Tag: Handel

  • Nachrichten 15.09.2017

    Nachrichten 15.09.2017

    Ein rumänischer Soldat ist am Freitag in der Region Kandahar ums Leben gekommen. Der 41jährige Gefreite Mădălin Stoica war zusammen mit zwei anderen Kameraden schwer verletzt worden, als ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in ihren Streifenkonvoi fuhr und erlag später seinen Verletzungen. Er war seit August in Afghanistan und auf seinem ersten Auslandeinsatz. Die beiden anderen rumänischen Soldaten befinden sich im stabilen Zustand. 2017 beteiligt sich Rumänien an der NATO-Mission Resolute Support mit über 600 Soldaten, weitere 300 sind bei anderen Operationen unter der Flagge der NATO, EU, UNO und OSZE im Auftrag. Bei Auslandseinsätzen sind mit dem heutigen Opfer insgesamt 29 rumänische Soldaten ums Leben gekommen, weitere 180 wurden verletzt. Die Lage in Afghanistan ist nach wie vor instabil, die meisten Zwischenfälle werden in den östlichen und südlichen Provinzen gemeldet.



    In Rumänien ist die Treibstoffssteuer ab Freitag um circa 3,5 Eurocent pro Liter angehoben worden. Ab dem 1. Oktober erfolgt eine weitere Erhöhung der Steuer um 3,5 Eurocent. Die sozialdemokratische Regierung will mit der Ma‎ßnahme höhere Steuereinnahmen erzielen. Erst Anfang des Jahres hatte sie die damals geltende Spritstteuer in Höhe von 7 Eurocent pro Liter vorerst abgeschafft. Die Wiedereinführung der Verbrauchssteuer wurde von den Spediteuren scharf kritisiert. Sie behaupteten, die Ma‎ßnahme werde sich auf die gesamte Wirtschaft negativ auswirken.



    Drei Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, die den Minderheiten des Landes angehören, haben in einem Schreiben an Präsident Petro Poroschenko appelliert, das neue Bildungsgesetz nicht in Kraft zu setzen. Der rumänischstämmige Parlamentarier Grigore Timiş sowie ein ungarisch- und ein bulgarischstämmiger Kollege wollen damit verhindern, dass ein Gesetz in Kraft tritt, das laut ihren Angaben das Recht der nationalen Minderheiten auf Unterricht in der eigenen Sprache einschränkt. Die Verabschiedung des Gesetzes würde die bilateralen Abkommen verletzen, die die Ukraine mit den Heimatländern der betroffenen Angehörigen nationaler Minderheiten abgeschlossen hat. Am Donnerstag hatten die Au‎ßenminister Rumäniens, Ungarns, Bulgariens und Griechenlands in einem gemeinsamen Schreiben an ihren ukrainischen Kollegen die Abänderung der Rechtsakte gefordert.



    Gro‎ßbritannien wird die finanzielle Unterstützung für Rumänien auf vier Milliarden Pfund aufstocken, um den bilateralen Handelsbeziehungen einen Impuls zu geben. Die britische Botschaft teilte mit, dass rumänische Unternehmer das Geld in Landeswährung abrufen können, wenn sie mit britischen Zulieferern arbeiten. Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei 3,6 Milliarden Pfund und ist in den ersten 5 Monaten um über 5% gestiegen.



    Österreich liegt beim Tennis-Länderspiel gegen Rumänien schon 2-0 in Führung. In Wels siegte Gerald Melzer über Dragoş Dima, und Dominic Thiem, der Star im österreichischen Davis-Cup-Team besiegte Bogdan Borza. Am Samstag findet das Doppel zwischen den Paaren Horia Tecău/Nicolae Frunză und Dominic Thiem/Philipp Oswald statt. Am Sonntag treten dann Dominic Thiem gegen Dragoş Dima und Gerald Melzer gegen Bogdan Borza an. Rumänien hat bisher 3 der 5 Teamländerspiele für sich entschieden.




  • Nachrichten 08.09.2017

    Nachrichten 08.09.2017

    Der rumänische Finanzminister, Ionuţ Mişa, hat am Freitag eine positive Haushaltsanpassung angekündigt. Nach den wirtschaftlichen Entwicklungen in den ersten 8 Monaten dieses Jahres wird ein Wirtschaftswachstum von 5,6% in Rechnung genommen anstatt 5,2%, wie bisher, sagte Ionuţ Mişa. Infolge der positiven Haushaltanpassung werden die Ministerien für Landwirtschaft, Gesundheit, Arbeit, Justiz, das Innenministerium und der rumänische Nachrichtendienst mehr Geld bekommen. Weniger Geld erhalten dagegen die Ministerien für Regionale Entwicklung, Verkehr und Telekommunikation. Die abgezogenen Summen beziehen sich auf EU-finanzierte Projekte, die nicht entsprechend durchgeführt wurden, so der Finanzminister.



    Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Creţu, hat am Freitag in Bukarest erklärt, Rumänien brauche unbedingt Investitionen im Verkehrswesen, denn die Lage in diesem Bereich sei besorgniserregend. Ein wichtiges Gesprächsthema bei dem Treffen Corina Cretus mit Verkehrsminister Răzvan Cuc war das Projekt der neuen S-Bahn-Strecke, die Bukarest mit dem internationalen Flughafen Otopeni verbinden sollte. Besonders wichtig sei diese S-Bahn-Strecke aus der Perspektive der EU-Fussballmeisterschaft 2020; einige Begegnungen der Endrunde werden in Rumänien ausgetragen. Einzelheiten über den Besuch der EU-Kommissarin für Regionalpolitik in ihrem Heimatland Rumänien erfahren Sie nach den Meldungen.



    Ein neues Unterrichtsgesetz in der Ukraine sorgt für Unmut in Rumänien: demnach soll dort der Unterricht in der Muttersprache der Minderheiten – also auch der rumänischen – nur in Kindergärten und in der Grundschule erfolgen. An Gymnasien und Universitäten soll dafür nur in der Amtssprache unterrichtet werden. Von der neuen Rechtslage sind mehr als eine halbe Millionen Rumänen betroffen. Die rumänischen Behörden haben sich eingeschaltet – die Ministerin für die Belange der Rumänen im Ausland, Andreea Pastarnac, hat beim ukrainischen Botschafter um ein Gespräch angesucht und zeigte sich besorgt über die neuen Vorschriften. Premierminister Mihai Tudose forderte auch das Außenministerium auf, sich zu engagieren. Das Ministerium erinnerte nun die ukrainische Seite daran, dass nach dem anwendbaren Übereinkommen, Angehörige der nationalen Minderheiten das Recht haben, Unterricht in ihrer Muttersprache zu erhalten.



    Rumänien ist EU-weit das Land mit der dritthöchsten Schulabbrecherquote – das zeigen die neusten Daten von Eurostat. Demnach lag die Quote in Malta bei 19,6%, in Spanien bei 19% und in Rumänien bei 18,5%. Den Gegenpol bilden Kroatien, Litauen und Slowenien. Die Anzahl der Schulabbrecher sei in fast allen Ländern über die letzten 10 Jahre rückläufig mit Ausnahme Rumäniens, Tschechiens und der Slowakei, wo die Zahl noch zunahm. Das Ziel für 2020 ist, die Quote in der EU unter 10% zu drücken.



    Serbien ist an einer Verbindung seiner Erdgasnetze mit jenen Rumäniens interessiert. Das sagte der serbische Energieminister Aleksandar Antic auf einer Fachkonferenz im greichischen Alexandropoulis. Rumänien habe gute Ergebnisse in der Erforschung der Erdgasvorkommen im Schwarzen Meer gehabt, sagte Antic, der seine Teilnahme am regionalen Forum der Energieminister in Bukarest Ende September bestätigte.



    Rumänien wird seine Grenzen verstärken – nach Angaben der Grenzpolizei sollen die Observationsgeräte voll ausgelastet und das Personal aufgestockt werden. In den ersten sieben Monaten haben rumänische Grenzpolizisten fast 3000 illegale Migranten aufgegriffen. Die meisten versuchten, aus Serbien einzureisen und über Ungarn nach Westeuropa zu gelangen. Neuerdings versuchen einige, auch über Bulgarien oder über das Schwarze Meer einzureisen, so die Grenzpolizei.



    Politischer Eklat in der Moldau: der Russlandnahe sozialistische Präsident Igor Dodon hat am Freitag per Dekret die Beteiligung der Truppen seines Landes an Einsätzen im Ausland ohne seine ausdrückliche Zustimmung verboten. Dodon verlangte dem prowestlichen Premierminister Pavel Filip, den stellvertetenden Verteidigungsminister zu entlassen und eine Untersuchung einzuleiten – er wolle wissen, wer sich der Missachtung eines seiner Befehle schuldig macht. Dodon hatte den moldauische Truppen die Teilnahme an Militärübungen in der Ukraine untersagt, die Regierung hatte den Einsatz dennoch genehmigt und klargestellt, dass 80% der Kosten der Teilnahme an solchen Übungen von internationalen Organisationen getragen werden.



