Tag: Gesundheitswesen

  • Das Veronica-Krankenhaus: Wenn der Staat versagt, springt die Zivilgesellschaft ein

    Das Veronica-Krankenhaus: Wenn der Staat versagt, springt die Zivilgesellschaft ein

     

     

    Am 26. Februar 2021 starb eine der vielen alleinerziehenden Mütter Rumäniens, die ihren Alltag finanziell unterbemittelt bestreiten müssen. Bei Veronica Popa wurde Krebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, aber sie hatte weder Ausweispapiere noch eine Krankenversicherung, so dass sie keine Behandlung erhalten konnte. Bis sie ihre Papiere in Ordnung bringen konnte, war Veronica bereits gestorben. Sie hinterließ fünf Kinder – und war Namensgeberin eines nach ihrem Tod entstandenen Fürsorgeprojekts, das seinesgleichen sucht.

    Die Geschichte von Veronica beeindruckte Pfarrer Dan Damaschin, Seelsorger in der Entbindungs- und Gynäkologie-Klinik „Cuza Vodă“ in Iași (Jassy), der vor dem Tod der Frau sein Bestes tat, um ihr zu helfen. Er will nun möglichst vielen Menschen helfen, die ärztliche Hilfe brauchen:

    Ich habe eigentlich eine medizinische Berufsausbildung gemacht und habe dann als Krankenpfleger gearbeitet, während ich gleichzeitig Theologie studierte. Dann habe ich in ländlichen Gemeinden, wo es keine medizinische Mindestversorgung gab, parallel als Pfleger gearbeitet und auch als Apotheker ausgeholfen, denn die Leute kamen ins Pfarrhaus, wo ich sogar eine Apotheke eingerichtet hatte. In Iași konnte ich in der Entbindungsklinik diese sozialmedizinische Erfahrung voll nutzen. Ich wollte, dass alle Mütter und ihre Kinder, die unter Armut und Schmerzen leiden, nicht nur zu essen bekommen und ein Dach über dem Kopf haben, sondern auch in der Lage sind, sich um ihre Krankheiten zu kümmern, denn von ihrem Wohlergehen hängt das Wohlergehen ihrer Kinder und – durch sie – der ganzen Gemeinschaft ab.

    Obwohl wir alle Krankenhäuser, Privatkliniken und medizinische Untersuchungseinrichtungen regelrecht angebettelt haben, mussten wir im Laufe der Jahre leider auch viele Niederlagen einstecken. Mütter mussten sterben, weil wir nicht genug Mittel hatten, weil wir nicht genug Zeit hatten, weil wir zu spät gekommen waren oder weil wir keine Leute hatten, die uns und den Müttern hätte helfen können, die Herausforderungen gemeinsam zu stemmen.“

     

    Pfarrer Dan Damaschin kam auf die Idee, einen Ort zu schaffen, an dem Mütter in Not nicht nur medizinisch betreut und unterstützt, sondern auch würdevoll behandelt werden. Nur ein kleiner Schritt war es dann von der Umwidmung eines verlassenen Hotels zur ersten sozialen Klinik in Rumänien, die ausschließlich für arme Menschen bestimmt ist.

    Veronica steht als Symbol für alle Mütter. Sie hat uns sozusagen aufgetragen, von der Idee zum Handeln überzugehen und auch den Standort zu bestimmen, an dem wir das Krankenhaus einrichten können. Und, ja, Ressourcen zu finden, um das Projekt durchstarten zu lassen. Wir überlegten uns, wie das Projekt heißen sollte, denn man will ja, dass der Name haften bleibt und eine Menge Energie bündelt.

    Sehr gute Freunde haben mir viele Namen aus dem Umfeld der klassischen Sprachen der Antike und auch aus dem englischen Sprachraum vorgeschlagen, die bei jungen Leuten sehr beliebt sind. Aber ich musste an Veronicas Kinder denken und daran, was sie für die Familie, für die Gemeinde, für die Kirche getan hat und schließlich dämmerte es mir: Auf keinen Fall geht ein anderer Name, Veronica muss in unserer Erinnerung bleiben, wir müssen uns von ihrem Namen inspirieren lassen. Und dann haben wir an Veronicas Namen festgehalten – ich betone erneut: Der Name steht als Symbol für jede Mutter, die für ihre Kinder ihre Karriere aufgibt, ihr Privatleben sehr oft hintanstellt und Entbehrungen in Kauf nimmt, um die Kinder glücklich zu machen und sie so aufzuziehen, dass sie großartige Menschen werden.“

     

    Die Arbeiten am Veronica-Krankenhaus – so Pater Damaschin weiter – begannen im Jahr 2021:

    Während der Pandemie sind mehrere Krankenhäuser regelrecht abgebrannt und die Menschen, die mit einer Lungenentzündung eingeliefert wurden, starben an Verbrennungen. Dies führte zu einer Änderung zahlreicher Vorschriften im Bereich der Brandschutz- und Katastrophenschutzgenehmigung, und wir sahen uns mit einem Projekt konfrontiert, das von Grund auf nach den neuen Gesetzen genehmigt werden musste, während unter uns gesagt in Bukarest von 20 Krankenhäusern nur eines über eine Genehmigung vom Katastrophenschutz verfügt.

    Wir mussten den Etat für dieses Projekt verdreifachen, so dass das Klinikgebäude ein Gebäude mit den höchsten Sicherheitsstandards ist, in dem wir alles Nötige eingebaut haben – angefangen am Dach, an der Isolierung, an den Fenstern – überall haben wir Brandsensoren und alle Arten von Hydranten im Wert von vielen, vielen Hunderttausend Euro eingebaut. Und wir haben eine Außentreppe, einen Aufzug und hocheffiziente Anlagen. Ob es sich gelohnt hat oder nicht, weiß nur Gott, aber wir wollten eben das Beste für unsere Mütter und haben es getan.“

     

    Die Veronica-Klinik wurde am 8. März dieses Jahres eröffnet und verfügt über fünf Stockwerke mit jeweils 250 m² Fläche. Im Erdgeschoss befindet sich eine Apotheke, in der arme Patienten kostenlos Medikamente erhalten, sowie die Abteilung für bildgebende Verfahren mit der bestmöglichen Ausstattung für Magnetresonanz und Computertomographie. Im ersten Stock befinden sich die Stationen für Kardiologie und Gynäkologie, die ebenfalls mit Hochleistungsgeräten ausgestattet sind, und im zweiten Stock die Abteilung für Familienmedizin und Spezialgebiete wie Innere Medizin, Diabetologie, Lungenheilkunde und Nierenbehandlung, führt Pfarrer Damaschin weiter aus.

    Im dritten Stock ist der Bereich der chirurgischen Spezialitäten und wir sind froh, dass wir auch eine zahnärztliche Abteilung haben, leider nur mit zwei Stühlen, aber mit einem zahnärztlichen Röntgenkabinett. Wir haben auch eine mikrochirurgische, eine HNO- und eine augenärztliche Abteilung. Und im vierten Stock haben wir die pädiatrische Station eingerichtet, wo wir auch Sprechzimmer für Neuropsychiatrie haben sowie die Kapelle Hl. Veronica, in der die Patienten geistlichen Beistand finden werden. Nicht zuletzt bekommen alle unsere Patienten eine warme Mahlzeit, denn die meisten dieser Menschen kommen zur Klinik, haben aber nicht einmal Geld für ein Brötchen; und so wollen wir ihren Aufenthalt nicht nur angenehm gestalten, sondern ihnen auch zeigen, dass sie ihr Vertrauen, ihre Gesundheit und ihre Würde zurückgewinnen können, wenn sie getröstet, verpflegt und behandelt werden.“

     

    Die künftigen festangestellten Mitarbeiter im Veronica-Krankenhaus werden von Spendengeldern bezahlt. Doch medizinische Fachkräfte sind bereit, ihr Fachwissen und ihre Erfahrung den Armen ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen. Das Geld für den Umbau des verlassenen Hotels in ein Krankenhaus und dessen Ausstattung stammt ausschließlich aus Spenden und Patenschaften aus Iași, aus ganz Rumänien und aus dem Ausland. Von den auf 4,5 Millionen Euro geschätzten Gesamtkosten wurden bereits mehr als 3 Millionen Euro ausgegeben.

