehrere Corona-Einschränkungen. Ab Sonntag ist für Reisende aus EU-Ländern, dem Schengen-Raum, Gro‎ßbritannien und Israel bei der Einreise in Italien nur noch ein negativer Antigen-Schnelltest erforderlich, der spätestens 48 Stunden vor der Abreise durchgeführt wurde. Den Test müssen auch Menschen, die bereits mit beiden Dosen geimpft worden sind vorweisen. Griechenland hat auch offiziell die Tourismussaison für Ausländer eröffnet. Die griechischen Behörden verlangen bei der Einreise den Nachweis eines vollständigen Impfschutzes oder eines negativen Corona-Tests bzw. den Nachweis einer Covid-19-Erkrankung, die nicht länger als 9 Monate vor der Einreise zurückliegt. Die griechischen Behörden können jedoch an den Grenzübergängen Stichproben durchführen. In Polen dürfen Restaurants und Bars im Freien öffnen, die Maskenpflicht wurde gelockert. Weltweit wurden bisher über 163 Millionen Corona-Infektionen verzeichnet. Mindestens 3,3 Millionen Menschen sind mit oder an Corona gestorben, so wordlmeters.info. Die meisten Todesfälle wurden in den Vereinigten Staaten, Indien und Brasilien registriert.




    Bukarest – Am Montag werden 90 % der rumänischen Schüler wieder zur Schule gehen. Dies gilt für etwa 2,6 Millionen Kinder, die in Ortschaften leben, in denen die Infektionsrate mit dem neuen Coronavirus unter 1 je tausend Einwohner liegt. Bildungsminister Sorin Cîmpeanu präzisierte, dass dies auf 2.527 Ortschaften zutrifft. Weitere 654 Ortschaften, darunter auch die Landeshauptstadt Bukarest, haben eine Infektionsrate von über 1 je 1.000 Einwohner, und in diesen gibt es weiterhin Online-Unterricht. Der Minister sagte ferner, dass der Lehrplan für die diesjährigen Prüfungen an den Bedingungen des Fernunterrichts angepasst wurde, dass aber der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen für die Nationale Bewertung und das Abitur gleich bleiben werde.

  • Nachrichten 08.07.2020

    Nachrichten 08.07.2020

    Weitere 18 Todesfälle bei Menschen, die mit dem neuen Coronavirus infiziert waren, sind in Rumänien registriert worden. Das teilte die Gruppe für strategische Kommunikation am Mittwoch mit. Insgesamt sind 1.817 Menschen, bei denen COVID-19 diagnostiziert wurde, gestorben. Ebenfalls am Mittwoch wurden weitere 555 Infektionsfälle gemeldet, womit sich die Gesamtzahl der Fälle auf 30.175 erhöht. Derzeit befinden sich 237 Patienten auf der Intensivstation. Von den Personen, die als positiv bestätigt wurden, sind 22.284 entlassen worden. 5.095 Auslandsrumänen sind positiv getestet worden, 122 sind gestorben. Experten rufen zur Verantwortung auf und sagen, dass die gegenwärtige Entwicklung der Epidemie mit vielen Ausbrüchen durch Übertragung in der Gemeinschaft darauf zurückzuführen ist, dass Präventionsma‎ßnahmen nicht ausreichend beachtet werden.



    Die Coronavirus-Pandemie hat seit Ausbruch der Krankheit in China Ende Dezember weltweit fast 540.000 Menschen getötet, berichtet France Presse aus offiziellen Quellen. Etwa 11.700.000 Infektionsfälle sind in 196 Ländern und Territorien offiziell diagnostiziert worden, von denen über 6 Millionen als genesen gelten. In den USA wurden am Dienstag mehr als 60.000 neue Infektionsfälle gemeldet, ein Rekord für einen Zeitraum von 24 Stunden. In den Vereinigten Staaten, dem am stärksten betroffenen Land der Welt, hat die Epidemie fast 3 Millionen Fälle erreicht. Washington hat bestätigt, dass es die UNO offiziell über den Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation informiert hat, der es vorwirft, verspätet auf die Pandemie reagiert zu haben. Die Vereinigten Staaten sind der grö‎ßte Beitragszahler zur WHO. Mehrere Länder, wie Australien und Spanien, sind mit lokalen Pandemieausbrüchen konfrontiert und haben wieder Eindämmungsma‎ßnahmen eingeführt. In Serbien kam es in der Hauptstadt Belgrad zu Zusammenstö‎ßen zwischen Tausenden von Demonstranten und Polizeikräften, nachdem die Regierung als Reaktion auf die Zunahme der Covid-19-Fälle eine Wochenendquarantäne in der Stadt angekündigt hatte. Die Menschenmenge stürmte das Parlamentsgebäude.



