Tag: Abitur

  • Nachrichten 06.07.2017

    Nachrichten 06.07.2017

    Rumänien wird 2018 den Gipfel der Drei-Meere-Initiative der 12 Länder ausrichten, die sich zwischen der Ostsee, der Adria und dem Schwarzen Meer befinden. Das verlautete am Donnerstag in Warschau, wo die diesjährige Ausgabe in Anwesenheit von 12 Staats-und Regierungschefs aus Zentral-und Osteuropa stattfand, darunter Präsident Klaus Iohannis. Sondergast des Gipfels war US-Präsident Donald Trump. Iohannis sagte, dass Rumänien weiterhin die transatlantische Beziehung fördere – sie sei vital als Rückgrat der westlichen Zivilisation. Dass US-Präsident Donald Trump in Warschau sei, belege das amerikanische Engagement für die Sicherheit und den Wohlstand des gesamten Europa. US-Präsident Trump verurteilte in einer Pressekonferenz mit Polens Präsident Andrzej Duda das destabilisierende Verhalten Russlands. Er drängte wiederum darauf, dass alle Länder der NATO zu ihren finanzielle Verpflichtungen stehen.



    Die Regierungskoalition will sich in einer Sitzung am Montag mit der Bewertung der ersten Kabinettswoche und dem Fahrplan für die kommenden Wochen auseinandersetzen. Das erklärte am Donnerstag der Vorsitzende der PSD, der stärksten Koalitionspartei, Liviu Dragnea. An der Sitzung sollen sich der neue Ministerpräsident Mihai Tudose sowie mehrere Mitglieder seiner Regierung beteiligen. Indes drohte die PNL aus der Opposition mit einem Misstrauensantrag, sollte die neue Exekutive nicht auf die geplante Einführung einer Umsatzsteuer für Unternehmen verzichten. Auch die Einführung der sogenannten Solidaritätsgebühr wurde kritisiert. Ende Juni war das neue Kabinett vom Parlament ins Amt eingeführt worden. Die Regierungskoalition aus PSD und ALDE hatte die eigene Regierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Sorin Grindeanu per Misstrauensvotum gestürzt.



    Über 70% der rumänischen Schüler haben in diesem Sommer die Abiturprüfung bestanden – das sind fast vier Prozentpunkte mehr als noch letztes Jahr. Auch in diesem Jahr gab es jedoch Gymnasien, wo kein Schüler die Prüfung bestand. Bildungsminister Liviu Pop beklagte die Zustände bei den so genannten technischen Gymnasien und kündigte Maßnahmen an. Die liberale Opposition fordert differenzierte Prüfungen nach dem Modell anderer Länder.



    Die Bewerbung Rumäniens um den neuen Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur nach dem Brexit-bedingten Umzug aus London bleibt vorrangig für die Regierung Rumäniens – so Premiermister Mihai Tudose. Die Regierung soll demnach dem Gesundheitsminsterium die notwendigen Mittel zur Förderung der Bewerbung Rumäniens zuweisen. Auch Präsident Klaus Iohannis setzte sich letzen Monat beim Europäischen Rat in Brüssel für den Umzug der Behörde nach Bukarest ein. Rumäniens Mitbewerber sind u.a. Dänemark, Finnland und Schweden.



    Der Verfassungsgerichtshof in Rumänien soll am 12. Juli über die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutieren. Die nationalliberale Partei hat das Gesetz angefochten. Die Liberalen sind der Ansicht, dass das Gesetz dem Stellenwert und der Arbeit der Radio- und Fernsehanstalten unwiderruflich schaden werde. Das Gesetz lasse die Rechtslage der zwei Institutionen ungeklärt, nachdem Anfang des Jahres die Finanzierungsmethode geändert wurde, so weiter die Liberalen. Das Gesetz wurde am 20. Juni vom Senat gebilligt.



    Am Donnerstag hat im kleinen rumänischen Dorf Gărâna im Banat das bereits weltbekannte gleichnamige Jazzfestival begonnen – die Festspiele in der Gemeinde, die auch den deutschen Namen Wolfsberg trägt, gelten als aufwändigste Freiluftveranstaltung der Jazzszene in Mittel- und Osteuropa. 18 Bands treten auf; doch die Zuschauer haben ein breites Angebot an Theater- und Kinoabenden, Yogaklassen oder Flohmärkten zur Verfügung. In den letzten 20 Jahren haben über 100.000 Zuschauer die Auftritte großer Jazz-Stars unter dem Wolfsberger Himmel genossen.

  • „Bacalaureat“: Preisgekrönter Spielfilm Mungius auf DVD erschienen

    „Bacalaureat“: Preisgekrönter Spielfilm Mungius auf DVD erschienen

    Bei der internationalen Buchmesse Gaudeamus herrschte nicht nur wegen der neuen Bucherscheinungen Aufregung — beim Stand des Verlags Humanitas trafen sich Prominente der Filmindustrie zum Launch der DVD-Variante des Films Abitur“ — Bacalaureat“ im rumänischen Originaltitel. Mit dabei waren Cristian Mungiu, der in Cannes den Preis für die beste Regie bekam, und der Hauptdarsteller Adrian Titieni. Dazu Humanitas-Verlagsleiter Gabriel Liiceanu und der Schriftsteller und Herausgeber Marius Chivu. Der Film über die moralischen Dilemmata eines Kleinstadtarztes hatte über 55.000 Zuschauer in den rumänischen Kinos und soll in über 50 Ländern vertrieben werden. Ende 2016 landete er in den Kinos in Spanien und Frankreich, nächstes Jahr geht er nach Kanada, in die USA und nach Gro‎ßbritannien. Herausgeber Marius Chivu über den Film:



    Cristian Mungius Stärke als Regisseur und Drehbuchautor ist der Umgang mit fast unlösbaren, jedenfalls sehr komplizierten moralischen Zwicklagen. Es geht um eine Gemengelage, in der Gefühle und starke Konzepte wie Pflicht, Verantwortung, Moral, Liebe — die mehr oder weniger mit der reinen Vernunft zu tun haben — eine Rolle spielen. Irgendwie scheinen alle Figuren die Wahrheit zu sagen und Recht zu behalten, es ist schwer, zu verstehen, wer am ehesten auf dem richtigen Weg ist und wer übertreibt. »Abitur« ist der erste Film von Cristian Mungiu, der nicht vom Tod handelt. Diesmal geht es um etwas sehr Lebensnahes — den Erfolg. Ich freue mich, dass wir zum ersten Mal auch das gedruckte Drehbuch zu sehen bekommen, denn es zeigt, auf welch beeindruckende Weise Cristian Mungiu die Figuren konstruiert und den Dialog sehr genau und ausgeglichen strukturiert.“




    Der Philosoph und Herausgeber Gabriel Liiceanu hat bei der Lancierung der DVD bei der Internationalen Buchmesse Gaudeamus 2016 den Film Abitur“ von Cristian Mungiu aus einer historischen Perspektive analysiert. Als Rumänien in die Modernität eintrat, zog das Land eine Geschichte der Levante hinter sich her, das bedeutet die Geschichte einer Gesellschaft, die nicht auf Regeln sondern auf Beziehungen fu‎ßt. Das Äu‎ßere der Gesellschaft wurde modernisiert, das ist wahr, mit demokratischen Gesetzen und Institutionen. Im Inneren aber funktionieren weiterhin verkrustete Strukturen. Die Form ist modern, doch der Inhalt ist levantinisch“, fügte Gabriel Liiceanu hinzu, der sich ebenfalls auf die Gesellschaft, die Mungius Film wiedergibt, bezieht:



    Eine Gesellschaft, die in einem Riss der Geschichte gefangengeblieben ist, in der die Individuen aus Fleisch und Blut sich nicht zum Status des Bürgers erheben können, eine Gesellschaft, in der die Bürger ein Leben unter der Gleichheit der Gesetze und Regeln nicht führen können. Das Individuum wird vor dem Gesetz immer abstrakt. Diese Welt wird in Mungius Film beschrieben. Die Welt dieser konkreten Personen, für die nicht dieselben Regeln und Gesetze greifen, sondern die Beziehungen, eine sü‎ße Rührseligkeit, eine unendliche Güte. Diese Sentimentalität lässt den Eindruck, dass alles dank der Beziehungen in Ordnung gebracht werden kann. Dank der Beziehungen kann alles verändert werden, glauben die Protagonisten. Man muss auf eine Lebertransplantation nicht warten, die Warteliste funktioniert nicht, man braucht sich nur mit den entsprechenden Beziehungen vorzudrängen. Alles fu‎ßt auf den zuvorkommenden Typen, auf Vereinbarungen à la ‚Wir werden das schon geradebiegen‘, ‚Wir werden dem Gesetz ausweichen‘. Die persönliche Beziehung ist souverän. Die abstrakte Regel gibt der Gesellschaft nur eine scheinbar moderne Form. In einer Gesellschaft, die von der Beziehung zur Regel nicht übergehen kann, erscheint fatalerweise die Korruption. Über Korruption spricht mit viel Begabung auch Cristian Mungiu in seinem Film »Abitur«. Er beschreibt eine Gesellschaft, in der gesellschaftliche Positionen nicht durch Verdienste erreicht werden, sondern durch eine Kette von Gefälligkeiten. Das Böse erscheint mit der Maske des Guten. Im Film sind alle nur gute Typen, der Vizebürgermeister, der Politiker, der liebenswert ist, der Schuldirektor. Welches ist dann das Drama des Individuums, das diese Welt ablehnt und sein Kind weit weg von dieser Welt schicken will, um es zu retten? Um diese Welt ablehnen zu können, muss man zunächst in diese Welt eintreten. Mit dem Eintritt beginnt eine Verschmutzung, die stufenweise stattfindet. So geschieht es mit dem Arzt, der anfangs eine aufrichtige Person war; je mehr er in diese Welt eintaucht, desto mehr wird er von dieser Welt besudelt.“




