Tag: Bildung

  • Schulabbruch in der Pandemie: Wie effektiv ist der Online-Unterricht?

    Schulabbruch in der Pandemie: Wie effektiv ist der Online-Unterricht?

    Die Effektivität eines gesunden Schulsystems misst sich an der Fähigkeit, Schüler so lange wie möglich in der Schule zu halten. Die Zahlen der Schulabbrecher sind insofern besorgniserregend. Die höchste Rate an Schulabbrüchen in Rumänien wurde im Jahr 2018 in der zentralen Region, dem siebenbürgischen Gebiet, verzeichnet — 5,2% in ländlichen Gebieten und 3,7% in Städten, so die nationale Statistikbehörde. Die niedrigste Rate an Schulabbrüchen gab es im Süden, mit 1,6% in ländlichen Gebieten und 2,3% in städtischen Gebieten. Mit anderen Worten: Über 109.000 Schüler haben zwischen 2013 und 2017 die Schule vorzeitig verlassen, so das Bildungsministerium. Wir sprechen von Schülern zwischen 15 und 18 Jahren. Rumänien nimmt den 3. Platz in der EU in puncto Schulabbruch ein. Laut Eurostat liegt die Rate bei 16,4%, bezogen auf junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die keine Schule besuchen. Schulabbruch führt zu Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung, Armut und Gesundheitsproblemen.



    Gleichzeitig sagte der rumänische Bildungsminister Sorin Cîmpeanu kürzlich, dass das Risiko eines Schulabbruchs als Folge eines ineffektiven Online-Unterrichts hoch ist. Er wies darauf hin, dass die Schüler in dieser Zeit in ihrem Lernen zurückbleiben. Das Risiko des Schulabbruchs werde dadurch noch höher. Der Minister legte nahe, dass Lehrkräfte sich stärker bemühen müssten, um die Schüler dazu zu bringen, nachzuholen. Cîmpeanu fügte hinzu, dass viele Lehrerinnen und Lehrer in Rumänien, obwohl sie es gut meinten, nicht auf den Online-Unterricht vorbereitet seien.



    Alina Cîrjă ist die Leiterin des rumänisch-finnischen Gymnasiums in Bukarest. Sie ist eine junge Stimme, die sich für ein besseres Bildungssystem in Rumänien einsetzt, auch innerhalb der Familie:



    Das Umfeld, in dem ein Kind aufwächst, ist sehr wichtig, denn dort lernt das Kind, sich auf Schule und Familie zu beziehen. Genauer gesagt, die Art und Weise, wie die Eltern es unterstützen, ermutigen, es in die Schule schicken, ein unterstützendes Umfeld schaffen, nicht eines, das Druck ausübt, ist das, was einem Kind hilft, Kompetenzen und Fähigkeiten zu entwickeln. Was mich betrifft, denke ich, dass die Art und Weise, wie die Familie mit der Schule umgeht, wichtig für ein Kind ist.“




    Sie glaubt, dass Rumänien an einem besorgniserregenden Punkt ist, was die Bildung betrifft, die seit Monaten ins Internet verlagert wurde:



    Im Moment sind wir an einem besorgniserregenden Punkt, was das Engagement der Kinder in der Schule angeht. Es ist dringend notwendig, dass die Schüler schnell wieder in die Schule gehen. Die Kinder haben ihre in der Schule erworbene Routine verloren, sich mit Gleichaltrigen zu treffen, mit ihnen in Beziehung zu treten, und ich denke, dass sie in sehr kurzer Zeit der Auffassung sein werden, dass sie online sehr gut zurechtkommen. Sie werden sich nicht mehr darum kümmern, ob sie auf die Universität kommen oder nicht, es wird keine Rolle spielen, was sie wissen, und sie werden einfach nur wegen des Geldes eine Beschäftigung suchen, was auf lange Sicht einen schlechten Kontext schafft.“




    Das Risiko eines Schulabbruchs hängt nicht von der ethnischen Zugehörigkeit oder den finanziellen Mitteln ab, meint Alina Cîrjă und bringt es mit dem Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit in Verbindung:



    Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit und den finanziellen Möglichkeiten sind Kinder einem Risiko ausgesetzt, wenn ihnen nicht zugehört wird und sie nicht beachtet werden. Ich glaube, dass das Risiko eines Schulabbruchs davon abhängt, in welchem Jahr sie in der Schule sind und wie selbstständig sie sind, und nach der zehnten Klasse, wenn die Schulpflicht ausläuft, ist das Risiko am höchsten. Wenn sie es in der Schule schwer haben, vor allem in der achten Klasse, ist das Risiko sehr hoch, und wenn sie schnell einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen, die ihnen Geld einbringt, werden die Kinder versucht sein, die Schule aufzugeben, unabhängig davon, aus welchem Umfeld sie kommen.“




    Kleinere Klassen können für Lehrer die Möglichkeit schaffen, eine engere Beziehung zu den Schülern aufzubauen. Das Dreieck Familie – Lehrer – Kind ist zwingend notwendig, um Schulabbruch zu verhindern, sagt Alina Cîrjă:



    Schulabbruch kann verhindert werden, wenn der Klassenlehrer eine individuelle Beziehung zu jedem Schüler aufbaut. Das bedeutet natürlich, dass die Klassen kleiner sein sollten, und der Lehrer sollte eine Beziehung zur Familie aufbauen, wobei die Familie über Fehlzeiten informiert wird, oder die Familie informiert ihrerseits die Schule über Schulunfähigkeit. Kinder gehen gerne dorthin, wo sie geliebt und geschätzt werden, und die Familien sollten in der Lage sein, eine Verbindung zur Schule aufzubauen und zu pflegen. Ich denke, das sind die ersten Ma‎ßnahmen, die ergriffen werden könnten, um dieses langfristige Drama des Schulabbruchs zu verhindern.“




    Alina Cîrjă hat auch eine Vorstellung, wie das Bildungssystem in Rumänien verbessert werden könnte:



    Wenn ich Bildungsministerin wäre, würde ich in jeder Schule ein Expertengremium einrichten, das aus Lehrern, einem Sozialarbeiter und einem Psychologen besteht, die die Details jeder Familie kennen sollten, die sie besuchen sollten, die schon früh in den Schuljahren ein Monitoring der Kinder und ihrer Familien beginnen sollten, zumindest in den ersten acht Schuljahren. Dieses Modell sollte auf der Ebene der Stadt unterstützt werden und gut geregelt sein, so dass Eltern finanziell bestraft werden, wenn sie ihre Kinder nicht zur Schule gehen lassen. Für sie sollte es Unterstützung mit Kursen geben, für Familien und Eltern, in denen ihnen geholfen werden kann, schwierige Lagen zu überwinden, um ihre Kinder zur Schule zu schicken. Natürlich müssen wir auch über ein wirklich kostenloses Bildungssystem sprechen, mit Unterstützung des rumänischen Staates für diese Kinder in gefährdeten Gruppen, mit Mentorenprogrammen sowie Partnerschaftsprogrammen für Schulen, die von lokalen Experten in jedem Gebiet unterstützt würden.“

  • Schule beginnt am Montag teilweise mit Präsenzunterricht

    Schule beginnt am Montag teilweise mit Präsenzunterricht

    Die Botschaft, die Präsident Klaus Iohannis am Dienstag an die rumänischen Eltern richtete, war eindeutig “Bereiten Sie die Kinder für die Schule vor”. Er warnte jedoch, dass die Pandemie immer noch da sei, auch wenn die Zahl der Infektionsfälle in den letzten Wochen zurückgegeht. Es sei immer noch notwendig, die geltenden Gesundheitsma‎ßnahmen zu beachten, die Maske zu tragen und Abstand zu halten, betonte er.



    Darüber hinaus wird die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts von der epidemiologischen Situation in jedem Ort abhängen, und jede Schule muss strenge Gesundheitsschutzma‎ßnahmen ergreifen, um die besten Vroaussetzungen für Kinder und Lehrer zu schaffen, sagte der Präsident: “Kindergärten und Grundschulklassen werden überall Präsenzunterricht veranstalten, au‎ßer in Quarantänegebieten. Wo es nur wenige Fälle von Covid-19 gibt, gehen alle Kinder zur Schule. Wo es ein paar mehr Fälle gibt, gehen Grundschüler und Schüler im letzten Jahr der Mittelstufe und des Gymnasiums in die Schule. Schlie‎ßlich werden in vielen Fällen nur die Kindergärten und Grundschulklassen Präsenzunterricht geben, der Rest wird online lernen.




