Tag: Hochwasser

  • Klimawandel: Temperaturen übersteigen vereinbarten Grenzwert

    Klimawandel: Temperaturen übersteigen vereinbarten Grenzwert

    Ein dauerhaftes Überschreiten des vereinbarten Grenzwerts über 10 bis 20 Jahre könnte den Unterschied zwischen einem bewohnbaren und einem unbewohnbaren Planeten bedeuten. Zudem war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Herr Dr. Mircea Duțu ist Professor und Präsident der Ökologischen Universität Bukarest. Er spricht im Interview mit Radio Rumänien über die Entwicklung der letzten Jahre.

    Von Januar bis Juni 2024 war jeder Monat wärmer als die entsprechenden Monate der vergangenen Jahre. Am 22. Juli 2024 wurde mit 17,16 °C ein neuer Rekord für die globale Durchschnittstemperatur an einem Tag erreicht. Die letzten zehn Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen – ein klarer Beweis dafür, dass die Klimaveränderungen unaufhaltsam voranschreiten. Hauptursache für die Erderwärmung ist der steigende Treibhausgasausstoß. Allein im vergangenen Jahr erreichte die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre aufgrund der Nutzung fossiler Brennstoffe 422 Teile pro Million (ppm).

    Die symbolische Grenze von 1,5 Grad Celsius, die im Pariser Abkommen festgelegt wurde, ist somit überschritten. Die globale Durchschnittstemperatur lag 2024 bei 15,1 Grad Celsius – das sind 1,6 °C mehr als im Referenzzeitraum 1850–1900. Allerdings bezieht sich dieser Vergleich auf einen langfristigen Trend. Um die Überschreitung als gesichert zu betrachten, müsste ein solcher Durchschnittswert über mindestens 20 Jahre hinweg beobachtet werden.

    196 Länder haben das Pariser Abkommen unterzeichnet, das unter anderem vorschreibt, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 zu halbieren, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Doch bislang steigen die Temperaturen weiter und führen weltweit zu immer mehr Wirbelstürmen, Hitzewellen und anderen Wetterextremen.

    Die extreme Hitze forderte im Juni während der muslimischen Pilgerfahrt nach Mekka zahlreiche Opfer – ebenso in Mexiko, Thailand, Indien und Griechenland. In West- und Zentralafrika benötigten vier Millionen Menschen humanitäre Hilfe, nachdem historische Überschwemmungen mehr als 1.500 Todesopfer forderten. Auch Europa, insbesondere Spanien, kämpfte mit verheerenden Überflutungen. In der Karibik tobten schwere Wirbelstürme, während in Asien – besonders auf den Philippinen – zerstörerische Taifune wüteten. Große Teile Amerikas litten unter Dürren, die selbst im Amazonas-Feuchtgebiet massive Brände auslösten. Im südlichen Afrika sind laut dem Welternährungsprogramm 26 Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht.

    Das führende wissenschaftliche Netzwerk auf diesem Gebiet stellt fest, dass nahezu alle großen Naturkatastrophen im Jahr 2024 durch die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verstärkt wurden. Zusätzlich trug El Niño zu den extremen Temperaturen bei – ein Wettermuster, das weltweit für höhere Temperaturen sorgt, bevor es von seinem kühleren und feuchteren Gegenstück, La Niña, abgelöst wird.

    Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Im vergangenen Jahr verursachten Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel noch verstärkt wurden, außergewöhnlich hohe Kosten – insgesamt 140 Milliarden Dollar an Schäden. Dass die Temperaturen auch im Kontext des Klimawandels ungewöhnlich hoch sind, glaubt auch Professor Dr. Mircea Duțu.

    Die Erde befindet sich in einer fieberhaften Phase, die unaufhaltsam scheint und durch ihre Beständigkeit überrascht. Nach dem Ende von El Niño im Juni und der erwarteten Rückkehr von La Niña im Herbst wurde ein Temperaturrückgang prognostiziert. Doch dieser blieb aus – und wird auch unter den erwarteten Bedingungen nicht eintreten. La Niña verzögert sich, und insgesamt bewegen wir uns auf unbekanntem Terrain. Seit Millionen von Jahren gab es nicht mehr so hohe CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre, und die aktuelle Erwärmung verläuft schneller als in den letzten 2000 Jahren. Besonders bemerkenswert ist der zusätzliche Temperaturanstieg der vergangenen zwei Jahre. Selbst nach einem intensiven El Niño bleiben die Temperaturen ungewöhnlich hoch – ein Zeichen dafür, dass sich das Klima in einem beispiellosen Wandel befindet.

    Mit dem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wird das Überschreiten der 1,5-°C-Grenze in einem einzelnen Jahr zu einem alarmierenden Signal. Es deutet auf eine Zukunft hin, in der solche Extremwerte immer häufiger auftreten könnten. Was erwartet uns im Jahr 2025? – Die Frage stellten wir Professor Dr. Mircea Duțu.

     Die Antwort auf diese Frage wird vor allem der Zustand der Weltmeere liefern. 2025 wird voraussichtlich zu den drei wärmsten Jahren gehören, jedoch wahrscheinlich kühler als 2023 und 2024. Ein Rückgang der Temperaturen an der Oberfläche der Meere wurde bereits im Dezember des vergangenen Jahres beobachtet. In den kommenden Monaten ist zu erwarten, dass die Bedingungen weitgehend neutral bleiben, mit warmen Anomalien und kalten Minima im äquatorialen Pazifik.

    Abgesehen von den materiellen Verlusten schätzen Forscher, dass der Klimawandel bis zum Ende des Jahrhunderts in 854 europäischen Städten mehr als 2,3 Millionen zusätzliche hitzebedingte Todesfälle verursachen könnte. Dies geschieht, wenn nicht sofort drastische Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden.

  • WWF-Rumänien fordert Lösungen für den Hochwasserschutz

    WWF-Rumänien fordert Lösungen für den Hochwasserschutz

    In dem Schreiben wird ein einschlägiges Beispiel angeführt: das Programm zur Erhöhung der Klimaresilienz im Donauanrainergebiet, das von drei nationalen Behörden entwickelt und ursprünglich im Rumaenischen Aufbau- und Resilienzplan aufgenommen wurde. Das Programm sah Maßnahmen für etwa 4.000 Hektar in den Gebieten Bistreț-Potelu, Suhaia, Cetate, Salcia, Gruia und Ciuperceni-Desa vor, wurde aber 2023 von der Finanzierung ausgeschlossen. Diese Art von Initiative sollte und muss nach Ansicht des World Wild Fund Romania ausgeweitet und unterstützt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Schutz und die Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen wie Flussbetten, Seen und Teichen nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels verringern, sondern auch dauerhafte wirtschaftliche und soziale Vorteile bringen. Schätzungen von WWF-Experten zeigen, dass der ökologische Wiederaufbau von 100.000 Hektar der Donau-Auen eine natürliche Speicherkapazität für 1,6 Milliarden Kubikmeter Wasser bieten würde. Von Orieta Hulea, der Geschäftsführerin des World Wild Fund Rumänien, erfuhren wir, dass eine solche Speicherkapazität in Zeiten von Überschwemmungen einen erheblichen Gewinn darstellen würde.