    Der rumänische Regisseur Cristian Mungiu ist der Auffassung, er habe im Film die Dilemmas seiner eigenen Generation thematisiert:



    Dieser Film hat den Ausgangspunkt in einer gro‎ßen Verzweiflung, die ich bemerkt habe, die ich beobachtet und verstanden habe. Ich fühle sie manchmal auch. Der Ausgangspunkt liegt auch in einer Menge Dilemmas, moralischer und besonders persönlicher Dilemmas im Verhältnis zu unserem Alter, zu unseren Entscheidungen, zu unserer Zukunft. Ich denke an meine Kinder. Wir können den Kindern eine Menge abstrakter Sachen sagen, besonders wenn sie sehr klein sind. Wenn sie aber in das reale Leben eintreten, werden sie bemerken, dass unsere kohärente Rede von zuhause nichts mit der realen Welt gemeinsam hat. Ich erlebe das als Vater jeden Tag. Deshalb habe ich beschlossen, einen Film zu drehen, der diese Fragen stellen soll, auch wenn ich selbst keine Lösungen parat habe.“




    Der berühmte Filmkritiker von The Guardian“, Peter Bradshaw, hat dem Film Abitur“ von Cristian Mungiu fünf Sterne verliehen. Der Film des rumänischen Regisseurs ist komplex, es geht um eine psychologische Studie, eine moralische Parabel der gemeinen und kleinlichen Entscheidungen, die die Menschen im Leben treffen, um in einer Ellenbogengesellschaft voranzukommen. Menschen, denen in brenzligen Situationen mit unlauteren Mitteln geholfen wurde, sehen sich nun in der Pflicht, die allgemeine Korruption als persönliches Alibi zu gebrauchen, um nun selber eine fragwürdige Loyalität zu beweisen“, schreibt Bradshaw.

  • Hörerpostsendung 24.7.2016

    Hörerpostsendung 24.7.2016

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur vorletzten Hörerpostsendung vor der Sommerpause. Auch bei unseren Hörern ist schon längst Urlaubsstimmung eingekehrt, andere wiederum sind aus dem Urlaub zurück. So etwa freute sich Horst Cersovsky (aus Sangerhausen, Sachsen-Anhalt) auf seinen bevorstehenden Urlaub. Folgende Zeilen hinterlie‎ß er Anfang des Monats in unserem Internet-Formular:



    Ich freue mich in der kommenden Woche auf meinen Jahresurlaub und werde dann ganz sicher auch Zeit für ein paar mehr Zeilen an RRI finden. Insbesondere den aktuellen Informationsteil der deutschen Programme höre ich möglichst regelmä‎ßig auf der Kurzwelle. Aber es ist schön, auch wieder entspannt die gesamte Sendung verfolgen zu können. Herzliche Grü‎ße aus Sangerhausen nach Bukarest!




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Cersovsky, und einen erholsamen Urlaub samt entspanntem DXen wünschen wir Ihnen!



    Dieter Feltes (Pyrbaum, Oberpfalz) meldete sich unlängst per E-Mail:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Vielen Dank wieder für die Berichte aus Ihrem Land. Der Empfang der Morgensendung kommt bei mir gut an. Ich würde mich freuen, wenn es so bleiben würde.


    Wie verbringen überhaupt die Mitarbeiter der deutschen Redaktion ihren Urlaub? Fahren sie ans Schwarze Meer oder bleiben sie lieber zu Hause? Sicherlich gibt es in Bukarest oder anderen Städten öffentliche Freibäder, in denen sich die Leute bei hei‎ßem Wetter abkühlen können. Bei uns in der Region ist das Wetter leider nicht gut ausgefallen. Viel Regen und niedrige Temperaturen. Ein Sommer ist es in diesem Jahr bisher nicht. Aber was nicht ist, kann noch werden.


    Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute und viele Grü‎ße.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen und Gru‎ß zurück, lieber Herr Feltes. Ans Meer fährt wohl jeder von uns, und sei es nur übers Wochenende oder für einige Tage, denn hier in Bukarest haben wir das Glück, in 3-4 Stunden Auto- oder Zugfahrt vom Schwarzen Meer entfernt zu sein. Gerade jetzt, wenn Sie diese Aufzeichnung hören, bin ich im Süden der Schwarzmeerküste in einem kleinen Dorf und gönne mir diesen kleinen Abstecher, bevor es Montag am frühen Morgen wieder zurück nach Bukarest geht. Es ist natürlich auch eine Frage des Geldbeutels, wie lange man sich einen Urlaub anderswo als zu Hause leisten kann. Freibäder gibt es nicht so viele in Bukarest und die Eintrittspreise sind auch nicht gerade günstig für rumänische Lohnverhältnisse, wie ich im Funkbriefkasten am 10.7.2016 erläuterte und damit eine Frage von unserem Hörer Christoph Paustian beantwortete. Laut einer europäischen Statistik vom Vorjahr, die ein rumänischer TV-Sender zitierte, soll sich nur einer von zehn Rumänen einen touristischen Urlaub von mehr als fünf Tagen leisten können. Nur 10% der Rumänen verbringen also ihren Urlaub in einem Tourismusresort oder gehen auf Reisen, und damit liegt Rumänien auf den letzten Platz europaweit in puncto Urlaubsbetriebsamkeit. Viele verbringen ihren Urlaub daher bei Verwandten auf dem Land oder eben auf Balkonien, wie es im Deutschen hei‎ßt. Die reiselustigsten Europäer sind die Norweger, was bei einem Netto-Durchschnittsgehalt von knapp 4.000 Euro auch kein Wunder ist. In Rumänien verdient man hingegen im Schnitt um das Zehnfache weniger, also ca. 400 Euro im Monat.



    Peter Vaegler (der in Stralsund zu Hause ist) hat seinen Urlaub bereits hinter sich. Folgendes schrieb er uns vor wenigen Tagen per E-Mail:



    Inzwischen haben meine Frau und ich unseren Urlaub in diesem Jahr schon hinter uns. Wir waren auf der Atlantik-Insel Madeira. Wir hatten unser Hotel an einem der wenigen

    Strände mit hellem Sand gebucht. Dieser Sand wurde aus Marokko geholt, denn eigentlich gibt es dort nur schwarze Basalt-Strände. Madeira gilt ja als Blumeninsel und davon konnten wir uns überzeugen. Es ist auch die Insel der Wanderer, aber da haben wir uns etwas zurück gehalten. Eine der berühmten Korbschlittenfahrten muss natürlich auch gemacht werden.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Vaegler. Ich war auch einmal auf Madeira, und zwar war das im Sommer 2012. Ich fand die Insel sehr spannend und mir tat es nachträglich leid, nur eine Woche dort verbracht zu haben, was definitiv zu wenig für eine ausgiebige Erkundung ist. Ich war dennoch so begeistert, dass ich darüber im Funkbriefkasten vom 5.8.2012 berichtete. Folgende Zeilen von damals habe ich aus dem Archiv herausgepickt und darf sie erneut verlesen:



    Madeira liegt 951 km südwestlich von Lissabon und 737 km westlich der marokkanischen Küste im Atlantischen Ozean. Sie gehört mit der kleineren Insel Porto Santo und der unbewohnten kleineren Inselgruppe Ilhas Desertas (den unbewohnten Inseln) zur Inselgruppe Madeira, die gemeinsam mit den ebenfalls unbewohnten Ilhas Selvagens (den Wilden Inseln) die Autonome Region Madeira bildet. Als Teil Portugals gehört Madeira zum Gebiet der Europäischen Union. Formell gehört Madeira also zu Portugal, die Selbstverwaltungsrechte gehen allerdings so weit, dass die Inselgruppe ein eigenes Parlament wählen und eine eigene Regierung aufstellen darf. Madeira hat etwa 235.000 Einwohner auf einer Fläche von 801 km². Was mich besonders beeindruckt hat, ist die abwechslungsvolle geographische Gestaltung der Insel. Madeira liegt auf der Afrikanischen Platte und ist, wie auch seine Nachbarn, die Azoren und die Kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Folglich würde man mit der Annahme, es handle sich um ein Paradies für Badeurlauber, völlig falsch liegen. Die gesamte Insel hat Mittel- bis Hochgebirgscharakter. Die Küste Madeiras fällt steil ins Meer ab. In der Mitte der Insel ragen imposante Gipfel empor. Natürlich gibt es auch einige Strände, die für Sonnenanbeter geeignet sind, da mir das Wasser des Atlantiks aber zu kalt ist, habe ich vorgezogen, ein bisschen zu wandern und die Insel mit dem Bus zu erkunden.



    Madeira hat eine wirklich gute Infrastruktur, mit dem Bus kann man nahezu jede Ortschaft erreichen, man fährt z.T. auf gewundenen Serpentinen durch spektakuläre Landschaften. Hie und da steigen ältere Frauen mit riesigen Raphiataschen zu und fahren nur bis ins nächste Dorf. Die Menschen im Inneren der Insel haben interessante, sehr urtümliche Gesichtsausdrücke und sprechen einen für mich kaum verständlichen Dialekt. Normalerweise verstehe ich ziemlich gut Portugiesisch, wenn´s nicht zu schnell gesprochen wird, unsere Gastgeberin in Lissabon hat uns aber bestätigt: Auch für Festlandportugiesen ist es manchmal schwierig, die Inselbewohner zu verstehen. Noch schwieriger seien allerdings die Einwohner der Azoren zu verstehen. Das europäische Portugiesisch neigt ohnehin — im Unterschied zum brasilianischen — dazu, die Vokale zu verschlucken (in der Sprachwissenschaft bezeichnet man das als Synkope), so dass man den Eindruck bekommt, nur noch Zisch- und Reibelaute zu hören. Wenn man sich aber daran gewöhnt hat und auch das Schriftbild der Wörter kennt, das dem spanischen ähnelt, beginnt man mehr zu verstehen.