    Rumänien bleibt der wichtigste Handelspartner der Republik Moldau. Nach sieben Monaten lag das Außenhandelsvolumen der beiden Länder bei 660 Millionen Dollar, errechnete das moldauische Statistikamt. Die EU ist ingesamt der größte Abnehmer moldauischer Waren – der Anteil der Exporte in die Union beträgt 64% der Gesamtausfuhren.

  • Nachrichten 29.08.2017

    Nachrichten 29.08.2017

    Die Staatsanwälte der rumänischen Antikorruptionsbehörde DNA haben am Dienstag die Reformvorschläge von Justizminister Tudorel Toader weitestgehend abgelehnt. Sie seien eine Form von Druck auf die Arbeit der Ermittler, hieß es von der Behörde. Generalstaatsanwalt Augustin Lazar sagte am Dienstag, die Annahme dieser Vorschläge würde die Unabhängigkeit der Justiz verletzen und die Funktionierung der Justizeinrichtungen beeinträchtigen. Das von Opposition und Medien virulent kritisierte Reformpaket sieht u.a. vor, dass der Staatspräsident keine Rolle bei der Ernennung der Behördenleiter der Antikorruptionsbehörde DNA und der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität mehr spielen soll. Zudem soll das bisherig unabhängige Justizrevisionsamt dem Justizministerium nachgeordnet werden. Die Vorschläge sehen auch ein höheres Mindestdienstalter bei Beförderungen von Richtern und Staatsanwälten vor. Am Sonntag abend hatten in Bukarest und anderen Großsstädten mehrere Tausend Bürger gegen die Vorschläge protestiert und den Rücktritt von Minister Tudorel Toader gefordert.



    In ihrer Arbeit müssen sich rumänische Diplomaten in nächster Zukunft an drei Eckpunkten orientieren: die Vorbereitung des Jubiläums der großen Vereinigung, die Bewerbung Rumäniens für einen Sitz als nichtständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat und die Bewerbung des Landes für die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Dies erklärte Außenminister Teodor Meleşcanu am Dienstag beim Jahrestreffen mit den Auslandsvertrern. Das Jahrestreffen mit den Diplomaten, das bis Freitag in Bukarest stattfindet, ist Gelegenheit zur Bestandaufnahme und zum Nachdenken über die künftigen außenpolitischen Prioritäten im regionalen, europäischen und globalen Kontext. Sondergäste sind in diesem Jahre die Außenminister Ägyptens, Luxemburgs und Ungarns.



    Der rumänische Ministerpräsident, Mihai Tudose, ist am Dienstag in Bukarest mit dem neuen UNICEF-Vertreter in Rumänien, Pieter Bult, zusammengekommen. Bei dem Treffen präsentierte Pieter Bult die Ziele und Prioritäten seines Mandats, und Mihai Tudose hob die Bedeutung der Partnerschaft zwischen Rumänien und der UNICEF hervor. Die zwei Würdenträger haben beschlossen, bei der Bekämpfung der Masernepidemie in Rumänien zusammenzuarbeiten. Die UNICEF unterstützt die Bemühungen der rumänischen Behörden durch Informierungskampagnen und Erziehungsprogrammen zur Sensibilisierung der Bevölkerung in puncto Gesundheit. Rumänien konfrontiert sich mit der größten Masernepidemie der lezten Jahre. Seit August 2016 sind 33 Kinder an den Folgen einer Masernerkrankung gestorben, 8.500 erkrankten bei der Epidemie.



    Nordkorea hat am Dienstag eine Rakete über Japan hinweg abgefeuert, die östlich von Hokkaido in den Pazifik stürzte. Die internationale Gemeinschaft reagierte betroffen: der japanische Regierungschef Shinzo Abe sprach von einer beispiellosen und ernsthaften Bedrohung; Japan werde mit den USA den Druck auf Pyöngjang erhöhen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini verurteilte den Raketenabschuss als Verletzung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Moskau zeigte sich extrem besorgt und auch Peking sah einen kritischen Punkt erreicht. Noch am selben Tag ist eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats angesetzt. Nordkoreas Botschafter bei den Vereinten Nationen verteidigte den Raketenabschuss als Akt der Selbstverteidigung angesichts der feindlichen Absichten Washingtons.



    Bei der am Montag angefangenen dritten Brexit-Verhandlungsrunde sind sich die beiden Seiten über die Inhalte uneinig. Die britische Regierung will so bald wie möglich ein Freihandelsabkommen mit der EU festzurren. Die EU-Seite hat sich dagegen festgelegt, zunächst Fragen der finanziellen Verpflichtungen, der Rechte für britische und EU-Bürger im jeweils anderen Hoheitsgebiet sowie den Umgang mit der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland zu klären. “Zuerst klären wir die Vergangenheit, bevor wir in die Zukunft blicken, sagte EU-Kommissionpräsident Juncker am Dienstag in einer Rede vor EU-Botschaftern. Es müsse glasklar sein, dass die EU nicht die künftigen Handelsbeziehungen verhandeln werde, bevor nicht die Bedingungen des EU-Austritts des Königreichs vereinbart seien.



    Die beste rumänische Tennisspielerin Simona Halep (2 WTA) ist schon in der ersten Runde des US-Opens ausgeschieden. Sie traf ausgerechnet auf die Russin Maria Scharapowa, die im April nach einer Dopingsperre ihr Comeback hatte, und verlor in drei Sätzen 4-6, 6-3, 4-6. Zwei weitere rumänische Spielerinnen – Irina Begu und Mihaela Buzărnescu scheiterten an Katerina Kozlova aus der Ukraine bzw. Caroline Wozniacki aus Dänemark. Bei den Herren verlor Marius Copil in seinem Debut beim US-Open gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga.

  • Nachrichten 22.06.2017

    Nachrichten 22.06.2017

    Der neue Ministerpräsident muss eine aufrichtige, nicht vorbestrafte Person sein und sich auf eine Mehrheit im Parlament stützen. Das erklärte Rumäniens Präsident Klaus Iohannis am Donnerstag vor dem Hintergrund der bevorstehenden Beratungen mit den parlamentarischen Parteien. Die Beratungen mit dem Staatschef über die Ernennung eines neuen Ministerpräsidenten waren zuvor für kommenden Montag angesetzt worden. Das Kabinett unter Premierminister Sorin Grindeanu war über ein Misstrauensvotum gestürzt worden. Eingebracht wurde der Misstrauensantrag von den regierenden Koalitionsparteien, der sozialdemokratischen Partei PSD und der Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE. Der Chef der Sozialdemokraten Liviu Dragnea erklärte, die Maßnahme sei nötig gewesen, weil das Land eine Regierung braucht, die imstande ist, das ehrgeizige Regierungsprogramm zu verwirklichen, mit dem die Sozialdemokraten die Parlamentswahlen im Dezember letzten Jahres gewonnen hatten. Die Opposition war der Abstimmung über den Misstrauensantrag fern geblieben.



    Präsident Iohannis ist am Donnerstag zum zweitägigen EU-Gipfel nach Brüssel gereist. Dort soll er unter anderem die EU-Staats-und Regierungschefs über seinen Besuch in den USA informieren. Laut dem Präsidialamt in Bukarest wird Iohannis am Rande des EU-Gipfels mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron zusammenkommen. Mit ihm soll der Präsident über bilaterale Beziehungen und EU-Angelegenheiten diskutieren. Beim EU-Gipfel sollen Themen wie Sicherheit und Verteidigung, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Wettbewerb zur Sprache kommen. Klaus Iohannis will dabei hervorheben, dass die EU ihre Rolle als Förderer des freien und fairen Handels weltweit konsolidieren müsse. Ziel sei dabei die Schaffung von Arbeitsplätzen, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und mehr Innovation.



    Das Haushaltsdefizit der öffentlichen Zentralverwaltung wird sich in diesem Jahr auf 3,25% des BIP belaufen, heißt es in der Strategie zur Verwaltung der Regierungsschulden für den Zeitraum 2017-2019. Das Dokument ist am Donnerstag vom Finanzministerium in Bukarest veröffentlicht worden. Ebenfalls für 2017 geht man von einem Wachstum von 5,2% aus, das Leistungsbilanzdefizit wird voraussichtlich 2,4% des Bruttoinlandsprodukts betragen und die Inflation 1,9%. Unter Berücksichtigung des internationalen Wirtschaftsumfeldes und der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung der Eurozone kann in Rumänien für den Zeitraum 2017-2019 von einem durchschnittlichen Wachstum von 5,5% ausgegangen werden, heißt es in dem Strategiedokument des Finanzministeriums noch.