    Derzeit haben mehr als drei Viertel der Kreise Rumäniens eine offizielle Inzidenzrate von weniger als 1,5 Infektionsfällen pro tausend Einwohner, kumuliert über 14 Tage. In Bukarest ist diese Rate ebenfalls unter 3 Fälle pro tausend Einwohner gefallen, was bedeutet, dass Kinder im Kindergarten, in der Grundschule und in den Abschlussklassen der Mittel- und Oberstufen zur Schule gehen können.




    Premierminister Florin Cîţu seinerseits glaubt, dass die Wiedereröffnung der Schulen und Kindergärten ein Schritt der Rückkehr zur Normalität ist. Er versichert, dass alles nach einem gut ausgearbeiteten Plan durchgeführt wird, mit Ma‎ßnahmen, die vom Bildungsministerium und dem Gesundheitsministerium festgelegt werden, um Kinder, Lehrer und Hilfspersonal in den Schulen so gut wie möglich zu schützen. Bildungsminister Sorin Cîmpeanu wiederum kündigte an, dass sich wieder zwei Schüler einen Schreibtisch teilen können und dass der Plexiglasschutz abgeschafft wird, das Tragen von Masken in den Schulen aber weiterhin unerlässlich ist.




    Auch der Vorsitzende der (oppositionellen) Sozialdemokratischen Partei, Marcel Ciolacu, begrü‎ßte die Ankündigung des Präsidenten und sagte, die Entscheidung sei von allen lange erwartet worden. Er kritisierte jedoch die mangelnde Vorbereitung auf die Wiederaufnahme des Frontalunterrichts und verwies auch auf die Mängel, die durch die verzögerte Verabschiedung des Staatshaushalts für das laufende Jahr verursacht würden. Ciolacu warnte, dass “die Behörden dringend medizinische Ausrüstung bereitstellen müssen, wo sie nicht vorhanden ist, sonst werden Schulen geöffnet und später geschlossen”. Seine Partei fordert den Premierminister auf, Mitte Februar in die Abgeordnetenkammer zu kommen, um den Staatshaushalt und die Ma‎ßnahmen zum Einfrieren der Löhne im öffentlichen Sektor zu diskutieren. Eine ähnliche Aufforderung haben die Sozialdemokraten auch an den Gesundheitsminister Vlad Voiculescu ausgesprochen.



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  • Bedingungen für die Rückkehr zur Normalität

    Bedingungen für die Rückkehr zur Normalität

    Wir stehen am Beginn eines äußerst wichtigen Jahres für die künftige Entwicklung Rumäniens, sagte Präsident Klaus Iohannis in seiner ersten Pressekonferenz im Jahr 2021. Unsere Maßnahmen konzentrieren sich auf zwei Hauptrichtungen: die Pandemie zu stoppen und aller Wirtschaftsbereiche durchzustarten, gleichzeitig mit der Aufnahme der versprochenen Reformen, sagte Iohannis. Das Staatsoberhaupt erklärte ferner, dass diese Ziele eng miteinander verflochten sind, da von dem Erfolg der Impfung der Bevölkerung in hohem Maße die Wiederaufnahme aller stark von Corona betroffenen wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeiten abhängt:





    Nach einem äußerst schwierigen Jahr, gekennzeichnet durch unzählige Opfer, ein Jahr, in dem viele Menschen gegen diese Krankheit gekämpft haben und leider zu viele diesen Kampf verloren haben, gibt uns 2021 einen echten Grund zur Hoffnung. Die Impfstoffe gegen COVID-19 sind die Krönung der wissenschaftlichen Bemühungen und eine Bestätigung der riesigen Fortschritte, die in diesem wahrhaftigen Wettlauf gegen die Uhr mit einem neuen Virus erzielt wurden, das hoch ansteckend und gleichzeitig tödlich ist. Die Massenimpfung ist die einzige Lösung, um so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückzukehren und alle unsere Tätigkeiten in Sicherheit wieder aufzunehmen. Von dem Erfolg der Impfkampagne hängt auch die wirtschaftliche Erholung Rumäniens und die Vermeidung schwerer Krisen, deren Auswirkungen tiefe Spuren in Gesellschaft, Bildung und Wirtschaft hinterlassen können. Der Erfolg dieser Impfkampagne ist wichtig, damit die Bevölkerung auf Landesebene immun wird.





    Der Präsident kündigte an, dass er sich am Freitag, dem 15. Januar, öffentlich impfen lassen werde – zum Beginn der zweiten Gruppe, in der Menschen über 65 Jahren, mit Vorerkrankungen oder chronischen Krankheiten und diejenigen in systemrelevanten Berufen zusammengefasst sind. Die erste Gruppe war dem medizinischen Personal und den Sozialarbeitern vorbehalten. Der Präsident wies darauf hin, dass sowohl er als auch der Premierminister bisher nicht geimpft wurden, um die festgelegte Reihenfolge zu respektieren. Iohannis kündigte des Weiteren an, dass sich der diesjährige Haushalt auf Investitionen, Entwicklung der Infrastruktur und Unterstützung des Geschäftsumfelds konzentrieren werde, wobei auf so viele europäische Mittel wie möglich zugegriffen werden soll. Darüber hinaus solle die Reform der großen Bildungs- und Gesundheitssysteme aufgenommen werden. Mit Hinweis auf die Einfrierung der Gehälter im öffentlichen Bereich erklärte er, dass im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus in diesem Jahr, nicht genügend Geld für Gehaltserhöhungen vorhanden ist, sondern nur, um sie auf dem aktuellen Niveau zu halten. Das Staatsoberhaupt betonte, dass derzeit nicht über die Lockerung der Beschränkungen gesprochen werden kann, zumal die Zahl der Infektionen und die Zahl der Todesfälle immer noch hoch sind. Wir können die Pandemie nur überwinden, wenn wir die Beschränkungen einhalten und uns impfen lassen, schloss Klaus Iohannis.

  • Für die Zeit nach Corona: Regierung legt Konjunkturplan vor

    Für die Zeit nach Corona: Regierung legt Konjunkturplan vor

    Verwahrloste Krankenhäuser mit prekärer Ausstattung, unzureichendes oder unzureichend ausgebildetes medizinisches Personal, Online-Unterricht ohne genügend Tablet-PCs in den Schulen, Fabriken, die die Produktion eingestellt haben, das Hotel- und Gaststättengewerbe am Rande des Zusammenbruchs, geschlossene Theater und Kinos, Kleinbauern, die wegen geschlossener Märkte gezwungen sind, ihre Produkte in der Kälte des Winters zu verkaufen. Niemand ist von der Coronavirus-Pandemie verschont geblieben, die Krankheit hat die gesamte rumänische Wirtschaft und Gesellschaft in Mitleidenschaft gezogen.



    Vor diesem Hintergrund hat die Regierung in Bukarest am Donnerstag in einer öffentlichen Debatte das Nationale Konjunkturprogramm für die Zeit nach der Gesundheitskrise lanciert, dank dem mehr als 30 Milliarden Euro an europäischen Geldern nach Rumänien fließen sollen. Das Projekt soll die beschleunigte Entwicklung des Landes in den nächsten 4 Jahren sicherstellen, wobei die europäischen Mittel insbesondere für den Bau neuer Krankenhäuser und Hunderter von Autobahnkilometern, für Investitionen in die Schulinfrastruktur oder für die Digitalisierung der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden. Das versicherte anlässlich der Vorstellung des Plans Präsident Klaus Iohannis.



    Es sind dringend erforderliche Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur, einschließlich des Baus neuer und der Erweiterung bestehender Krankenhäuser. Wir schlagen zusätzliche Investitionen in die schulische Infrastruktur und Mittel für lokale Gemeinden vor, einschließlich für die Digitalisierung der Verwaltung und die Stadterneuerung. Es ist an der Zeit, die Digitalisierung der Verwaltung zu nutzen und auf die Kompetenzen der Zukunft zuzugreifen.



    Von den 30 Milliarden Euro, die mit dem Plan einher gehen werden, sind 14 Milliarden Euro nicht rückzahlbare Zuschüsse, der Rest sind Darlehen zu günstigen Zinssätzen, die die Europäische Kommission für alle Mitgliedstaaten vereinbaren konnte. Der Plan sei eine Ergänzung zu bestehenden europäischen Geldern, erklärte Ministerpräsident Ludovic Orban.