  • Nachrichten 06.02.2024

    Nachrichten 06.02.2024

    Den Gewerkschaften des Gesundheitswesens wurde eine Gehaltserhöhung von 15 % zugesagt, die zu der 5 %igen Erhöhung hinzukommt, die zu Beginn des Jahres für die Beschäftigten des öffentlichen Sektors galt. Nach langen Verhandlungen mit Premierminister Marcel Ciolacu erklärte die Führung des Sanitas-Verbandes, dass die Gehälter in zwei Phasen, im März und im Juni, angehoben werden, wobei unklar ist, welche Personalkategorien von der Erhöhung profitieren werden und wann. Die Gespräche mit den Behörden werden nach Angaben der Gewerkschaften fortgesetzt.



    Außenministerin Luminița Odobescu ist am Montag nach Sofia gereist, wo sie Gespräche mit ihrer bulgarischen Amtskollegin Mariya Gabriel, Präsident Rumen Radev und Premierminister Nikolai Denkov führte. Ministerin Odobescu begrüßte die Fortschritte bei der Entwicklung von Infrastrukturprojekten von beiderseitigem Interesse, wie z. B. FastDanube oder der Bau einer neuen Donaubrücke, die die regionale Interkonnektivität erheblich verbessern sollen. Odobescu bekräftigte auch Rumäniens entschiedene Unterstützung für die EU-Erweiterung, sowohl auf dem westlichen Balkan als auch im Rahmen der Östlichen Partnerschaft, wo die Republik Moldau, die Ukraine und Georgien Fortschritte gemacht haben. Bei ihrem Treffen mit Präsident Rumen Radev hob Luminița Odobescu die Bedeutung der 2023 unterzeichneten strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und Bulgarien hervor.



    Rumänien wird die Republik Moldau weiterhin bei den Verhandlungen zum EU-Beitritt unterstützen, betonte Premierminister Marcel Ciolacu bei seinem Treffen mit dem neuen moldauischen Außenminister Mihai Popșoi. Der moldauische Außenminister traf in Bukarest mit seiner rumänischen Amtskollegen Luminița Odobescu zu einem offiziellen Besuch zusammen, dem ersten Auslandsbesuch seit seinem Amtsantritt. Auf der Tagesordnung der Gespräche standen neben der europäischen Integration der Republik Moldau auch Sicherheitsfragen und die Energievernetzung. Die Reformbemühungen der Republik Moldau sind sichtbar und werden geschätzt. Die Behörden in Chisinau haben Mut und politischen Willen bewiesen, Reformen in einigen der Schlüsselbereiche für die Integration in die Europäische Union direkt anzugehen, sagte Odobescu. Der Leiter der Diplomatie in Chisinau sagte, dass die beiden Länder eine aktive Verbindung aufrechterhalten werden: Die letzten zwei Jahre waren eine große Herausforderung für die Republik Moldau, aber auch eine Chance, sich auf dem Weg zur europäischen Integration positiv zu verändern. In diesem Prozess haben wir von der massiven Hilfe Rumäniens bei der Entwicklung, Modernisierung und Resilienz unseres Staates profitiert. Wir wissen diese solide und dauerhafte Unterstützung zu schätzen, fügte Popsoi hinzu.



    Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cîrstea hat das Viertelfinale des WTA 500-Turniers in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) erreicht, das mit einem Gesamtpreis von über 920 000 USD dotiert wird. Es war der erste Sieg in diesem Jahr für Cîrstea (26 WTA), die die Französin Caroline Garcia mit 6:7, 6:4, 6:4 besiegte. Die Rumänin trifft nun auf Maria Sakkari aus Griechenland (9 WTA). Cîrstea führt mit 2:1 gegen die Griechin, die das letzte Match in der zweiten Runde in Cincinnati mit 2:6, 6:3, 7:5 gewonnen hat.



    Das rumänische Herren-Poloteam hat am Montag in seinem ersten Spiel der Gruppe D bei der Weltmeisterschaft in Doha, Katar, mit 15:8 gegen Ungarn verloren. Unser Team wird als nächstes am 8. Februar gegen Kasachstan und am 9. Februar gegen Italien . Die Sieger jeder Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein, die zweit- und drittplatzierten Mannschaften spielen im Viertelfinale um den Einzug in die Playoffs, während die Letztplatzierten in einem Turnier um die Plätze 13 bis 16 antreten werden. Die vier besten Mannschaften qualifizieren sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Frankreich, Ungarn, Griechenland, Spanien, Japan, die USA, Australien und Südafrika haben bereits ihr Ticket für die diesjährigen Olympischen Spiele gebucht.

  • Nachrichten 31.01.2024

    Nachrichten 31.01.2024

    Die Beschäftigten von Hunderten von Gemeinden in Rumänien sind am Mittwoch in einen Warnstreik getreten. Sie sind mit der Höhe der Gehälter unzufrieden. Nach Angaben der Nationalen Gewerkschaft der Gemeinden und Städte in Rumänien haben sich fast 11.000 Beschäftigte in mehr als 800 Rathäusern im ganzen Land zu dem Protest bereit erklärt. Für den Fall, dass die Hauptforderung nicht positiv geklärt wird, haben die Beschäftigten in ländlichen Gemeinden und Kleinstädten für den 5. Februar einen Generalstreik angekündigt. Auch die Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen haben Protestaktionen geplant.


    Rumänien hat das Jahr 2023 mit einem Haushaltsdefizit von 5,68% des Bruttoinlandsprodukts abgeschlossen. Dabei war bei der Aufstellung des Staatshaushalts für das vergangene Jahr ein Wert von 4,4% berücksichtigt worden. Gleichzeitig ist das Defizit jedoch niedriger als die von der Europäischen Kommission in ihrer Herbstprognose prognostizierten 6,3%. Die Daten des Finanzministeriums zeigen, dass die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben fast 90 Milliarden Lei (18 Milliarden Euro) betrug.


    Mit 46 von 100 Punkten gehört Rumänien laut dem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International weiterhin zu den Ländern der Europäischen Union mit den schlechtesten Ergebnissen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung. Zu den Empfehlungen der Organisation für Rumänien gehören die Aktualisierung der Gesetzgebung zur öffentlichen Integrität, die Verbesserung der Transparenz von Organisationen und Entscheidungsprozessen sowie die Standardisierung und Klärung von Verwaltungsverfahren.


    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis ist diese Woche in Brüssel. Heute nimmt das Staatsoberhaupt an der von der Europäischen Kommission organisierten Gedenkfeier für Jacques Delors (1925-2023), ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission von 1985 bis 1995, und am Donnerstag an der außerordentlichen Tagung des Europäischen Rates teil. Hauptthema der Ratstagung ist eine Einigung auf Gemeinschaftsebene über die wichtigsten Elemente des Pakets zur Überarbeitung des mehrjährigen Finanzrahmens für den Zeitraum 2021-2027. Die wichtigsten Entscheidungen betreffen die Unterstützung der Ukraine in allen Dimensionen, einschließlich der militärischen Unterstützung durch die Europäische Friedensfazilität, die den Bedürfnissen der Ukraine entspricht. Klaus Iohannis wird sich nachdrücklich dafür einsetzen, dass die Ukraine eine der obersten Prioritäten auf der EU-Agenda bleibt.


    Der türkische Außenminister Hakan Fidan reist heute nach Bukarest zu einem Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegin Luminița Odobescu. Im Rahmen seines Besuchs in Rumänien wird der türkische Amtsträger auch von Premierminister Marcel Ciolacu und Senatspräsident Nicolae Ciucă empfangen. Zwischen dem 28. und 31. Januar hat Hakan Fidan Besuche in Albanien und Bulgarien geplant. Nach Angaben der türkischen Presse trifft er sich mit seinen Gesprächspartnern, um die bilateralen Beziehungen sowie die aktuellen regionalen und globalen Entwicklungen zu erörtern. Der Beamte aus Ankara trifft sich auch mit türkischen Geschäftsleuten und Vertretern der türkischen Gemeinschaft in den drei Ländern.


    Im vergangenen Jahr haben sich in Rumänien 4.500 schwere Verkehrsunfälle ereignet, bei denen nach Angaben der rumänischen Polizei mehr als 1.500 Menschen getötet und fast 3.600 weitere schwer verletzt wurden. Hinzu kommen etwa 400.000 kleinere Unfälle. Die Koalition für die Sicherheit im Straßenverkehr, der mehr als 35 Organisationen und Experten angehören, die sich für die Verringerung der Häufigkeit und Schwere von Verkehrsunfällen einsetzen, weist darauf hin, dass Rumänien bei den Verkehrsunfällen in der Europäischen Union führend ist und die Zahlen das Land zum Land der Unfälle pro Minute gemacht haben. Die Koalition schlägt unter anderem vor, die Verkehrspolizei nach dem Vorbild bewährter Verfahren in der Europäischen Union mit nicht gekennzeichneten Fahrzeugen auszustatten und ein automatisches System von Videokameras, auch in städtischen Gebieten, einzuführen, das mit automatischen Bußgeldern einhergeht.