    Eine Reihe solcher Maßnahmen wurde in den nationalen Aufbau- und Resilienzplan aufgenommen. 160 Millionen Euro wurden für die Wiederanbindung von 4.000 Hektar bereitgestellt. Leider wurde diese Maßnahme im vergangenen Jahr von der Finanzierung ausgeschlossen. Der Grund dafür ist schwer zu verstehen, offenbar gab es einige Missverständnisse zwischen den Institutionen und es mussten viel mehr finanzielle Mittel für den Bereich Energieeffizienz bereitgestellt werden. Leider ging es dabei um Gebiete entlang der Donau, Bistreț, Rast, Potelu, Salcia, Cetate, Gruia, Ciuperceni, Desa. Erinnern Sie sich an die historischen Überschwemmungen im Jahr 2006, als genau dort die Deiche brachen und diese Gebiete überflutet wurden.”

    Es gibt bereits 526 Gebiete, die als hochgradig überschwemmungsgefährdet eingestuft sind, fährt Orieta Hulea, Geschäftsführerin des World Wild Fund Rumänien, fort.

    Diese Gebiete nur auf einer Karte auszuweisen, ist nicht hilfreich. Präventionsmaßnahmen sollten für solche Gebiete geplant werden, und zwar spezifisch für jede Region, jede Gemeinde. In einigen Gemeinden wurde noch nicht viel unternommen. Die Flussläufe sind nicht gereinigt worden, in anderen Orten sind die Gräben für den Abwasserabfluss zubetoniert worden, was die Aufnahmekapazität einschränkt. Die Probleme sind komplex, aber mit einem integrierten Ansatz für den gesamten Landkreis und mit Maßnahmen, die die lokale Geografie und die Erfahrungen mit früheren Überschwemmungen berücksichtigen, könnten vorbeugende Maßnahmen gefunden werden.

    Angesichts des Klimawandels, der sich in immer häufigeren extremen Wetterereignissen, lang anhaltenden Dürren und Überschwemmungen mit schwerwiegenden Folgen äußert, warnt der Word Wild Fund Romania, dass Rumänien an einem Wendepunkt steht. Es ist an der Zeit, eine moderne, an die aktuellen Bedingungen angepasste Politik zu verfolgen, um die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Natur angesichts der klimatischen Herausforderungen zu schützen.

    Der offene Brief an die Politiker endet mit einem Aufruf zu einem offenen Dialog mit allen Interessengruppen, um eine widerstandsfähige Zukunft für Rumänien zu schaffen, die auf nachhaltigen und integrativen Lösungen beruht.

     

  • Überschwemmungen: geschädigte EU-Länder erhalten 10 Milliarden Euro Hilfe

    Überschwemmungen: geschädigte EU-Länder erhalten 10 Milliarden Euro Hilfe

    Die schweren Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa haben dutzende Todesopfer gefordert. Obwohl die Regenfälle aufgehört haben, sind viele Menschen in diesem Teil Europas weiterhin von Hochwasser bedroht. Die Überschwemmungen haben auch große materielle Schäden verursacht, diese belaufen sich laut bisherigen Schätzungen auf mehrere Milliarden Euro.

     

    In Rumänien, würden die Schäden nach ersten Schätzungen von Experten mehr als 1 Mrd. Euro betragen. Andere halten diese Zahl jedoch für optimistisch und meinen, dass sich die Verluste verdoppeln oder verdreifachen könnten. Noch im letzten Jahr wurde in einer Analyse der Weltbank der durchschnittliche jährliche Hochwasserschaden in Rumänien auf 1,7 Mrd. € geschätzt. Inzwischen sind sieben Menschen ums Leben gekommen und mehr als 6.500 Häuser wurden durch die vom Sturm Boris verursachten Regenfälle beschädigt. Die Regierung in Bukarest hat 100 Millionen Lei (umgerechnet etwa 20 Millionen Euro) für die Soforthilfe für die betroffenen Familien bereitgestellt. Obwohl es eine Pflichtversicherung gibt, liegt die Versicherungsquote in den von den Überschwemmungen am stärksten betroffenen Gebieten Galati und Vaslui bei 7-8 % – ein Drittel des Landesdurchschnitts von 23 %.

     

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kündigte am Donnerstag 10 Milliarden Euro aus dem EU-Kohäsionsfonds für die von den Überschwemmungen betroffenen mitteleuropäischen Länder, darunter auch Rumänien, an. Sie sagte, die EU verfüge über zwei potenzielle Hilfsquellen – den Kohäsionsfonds und den Solidaritätsfonds -, die für die Finanzierung von Reparaturen und Wiederaufbau bereitgestellt werden können. Ebenfalls am Donnerstag nahm das Europäische Parlament in Straßburg eine Entschließung an, in der es seine Besorgnis über die zunehmende Intensität und Häufigkeit extremer Wetterereignisse auf dem Kontinent und weltweit sowie seine Unzufriedenheit mit den jüngsten Haushaltskürzungen für das EU-Katastrophenschutzverfahren zum Ausdruck bringt.

     

     

    In dem Dokument zu den verheerenden Überschwemmungen in Österreich, der Tschechischen Republik, Deutschland, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei fordern die Abgeordneten eine ausreichende und aktuelle Finanzierung, um die Bereitschaft zu erhöhen und den Aufbau von Kapazitäten zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf den nächsten mehrjährigen EU-Haushalt. Die Abgeordneten fordern außerdem, dass der Solidaritätsfonds „in einem angemessenen Verhältnis zur Zunahme der Anzahl und Schwere von Naturkatastrophen in Europa“ steht. Sie drängen die Kommission, die Mobilisierung von Mitteln für die betroffenen Länder zu beschleunigen und fordern, dass andere Arten von technischer und finanzieller Unterstützung zur Verfügung gestellt werden.

     

    Allein in den letzten 30 Jahren waren laut Medienberichten 5,5 Millionen Menschen von Überschwemmungen in Europa betroffen, fast 3.000 Menschen kamen ums Leben und es entstand ein wirtschaftlicher Schaden von mehr als 170 Milliarden Euro.

  • Hochwasser in Europa: Lage immer noch angespannt

    Hochwasser in Europa: Lage immer noch angespannt

    Das Unwetter in Europa erreicht nun auch Italien, wo für weite Teile des Landes Warnungen vor starkem Regen, starkem Wind und Überschwemmungen ausgegeben wurden. Zuvor waren in dieser Woche bereits Teile Polens, der Tschechischen Republik, Rumäniens und Österreichs von starken Regenfällen und Flutwellen heimgesucht wurden, die mehrere Todesopfer forderten. Das Unwetter brachte am Wochenende heftige Regen- und Schneefälle sowie Überschwemmungen mit sich und zwang Tausende von Menschen, ihre Häuser zu verlassen, in einigen Fällen per Hubschrauber, nachdem sie auf Dächern oder Autodächern Schutz gesucht hatten. In all diesen Staaten wurde der Naturkatastrophenzustand ausgerufen. Hunderttausende von Haushalten sind ohne Strom und Wasser, der Straßen- und Schienenverkehr ist streckenweise unterbrochen.

    Obwohl sich die Wetterbedingungen in vielen Gebieten bessern, sind die Böden nach wie vor gesättigt und die Flüsse treten weiterhin über die Ufer, so dass die Behörden die Bevölkerung zur Vorsicht mahnen. Viele Dörfer in Niederösterreich sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Insgesamt wurden seit Beginn der schweren Regenfälle und starken Winde mehr als 33 000 Einsätze durchgeführt. In Wien wurde der Betrieb von vier U-Bahn-Linien eingeschränkt sowie die Parks der Stadt wegen der Gefahr umstürzender Bäume teilweise gesperrt.