    Alle Maßnahmen, alle Programme, die in diesem Nationalen Wiederaufbauplan enthalten sind, werden aufeinander abgestimmt und durch andere Finanzierungsquellen ergänzt, von denen Rumänien in der kommenden Periode profitieren wird. Uns werden mehr als 46 Milliarden Euro für die Kohäsion, die Landwirtschaft und den Fonds für einen gerechten Übergang zur Verfügung stehen.



    Der Nationale Wiederaufbau- und Resilienzplan wird derzeit öffentlich diskutiert und soll anschließend in Brüssel vorgestellt werden, so dass die Finanzierung der von Bukarest vorgeschlagenen Projekte im nächsten Jahr beginnen kann. In der Zwischenzeit kann die rumänische Zivilgesellschaft Vorschläge zur Vervollständigung des Plans unterbreiten.



    NGOs, die in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales tätig sind, haben bereits ihre Absicht bekundet, einen Beitrag zu leisten, und die Regierung gebeten, konkrete Konsultationen zu organisieren. Ihrer Ansicht nach sollte das Dokument als Priorität Maßnahmen zur Unterstützung gefährdeter sozialer Kategorien enthalten, mit besonderem Schwerpunkt auf Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen, damit diese ihre Ausbildung fortsetzen können.

  • Online Schooling: Digitalisierung schwieriger als erwartet

    Online Schooling: Digitalisierung schwieriger als erwartet

    Online-Unterricht ist keineswegs einfach, vor allem in den vielen ländlichen oder armen Regionen, in denen Schüler und Lehrer keinen Zugang zur digitalen Technologie haben und wo die Internetverbindung mangelhaft ist. Auch Fragen nach Was, wie und wie viel können wir unterrichten?“ und Wie prüfen und bewerten wir?“ werden in der jetzigen Situation immer häufiger gestellt. Unternehmer arbeiten bereits an digitalen Lösungen für diese Fragen. Im Vordergrund sollte dabei die Antwort auf die Frage Was passen wir denn überhaupt an?“ stehen, glaubt Dragoş Iliescu, Hochschulprofessor und Psychopädagoge:



    Ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen, dass keiner genau wei‎ß, was angepasst werden sollte. Wir können Inhalte definitiv nicht anpassen. Ich meine, dass wir Inhalte nicht löschen oder hinzufügen sollten. Und ich befürchte, einige Entscheidungsträger im Bildungsbereich werden wohl sagen: ‚Es ist ein schwieriges Jahr. Warum sollten wir die Curricula nicht etwas kürzen?‘ Das ist aber keine Option. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um die Lehrpläne zu überarbeiten. Es gibt fast nichts, was nicht im Fernunterricht vermittelt werden kann. Für praktisch jede Unterrichtsstunde in jedem Fach können wir uns eine neue, andere, innovative Unterrichtsmethode vorstellen. Und wenn man schon die Kenntnisse vermitteln kann, dann kann man sie auch auf die gleiche Art und Weise prüfen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass nicht alle Beteiligten — nicht nur die Lehrer — flexibel genug sind, um diesen Sprung zu wagen und die Inhalte an den Online-Unterricht anzupassen. Das andere Problem ist, dass es nicht genügend Ressourcen gibt. Einige dieser Anpassungen sind ziemlich schwer durchzuführen, unabhängig von der Online-Kompetenz der Lehrer.“




    Obwohl die Online-Bewertung auf den ersten Blick einfacher als der Online-Unterricht erscheint, ist es in der Praxis überhaupt nicht leicht, erklärt Dragoș Iliescu:



    Auch das ist keine leichte Aufgabe, denn der Wechsel in den digitalen Modus löst einige Probleme und schafft andere. So wird beispielsweise das Bewertungsproblem gelöst: Man erstellt einen Test, und theoretisch kann jedes Kind in jedem Teil des Landes daran teilnehmen. Aber er schafft zum Beispiel Sicherheitsprobleme. Inwieweit lässt sich ein Test verwenden, den jedes Kind auf einen Drucker kopieren und an seine Mitschüler weitergeben kann? Auch hier gibt es Technologien und Ansätze, die das Problem lösen, und die sind gar nicht so neu, wie einige vielleicht denken. Andere Länder haben schon vor langer Zeit Lösungen gefunden. Aber um dieses Problem zu lösen, brauchen wir mehr Ressourcen und mehr Investitionen. Das ist nicht nur die Aufgabe der Lehrer, das kann nur ein grö‎ßeres System leisten. Der Gedanke, dass dieses ein schwieriges Jahr ist und dass wir daher besser so viel wie möglich zusammenstreichen sowie auf die Semesterprüfungen verzichten sollten, ist verrückt. Solange es Semestertests gab und diese ein Teil der Bewertung der Schüler waren, ist es nicht in Ordnung, sie jetzt aufzugeben. Die Lösung besteht nicht darin, etwas, das wir brauchen, zu streichen, sondern Alternativen zu finden, um es auch unter diesen uns fremden und unglücklichen Umständen umzusetzen.“




    Mittels der Testplattform BRIO.RO zum Beispiel, an der Dragoș Iliescu gearbeitet hat, können die Schülerkenntnisse bewertet werden. Auf dieser Plattform sind die Tests so konzipiert, dass sie den Lernprozess und die Bewertung miteinander verknüpfen. Zusätzlich zu der Endbewertung erhalten die Schüler auch eine detaillierte Bewertung ihrer Fähigkeiten in dem entsprechenden Unterrichtsfach. Dragoş Iliescu:



    Auch während eines Tests lernt man. Möglicherweise geht dabei der Lernprozess sogar noch tiefer. Eine Prüfung ist an und für sich eine Lerntätigkeit. Sie strukturiert Informationen, fördert das Metakognitive, sie ist der beste Weg, Wissen zu festigen und mit anderen praktischen Aktivitäten zu verbinden. Darüber hinaus gibt sie ein Feedback über den Lernprozess: Sie zeigt auf, was man sich angeeignet hat und was nicht, und verdeutlicht, woran noch gearbeitet werden muss.“




    Paul Balogh, der seit mehreren Jahren in Gro‎ßbritannien lebt, hat verschiedene digitale Bildungsplattformen — wie Hypersay — und elektronische Lehrbücher entwickelt. Er arbeitet mit akademischen Institutionen im Vereinigten Königreich und Lehrern in Rumänien zusammen. Er bewertete seine Arbeit mit den rumänischen Lehrkräften folgenderma‎ßen:



    Das rumänische Bildungsministerium hat nicht gerade glücklich reagiert. Die Lehrer bekamen wenig bis gar keine Hilfe. Aber auf individueller Ebene leisteten viele Lehrer gro‎ßartige Arbeit und lösten ihre Probleme aus eigener Kraft. Sie lernten, wie sie die Online-Plattformen für Konferenzen und Unterricht nutzen können. Was diese Lehrer getan haben, ist meines Erachtens hervorragend, und ich verstehe nicht, warum dieses Thema nicht viel mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Auf der anderen Seite arbeiteten in anderen Ländern die Ministerien kohärenter mit den Schulen zusammen. Sie entwarfen zu gegebener Zeit verschiedene Lösungen und wandten sie auch an. Die Unterstützung durch das Ministerium macht den Unterschied.“




    Die Lehrer erwiesen sich auf individuelle Ebene anpassungsfähiger als viele öffentliche Einrichtungen, schlussfolgert Paul Balogh:



    In Rumänien bestehen immer noch die individuellen Beziehungen zu den Lehrern. Es gibt Lehrer an privaten und öffentlichen Schulen, die unsere Plattform nutzen wollen, aber die finanzielle Unterstützung vonseiten der Schulen ist nahezu inexistent. Sehr oft müssen die Lehrer die Software aus der eigenen Tasche bezahlen, was nicht normal ist. Auf institutioneller Ebene haben wir weder mit dem Ministerium noch mit einer Schule oder Universität ein Zusammenarbeitsabkommen. Aber es gibt eine Reihe von begeisterten Lehrern, die unsere Plattform täglich nutzen, um besser online zu unterrichten.“




    Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen des klassischen Präsenzunterrichts können Lehrern und Schülern die Chance geben, freier und kreativer zu agieren.