  • Nachrichten 27.05.2017

    Nachrichten 27.05.2017

    Der rumänische Außenminister, Teodor Melescanu, hat bei der 12. Auflage des Sicherheitsforums GLOBSEC in Bratislava erklärt, die Rolle der Europäischen Union im Verteidigungsbereich sollte zur Bewältigung der heutigen Sicherheitsbedrohungen und zu einer erhöhten Kohäsion der EU-Mitgliedsstaaten führen. Ferner präsentierte er den Beitrag Rumäniens zur Konsolidierung der europäischen und euroatlantischen Sicherheit, im Rahmen der EU und der NATO. Dadurch bestätige Rumänien die Bedeutung der Erfüllung seiner Verpflichtungen innerhalb beider Organisationen, so Teodor Melescanu. Am Rande des Sicherheitsforums führte der rumänische Außenminister bilaterale Gespräche mit seinem slowakischen Gegenüber, Miroslav Lajčak und mit dem Vorsitzenden des Kommitees für Innere Sicherheit und Regierungsangelegenheiten des US-Senats, Ron Johnson. Der rumänische Chefdiplomat diskutierte auch mit den Außenministern der Türkei und Polens über das Organisieren des Dreiländertreffens am 9. Juni in Bukarest.



    Der rumänische Minister für das Geschäftsumfeld, Alexandru Petrescu, beteiligte sich am Freitag in der spanischen Stadt Bilbao am Geschäftsforum Investitionsmöglichkeiten in Rumänien“, an dem 75 spanische Unternehmen aus dem Baskenland teilgenommen haben. Mit diesem Anlaß lud Alexandru Petrescu die spanischen Unternehmen ein, die Investitionsmöglichkeiten in Rumänien zu untersuchen, sowohl in traditionellen Bereichen, wie Infrastruktur, Tourismus, Transport, Energie und Dienstleistungen, als auch in neuen Bereichen, wie Autoindustrie, Lebensmittelindustrie, Pharmazeutik, Textilinsdustrie, Forschung und Entwicklung, IT&C und Landwirtschaft. Die Forumteilnehmer diskutierten über Maßnahmen zur Anspornung des Handels, über die Steigerung der ausländischen Investitionen in der spanischen und der rumänischen Wirtschaft, und über die Intensivierung der bilateralen wirtschaftlichen Kooperation mit neuen Projekten, im Hinblick auf die rumänische Gemeinde in Spanien und auf die spanischen Unternehmen in Rumänien. 2016 bezifferte sich der Handelsaustausch zwischen Spanien und Rumänien auf dreieinhalb Milliarden Euro.



    30 Touristikunternehmen aus 5 Ländern – Östererreich, der Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien – beteiligen sich an diesem Wochenende an der 3. Auflage der Europäischen Burgmesse, einer in Rumänien einmaligen Veranstaltung. Gastgeber ist dieses Jahr die Burg der Corviner in Hunedoara (im Südwesten Rumäniens), eines der wichtigsten Denkmäler der gotischen Architektur in Rumänien. Die Messeteilnehmer präsentieren ihr touristisches Angebot und die wichtigsten historischen Attraktionen in ihren Regionen. Das Angebot Rumäniens enthält die Burg Suceava, das Schloss Bran, den Uhrturm in Sighisoara, die Burg Oradea, die Schlösser Peles und Pelisor.

  • Die Woche 17.04.-21.04.2017 im Überblick

    Die Woche 17.04.-21.04.2017 im Überblick

    EU-Kommissar Frans Timmermans besucht Bukarest



    Der Erste Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar für Bessere Rechtsetzung, Frans Timmermans, ist am Donnerstag zu einem eintägigen Besuch in der rumänischen Hauptstadt eingetroffen. Auf Timmermans Agenda standen Gespräche mit Premierminister Sorin Grindeanu, den beiden Kammerpräsidenten Liviu Dragnea und Călin Popescu Tăriceanu sowie mit Justizminister Tudorel Toader. Weiters traf der Kommissionsvize auch mit Spitzenpolitikern der Oppositionsparteien sowie Vertretern der Justizbehörden zusammen. Für den Nachmittag hatte Timmermans schließlich einen Dialog mit der rumänischen Zivilgesellschaft zum Thema des Brüsseler Weißbuchs zur Zukunft Europas eingeplant. Der EU-Politiker lobte dabei den Einsatz der Zivilgesellschaft für den Kampf gegen Korruption. «Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass die besten Garanten für eine Fortsetzung des Kampfs gegen Korruption die Rumänen selbst sind», sagte Timmermans am Donnerstag in Bukarest mit Blick auf die wochenlangen Massendemonstrationen Hunderttausender Rumänen im Januar und Februar gegen eine geplante Lockerung des Strafrechts für Korruptionsfälle. Anders als früher seien die meisten Rumänen heute davon überzeugt, dass es sich lohne, für den Rechtsstaat zu kämpfen, fügte der Gast aus Brüssel hinzu. Die sozialliberale Regierung von Ministerpräsident Sorin Grindeanu hatte eine Eilverordnung erlassen, die Strafverfolgung von Amtsmissbrauch erheblich erschwert. Nach den Straßenprotesten hatte Grindeanu diese Verordnung annulliert.



    IWF verbessert Wachstumsprognose für Rumänien



    Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht von einem weltweit stärkeren Wirtschaftswachstum aus – 3,5% in 2017 gegenüber 3,1% in 2016. 2018 werde die globale Wirtschaft um 3,6% zulegen. Diese Steigerung werde sowohl bei den besser entwickelten als auch bei den wirtschaftlich schwächeren Ländern bemerkbar sein, vor allem im verarbeitendem Gewerbe und im Handelsbereich. Der IWF hat die Prognosen für die rumänische Wirtschaft im Jahr 2017 von 3,8% auf 4,2% nach oben korrigiert; für 2018 rechnet der IWF für Rumänien mit einem Wirtschaftswachstum von 3,4%.



    Rumänien rüstet auf



    Der Generalstabschef der rumänischen Armee, General Nicolae Ciuca, hat am Donnerstag den Kauf von US-Raketen vom Typ Patriot angekündigt. Ferner sollen Trägerraketen vom Typ HIMARS erstanden werden. Die Anschaffung wird im Rahmen des Projekts zur Aufrüstung der rumänischen Streitkräfte betätigt. Dies gab General Nicolae Ciuca bei einer Pressekonferenz in der Ortschaft Smardan (im Osten Rumäniens) bekannt, an der Vertreter der rumänischen Regierung, der rumänischen Armee und der Botschaft der Vereinigten Staaten in Rumänien teilgenommen haben.



    Es ist eine Übung die zur höheren Interoperabilität und zum Erreichen der mit den USA gemeinsamen Standards beiträgt. Außerdem wird dadurch der gesamte Prozess verbessert, durch den die rumänische Armee ihre Position innerhalb der NATO und EU festigt.



    In diesen Tagen findet in Smardan eine gemeinsame rumänisch-amerikanische militärische Übung statt. Der MIM-104 Patriot ist ein bodengestütztes Mittelstrecken-Flugabwehrraketen-System zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und taktischen ballistischen Mittelstreckenraketen. Zur Zeit verfügen 12 Länder über Patriot-Raketen: die USA, die Niederlande, Deutschland, Japan, Israel, Saudiarabien, Kuwait, Taiwan, Griechenland, Spanien, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emiraten.



    Erste visumsfreie Kanada-Reisen für rumänische Staatsbürger



    Die kanadische Botschaft in Bukarest hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die erste Phase der Visa-Erleichterung für rumänische Bürger am 1.Mai in Kraft treten wird. Ab diesem Datum können Personen, die in den letzten zehn Jahren ein Visum für Kanada hatten, beziehungsweise bereits ein Visum für die USA haben, eine elektronische Einreise-Genehmigung beantragen. Diese ersetzt das Visum und ist fünf Jahre gültig. Die Bestimmungen gilt nur für Flugreisende oder Transitpassagiere. Im Dezember dieses Jahres soll die Visumspflicht für alle rumänische Bürger abgeschafft werden.



    Rumänien von Kältefront erfasst



    Rumänien ist an diesen Tagen von einer echten Schlechtwetterfront erfasst worden, die an den Winter zurückdenken lässt – heftige Regen- und Schneefälle, Windstürme und Kälte sorgten für Ausfälle und Probleme im Verkehr. Im Osten und in der Mitte des Landes galt bis Freitagmittag eine Niederschlagswarnung der Stufe Gelb – neben starken Regenfällen kam es in den Ost- und Südkarpaten zum Teil zu heftigen Schneefällen. Eine Schneedecke bildete sich auf den Straßen, der Wind wehte sturmartig mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h auf den Gebirgskämmen. Temperaturen von Null Grad waren keine Ausnahme. Auf vielen wichtigen Verkehrsstraßen kam es zu Behinderungen. Aufgrund der Schneestürme kam es in einigen Städten im Norden und Südosten zu Stromausfällen. Auch der Schienen- und Flussverkehr waren behindert. Ein transbalkanischer Zyklon sei für die Kältewelle verantwortlich, so das Wetteramt.

  • Wird die EU die Visafreiheit  für US-Bürger aufheben?

    Wird die EU die Visafreiheit für US-Bürger aufheben?

    Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump sind die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union komplizierter geworden. Am Donnerstag hat das EU-Parlament die Wiedereinführung des Visa-Zwangs für US-Bürger gefordert. Der Grund dafür ist älter, aber wurde während des Mandats von ex-Präsident Barack Obama au‎ßer acht gelassen: Seit Jahren gewährt Washington nicht allen EU-Staaten Visa-Freiheit. Die USA verlangen von Bürgern aus fünf EU-Staaten ein Visum: Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien und Zypern. Nun forderte das Europäische Parlament die EU-Kommission auf, binnen zwei Monaten entsprechende rechtliche Schritte zu ergreifen. Die Entscheidung basiert auf dem in der EU-Gesetzgebung verankerte Prinzip der Gegenseitigkeit. Wenn das Prinzip der Gegenseitigkeit nicht eingehalten wird, mu‎ß die Europäische Kommission binnen einer Zweimonatsfrist eine delegierte Rechtstakte verabschieden, laut der die Visa-Freiheit für die Bürger des betreffenden Staates für 12 Monate aufgehoben wird.



    Die Visa-Freiheit für alle EU-Bürger ist zur Zeit ein wichtiges Thema: Bei seinem jüngsten Besuch in den USA führte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos Gespräche mit US-Verantwortlichen über dieses Problem. Laut einer Untersuchung der Europäischen Kommission würde die Einführung der Visa-Pflicht für US-Bürger negative Wirkungen auf die europäische Wirtschaft haben, vor allem in den Bereichen Tourismus und Handel.



    Und doch könnte die Diplomatie eine Lösung für dieses Problem finden: eine Kommissionssprecherin verwies darauf, dass die Herangehensweise “geduldiger diplomatischer Kontakte” auch im Falle Kanadas zum Erfolg geführt habe. Vor dem Unterzeichnen des Freihandelsabkommens CETA zwischen der EU und Kanada gab es auch lange Diskussionen über die Aufhebung der Visa-Pflicht für rumänische und bulgarische Bürger — Rumänien und Bulgarien waren die einzigen EU-Mitgliedsstaaten, die noch Einreisevisa für Kanada brauchten. Kanada verlangt von EU-Bürgern aus Bulgarien und Rumänien derzeit noch Visa. Hier hat die Regierung aber zugesichert, dass diese Beschränkungen zum 1. Dezember 2017 aufgehoben würden.



    Mit dem Inkrafttreten des CETA-Abkommens wird das Volumen der Handelsbeziehungen zwischen Kanada und der Europäischen Union schätzungsweise bis auf 17 Milliarden Euro im Jahr steigen. Ferner soll das Bruttoinlandsprodukt auf EU-Ebene jedes Jahr um mehr als 11 Milliarden Euro höher werden. Die Tatsache, dass die Visa-Freiheit eine Bedingung für die Unterzeichnung des CETA-Abkommens war, ist ein Beweis dafür, dass die Europäische Union dieses Problem als besonders wichtig betrachtet. Und das ist auch ein Präzedenzfall in der Perspektive der Verhandlungen über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP, ein geplantes Freihandels- und Investitionsschutzabkommen in Form eines völkerrechtlichen Vertrags zwischen der Europäischen Union und den USA.


  • Hörerpostsendung 5.2.2017

    Hörerpostsendung 5.2.2017

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zu Beginn möchte ich erneut auf den Weltradiotag am 13. Februar 2017 verweisen. Das diesjährige Motto des von der UNESCO ausgerufenen World Radio Day lautet Radio is You“, was sich als Das Radio bist du“, Das Radio seid ihr!“ oder Das Radio sind Sie“ übersetzen lässt und wird auf der Homepage des Events mit folgenden Worten beschrieben:



    Dieses Jahr konzentriert sich die UNESCO darauf, Radiosender von der ganzen Welt, egal ob Bürgerrundfunk, private Sender oder öffentlich-rechtliche Rundfunkstationen, zu ermutigen, sich mit den nötigen Mitteln zu rüsten, um die bestmöglichen Radiosender zu werden. Das hei‎ßt, sicherzustellen, dass es einen ständigen Dialog zwischen den Radiomachern, ihrer Hörerschaft und der Öffentlichkeit im Allgemeinen gibt. Wir möchten auch, dass die Radiosender die Bedingungen schaffen, die zu gro‎ßartigen Programmen führen — nebst Unterhaltung und Information müssen wir kreative Wege finden, um die Meinungsfreiheit zu fördern und uns mit den wichtigsten Fragen der Zeit in lokalen Gemeinschaften sowie auf der ganzen Welt auseinanderzusetzen.“



    Falls Sie uns also Ihre Gedanken zu diesen und ähnlichen Fragen in schriftlicher Form oder Audioformat zuschicken möchten, bitten wir um die Zusendung spätestens bis Donnerstag, den 9. Februar 2017, damit wir Ihre Zuschriften auch für die Zentralredaktion rechtzeitig übersetzen können. Die Beiträge in deutscher Sprache werde ich im Funkbriefkasten am 12. Februar verlesen, für den 13. Februar wird die Zentralredaktion wahrscheinlich einen Beitrag mit Auszügen aus den Zuschriften aus aller Welt produzieren.



    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Simon Wendl (Berlin) erhielten im Januar einen Postbrief, der bereits im Dezember abgeschickt worden war. Darin beklagte er, dass er einen Preis für ein Hörerquiz immer noch vermisst, und hatte auch einige Fragen:



    Sehr geehrte deutschsprachige Redaktion von Radio Rumänien International,



    ich habe mich sehr gefreut, als vor kurzem die Gewinner des Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ gezogen wurden und ich unter den Gewinnern des zweiten Preises war. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich bis heute keine Post aus Rumänien erhalten habe. Ich befürchte, dass die Sendung bei der Post verloren gegangen ist.



    Nun habe ich noch eine Frage, welche mich seit meinem letzten Rumänien-Urlaub interessiert:



    In Geschäften, Restaurants und Hotels ist mir immer wieder ein Hinweisschild des rumänischen Finanzministeriums aufgefallen. Es Zeigt eine Kasse, eine Einkaufstüte sowie zwei Hände mit den Worten Bani“ und Bon Fiscal“. Trotz Internetrecherche konnte ich keine genauen Informationen bekommen. Mir ist auch aufgefallen, dass man oft einen separaten Bon-Fiscal“-Kassenbeleg erhält und es im rumänischen Fernsehen eine Bon-Fiscal“-Lotterie gibt. Vielleicht können Sie mir erklären, wie dieses Bon Fiscal“-System funktioniert, warum es eingeführt wurde und ob es erfolgreich ist.



    Ich arbeite bei der Finanzverwaltung und finde das Thema deshalb sehr interessant. Geschätzt gehen in Deutschland jährlich fünf bis zehn Milliarden Euro an Steuereinnahmen durch manipulierte Kassen verloren. Möglicherweise wäre das rumänische Bon-Fiscal“-System auch eine Lösung für Deutschland.



    Ich freue mich auf Ihre Antwort, gerne auch per E-Mail.



    Mit freundlichen Grü‎ßen



    Simon Wendl




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Wendl. Zu Ihrem Preis für die Teilnahme am Hörerquiz kann ich Sie beruhigen — das Paket ist nicht verloren gegangen, sondern ist noch nicht abgeschickt worden. Es dauert leider meistens etwas länger, bis unsere Sponsoren die Gegenstände zur Verfügung stellen, bevor sie dann eingepackt und im Rahmen der gedeckelten Portoausgaben verschickt werden können. Ich glaube sogar, in unserer Bearbeitungsstelle unlängst einen dicken Umschlag mit Ihrem Namen drauf gesehen zu haben, also müsste das Paket bald abgeschickt werden oder schon auf dem Weg nach Deutschland sein.



    Zu Ihren Fragen: bon fiscal“ hei‎ßt nichts anderes als fiskalischer Kassenbeleg und er ist im Handel verpflichtend. Selbst im Dienstleistungsbereich, ob nun in Restaurants, im Taxi oder vom Klempner, kann man nebst Rechnung einen Kassenbeleg einfordern und der Dienstleister ist verpflichtet, einen solchen — auf Wunsch sogar mit Firmenstempel drauf — zu liefern. Damit kann man sich Kosten für bestimmte Ausgaben vom Arbeitgeber zurückerstatten lassen, beispielsweise wenn man im Auftrag des Chefs Geschäftspartner auf Kosten der Firma zum Essen einlädt und dergleichen.



    Mit den Hinweisschildern, die Sie gesehen haben, will das Finanzministerium die Händler wie Käufer ermutigen, nur steuerlich legale Geschäfte abzuwickeln. Denn auch in Rumänien gab und gibt es noch Geschäfte, die insbesondere bei Barbezahlungen überhaupt keinen Kassenbeleg lieferten und dadurch auch ihre Umsätze nur teilweise versteuerten. Das kam beispielsweise vor, wenn man schnell mal zum kleinen Kiosk in der Nachbarschaft läuft, um Brot, Zigaretten oder andere Kleinigkeiten einzukaufen. Man kennt sich untereinander, man legt das Geld hin, der Verkäufer hält einem das Produkt entgegen, tippt aber den Verkaufsvorgang an der Kasse gar nicht ein, vom netten Typen im Kiosk will man ja auch nicht unbedingt einen Kassenbeleg, man kennt ja die Preise und zum Schluss schüttelt man vielleicht sogar noch die Hände — und so entgehen dem Staat wichtige Einnahmen. Deshalb zielte die Kampagne auch auf den Kunden ab, für jeden Einkauf selbst im kleinsten Geschäft einen Kassenbeleg einzufordern. Dadurch kann Steuerhinterziehung selbstverständlich nicht ganz getilgt werden und manipulierte Kassen gibt es natürlich auch. Doch seitdem sich die Kontrollen verschärft haben, habe ich zumindest in Bukarest und anderen Gro‎ßstädten kaum noch Geschäfte erlebt, die keinen Kassenbeleg liefern — und zwar nicht auf Aufforderung, sondern aus eigenen Stücken drückt der Verkäufer einem den Kassenbon in die Hand.