    Mehr als 60 000 Haushalte in der Tschechischen Republik sind immer noch von der Stromversorgung abgeschnitten, vor allem im Nordosten des Landes. Das Wasser des größten Teiches im Süden des Landes, des Rybník Rožmberk (auf deutsch als Rosenberg-Weiher bekannt), ist über die Ufer getreten. Experten sprechen von den schlimmsten Überschwemmungen, die Mitteleuropa seit den Flutwellen in Prag, Dresden und Wien 2002 erlebt hat. Auch in Polen waren die Regionen im Südwesten, an der tschechischen Grenze, stark von Hochwasser betroffen. In einigen Städten wurden ganze Straßenzüge überschwemmt. In der Kleinstadt Nysa (dt. Neiße) in Oberschlesien überschwemmten die Fluten nach einem Dammbruch das örtliche Kreiskrankenhaus, das vollständig evakuiert werden musste.

    In Rumänien war der östliche Teil des Landes am stärksten betroffen. Über 6 000 Haushalte wurden überflutet. Zahlreiche Einsatzteams des Innenministeriums sind mit Spezialfahrzeugen und Hochleistungspumpen in den betroffenen Gebieten unterwegs, um Wasser und Schlamm aus den überfluteten Häusern zu entfernen. Es wurden Zeltlager für die obdachlos gewordenen Menschen eingerichtet. In der Zwischenzeit wurde mit der Verteilung von Hilfsgütern begonnen, und die Regierung in Bukarest hat die erste direkte finanzielle Unterstützung für die betroffene Bevölkerung bereitgestellt.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sandte eine Solidaritätsbotschaft an die vom Hochwasser betroffenen Länder und sicherte die Unterstützungsbereitschaft der EU zu. Die Häufigkeit von Überschwemmungen in Verbindung mit starken Regenfällen wird in Mittel- und Westeuropa voraussichtlich zunehmen. Experten sehen einen unmittelbaren Zusammenhang mit der durchschnittlichen Erwärmung des Weltklimas um 1,5 Grad Celsius.

  • Ostrumänien  von schweren Überschwemmungen heimgesucht

    Ostrumänien von schweren Überschwemmungen heimgesucht

    Rumänien ist in Alarmbereitschaft, richtet Unterkünfte ein und trifft Rettungsmaßnahmen, nachdem in den letzten Tagen mindestens sechs Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen sind und Tausende von Häusern im Osten des Landes zerstört wurden. Die Behörden setzten Boote und Militärflugzeuge ein, um die Evakuierten in Sicherheit zu bringen. In diesem Zusammenhang richtete Präsident Klaus Iohannis eine Solidaritätsbotschaft an alle Betroffenen und versicherte, dass die Behörden und Rettungsteams alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert haben, um schnell und effizient einzugreifen. Premierminister Marcel Ciolacu, der sich zusammen mit mehreren Ministern in den betroffenen Gebieten aufhielt, erklärte, dass es derzeit vorrangig darum gehe, den Verlust von weiteren Menschenleben zu verhindern.

    Im Gesundheitsministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet, der den Einwohnern der am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Landkreise Galatz und Vaslui die notwendige medizinische Hilfe leistet. Die Mitglieder des Krisenstabs stehen in ständigem Kontakt zu den lokalen Behörden und den Gesundheitsämtern in den beiden Landkreisen. Das Innen- und das Verteidigungsministerium haben ihrerseits Hunderte von Feuerwehrleuten, Gendarmen und Soldaten mobilisiert und Ausrüstung aufgestellt, um die Evakuierung der Katastrophenopfer und den Wiederaufbau der durch die Überschwemmungen zerstörten Infrastruktur zu unterstützen. Auch die lokalen Behörden in den betroffenen Gebieten wurden aktiv. In den am stärksten betroffenen Ortschaften wurden Massenunterkünfte mit einer Kapazität von Hunderten von Plätzen eingerichtet.


    Die Regierung hat angekündigt, dass sie Mittel für den Wiederaufbau von Häusern bereitstellen wird, und hat die Freigabe von Leichtbau, Wasser und Lebensmitteln aus staatlichen Reserven genehmigt. Am Sonntag
    hat der zuständige Minister Sebastian Burduja ein Energiekommando einberufen. Am Samstag, als die Situation am schlimmsten war, waren mehr als 24 000 Menschen von Stromausfällen betroffen. Am Sonntag waren noch immer mehrere Abschnitte von National- und Kreisstraßen in Galați und Vaslui wegen Überschwemmungen gesperrt. Der Zugverkehr auf den regionalen Bahnstrecken von Iași und Galați (Osten) sowie von Craiova (Süden) war durch den starken Regen beeinträchtigt.

    In der am schlimmsten betroffenen Region Galați haben die Schüler in Dutzenden von Schulen am Montag und Dienstag keinen Unterricht, wie das Bildungsministerium mitteilte. Die Lage ist aufgrund unzugänglicher Straßen, überfluteter Häuser und evakuierter Menschen weiterhin kritisch. Meteorologen und Hydrologen sagen für die kommende Zeit weiterhin unbeständiges Wetter, Regen und Überschwemmungen in mehreren Regionen Rumäniens voraus.

    Rumänien war nicht das einzige vom Unwetter betroffene Land. Mehrere Länder in Mittel- und Osteuropa erlitten erhebliche Schäden und Überschwemmungen. Es gab auch Todesopfer und mehrere Menschen werden vermisst. Dutzende Zugverbindungen in Österreich, der Tschechischen Republik und Polen sind unterbrochen, wodurch die Verbindungen zu den Nachbarländern gefährdet sind. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, drückte in einer Botschaft in den sozialen Medien ihre Solidarität aus und erklärte, die Europäische Union sei bereit, Unterstützung zu leisten.

  • Nachrichten 01.09.2024

    Nachrichten 01.09.2024

    Präsident Klaus Iohannis hat sich bei seinem Besuch in Chişinău auf das kommende Referendum in der Moldau bezogen. Er forderte die Bürger des Nachbarlandes auf, sich bei der Volksbefragung über die EU-Integration für die Fortsetzung des europäischen Weges zu entscheiden. Ferner erklärte Iohannis, dass das strategische Engagement Rumäniens für die demokratische Entwicklung der Republik Moldau langfristig ungebrochen bleibe, und rief alle internationalen Partner dazu auf, die Republik Moldau in ihrem EU-Beitrittsprozess konsequent zu unterstützen. Die moldauische Präsidentin Maia Sandu dankte Rumänien für die jahrelange Unterstützung bei der Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen, bei der Bekämpfung der COVID-Pandemie und bei der Bekämpfung des durch die russischen Bombenangriffe in der Ukraine verursachten Stromausfalls. Sie sagte, dass Rumänien eine Schlüsselrolle bei der Stärkung der Energieunabhängigkeit ihres Landes spielen müsse. Die beiden Amtsträger unterzeichneten außerdem eine gemeinsame Erklärung über die bilaterale Zusammenarbeit zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau. Der Besuch des rumänischen Staatschefs im Nachbarland fand auch im Rahmen der rumänischen und moldauischen Feierlichkeiten zum Tag der rumänischen Sprache am 31. August statt.