    In Rumänien steigen die Temperaturen in den meisten Teilen des Landes leicht an. Der Himmel ist im Westen, Norden und in der Mitte unbeständig, sonst meist klar. Der Wind weht leicht und mäßig. Die Höchsttemperaturen reichen von minus 1 bis 12 Grad Celsius. Mittags 4 Grad in Bukarest.

  • Nachrichten 12.01.2024

    Nachrichten 12.01.2024

    Rumänien hat gute Chancen, eine wichtige Position auf europäischer Ebene einzunehmen – so Premierminister Marcel Ciolacu. Er sprach über die Möglichkeit, dass der Staatschef, Klaus Iohannis, nach dem möglichen Rücktritt des derzeitigen Präsidenten Charles Michel die Präsidentschaft des Europäischen Rates übernehmen könnte. Einem Szenario zufolge, das kürzlich in der Bukarester Presse kursierte, hätte Klaus Iohannis gute Chancen, das höchste europäische Amt zu übernehmen, da die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer versuchen würden, den ungarischen Premierminister Viktor Orban von der Übernahme des Amtes abzuhalten. Sollte Klaus Iohannis vor Ablauf seiner Amtszeit als rumänischer Präsident zurücktreten, würde die Verfassung Nicolae Ciucă, den Vorsitzenden der Nationalliberalen Partei, zum vorläufigen Staatsoberhaupt machen. In diesem Jahr finden in Rumänien Präsidentschafts-, , Parlaments- und Kommunalwahlen statt.



    In Rumänien setzen die Spediteure ihre am Mittwoch begonnenen Proteste fort. Dutzende von Lastwagen und Zugmaschinen bewegen sich mit geringer Geschwindigkeit auf der Ringstraße der Hauptstadt und blockieren den Verkehr, nachdem sie am Vortag auf mehreren Straßen im ganzen Land demonstriert hatten. Die Spediteure haben spontane Proteste gestartet, weil sie mit der Erhöhung der Straßenbenutzungsgebühren, aber auch mit der Erhöhung der Steuern und der Kraftstoffpreise unzufrieden sind. Ein spontaner Protest der Landwirte findet an der Zollstelle von Nadlac im Westen Rumäniens statt. Dutzende von Traktoren, Mähdreschern und landwirtschaftlichen Maschinen behindern den Verkehr an der Grenze. Einem Korrespondenten von Radio Rumänien zufolge bitten sie die Regierung um Hilfe gegen den unlauteren Wettbewerb durch Getreideimporte aus der Ukraine. Fahrer von mehr als 700 Lastwagen, Maschinen und Traktoren nehmen an Protesten in 12 Kreisen des Landes teil, deren Vertreter zu Gesprächen mit Ministerpräsident Marcel Ciolacu in die Regierung eingeladen wurden.



    Der Gouverneursrat der Rumänischen Nationalbank hat beschlossen, den Zinssatz bei 7% pro Jahr zu belassen. Dies ist das gleiche Niveau, das im vergangenen Jahr unverändert beibehalten wurde. Analysten hatten erwartet, dass die Zentralbank angesichts der Verlangsamung der Wirtschaft und des drastischen Rückgangs der Kreditvergabe eine erste Senkung dieses Indikators beschließen würde. Andererseits gab das Nationale Statistikamt bekannt, dass die jährliche Inflationsrate im Dezember leicht auf 6,61 % gesunken ist, gegenüber 6,72 % im November. Die für das gesamte Jahr 2023 berechnete durchschnittliche Inflationsrate sank im Vergleich zu 2022 ebenfalls von 13,8 % auf 10,4 %.



    Die Regierung in Bukarest hat unter starkem Druck des Gesundheitswesens beschlossen, mehr als 7.600 Stellen in unterbesetzten medizinischen Abteilungen zur Ausschreibung freizugeben. 2.500 davon sind für Ärzte vorgesehen, und 365 Personen können in Ambulanzdiensten eingestellt werden. Die Gesundheitseinrichtungen, die sich um die Ausschreibung der Stellen beworben haben, müssen unverzüglich mit den Einstellungsverfahren beginnen. Premierminister Marcel Ciolacu erklärte, das Budget des Gesundheitsministeriums sei um 40 % höher als im vergangenen Jahr. Er betonte, dass sich jede Einstellung in besseren Leistungen für die Patienten niederschlagen muss.



    Nach dem neuen Gesetz, das Präsident Klaus Iohannis vor kurzem verkündet hat, werden Rumänen im Ausland online Zugang zu konsularischen Diensten haben. Es sieht vor, dass von Rumänen angeforderte Dokumente den Begünstigten elektronisch oder per Kurierdienst zugestellt werden können. Die Dokumente können auch persönlich in den diplomatischen oder konsularischen Vertretungen abgeholt werden. Darüber hinaus werden die Konsularbediensteten in der Lage sein, elektronische Signaturen zu verwenden.



    Die neue Exekutive in Paris ist heute zum ersten Mal unter der Leitung von Gabriel Attal zusammengetreten, der mit 34 Jahren der jüngste Regierungschef in der Geschichte Frankreichs geworden ist. Das neue Kabinett wurde gestern bekannt gegeben: 14 Minister – 7 Frauen und 7 Männer. Die große Überraschung des aktuellen Teams ist Rachida Dati, die zur Kulturministerin ernannt wurde. Sie ist eine enge Vertraute des ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy und war während seiner Regierungszeit Justizministerin. Die republikanische Rechte schloss Frau Dati sofort aus ihren Reihen aus und bekräftigte ihre Entscheidung, in der Opposition zu bleiben. Zum Außenminister wurde Stéphane Séjourné ernannt. Dieser ist Vorsitzender der präsidialen Renaissance-Partei, Europaabgeordneter und Vorsitzender der Gruppe Renew Europe im Europäischen Parlament. Privat ist er der Partner von Premierminister Gabriel Attal, mit dem er vor einigen Jahren eine Lebenspartnerschaft einging.

  • Personalmangel im Gesundheitswesen: Regierung will Neueinstellungen ermögli

    Personalmangel im Gesundheitswesen: Regierung will Neueinstellungen ermögli

    Es ist nicht das erste Mal, dass die Bukarester Regierung ihre eigenen, gerade verabschiedeten Beschlüsse abändert. Ende letzten Jahres hatte die Exekutive im Rahmen eines drastischen Ma‎ßnahmenpakets zur Verringerung des Haushaltsdefizits angekündigt, dass Neueinstellungen im öffentlichen Dienst während des gesamten Jahres 2024 eingefroren würden. Nun stellt die Koalitionsregierung fest, dass im Gesundheitswesen ein dramatischer Personalmangel herrscht, und erwägt eine Freigabe von Tausenden von Stellen.



    Obwohl rumänische Ärzte in den letzten Jahren Gehälter erhalten haben, die mit denen in Westeuropa vergleichbar sind, wandern viele von ihnen weiterhin ins Ausland ab. Das führt — vor allem im ländlichen Bereich — zu immer mehr Gemeinden mit leerstehenden Arztpraxen. Und auch in Städten gibt es mittlerweile Krankenhäuser, die unter einem Mangel an Fachärzten leiden. Statistiken besagen, dass es nur in Bukarest und einigen anderen Universitätsstädten mit etablierten medizinischen Fakultäten — Cluj (Klausenburg), Târgu Mureș (Neumakrt), Iași (Jassy) und Craiova — genügend Ärzte gibt, während mehr als drei Viertel der Landkreise nicht über ausreichendes medizinisches Personal verfügen. Von Seiten der Opposition behauptet die USR, dass landesweit mehr als 20 000 Krankenschwestern und medizinisches Hilfspersonal sowie etwa 8 000 Ärzte fehlen.



    Landesweit würden rund 15 000 Ärzte fehlen, stellt hingegen Oana Sivache richtig, die Generaldirektorin des Amtes für Krankenhausverwaltung und medizinische Dienste in Bukarest. Ihr zufolge hätten die Sparma‎ßnahmen der Regierung sowohl zu Personalknappheit als auch zu ernsten Situationen für die Patienten geführt. Wir fordern das Gesundheitsministerium auf, den Notstand in Bezug auf den Personalmangel im System anzuerkennen und eine Methode für die Besetzung von Stellen im Gesundheitswesen für einen festen Zeitraum von einem Jahr zu entwickeln, ähnlich wie während der Pandemie“, sagt Sivache und bemängelt, dass die Regierung Entscheidungen getroffen habe, ohne die Realitäten zu kennen.



    Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) scheint sich an die immer wiederkehrenden Krisen in seinem Ressort und an die heftige Kritik seiner ärztlichen Kollegen gewöhnt zu haben. In seiner unaufgeregten Art äu‎ßerte er die Hoffnung, dass das Finanzministerium in dieser Woche die Regierungsanweisung für die Besetzung von Stellen sowohl in den Krankenhäusern unter der Obhut seines Ministeriums als auch in den Krankenhäusern auf Kommunalebene genehmigen wird. Im Gespräch mit Radio Rumänien eröffnete der Minister, dass es um mehrere tausend Stellen geht: in erster Linie handle es sich um Ärzte, einschlie‎ßlich derjenigen, die Ende letzten Jahres die Facharztprüfung abgelegt haben, sowie um Pflegepersonal und Hilfskräfte.



    Und auch der liberale Finanzminister Marcel Boloș, dessen Zustimmung erforderlich ist, um Neueinstellungen freizugeben, schätzt, dass das Problem noch in dieser Woche gelöst wird. Das letzte Wort hat allerdings der sozialdemokratischen Premierminister Marcel Ciolacu.

  • Mehr Geld und finanzielle Leistungen für Beschäftigte im Bildungs-und Gesunheitswesen

    Mehr Geld und finanzielle Leistungen für Beschäftigte im Bildungs-und Gesunheitswesen

    Die Bildungsministerin Ligia Deca kündigte auf ihrer Facebook-Seite an, dass (wir zitieren) “als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für die Arbeit, die sie jeden Tag leisten”, die Angestellten, die ein krankes Kind im Alter von bis zu 7 Jahren betreuen, von einer reduzierten Arbeitszeit profitieren werden, ohne dass dies Auswirkungen auf ihre Dienstzeit hat. Lehrer, die mit einem kranken Kind zu Hause bleiben müssen, erhalten zwei bezahlte freie Tage (nicht nur einen).



    Au‎ßerdem wird der Wert von Brillen oder Kontaktlinsen denjenigen Beschäftigten erstattet, die aufgrund ihrer Aufgaben am Computer arbeiten müssen. Die Möglichkeit, eine freie Stelle durch einen Arbeitsvertrag zu besetzen, wird ebenfalls geregelt, bis die Stelle im Rahmen eines Auswahlverfahrens besetzt wird. Und der Tag des Lehrers, der jährlich am 5. Juni begangen wird, wird für das Bildungspersonal arbeitsfrei sein. Diese Leistungen, so Ligia Deca, werden zusätzlich zu den Gehaltserhöhungen gewährt, die die Lehrkräfte in der nächsten Zeit erhalten werden. Wir erinnern daran, dass die Lehrkräfte mehr als drei Wochen lang in einen unbefristeten Streik getreten sind.



    Vor dem Hintergrund eines unterfinanzierten Bildungssystems, das den eher uninspirierten Entscheidungen der Minister unterschiedlicher politischer Couleur ausgeliefert ist, haben die Lehrer Ende Mai beschlossen, dass es an der Zeit ist, ihre Beschwerden vorzubringen, die sich vor allem auf die Gehälter, aber auch auf den Status der rumänischen Lehrer im Besonderen und das Bildungswesen in Rumänien im Allgemeinen beziehen. Und das trotz der Verabschiedung neuer Gesetze, die – so sagen diejenigen, die sie verfasst und verabschiedet haben – Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Bildungswesens machen würden.



    Finanziell besser entlohnt als die Lehrer, auch vor dem Hintergrund der nicht allzu weit zurückliegenden Covid-19-Pandemie, werden ab dem 1. August auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen mehr verdienen. Die Gewerkschaft “Sanitas” hat angekündigt, dass die Krankenschwestern und Assistenten zusätzlich zu den bereits ausgehandelten und erreichten Rechten eine monatliche Vergütung von 500 Lei (umgerechnet 100 Euro) für Bereitschaftsdienst erhalten und für die Tage, an denen sie am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten, zusätzlich 100 Lei (20 Euro). Die Ärzte erhalten 500 Lei für die zusätzlichen Bereitschaftsschichten. Alle Beschäftigten des Systems werden zudem Urlaubsgutscheinen kommen. Auch die Einstellung von Personal wird wieder aufgenommen: in der nächsten Zeit sollen 4.000 Stellen und in der darauf folgenden Zeit weitere 10.000 Stellen ausgeschrieben werden.

  • Nachrichten 08.06.2023

    Nachrichten 08.06.2023

    Die Regierung in Bukarest hat ein Memorandum verabschiedet, das die Anhebung der Einstiegslöhne im Lehrwesen in Aussciht stellt. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund der Verhandlungen mit den Gewerkschaften und des Generalstreiks an Schulen und Gymnasien seit dem 22. Mai getroffen. Der liberale Premierminister Nicolae Ciuca versicherte, dass das Grundgehalt eines angehenden Lehrers auf das Niveau des durchschnittlichen Bruttogehalts angehoben wird, wie von den Gewerkschaftern gefordert. Unterdessen setzen die Lehrkräfte ihren Streik fort, da sie mit dem von der Regierung vorgelegten Angebot unzufrieden sind.



    Die größte Gefahr für rumänische Kinder sei die übermäßige Nutzung von Technologie und Internet, sagen rumänische Eltern laut einer Studie des Unternehmens Reveal Marketing Research. Laut derselben Untersuchung zählen auch zu viele Bildschirme und Gewalt in den Medien zu den Gefahren, denen die Kinder ausgesetzt sind. Unfälle und andere Verletzungen gehören auch dazu. Als Schutzmaßnahmen nannten die Eltern in Rumänien Gespräche und Aufklärung über Online-Sicherheit sowie weniger im Internet verbrachte Zeit. Schließlich sagen die Eltern, dass Kinder mehr Zeit im Freien verbringen und ständig überwacht werden sollten und dass Inhalte aus dem Internet gefiltert werden müssten.



    Beschäftige aus dem Gesundheitswesen haben am Donnerstag in Bukarest für höhere Gehälter des Pflegepersonals demonstriert. Darüber hinaus versammelten sich auch Gefängniswärter und ehemalige Soldaten vor dem Sitz der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien, um zu protestieren. Die Föderation der Gewerkschaften der nationalen Verwaltung der Strafvollzugsanstalten verurteilt die Einmischung Brüssels in die inneren Angelegenheiten Rumäniens. 
Sie beschuldigt die EU-Kommission, das rumänische Parlament zu zwingen, das Gesetz über die Pensionierung von Militärpersonal zu ändern. Andernfalls droht die EU Bukarest mit der Streichung von 1,4 Milliarden Euro aus den EU-Fonds.



    Rumänien verzeichnete im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Wirtschaftswachstum von 2,3% im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2022. Dies geht aus Daten hervor, die am Donnerstag vom Nationalen Statistischen Institut veröffentlicht wurden. Wachstummotoren waren Einzelhandel, Transport und Logistik sowie das Baugewerbe. Nach Schätzungen der Weltbank wird die rumänische Wirtschaft um 2,6% steigen. Der IWF korrigierte seine Prognose für das Wachstum der rumänischen Wirtschaft im Jahr 2023 von 3,1 auf 2,4 % nach unten.



    Rumänen zählen zu den aktivsten Ausländern auf dem spanischen Immobilienmarkt, wie aus einem Bericht der Union der spanischen Notare hervorgeht. 10% der rumänischen Staatsbürger in diesem Land besitzen laut der zitierten Quelle eine Wohnung. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres verzeichnete Spanien eine Rekordzahl an Immobiliengeschäften. 50 % der rumänischen Käufer leben in Spanien, wo sie eine Wohnung gekauft haben, um keine Miete mehr zahlen zu müssen. Die restlichen 50 % der Rumänen wohnen in anderen Ländern der Welt, insbesondere in Rumänien, und wollten nur in Immobilien investieren. Die Rumänen zahlten im Durchschnitt 1064 Euro pro Quadratmeter, während die Marokkaner in Spanien nur 630 Euro zahlten.

  • Rückblick auf die Ereignisse vom 22.05. – 26.05.2023

    Rückblick auf die Ereignisse vom 22.05. – 26.05.2023


    Die politische Rotation wird vertagt, der Streik läuft weiter.