    Und jetzt noch eine Zusammenfassung der E-Mails, die wir in den vergangenen Wochen von unserem Hörer Andreas Pawelczyk aus Mannheim bekommen haben:



    Was Sie in der Sendung “Drei Minuten für die Umwelt” brachten, ist ja hoch interessant. Die Waldfläche in Rumänien beträgt bekanntlich nur 27% der gesamten Landesoberfläche. Der EU-Durchschnitt soll bei 33 % liegen. Jetzt kommt aber der Knackpunkt: Es wurden letztes Jahr 35.000 illegale Baumfällungen registriert, die zu 32% als Straftaten und zu 68% als Ordnungswidrigkeiten erfasst wurden. Die Bu‎ßgelder betrugen etwa 6,6 Mio. Euro. Auf der anderen Seite heizen noch gut 3 Millionen Haushalte mit Holz und es hängen noch 100.000 Arbeitsplätze von der Waldproduktion ab. Man hält es kaum für möglich, dass dieses Thema so

    interessant sein kann.


    Auch in Deutschland werden zurzeit für solche Widrigkeiten Bu‎ßgelder von 50 bis 50.000 Euro verhängt. Möglicherweise sind wir in unserer Zivilisation schon so weit, dass es nur noch so geht.



    Mit gro‎ßem Interesse habe ich Ihre Sendung gehört, in der Sie über die Juli-Abitur-Prüfung berichteten. Habe gar nicht gewusst, dass mittlerweile ca. 33 % der Prüflinge die Abiturprüfung nicht bestehen. Im technischen Gymnasium in Halânga haben

    angeblich sogar alle die Prüfung nicht bestanden. Nun habe ich selbst im Jahre 1977 Abitur gemacht und viele Probleme nicht gehabt und war selbst Lehrer und habe

    viele Prüfungen gestellt. Deshalb möchte ich dazu auch einige Kommentare machen.

    Wenn man den Prüfungslehrern die Freiheit des Prüfens lässt, dann muss selbst bei höchstem Niveau die Durchfallquote nicht so hoch sein, denn man kann sie steuern.



    Sehr gut hat mir Ihre Sendung zum Tode von Elie Wiesel, also Pro Memoria — zur Geschichte Rumäniens gefallen. Man muss unbedingt an diesen Friedensnobelpreisträger erinnern, da er doch an eine sehr heikle Zeit Deutschlands erinnert und dessen KZ-Kultur beschrieben hat. Ich selbst habe sein Buch Aljoscha“ mal gelesen und habe nur noch mit dem Kopf geschüttelt, was dieser KZ-Häftling von Auschwitz und Buchenwald alles selbst gesehen hat. Des Weiteren konnte Ihre Sendung an die 400.000 ermordeten rumänischen Juden erinnern. Ihre Sendung war dazu das Beste vom Besten. Weiter so!




    Vielen Dank für das ausführliche Feedback, lieber Herr Pawelczyk, und es freut uns natürlich, dass Sie unsere Sendungen so interessant finden. Der Roman, den Sie meinen, hei‎ßt allerdings La nuit“ (Die Nacht“) und wurde ursprünglich in jiddischer Sprache geschrieben. Die Hauptperson des autobiografischen Werks, das Teil einer Trilogie ist, hei‎ßt Elischa.



    Bevor es zu Postliste geht, noch ein technische Meldung: Der Audiostream unseres deutschen Programms im Internet ist seit vergangenem Wochenende ausgefallen, worauf uns gleich mehrere Hörer aufmerksam machten. Wir haben das unserer Technik gemeldet und hoffen, dass der Fehler bald behoben wird. Am Freitag, als ich es zuletzt gecheckt habe, war der Stream auf Kanal 1 leider immer noch nicht abrufbar.



    Postbriefe erhielten wir von Reinhard Priese, Georg Schafheitle, Heinrich Eusterbrock, Peter Möller, Christoph Paustian, Joachim Verhees, Klaus Huber (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (Österreich).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Daniel Kähler, Anna, Bernd und Willi Seiser, Hans Kaas, Fritz Andorf, Andreas Pawelczyk, Volker Schmidt, Peter Vaegler und Heinrich Eusterbrock (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (Österreich).



    Das Internetformular nutzten Gerald Kallinger (A), Hans-Martin Friedrich (CH) und Christian Mrozowicz (D).




    Audiobeitrag hören:





  • Nachrichten 07.03.2016

    Nachrichten 07.03.2016

    Das zuständige Schulamt im südrumänischen Landeskreis Arges prüft in dieser Woche alle Schulen in der Region, nachdem Ende letzter Woche 32 Schüler wegen Lebensmittelvergiftungen behandelt werden mussten. Das Gesundheitsamt und die Behörde für Lebensmittelgesundheit führen eigene Kontrollen durch. Die betroffene Schule setzte das alternative Bildungsprojekt Step by Step, im Verlaufe dessen die Kinder erkrankten, zeitweilig aus. Auch im ostrumänischen Landeskreis Galaţi zogen sich Schüler Lebensmittelvergiftungen zu, nachdem sie an der Schule verseuchte Milch zu sich nahmen. Das zuständige Gesundheitsamt zog die gesamte betroffene Milchmenge aus dem Verkehr. Seit einem Monat waren in Südrumänien bei Babys schwere Darminfektionen mit der gefährlichen Bakterie E-Coli aufgetreten. Drei Kinder starben an den Kompikationen.



    Rund 5000 Beschäftigte beim Automobilbauer Dacia haben sich am Montag an einer Großdemonstration in der Stadt Mioveni nahe Pitesti im Süden Rumäniens beteiligt. Laut Gewerkschaft sind die Menschen besonders mit der Verzögerung des Beginns von Bauarbeiten an der Autobahn Piteşti-Sibiu unzufrieden. Die Autobahn könnte die Dauer der Anlieferung für exportierte Autos deutlich verkürzen. Nach Angaben des Konzerns Renault, dem Dacia gehört, verliert Dacia 30 Euro pro exportiertes Fahrzeug. Die Gewerkschafter verlangen zudem gesetzliche Maßnahmen zur Entmutigung des Imports von Gebrauchtwagen.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat sich im Rahmen seines Staatsbesuches in Israel mit seinem Amtskollegen Reuven Rivlin in Jerusalem getroffen. Die Beziehungen zu Israel haben für Rumänien einen besonderen Stellenwert, sagte der rumänische Präsident. Sein Besuch würdige die Tradition der seit 68 Jahren ununterbrochenen diplomatischen Beziehungen und wolle die Zukunft der bilateralen Zusammenarbeit vorgeben; Rumänien bemühe sich ambitioniert, zu einem regionalen Zentrum für die Holocaust-Aufklärung und die Bekämpfung des Antisemitismus zu werden, sagte Iohannis, der sich am Montag auch mit Premierminister Benjamin Netanjahu traf. Des weiteren standen Begegnungen mit dem orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos dem Dritten und mit Parlamentspräsident, Yuli-Yoel Edelstein an. Iohannis soll auch das Holocaust-Memorial Yad Vashem besuchen. Von Jerusalem geht es in die palästinensischen Gebiete, wo Gespräche mit Präsident Mahmoud Abbas anstehen.



    Schüler der 11. und 12. Klasse haben am Montag eine simulierte Abiturprüfung in rumänischer Sprache und Literatur geschrieben. Ziel dieser national durchgeführten Übung ist, die Schüler mit den Anforderungen der Abiturprüfung vertraut zu machen und eine aktuelle Übersicht ihres Kenntnisstandes zu liefern. Die Ergebnisse werden am 18. März angekündigt und in jeder Schule besprochen. Vor dem Abiturplanspiel haben sich auch Achtklässler einer simulierten Bewertungsprüfung für die Verteilung auf die Gymnasium gestellt.

  • Nachrichten 1.09.2015

    Nachrichten 1.09.2015

    Die Oberkammer des rumänischen Parlaments hat am ersten Tag der neuen Sitzungsperiode am Dienstag das neue Steuergesetzbuch verabschiedet. Der Entwurf, der am Donnerstag noch durch die Abgeordnetenkammer muss, war von Präsident Klaus Iohannis ans Parlament zurückgeschickt worden. Der Präsident äu‎ßerte Bedenken über die Nachhaltigkeit der Steuerma‎ßnahmen. Die Vertreter der Parlamentsparteien hatten bereits als Kompromiss beschlossen, die Mehrwertsteuer in zwei Etappen herabzusetzen: auf 20% ab 1. Januar 2016 und auf 19% ab 2017.



    Die Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA haben am Dienstag die frühere Leiterin der Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, Alina Bica und den gewesenen Chef der Steuerverwaltung, Şerban Pop festgenommen. Sie stehen unter Verdacht, von einem Geschäftsmann 230 Tausend Euro Bestechungsgelder kassiert zu haben. Gegen Bica laufen bereits zwei andere Gerichtsverfahren wegen Korruptionsverdacht.