    Die Schätzung der Europäischen Kommission, dass die Wirtschaft Rumäniens im Jahr 2020 um 6% zurückgehen wird, ist zu pessimistisch, erklärte der rumänische Finanzminister Florin Cîțu am Mittwoch. Während einer Fachkonferenz erinnerte er daran, dass das Nationale Institut für Statistik am Dienstag das Wachstum der rumänischen Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres um 2,7% bestätigt hat. Für das kommende Jahr schätzt die EK einen Anstieg des rumänischen BIP um 4%, verglichen mit einem prognostizierten Anstieg von 4,2% im Mai. Auf der anderen Seite würde die Inflationsrate in diesem Jahr 2,5% und im nächsten Jahr 2,8% betragen. Was die Wirtschaft der EU betrifft, so hat die EU-Exekutive davor gewarnt, dass sie im Jahr 2020 aufgrund der durch das Coronavirus verursachten Pandemie eine tiefe Rezession erleben wird, trotz der schnellen und umfassenden politischen Reaktion auf Unions- und nationaler Ebene. Ebenfalls heute traf die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Brüssel mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, David Sassoli, und dem Ratspräsidenten, Charles Michel, zusammen, um das Konjunkturprogramm der Union nach der durch die Covid-19-Pandemie verursachten Krise zu erörtern. Ebenfalls anwesend sind Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren Land die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft innehat.



    Die rumänische Abgeordnetenkammer debattiert und stimmt als Entscheidungsgremium in dieser Angelegenheit über den von der oppositionellen Demokratischen Union der ethnischen Ungarn initiierten Gesetzentwurf ab, mit dem der 27. September als Termin für die Kommunalwahlen festgelegt wird. Der Gesetzentwurf wurde am Dienstag vom Senat gebilligt, der mehrere Änderungsanträge eingebracht hat. Die meisten beziehen sich auf die Organisation der Wahlen und wurden von der Ständigen Wahlbehörde gebilligt. In der Zwischenzeit hat die Ständige Wahlbehörde den Kalender und die wichtigsten Etappen des Wahlprozesses veröffentlicht. Der Wahlkampf soll am 28. August beginnen und am Tag vor der Wahl enden. Es ist auch vorgesehen, die Mindestzahl der für die Einreichung von Anträgen erforderlichen Unterstützer zu halbieren. Die Kommunalwahlen sind wegen der Coronavirus-Pandemie auf den Herbst verschoben worden. Auch in Rumänien stehen in diesem Jahr Parlamentswahlen an.



    In Rumänien wird die Sondersitzung der Abiturprüfung fortgesetzt, die zum ersten Mal vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie organisiert wurde. Der erste Test, in rumänischer Sprache und Literatur, fand am Montag statt, heute ist der Profil- und Spezialisierungstest und morgen ist der Tag für den Test in der Muttersprache und Literatur. 141 Schülerinnen und Schüler werden in diesen Tagen getestet, da sie wegen gesundheitlicher Probleme nicht gleichzeitig mit ihren Kolleginnen und Kollegen an den Abiturprüfungen teilnehmen konnten. Die Beförderungsrate, die bei der Juni-Juli-Sitzung der nationalen Abiturprüfung nach Lösung der Einsprüche registriert wurde, beträgt 64,5 %.



    Rumänien hat ein Viertel der minderjährigen Mütter in der Europäischen Union und liegt damit an erster Stelle unter den Mitgliedsstaaten. Mehr als 8.600 Mädchen wurden vor ihrer Volljährigkeit, also vor zwei Jahren, Mütter, und 725 von ihnen sogar schon vor ihrem 15. Eine von der Organisation “Rettet Rumäniens Kinder” durchgeführte Studie zeigt, dass weniger als 2% der minderjährigen Mütter mit den öffentlichen Sozialhilfeleistungen interagierten, die Hälfte von ihnen keine Informationen über Sexualerziehung erhielt und fast zwei Drittel die Schule vor der Schwangerschaft abgebrochen hatten. 10% der Väter sind selbst minderjährig.