    Das Bukarester Parlament nimmt am Montag seine Arbeit wieder auf. Auf der Tagesordnung steht ein Gesetzentwurf zur Anhebung der Steuerschwelle für Renten auf 3.000 Lei (ca. 600 €). Demnach würden Rentner, die nach der Neuberechnung eine höhere Rente erhalten, nichts verlieren, wenn sie die derzeitige Schwelle von 2.000 Lei (ca. 400 €) überschreiten. Die Regierungskoalition aus PSD und PNL hat sich darauf geeinigt, dass der Gesetzentwurf das parlamentarische Dringlichkeitsverfahren durchlaufen soll, damit er im Oktober in Kraft treten kann. Das erklärte die Kulturministerin und Ex-Arbeitsministerin Raluca Turcan. Das Parlament hatte im Jahr 2023 per Gesetz eine Neuberechnung der Renten gemäß dem Prinzip der Beitragszahlung veranlasst. Diese tritt in diesem Monat in Kraft. Von den 4,7 Millionen rumänischen Rentnern werden 3,8 Millionen höhere Beträge erhalten, während die weiteren 900.000 die gleichen Summen behalten werden.

    Die Regenfälle der letzten Tage haben im Südosten Rumäniens verheerende Schäden angerichtet. Am schlimmsten betroffen ist die Küste, wo die Wassermengen 200 Liter pro Quadratmeter überschritten haben, was der angesammelten Menge eines halben Jahres entspricht. Für die gesamte Küste gilt weiterhin eine Starkregenwarnung. Zu den am schlimmsten betroffenen Orten gehören Agigea, Tuzla, Venus, Saturn, Mangalia und Vama Veche. In Mangalia drang das Wasser in einigen Straßen bis zu den Autofenstern vor, während in Vama Veche die Regengüsse den Strand in zwei Teile rissen, Autos umstürzten und Terrassen zerstörten. Insgesamt wurden 17 Hotels und Herbergen überflutet. Die Feuerwehrleute der Inspektion für Notfallsituationen in Dobrogea erhielten über 800 Hilferufe und retteten innerhalb von 24 Stunden 61 Menschen aus den Fluten.

    Vier von fünf Haushalten in Rumänien sind durch Naturkatastrophen, Brände oder Explosionen gefährdet, so die Daten der Nationalen Union der Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften. Landesweit sind nur 17 % der Haushalte durch eine freiwillige Versicherung gegen Risiken und Notlagen geschützt. Nur drei Regionen liegen über dem Landesdurchschnitt: Bukarest-Ilfov mit 29 %, die westliche Region mit 20 % freiwillig versicherter Haushalte und das Zentrum mit 18 %.

    Das Wetter – nach wie vor hohe Temperaturen in Rumänien, besonders unangenehm im Westen, Nordwesten und teilweise in der Mitte und im Süden des Landes, wo es brennend heiß sein wird. Der Himmel ist unbeständig, mit vorübergehender Bewölkung im südöstlichen Teil des Landes, wo es zeitweise zu Schauern und gelegentlichen Gewittern kommen wird. Die Höchsttemperaturen werden im Allgemeinen zwischen 25 und 35 Grad Celsius liegen. In Bukarest ist der Himmel vorübergehend bewölkt und es kommt zu gelegentlichen leichten Schauern. Die Höchsttemperaturen liegen bei 31 Grad.

  • Unwetter mit Folgen: Nur zwei Landkreise in Rumänien verschont

    Unwetter mit Folgen: Nur zwei Landkreise in Rumänien verschont

    Mit Ausnahme von Constanta und Tulcea, den beiden Bezirken am Schwarzen Meer, wurde ganz Rumänien bis Mittwochmorgen zwei Tage lang von extremen Wetterbedingungen heimgesucht. Dies ist nicht die erste sommerliche Episode, in der sich Regen und Stürme mit Hitzewellen und extremer Hitze abwechseln, und es wird sicher nicht die letzte sein.

    Die Warnstufen Gelb oder Orange für extreme Wetterverhältnisse waren von Hochwasserwarnungen der Hydrologen begleitet. Insgesamt sind mehr als 40 Ortschaften in 19 Bezirken von den Unwettern betroffen, so die Generalinspektion für Notfallsituationen. Die Feuerwehr war im Einsatz, um das Wasser aus Dutzenden von Häusern, Höfen, Kellern und Untergeschossen sowie aus mehreren Straßen zu entfernen.

    Auf der DN1, der meistbefahrenen Landstraße Rumäniens und Südosteuropas, war der Straßenverkehr auf dem Weg in die Berge gesperrt, nachdem eine umgestürzte Tanne auf die Straße gefallen war.

    Ebenfalls aufgrund des starken Windes mussten die Feuerwehrleute Bauschutt von den Dächern von sechs Gebäuden sowie Dutzende von Bäumen und zwei umgestürzte Strommasten entfernen. Zehn Autos wurden beschädigt. Der Bahnverkehr stand auf einer Hauptstrecke im Nordosten des Landes vorübergehend still, und auf einer anderen Strecke im Zentrum des Landes wurden Züge aufgrund von Schlamm und umgestürzten Bäumen vorübergehend angehalten. Die Eisenbahngesellschaft CFR Călători gab bekannt, dass am Dienstag insgesamt 13 Züge von der Hitzewelle und den Stürmen betroffen waren.

    Auch in Bukarest und im benachbarten Kreis Ilfov gab es einen Sturm, bei dem die Feuerwehr Dutzende von Einsätzen bewältigte. Bäume stürzten um und Stromkabel fingen Feuer. Zwei Menschen wurden verletzt, nachdem sie von Ästen getroffen worden waren, und fast 40 Autos wurden beschädigt. Ebenfalls im Süden, allerdings im Kreis Prahova, waren am Mittwochmorgen mehr als 5 400 Verbraucher in mehreren Ortschaften von der Stromversorgung abgeschnitten.

    Im Nordwesten, in einer Gemeinde in Maramureș, wurde ein Wald durch einen Sturm umgeworfen, 15 Bäume wurden entwurzelt und sieben Dächer beschädigt. In Sighetul Marmației im gleichen Bezirk leisteten Feuerwehrleute einem Mann, der von einer durch den starken Wind zerrissenen Plane verletzt wurde, erste Hilfe. Das Opfer wurde anschließend zur fachärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Einsatz von Feuerwehrleuten aus Maramureș fand in Ocna Șugatag statt, wo ein Mann vom Blitz getroffen und für tot erklärt wurde. Die Behörden versichern, dass die Entwicklung der Lage vor Ort vom Nationalen Einsatzzentrum der Generalinspektion für Notfallsituationen genau beobachtet wird, um sofortige Maßnahmen zur Gewährleistung der Effizienz der Einsätze zu ergreifen.

  • Wetteramt: Extreme Wettererscheinungen im Juni erwartet

    Wetteramt: Extreme Wettererscheinungen im Juni erwartet

    Für mehrere Gebiete in Rumänien galt Anfang dieser Woche eine Unwetterwarnung der Stufe Rot. Große Wassermengen in relativ kurzer Zeit, starke Winde und großer Hagel verursachten erhebliche Schäden. Vor allem im Zentrum des Landes wurde die einheitliche Notrufnummer 112 mehrmals angerufen. Im Kreis Alba verursachten die Unwetter Überschwemmungen, in mehreren Städten und Gemeinden blieben Tausende von Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten, und der Zugverkehr auf der Strecke Kronstadt-Schässburg wurde für mehrere Stunden eingestellt, nachdem ein Baum auf die Bahnstrecke gestürzt war. Die Dächer von Dutzenden von Häusern wurden durch den Wind beschädigt und mehrere Haushalte wurden überflutet. In Odorheiu Secuiesc waren Hunderte von Bäumen umgestürzt – sie beschädigten Häuser und Autos, für die die Menschen bereits Entschädigungsforderungen gestellt haben.