    Nur annähernd einer von vier der rund 55 Tausend Kandidaten hat die Ende August ausgerichtete Nachholung der Abiturprüfung bestanden. Die meisten Kandidaten waren im Frühsommer an der Prüfung gescheitert, andere wollten die Prüfung aus früheren Jahrgängen nachholen. Die Erfolgsquote von 24% liegt immerhin fast zwei Prozentpunkte höher als bei der Nachholung im letzten Herbst. Im Sommer hatten 66% der Schüler die Prüfung bestanden. An mehr als 50 Gymnasien bestand niemand die Prüfung — wegen der schwachen Leistung riskieren die Schulen jetzt die Schlie‎ßung.



    Die rumänischen Diplomaten sollten sich als Priorität die Förderung des rumänischen Kapitals in der EU und au‎ßerhalb vornehmen. Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer am diesjährigen Diplomatentreffen. Rumäniens Diplomaten sollten eng mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten, um ihre Interessen wirksam zu fördern, sagte der Präsident der rumänischen IHK. Die Diplomaten forderten die Geschäftsleute auf, sich mutig auf au‎ßereuropäischen Märkten zu engagieren — auf diesen äu‎ßerst lukrativen Märkten könnten sie dann die Interessen der gesamten EU fördern. Das jährliche Diplomatentreffen ist eine Begegnungsveranstaltrung für die rumänischen Botschafter im Ausland. Sondergäste in diesem Jahr sind die Au‎ßenminister Polens, der Slowakei, Norwegens und Jordaniens.


    Rumänische Hotels und Pensionen haben in den ersten sieben Monaten dieses Jahres rund 5,3 Millionen Reisende registriert — 17% mehr als im Vergleichszeitraum von 2014. Etwa 1,23 Millionen waren ausländische Besucher, so die amtliche Tourismusstatistik. Der Löwenanteil (75%) entfällt auf Europa, aus der EU kamen sogar 85%.



    Ab 1. September ist in Rumänien die elektronische Gesundheitskarte verpflichtend. Somit wird die Karte zum einzigen Instrument für die Abrechnung und Validierung der ärztlichen Dienstleistungen. Bei den Notdiensten ist das Vorlegen der elektronischen Gesundheitskarte nicht notwendig; bei chronischen Erkrankungen sind aber die Patienten verpflichtet, die Karte beim Arzt und in der Apotheke vorzulegen. Die Gesundheitskarte leistet zusammen mit dem elektronischen Rezept und der elektronischen Patientenakte einen erheblichen Beitrag zur Informatisierung des Gesundheitssystems.



    In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat die Polizei angesichts des Flüchtlingsandrangs auf Züge in Richtung Österreich und Deutschland am Dienstag den wichtigsten Bahnhof geräumt. Die Menschen wurden zum Verlassen des Bahnhofsgebäudes aufgefordert. Die Polizei riegelte den Bahnhof ab, vor dem Gebäude versammelten sich Hunderte Flüchtlinge, die gegen die Entscheidung protestieren. Noch am Montag hatte die Polizei die Kontrollen ausgesetzt und den Menschen die Weiterfahrt nach Deutschland und Österreich ermöglicht.



    11 Landkreise im Osten, Südwesten und in der Mitte Rumäniens stehen bis Mittwoch unter Hitzealarm Stufe Orange. Die Temperaturen steigen dort bis auf 38 Grad. Auch in den restlichen Landesgebieten erreichen die Temperaturen 35-36 Grad Celsius — dort gilt Alarmstufe Gelb.

  • Die Woche 29.06-03.07.2015 im Überblick

    Die Woche 29.06-03.07.2015 im Überblick

    NATO-Kommandostellen in Rumänien eingeweiht



    Die Nato ist stark mit Rumänien und Rumänien ist stark mit der Nato. Dies erklärte am Donnerstag der Generalsekretär der Nord-Atlantischen Allianz Jens Stoltenberg. Er sagte, die Allianz werde sich weiterhin gemeinsam mit der Europäischen Union entwickeln. Rumänien möchte in der aktuellen geopolitischen Krise ein Lieferant für Sicherheit“ sein, bekräftige der rumänische Landespräsident Klaus Iohannis. Nach Bukarester Beratungen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte Johannis, dass Rumänien diesbezüglich seine Aktionen mit seinen Nato-Partnern synchronisieren werde. Rumänien sei ein fest entschlossener Partner, mit dem Nato zu jeder Zeit rechnen könne, sagte seinerseits der Generalsekretär der Allianz.



    Am Vortag war Stoltenberg mit dem Interims-Premierminister Gabriel Oprea sowie mit dem Verteidigungs- und Au‎ßenminister Mircea Dusa bzw. Bogdan Aurescu zu Gesprächen zusammengekommen. Stoltenberg weihte in Bukarest das Zentrum der ersten von zwei Kommandostellen auf rumänischem Territorium ein, die bis Jahresende zusammen mit den Kommandostellen aus Bulgarien, Polen, Estland und Litauen operationalisiert werden sollen. In jeder Kommandostelle sollen jeweils zweiundvierzig Nato-Vertreter arbeiten und für die Planung und Koordinierung der Militärübungen sowie für den Einsatz der Eingreiftruppen in Notsituationen zuständig sein. In der Ukrainekrise hatte die Nordatlantische Allianz beschlossen, ihre Ostflanke zu verstärken. Die Ma‎ßnahmen seien defensiv und nicht offensiv, sagte Jens Stoltenberg in Bukarest.




    Rumänischer Auslands-Nachrichtendienst hat neuen Chef



    Mihai Răzvan Ungureanu ist wieder Chef des rumänischen Auslands-Nachrichtendienstes. Im Herbst 2014 hatte der ehemalige Chef des Dienstes sein Amt niedergelegt um an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Mihai-Răzvan Ungureanu hatte auch im Zeitraum 2007-2012 während der Amtszeit von Traian Băsescu den externen Nachrichtendienst geleitet, zwischen 2004-2007 war er Au‎ßenminister und in der ersten Hälfte des Jahres 2012 bekleidete er das Premierminister-Amt. Der 47jährige Liberale ist bei den Sozialdemokraten nicht gerade beliebt, weil er dem Ex-Präsidenten Traian Băsescu, dem wichtigsten politischen Feind der sozialdemokratischen Partei, nahe stand.



    Ungureanu wurde vom Staatschef Klaus Iohannis im Amt vorgeschlagen und erhielt die Stimmen der Liberalen PNL und der Demokratischen Union der Ungarn UDMR aus der Opposition sowie des mitregierenden Nationalen Verbands für den Fortschritt Rumäniens UNPR. Die regierende sozial-demokratische Partei PSD und ihre Partner, die liberale Reformpartei boykottierten hingegen die Abstimmung, das notwendige Quorum wurde dennoch durch die Beteligung des Verbands für den Fortschritt Rumäniens erreicht. Trotz des Boykotts der Sozialdemokraten wurde Mihai Răzvan Ungureanu als Chef des Auslands-Nachrichtendienstes gewählt. Es gab 278 Stimmen dafür und 6 Gegenstimmen. Ungureanu verzichtete auf sein Senator-Amt und legte den Eid ab. Die Rumänen erwarten, dass die Sicherheits-Institutionen zusammen arbeiten, um die Korruption zu bekämpfen und um den Rechtsstaat und die Demokratie zu konsolidieren, fügte noch Mihai Răzvan Ungureanu im Plenum des Parlaments hinzu.




    Griechenlandkrise: Rumänische Banken mit griechischem Kapital nicht betroffen



    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis pledierte weiterhin für Lösungen, die die Lage in Griechenland bessern sollen und erklärte, die schwierige Lage Griechenlands könne Folgen in Rumänien, der EU und NATO haben. Griechenland befindet sich im kritischsten Moment der letzten Jahrzehnte. Die griechische Finanzkrise wird auch in Bukarest aufmerksam verfolgt. Der Chef der rumänischen Notenbank, Mugur Isarescu, forderte die Kunden der Banken mit griechischem Kapital aus Rumänien auf, nicht emotional zu handeln. Er erklärte alle Banken seien sicher und würden über Kapital verfügen. Zudem obliegen diese der Regelungen der rumänischen Zentralbank und nicht der Entscheidungen Griechenlands. In Panik-Momenten sei die Notenbank bereit mit allen Instrumenten, die ihr zur Verfügung stehen, einzugreifen. So wie auch die EU-Kommission und der IWF, glaubt auch Mugur Isarescu, dass die jetzigen Wirtschaftsdaten keinen Grund für eine Steuer-Herabsetzung, wie sie von der Exekutive angekündigt wurde, darstellt. Auch wenn Griechenland vor der Pleite steht und Rumäniens Finanzlage gut ist, sollte man mehr über die Beziehungen zum IWF und zur EU nachdenken. Der unsichere internationale Kontext — die Lage in Griechenland und der Euro-Zone — das Konsolidierungs-Bedürfnis beantragt eine Aufrechterhaltung der Abkommen mit unseren internationalen Partnern, mit der EU und dem IWF unter diversen Formen.




    Lohnerhöhung, Preisliberalisierung und eine Preissenkung



    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch die Liberalisierung des Gaspreises beschlossen. Die Erdgaspreise für die Verbraucher stiegen somit ab dem 1. Juli um rund 1,4 Euro bis auf umgerechnet 13 Euro für eine Megawattstunde. Die Steigerung hängt mit der Preisliberalisierung zusammen, auf die sich Rumänien und die Europäische Kommission geeinigt hatten. Laut Vereinbarung sollen die Gaspreise für die Bevölkerung stufenweise bis 2020 jedes Jahr um 6 Lei steigen. Rumäniens Energieminister Andrei Gerea erklärte, die ursprünglichen Auflagen sei für die Bevölkerung viel strenger gewesen. Rumänien engagierte sich 2011 durch die mit dem IWF und der Europäischen Kommission unterzeichnete Vereinbarung, die Gaspreise stufenweise vollständig zu liberalisieren. Indes wurde der Mindestlohn ab dem 1. Juli auf circa 233 Euro erhöht. Ab dem 1. Juli sind die Medikamente bis zu 20 % billiger geworden.