  • 06.07.2020

    06.07.2020

    Weitere 250 Fälle von Coronavirus-Infektion wurden am Montag in Rumänien gemeldet, womit sich die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen auf 29.233 beläuft. 21.413 von ihnen wurden aus dem Krankenhaus entlassen und 227 befinden sich auf der Intensivstation. Es wurden 1.768 Todesfälle durch Coronavirusinfektion gemeldet. Gesundheitsminister Nelu Tataru hat angekündigt, dass der Gesetzesentwurf zur Anpassung der Vorschriften zur Quarantäne und Isolierung der Infizierten mit der Rechtssprechung des Verfassungsgerichtes fertig ist und auf der Tagesordnung der heutigen Regierungssitzung steht. Er sagte, der Gesetzentwurf nehme Rücksicht auf die Empfehlungen des Gerichts und erläutert medizinische Fachbegriffe. Die Richter des Verfassungsgerichts hatten beanstandet, dass Zwangsisolierung, Quarantäne und Krankenhausaufenthalt nicht durch eine Regierungsverordnung geregelt werden können. Der Gesundheitsminister hat die Bevölkerung aufgefordert, die geltenden Vorschriften einzuhalten, und das medizinische Personal aufgerufen, den Patienten die Verbreitungswege des Virus besser zu erklären. Er fügte hinzu, die vorgesehenen Lockerungsma‎ßnahmen werden wegen der hohen Zahl der in den letzten 3 Wochen gemeldeten Covid-19-Fälle verschoben.



    An der Coronavirus-Pandemie sind nach Angaben von worldometers.info seit ihrem Ausbruch in China im Dezember 2019 weltweit mindestens 536 Tausend Menschen gestorben. Mindestens 11,5 Millionen wurden infiziert, 6,5 Millionen Patienten haben sich davon erholt. Die USA sind mit 132 Tausend Todesfällen und fast 3 Millionen Ansteckung das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Infizierten nimmt in ganz Lateinamerika weiter zu, insbesondere in Brasilien. In Europa sind Gro‎ßbritannien, Italien, Frankreich und Spanien die am stärksten betroffenen Länder. Griechenland hat heute angekündigt, dass es die Grenze zu Serbien wegen der steigenden Zahl von Infektionen in Serbien schlie‎ßen werde.



    Der rumänische Premierminister Ludovic Orban tritt heute vor die Abgeordnetenkammer, um sich zu den Vorwürfen bezüglich des Kaufs von Gesichtsmasken zu äu‎ßern, die von dem staatlichen Unternehmen UNIFARM während des Ausnahmezustands gemacht wurden. Er wird die Beziehung zwischen der liberalen Regierung und dem suspendierten Manager des UNIFARM-Unternehmens, Adrian Ionel, erklären. Dieser wird von der Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft der Bestechlichkeit bezichtigt. Die oppositionelle Sozialdemokratische Partei, die die Mehrheit im Parlament hat, wirft der Regierung vor, die Verlängerung des Ausnahmezustands beantragt zu haben, um die Menschen zum Tragen von Masken zu verpflichten und implizit den Verkauf vieler solcher Masken zu sehr hohen Preisen zu rechtfertigen. Der Premierminister bestreitet, Informationen über die illegalen Machenschaften der UNIFARM zu haben. Der Premierminister wird auch zu den Anhörungen im parlamentarischen Ausschuss eingeladen, der die während des Ausnahmezustands getätigten Käufe untersucht.



    141 Abiturienten aus Rumänien haben sich für die Sonder-Abiturprüfung angemeldet, die am Montag in Rumänien begonnen hat. An dieser Abiturprüfung nehmen Schüler teil, die aufgrund medizinischer Probleme nicht an der regulären Prüfung teilnehmen konnten. Die letzte Abiturprüfung ist für Donnerstag vorgesehen, und die ersten Ergebnisse werden am Freitag veröffentlicht. 64,5 % der Schüler, die die reguläre Abiturprüfung in Juni-Juli abgelegt haben, haben bestanden.



    Der italienische Komponist Ennio Moricone ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er komponierte den Soundtrack für Spiel mir das Lied vom Tod“. Insgesamt hat er die Filmmusik für mehr als 500 Kinofilme geschaffen.