    Die Geschichte mit der Lotterie ist eine ähnliche Ma‎ßnahme, die Legalität im Einzelhandel zu fördern. Die Käufer werden ermuntert, die Kassenbelege für jegliche Käufe im Wert von 1 Leu bis 999,99 Lei aufzubewahren (das sind umgerechnet von etwa 20 Eurocents bis 222 Euro), die Bons in einem Online-Portal zu registrieren und dann zu hoffen, dass sie als Gewinner der monatlichen Auslosung mit einer Geldprämie entlohnt werden. Die Aktion wurde im April 2015 gestartet, ist eine Initiative des Finanzministeriums und des Inkassoamtes und wird in Zusammenarbeit mit der Lotterie am ersten Sonntag nach dem 15. Monatstag eines jeden Monats durchgeführt. Die Ziehung erfolgt unter der Aufsicht je eines Vertreters des Finanzministeriums, des Inkassoamtes und der Lotterie. Über die monatliche Lotterie hinaus gibt es noch zwei Extraziehungen im Jahr, die rechtzeitig bekanntgegeben werden. Das Finanzministerium entscheidet über die Höhe des jährlichen Prämienetats und über die monatlichen Zuwendungen. Die jeweils monatliche Zuwendung wird unter den Gewinnern der entsprechenden Ziehung geteilt. Sollte es in einem Monat keine Gewinner geben, bleibt die Prämiensumme im Topf und erhöht somit den Prämienbetrag des Folgemonats. Die Ergebnisse der Ziehungen werden auf der Webseite des Finanzministeriums, jener der Rumänischen Lotterie und auch auf anderen, vermutlich privaten Internetseiten veröffentlicht. Die Ziehung erfolgt nach bestimmten Kriterien, beispielsweise werden alle Kassenbons mit einem bestimmten Betrag aussortiert, die an einem bestimmten Tag in der Vergangenheit einen Kauf belegen. Ein Beispiel: Bei der Ziehung vom 17.4.2016 wurde der 18.3.2016 als der Stichtag ermittelt, als Gewinnerbetrag wurden 615 Lei (umgerechnet knapp 137 Euro) gezogen. Wer also für jenen Tag einen gültigen Kassenbeleg für 615 Lei aufweisen konnte, hat gewonnen. Dieses Jahr beträgt die Monatsprämie 1 Mio. Lei, das sind umgerechnet 222 Tausend Euro. Bei der erwähnten Ziehung vom 17.4.2016 gab es eine einzige glückliche Gewinnerin, eine Dame aus Bukarest, die somit abzüglich der 16% Steuern knapp 187 Tausend Euro einheimsen konnte. Bis zu 100 Gewinner kann es für eine Ziehung geben, in diesem Fall der maximal möglichen Anzahl von Gewinnern räumt jeder immerhin noch knapp 19 Tausend Euro ab. Alles in allem kann es also ein hübsches Sümmchen sein, richtig reich wird man damit allerdings nicht, die Steuerhinterziehung kann man durch die Lotterie der Kassenbons auch nicht ausrotten, sie ist aber eine sympathische Methode, die Menschen anzuspornen, den Kassenbeleg immer brav einzufordern. Die Gewinne kann man binnen 30 Tagen in Anspruch nehmen, die Auszahlung durch das Finanzministerium erfolgt binnen 60 Tagen nach Ablauf der Frist für die Beanspruchung.



    Nächste Woche verlese ich die Beiträge für den World Radio Day und, wenn noch Zeit verbleibt, möchte ich weitere Hörerfragen beantworten. Damit Zeit für die Eingangsliste:



    E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Alexandru Buşneag, Martina Pohl (die uns auch ein paar schöne Eiszapfenbilder aus ihrer Heimatstadt Überlingen schickte), Maria und Bernd Seiser (vom letzteren erhielten wir auch den bislang einzigen Beitrag zum Welthörertag), Calvin Knott (der seinen Hobby-Kollegen Alexandru Buşneag grü‎ßen lässt), Heinz Günter Hessenbruch und Burkhard Müller. Alle genannten Hörerinnen und Hörer sind in Deutschland zu Hause. Das Online-Formular nutzten Patrick Dietrich aus Deutschland Paul Gager aus Österreich.




    Audiobeitrag hören:




  • Geschichte der Pharmazie: Museum in Klausenburg bezaubert Besucher

    Geschichte der Pharmazie: Museum in Klausenburg bezaubert Besucher

    Die Sammlung umfasst Apothekeneinrichtungen und Gerätschaften zur Herstellung von Arzneimitteln in Apotheken. Die mehrere Hundert Jahre alten Gegenstände überraschen durch ihre merkwürdigen Farben und Formen und bieten einen tieferen Einblick in die Geschichte der Pharmazie. Die Museologin Dr. Ana-Maria Gruia lieferte uns mehr Einzelheiten dazu:



    Es ist eine seltene, besonders wertvolle Sammlung in Rumänien und sogar europaweit. In Rumänien gibt es noch in Sibiu (Hermannstadt) eine ähnliche pharmaziehistorische Sammlung. Sie ist nicht nur für Fachleute interessant, sondern bringt spannende Informationen auch für Laien. Die Ausstellung veranschaulicht unterschiedliche Aspekte, die nicht ausschlie‎ßlich an die Geschichte der Pharmazie anknüpfen. Sie zeigt Mentalitäten auf, greift den Handel mit Gewürzen im Mittelalter auf, veranschaulicht die Art und Weise, in der die Krankheiten und die Heilprozesse im vormodernen und modernen Siebenbürgen betrachtet wurden. Denn die Sammlung bezieht sich viel mehr auf das 18.-19. Jahrhundert als auf das Mittelalter.“




    Die Apotheken von früher waren überall in Europa ähnlich aufgestellt. Im Vorderraum wurden die Arzneimittel verkauft. Die Wände sind im barocken Stil bemalt. Diese Wandmalerei ist einmalig in Rumänien. Sie wurde 1766 beendet. Dr. Ana Maria Gruia erzählt uns, was in der Apotheke in Klausenburg noch zu sehen ist:



    Die Besucher treten in die älteste Apotheke der Stadt ein. Der Standort ist also gleich bedeutend wie die Sammlung. Der Innenraum ist im barocken Stil, wie einst, dekoriert. Auch die Aufstellung der Räume und das Labor im Untergeschoss sind erhalten geblieben. Sämtliche Gegenstände werden in einem wirklichkeitsgetreuen Zusammenhang einsatzbereit präsentiert. Der grö‎ßte Teil der Sammlung beinhaltet Labor- und Reagenzgläser, verschiedene Materialien und Gefä‎ße mit lateinischen Inschriften, in denen die Präparate oder Ingredienzien aufbewahrt wurden. Die Besucher können aber auch die für eine Apotheke der damaligen Zeit spezifischen Möbelstücke sehen sowie unterschiedliche Gerätschaften zur Herstellung von Arzneimitteln. Darüber hinaus haben wir eine umfangreiche Sammlung von Büchern und Apothekenunterlagen sowie vielfältigen Rezepten. In einem weiteren Raum sind medizinische Geräte ausgestellt. Es handelt sich um Medizinprodukte, die in den Krankenhäusern in Cluj seit 1900 bis fast heutzutage eingesetzt wurden. Die Besucher erkennen viele Geräte, die wir hier ausstellen, daher auch die überraschend positive Reaktion darauf.“




    Wir wollten von Ana-Maria Gruia erfahren, ob die einst in Apotheken verwendeten Ingredienzien heute noch von den Besuchern als Heilmittel betrachtet werden.