    Das Protokoll für den Regierungswechsel sah vor, dass der liberale Ministerpräsident Nicolae Ciucă sein Mandat am 26. Mai abgibt. Am Vortag erklärte er, dass er zurücktreten werde, auch wenn die Verhandlungen mit der PSD und der UDMR über die Leitung der Ministerien nicht abgeschlossen seien. In letzter Minute wurde die Regierungsumbildung verschoben, bei der der PSD-Vorsitzende Marcel Ciolacu Ministerpräsident werden sollte. Grund dafür ist der Streik im Lehrwesen. Wir sind übereingekommen, dass ich mein Mandat nicht abgeben werde, solange diese Probleme nicht gelöst sind, und dass ich weiterhin die Verantwortung für das Amt des Premierministers tragen werde. Ich hoffe, dass wir auf diese Weise die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir in kurzer Zeit den Rotationsplan der Koalition umsetzen können“, erklärte Nicolae Ciucă dann am Freitagmorgen. Gleichzeitig appellierte er an die Vernunft der Lehrer, da die Regierung nicht für die finanziellen Auswirkungen einer einseitigen Maßnahme verantwortlich sein könne. In der vergangenen Woche fanden mehrere Gespräche zwischen Vertretern der Regierung und der Bildungsgewerkschaften statt, die auch die Straßenproteste wieder aufleben ließen. In mehreren Städten im ganzen Land organisierten Beschäftigte Kundgebungen und Protestmärsche, weil sie mit den von den Behörden erhaltenen Angeboten unzufrieden waren. Auch Mitglieder der Gewerkschaft des Gesundheitswesens protestierten. Sie kündigten für den 8. Juni einen zweistündigen Streik an, gefolgt von einem Generalstreik am 15. Juni. Den Gewerkschaften zufolge wird das Gesetz nicht vollständig umgesetzt. Es gibt immer noch Kategorien von Beschäftigten, die nicht ihre vollständigen Gehaltsansprüche erhalten haben.




    Deutschland bekräftigt seine Unterstützung für den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum.



    Seit Langem vertritt Deutschland die Ansicht, dass Rumänien seinen Platz im Schengen-Raum habe, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Staatsbesuch in Bukarest auf Einladung seines Amtskollegen Klaus Iohannis sagte. Ich hoffe, dass wir durch unsere Unterstützung der gemeinsamen europäischen Anstrengungen zur Stärkung der inneren Sicherheit und des Schutzes der EU-Außengrenzen den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum vollenden können“, so der rumänische Präsident weiterhin. Die beiden Staatsoberhäupter führten Gespräche über die Erweiterung der politischen, sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Sie übermittelten Botschaften der Solidarität und Unterstützung für die Ukraine und die Republik Moldau. Der Donnerstag und Freitag waren für Besuche in der zentral rumänischen Stadt Sibiu (Hermannstadt) und der im Westen des Landes gelegenen Stadt Timișoara (Temeswar) vorgesehen, wozu auch Treffen mit Vertretern der deutschen Minderheit gehörten.




    Auf der Tagung des Rates für Auswärtige Angelegenheiten in Brüssel



    Rumänien wurde bei der Tagung des Rates Auswärtige Angelegenheiten“ in Brüssel durch den Verteidigungsminister Angel Tîlvăr vertreten. Der Minister sagte in einem Interview mit Radio Rumänien, dass die Diskussionen zu einer stärkeren Kohäsion zwischen der EU und der NATO geführt hätten. Im Bereich der Verteidigung gebe man nicht aus, sondern investiere, und Rumänien habe dies verstanden – so Angel Tîlvăr. Der aktuelle Sicherheitskontext zeigt, dass es notwendig war, das Budget für die Streitkräfte in den vergangenen sechs Jahren auf 2 % zu erhöhen. Durch die 2,5 Prozent, die in diesem Jahr für die Verteidigung zur Verfügung stehen, können wir zusätzlich zu den Hightech-Ausrüstungen und -Fähigkeiten neue kaufen oder herstellen. Die Armee kommt den Erwartungen der Bürger entgegen, die Frieden, Berechenbarkeit und Stabilität erwarten.“




    Wirtschaftslage Rumäniens im Blick der Europäischen Kommission



    Die Europäische Kommission lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftliche Lage Rumäniens, das derzeit das einzige EU-Land ist, gegen das ein Verfahren wegen übermäßiger Defizite läuft. Nach Ansicht der Brüsseler Beamten sollte Rumänien sein Defizit bis zum nächsten Jahr auf unter 3 % reduzieren. Die EU-Kommission empfiehlt der Regierung, die Maßnahmen zur Unterstützung der Energieausgaben zu reduzieren und die Einsparungen zum Abbau des öffentlichen Defizits zu verwenden. Eine weitere Empfehlung lautet, eine wirksame Regierungsführung zu gewährleisten und die Verwaltungskapazitäten zu stärken, um eine kontinuierliche und schnelle Umsetzung des Konjunkturprogramms zu ermöglichen. Rumänien hat sechs Monate Zeit, um die von Brüssel aufgeworfenen Fragen zu den von ihm nicht erreichten Zielen des nationalen Konjunktur- und Resilienzplans zu beantworten. Derzeit seien Verträge im Wert von 26 Milliarden Euro abgeschlossen worden.




    EGMR-Urteil gegen Rumänien



    Rumänien muss Gesetze verabschieden, die gleichgeschlechtliche Paare anerkennen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Rumänien verurteilt, weil es sich weigert, solche Verbindungen rechtlich anzuerkennen. Damit wurde eine Sammelklage von 21 gleichgeschlechtlichen Familien abgeschlossen, die vor vier Jahren eingereicht worden war. Die rumänische Regierung hat die Homosexualität im Jahr 2011 als Straftat entkriminalisiert, Jahrzehnte später als andere EU-Länder. Mehrere Gesetzesvorschläge, um gleichgeschlechtliche Paare in die zivilen Partnerschaften einzubeziehen, scheiterten.

  • Nachrichten 18.05.2023

    Nachrichten 18.05.2023

    Rumänien und das Vereinigte Königreich haben einen gemeinsamen Aktionsplan zur Bekämpfung des Menschenhandels unterzeichnet. Vertreter der beiden Regierungen kamen dafür am Donnerstag in Bukarest zusammen. Das Dokument ist Teil einer Strategie der Exekutive, die vor zwei Jahren entworfen worden war. Einerseits will Bukarest rumänischen Menschenhändlern das Handwerk legen und gleichzeitig sollen Opfer sicher und freundlich behandelt werden, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Unterzeichnung des Aktionsplans sei ferner Ausdruck der Sorge der rumänischen Regierung um ihre schutzbedürftigen und gefährdeten Bürger, die in Rumänien oder in einer der größten Auslandsgemeinschaften im Vereinigten Königreich leben. Es sei unerlässlich, dass man sich weiterhin entschlossen für die Bekämpfung dieser Geißel einsetze, sagte Ministerpräsident Nicolae Ciucă. Man müsse die Fähigkeit und Bereitschaft haben, dieses Problem an allen drei Fronten anzugehen: Prävention, Bekämpfung und Schutz der Opfer (…) Seine Botschaft sei ganz klar, erklärte Ciucă abschließend. Menschenhandel ist eine Form der Kriminalität, für die die rumänische Regierung keine Toleranz kennt, so der Regierungschef.



    Angesichts externer Ungleichgewichte braucht Rumänien eine Kombination aus Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen, so eine Analyse der Weltbank. Zu den politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Haushaltslage gehören die Ausweitung der Steuerbemessungsgrundlage, die Stärkung der Finanzämter, das Vorantreiben wichtiger Reformen bei den öffentlichen Renten und Löhnen sowie die Reduzierung ineffizienter Ausgaben. Die Stärkung des öffentlichen Investitionsmanagements würde dazu beitragen, erhebliche verfügbare europäische Mittel freizusetzen und kritische Bereiche mit Rückstand in Rumänien zu verbessern, wie das Gesundheits- und Bildungssystem, die Reform der staatlichen Unternehmen und die Infrastruktur. Dies wiederum würde das Produktivitätswachstum fördern und die Wettbewerbsfähigkeit Rumäniens verbessern, was sich positiv auf die außenwirtschaftliche Position des Landes auswirken würde. Die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte Rumäniens hatten in letzter Zeit zugenommen. Seit 2018 hat das Land einen Anstieg des Zwillingsdefizits – des Haushalts- und des Leistungsbilanzdefizits – in Verbindung mit einer expansiven Finanzpolitik zu verzeichnen. Die beiden großen externen Schocks, zunächst die Pandemie und dann der Krieg, haben diese Ungleichgewichte weiter verschärft.