  • Die Woche 22.06.–26.06.2020 im Rückblick

    Die Woche 22.06.–26.06.2020 im Rückblick


    Wieder mehr Coronafälle


    Vor dem Hintergrund einer Entspannung nehmen die neuen COVID-19-Infektionen in Rumänien besorgniserregend zu. In den letzten Wochen waren täglich zwei bis dreihundert neue Fälle gemeldet worden, doch nun wurden allein am Donnerstag über 450 registriert. Die Behörden appellieren an mehr Verantwortung. Premierminister Ludovic Orban verlangte behördliche Kontrollen der Einhaltung beschlossener Schutzma‎ßnahmen. Immer mehr Krankenhäuser teilen mit, keine neuen Patienten aufnehmen zu können. Um sie zu entlasten, sollen Patienten ohne Symptome schon nach zehn Tagen entlassen werden, wobei sie sich anschlie‎ßend 14 Tage zuhause selbst isolieren müssen. Inzwischen hat das Verfassungsgericht beschlossen, dass selbst infizierte Menschen nicht aufgrund einer Ministerialentscheidung zu Heimisolierung, Quarantäne oder Krankenhausaufenthalten gezwungen werden können. Der Eingriff in die Grundrechte erfordere ein Gesetz. Das Gericht war von der Ombudsfrau angerufen worden.



    Korruption im Gesundheitswesen


    Adrian Ionel, Chef des staatlichen Gesundheitsversorgers Unifarm, steht unter Verdacht der Bestechlichkeit. Laut Staatsanwaltschaft soll er Schmiergeld verlangt haben, um einer Beschaffung von Masken und Schutzanzügen zuzustimmen. Au‎ßerdem sei er sei 2016 illegal im Amt. Ionel bestreitet die Vorwürfe.



    Rumänen in Deutschland infiziert


    Fast 1000 rumänische Beschäftigte beim grö‎ßten deutschen Fleischereikonzern haben positiv auf das Coronavirus getestet, so eine Mitteilung der rumänischen Au‎ßenministeriums am Donnerstag. Demnach seien die jetzt in Quarantäne befindlichen Rumänen mit allen nötigen Hygieneprodukten und Lebensmitteln versorgt, zudem stehe ihnen eine Hotline in der Muttersprache zu Verfügung. In einem Interview mit RR erklärte der rumänische Botschafter in Berlin, Emil Hurezeanu, dass viele Probleme in den letzten Monaten durch die direkte rumänisch-deutsche Amtskooperation gelöst worden seien. Dadurch habe sich die Lage der rumänischen Arbeitnehmer verbessert, sagte er. Ab Januar 2021 gelten in Deutschland strengere Vorschriften auf Schlachthöfen. Dabei soll auf sogenannte Werkverträge verzichtet werden, bei denen die Fleischereien mit Beschäftigten von Drittfirmen arbeiteten.



    Hochwasser fordert Menschenleben


    Das extreme Wetter stellt Rumänien vor gro‎ße Herausforderungen, fast alle Flüsse führten Hochwasser und Überschwemmungen haben mehrere Menschenleben gefordert und hohe Sachschäden verursacht. Auf vielen Flüssen galt Alarmstufe Orange oder Rot, fast überall im Land wurde Unwetterwarnung gegeben. Drei von vier Landeskreisen hatten unter Überschwemmungen zu leiden, die Feuerwehr war dauerhaft im Einsatz, um das Wasser aus Kellern, Häusern und Gehöften zu pumpen. Starke Windböen haben Strommasten und Bäume umgerissen. Hunderte Menschen wurden evakuiert. Präsident Klaus Iohannis sagte, dass dieser Juni der regenreichste Monat in den letzten sechzig Jahren gewesen sei, was in sehr kurzer Zeit zu schweren Überschwemmungen und vielen Problemen führte. Er warnte davor, dass Überschwemmungen mit schwerwiegenden Folgen in Rumänien inzwischen an der Tagesordnung sind, und sagte, die Behörden müssten viel besser vorbereitet sein. Präsident Klaus Iohannis forderte ein Umdenken und behauptete, dass nachhaltige Aufforstungen eine gute Lösung seien und viele positive Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf den Schutz von Flussufern und die Verhinderung von Überschwemmungen haben.



    IWF wird pessimistischer


    Der IWF hat seine Wachstumsprognosen für dieses Jahr drastisch nach unten korrigiert. Grund dafür sind die Konsequenzen der Pandemie, die schwerer ausfallen als früher angenommen. Die Wirtschaftsleistung werde global sogar um 4,9% schrumpfen und nicht nur um 3%, wie die bisherige Prognose lautete. Für Rumänien rechnete der IWF in der Aprilprognose mit 5% Minuswachstum in diesem Jahr, wobei sich 2021 die Wirtschaft erholen und 3,9% zulegen werde. Der IWF erwartete auch einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit von 3,9% in 2019 auf über 10% in 2020. 2021 werde sich die Arbeitslosigkeit wieder auf 6% verringern.