    Die mit der Naturheilkunde oder mit der modernen Medizin vertrauten Besucher erkennen einfacher manche Gegenstände oder Heilmethoden. Denn die moderne Medizin greift auf alte pharmazeutische Wege zurück: Die in den Arzneimitteln enthaltenen Ingredienzien stammen meistens von Pflanzen. Manche Wirkstoffe enthalten einen exotischen Pflanzenextrakt, andere wiederum werden von Insekten, Tieren oder sogar vom Menschen abgewonnen. Wir haben den berühmten Mumienstaub, ein universelles Heilmittel vergangener Zeitalter. Ausgehend von diesen Ingredienzien können die Besucher auch andere Welten entdecken — z.B. Kunstgeschichte, die Gestaltung der Innenräume in den Apotheken, Stilrichtungen der damaligen Zeit, ursprüngliche Verkaufsstrategien. Die ersten Marketingstrategien gab es in den Apotheken, das waren die ersten privaten Geschäfte. Die Apothekenwelt kann demnach zu unerwarteten Feststellungen führen.“




    Mumienpulver wurde mit dem Teelöffel verabreicht. Er war sehr teuer, war aber im Trend. In der Apotheke in Cluj gibt es auch mehrere Schüssel mit syrischem Asphalt, der früher als Heilmittel gegen Rheuma eingesetzt wurde, Korallenpulver sowie Krebsaugen oder Krebssteine. Letztere bilden sich im Magen der Krebse und werden bei der Häutung ausgeworfen. Sie sind eine besonders reiche Kalziumquelle. Theriaca venetica ist ein Gegenmittel gegen Giftstoffe, das in Venedig als Medikament gegen Vergiftungen eingesetzt wurde. Au‎ßerdem erfahren die Besucher der Ausstellung, dass Dachsexkremente zur Herstellung von Arzneimitteln gegen Epilepsie verwendet wurden. Oder dass Körperteile einer aus dem Nahen Osten gebrachten Eidechse in Kombination mit anderen Elementen für die Herstellung von Aphrodisiaka verwendet wurden. Je exotischer das Tier, desto gefragter die Arzneimittel — das war die damalige Meinung.



    Wir erkundigten uns bei Ana-Maria Gruia, ob zahlreiche Arzneimittel, die in der Vergangenheit verbraucht wurden, als Vorläufer der heutigen Medikamente betrachtet werden können:



    Diesbezüglich fehlt ein erschöpfender wissenschaftlicher Ansatz. Selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass manche Arzneimittel von heute Wirkstoffe beinhalten, die auch früher verwendet wurden. Man lernte allmählich dazu. Und so wurden die Medikamente von heute entwickelt. Andere Wirkstoffe wiederum waren nicht nützlich oder sogar schädlich, je nach Region, Frische der Ingredienzien, Art und Weise der Verabreichung. Der Mumienstaub war wahrscheinlich nur ein Placebo.“




    Die Besucher einer pharmaziehistorischen Sammlung müssen unbedingt Humor haben, sagte unsere Gesprächspartnerin:



    Die Besucher müssen bereit sein, in die Geschichte der Sammlung einzutauchen. Es geht um Alchemie, sie hört sich wie ein Harry-Potter-Roman an. Da muss man neugierig sein, um den Zauber des Museums in Cluj zu genie‎ßen.“




    Die Besucher sind herzlichst eingeladen, sich die pharmaziehistorische Sammlung anzuschauen und sich eine zauberhafte Geschichte anzuhören. Und das richtige Heilmittel für die Krankheit unseres Zeitalters — die Eile — zu entdecken. Das alles in Klausenburg, in einem historischen Gebäude, das mit Sicherheit auch einen Besuch wert ist. Über dem Eingang hängt ein entsprechendes Schild in Form eines Mörsers.

  • Nachrichten 17.11.2016

    Nachrichten 17.11.2016

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat am Donnerstag in Cluj/Klausenburg erklärt, die Europäische Union befinde sich in einer komplizierten Situation, und das Hauptanliegen sei zur Zeit, die beste Lösungen für Rumänien zu finden. Der rumänische Staatschef beteiligte sich in Cluj an der Konferenz Die Europäische Union zwischen Zerfall und Reform. Der Beitrag Rumäniens zur Konsolidierung des europäischen Gebäudes“, organisiert von der Gruppe für Reflexion und Internationale Analyse CITADEL, von der Babes/Bolyai Universität. Anlaß der Konferenz war der Weltstudententag. Der International Students’ Day wird am 17. November begangen. Er wurde 1941 vom International Students’ Council in London ausgerufen und erinnert an die Studentenproteste 1939 in Prag gegen die Besetzung durch die Nationalsozialisten. Bekannt ist er auch als Weltstudententag oder Internationaler Studententag. Die Demonstrationen wurden blutig niedergeschlagen: am 17. November 1939 wurden im Rahmen der Sonderaktion Prag neun Aktivisten ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet. Über 1.200 Studenten wurden in Konzentrationslager gebracht.



    Die Einkommen der Rumänen sind in den letzten Monaten um 13% gewachsen; in der gleichen Zeitspanne ist der Konsum durch die Senkung der Steuern und Preise um 10% gestiegen. Das erklärte der rumänische Ministerpräsident Dacian Ciolos bei der Vorstellung der einjährigen Bilanz der Regierung. Das Wirtschaftswachstum lag 2015 bei 3,8% und wuchs 2016 bis auf 4%. Laut Wirtschaftsanalysten hätten aber die Lohnsteigerungen die Nachfrage von Gütern und Dienstleistleistungen angehoben. Deswegen seien die Importe um knapp 7% gestiegen. Die Exporte sind hingegen um nur 4,3% höher geworden; folglich ist das Handelsdefizit stark gestiegen. Das könnte zu einer Störung der makroökonomischen Indikatoren führen.



    Rumäniens Außenminister Lazar Comanescu hat am Dienstag und Mittwoch einen offiziellen Besuch in Jordanien unternommen. In Amman ist er mit seinem Amtskollegen Nasser Judeh und dem Senatspräsidenten Faisal Al-Fayez zusammengekommen. Themen der Gespräche waren vor allem die bilaterale Zusammenarbeit und die Lage im Nahen Osten. Beide Seiten zeigten sich daran interessiert, die Handelsbeziehungen zu intensivieren und neue Projekte in Bereichen wie IT und Telekommunikation, Gesundheit, Landwirtschaft, Energie, Bildung und Tourismus zu entwickeln. Ferner wurde auch über den israelisch-palästinensischen Friedensprozess und über die Krisen in Syrien und im Irak diskutiert. Außenminister Comanescu hat im Namen des rumänischen Präsidenten, Klaus Iohannis, Jordaniens König Abdullah II. zu einem Staatsbesuch in Bukarest eingeladen.



    Die Staatsanwälte am Amtsgericht des 1. Bezirks in Bukarest führen Hausdurchsuchungen am Sitz der Rumänischen Rundfunkgesellschaft. Es werden Dokumente aus mehreren Büros sichergestellt. Aus juristischen Kreisen verlautete es, die Hausdurchsuchungen seien in Verbindung zu einem Strafverfahren angeordnet worden. Dabei geht es um die Zuweisung von Verträgen an einige Unternehmen, die entweder Mitgliedern des Verwaltungsrates oder deren Strohmännern gehören. Dabei sei ein Schaden von etwa 90.000 Euro entstanden.



    Der ehemalige rumänische Fußballer Daniel Prodan ist im Alter von nur 44 Jahren n einem Herzinfarkt gestorben. Fünfmal wurde er als Spieler von Steaua Bukarest rumänischer Meister. Anschließend spielte er in Spanien für Atletico Madrid und in Schottland für Glasgow Rangers. Er war Mitglied der Goldenen Generation des rumänischen Fußballs und galt als einer der besten Abwehrspieler. Prodan war 54mal Mitglied der rumänischen Nationalelf und spielte bei der Weltmeisterschaft von 1994 und bei der Europameisterschaft von 1996.

  • Nachrichten 30.10.2016

    Nachrichten 30.10.2016

    BUKAREST: Am Sonntag hat der Verein Colectiv GTG 3010“ in Bukarest einen Schweigemarsch zum Gedenken der Opfer der Brandkatastrophe im Klub Colectiv organisiert. Au‎ßerdem veranstalteten rund ein Dutzend Pop- und Rockbands Konzerte, deren Einnahmen den Brandopfern zugute kommen sollen. Am 30 Oktober 2015 sind bei einem verheerenden Brand bei einem Rockkonzert im Klub Colectiv 64 Menschen ums Leben gekommen; mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Der rumänische Staatsprasident Klaus Iohannis, legte am Sonntag einen Blumenkranz am Ort der Tragödie. Dabei sagte Iohannis, er hätte sich gewünscht, dass ein Jahr nach der Tragödie die Schuldigen bekannt und zur Rechenschaft gezogen wären. Fast ein Jahr nach der Brandkatastrophe im Bukarester Klub Colectiv hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, das Hauptverfahren zu eröffnen. Bei meherern Bukarester Gerichten laufen zur Zeit drei Strafverfahren. Die Betreiber des Klubs sowie die Eigentümer und ein Beschäftigter einer Pyrotechnikfirma, der ehemalige Bürgermeister des Bukarester Bezirks, wo der Klub Colectiv funktionierte und mehrere Beschäftigte des Inspektorats für Notsituationen müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Nach der Tragödie und anschlie‎ßenden heftigen Stra‎ßenprotesten war die sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Victor Ponta im vergangenen November zurückgetreten.