    Abitur 2015



    Knapp 170.000 Schüler haben sich für die Abitur-Prüfungswochen Juni-Juli 2015 angemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 7000 mehr. Von den angemeldeten Schülern haben etwa 144.000 (77%) die zwölfte Lyzeums-Klasse in diesem Jahr absolviert, die restlichen 25.000 (23%) stammen aus älteren Jahrgängen. Die Abiturprüfung findet in diesem Jahr nach einem geänderten Verfahren statt. Die geschriebenen Arbeiten sollen in anderen Landkreisen korrigiert werden als in dem Landkreis in dem die Prüfung stattfand. Diese Möglichkeit sei bereits in den Verfahrensregeln zur Durchführung des Abiturs von 2011 festgehalten worden, erklärte Bildungsminister Sorin Câmpeanu auf einer Pressekonferenz. Befürworter der Ma‎ßnahme sind der Ansicht, dass dank der in anderen Landkreisen vorgenommenen Korrektur, die Möglichkeit der Begünstigung bestimmter Schüler beseitigt wird. Doch Gegner lehnen das Verfahren als Zeit- und Geldverschwendung ab. Und das sei nicht alles: Der in der Vergangenheit in zahlreichen Fällen als korrupt verdächtigte Lehrkörper könnte sich dadurch noch strafbarer machen.

  • Abitur in Rumänien: 23% der Kandidaten bei früheren Prüfungen durchgefallen

    Abitur in Rumänien: 23% der Kandidaten bei früheren Prüfungen durchgefallen

    Knapp 170.000 Schüler haben sich für die Abitur-Prüfungswochen Juni-Juli 2015 angemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 7000 mehr. Von den angemeldeten Schülern haben etwa 144.000 (77%) die zwölfte Lyzeums-Klasse in diesem Jahr absolviert, die restlichen 25.000 (23%) stammen aus älteren Jahrgängen.



    Die mündliche Abiturprüfung begann bereits am 8. Juni mit der dreitägigen Bewertung der Kommunikationskompetenzen in der rumänischen Sprache. Es folgten eine Evaluation der digitalen Kompetenzen und der Kenntnisse einer international verbreiteten Fremdsprache. Gestern wurde die erste schriftliche Prüfung abgegeben, im Fach rumänische Sprache und Literatur. Die ersten Ergebnisse sollen am 6. Juli veröffentlicht werden, die Endergebnisse nach der Bearbeitung der Anfechtungen vier Tage später.



    Die Abiturprüfung findet in diesem Jahr nach einem geänderten Verfahren statt. Die geschriebenen Arbeiten sollen in anderen Landkreisen korrigiert werden als in dem Landkreis in dem die Prüfung stattfand. Diese Möglichkeit sei bereits in den Verfahrensregeln zur Durchführung des Abiturs von 2011 festgehalten worden, erklärte Bildungsminister Sorin Câmpeanu auf einer Pressekonferenz.



    Der Schüler kann kaum oder ist kaum an dem Ort interessiert, an dem die Arbeiten korrigiert werden. Und den Lehrkräften geht es nur darum, wieviele Arbeiten sie zu korrigieren haben, und nicht darum, woher die Arbeiten und von wem sie stammen. Das System ist aber bereits bekannt, denn die Anfechtungen der Prüfungsnoten beim Abitur wurden schon immer in anderen Landkreisen bearbeitet. Das bedeutet nur einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Prüfungsausschüsse zu dem wir stehen. Und ich bin zuversichtlich, dass die Endergebnisse gut sein werden. Es ist auch schade, dass Prüfungsergebnisse im Schatten der meistens ungerechtfertigten Verdächtigungen stehen.



    Befürworter der Maßnahme sind der Ansicht, dass dank der in anderen Landkreisen vorgenommenen Korrektur, die Möglichkeit der Begünstigung bestimmter Schüler beseitigt wird. Doch Gegner lehnen das Verfahren als Zeit- und Geldverschwendung ab. Und das sei nicht alles: Der in der Vergangenheit in zahlreichen Fällen als korrupt verdächtigte Lehrkörper könnte sich dadurch noch strafbarer machen.



    Indes ist beim Ministerium seit Anfang vergangener Woche ein neues Bildungsgesetz in Arbeit. Dieses soll das Hauptaugenmerk auf die Neugründung der Fach- und Berufsschulen sowie der Fachhochschulen legen. Bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs wollen die Behörden aus dem Ministerium sich mit den Gewerkschaften, den Schulinspektoren und den Bürgern beraten. Dafür soll sogar eine Volksbefragung stattfinden, zeitgleich mit den Kommunalwahlen kommendes Jahr.

  • Nachrichten 07.06.2015

    Nachrichten 07.06.2015

    Der
    rumänische Präsident Klaus Johannis will die Gelegenheit der
    verteidigungspolitischen Beratungen mit den Parteien am Montag nutzen, um über
    die politische Situation im Kontext der Strafverfolgung gegen Premierminister
    Victor Ponta zu diskutieren. Gegen Ponta ermitteln die Staatsanwälte der
    Antikorruptionsbehörde DNA wegen Verdacht auf mehrere Straftaten, darunter
    Urkundenfälschung, Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche, aber auch
    mehrfachen Interessenkonflikt. Die Parteien
    der Regierungskoalition an der Seite der Sozialdemokraten stellten sich am
    Sonntag geschlossen hinter den Premierminister, der sich weiterhin weigert,
    zurückzutreten und seine Unschuld beteuert. Die Opposition unter Federführung
    der Liberalen verlangte den Rücktritt von Ponta und kritisierte dessen
    Weigerung, Konsquenzen aus der Affaire zu ziehen. Ponta zerstöre die
    Glaubwürdigkeit Rumäniens, sagte die Kopräsidentin der Nationalliberalen
    Partei, Alina Gorghiu. Für die
    Strafverfolgung in einigen der Anklagepunkte ist eine Aufhebung der Immunität
    von Victor Ponta notwendig, da er auch Mitglied des Parlaments ist. Darüber
    diskutiert der Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses ebenfalls am Montag.




    In Rumänien beginnen am Montag die
    Abiturprüfungen – rund 170 Tausend Kandidaten stellen sich in diesem Sommer den
    Prüfungen, das sind 7000 mehr als letztes Jahr. In einer ersten Phase werden
    über die ersten drei Tage in mündlichen Prüfungen die Kommunikationsfähigkeiten
    in rumänischer Sprache gestestet. Anschließend
    erfolgen die mündlichen Prüfungen in anderen Muttersprachen. Später werden digitale
    Kompetenzen und Fremdsprachenfähigkeiten erprobt. Die Klausuren beginnen am 29. Juni.




    Im bayerischen Luxusschloss Elmau treffen
    sich am Sonntag und Montag die Staats und Regierungschefs aus sieben wichtigen
    Industriestaaten. Zum Thema der Krise in der Ostukraine verdeutlichten
    US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die Sanktionen
    gegen Russland im Kontext der Krise in der Ostukraine verlängert werden
    sollten. Moskau müsse die Souveränität der Ukraine wahren hieß es. Die EU hat
    bereits angekündigt, die im Juli auslaufenden Sanktionen verlängern zu wollen.




    Die rumänische Tennisspielerin Monica
    Niculescu hat am Sonntag das ITF-Frauenturnier
    von Marseille gewonnen, das mit Gesamtpreisen von 100.000 Dollar dotiert
    ist. Niculesc, nr. 67 der WTA-Weltrangliste siegte in zwei Sätzen 6-2, 7-5 über
    Pauline Parmentier aus Frankreich.




    Den rumänischen
    Handball-Damen ist am Samstag ein erster Schritt zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft
    in diesem Jahr in Dänemark im Dezember gelungen – im Hinspiel für die
    Relegationsrunde besiegte Rumänies Frauenriege in Kraljewo mit 32-26 den
    amtierenden Vizeweltmeister Serbien. Das Rückspiel findet in einer Woche im
    siebenbürgischen Cluj statt. Bei den letzten Europameisterschaften schnitt
    Rumänien als neuntes Team ab, während Serbien es nicht aus der Gruppenphase
    schaffte und auf dem vorletzten Platz landete. Rumänien ist das einzige Land,
    dessen Handballnationalriege nie eine Weltmeisterschaft verpasste.



  • Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Strategie gebilligt, mit der sie die Anzahl der Schulabbrecher vor der gymnasialen Oberstufe verringern will. Rumänien hat eine der höchsten Schulabbrecherquoten in der EU. 2013 hatte die Quote bei 17,3% gelegen, was Rumänien den fünften Platz in der unrühmlichen Rangliste bescherte. Höhere Schulabbrecherquoten haben nur Italien, Portugal, Spanien und Malta. Ziel der neuen Strategie ist die schrittweise Reduzierung der Anzahl früher Schulabgänger bis 2020 um 6%. In die Statistik fallen junge Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, die nach der Sekundarstufe I (die in Rumänien die ersten acht Klassen umfasst) keine weiterführende oder berufsbildende Schule besucht haben.