    Abitur in Zeiten der Pandemie


    In Rumänien haben letzte Woche die Klausuren für die Abiturprüfung stattgefunden. Wegen der Pandemie musste beim Betreten der Prüfungsräume Fieber gemessen werden. Der Prüfstoff umfasste nicht die Inhalte aus dem zweiten Semester der 12. Klasse und mündliche Prüfungen entfielen ganz. Schüler in Quarantäne oder im Krankenhaus können die Prüfung ab dem 6. Juli nachholen.




  • Strategisches Projekt „Gebildetes Rumänien” steht zur öffentlichen Debatte

    Strategisches Projekt „Gebildetes Rumänien” steht zur öffentlichen Debatte

    In den letzten 30 Jahren war das Bildungswesen in Rumänien von Instabilität geprägt. 27 Minister wechselten einander ab, das Bildungsgesetz erlebte nur in den letzten 7 Jahren etwa 200 Änderungen — das sind einige der vielen Probleme im rumänischen Schulsystem. In diesem Kontext startete die rumänische Präsidentschaft das Projekt Gebildetes Rumänien”, eine Strategie für das Bildungswesen bis 2030. Bei der Vorstellung des Projekts sagte der Staatspräsident Klaus Iohannis, das Projekt habe sich zum Ziel gesetzt, die rumänische Gesellschaft nach echten Werten neu zu organisieren und eine Erfolgskultur zu entwickeln, die auf Leistung, Arbeit, Talent, Ehrlichkeit und Integrität basieren sollte. Drei Monate lang steht das Projekt zur öffentlichen Debatte; danach wird der Staatspräsident Verhandlungen mit den politischen Parteien führen, um das Projekt in die Regierungspolitik zu integrieren. Gebildetes Rumänien” habe sich vorgenommen, ein stabiles, nachhaltiges, leistungsstarkes Bildungsystem für das 21. Jahrhundert zu schaffen, so Klaus Iohannis:



    Gebildetes Rumänien” ist ein strategisches Projekt, das die Grundlagen des Bildungssystems im Rumänien des 21. Jhs legen sollte. Gebildetes Rumänien ist kein Gesetzesprojekt, es ist kein einfaches Rezept. Gebildetes Rumänien” ist keine rein politische Angelegenheit, es ist nicht mein Wahlprogramm. Gebildetes Rumänien” ist eine Strategie für das Rumänien der Zukunft, für die nächsten Generationen.



    Das Projekt beinhaltet zwei mögliche Programme zur Umstrukturierung des Bildungswesens. Das erste Szenario hat viele Ähnlichkeiten mit dem jetzigen Bildungssystem — die Anzahl der Schuljahren bei den verschiedenen Schulstufen bleibt unverändert: 5 Jahre für die Grundschule, 4 Jahre für die Hauptschule, 4 Jahre fürs Gymnasium. Neben der jetzigen Abiturprüfung sollte auch eine praktisch-berufliche” Abiturprüfung für Berufsschulen eingeführt werden, mit einigen theoretischen Prüfungsfächern und praktischen Prüfungen in den jeweiligen Berufsrichtungen. Mit diesem praktisch-beruflichen” Abiturdiplom können die Absolventen ihre Studien bei nicht-universitären 2-Jahre-Kollegien ergänzen und Berufsdiplome erhalten.



    Das zweite Szenario sieht eine Änderung der Schulstufen vor — die Grundschule sollte 6 Jahre anstatt 5 Jahre dauern, und die Hauptschule 3 Jahre, anstatt 4, wie jetzt. Auch fürs Gymnasium werden Änderungen vorgesehen. Bei der Abiturprüfung sollte es 6 Prüfungsfächer geben: 3 Pflichtfächer (Rumänisch, Mathematik, eine Fremdsprache) und 3 Wahlfächer, einschlie‎ßlich praktische Prüfungen in verschiedenen Berufen, die bei Unternehmen oder Facheinrichtungen stattfinden sollten. Die Schulinspektorate, die zur Zeit in jedem Landkreis und in der Hauptstadt funktonieren, sollten abgeschaffen werden.