    Die Beschäftigten des rumänischen Gesundheitswesens kündigen für den 8. Juni eine Protestkundgebung in Bukarest und für den 1. Juli einen Generalstreik an, wie ein Gewerkschaftsbund der Branche mitteilt. Ihre Vertreter fordern menschenwürdige Arbeitsbedingungen und die Umsetzung des mit dem Gesundheitsministerium vereinbarten Gesetzentwurfs zur Entlohnung. Der Entwurf würde die Neueinstufung aller Beschäftigten des öffentlichen Gesundheitswesens, angefangen bei den Krankenschwestern und -pflegern, in der Lohntabelle und die Möglichkeit einer Einkommenserhöhung für die Beschäftigten gewährleisten. Gleichzeitig fordern die Gewerkschafter, dass die Zulagen für die Arbeitsbedingungen des Hilfspersonals (Krankenschwestern, Pfleger, Krankenträger), der Verwaltung und des Gesundheitspersonals an die Grundgehälter gekoppelt werden. Ferner sollen Schichtzulagen und die Zulagen für die Arbeit an gesetzlichen Feiertagen an die Grundgehälter gekoppelt werden, die für alle Kategorien des Personals gezahlt werden. Weitere Forderungen sind die Bezahlung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes zum Stundensatz des Grundgehalts, die Angleichung des Wertes der Verpflegungszulage an den Mindestlohn und ihre Streichung aus der Berechnung der Obergrenze für Zulagen, die Freigabe von Stellen im öffentlichen Gesundheitswesen und die Anhebung des Anteils der Gesundheitsausgaben am BIP auf den EU-Durchschnitt.



    Präsident Klaus Iohannis hat die Chefs der beiden Regierungsparteien zum schnellen Abschluss der Verhandlungen über die Verteilung der Ministerposten nach dem Wechsel der Premierminister aufgefordert. Er rechne damit, dass die verfassungsrechtlichen Verfahren zur Bildung der neuen Regierung unter der Führung des Sozialdemokraten Marcel Ciolacu in der nächsten Woche beginnen werden, während der derzeitige liberale Premierminister Nicolae Ciucă am 26. Mai zurücktreten wird. Die Koalitionsgespräche konzentrieren sich auf die Reduzierung der Anzahl der Ministerien und die sozialen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die der neue Premierminister und die Regierung in den nächsten eineinhalb Jahren bis zu den Parlamentswahlen umsetzen werden.



    Sieben rumänische Filme nehmen an der internationalen Messe Marché du Film Cannes teil, die vom 16. bis 24. Mai veranstaltet wird – das gab das Ministerium für Unternehmertum und Tourismus in Bukarest am Donnerstag bekannt. Laut einer Pressemitteilung ist der Marché du Film im Zuge des berühmten Filmfestivals an der Croisette einer der wichtigsten Treffpunkte der internationalen Film- und Medienindustrie. Er ist ein Marktplatz für die Vermarktung von Filmen und audiovisuellen Inhalten, aber auch eine Plattform für Innovation und Wandel. Rumänien ist mit einem nationalen Stand vertreten, und während der Messe werden dem Fachpublikum sieben Film-Vorführungen präsentiert, wodurch die Sichtbarkeit der rumänischen Filmindustrie erhöht werden soll. Die rumänische Produktion Die Ziege und ihre drei Kinder wurde bereits von einer Video-on-Demand-Plattform erworben und vertrieben.

  • Gesundheitswesen: Proteste gegen Aussetzung der Lohnerhöhungen

    Gesundheitswesen: Proteste gegen Aussetzung der Lohnerhöhungen

    Die Kundgebung in Bukarest wurde vom Gewerkschaftsbund Solidaritatea sanitară“ (in etwa: Solidarität für Gesundheit“) koordiniert, dem etwa 25.000 Angestellte im Gesundheitswesen angehören. An den Protesten beteiligten sich alle möglichen Arbeitnehmer-Kategorien — von Ärzten und Pflegern bis zu Buchhaltern und technischem Personal. Grund der Unzufriedenheit ist die vor zwei Jahren von der damaligen Regierung versprochene — und seitdem mehrmals hinausgezögerte — Lohnerhöhung im Bereich. Die Umsetzung des entsprechenden Gesetzes von 2017 wäre zuletzt im Mai 2021 fällig gewesen — doch sie wurde erneut vertagt. Mehr noch, sagen die Protestler — auch im nächsten Jahr gebe es kaum Perspektiven für eine Lohnerhöhung, und die Regierung mache sogar einen Rückzieher, indem jetzt nur noch von einem Viertel des ursprünglich versprochenen Quantums die Rede ist. Daniel Bulboacă ist Vizepräsident der Gewerkschaft Solidaritatea Sanitară“ und macht seinem Ärger Luft:



    Wir haben seit 2017 ein neues Entlohnungsgesetz, das einfach nicht umgesetzt wird. Wir fordern nichts anderes als die uns zustehenden Rechte, keines Extras oder Boni. Im Januar 2021 wäre eine erste stufenweise Lohnerhöhung fällig gewesen — nichts ist geschehen. Für 2022 sind technisches und Verwaltungspersonal von der Lohnerhöhung ausgenommen, während Bauarbeiter im Gesundheitswesen, Pfleger, Krankenträger und Putzkräfte nur ein Viertel der versprochenen Lohnerhöhung erhalten. Also nur ein Teil der Angestellten erhält die ihnen zustehende Lohnerhöhung, und auch die ist auf ein Viertel gekürzt.“



    Die Protestierenden sind gestern durch ganz Bukarest marschiert und haben vor dem Regierungsgebäude, dem Parlament und dem Präsidentenpalast Kundgebungen veranstaltet. Gabriel Predica, ein weiterer Vizepräsident der Gewerkschaft Solidaritatea Sanitară“, sagte in einem Interview mit Radio Rumänien, dass die ausgesetzten Lohnerhöhungen nur die Spitze des Eisbergs seien — die Probleme im Gesundheitswesen würden viel tiefer sitzen und von weither kommen:



    Wir haben es mit einem von Grund auf ungerechten Entlohnungssystem im Gesundheitswesen zu tun. Es ist im Grunde ein Ausdruck der Undankbarkeit gegenüber den Angestellten und ihrer Leistung. Und wenn ich Angestellte sage, so meine ich absolut alle Personal-Kategorien, also Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, Krankenträger, technisches und Verwaltungspersonal — sie alle waren in den letzten zwei Jahren sehr engagiert im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie.“



    Bereits seit 2010 sei die Lohnpolitik im öffentlichen Bereich von Hinauszögerungen und Vertagungen geprägt, führte der Gewerkschafter weiter aus, und das habe zu Frustrationen und sogar Streit zwischen unterschiedlichen Arbeitnehmer-Kategorien geführt, denn weder das alte noch das neue Entlohnungsgesetz sei jemals vollständig umgesetzt worden.

  • Soziale Proteste: Gewerkschaften setzen Regierung unter Druck

    Soziale Proteste: Gewerkschaften setzen Regierung unter Druck




    Am gestrigen Montag haben die Eisenbahner einen spontanen Streik gestartet und damit den Zugverkehr für mehrere Stunden lahmgelegt. Tausende Reisende mussten stundenlang in den auf der Strecke stehengebliebenen Zügen ausharren, weitere über ein Hundert Züge blieben in den Bahnhöfen. Die Unzufriedenheit der Eisenbahner steht im Zusammenhang mit dem 2020 im Parlament verabschiedeten Statusgesetz ihrer Branche, das Gehaltserhöhungen und weitere Rechte für die Angestellten der rumänischen Eisenbahn (CFR) hätte bringen müssen — die Regierung hatte unlängst die Umsetzung des Gesetzes zum dritten Mal vertagt. Nach Verhandlungen zwischen dem Verkehrsministerium und den Gewerkschaften der Eisenbahner hat man sich auf eine Gehaltserhöhung um 10% beginnend mit dem 1. Januar 2022 geeinigt.



    Ebenfalls am Montag haben die Lehrergewerkschaften eine Kundgebung vor dem Regierungsgebäude veranstaltet. Auch sie fordern eine Gehaltserhöhung und beklagen generell die chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens. Bis Mittwoch werden an rumänischen Schulen Warnstreiks veranstaltet, die hierzulande als japanische Streiks“ bezeichnet werden. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Streikenden sich ein Band um den Arm wickeln und Dienst nach Vorschrift oder in verlangsamter Form machen. Darüber hinaus führen die drei Dachverbände der Lehrergewerkschaften eine Abstimmung in allen Bildungseinrichtungen durch, womit entschieden werden soll, ob im Januar weiterhin Warnstreiks stattfinden oder der Generalstreik ausgerufen werden soll, falls die Regierung bis dahin die versprochenen Gehaltserhöhungen nicht umsetzt.