  • 1Nachrichten11.09.2020

    1Nachrichten11.09.2020

    Die Regierung in Bukarest kündigte an, dass sie am Montag den Beschluss zur Verlängerung der Alarmbereitschaft in Rumänien verabschieden werde. Das Dokument konnte in der Regierungssitzung am Donnerstag nicht zur Abstimmung gestellt werden, da es nicht vom Legislativrat genehmigt wurde. In den letzten 24 Stunden wurden in Rumänien 1.391 neue Infektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet, so die Gruppe für strategische Kommunikation, die insgesamt die Zahl von 100.000 Infektionen auf nationaler Ebene überstiegen. Weitere 35 Menschen sind gestorben, sodass sich die Gesamtzahl der Todesfälle auf 4.100 beläuft. 478 Patienten befinden sich auf der Intensivstation. 7.125 Menschen, die mit COVID-19 infiziert sind, werden derzeit in Krankenhäusern behandelt. 10.772 befinden sich in häuslicher Isolation, 5.754 in institutionalisierter Isolation. 33.129 Personen befinden sich zu Hause in Quarantäne, während 12 in institutionalisierter Quarantäne. Die Zahl der Auslandsrumänen,
    die als mit dem neuen Corona-Virus infiziert bestätigt wurden, stieg auf 6599.
    126 sind gestorben.



    Seit Beginn der Pandemie sind weltweit über 28 Millionen Infektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet worden. Die Vereinigten Staaten sind mit fast 6,6 Millionen Infektionen und etwa 196.000 Todesfällen nach wie vor das am stärksten betroffene Land. Indien ist gemessen an der Gesamtzahl der Infektionen mit etwa 4,5 Millionen das am zweithäufigsten betroffene Land. In Indien sind 76.000 Menschen an dem Virus gestorben. Das Wiederaufflammen der Infektionszahlen hat zahlreiche europäische Staaten dazu veranlasst, wieder Beschränkungen einzuführen, um die Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. In Frankreich findet eine weitere Sitzung des Rates für Verteidigung und Gesundheitsschutz statt, die der Bewältigung der Pandemie gewidmet ist. Belgien, Italien und Großbritannien sind ebenfalls von einer zweiten Welle betroffen, wenn auch weniger schwer als die vom März und April. In Kroatien, Griechenland und Malta ist der Anstieg der Fallzahlen höher als bei der ersten Welle.

    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu wurde zu einem Telefontreffen mit polnischen Polizeibeamten zum Thema des gleichen Interesses eingeladen, wie es in Belarus der Fall ist. Die beiden Diplomaten bekräftigten feste Verträge für die Demokratisierung des Landes und für die belarussische Zivilgesellschaft. In diesem Zusammenhang wurde Minister Aurescu erne, dass Minsk keinen Druck auf die Rechte der Opposition und der Zivilgesellschaft oder auf die Medien ausübe. Die Meinungsverschiedenheiten auch auf den Entwicklungsbedingungen der Drei-Meere-Initiative unter der politischen Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Polen auf dieser Ebene.



    Die Regierung hat dem Haushalt des Bildungsministeriums zusätzliche 20 Millionen Euro zur Finanzierung des nationalen Programms Sichere Bildung“ zur Verfügung gestellt. Das Geld wird für die Anschaffung von Laptops, medizinischer Ausrüstung und elektronischen Geräten wie Webcams und Tablets verwendet, sodass Lehrer ihren Unterricht online durchführen können, wo immer der epidemiologische Kontext dies erfordert. Am kommenden Montag beginnt in Rumänien ein neues Schuljahr.


    Die Regierung hatte in Frühling keine Möglichkeit, den wirtschaftlichen Einbruch in diesem Jahr zu vermeiden, da ihr Hauptziel darin bestand, die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu verringern, sagte Finanzminister Florin Cîţu auf einer Online-Konferenz. Ich habe die Verbrauchszahlen untersucht und dabei festgestellt, dass sich die Einzelhandelsumsätze dem Niveau vor der Pandemie annähern. Ich habe mir auch die Investitionen angesehen, da sie während der Krise gestoppt wurden. Wir haben einen positiven Gesamtbeitrag der Investitionen. Die Preise für den Monat August sind gesunken, die Inflationsrate liegt bei 2,7 %, gegenüber 4,1 % im letzten Jahr, dem damals höchsten Wert auf EU-Ebene“, so Florin Cîţu weiter. Der Finanzminister sagt, dass die Staats- und Regierungschefs der EU mit den Maßnahmen zufrieden sind, die unsere Regierung während der Gesundheitskrise eingeführt hat und die dazu beigetragen haben, sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch die Wirtschaft zu schützen.


    In Rumänien lag die durchschnittliche Zahl der
    Rentner im zweiten Quartal dieses Jahres bei über 5,1 Millionen, was einem
    Rückgang von tausend Personen gegenüber dem Vorquartal entspricht – gab das
    Nationale Statistikamt am Freitag bekannt. Die durchschnittliche monatliche
    Rente betrug 1.436 Lei (ca. 290 Euro). Nach Angaben des Statistikamts bedeutet
    dies eine Steigerung von 0,9% gegenüber dem Vorquartal.



    Die Europäische Union ist entschlossen, ein Post-Brexit-Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich zu erreichen, trotz erheblicher Divergenzen, die am Ende der mehrtägigen Verhandlungen immer noch bestehen, sagte der Chefunterhändler der EU für den Brexit, Michel Barnier. Der EU-Beamte warnte, Europa bereite sich auf jedwelches Ergebnis vor. Ein Hindernis auf dem Weg zu einem Abkommen ist das Protokoll über Nordirland, das vorsieht, dass diese britische Provinz auch nach dem Brexit weiterhin einige EU-Vorschriften einhalten muss, um keine Grenze zur Republik Irland, einem Mitglied der EU, zu errichten. Der Änderungsantrag Londons sieht jedoch ausdrücklich vor, dass einige Bestimmungen auch dann in Kraft treten, wenn sie gegen das Austrittsabkommen verstoßen. Die Europäische Kommission hat dem Vereinigten Königreich erlaubt, den Änderungsantrag bis Ende des Monats zurückzuziehen, wobei sie davor warnt, dass sie im Falle einer Ablehnung die Entscheidung vor Gericht anfechten würde. London hat das Ultimatum mit der Begründung abgelehnt, der Änderungsantrag bleibe bestehen.

  • Regierung ergreift Maßnahmen zum Schulanfang

    Regierung ergreift Maßnahmen zum Schulanfang

    Am Montag werden die meisten Schulen in Rumänien für ein neues Schuljahr geöffnet. Mit anderen Worten, sie befinden sich im grünen Szenario, das die physische Anwesenheit der Schüler in der Schule voraussetzt. Dies ist jedoch nicht der Fall in Bukarest, wo die epidemiologische Situation und die gro‎ße Zahl von Schülern in einer Klasse das gelbe Szenario durchgesetzt haben, bei dem ein Teil der Schüler zur Schule geht und die anderen von zu Hause aus online lernen. Es gibt Schulen in ganz Rumänien, die ihre Tore nicht für Schüler öffnen werden, da sie sich im roten Szenario befinden, was ausschlie‎ßlich Online-Unterricht bedeutet.



    Je nach Entwicklung der Pandemie können sich die Dinge zum Guten oder zum Schlechten ändern. Während des Sommers wurden täglich viele neue Fälle von Infektionen gemeldet, was die Sorgen von Eltern und Lehrern im Zusammenhang mit dem Beginn des neuen Schuljahres schürte. Die spezifischen Probleme, die durch das Virus hervorgerufen werden, überschneiden sich mit den chronischen Leiden des Bildungssystems.



    Eine der grö‎ßten Schwächen des Bildungssystems ist das Fehlen einer angemessenen Ausstattung. Die Behörden stehen nun unter Druck, die Situation zu verbessern. Die Regierung erhöhte den Haushalt des Bildungsministeriums um 20 Millionen Euro aus dem Haushaltsreservefonds zur Finanzierung des nationalen Programms Sichere Bildung“.



    Der Chef der Kanzlei des Premierministers Ionel Dancă erklärte, wie das Geld verwendet werden soll: Wir bewilligten das Geld, das für die Schulinspektionen notwendig ist, um Laptops, Sanitärmaterial und elektronische Geräte sowie Webcams und Tabletten zu kaufen, damit das Lehrpersonal den Unterricht online abhalten kann, wenn es die epidemiologische Situation erfordert”.