    Die Leiterin des Nationalen Wetteramtes, Elena Mateescu, erklärte, dass diese Phänomene durch die sehr hohen Temperaturen der letzten Tage begünstigt werden. Dabei sei die Schwelle zur Hitzewelle bereits erreicht worden, was zu erheblichem thermischen Unbehagen führte, so Mateescu.

    Es ist ein Sommeranfang, in dem wir diese Art von Phänomenen sicherlich häufig erleben werden, insbesondere im Juni, dem traditionell niederschlagsreichsten Monat des Sommers und des Jahres. Es ist gut, dass es regnet. Wenn wir von Schneestürmen und Hagel sprechen, ist das natürlich ungünstig, aber die Niederschläge in diesem Zeitraum dürften den Wasserbedarf ausgleichen, denn wir sprechen von großen Gebieten, vor allem in der östlichen Hälfte des Landes, die derzeit von schwerer und extremer Bodentrockenheit betroffen ist.

    Das Ende der Woche wird wieder steigende Temperaturen von 35 bis 36 Grad bringen, und die Daten zeigen eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Beginn der nächsten Woche wieder Werte um die 35-36 Grad bringen wird, besonders am Mittwoch, und die Aktualisierung der Juni-Schätzungen zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass jede Woche durch höhere Temperaturen als die üblichen Durchschnittswerte gekennzeichnet sein wird.

    Es ist brütend heiß in diesen Tagen, und die thermischen Beschwerden nehmen zu, zumal der Temperatur-Luftfeuchtigkeits-Index ITU die kritische Schwelle von 80 Einheiten erreicht. In der Tat werden die Temperaturen den ganzen Juni über höher als normal sein. Auch die Nächte werden durch steigende Werte gekennzeichnet sein, und wir nähern uns bereits einer Tropennacht mit 20 Grad Celsius, aber gleichzeitig wird es an lokal ausgeprägter atmosphärischer Instabilität nicht mangeln. Es wird zu Bewölkungsperioden, Regenschauern, häufigen Gewittern, starken Windböen von 60 bis 80 km/h, Gewittern und Hagel kommen. Nach Angaben der Meteorologen könnten die Höchsttemperaturen in den kommenden Tagen 37 Grad Celsius übersteigen.

  • Nachrichten 17.06.2023

    Nachrichten 17.06.2023


    – Die Regierung in Bukarest und die Bildungsgewerkschaften haben sich auf einen Zeitplan für die Umsetzung der Änderungen am Gehaltsgesetz geeinigt, die von der Exekutive versprochen wurden, um den dreiwöchigen Generalstreik zu beenden. Die Berechnungen werden von dem Gehalt eines angehenden Lehrers ausgehen, das dem Durchschnittsgehalt in der Wirtschaft entspricht. Nächste Woche beginnen die Gewerkschaftsführer eine Reihe von Sitzungen mit den Ministern für Bildung, Arbeit und Finanzen, um die Gehaltstabelle für die Zukunft auszuarbeiten. Sobald ein Kompromiss gefunden ist, wird er der Regierungskoalition vorgelegt. Das Arbeitsministerium wird seinen Entwurf für das neue Lohngesetz bis zum 15. Juli vorlegen. Danach wird das Gesetz dem Parlament zur Debatte in der Herbstsitzung übermittelt.




    – Vom 14. bis 16. Juni fand in Timișoara die 26. Sitzung der Rumänisch-Deutschen Regierungskommission zur Frage der deutschen Aussiedler in Rumänien statt. Staatssekretärin Daniela Gîtman hob das hervorragende Niveau der deutsch-rumänischen Beziehungen hervor, die auf einem intensiven politischen Dialog, wachsender wirtschaftlicher Dynamik und engen menschlichen Beziehungen beruhen. Die Beamtin aus Bukarest erwähnte den Beitrag der deutschen Minderheit in Rumänien und der rumänischen Gemeinschaft in Deutschland zur Stärkung des bilateralen Dialogs und ihre Rolle als Katalysator für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Daniela Gîtman dankte der Bundesregierung für die Entscheidung, die finanzielle Unterstützung für die deutsche Minderheit in Rumänien in diesem Jahr mit Zustimmung des rumänischen Staates in Höhe von 5,4 Millionen Euro fortzusetzen.




    – Am Freitag wurde in der Bukarester Nationaloper die zweite Ausgabe des Bukarester Opernfestivals eröffnet. Es stehen mehr als 1.500 Künstler auf der Bühne, neun verschiedene Produktionen, Titel, die normalerweise nicht auf der Bühne der Nationaloper aufgeführt werden, und ein Programm, das fast 300 Jahre Musikgeschichte umfasst. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Festival ein Beispiel dafür ist, dass Künstler Brücken bauen, dass sie Kulturdiplomatie betreiben, dass sie Brücken der Kommunikation zwischen Ländern, zwischen Menschen, zwischen verschiedenen Schauspielerstbesetzungen oder verschiedenen Managementteams im In- und Ausland bauen“, sagte Daniel Jinga, Generaldirektor der Bukarester Nationaloper. Die diesjährige Ausgabe wurde mit der Premiere von W.A. Mozarts Oper Die Hochzeit des Figaro“ eröffnet, die von Sir David Pountney inszeniert und mit der Oper Tel Aviv koproduziert wurde. Die Inszenierung von David Pountney sei auf einer Welt der Gegensätze aufgebaut: Es ist eine schöne und lustige Inszenierung, eine lyrische Oper, aber auch eine sehr politische Oper, in der es um die Mauern geht, die die Menschen in der Welt trennen.“




    – Rumänische Hydrologen haben die Hochwasserwarnung für neun Flusseinzugsgebiete im Südwesten des Landes bis morgen Mittag verlängert. Für die Flüsse im Westen, im Zentrum, im Osten und im Süden des Landes gilt bis morgen um Mitternacht ebenfalls der Hochwasseralarm. Starke Regenfälle haben mehrere Orte im Südwesten Rumäniens heimgesucht. Viele Häuser und Felder wurden überflutet. Feuerwehr und Gendarmerie arbeiteten gemeinsam, um das Wasser aus den Häusern der Menschen zu leiten. Es wurde vorübergehend der Stra‎ßen- und Schienenverkehr blockiert. Am Freitagabend genehmigte der Nationale Ausschuss für Notfallsituationen die Zuteilung von Lebensmitteln und Wasser aus staatlichen Reserven, die an die vom Hochwasser betroffenen Einwohner verteilt werden sollen.


    Die Höchsttemperaturen lagen am Sonnabend im Allgemeinen zwischen 19 und 30 Grad Celsius. In Bukarest waren es mittags 24 Grad.


  • Europäisches Zentrum für Agrometeorologie: Kampf gegen Erwärmung und Dürre

    Europäisches Zentrum für Agrometeorologie: Kampf gegen Erwärmung und Dürre

    Extreme Wetterphänomene sind in letzter Zeit mit zunehmender Häufigkeit und Intensität aufgetreten; ihre Auswirkungen auf die soziale und wirtschaftliche Aktivität sind erheblich. Die Nachwirkungen werden von jedem einzelnen Menschen wahrgenommen und sind beträchtlich. Spezialisten haben diese Folgen bestätigt und warnen auch davor, dass die globale Erwärmung uns zu einer erheblichen Änderung unserer Lebensweise veranlassen wird. Die Meinungen der Fachleute werden durch aussagekräftige Daten gestützt, deren Analyse ergeben hat, dass das Jahr 2019 auf globaler Ebene das zweitwärmste Jahr der letzten 140 Jahre war.