    Auch im Gesundheitswesen brodelt es gehörig. Der Gewerkschaftsbund Sanitas will ab Mittwoch einen unbegrenzten Warnstreik ausrufen — auch hier sind ausstehende Gehaltserhöhungen der Hauptgrund der Unzufriedenheit. Die Gewerkschafter sagen, die 2021 in Aussicht gestellten Gehaltserhöhungen für Angestellte in der Pflege und in den Sozialämtern seien vom ehemaligen Kabinett auf die lange Bank geschoben worden. Betroffen davon seien etwa 85.000 Arbeitnehmer, insbesondere Pflegekräfte, Krankenträger, Sozialhelfer und technisches Personal. Sie alle beklagen Ressourcen- und Personalknappheit im Gesundheitswesen und fordern einheitliche Grundtarife und Zulagen in der Entlohnung ab 2022.



    Die Gewerkschaft der Umweltpolizei hat ihrerseits einen offenen Brief an den Staatspräsidenten Klaus Johannis geschrieben, in dem sie mit einem Generalstreik droht. Die strafbaren Verstö‎ße gegen die einschlägige Gesetzgebung haben besorgniserregend zugenommen, nur mit angemessenen Ressourcen und Löhnen könne man effizient gegen die Umweltsünder vorgehen, die ausgeklügelte und immer dreistere Methoden anwenden, um beispielsweise illegale Abfälle nach Rumänien zu bringen, ist im offenen Brief der Umweltpolizeigewerkschaft an den Präsidenten zu lesen.



    Und schlie‎ßlich sind auch die rumänischen Polizisten unzufrieden über ausstehende Gehaltserhöhungen und haben vergangene Woche erneut eine Kundgebung vor dem Innenministerium veranstaltet. Um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen, kündigte die Gewerkschaft an, dass die Ordnungshüter künftig von Strafzetteln für Vergehen im Verkehr absehen und statt dessen nur Verwarnungen aussprechen werden. Da freuen sich uneinsichtige Verkehrssünder — statt saftigen Strafen oder Entzug der Fahrerlaubnis drohen jetzt nur mahnende Worte.

  • Das Gesundheitswesen erhält mehr Geld

    Das Gesundheitswesen erhält mehr Geld


    Um das von der Corona-Pandemie stark betroffene Gesundheitssystem zu unterstützen, hat die Übergangsregierung in Bukarest am Mittwoch den Haushalt des Gesundheitsministeriums aus dem Reservefonds um 332,5 Millionen Lei (etwa 66,5 Millionen Euro) aufgestockt. Dieses Geld ist für den Kauf von weiteren Medikamenten gegen COVID-19 und zur Finanzierung nationaler Gesundheitsprogramme bestimmt. Zum Letzten gehört der Kauf von Grippeimpfstoff, HPV-Impfstoff und sechswertigem Impfstoff für die Immunisierung von Kindern im ersten Lebensjahr. Zur Behandlung der Corona-Patienten, sagte der amtierende Minister Cseke Attila, dass Rumänien derzeit über genügend Dosen Remdesivir verfüge, aber dennoch neue Ampullen kaufen werde. Cseke Attila: Wir sprechen hier von 70.000 neuen Ampullen Remdesivir. Wir haben heute genügend Dosen dieses Medikaments für die nächsten Wochen vorrätig. Wir wollen aber die Kontinuität der Behandlung in den rumänischen Krankenhäusern im Voraus sicherstellen. Es werden öffentliche Ausschreibungsverfahren für dieses Medikament eingeleitet“.




    Dem Minister zufolge wird ein Teil des Betrags auch dazu verwendet, die Zahl der Lebensmittelgutscheine zu erhöhen, die als Anreiz für die vollständig gegen Corona Geimpften vergeben werden. Dieser Betrag geht auf den bereits Ende September aufgestockten Haushalt. Aus diesem werden Medikamente für Patienten, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind, und das Intensivpflege-Programm finanziert. Im Oktober wurden au‎ßerdem Mittel aus dem staatlichen Reservefonds für den Kauf von Wirkstoffen bereitgestellt, die für das nationale Impfprogramm benötigt werden.




    Unwiderlegbar ist das rumänische Gesundheitswesen aufgrund der hohen Zahl schwerer Corona-Fälle und der überfüllten der Krankenhäuser überbelastet. Dies verdeutlichen die Brände, die in Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land ausbrachen. Der jüngste Vorfall ereignete sich am Donnerstagmorgen in Ploiesti (eine Gro‎ßstadt im Süden des Landes) in einer medizinischen Einrichtung, in der Corona-Patienten behandelt werden. Das Feuer brach in der Abteilung für Infektionskrankheiten des Kreiskrankenhauses aus, wo sich 20 Patienten und Patientinnen befanden. Zwei davon starben, eine Krankenschwester trug schwere Verbrennungen davon. Der Vorfall ereignete sich weniger als eineinhalb Monate nach dem Brand im Krankenhaus für Infektionskrankheiten in der Schwarzmeer-Hafenstadt Constanța, bei dem sieben Patienten starben. Zuvor starben bei Bränden in der moldauischen Stadt Piatra Neamţ 10 Menschen und im Matei Balș“ Institut in der Hauptstadt vier Menschen. Die heutige ist die bereits vierte Tragödie in weniger als einem Jahr. Es gab noch andere Brände in medizinischen Einrichtungen, die glimpflich ausgingen.

  • Krankenhäuser in der vierten Corona-Welle

    Krankenhäuser in der vierten Corona-Welle


    Die Krankenhäuser in Rumänien sind aufgrund der zunehmenden Inzidenz und der immer schwereren Corona-Fälle überfüllt. Die vierte Pandemie-Welle begann vor mehr als einem Monat, in den letzten zwei Wochen ist jedoch die Zahl der täglich registrierten Fallzahlen alarmierend gestiegen. Krankenhauseinweisungen nehmen zu, die Betten auf den Intensivstationen sind wieder knapp. Die Ärzte sagen, dass die Hälfte der Menschen, die jetzt mit SARS-CoV-2 ins Krankenhaus eingeliefert werden, viel jünger sind als bei den vorangegangenen Wellen und viel zu spät, mit schweren Symptomen ins Krankenhaus kommen.




    Nach Angaben der Ärzte werden in Krankenhäusern zuerst die Intensivstationen und dann die Normalstationen belegt. Eine Situation, die es so noch nie gab. Derzeit verfügt Rumänien über etwas mehr als 1.300 Corona-Intensivbetten. Diese sind fast vollständig belegt. Um den Anstieg der Patientenzahl zu bewältigen, werden in Krankenhäusern Betten verlegt und wenn möglich, Stationen für Patienten mit anderen Krankheiten eingerichtet. In der westrumänischen Stadt Arad beispielsweise, wird die Zahl der Betten auf der Corona-Intensivstation erhöht, indem die in anderen Abteilungen verfügbaren Betten genutzt werden, erklärt die Leiterin des Kreiskrankenhauses, Florina Ionescu: Wenn alle Betten auf der Station besetzt sind, können wir die Station um 20 weitere Betten, in dem Flügel der pädiatrischen Abteilung 1, erweitern. Diese befindet sich im selben Gebäude wie die Station für Infektionskrankheiten. All diese Betten verfügen über Sauerstoffanschlüsse. Die Anlage wurde kürzlich erweitert und überprüft.“




    Die Corona-Pandemie hat auch folgenschwere Auswirkungen auf Menschen, die sich nicht infizieren, aber an schweren Krankheiten leiden und aus Angst vor einer Ansteckung sich nicht mehr untersuchen lassen. Die Lage ist äu‎ßerst ernst. In Hunderten von Städten überschritt die 14-Tage-Inzidenz drei Corona-Fälle je 1.000 Einwohner. In mehreren Dutzend Ortschaften, darunter die Landeshauptstadt Bukarest und Umgebung, wurde eine Inzidenz von über 6 je tausend Einwohner verzeichnet. Offiziellen Statistiken zufolge steht Rumänien sowohl was das Infektionsgeschehen anbetrifft als auch bei den Todesfällen an erster Stelle in Europa.