    Die Regierung verabschiedete auch ein Memorandum, das den Anschluss einer Anzahl von 3.150 Schulen an das Internet sowie einen Beschluss über die Beschäftigung von 500 Personen im voruniversitären Bildungssystem vorsieht, sowohl Lehrkräfte als auch nicht-lehrendes Personal. Die Situation wurde durch die gro‎ße Zahl der gemeldeten Pensionierungen geschaffen, da viele Lehrer, die älter als 60 Jahre waren, sich im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie für den Ruhestand entschieden. Die lokalen Behörden müssen medizinisches Personal im Schulgesundheitsamt einstellen, und das Gesundheitsministerium wird Geld für ihre Gehälter bereitstellen.



    Die oppositionelle Sozialdemokratische Partei wirft der Regierung vor, das neue Schuljahr unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitssicherheit nicht richtig vorzubereiten und die lokalen Behörden bei der Organisation des Unterrichtsprozesses nicht zu unterstützen, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verhindern.



    Der erste Vizepräsident der PSD Sorin Grindeanu: 4 Tage vor Schulbeginn ist die Regierung ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen, obwohl sie dies während des Sommers hätte tun können. In vielen Schulen gibt es keine Tabletts, keine Gesichtsmasken, keine Tests für die Lehrer und auch keine Lehrbücher“.



    Laut Grindeanu verfügen derzeit 26% der Schulen nicht über die Infrastruktur für einen Internetzugang. Wir erinnern daran, dass sich Rumänien im vollen Wahlkampf für die am 27. September anstehenden Kommunalwahlen befindet.

  • Drei Szenarien für das Unterrichtsjahr

    Drei Szenarien für das Unterrichtsjahr

    Die Regierung in Bukarest hat 175 Millionen Euro an europäischen Mitteln bereitgestellt, um den Beginn des neuen Schuljahres am 14. September vorzubereiten. Die jeweiligen Ortsbehörden werden dieses Geld verwenden, um Tablets, Schutzmasken und Sanitärcontainer für Schulen und Schüler zu kaufen. Mehr als die Hälfte der Summe – 100 Millionen Euro – ist für die Anschaffung von Tablets und digitalen Geräten für das E-Learning vorgesehen. Rund 500.000 Schüler sollen davon profitieren, sagte der Chef der Kanzlei des Premierministers, Ionel Dancă. Weitere 50 Millionen Euro werden die Kosten für Gesundheits- und medizinische Schutzausrüstung, einschlie‎ßlich Masken und Desinfektionsmittel, decken. Schlie‎ßlich werden 25 Millionen Euro für die Anschaffung mobiler Sanitärcontainer verwendet.



    Zu Beginn des zweiten Semesters des vorangegangenen Schuljahres wurden rumänische Schulen geschlossen, um die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie zu verhindern. Für einige Schülerinnen und Schüler, insbesondere in städtischen Gebieten, wurde der Unterricht online fortgesetzt. Diese Erfahrung veranlasste die Behörden, alle möglichen Varianten für dieses neue Schuljahr in Betracht zu ziehen.



    Die Behörden gehen von drei möglichen Szenarien aus: im sogenannen roten Szenario, dem schlimmstmöglichen, haben in einer Gemeinde in den letzten 14 Tagen mehr als drei Personen vje tausend EInwohner positiv auf das neue Coronavirus getestet. In diesem Fall werden die Schulen geschlossen und der Unterricht online fortgesetzt. Anfang August, als in Rumänien täglich mehr als 1000 Fälle von Infektionen gemeldet wurden, entfielen etwa 50 Orte auf dieses rote Szenario.



    Einige hundert Ortschaften fielen unter das gelbe Szenario, mit einem durchschnittlichen Infektionsrisiko von weniger als 3 Infizierten pro 1.000 Einwohner in 14 Tagen. In diesem Fall haben Grundschüler und Schüler mit bevorstehenden Prüfungen Vorrang und werden weiterhin die Schule besuchen. Für die anderen werden Online- und Präsenzunterricht abwechselnd angeboten.



    Die Szenarien werden entsprechend der lokalen epidemiologischen Situation laufend aktualisiert. Für jeden Landeskreis entscheidet der Notfallausschuss auf Antrag des Schulleiters und der Schulaufsichtsbehörde, ob die Schülerinnen und Schüler am Unterricht teilnehmen oder online lernen, sagt Gesundheitsminister Nelu Tătaru : Wir haben es den lokalen Behörden, den Schulaufsichtsämtern der Landeskreise und den Gesundheitsämtern überlassen, Szenarien und Standards an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen anzupassen. Wo immer möglich, wird Präsenzunterricht unter Beachtung der auferlegten Standards ausgerichtet. Besteht jedoch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, werden die beiden anderen Szenarien angewendet. Die Schule muss beginnen, denn die Kinder müssen zur Schule gehen. Sie haben bereits das halbe Jahr zu Hause verbracht, und ich denke, dass es eine Sozialisierung und einen direkten Kontakt zwischen Schülern und Lehrern geben muss.



    Nach dem grünen — also optimalen – Szenario ist weniger als eine Person pro 1.000 Einwohner infiziert und der Unterricht verläuft normal in den Schulen. In diesem Fall wird die Teilnahme am Unterricht zur Pflicht, sagte Bildungsministerin Monica Anisie.

  • Drei Szenarien zu Beginn des neuen Schuljahres

    Drei Szenarien zu Beginn des neuen Schuljahres

    In Rumänien beginnt das neue voruniversitäre Schuljahr am 14. September, aber der Unterricht wird nach drei Szenarien organisiert, die auf regionaler Ebene in Abhängigkeit von der Anzahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus pro tausend Einwohner in die Praxis umgesetzt werden. Präsident Klaus Iohannis kündigte nach Beratungen mit der liberalen Regierung am Mittwoch an, dass die Entscheidung über eine mögliche vollständige oder teilweise Schlie‎ßung von Schulen von den lokalen Behörden getroffen wird, wobei die meisten Kinder physisch in den Klassenzimmern anwesend sein werden.



    Klaus Iohannis: Das grüne Szenario bedeutet eine sehr geringe Anzahl oder gar keine Patienten in der betreffenden Ortschaft. Entgegengesetzt, das rote Szenario, wobei mehr als drei Personen pro tausend Einwohner am Tag im Durchschnitt in den letzten 14 Tagen infiziert wurden, bedeutet ein Katastrophenszenario, bei dem die Schüler nicht mehr in die Schule gehen und der Unterricht online stattfindet. Das gelbe Szenario, das sich zwischen den beiden befindet, bedeutet, dass die Kindergarten- und Grundschulkinder, sowie die Acht- und Zwölftklässler, die sich auf die Abschlussprüfung vorbereiten, zur Schule gehen und was den Rest der Klassen anbelangt, kommen, je nach Entscheidung der Schule, manche in die Schule und andere nicht, um Platz für eine ausreichende Distanzierung für diejenigen zu schaffen, die jeden Tag zur Schule gehen werden.“



    Die Bildungsministerin Monica Anisie sagte auch, dass die Schüler während des Unterrichts Schutzmasken tragen müssen, und wenn es die epidemiologische Situation erfordert, wird der Unterricht online fortgesetzt.



    Die oppositionellen Sozialdemokraten begrü‎ßten die Ankündigung der Eröffnung des neuen Schuljahres im September, wiesen aber darauf hin, dass sich Kinder und Lehrer bisher nicht im Besitz der von der Regierung versprochenen Tabletts und Computer für den Online-Unterricht befinden. PSD-Sprecher Lucian Romaşcanu sagt, dass die Behörden die medizinische Krise falsch verwaltet haben und fordert sie auf, ihre Versprechen einzuhalten:



    Die Tatsache, dass es keine Werkzeuge für den Fernunterricht gibt, ist ein gro‎ßes Problem, und wir hoffen, dass es keine Wiederkehr der Epidemie gibt, damit diese Werkzeuge auch nicht benötigt werden. Ich hoffe, dass das Ministerium bis zur letzten Stunde das tut, was getan werden muss, zumal da infolge des Verzichts auf das Hörnchen und Milch“-Programm genügend Mittel übrig geblieben sind, und je länger man das verzögert, desto mehr gefährdet man den Zugang der Kinder zur Bildung.“



    Der Nationale Studentenrat, die Vertretungsstruktur der Studenten, begrü‎ßte ebenfalls den Beschluss, die Art und Weise, wie die Kurse stattfinden sollen, festzulegen. Genauso die Nichtregierungsorganisation Rettet die Kinder Rumänien, die jedoch darauf hinweist, dass fast die Hälfte der rumänischen Studenten, 47 Prozent, während der durch die Pandemie verhängten Isolationsma‎ßnahmen nur begrenzten Zugang zu Bildung hatten, da sie weder über einen Tablet-PC noch über einen Computer verfügten.