    Laut dem Dokument sei die Schulabbrecherquote vor allem bei besonders anfälligen Gruppen hoch: Jugendliche aus ländlichen Gebieten, einkommensschwachen Familien, Roma-Familien und weiteren Minderheiten, sowie Schüler, die bereits mindestens ein Mal sitzen geblieben sind oder die Schule abgebrochen haben. Die Behörden warnen gleichzeitig vor den ernsten sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen des vorzeitigen Schulabbruchs. Junge Menschen, die ihren Abschluss nicht mehr schaffen, sind besonders von der Arbeitslosigkeit gefährdet und verdienen im Schnitt weniger, wenn sie einen Arbeitsplatz bekommen. Laut Schätzungen über die auf dem Arbeitsmarkt gefragten Qualifikationen wird in Zukunft nur einer von zehn Arbeitsplätzen für Schulabbrecher verfügbar sein.



    Die Strategie enthält vier Pfeiler und sechs sogenannte repräsentative Programme, die Mechanismen, Präventions- und Interventionsmaßnahmen, sowie Kompensationsinstrumente beinhalten. Die Regierung hat sich vorgenommen, jedem Schüler bis zum Alter von 16 Jahren den Zugang zu einer weiterführenden oder berufsbildenden Schule, bis einschließlich der zehnten Jahrgangsstufe, zu garantieren. Der erste Pfeiler soll über zwei Programme zu einem hochwertigen Unterricht für alle Kinder führen. Die Maßnahmen zielen auf die Verbesserung des Zugangs zu frühkindlicher Betreuung und Bildung, die Erweiterung des Bildungsangebots für Kinder unter drei Jahren, bzw. die Gewährleistung eines Grundschul- und Gymnasialunterrichts von hoher Qualität ab.



    Der zweite Pfeiler sieht die Einführung eines Pflichtunterrichts für alle Kinder vor. In dieser Etappe wollen die Veranwortlichen Frühwarnsysteme entwickeln, die zu der Identifizierung von Kindern mit hohem Schulabbruch-Risiko beitragen, und auch vorbeugende und korrigierende Maßnahmen erweitern. Darunter fällt etwa das Programm Unterricht nach der Schule“. Ein dritter Pfeiler handelt von der Reintegration von Schulabbrechern im Bildungssystem, durch das Programm Eine zweite Chance“. Und schließlich verfolgt der letzte Pfeiler die institutionelle Förderung, das heißt die Schaffung von passenden Rahmenbedingungen für die Umsetzung, Monitorisierung und Evaluation der Strategie.

  • Nachrichten 17.03.2015

    Nachrichten 17.03.2015

    KIEW — Rumänien fördert die Annäherung der Ukraine an die Europäische Union — nichts stelle allerdings besser das ukrainische Engagement für Europa unter Beweis als die Beibehaltung des Reformkurses zur Konsolidierung von Demokratie und Rechtstaat, sagte am Dienstag der rumänische Präsident Klaus Iohannis bei seinem Besuch in Kiew. Iohannis bekräftigte auch die Unterstützung Rumäniens für die Souveränität, teritorielle Unversehrheit und Einheit der Ukraine. Der rumänische Präsident verdeutlichte die Wichtigkeit der schnellen und bedingungslosen Umsetzung der Abkommen zwischen der Ukraine und den prorussichen Separatisten. Rumänien befürwortet auch die EU-Sanktionen gegen Russland, sagte Iohannis in Kiew. Er habe au‎ßerdem mit Präsident Poroschenko vereinbart, die rumänischen Volkszugehörigen in der Ukraine bzw. die ukrainischen Volkszugehörigen in Rumänien zu fördern. Der rumänische Präsident soll sich in Kiew noch mit Premierminister Arsenyi Yatsenyuk und Parlamentspräsident Wolodimir Groisman treffen.



    BUKAREST: Rumänien will seine militärische Kapazitäten konsolidieren, um auf die Gefahr der russischen Einsätze in der Ukraine vorbereitet zu sein, erklärte der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta vor ausländischen Journalisten in Bukarest. Rumänien hat das legitime Recht und die Verantwortung, über die eigenen militärischen Kapazitäten zu verfügen, die an denen der USA und der anderen NATO-Staaten angeschlosen sind. Wir werden weiterhin die Europäische Kommission um eine Haushaltsaufstockung von 0,3% des BIP für die Verteidigung aufsuchen“, so Ponta. Die Bukarester Regierung hat sich verpflichtet, das Haushaltsdefizit im Jahr 2015 um 1,8% des BIP und 2017 um 1% des BIP zu reduzieren, aber hofft auf eine Abweichung, die eine Aufstockung der Verteidigungsausgaben ermöglichen sollte. Rumänien hat 12 Kampfjets F-16 von Portugal gekauft und plant die Anschaffung von weiteren 12 Kampfflugzeugen, um seine Verpflichtungen gegenüber der NATO-Partnern zu erfüllen.



    BUKAREST — Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta will beim Oberhaus des Parlaments die Debatte und Abstimmung seiner Steuerreform im Eilverfahren beantragen. Das neue Steuergesetzbuch und die dazugehörige Verfahrensordnung sollen spätestens am 25. März vorgelegt werden. Ponta schlie‎ßt nicht aus, dass die Regierung in Sachen Steuerreform auch die Vertrauensfrage stellt. Ihm zufolge sei die Verabschiedung der beiden Vorschriften wesentlich für die Gewährleistung der wirtschaftlichen Entwicklung und für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Der Regierungschef sucht mittlerweile nach einem Nachfolger für den Finanzminister, nachdem der jetzige Amtsinhaber Darius Vâlcov unter Verdacht auf Korruption zurückgetreten ist und das Ressort nur noch kommissarisch führt.



    BUKAREST – Der am Montag festgenommene Leiter der Rumänischen Integritätsbehörde, Horia Georgescu, wurde am Dienstag dem Haftrichter beim Obersten Gerichtshof in Bukarest vorgeführt. Georgescu hatte ebenfalls am Dienstag auch seinen Rücktritt eingereicht. Die Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA werfen ihm Amtsmissbrauch mit schwerwiegenden Folgen vor. Er soll als Mitglied des Zentralausschusses zur Festlegung der Entschädigungen in der Behörde zur Rückererstattung verstaatlichten Eigentums ein Grundstück überbewertet und so einen Schaden von 75 Millionen Euro verursacht haben. In einem anderen Verfahren beantragten die Staatsanwälte Untersuchungshaft für Radu Mazare, den Oberbürgermeister der Gro‎ßstadt Constanta am Schwarzen Meer. Er soll durch Amtsmissbrauch einen Schaden von 26 Millionen Euro verursacht haben.



    BUKAREST – Im Schwarzen Meer sind am Dienstag die Militärübungen der 2. NATO Schiffsgruppe abgeschlossen worden. Die vier Fregatten aus Kanada, der Türkei, Italien bzw. Rumänien, der amerikanische Kreuzer und das Tankschiff aus Deutschland haben das Gebiet verlassen. Getestet wurden die Fähigkeiten zur Bekämpfung feindlicher U-Boot und Schiffsverbände. Eine weitere rumänisch-amerikanische Militärübung findet bis zum 26. März beim Luftwaffenstützpunkt Câmpia Turzii in Westrumänien statt. Die NATO organisiert zudem Übungen im Westen und Norden Europas, in Gro‎ßbritannien und Deutschland. Auch Russland hat unangekündigt breitangelegte Militärmanöver in seiner europäischen Arktis begonnen. Im Schwarzen Meer hat eine Schiffsgruppe Übungen mit scharfer Munition durchgeführt, weitere 8.000 russische Soldaten beteiligen sich an Manövern im Süden des Landes, im Nordkaukasus, auf der Krimhalbinsel, sowie bei russischen Stützpunkten in Armenien, Südossetsien und Abchasien.



    WASHINGTON — Die Weltbank hat einen Kredit von 200 Millionen Euro für ein Projekt zur Förderung des Hochschulunterrichts in Rumänien genehmigt. Über die nächsten sieben Jahre sollen damit die Aussichten der Schüler auf einen Abschluss verbessert werden. Das rumänische Hochschulwesen leidet unter Studentenmangel, da viele Schüler die Abiturprüfung nicht schaffen oder ihr Studium abbrechen.

  • Universitätsjahr 2014: Neue Formen des Hochschulunterrichts

    Universitätsjahr 2014: Neue Formen des Hochschulunterrichts

    Der 1. Oktober, der Tag an dem in Rumänien traditionsgemä‎ß ein neues Hochschuljahr beginnt, wird diesmal, im Jahr 2014, zum Tag der Bilanz und der Neuerung. Anla‎ß zur Bilanz ist das Jubiläum der Bukarester Universität, die 2014 150 Jahre seit ihrer Gründung feiert. Seitdem haben sich der Bukarester Universität auch weitere staatliche und, nach der Wende, auch private Universitäten angeschlossen. Wie entwickelten sich im Laufe der Jahre die zwei Varianten des Hochschulunterrichts, staatlich und privat? Wurde dabei dasselbe Niveau der Hochschulausbildung erreicht? Der Erziehungsexperte Marian Staş, Professor an den Universitäten Harvard und Bukarest, antwortet:



    Eine kurze Antwort auf Ihre Frage lautet ganz einfach ‚nein‘ — aus mindestens zwei wichtigen Gründen. Spricht man über eine 150 Jahre alte Hochschuleinrichtung wie die Bukarester Universität, ist das etwas ganz anderes als eine Uni, die erst vor 15 oder 20 Jahren gegründet wurde. Es dauert schon etwas, bis eine Universität richtig organisiert wird und gut funktioniert. Der zweite Grund wurde schon oft in den öffentlichen Diskussionen erwähnt und bezieht sich auf die Befürchtung, die auch mehrmals von Tatsachen unterstützt wurde, dass gewisse Privatuniversitäten eher Diplomfabriken sind und keine ernstzunehmende Hochschulen, in denen die Studenten echte Kenntnisse bekommen. An den privaten Universitäten besteht die Möglichkeit, dass die Studenten ihre Prüfungszensuren und Diplomen gegen Bezahlung erwerben. Solche Fälle gab es aber leider auch an den staatlichen Universitäten. Ich mu‎ß aber auch zugeben, dass ich an den privaten Unis viele gute Studenten und Professoren getroffen habe. Und zum Verhältnis zwischen dem staatlichen und dem privaten Hochschulunterricht mu‎ß ich sagen, dass in Rumänien die privaten Hochschulen höchstens 5% vom Erziehungssystem ausmachen — das ist sehr wenig.“




    Die Neuheiten, die die Studenten dieses Jahr erleben werden, stehen in einer Eilverordnung der Regierung, die einige Regelungen des Erziehungsgesetzes geändert hat. Zum Beispiel: Wenn bis jetzt die Doktorwürde nur im Rahmen eines Vollzeitstudiums erworben werden konnte, so wird es laut der neuen Eilverordnung einem Kandidaten möglich, auch im Teilzeitstudium seinen Doktor zu machen. Eine weitere Neuheit ist das Gründen von sog. Drittkollegs“ innerhalb der Universitäten. An diesen Drittkollegs“ organisiert der Staat aus der Grundfinanzierung oder aus anderen Finanzierungsquellen Kurse zur Vorbereitung auf das Abitur für die Gymnasiumabsolventen, die die Abiturprüfung nicht bestanden haben. Mit anderen Worten können die Gymnasiumabsolventen, die die Hauptbedingung für einen Hochschulstudium nicht erfüllen, eine Form von Nach-Gymnasiums-Unterricht besuchen, unter der Bedingung, dass sie zu einem gewissen Zeitpunkt ihre Abiturprüfung machen und bestehen. Diese Bestimmung wurde durch eine Situation veranlasst, die in Rumänien zum erstenmal im Jahr 2011 entstanden war und sich seitem jedes Jahr wiederholt: Nur 40-50% der Gymnasiumabsolventen bestehen die Abiturprüfung und qualifizieren sich für die Aufnahme in eine Universität. Marian Staş dazu:



    Wenn also beginnend mit 2011 weniger als 50% der Gymnasiasten die Abiturprüfung bestehen, wird auf einmal die Zahl der möglichen Studenten viel kleiner. Im Laufe der Jahre hatten sich die Hochschulen darauf eingestellt, mehr Studenten aufzunehmen, und nun gab es plötzlich weniger Kandidaten. Die zweite Dimension des Problems betrifft die Qualität. Es gibt viele Gymnasiumabsolventen mit Abitur, die aber das von den Universitäten verlangte Ausbildungsniveau nicht besitzen. Das Abitur entspricht heutzutage in etwa der schlichten Note 4, ‚ausreichend‘.“




    Könnten die sog. Drittkollegs“ das Abitur-Problem und das Problem der Qualifizierung für die Universität lösen? Marian Staş antwortet:



    Wenn Universitätsprofessoren sich mit Gymnasiumabsolventen ohne Abitur beschäftigen, kann grundsätzlich nichts Schlechtes daraus resultieren. Es ist sehr gut, dass hervorragende Profis ihre Erfahrung dafür einsetzen. Die Universitäten verfolgen aber andere Ziele. Sie orientieren sich eher in Richtung Konzepte und intellektuelle Gestalten, und weniger zum Einüben von praktischen Fertigkeiten. Dazu sind die postgymnasialen Schulen zuständig. Ich bin neugierig, zu sehen, wie die Kinder, die jetzt diese ‚Drittkollegs‘ besuchen, nach dem Abschlu‎ß ein Universitätsstudium beginnen. Da möchte ich doch ein Alarmsignal geben, weil die Unterrichtsmethodologie in diesen ‚Drittkollegs‘ nicht bis ins Detail durchdacht ist und Freiraum für willkürliche Interpretationen schafft. Auf diese Weise könnten inkorrekte Verhaltensweisen entstehen, in dem Sinne, dass junge Leute, die nicht alle Parameter zum Abiturbestehen erfüllen, den Weg in die Uni frei bekommen.“




    Diejenigen, die sich zu den Drittkollegs“ anmelden möchten, können es bereits dieses Jahr tun. Die Regierung hat die Universitäten aufgefordert, bis zum 20. Oktober die Listen mit den Studienfächern und den entsprechenden Studienprogrammen zu erstellen. Bis jetzt haben sich mehrere staatliche Universitäten bereit erklärt, Drittkollegs“ zu gründen. Aber die renommierten Universitäten wie die Bukarester Universität, die Universität Babeş-Bolyai“ in Cluj/Klausenburg, die Universität Alexandru Ioan Cuza“ in Iaşi oder die Polytechnische Universität in Bukarest gehören nicht dazu.



    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 25.09.2014

    Nachrichten 25.09.2014

    BUKAREST: Au‎ßenminister Titus Corlean hat die Enthauptung eines französischen Staatsbürgers durch Islamisten in Algerien scharf verurteilt. Corlăţean erklärte sich geschockt und empört angesichts einer derartig grausamen Tat.“ Der Chefdiplomat hatte am Mittwoch beim Gipfel des UN-Sicherheitsrates in New York hervorgehoben, dass Rumänien weiterhin an den Bemühungen für die Bekämpfung des gewalttätigen Extremismus teilnehmen — so eine Mitteilung des Rumänischen Au‎ßenministeriums. Das Gipfeltreffen, das im Rahmen der 69 Tagung der UN Generalversammlung organisiert wurde, ist vom US-Präsident Barack Obama präsidiert worden. Hauptthemen waren die Friedens- und Sicherheitsbedrohungen. Zudem verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine Resolution, die den Zustrom von radikalen Islamisten nach Syrien und in den Irak sowie andere Krisengebiete unterbinden soll. Die Resolution verpflichtet alle Länder dazu, durch schärfere Gesetze das Reisen zu terroristischen Zwecken zu unterbinden.



    NEW YORK: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta wird am Mittwoch (New Yorker Zeit) im Plenum der 69 Tagung der UN Generalversammlung, den Standpunkt Bukarests zu den aktuellen internationalen Herausforderungen vorstellen. Die Hauptthemen, die Ponta anschneiden möchte, sind die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und die Position Rumäniens bezüglich der regionalen Lage im Konext der ukrainischen Krise. Gestern war der rumänische Regierungschef in New York mit Vertretern der rumänischen Gemeinschaft zusammengekommen. Morgen wird Ponta in Houston mit Vertretern bedeutender Energie-Konzerne zusammentreffen, mit der Absicht, weitere Investoren nach Rumänien zu locken.



    BUKAREST: Zum ersten Mal ist in Rumänien eine ehemalige Schulleiterin wegen eines Korruptionsdelikts zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Leiterin eines Bukarester Gymnasiums soll 2013 Geldsummen von Abiturienten als Gegenleistung für das Bestehen der Hochschulreifeprüfung verlangt haben. Das Gericht verurteilte sie auch zu 100 Tagen gemeinnütziger Arbeit. Unterdessen haben Antikorruptions-Staatsanwälte die Strafverfolgung eines sozialdemokratischen Abgeordneten angeordnet. Adrian Simionescu wird unter anderem der Steuerhinterziehung verdächtigt. Er soll bei einem Geschäft mit Landmaschinen durch diverse Steuertricks die Mehrwertsteuerpflicht umgangen haben. Der Staat könnte dabei um circa 1,2 Millionen Euro geschädigt worden sein.



    BUKAREST: Rumäniens Oberstes Gericht will in dem Unvereinbarkeits-Verfahren gegen Präsidentschaftskandidat Klaus Iohannis erst am 30. September ein Urteil fällen. Die Nationale Agentur für Integrität (ANI) wirft dem Bürgermeister von Hermannstadt vor, gleichzeitig Vertreter der Stadtverwaltung in der Generalversammlung zweier Handelsgesellschaften zu sein. Das Appellationsgericht in Alba Iulia hatte letzten Herbst Johannis’ Berufungsverfahren stattgegeben und den ANI-Befund über dessen Unvereinbarkeit mit Amt und Mandat kassiert. Die Agentur legte Revision gegen das Urteil ein. Laut aktuellem Gesetz dürfen Personen, bei denen Unvereinbarkeit festgestellt wurde, für drei Jahre kein öffentliches Amt mehr besetzen. Iohannis ist der Kandidat der Christlich-Liberalen Allianz zwischen der Nationalliberalen und der Liberaldemokratischen Partei für die Präsidenschaftswahl im November. Laut Umfragen gilt er als wahrscheinlichster Gegenkandidat des aktuellen Ministerpräsidenten Victor Ponta von der Sozialdemokratischen Partei in einer möglichen Stichwahl.

  • Nachrichten 07.07.2014

    Nachrichten 07.07.2014

    BUKAREST: In Rumänien sind am Montag die Ergebnisse der Abiturprüfung bekannt gegeben worden. Knapp 60 % der Lyzeums-Absolventen bestanden die Prüfung. Das sind 3 % mehr als im Vorjahr. Auch dieses Jahr wurden Unregelmä‎ßigkeiten festgestelt, trotz der Ansage von Bildungsminister Remus Pricopie, wonach man keine Abweichungen vom Gesetz tolerieren wolle. Ein Schulinspektor aus dem westlichen Landkreis Arad wurde unter Hausarrest gestellt. Er wird beschuldigt Geld bekommen zu haben, um einigen Kandidaten bei der Abiturprüfung zu helfen. Mehrere Schüler mussten wegen Betrugversuche den Prüfungssaal verlassen. Ebenfalls am Montag konnten die Ergebnisse der Abiturprüfung auch angefochten werden. Die Endergebnisse sollen dann am Freitag veröffentlicht werden.