    BRÜSSEL: In Brüssel haben Kanada und die EU das Handelsabkommen Ceta unterzeichnet. Spitzenvertreter der Europäischen Union sind am Sonntag mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau zur Unterzeichnung von Ceta (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zusammengekommen. Der EU-Kanada-Gipfel hätte eigentlich bereits am Donnerstag stattfinden sollen. Weil sich die belgische Region Wallonie aber zunächst weigerte, den Pakt mitzutragen, musste Trudeau seine Anreise nach Brüssel verschieben. Nach einer Reihe von Zugeständnissen gab das Regionalparlament der Wallonie am Freitag dann schlie‎ßlich grünes Licht. Erst danach konnte auch die belgische Bundesregierung dem Pakt zustimmen und mit ihr der Rest der EU. Für die Billigung von Ceta war eine einstimmige Entscheidung aller 28 EU-Mitgliedsstaaten nötig. “Dies ist ein wichtiger Tag für die EU und auch für Kanada, weil wir internationale Standards setzen, denen auch andere folgen müssen, mit denen wir in Sachen Freihandel verhandeln”, sagte Juncker. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sprach von einem guten Tag für die Europäische Union und für Kanada und sagte, Ceta werde Standard für alle künftigen Abkommen sein. Die rumänische Regierung begrü‎ßte die Entscheidung Kanadas, die Visumpflicht für rumänische Bürger, die nach Kanada einreisen wollen, ab 1. Dezember 2017 komplett aufzuheben. Die Entscheidung ist in der Abschlu‎ßerklärung des Gipfels EU-Kanada vermerkt. Zur Zeit benötigen nur noch die Rumänen und die Bulgaren als EU-Bürger Einreisevisa fur Kanada.



    BUKAREST: Der rumänische Verteidigungsminister, Mihnea Motoc, beteiligt sich am Montag in London an der internationalen Konferenz für Verteidigung gegen ballistische Raketen, die vom American Institute of Aeronautics and Astronautics und National Missile Defense Agency vom US-Department of Defense organisiert wird. Als Sondergast wird Mihnea Motoc die Position Rumäniens in Bezug auf die Verteidigung gegen ballistische Raketen präsentieren. In Rumänien befindet sich in der Ortschaft Deveselu (im Süden) das US- Raketenverteidigungssystem Aegis Ashore. Im Namen des rumänischen Verteidigungsministeriums wird Mihnea Motoc den Preis David R. Israel“ in Empfang nehmen, für bedeutende Resultate im Bereich der Antiraketenverteidigung und als Anerkennung für die Bemühungen und den aktiven Einsatz Rumäniens bei der Einrichtung des Stützpunktes in Deveselu. Am Rande der Konferenz wird Verteidigungsminister Mihnea Motoc mit dem Kommandant der National Missile Defense Agency, US-Vizeadmiral James D. Syring, zusammenkommen.

  • Nachrichten 09.10.2016

    Nachrichten 09.10.2016

    BUKAREST: Seit 2004 wird jedes Jahr in Rumänien am 9. Oktober der nationale Holocaust-Gedenktag begangen. Aufgrund der Schlußfolgerungen nach der Uberprüfung der Deportationen im Zweiten Weltkrieg, die von einer Sonderkommission geleitet vom Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel formuliert wurden, beschloß die Bukarester Regierung vor 12 Jahren, den Holocaust anzuerkennen und den 9. Oktober zum nationalen Gedenktag des Holocaust in Rumänien zu erklären. Dieser Tag hat eine besondere Bedeutung für Rumänien: Am 9. Oktober 1941 begann das mit Nazi-Deutschland allierte Regime des Marschalls Ion Antonescu mit den Deportationen der Juden aus dem Osten Rumäniens in die besetzten sowjetischen Territorien. Laut Statistik starben mehr als 250.000 Juden während und nach ihrer Deportation im Jahr 1941 aus Bessarabien und dem Norden der Bukowina nach Transnistrien. Anlässlich des Nationalen Holocaust-Gedenktages findet am Montag am Mahnmal der Holocaust-Opfer in Bukarest eine Zeremonie zum Gedenken der Juden und Roma, die während des Holocausts gestorben sind. Vertreter der Präsidentschaft, der Regierung, des Diplomatischen Korps, der Zivilgesellschaft und Überlebende des Holocausts werden der Gedenkzeremonie beiwohnen.



    BUKAREST: Der Staatspräsident der Slowakei, Andrej Kiska, unternimmt am Montag und Dienstag einen Staatsbesuch in Rumänien, auf Einladung seines rumänischen Gegenübers, Klaus Iohannis. Hauptzweck des Besuches ist die Konsolidierung der bilateralen Beziehunhgen auf politischer, wirtschaftlicher und sektorieller Ebene und die Verstärkung der Kooperation zu aktuellen europäischen Themen im Kontext der jetzigen Herausforderungen, steht in einem Communique des rumänischen Außenministeriums. Da die Slowakei zur Zeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, werden die zwei Staatchefs hauptsächlich über Themen der EU-Agenda diskutieren; dabei werde Präsident Iohannis die rumänische Position in Bezug auf die Zukunft Europas präsentieren, steht noch im besagten Communique. Ferner werde Klaus Iohannis für die weitere Konsolidierung der wirtschaftlichen Kooperation zwischen den zwei Ländern plädieren, da die Handelsaustausche zwischen Rumänien und der Slowakei 2015 einen historischen Rekord von 2,4 Milliarden Euro erreicht haben und weiterhin steigen. Am Dienstag werden die zwei Staatchefs das rumänisch-slowakische Business-Forum eröffnen. Vorgesehen ist auch ein Treffen in der Ortschaft Nadlac (im Westen des Landes) mit Vertretern der slowakischen Gemeinde in Rumänien.



    PORT-AU-PRINCE: Angesichts Hunderter Todesopfer und massiver Zerstörungen durch Hurrikan «Matthew» hat die haitianische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. «Die Trauertage werden angesetzt, um das Land im Schmerz mit den Eltern und Freunden der Toten zu vereinen», teilte das Präsidialamt mit. Die Staatstrauer solle von Sonntag bis Dienstag gelten. Zuvor hatte der Zivilschutz mitgeteilt, in dem schweren Wirbelsturm seien 336 Menschen ums Leben gekommen. Vier Menschen wurden demnach noch vermisst und 211 weitere verletzt. Mehr als 60 000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften. Ein rumänischer Offizier, Oberst Marius Dogean, vom Generalinspektorat für Notsituationen wird das Team leiten, welches die Schäden nach dem Hurrikan Matthew auf Haiti einschätzen soll. Gleichzeitig wird Oberst Dogean die internationale Unterstützung koordinieren, einschließlich die internationale Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Marius Dogean hat eine 15 Jahre lange Erfahrung im Bereich Zivilschutz und wurde von der Europäischen Kommission zum Leiter des Zivilschutzteams ernannt, das in Haiti die Hilfeaktionen organisieren wird.



    SPORT: Die rumänische Fussball-Nationalmannschaft, trainiert vom deutschen Trainer Christoph Daum, hat im zweiten WM-Qualifikationsspiel den ersten Sieg geholt. Die rumänische Mannschaft siegte mit 5:0 (3:0) in Armenien und hat in der Gruppe E nun vier Punkte. Im dritten Qualifikationsspiel zur Fußball-WM 2018 spielt Rumänien am Dienstag in Kasachstan.

  • Zollkodex der Union soll ab dem 1. Mai Anwendung finden

    Zollkodex der Union soll ab dem 1. Mai Anwendung finden

    Ab dem 1. Mai werden alle EU-Staaten dieselben Zollregelungen umsetzen, unabhängig vom Staat, in dem die Waren abgefertigt werden. Der neue Zollkodex der Union findet ab dem 1. Mai vollständig Anwendung. Nach der Zollanmeldung soll der Warenverkehr innerhalb der EU frei sein. Die Waren können dann in allen EU-Staaten verkauft werden. Das neue Zollrecht sieht zudem vor, alle Zollverfahren digital abzuwickeln. Vorgesehen ist eine Übergangszeit bis 2020.



    Den Fachleuten zufolge erschien der neue Zollkodex 1992. Die kräftige Informatisierung und die Änderung des Handels sorgten für die Abänderung des Zollrechtes. Die Unternehmen, die direkt Außenhandel Operationen durchführen, müssen die neuen Regelungen unbedingt umsetzen. Die korrekte und zeitige Umsetzung dieser Abänderungen ist für Rumänien wesentlich. Rumänien ist die sogenannte Eintrittspforte der Waren, die nach Mittel- und Osteuropa transportiert werden. Die Europäische Kommission bereitet Übergangsmaßnahmen vor, um den Unternehmen, die Chance zu geben, ihre Aktivität fortzusetzen und gleichzeitig die neuen Regelungen zu beachten.



    Laut dem neuen Zollkodex haben die Unternehmen die Möglichkeit, Klarifizierungen und Ergänzungen zu formulieren, bevor die Zollverwaltung eine für sie ungünstige Entscheidung treffe. Das neue Zollrecht wird die Handelstätigkeit erleichtern und den Schutz des Binnenmarktes sichern. Die rapidere direkte Kooperatiaon mit den Handelspartnern wird die Lieferketten sichern und die Beziehung zwischen Geschäftsumfeld und Zollverwaltung erleichtern. Die Umsetzung des neuen Zollrechts sorgt bis 2020 für eine einfachere und rapidere Zollkontrolle, erklärte Eugen-Dragos Doroş, Vorsitzender der Rumänischen Steuerbehörde.