    Insbesondere für Rumänien war es das wärmste Jahr seit 1900; au‎ßerdem war das letzte Jahrzehnt vermutlich das wärmste, wie die Geschichte der Wettermessungen gezeigt hat. Es wurden Berichte erstellt und Fachstudien auf internationaler Ebene durchgeführt. Eine dieser Studien wurde auch von der Rumänischen Akademie durchgeführt; sie ergab, dass die Menschheit Gefahr läuft, von den Folgen der globalen Erwärmung viel schneller als erwartet heimgesucht zu werden. Nach einigen dieser Szenarien könnten die globalen Temperaturwerte im Jahr 2050 auf einem derma‎ßen hohen Niveau liegen, das an 20 Tagen im Jahr tödliche Temperaturen herrschen würden. Was könnte das konkret bedeuten? Der Generalsekretär der Rumänischen Akademie, Ion Dumitrache, erläutert:



    20 Tage mit tödlichen Temperaturen pro Jahr können zum Zusammenbruch einer Reihe von Ökosystemen führen; über 1 Mrd. Menschen müssten umgesiedelt werden. Das Tempo der globalen Erwärmung war für den Zeitraum 1880–2000 viel schneller. Der durchschnittliche globale Temperaturwert ist um über einen Grad Celsius gestiegen, während die Temperatur bis 2100 um 4 Grad Celsius steigen könnte. Die gemeldete Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre hat die Schwelle von 400 ppm (Partikel pro Million) überschritten, während sie in den letzten vierhunderttausend Jahren nicht mehr als 300 ppm betrug. Im Moment erfolgt die globale Erwärmung zehnmal schneller als die vorangegangene Erwärmung.“




    Das heutige Phänomen der globalen Erwärmung unterscheidet sich von den früheren dadurch, dass sie durch menschliche Aktivitäten verstärkt wird. Die Kohlendioxidemissionen, die von Wärmekraftwerken und Kraftfahrzeugen stammen, das von der Landwirtschaft erzeugte Methan, die intensive chemische Düngung der landwirtschaftlichen Kulturen oder die gro‎ßflächige Abholzung sind einige der Faktoren, die einen starken Einfluss auf die globale Erwärmung haben. Fachleute sind sich einig, dass die globale Erwärmung zwar nicht gestoppt werden kann, da sie auch ihre natürlichen Ursachen hat, aber sie sagen auch, dass sie verlangsamt werden kann. Statistiken haben gezeigt, dass jährlich 35 Milliarden Tonnen Kohlendioxid durch menschliche Aktivitäten erzeugt werden. Mit Einzelheiten dazu der Direktor des Geographischen Instituts der Rumänischen Akademie, Dan Bălteanu:



    Der durch Kohlendioxid verursachte Treibhauseffekt hat sich in den letzten 40 Jahren deutlich verstärkt. Diese Zeitspanne wird auch als die gro‎ße Beschleunigung bezeichnet. Die Folgen der globalen Erwärmung sind bereits auf allen Ebenen zu spüren, von der Natur über die Weltwirtschaft bis hin zur Geopolitik. In Rumänien merkt man das an der Zunahme extremer Wetterphänomene. Hitzewellen sind immer hartnäckiger geworden, während sich Zeiten der Trockenheit mit kurzen, heftigen Regenfällen abwechseln, die regionale oder lokale Hochwassernotstände oder Überschwemmungen verursachen. Solche Daten weisen auf eine Realität hin, die schwer zu ignorieren ist, und deshalb ist es für uns an der Zeit, keine Verzögerungen bei der Umsetzung effizienter und nachhaltiger Ma‎ßnahmen im Hinblick auf die Nutzung der Wasser- und Bodenressourcen zuzulassen. Da hohe Temperaturen beispielsweise Dürre verursachen, schränkt die Dürre die Ernteerträge ein, was zu einem Preisanstieg führt und damit auch das Risiko einer möglichen Nahrungsmittelkrise erhöht.“




    Laut den Wettervorhersagespezialisten ist Rumänien eines der europäischen Länder, die am stärksten von der Dürre betroffen sein werden, ein Phänomen, das in den letzten 20 Jahren immer mehr zugenommen hat. Die Direktorin des Nationalen Instituts für Wetterforschung, Elena Mateescu, kennt die Einzelheiten:



    19 der wärmsten Jahre sind seit 2000 bis heute verzeichnet worden. Das Jahr 2019 war das wärmste, mit einem um fast 0,5 Grad Celsius erhöhten Temperaturdurchschnitt. Niedrige Niederschlagsmengen führten zu starker und extremer Trockenheit des Bodens in wichtigsten landwirtschaftlichen Gebieten landesweit. Vom 1. bis 26. Januar wurden nur 3 Liter Niederschläge pro Quadratmeter gemessen, während der bisherige Klimastandard 33,6 Liter pro Quadratmeter betrug.“




    Der Kampf für die Eindämmung der globalen Erwärmung bedeutet weltweite und nationale Programme zur Reduzierung der Emissionen in der Industrie, Investitionen in grüne Energie, Aufforstung oder Recycling, aber auch Entscheidungen, die von jedem Einzelnen getroffen werden können, wie z.B. die Reduzierung des individuellen Energieverbrauchs. Zu den Ma‎ßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt und die Gesellschaft zu verringern, gehört die Einrichtung des Europäischen Agrometeorologie-Zentrums für die sogenannte 6. Region Europas, das weltweit erste derartige Pilotprogramm, das in Rumänien in Betrieb genommen wird. Der Beschluss wurde im Sommer 2019 in Genf im Rahmen des Weltmeteorologie-Kongresses gefasst. Neben der Schaffung eines spezialisierten agrarmeteorologischen Bulletins auf europäischer Ebene wird das Zentrum auch für die Ausbildung zukünftiger Spezialisten in ganz Europa sorgen, die ihre Arbeit als Teil der meteorologischen Dienste auf europäischer Ebene ausüben werden, sagte auch der Leiter des Nationalen Wetterforschungsinstituts.

  • Unwetter in Rumänien

    Unwetter in Rumänien

    In letzter Zeit bildeten die Nachrichten über Regen, Überschwemmungen und Sturzfluten die Schlagzeilen in den rumänischen Nachrichten. Das Land wurde von dem regnerischsten Juni der letzten 60 Jahre heimgesucht. Die Fluten forderten Menschenleben und überschwemmten Haushalte und Keller, zerstörte Ernten, Brücken und Dämme und erschwerten an einigen Stellen den Transport auf Schienen und Stra‎ßen. Dort wo die Gefahr gebannt ist, wird eine Bestandsaufnahme der Schäden durchgeführt, um Ma‎ßnahmen zur Wiederherstellung der betroffenen Gebiete zu ergreifen. Die Interventionsteams der Aufsichtsbehörde für Notsituationen sind in den überfluteten Gebieten vor Ort und die rumänische nationale Wasserverwaltung (ANAR) überwacht weiterhin die Flüsse, die unter Hochwassergefahr stehen. Das Nationale Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft hat die Warnstufen für starke Hochwassergefahr für die Flüsse Prut, Timiş und Jiu im Norden bzw. in der Landesmitte aufgehoben.