    BUKAREST: Das Berufungsgericht in Bukarest hat den umstrittenen Medienunternehmer und Politiker Dan Voiculescu im Strafverfahren um die Privatisierung eines Lebensmittel-Forschungsinstituts angehört. Bereits 2008 hatten Antikorruptions-Staatsanwälte den Gründungsvater der mitregierenden konservativen Partei unter Anklage gestellt. Voiculescu soll den Staat um 60 Millionen Euro betrogen haben. Die Richter hatten damals beschlossen, zusätzlich einen Teil des Vermögens des Beschuldigten unter Zwangsverwaltung zu stellen. Seit Freitag läuft gegen Voiculescu eine weitere Ermittlung wegen vermuteter Erpressung. Er soll laut Staatsanwaltschaft drei Geschäftsläute mit einer Verleumdungskampagne im Fernsehen gedroht haben, wenn diese den Abschluss von Werbeverträgen mit seinen Sendern nicht in die Wege leiteten. Voiculescu wies die Vorwürfe von sich und behauptete die Anzeigenerstatter nicht zu kennen.



    SPORT: In Bukarest hat am Montag das erste WTA-Tennisturnier in Rumänien begonnen. Hauptfavoritin des mit 250.000 US-Dollar dotierten BRD Bucharest Open ist die Rumänin Simona Halep, die derzeitige Weltranglistendritte. Au‎ßer der French Open-Finalistin und Wimbledon-Halbfinalistin sind mit Monica Niculescu, Irina Begu, Alexandra Cadanţu, Alexandra Dulgheru und Andreea Mitu noch weitere fünf Rumäninnen im Hauptfeld vertreten. Niculescu gewann ihr Auftaktmatch am Montag gegen die Tschechin Klara Koukalova mit 6:3 und 6:0 im Schongang. Weitere sechs rumänische Tennis-Profis waren in der Qualifikationsrunde am Samstag ausgeschieden. Zu den bekanntesten ausländischen Spielerinnen gehören Roberta Vinci und Karin Knapp, beide aus Italien, Petra Cetkovska aus Tschechien, Annika Beck aus Deutschland, Anna Schmiedlova aus der Slowakei, Polona Hercog aus Slowenien und Vania King aus den USA.

  • 60% der Zwölftklässler haben Abiturprüfung bestanden

    60% der Zwölftklässler haben Abiturprüfung bestanden

    In Rumänien haben dieses Jahr knapp 60% der Zwölftklässler die Abiturprüfung in der ersten Sitzung (Juni-Juli) geschafft. Somit liegt die Quotte um 3% höher als im Vorjahr. Ressortminister Remus Pricopie gratulierte den Schlülern die die Reifeprüfung bestanden haben und ermutigte diejenigen, die durch Abitur gefallen sind, ihr Vertrauen nicht zu verlieren und sich auf die Abschlussprüfung der nächsten Sitzung vorzubereiten. Von den rund 161.000 Gymnasiasten die sich zur Reifeprüfung eingeschrieben hatten, haben lediglich 150.000 die Prüfungen abgelegt. Über 25.000 von den Prüflingen, die das Abitur bestanden haben, bekamen Noten von 8 bis 8,99 (diese entsprechen in deutschen Noten 2,3 bis 1,7).





    62 Prüflinge haben landesweit die Höchstnote 10 (die im deutschen Schulsystem der Note 1 entspricht) in allen Abiturfächern bekommen. Im Vorjahr hatten nur 122 Kandidaten die Höchtsnote geschafft. Keiner ist allerdings Absolvent eines Bukarester Gymnasiums, selbst wenn angesichts der Durchschnittsnoten bei Aufnahmeprüfung zum Gymnasium, die Hauptstadt an der Spitze der Liste der besten Gymnasien steht. Wie jedes Jahr wurde auch 2014 die Reifeprüfung von mehreren Korruptionsskandalen überschattet.





    Im westrumänischen Arad wurde ein Schulinspektor der für unterschiedliche Geldsummen den Schülern beim Bestehen der Prüfung geholfen haben soll, für drei‎ßig Tage in Hausarrest gestellt. Zudem waren mehrere Schüler wegen Betrugsversuchen bei einer schriftlichen Prüfung ausgeschlossen worden und dürfen die Reifeprüfung in den nächsten zwei Sitzungen nicht ablegen. Diese Tage können die Abiturnoten angefochten werden und am 11. Juli sollen die Endergebnisse bekannt gemacht werden.





    Der Staatschef Traian Băsescu drückte allerdingt seine Unzufriedenheit mit den neuesten Entwicklungen im rumänischen Bildungssystem. Neulich forderte er den Ombudsmann auf, das Verfassungsgericht auf die Dringlichkeitverordnung aufmerksam zu machen, die die Umsetzung neuer Ma‎ßnahmen im Bildungs-und Forschungsbereich vorsieht. Infolgedesen sind Gesetzesänderungen in Kraft getreten, die deutlich negative Auswirkungen auf das rumänische Gymnasial-und Hochschulwesen haben. Dazu gehören die Organisierung einer Sondersitzung der Reifeprüfung, das grüne Licht für Fernhochschul-und Doktoratsstudien sowie für die Gründung von privaten Hochschulen durch physische Personen.





    Präsident Traian Băsescu ist au‎ßerdem der Ansicht dass die Verabschiedung besagter Dringlichkeitverordnung verfassungswidrig sei, indem sowohl gegen das Recht auf Bildung, als auch auf Privateigentum versto‎ßen worden sei. Dringlichkeitverordnungen dürften nur in Sonderfällen verabschiedet werden und Auswirkungen weder auf das Funktionieren der wesentlichen öffentlichen Institutionen noch auf die durch Verfassung geregelten Rechte und Pflichte haben.



  • Nachrichten 01.07.2014

    Nachrichten 01.07.2014

    BUKAREST: Die Abgeordnetenkammer und der Senat in Bukarest tagen am Mittwoch in einer au‎ßerordentlichen Sizung, um das Asoziierungs- und Freihandelsabkommen der Republik Moldau mit der EU, das am Freitag in Brüssel unterzeichnet wurde, zu ratifizieren. Rumänien erklärte bereits, es möchte symbolisch, das erste Mitgliedsland der Union sein, das das besagte Abkommmen ratifiziert. Dies soll der Ausdruck der konsequenten Unterstützung der europäischen Integration des banchbarten mehrheitlich rumänischsprachigen ex-sowjetischen Staates sein. Um in Kraft zu treten, muss das Abkommen von den Parlamenten aller 28 Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Auch die Legislative in Chişinău kommt am Mittwoch zusammen um über besagtes Abkommen abzustimmen. Parlamentspräsident Igor Corman ist sich sicher, dass die Urkunde ratifiziert wird. Die Abgeordneten der pro-europäischen Koalition hatten bereits angekündigt, sie werden dafür stimmen, während die Moskau-nahe, kommunistische und sozialistische Oppostion sich einer Ratifizierung widersetzt.



    Die rumänischen Europaabgeordneten Adina Vălean von der oppositionellen National-Liberalen Partei und Corina Creţu von den mitregierenden Sozial-Demokraten sind am Dienstag in Strassburg zu Vizevorsitzenden des Europa-Parlaments gewählt worden. Die Gemeinschaftslegislative soll weiterhin von dem deutschen Sozial-Demokraten Martin Schulz präsidiert werden. Die Volkspartei und die Sozialdemokraten beschlossen die Präsidentschaft des Europa-Parlaments zu teilen. Somit soll im zweiten Teil der Amtszeit, ab Januar 2017, dieses Amt der EVP zukommen.



    BUKAREST: In Rumänien gelten ab dem 1. Juli neue Erdgas- und Strompreise: Gas wird teurer, während die Preise für die elektrische Energie sinken. Gleichzeitig wurden Dutzende nichtsteuerliche Abgaben abgeschafft oder zusammengeführt. Dazu hatte sich die Regierung verpflichtet. Ab dem 1. Juli erhöhte sie auch das Mindestgehalt von umgerechnet 194 auf 205 Euro. Damit werden Verkehrssünder in Zukunft härter bestraft, da ein Strafpunkt 10% des geltenden Mindestgehalts ausmacht. Die Einzelheiten erfahren sie nach den Meldungen.



    BUKAREST: Die derzeit stattfindende Abiturprüfung wird von mehreren Korruptionsskandalen überschattet. Die rumänischen Staatsanwälte ermitteln gegen mehrere Schulinspektoren und Lehrkräfte, die für unterschiedliche Geldsummen den Schülern beim Bestehen der Prüfung geholfen haben sollen. Zudem waren am Montag mehrere Schüler wegen Betrugsversuchen bei der schriftlichen Prüfung im Fach Rumänische Sprache ausgeschlossen worden. Die erste Sitzung der Hochschulreifeprüfung geht heute für die Angehörigen der nationalen Minderheiten mit der schriftlichen Prüfung in der Muttersprache weiter. Am Mittwoch werden alle Lyzeumsschüler die Prüfung im entsprechenden Pflichtwach absolvieren, am Freitag ist das Wahlfach angesetzt. Die Endergebnisse werden am 11. Juli veröffentlicht.