    Gebildetes Rumänien” ist das grö‎ßte bildungspolitische Projekt, das in Rumänien der öffentlichen Debatte gestellt wurde. An diesem Projekt arbeiteten mehr als 10.000 Fachleute und mehrere Dutzend Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Vertreter der Bildungsanstalten.

  • Nachrichten 25.06.2018

    Nachrichten 25.06.2018

    BUKAREST: Tausende Rumänen sind am Sonntag wieder auf die Stra‎ße gegangen und haben den Rücktritt der Regierung von Viorica Dăncilă gefordert. Sie befürchten, dass die derzeitige Koalitionsregierung von Sozialdemokraten und Liberaldemokraten die jüngsten Änderungen des Strafgesetzbuchs und der Strafprozessordnung durch eine Eilverordnung verabschieden könnte. Das verneinte allerdings PSD-Chef Liviu Dragnea. Er wolle nur, dass es im Parlament zügiger geht, sagte er.


    Die Änderungen an der Strafprozessordnung werden auch in dem von der PNL gegen die Regierung eingeleiteten Misstrauensantrag erwähnt. Das Dokument ist am Montag im Plenum des Parlaments verlesen worden; die Abstimmung ist für Mittwoch vorgesehen. Die bürgerliche Opposition wirft der Regierung vor, sie sei der Zerstörung der Justiz und des Zusammenbruchs der Wirtschaft schuldig. Ebenfalls am Montag diskutierten die rumänischen Abgeordneten und Senatoren einen Antrag der USR zum Rücktritt des Transportministers Lucian Sova. Ihm wird Inkompetenz vorgeworfen — er soll die Bemühungen zur Finanzierung von Autobahnprojekten blockiert zu haben.




    LUXEMBURG: Der rumänische Staatssekretär für Verteidigungspolitik Mircea Duşa hat am Montag in Luxemburg beim gemeinsamen Treffen der EU-Au‎ßen- und Verteidigungsminister die Absichtserklärung zu einem Cyberabwehrprojekt unterschrieben. Auch ein Papier zum Thema militärische Mobilität wurde unterzeichnet — das sei ein wichtiges Thema im aktuellen strategischen Kontext, wo die Reaktion auf Bedrohungen von einer schnellen Verlegung der Kräfte am geeigneten Ort und zum geeigneten Zeitpunkt abhängt, sagte der Staatsekretär.



    BUKAREST: Am Mittwoch wird der Oberste Verteidigungsrat des Landes unter der Leitung von Präsident Klaus Iohannis zusammen kommen. Auf der Tagesordnung stehen Rumäniens Ziele für den NATO-Gipfel in Brüssel im nächsten Monat und die rumänischen Streitkräfte, die 2019 für die Teilnahme an externe Missionen und Operationen zur Verfügung gestellt werden können. Beim NATO-Gipfel im Juli soll auch offiziell eine neue Ausbildungs-Mission im Irak gestartet werden. Weiter möchte die NATO Kommandozentralen für Bodentruppen gründen. Rumänien hat bereits angekündigt, dass es eine solche Kommandozentrale übernehmen will. Im Obersten Verteidigungsrat muss die Position Bukarests zum Verhältnis zwischen der EU und der NATO auf dem Gipfel vorbereitet werden.



    BUKAREST: In Rumänien haben am Montag die ersten schriftlichen Abitur-Prüfungen im Fach Rumänisch begonnen. Etwa 137.000 Kandidaten haben die Prüfung in den 440 Prüfungszentren abgelegt. Am Dienstag werden die Angehörigen der nationalen Minderheiten den Test in der Muttersprache schreiben. Zum ersten Mal fanden die mündlichen Prüfungen während des Schuljahres statt. Die ersten Ergebnisse werden am 4. Juli und die letzten am 9. Juli veröffentlicht.



    ANKARA: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Wahlen gewonnen. Die Wahlkommission bestätigte am frühen Montagmorgen seinen Sieg des AKP-Kandidaten. Sein Herausforderer Muharrem Ince gestand trotz deutlicher Kritik am Wahlverlauf seine Niederlage ein.


    Laut den vorläufigen Ergebnissen erhielt Erdogan bei der Präsidentschaftswahl 52,6 Prozent, während Ince mit 30,6 Prozent auf dem zweiten Platz landete.