    Die Bildungsministerin sagt, dass die Regierung das notwendige Geld für den Erwerb von 250.000 Tabletts für benachteiligte Kinder bereitgestellt hat und den Erwerb von 74.000 Laptops für über 1.100 Oberschulen vorbereitet.

  • Telcu-Plattform: Sommerschule für Bildung im ländlichen Milieu findet eingeschränkt statt

    Telcu-Plattform: Sommerschule für Bildung im ländlichen Milieu findet eingeschränkt statt

    Beim Zentrum für das Studium der Modernität und des Dorfumfelds gibt es kein Sommerloch. Unter den Stichworten Telciu 2020. Plattform für Bildung und Kultur“ setzt das Zentrum die künstlerischen und bildenden Programme für Kinder und Teenager im Zeitraum Ende Juli — Ende August in der siebenbürgischen Gemeinde Telciu im Landkreis Bistriţa-Năsăud fort. Die Gemeinde besteht aus vier Dörfern und einer Gesamtzahl von 6.200 Einwohnern. 2020 passt sich die Plattform mit einem neuen Format an die aktuellen Umstände an. Einzelheiten bekommen wir von der PR-Beauftragten Raluca Ţurcanașu:



    Leider sahen wir uns gezwungen, auf die Sommerschule zu verzichten, das war ein breit angelegtes Projekt von uns, bei dem jedes Jahr viele Gäste sowohl aus Rumänien als auch aus dem Ausland zusammenkamen. Angesichts der Coronavirus-Pandemie haben wir darauf verzichtet, denn das war weder für unsere Gäste noch für die Gemeinde gut. Wir machen jedoch mit unseren Tagungen weiter, die Zahl der Workshops mussten wir jedoch auf vier reduzieren. Bei jedem Workshop dürfen wir nur zehn Teilnehmer zusammenbringen, denen wir natürlich den nötigen Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhe anbieten. Alle Workshops finden im Freien statt. Die Events in Telciu finden mit der strengen Beachtung aller Sicherheitsma‎ßnahmen statt. Die Tagungen werden auch live auf Facebook und YouTube übertragen. Somit können unsere Gäste und Freunde des Zentrums Telciu mit einer klaren und spontanen Kommunikation rechnen. In den vorigen Jahren haben sie sich voller Enthusiasmus daran beteiligt und ihre Erfahrung mit uns geteilt. Unsere Gäste kamen aus allen Ecken Europas und aus Nordamerika.“




    Das Programm beginnt mit einem Theater-Workshop, Ende August halten die Organisatoren auch einen Anti-Bullying-Workshop und bis Ende Juli einen Workshop für kreatives Schreiben bereit. Wer sein Trickrepertoire ausbauen möchte, sollte zwischen dem 27. und dem 31. Juli am Jonglier-Workshop teilnehmen. Jonglage erfreut sich weltweit einer gro‎ßen Beliebtheit und Telciu bildet auch keine Ausnahme. 2019 hat der Workshop einen gro‎ßen Erfolg gefeiert und zahlreiche Gäste zusammengebracht. Ein Workshop für narrative Collage erwartet dieses Jahr seine Gäste zwischen dem 8. und dem 16. August.



    Im Jahr 2020 setzen die Organisatoren den Akzent auf Bullying. Laut dem UN-Kinderhilfswerk und dem UN-Sonderbeauftragten für Gewalt gegen Kinder gibt etwa jeder dritte Jugendliche in 30 Ländern an, online schikaniert worden zu sein, während jeder fünfte berichtet, dass er deshalb die Schule geschwänzt hat. Die Organisatoren bieten Workshops für Kinder und Teenager zwischen 7 und 16 Jahren an, wo sie lernen, wie man Einschüchterung und Belästigung erkennt und wie man sich dagegen wehren kann. Weil dieses Jahr die Events unter Sonderbedingungen stattfinden, spricht unsere Gesprächspartnerin in den folgenden Minuten über die Erwartungen der Organisatoren:



    Bislang haben sich fast 10 Kinder und Teenager für jeden Workshop angemeldet. Der Jonglier-Workshop und der Workshop für narrative Collage finden online statt. Wir hätten nie geglaubt, dass es möglich ist. Online können wir jeden dieser zwei Workshops, die so ein starkes Interesse wecken, zweimal anbieten. Die Teilnehmer, Lehrer, Kinder und Teenager in unserer Gemeinde, können es kaum erwarten.“




    Sich für seine Gemeinde einzusetzen und der Wunsch, mehr Chancengleichheit zu bieten, bilden die Grundlage der Plattform Telciu. Das kleine, aber enthusiastische Team von Telciu wei‎ß bescheid, dass solche Initiativen vor Ort wie ein Privileg angesehen werden. Während in Universitätszentren und Gro‎ßstädten solche Projekte als banal gelten, tragen sie im rumänischen Dorfumfeld eine gro‎ße Bedeutung. Das ist hauptsächlich auf die wirtschaftliche Migration zurückzuführen, die sich auf die Struktur der kleinen Gemeinden negativ auswirkt. 2020 sind zudem Unsicherheit und Angst vor der Zukunft stärker als je zuvor spüren.

  • Das Bildungsministerium erwägt Unterrichtsoptionen für das neue Schuljahr

    Das Bildungsministerium erwägt Unterrichtsoptionen für das neue Schuljahr

    Es bleiben weniger als zwei Monate bis zum Schulbeginn, aber aufgrund der Covid-19-Pandemie ist man noch nicht sicher, wie der Unterricht im Schuljahr 2020-2021 ablaufen wird. Auf dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation, mit der steigenden Zahl der Coronavirus-Infektionen, würde in Rumänien der Schulunterricht wahrscheinlich Online stattfinden. Das Bildungsministerium überprüft mehrere Varianten, und eine davon wäre die Abwechslung von Präsenzkursen und Fernkursen über das Internet. Die Bildungsministerin Monica Anisie sagte, die beste Option wäre, wenn das Gesundheitsministerium sie unterstützt, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen und die anderen den Unterricht Online verfolgen. Regelmäßig wechseln sich dann die Präsenz- und die Onlinegruppen ab, je nachdem, wie sich die Pandemie-Situation entwickelt. Die endgültige Entscheidung über den Unterricht wird von einer interministeriellen Gruppe getroffen, die auf Regierungsebene eingerichtet wurde.



    Die Online-Variante des Schulunterrichts wurde seit der Einführung des Notstands im Frühjahr 2020 angewandt, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus einzudämmen. Lehrer und Schüler mussten sich auf diese einzigartige Art der Ausbildung einstellen, damit der Bildungsprozess fortgesetzt werden konnte. Vertreter des Bildungsministeriums haben eingeräumt, der Online-Unterricht habe in städtischen Gebieten besser als auf dem Land funktioniert, vor allem aufgrund der unterschiedlichen technischen Möglichkeiten. Auch wenn Rumänien über eine sehr hohe Internetgeschwindigkeit verfügt, die diese neue Art des Unterrichts begünstigt, hat nicht jeder Schüler einen Internetanschluß.



    Infolgedessen verabschiedete das Bukarester Parlament ein Gesetz, laut dem das Bildungsministerium den Schülern und Lehrern die notwendige Infrastruktur bestehend aus Geräten und Internetanschluss zur Verfügung stellt, damit alle Beteiligten auf die virtuelle Schulbibliothek, auf die E-Learning-Schulplattform und auf andere genehmigte Bildungsplattformen zugreifen können. Die ersten Tablet-PC-Spenden haben bereits stattgefunden, und die Bildungsministerin sagte, dass bis zum Anfang des neuen Schuljahres die Frage der Geräte für den Online-Unterricht in allen benachteiligten Gemeinden gelöst werden sollte. Auch die Zivilgesellschaft und die Rumänisch-Orthodoxe Kirche beteiligen sich an diesen Aktionen.