  • Landespräsident Klaus Iohannis unternimmt einen Staatsbesuch in Israel

    Landespräsident Klaus Iohannis unternimmt einen Staatsbesuch in Israel

    Auch wenn sie Tausende Kilometer von der Konfliktzone entfernt leben, verfolgen die Rumänen ständig die Entwicklung der Lage im Mittleren Osten. Das mehrheitlich orthodoxe rumänische Volk hat tiefe religiöse Gefühle und zeigt ein reges Interesse für die Territorien, die in der Bibel als Heiliges Land bezeichnet werden. Und die Hunderttausenden Israelis, die aus Rumänien abstammen, bilden die solideste Brücke zwischen den zwei Ländern. Anderersseits studierten zigtausende junge Palästinenser an rumänischen Universitäten, und somit stieg das Interesse der Rumänen für die Entwicklungen im Mittleren Osten. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang war die einseitige Entscheidung der kommunistischen Regierung in Bukarest im Jahre 1967, die diplomatischen Beziehungen zu Israel fortzusetzen. Ganz im Gegenteil zu den Anweisungen der Sowjetunion, war Rumänien der einzige Staat hinter dem Eisernen Vorhang, welcher die diplomatischen Beziehungen zu Israel nicht unterbrochen hat.



    Abgesehen von den Ambitionen des Diktators Nicolae Ceausescu, der als Mediator zwischen Israelis und Palästinensern fungierte, weil er einen Friedensnobelpreis anstrebte, bleibt doch die Tatsache, dass Rumänien immer ein glaubwürdiger Gesprächspartner für beide Konfliktparteien war. Nach dem Fall Ceausescus haben sich alle Staatspräsidenten des postkommunistischen Rumänien, Ion Iliescu, Emil Constantinescu und Traian Băsescu, den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Findung einer Lösung für den Konflikt im Mittleren Osten angeschlossen. Sie besuchten die Region und diskutierten mit den Entscheidungsträgern in Tel Aviv und Ramallah.



    Diese Woche ist der amtierende rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, mit israelischen und palästinensischen Verantwortlichen zusammengekommen. In Jerusalem sagte Präsident Klaus Iohannis seinem israelischen Gegenüber, Reuven Rivlin, Rumänien schenke eine besondere Aufmerksamkeit den Beziehungen mit Israel, und sein Besuch habe den Zweck, die Tradition der seit 68 Jahren ununterbrochenen diplomatischen Beziehungen zwischen den zwei Ländern zu bestätigen und insbesondere die Zukunft der bilateralen Kooperation zu planen. Rumänien und Israel führen einen exzellenten Dialog über die gegenwärtigen internationalen Entwicklungen, und in puncto Sicherheit des Staates Israel darf man keine Kompromisse machen, so Klaus Iohannis:



    Die Bekämpfung des Terrorismus ist eine feste Verpflichtung auf der politischen Agenda der Außenpolitik Rumäniens. Jede Art der Kooperation mit Israel im Kampf gegen den Terrorismus ist ein gemeinsamer Beitrag zum Erreichen des wichtigen Ziels, Frieden und Wohlstand in der Welt zu schaffen.



    Der israelische Staatspräsident, Reuven Rivlin, betonte seinerseits die Tatsache, dass Rumänien im Laufe der Jahrzehnte eine sehr gute Beziehung zu Israel gepflegt hat, die sich im Handelsbereich, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft widergespiegelt habe. Reuven Rivlin:



    Ich würdige die Unterstützung, die Rumänien mehrmals Israel angeboten hat, und die Entwicklung der vielfachen Beziehungen zwischen unseren Ländern. Wir kooperieren bereits in strategischen und Verteidigungsbereichen, und Israel ist daran interessiert, die Zusammenarbeit in den Bereichen Kybernetik, Industrie, Landwirtschaft, Gesundheit und Entwicklung zu erweitern.



    Laut den Radio-Rumänien-Korrespondenten in Jerusalem sprach auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei dem Treffen mit dem rumänischen Staatspräsident Klaus Iohannis über die menschlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den zwei Ländern und über die bedeutenden Investitionen, die israelische Geschäftsleute in Rumänien getätigt haben.


  • Nachrichten 22.02.2016

    Nachrichten 22.02.2016

    Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Montag im Plenum des Bukarester Parlaments vorgeschlagen, dass das Wahljahr 2016 nicht populistisch wird, und dass die wichtigen Themen von öffentlichem Interesse nicht vergessen werden. Iohannis hat die rumänischen Parlamentarier eingeladen, einige große Projekte durchzuführen, darunter die Wiedergewinnung der Vertrauens der Bevölkerung in die Politik und die gute Funktionierung der großen öffentlichen Systeme. In diesem Kontext sagte der rumänische Staatschef, die rumänischen Behörden hätten viele Fragen der Bürger noch nicht beantwortet, und zwar in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Rentensystems, auf das demographische Problem oder auf die Arbeitsplätze für junge Menschen. Andererseits erklärte sich Präsident Iohannis unzufrieden darüber, dass in einigen Fällen die parlamentarische Immunität ausgenutzt wird, um Strafverfahren zu verhindern, in denen gegen Parlamentsmitglieder wegen Korruption ermittelt wird. In puncto Außenpolitik sagte der rumänische Staatschef, dass durch die Migrationswelle, die steigende Terrorismusgefahr, die Sicherheitsrisiken im Osten und die Infragestellung der Europäischen Union das Jahr 2016 besonders wichtig für die Stabilität in der Region wird. Bei der Rede des rumänischen Staatspräsidenten im Plenum des Bukarester Parlaments waren auch die Mitglieder des Regierungskabinetts und mehrere in Rumänien akkreditierte Botschafter anwesend.



    Der parteifreie rumänische Premierminister Dacian Cioloş hat am Montag den Bürgermeistern rumänischer Kommunen einen wirksameren Umgang mit öffentlichen Mitteln angemahnt. 2016 sei zwar ein Wahljahr, doch der Staatshaushalt könne keine zusätzlichen Gelder für ortsbezogene Projekte freischalten, sagte der Regierungschef auf der Jahresversammlung der Vereinigung rumänischer Kommunen. Um mehr Einnahmen zu haben, sollten Kommunalbehörden mehr Investitionen heranziehen und die Steuerhinterziehung konsequenter bekämpfen.



    Der Zustand der sieben Kinder, die mit schweren Darminfektionen im Bukarester Krankenhaus Marie Curie behandelt werden, hat sich gebessert. Ein einziges Kind liegt noch auf der Intensivstation, zwei sollen noch diese Woche entlassen werden. Eine Ermittlung über die genauen Umstände, in denen im Februar drei Kinder an den Komplikationen gestorben waren, läuft derzeitig noch.



    Der rumänische Minister für Energie, Victor Grigorescu, hat am Montag bekanntgegeben, die nationale Strategie im Energiebereich werde bis Herbst dieses Jahres ausgearbeitet sein. Der rumänische Staat sollte einige Energie-Projekte aussuchen und sich dafür intensiv einsetzen, um Klarheit und Verantwortung in diesem extrem wichtigen, staatlich geregelten Bereich zu beweisen, sagte Energieminister Grigorescu, und versicherte, dass alle Akteure im Energiebereich zu Beratungen eingeladen werden.



    Rumänien ist weiterhin der wichtigste Handelspartner der benachbarten Moldaurepublik. 2015 betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten 1,35 Milliarden Euro. Ende letzten Jahres war die Moldaurepublik der viertgrößte Importeur rumänischer Produkte außerhalb der EU. Rumänien war zugleich der achtgrößte Importeur moldauischer Produkte. Das gab die rumänische Botschaft in Kischinew bekannt.



    Der britische Regierungschef David Cameron hat am Montag dem Parlament das am Freitag ausgehandelte Kompromissabkommen zur Abwendung eines Brexit vorgelegt. Nach zwei Tagen einer Marathonverhandlung in Brüssel haben die restlichen Mitgliedstaaten Großbritannien wichtige Zugeständnisse in der Frage der Sozialleistungen für europäische Arbeitnehmer gemacht und Vorteile für die Finanzindustrie in der Londoner City akzeptiert. Cameron will ab dato für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäische Union eintreten, kämpft aber gegen eine euroskeptische Bewegung in der eigenen Partei ein. Londons Bürgermeister Boris Johnson kündigte an, für den Brexit zu werben. Nach einer ersten Umfrage nach dem Brüsseler Kompromiss, ermittelte die Zeitung ‘Mail on Sunday’, dass 48% der befragten Briten keinen Austritt aus der EU wollen. 33% sind für einen Brexit, 19% sind unentschlossen.



    Die europäische Polizeibehörde Europol hat am Montag zusammen mit Interpol ein Spezialzentrum zur Bekämpfung des Menschenschmuggels eröffnet. Daran sollen auch Antiterrorismusexperten mitwirken. Zu den Zielen gehört auch die Zerschlagung der Schleppernetze, die in organisierter Form Flüchtlinge nach Europa bringen.