    Auch bei der Parlamentswahl bekam die vor der Wahl geschmiedete Volksallianz aus Erdogans islamisch-konservativer AKP und der ultrarechten MHP trotz Stimmverlusten eine absolute Mehrheit von 53,6 Prozent. Eine oppositionelle Allianz erhielt 34 Prozent. Die Kurdenpartei HDP gelangte mit 11,5 Prozent erneut über die Zehn-Prozent-Hürde ins Parlament.


    Mit der Wahl trat in der Türkei das umstrittene Präsidialsystem in Kraft, welches die Machtbefugnisse des Präsidenten erheblich ausweitet.



  • Neue Regelungen zum Abitur

    Neue Regelungen zum Abitur

    Zum ersten Mal in der Geschichte des postkommunistischen rumänischen Bildungswesens startet die Abiturprüfung dieses Jahr schon im Februar. In einer ersten Etappe legen die Schüler mündliche Prüfungen in der Muttersprache und einer internationalen Fremdsprache ab. Zudem werden jetzt ihre Computer-Kenntnisse getestet. 177.000 Zwölftklässler oder die in den letzten Jahren die Schule abgeschlossen, aber keine Abiturprüfung geschafft hatten, werden bis zum 22. Februar die Prüfungen ablegen. Bei den Februar-Prüfungen bekommen die Schüler keine eigentlichen Zensuren, ihre Leistung wird nur mit bestanden“ oder nicht bestanden“ bewertet. Die zweite Etappe der Abitur-Prüfung, die schriftliche, wird zwischen dem 25-28 stattfinden.



    Der Prüfungs-Kalender wurde vom ehemaligen Bildungsminister, Liviu Pop, nach Absprache mit den Vertretern der Eltern und Schüler festgelegt. Mittlerweile legte das Kabinett vom Ex-Premier Mihai Tudose sein Amt nieder. Der ehemalige Ressortminister Liviu Pop erklärte als er noch im Amt war, dass die Zeit vor den schriftlichen Prüfungen für die Schüler zu hektisch sei. Diese Teilung der Prüfungen sollte den Schülern gut tun. Die Bildungs-Gewerkschaften warnen, dass die Änderung des Prüfungs-Kalenders zu seltsamen Situationen führen, die das jetzige Gesetz nicht berücksichtigt. Am Ende des Jahres wird es Schüler geben, die in manchen Fächern Nachprüfungen schreiben werden oder die das Jahr wiederholen müssen. Natürlich könnten diese nicht die schriftlichen Prüfungen im Juni ablegen. Unter den jetzigen Bedingungen, könnte es aber dazu kommen, dass diese schon einen Teil der Abiturprüfung hinter sich haben.



    Schlussfolgerungen über die neuen Regeln wird man wohl erst im Sommer ziehen können. Man wird dann diese Abiturprüfung mit der von 2017, als die besten Ergebnisse der letzten acht Jahre verzeichnet wurden, vergleichen können. Knapp 73 % der Schüler haben letztes Jahr die Abiturprüfung geschafft. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Nur 97 der über 135.000 landesweit angemeldeten Schüler haben die maximale Zensur erzielt. Die besten Ergebnisse wurden in den Landkreisen Sibiu, Bacău, Iaşi, und Cluj verzeichnet. Schlusslichter waren die Landkreise Ilfov und Giurgiu, im Süden des Landes. Minister Pop sagte damals, die Schüler hätten sich besser auf die Prüfung vorbereitet, daher die besseren Ergebnisse. Die Prüfungen seien nicht leichter als in den Vorjahren gewesen.



    Im Vorjahr fehlten aber nicht die technologischen Gymnasien, in denen kein Zwölftklässler die Abiturprüfung bestand. Damals forderten die Liberalen aus der Opposition das Bildungsministerium, umgehend Ma‎ßnahmen zu treffen. Die Abiturprüfung sei in der letzten Zeit zu einer Formalität geworden, die lediglich darauf abziele, dass viele Gymnasiumsabsolventen zu geringqualifizierten Arbeitslosen werden, die weder praktische Kompetenzen noch reale Chancen besitzen, auf den Arbeitsmarkt integriert zu werden, so die Liberalen aus der Opposition.