    Neulich haben in Rumänien die nationale Bewertung nach der 8. Klasse und die Abiturprüfung nach der 12. Klasse stattgefunden, beide mit Einhaltung der speziellen Gesundheitsschutzmaßnahmen. Für diese Prüfungen waren die Schülerinnen und Schüler in der Schule anwesend, aber sie mußten Schutzmasken tragen und die soziale Distanz respektieren. Die Schüler, die Fieber hatten oder aus der Isolation gekommen waren, machten die Prüfungen unter speziellen Schutzbedingungen. Das Unterrichtspensum aus dem letzten Semester, das von der Covid-19-Pandemie betroffen war, wurde aus dem Prüfungsprogramm gestrichen. Die Bildungsministerin Monica Anisie bedankte sich bei den über 76.000 Lehrern, Schulleitern und Schulinspektoren, sowie bei den örtlichen Behörden für die tadellose Art und Weise, in der sie für die Sicherheit der Schüler sorgten. Monica Anisie gratulierte auch den Schülern und Eltern für die Art und Weise, wie sie sich an die neuen Herausforderungen angepasst haben.

  • Bildung der Zukunft: technologische Kompetenz vermitteln

    Bildung der Zukunft: technologische Kompetenz vermitteln

    Neun von zehn Eltern im städtischen Umfeld sind der Meinung, dass das Schulsystem in Rumänien die Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend auf eine berufliche Zukunft vorbereitet. Eine Umfrage unter rund 1.000 Internetnutzern ergab, dass Eltern nicht zufrieden sind, wie das System ihre Kinder für die Berufe der Zukunft vorbereitet, und dass sie in diesem Fall die Fächer aus der Curricula beseitigen würden, die sie für nutzlos halten — dafür würden sie neue einführen wollen, die nützlich für die Ausbildung zukünftiger Erwachsener sind. Persönliche Entwicklung und kreatives Denken sind wichtige Punkte, die über 70% der Eltern für die zukünftigen Jobs ihrer Kinder für notwendig halten.



    Andere Themen, die Eltern von ihren Kindern erwarten, sind gutes Benehmen, öffentliches Sprechen, Führung, exotische Fremdsprachen, Debatten oder kreatives Schreiben. Die Hälfte der Befragten glaubt, dass Roboter und Technologie die Arbeit von Menschen ersetzen und ihre Kinder in Zukunft in der IT arbeiten werden. Über ein Viertel der Befragten geht davon aus, dass die künstliche Intelligenz die Traumbranche für ihre Kinder sein wird, während weniger als 25% finden, dass Medizin, Bauwesen oder Unterhaltung interessante Bereiche für zukünftige Erwachsene abgeben.



    Der jüngste globale Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit, der vom Weltwirtschaftsforum veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und kritisches Denken im Bildungswesen zu den grö‎ßten Wettbewerbsnachteilen Rumäniens im Jahr 2019 gehören. Die Professorin Andreea Paul von der Wirtschaftsakademie in Bukarest fordert im Gespräch mit Radio Rumänien, dass das Land sich auf die Herausforderungen der Zukunft einstellen muss.



    Zuerst müssen wir zu dieser Realität stehen und darüber in einer objektiven und pragmatischen Form diskutieren. Wir sollten nicht nur klagen, sondern auch zu Taten schreiten. Wir sind weder sehr gut, noch sehr schlecht. Wir liegen irgendwo in der Mitte der Weltrangliste. Aber es gibt eben 50 Länder, die diesen Job besser machen als wir, manche sogar viel besser als wir. Die niedrigste Punktzahl von allen Wettbewerbsnachteilen erreichen wir beim sogenannten kritischen Denken in der Schule. Wie bringen wir unseren Kindern bei, die Frage WARUM zu stellen? Wie bringen wir sie dazu, ihr Umfeld, das Leben, die Fächer, den Stil der Menschen zu hinterfragen? Und vor allem: Welchen Mehrwert glauben sie, dieser Welt bringen zu können, im Vergleich zu früheren Generationen oder auch im Vergleich zu anderen Altersgenossen?“




    Im Zeitalter der digitalen Technologie braucht die Bildung der Zukunft neue Fähigkeiten und Kompetenzen, um den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt zu begegnen. Und um Schritt zu halten, muss Rumänien unter anderem seine traditionellen Lehrmethoden durch neue ersetzen und die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler sowie die Flexibilität des Denkens fördern. In Rumänien haben seit einiger Zeit einige Schulen intelligente Labors eingerichtet — die sogenannte SMART LAB 4.0. Diese enthalten interaktive Tafeln, 3D-Drucker und -Scanner sowie Bildungsroboter — doch die Umsetzung des Projekts setzt auch eine Lehrerausbildung voraus, gibt Andreea Paul zu bedenken, die an der Entwicklung dieses Projekts beteiligt ist:



    Kinder lernen extrem schnell, sie freunden sich schnell mit diesen intelligenten Maschinen an. Das Zeichnen mit einer 3D-Software ist so einfach wie das Zeichnen mit einem Bleistift auf einem Blatt Papier. Aber nicht dasselbe passiert mit den Lehrkräften. Die Hälfte von ihnen zweifelt uns an, aber die andere Hälfte versteht den Bedarf an digitaler und technologischer Kompetenz. Es geht um eine Fibel für die Zivilisation der Zukunft. Es ist genauso wichtig, digital und technisch alphabetisiert zu sein, wie Texte zu lesen, zu verstehen, was man schreibt, und einfache mathematische Operationen durchzuführen, kurz gesagt, also, funktional alphabetisiert zu sein.“




    Bei den jüngsten PISA-Tests, bei denen die für das persönliche, soziale Leben oder die Eingliederung in den Arbeitsmarkt erforderlichen Fähigkeiten bewertet werden, erzielten rumänische Schüler die schlechtesten Ergebnisse seit neun Jahren. Die Tests zeigen nicht unbedingt, was die Schüler wissen, sondern wie sie es schaffen, ihr Wissen in realen Situationen anzuwenden. Der Bericht zeigt auch, dass sich die Bildungsbedürfnisse der 15-Jährigen geändert haben und die Lehrer sich der Herausforderung der Intelligenz stellen müssen. Intelligente digitale Bildung ist erforderlich. Was das bedeutet, wei‎ß Andreea Paul:



    Es gilt, das Zusammenspiel intelligenter Maschinen zu verstehen. Und hier geht es um Computer, interaktive Tafeln, 3D-Drucker, Virtual-Reality-Brillen, 3D-Scanner und wie Sie in allen Bereichen, die in der Schule unterrichtet werden, davon profitieren können. Jedes Thema muss visualisiert werden. Dann kommt die virtuelle Realität. Mit einer VR-Brille wird man zum roten Blutkörperchen in den Venen, zum virtuellen Touristen im Weltall, man gleitet über die gro‎ße Wüste der Sahara, über die Chinesische Mauer, über den Amazonas — man kann überall auf dieser Welt sein. Wie lernt ein Kind Erdkunde und Physik? Wie lernt es Chemie, wenn es das Atom sehen kann — ein schwer vermittelbares Konzept?“




    Wichtig ist, sagt Professor Andreea Paul, dass die Kinder auch Fragen stellen können — und dass sie auch mal sagen dürfen: Herr Lehrer, ich bin mit Ihrer Aussage nicht einverstanden.“

  • Vorbereitungen für die nationalen Prüfungen

    Vorbereitungen für die nationalen Prüfungen

    Schüler der 8. und 12. Klasse dürfen ab Dienstag wieder in die Schule — die restlichen Jahrgänge haben nach wie vor Onlineunterricht. Denn am Ende der 8. bzw. der 12. Klasse werden landesweite Prüfungen geschrieben: eine Bewertung, bzw. Abitur. Diese Prüfungen gilt es nun vorzubereiten und dazu dienen die nächsten zwei Wochen, sagte Bildungsministerin Monica Anisie. Wichtig ist, dass die Anwesenheit nicht zwingend ist. Eltern können entscheiden, die Kinder zuhause zu behalten. Das macht besonders dann Sinn, wenn die Kinder selbst krank sind oder im Haushalt gefährdete Personen leben.



    Die nationale Bewertung am Ende der 8. Klasse findet ab dem 15. Juni statt, die Gymnasiasten schreiben ihre erste Klausur für die Abiturprüfung am 22. Juni. Neu ist diesmal, dass Schüler, die krank sind, sich für eine zusätzliche Prüfungsrunde registrieren lassen können.



    Die Prüfungen finden aufgrund der Pandemie unter speziellen Sicherheitsbedingungen statt. Schüler und Lehrer müssen zur Zulassung eine Körpertemperatur von unter 37,3 Grad haben. Wer Krankheitssymptome aufweist, wird zum Arzt geschickt. Schulbänke wurden so eingerichtet, dass ein 2m Abstand eingehalten wird. Maskenpflicht gilt überall. Laut Bildungsministerin Monica Anisie sollen Bänke und Sitze täglich desinfiziert werden, zudem werden separate Ein- und Ausgangswege für die Schüler eingerichtet — auf sozialen Abstand wird viel Wert gelegt.