    Premierminister Florin Cîțu versicherte, dass das Gesundheitssystem die vierte Pandemie-Welle bewältigen werde. Er erklärte, dass die Behörden mehrere Krankenhäuser, hauptsächlich in Bukarest, in Corona-Krankenhäuser umfunktionieren werden. Es gibt Lösungen, die wir umsetzen können, aber gleichzeitig ist klar, dass wir langfristige Lösungen benötigen, und dies bedeutet Investitionen“, sagte Florin Cîțu kürzlich. Auf ihrer Sitzung am Mittwoch wies die Regierung in Bukarest dem Gesundheitsministerium zusätzlich etwa 77 Millionen Euro zu. Das Geld ist für die Behandlung von Corona-Patienten bestimmt. Weitere 14 Millionen Euro erhält das Ministerium, um die Intensiv-Stationen besser auszustatten.

  • Nachrichten 14.01.2021

    Nachrichten 14.01.2021

    Mehr als 3.500 Coronavirus-Neuinfektionen und 66 Todesfälle sind am Donnerstag in Rumänien gemeldet worden. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle übersteigt nun 684.000, während die Zahl der Todesfälle 17.035 beträgt. 1.100 Covid-Patienten werden derzeit auf der Intensivstation behandelt. 90% der Patienten haben sich von der Erkrankung erholt. Etwa 155.000 Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialwesens haben in Rumänien die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten. Die zweite Phase der Impfkampagne beginnt am Freitag und richtet sich an ältere Menschen, chronisch Kranke und Mitarbeiter der systemrelevanten Sektoren, insgesamt etwa 5 Millionen Menschen. Premierminister Florin Cîțu geht davon aus, dass die Immunisierung in der zweiten Phase beschleunigt wird, Ziel sei die Impfung von mehr als 10 Millionen Menschen bis September. Laut einer Umfrage wollten sich 62% der Rumänen impfen lassen.



    Die meisten Schulen in Rumänien könnten ab dem 8. Februar wieder geöffnet werden, sagte Präsident Klaus Iohannis am Donnerstag. Dies unter der Voraussetzung, dass die Pandemie ungefähr denselben Verlauf wie in den letzten Wochen aufweise, so der Staatschef. Iohannis hatte ein Arbeitstreffen mit dem Premierminister Florin Cîţu, dem Bildungsminister Sorin Cîmpeanu, Gesundheitsminister Vlad Voiculescu, dem Leiter der Abteilung für Notsituationen, Raed Arafat, und der Direktorin des Nationalen Zentrums für die Überwachung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten, Adriana Pistol. Der Präsident erklärte, dass eine Ortschaft, in der die Infektionsrate mehr als 6 pro 1000 Einwohner beträgt, unter Quarantäne gestellt wird und jeder Einwohner zu Hause bleibt. Vor Schulbeginn werde man die Pandemiesituation neu bewerten und am 2. Februar eine endgültige Entscheidung treffen. Im Falle der Universitäten liegt die Entscheidung betreffend eine Wiedereröffnung bei den Institutionen selbst. Aufgrund des Coronavirus waren die Schulen in Rumänien seit März vergangenen Jahres bis auf etwa zwei Monate geschlossen. Der Unterricht fand ausschließlich online statt.



    Die rumänische Regierung bereitet die Haushaltsvorlage für 2021 vor. Dabei würden derzeit die Zulagen der Staatsbediensteten geprüft, um festzustellen, welche davon gerechtfertigt seien, erklärte am Donnerstag Premierminister Florin Cîţu. Er erwäge die Änderung des Entlohnungsgesetzes, um Ungleichgewichte im öffentlichen Sektor zu beseitigen, sagte der Regierungschef noch. Auch das Rentengesetz soll in diesem Jahr überarbeitet werden und damit dem Beitragsprinzip Rechnung getragen werden. Die Regierung hatte am Mittwoch das landesweit geltende Bruttomindestgehalt um etwa 3% angehoben.



    Die Gewerkschaften aus dem Gesundheitswesen, die dem Verband Solidaritatea Sanitara angehören, haben am Donnerstag Protestaktionen vor dem Regierungsgebäude in Bukarest und vor den Büros der Präfekturen im ganzen Land abgehalten. Sie forderten mehr Schutzmaßnahmen für das Gesundheitspersonal vor dem Hintergrund der Pandemie. Außerdem verlangten sie eine Erhöhung des Grundgehalts für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen ab dem 1. Januar dieses Jahres, auf das für 2022 geseztlich festgelegte Niveau. Dabei soll die Regierung auf die Kürzung des Grundgehalts verzichten, die per Regierungsverordnung Ende 2020 beschlossen worden war. Allen Beschäftigten im Gesundheitswesen sollen für die gesamte Dauer der Pandemie Sonderzulagen und ein Risikoanreiz gewährt werden, so die Gewerkschaften.



    Die Polizei fahndet nach dem ehemaligen liberal-demokratischen Europaabgeordneten Marian Zlotea. Dieser war wegen Korruption und Einflussnahme zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt worden. Als Leiter der Nationalen Sanitär- und Veterinärbehörde zwang er Angestellte dazu, monatliche Beiträge an die inzwischen aufgelöste liberal-demokratische Partei zu zahlen. Am Mittwoch, als er seine Strafe erhielt, postete Zlotea auf Facebook, dass er Rumänien verlassen und den Status eines politischen Flüchtlings in einem anderen Land beantragt habe. Von dort aus plane er auch, sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu richten.

  • Bedingungen für die Rückkehr zur Normalität

    Bedingungen für die Rückkehr zur Normalität

    Wir stehen am Beginn eines äußerst wichtigen Jahres für die künftige Entwicklung Rumäniens, sagte Präsident Klaus Iohannis in seiner ersten Pressekonferenz im Jahr 2021. Unsere Maßnahmen konzentrieren sich auf zwei Hauptrichtungen: die Pandemie zu stoppen und aller Wirtschaftsbereiche durchzustarten, gleichzeitig mit der Aufnahme der versprochenen Reformen, sagte Iohannis. Das Staatsoberhaupt erklärte ferner, dass diese Ziele eng miteinander verflochten sind, da von dem Erfolg der Impfung der Bevölkerung in hohem Maße die Wiederaufnahme aller stark von Corona betroffenen wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeiten abhängt:





    Nach einem äußerst schwierigen Jahr, gekennzeichnet durch unzählige Opfer, ein Jahr, in dem viele Menschen gegen diese Krankheit gekämpft haben und leider zu viele diesen Kampf verloren haben, gibt uns 2021 einen echten Grund zur Hoffnung. Die Impfstoffe gegen COVID-19 sind die Krönung der wissenschaftlichen Bemühungen und eine Bestätigung der riesigen Fortschritte, die in diesem wahrhaftigen Wettlauf gegen die Uhr mit einem neuen Virus erzielt wurden, das hoch ansteckend und gleichzeitig tödlich ist. Die Massenimpfung ist die einzige Lösung, um so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückzukehren und alle unsere Tätigkeiten in Sicherheit wieder aufzunehmen. Von dem Erfolg der Impfkampagne hängt auch die wirtschaftliche Erholung Rumäniens und die Vermeidung schwerer Krisen, deren Auswirkungen tiefe Spuren in Gesellschaft, Bildung und Wirtschaft hinterlassen können. Der Erfolg dieser Impfkampagne ist wichtig, damit die Bevölkerung auf Landesebene immun wird.





    Der Präsident kündigte an, dass er sich am Freitag, dem 15. Januar, öffentlich impfen lassen werde – zum Beginn der zweiten Gruppe, in der Menschen über 65 Jahren, mit Vorerkrankungen oder chronischen Krankheiten und diejenigen in systemrelevanten Berufen zusammengefasst sind. Die erste Gruppe war dem medizinischen Personal und den Sozialarbeitern vorbehalten. Der Präsident wies darauf hin, dass sowohl er als auch der Premierminister bisher nicht geimpft wurden, um die festgelegte Reihenfolge zu respektieren. Iohannis kündigte des Weiteren an, dass sich der diesjährige Haushalt auf Investitionen, Entwicklung der Infrastruktur und Unterstützung des Geschäftsumfelds konzentrieren werde, wobei auf so viele europäische Mittel wie möglich zugegriffen werden soll. Darüber hinaus solle die Reform der großen Bildungs- und Gesundheitssysteme aufgenommen werden. Mit Hinweis auf die Einfrierung der Gehälter im öffentlichen Bereich erklärte er, dass im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus in diesem Jahr, nicht genügend Geld für Gehaltserhöhungen vorhanden ist, sondern nur, um sie auf dem aktuellen Niveau zu halten. Das Staatsoberhaupt betonte, dass derzeit nicht über die Lockerung der Beschränkungen gesprochen werden kann, zumal die Zahl der Infektionen und die Zahl der Todesfälle immer noch hoch sind. Wir können die Pandemie nur überwinden, wenn wir die Beschränkungen einhalten und uns impfen lassen, schloss Klaus Iohannis.