  • Nachrichten 11.02.2018

    Nachrichten 11.02.2018

    Mit der mündlichen Prüfung im Fach Rumänisch beginnt am Montag landesweit das Abitur. Die Rumänisch-Prüfungen gehen auch am Dienstag weiter, anschließend ist die Prüfung der Kommunikationskompetenzen in der Muttersprache geplant. Zwischen dem 16.-20. Februar finden die Prüfungen im Fach digitale Kompetenzen statt, den Schluss des mündlichen Abiturs bildet am 21. und 22. Februar die Prüfung in einer internationalen Verkehrssprache. Die schriftlichen Abiturprüfungen sind in diesem Jahr ab dem 25. Juni geplant, gemäß dem Terminkalender, der durch eine Verordnung des Bildungsministers festgelegt wurde. Die ersten vorläufigen Ergebnisse des Abiturs werden am 4. Juli veröffentlicht, die endgültigen Ergebnisse nach der Bearbeitung der Prüfungsanfechtungen am 9. Juli.



    In Rumänien ist die Einführung des Europäischen Systems zur Kontrolle von Arzneimitteln eingeleitet worden. Dazu wurde ein offizielles Verfahren zur Einführung des Systems gestartet, das innerhalb eines Jahres in allen EU-Ländern laufen soll. Daher werden ab dem 9. Februar 2019 nur Arzneimittel in den Umlauf gebracht, die den neuen Sicherheitsvorschriften entsprechen. Behörden, Industrievertreter und Apotheker betrachten die Initiative als wesentlich für die Sicherheit und Gesundheit der Patienten. Derzeit sei die Gefahr, dass gefälschte Produkte in den Handel gerieten, immer größer, so die Begründung. Nach den neuen Regeln ist es auch auf Anfrage der Patienten nicht mehr möglich, die Packungen zur Entnahme von nur einigen Tabletten zu öffnen.



    Das rumänische Außenministerium hat den Tod eines rumänischen Staatsbürgers infolge des starken Sturms auf Malta bestätigt. Dabei berief es sich auf Informationen von Vertretern des Konsulats in Catania auf Sizilien. Die Entwicklung auf Malta werde derzeit prioritär verfolgt, das rumänische Konsulat in Catania sei dabei in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und stelle die notwendige konsularische Hilfe zur Verfügung, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Der Rumäne starb, nachdem ein Baum vom Sturm aus dem Boden gerissen und auf sein Auto gestürzt worden war. Seine rumänische Begleiterin wurde mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert und ist derzeit stabilisiert. Starker Wind und sintflutartige Regenfälle hatten Malta heimgesucht und die Straßen überschwemmt, nachdem die Niederschläge monatelang weit unter dem Durchschnitt gelegen waren.



    SPORT: Rumäniens Tennis-Damen haben sich für das Playoff um den Aufstieg in die Weltgruppe des FedCups qualifiziert. Sie bezwangen am Wochenende in einer Begegnung der Weltgruppe II. in Klausenburg die kanadische Auswahl mit 3:1. Den entscheidenden Punkt für Rumänien brachte Irina Begu (37. WTA) mit dem Zweisatzsieg (6:2, 6:4) gegen Katherine Sebov am Sonntag. In der ersten Einzelbegegnung am Samstag hatte Sorana Cîrstea (38. WTA) die rund 100 Ränge schlechter platzierte Carol Zhao deutlich mit 6:2 und 6:2 nach nur 53 Minuten besiegt. Im zweiten Spiel des Tages hatte Irina Begu wesentlich mehr Mühe gegen die Kanadierin rumänischer Abstammung Bianca Andreescu (173. WTA). Dennoch behielt die Rumänin am Ende die Kontrolle und gewann mit 6:3, 6:7 und 6:2. Den Ehrenpunkt für Kanada holten die Doppelspielerinnen Gabriela Dabwrowski und Carol Zhao mit dem Sieg über Raluca Olaru und die Debütantin Ana Bogdan. Damit darf Rumänien im April ein Playoff um den Aufstieg in die Weltgruppe bestreiten. Die Auslosung des Gegners und des Austragungsorts steht noch aus.



    Rumäniens Rugby-Herren haben zum Auftakt der Europameisterschaft einen haushohen Sieg über Deutschland gefeiert. In Klausenburg gewannen sie die erste Begegnung des Rugby Europe International Championship 2018 mit 85:6. Die Partie zählt auch für die Qualifikation zur WM 2019. Damit revanchierte sich Rumänien für die überraschende Niederlage gegen Deutschland vor einem Jahr. Das Spiel in Offenbach endete damals mit 41:38 für die Hausherren. In der Tabelle der WM-Qualifikation führt Rumänien derzeit mit 17 Punkten, gefolgt von Spanien mit 16, Russland mit 9, Deutschland mit 8 und Belgien mit nur zwei Punkten.