    Vor dem Hintergrund der Pandemie gehen auch Universitäten unterschiedliche Wege bei der Aufnahmeprüfung. Ein neuer Rechtsrahmen wurde geschaffen, damit solche Prüfungen auch online abgelegt werden können, erläuterten Experten des Bildungsministerium — aber nicht alle Einrichtungen setzen auf solche Methoden oder sie tun es nicht zu 100%. Einige Unis bestehen darauf, die Kandidaten auch persönlich auf die eine oder die andere Weise bewerten zu können.


  • Nachrichten 02.05.2020

    Nachrichten 02.05.2020

    Die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus in Rumänien beträgt 755, nachdem weitere 11 Menschen gestorben sind. Das teilte die Gruppe für strategische Kommunikation am Samstag mit. Die Zahl der bestätigten Infektionen liegt bei 12.730, wobei über 4.500 Menschen genesen sind und 265 auf der Intensivstation liegen. Im Ausland haben sich fast 2.350 Rumänen infiziert, von denen 93 gestorben sind. Die Linienflüge von Rumänien nach Österreich, Belgien, der Schweiz, den USA, Gro‎ßbritannien, den Niederlanden, der Türkei und dem Iran werden weiterhin bis zum 14. Mai ausgesetzt. Eine Maschi ne der rumänischen Luftstreitkräfte brachte inzwischen 90.000 Schutzmasken von Rumänien nach Madrid. Diese Schutzmasken sind Teil der medizinischen Reserven Rumäniens für die COVID-19-Pandemie, die mit Mitteln aus dem 10-Millionen-Euro-Zuschuss der Europäischen Kommission über die Generaldirektion für europäische Katastrophenschutz- und humanitäre Hilfseinsätze erworben wurden.



    Die weltweite Zahl der Todesopfer durch COVID-19 liegt bei ungefähr 240.000, wobei 3,3 Millionen Menschen infiziert wurden, so die medizinische Fakultät der Johns Hopkins Universität. China, das Land, in dem die Epidemie ihren Anfang nahm, hat nur 1 Neuinfektion gemeldet. Die USA haben in den letzten 24 Stunden 1800 Todesfälle gemeldet, womit die Zahl der Todesopfer in diesem Land auf fast 65 Tausend gestiegen ist. In mehreren europäischen Ländern wie Spanien und Italien werden seit Samstag die Beschränkungen gelockert. Nach Angaben des Korrespondenten von Radio Rumänien in Rom werden am Montag in Italien 4,5 Millionen Menschen zur Arbeit gehen.




    Der rumänische Finanzminister Florin Citu hat angekündigt, dass er sich nächste Woche mit Vertretern der Tourismusindustrie treffen wird, um Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Branche zu besprechen. Der Reiseverkehr ist von der Coronavirus-Pandemie besonders schwer betroffen. Wie allen anderen Unternehmen bekommen auch Reiseunternehmen und Hotels im Rahmen des KMU-Invest-Programms Unterstützung, sie erhalten Zuschüsse für die Bezahlung von Kurzarbeit und dürfen einen Aufschub von Kreditrückzahlungen in Anspruch nehmen. Der Finanzminister sagte, dass jedoch abseits allgemeiner Ma‎ßnahmen die Tourismusunternehmen auch eine gezielte Unterstützung benötigen. Die Vertreter der Reisebüros sagen, dass die Branche allein am 1. Mai, dem Tag der offiziellen Eröffnung der Sommersaison an der Schwarzmeerküste, rund 60 Millionen Euro Ausfälle gehabt habe. Mehr als 30 Tausend Touristen verbrachten dort im vergangenen Jahr die Ferien zum 1. Mai.



    Natürliche Personen und Unternehmen in Rumänien, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, können gemä‎ß der Dringlichkeitsverordnung der Regierung einen Aufschub ihrer Ratenzahlungen bis Ende Mai beantragen. Ein diesbezüglicher Antrag sollte per E-Mail, telefonisch oder ausgedruckt gestellt werden. Bisher haben rund 260.000 natürliche Personen und 10.000 Unternehmen von dem Angebot Gebrauch gemacht. Die Banken in Rumänien haben etwa 1,5 Millionen Privat- und 100 Tausend betriebliche Kunden.




    Die rumänische Bildungsministerin Monica Anisie schlie‎ßt nicht aus, dass die Schulen auch im September geschlossen bleiben, und sagt, dass bis dahin alle Schüler Zugang zum Online-Lernen haben sollten. In einem Fernsehinterview sagte sie, das Bildungsministerium werde auch Video-Unterrichtsangebote vorbereiten. Der Unterricht wird in diesem Schuljahr in Rumänien mit wenigen Ausnahmen nicht wieder aufgenommen — Schüler der 8. und 12. Klasse sollen zwei Wochen lang für ihre Prüfungen lernen dürfen.




    Sportveranstaltungen werden auch in Zeiten der Pandemie ausgerichtet – jeder der 150 Teilnehmer eines 24-Stunden-Ultramarathons zugunsten autistischer Kinder läuft mindestens 100 km zu Hause, wie die Organisatoren der Veranstaltung heute in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur AGERPRES erklärten. Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettkampfs findet die Veranstaltung aufgrund der COVID-19-Epidemie nicht am Strand des Ferienortes Mamaia, sondern am Wohnort jedes Teilnehmers statt. Die Teilnehmer möchten Kinder mit Autismus finanziell unterstützen, die zu Hause isoliert sind und ihre Behandlung nicht fortsetzen können.

  • Schulen bleiben geschlossen

    Schulen bleiben geschlossen

    Am 11. März wurden in Rumänien Kindergärten, Schulen und Universitäten vorübergehend geschlossen, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Weil der Notstand verlängert wurde, ist auch die Wiedereröffnung der Bildungseinrichtungen verschoben worden — eine au‎ßerordentliche Ma‎ßnahme in au‎ßerordentlichen Umständen.



    Am Montag erklärte Präsident Klaus Iohannis, dass Schulen, Kindergärten und Unis vorerst zu bleiben und erst im September zu Beginn des neuen Schuljahrs öffnen werden. Sie bieten bis zu dem Zeitpunkt weiter Fernunterricht per Internet an. Das Bildungsministerium teilte mit, dass Schüler und auch Lehrer, die keinen Zugang zur nötigen Technik haben, von den Schulen und Schulämtern unterstützt werden — ihnen soll Lernmaterial ausgegeben werden. Ressortchefin Monica Anisie sagte, dass die Leistung der Schüler als Mittel von mindestens zwei Zensuren oder Bewertungen berechnet werde — zudem werden keine Klassenarbeiten mehr geschrieben und der nicht durchgenommene Stoff wird später nachgeholt.



    Ihr Haus werde für jede Disziplin Leitfäden entwickeln, versprach die Ministerin, so dass bestimmte Inhalte, die für dieses Schuljahr vorgesehen waren, nächstes Jahr vermittelt werden können. Doch die Schulen bleiben nicht über den ganzen Zeitraum für alle geschlossen. Am 2. Juni soll für die Schüler in der 8. und 12. Klasse zwei Wochen ein Vorbereitungsprogramm für die landesweite Mittelstufenbewertung bzw. für das Abitur starten. Dabei werde man besonders sorgfältig vorgehen, um Erkrankungen an Covid 19 zu vermeiden. Anisie gab auch die neuesten Prüfungstermine bekannt: “Die landesweite Bewertung beginnt am 15. Juni, die Abiturprüfung am 22. Juni mit den Klausuren, teilte die Ministerin mit. Berufsschulen und solche im dualen System werden Zulassungen auf der Basis von Projektarbeiten ausstellen.



    Eltern können ihre Kinder für die Schulvorbereitung — die sogenannte Null-Klasse — online anmelden. Dafür muss keine psychologische und körperliche Untersuchung mehr durchgeführt werden — Eltern oder Erziehungsberechtigte dürfen eidesstattlich das Kind als geeignet erklären und der jeweilige Kindergarten stellt eine Empfehlung aus.



    Universitäten bieten ihre Inhalte vor allem über das Internet an, Prüfungen werden online organisiert, wobei jede Uni ihre Pläne dem Ministerium zu melden hat. Ähnliche Ma‎ßnahmen wurden auch in Italien, Lettland, Portugal oder Ungarn ergriffen.