    Sie wurden jedoch durch orange oder gelbe Warnstufen ersetzt. Unter aufmerksamer Beobachtung steht noch der Prut-Fluss, der in den letzten Tagen von Überschwemmungen aus der benachbarten Ukraine betroffen war. Hochwassergefahr besteht noch in den Landkreisen im Norden, Nordosten, aber auch in der Landesmitte — in Harghita und Covasna — wo das Wasseramt aufgrund von Regenfällen vor der Gefahr von Sturzfluten mit lokaler Überschwemmungsgefahr gewarnt hat. Auch etwas weiter westlich, am Timiș-Fluss, besteht immer noch Hochwassergefahr. Feuerwehrleute der Armee und Polizei sind weiterhin im Jiu-Tal im Einsatz, wo die Bergbauorte Uricani und Aninoasa von Überschwemmungen stark betroffen wurden. Hunderte von Haushalten wurden überflutet und Hunderte von Menschen mussten evakuiert werden. Die Lupeni-Mine steht auch unter Wasser.



    Insgesamt wurden fast 400 Menschen evakuiert, nachdem das Wasser von Oben in die unterirdischen Galerien eingedrungen war, wo es einen Pegel von anderthalb Metern erreichte. Die Arbeit an der Mine wurde eingestellt, bis die Situation behoben wird.



    Die jüngsten schweren Überschwemmungen in Rumänien sind die Folge der chaotischen Abholzung der Wälder und des Abbaus von Erzen an den Flussbetten, sagte der Minister für Umwelt, Wasser und Wälder, Costel Alexe, während eines Besuchs in den betroffenen Gebieten. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir in naher Zukunft umsichtiger mit der Umwelt umgehen müssen, damit solche Ereignisse nicht wieder auftreten, forderte Minister Costel Alexe. Ebenfalls vor Ort beauftragte Innenminister Marcel Vela, die lokalen Verwaltungen aller von den Überschwemmungen betroffenen Landkreise auf, schnellsten eine Bestandsaufnahme der Schäden aufzustellen und diese an die Präfekturen weiterzuleiten. Meteorologen sagen Rumänen nach diesem Unwetter eine Hitzewelle voraus.

  • Unwetter in Rumänien

    Unwetter in Rumänien

    In letzter Zeit bildeten die Nachrichten über Regen, Überschwemmungen und Sturzfluten die Schlagzeilen in den rumänischen Nachrichten. Das Land wurde von dem regnerischsten Juni der letzten 60 Jahre heimgesucht. Die Fluten forderten Menschenleben und überschwemmten Haushalte und Keller, zerstörte Ernten, Brücken und Dämme und erschwerten an einigen Stellen den Transport auf Schienen und Stra‎ßen. Dort wo die Gefahr gebannt ist, wird eine Bestandsaufnahme der Schäden durchgeführt, um Ma‎ßnahmen zur Wiederherstellung der betroffenen Gebiete zu ergreifen. Die Interventionsteams der Aufsichtsbehörde für Notsituationen sind in den überfluteten Gebieten vor Ort und die rumänische nationale Wasserverwaltung (ANAR) überwacht weiterhin die Flüsse, die unter Hochwassergefahr stehen. Das Nationale Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft hat die Warnstufen für starke Hochwassergefahr für die Flüsse Prut, Timiş und Jiu im Norden bzw. in der Landesmitte aufgehoben.


    Sie wurden jedoch durch orange oder gelbe Warnstufen ersetzt. Unter aufmerksamer Beobachtung steht noch der Prut-Fluss, der in den letzten Tagen von Überschwemmungen aus der benachbarten Ukraine betroffen war. Hochwassergefahr besteht noch in den Landkreisen im Norden, Nordosten, aber auch in der Landesmitte — in Harghita und Covasna — wo das Wasseramt aufgrund von Regenfällen vor der Gefahr von Sturzfluten mit lokaler Überschwemmungsgefahr gewarnt hat. Auch etwas weiter westlich, am Timiș-Fluss, besteht immer noch Hochwassergefahr. Feuerwehrleute der Armee und Polizei sind weiterhin im Jiu-Tal im Einsatz, wo die Bergbauorte Uricani und Aninoasa von Überschwemmungen stark betroffen wurden. Hunderte von Haushalten wurden überflutet und Hunderte von Menschen mussten evakuiert werden. Die Lupeni-Mine steht auch unter Wasser.



    Insgesamt wurden fast 400 Menschen evakuiert, nachdem das Wasser von Oben in die unterirdischen Galerien eingedrungen war, wo es einen Pegel von anderthalb Metern erreichte. Die Arbeit an der Mine wurde eingestellt, bis die Situation behoben wird.



    Die jüngsten schweren Überschwemmungen in Rumänien sind die Folge der chaotischen Abholzung der Wälder und des Abbaus von Erzen an den Flussbetten, sagte der Minister für Umwelt, Wasser und Wälder, Costel Alexe, während eines Besuchs in den betroffenen Gebieten. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir in naher Zukunft umsichtiger mit der Umwelt umgehen müssen, damit solche Ereignisse nicht wieder auftreten, forderte Minister Costel Alexe. Ebenfalls vor Ort beauftragte Innenminister Marcel Vela, die lokalen Verwaltungen aller von den Überschwemmungen betroffenen Landkreise auf, schnellsten eine Bestandsaufnahme der Schäden aufzustellen und diese an die Präfekturen weiterzuleiten. Meteorologen sagen Rumänen nach diesem Unwetter eine Hitzewelle voraus.

  • Ganz Rumänien von extremen Wettererscheinungen betroffen

    Ganz Rumänien von extremen Wettererscheinungen betroffen

    Das Wetter schafft weiterhin Probleme in ganz Rumänien. Am Wochenende traf der Regen mit Hagel den Nordosten des Landes stark, und für Suceava wurde eine Warnung der höchsten Stufe Rot für Unwetter aufgerufen. Mehrere Haushalte wurden von Überschwemmungen schwer betroffen. Im zentralgelegenen Landkreis Alba wurden Touristen vom schlechten Wetter in den Bergen eingefangen. Sieben Menschen wurden nach ein paar Stunden von den Einsatzteams gerettet.



    Der Südosten leidet hingegen unter einer Hitzewelle und überall werden Stürme gemeldet. Gegen Mittag ist das thermische Unbehagen besonders hoch, so dass der Hitzeindex oft die kritische Schwelle von 80 Einheiten überschreitet. Im zentralgelegenen Valcea überflutete ein plötzlicher Regenschauer Dutzende von Haushalten, und in Braila fielen starke Windböen die Bäume nieder. In vielen Haushalten fiel der Strom aus und der Wetterdienst warnt für die Hälfte des Landes vor Hochwasser.



    Das Wetter wird zumindest bis Mittwochabend instabil bleiben, aber der Regen wird bis Donnerstag anhalten. Starkregen, Hagel und starker Wind werden nach Ansicht der Wetterexperten weiterhin viele Regionen betreffen. Die meisten hydrologischen Warnungen, die in letzter Zeit herausgegeben wurden, sind abgelaufen, aber die Situation auf der Donau ist nach wie vor gefährlich, da es für die Anrainerstaaten die Warnungen der Stufe gelb und orange noch beibehalten werden. Der höchste Pegel der Donau wurde in Galati gemeldet, wo der Fluss den Flussufer überflutete.



    Die Landwirte in der Region wurden gewarnt, chemische Substanzen, Düngemittel und Kraftstoffe vor Hochwasser zu schützen. Au‎ßerdem wurden die Navigatoren gewarnt, mit extrem niedrigen Geschwindigkeiten zu segeln, um die Bildung von Wellen zu vermeiden, die Ufer und Dämme erodieren können.



  • Globale Erwärmung: Sind Klimaziele noch erreichbar?

    Globale Erwärmung: Sind Klimaziele noch erreichbar?

    Das Pariser Abkommen, das vor einigen Jahren zwischen den 195 UN-Mitgliedsstaaten geschlossen wurde, sieht die Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 2 Grad Celsius gegenüber dem Niveau der Vorindustriezeit vor. Das Paradox dabei: Je mehr sich die Situation vor Ort verschlechtert, desto mehr scheinen auch die politischen Ma‎ßnahmen abzunehmen, schätzt der UN-Beamte. Er fügte hinzu, dass die kleinen Inselstaaten, die in der Tat Spitzenreiter sind, am meisten zu leiden haben werden.



    Die Oberhäupter der Staaten auf den Pazifikinseln haben somit auch eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die davor warnt, dass der Klimawandel zu einer globalen Katastrophe führen wird. Der Brief besagt, dass der Pazifikraum im Wettlauf gegen die Zeit ist, und hunderte von kleinen Inseln und die Menschen, die sie bewohnen, sind in Gefahr. Die Staatschefs haben davor gewarnt, dass die Verluste bereits erheblich sind, es werden Hochwasser und Folgen von extremen Wetterverhältnissen verzeichnet. Antonio Guterres sagte au‎ßerdem, dass die Rettung des Pazifiks unabdingbar ist, um die Welt zu retten. Und das alles, während die Temperaturen steigen, die Niederschlagsmuster sich verändern, Gletscher mit einer alarmierenden Geschwindigkeit schmelzen und der durchschnittliche Meeresspiegel weltweit zunimmt.



    Ohne dass dies der alleinige Grund ist, wird die Erwärmung durch die Erhöhung der Treibgaskonzentrationen in der Atmosphäre verursacht, als Folge der Emissionen der menschlichen Aktivitäten. Und die Lösung liegt auf der Hand: Um den Klimawandel einzudämmen, müssen wir diese Emissionen reduzieren oder verhindern. Wie? Durch Ma‎ßnahmen. Und hier wird es etwas komplizierter. Eingeladen bei Radio Rumänien ist Lavinia Andrei, Vorsitzende der Stiftung Terra Millennium III. Sie erläutert, unter Bezugnahme einschlie‎ßlich auf die Vorschläge betreffend die Treibgasemissionen, die bei dem EU-Gipfel in Sibiu (Hermannstadt) von einigen EU-Ländern unterbreitet wurden, die vom Französischen Präsidenten Emmanuel Macron geforderten Ma‎ßnahmen:



    Jede Ma‎ßnahme bedeutet eigentlich die Umsetzung von Ma‎ßnahmen in der Wirtschaft, in der Industrie, grundsätzlich radikale Ma‎ßnahmen. Der Vorschlag von acht europäischen Ländern, der irgendwie von Präsident Macron weitergeführt wurde, dass wir bis zum Jahr 2050 Null-Emissionen erreichen sollten, würde für uns in Rumänien zum Beispiel bedeuten, keine Kohle mehr zu verwenden. Nun soll dies nicht morgen passieren, denn wir haben noch drei Jahrzehnte vor uns. Aber um diesen Übergang zu schaffen, müssen Ma‎ßnahmen bereits jetzt getroffen werden. Und wir müssen wissen, was wir tun, womit wir was ersetzen. Was passiert mit den Menschen in diesem Arbeitsfeld? Womit werden sie sich beschäftigen?“




    Darüber hinaus gibt es auch den Druck der Wirtschaft, der überhaupt nicht zu vernachlässigen ist, erinnert Lavinia Andrei. Ma‎ßnahmen, die vor allem die Landwirtschaft und den Umweltschutz betreffen, zählen zu den ehrgeizigen Vorschlägen, die das französische Staatsoberhaupt unterbreitet hat. Es berichtet die Korrespondentin von Radio Rumänien in Paris, Daniela Coman:



    Die Halbierung des Einsatzes von Chemikalien, die zur Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten in der Landwirtschaft verwendet werden, die Belohnung mit zusätzlichen EU-Mitteln der Landwirte, die sich verpflichten, sauberer und gesünder zu produzieren, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, die eine natürliche Verbesserung des Bodens vornehmen, Bio-Lebensmittel produzieren, Ma‎ßnahmen ergreifen, um die Bienen zu retten. Diese sind nur einige der Initiativen, die Emmanuel Macron auf europäischer Ebene fördern will.“




    25% des EU-Haushalts sollten für Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels bereitgestellt werden, glaubt Macron. Europa ist der drittgrö‎ßte Erzeuger von Treibgasemissionen weltweit, nach China und den USA, erinnert Professor Mircea Duţu. Er erklärt die Zurückhaltung einiger Länder, was den Brief der acht anbelangt — dem sich später auch Lettland angeschlossen hat –, durch die Tendenz, sich in letzter Zeit den nationalen Prioritäten zuzuwenden:



    In Sibiu hat sich in Bezug auf die Einstellungen gegenüber diesem Dokument ein Riss in Europa gezeigt. Erstens hat dieses Frankreich-Deutschland-Duo diesmal nicht funktioniert, dem es in der Regel gelingt, bestimmte Entscheidungen auf EU-Ebene durchzusetzen. In dieser Situation sah sich der französische Präsident gezwungen, Verbündete in anderen Ländern zu finden. Denn aus Gründen der Innenpolitik und wegen der Schwierigkeiten, die es bei der Verringerung von Treibgasemissionen hat, lehnt Deutschland eine derartige Idee im Grunde nicht ab, verschiebt jedoch den Augenblick, in dem es sich anschlie‎ßen wird.“




    Deutschland und die osteuropäischen Länder glauben, dass das Ziel 2050 zu ehrgeizig sei und der europäischen Wettbewerbsfähigkeit schaden würde. Sie wollen einen Aufschub, vielleicht bis auf 2060. Umweltschützer wollen auf der anderen Seite, dass sich die Weltführer zu einem ehrgeizigeren Zeitplan verpflichten. Ihr Argument ist, dass die jüngsten Proteste zu Fragen des Klimawandels zeigen, dass die EU-Bürger schnell reagieren.

  • Rumänien von heftigen Regenfällen heimgesucht

    Rumänien von heftigen Regenfällen heimgesucht

    Die starken Regenfälle der letzten Tage, die von Meteorologen mit gelben und orangefarbenen Warnstufen versehen wurden, haben in mehreren Teilen des Landes zu massiven Problemen geführt. Hydrologen haben auch mehrere Flutalarme ausgerufen, die in vielen Landkreisen gültig sind, wobei die am stärksten betroffene Region der Norden des Landes ist, wo die rote Warnstufe galt. Sturzfluten wurden gemeldet und die hohen Wasserdurchflussraten mehrerer Flüsse haben in zahlreichen Dörfern und Städten Schäden verursacht.



    Im Norden Rumäniens, im Kreis Maramures, starb am Mittwoch ein 63-jähriger Mann, der von einem solchen Überlauf mitgerissen wurde. Mehrere Flüsse überfluteten Hunderte von Hektar Ackerland, Weiden, Haushalte, National-, Kreis- und Gemeindestra‎ßen, während Teile der Eisenbahn verschlammt wurden.



    In den betroffenen Gebieten brachten die Behörden Sandsäcke, Hochleistungspumpen und andere Geräte mit, um das Wasser aus den überfluteten Haushalten zu holen. Im Dorf Turbuta, im Nordwesten des Landes, wurde die Pontonbrücke unbrauchbar gemacht, der einzige Zugang ins Dorf ist eine heruntergekommene Fu‎ßgängerbrücke, die es Feuerwehrleuten oder Krankenwagen unmöglich macht, im Notfall dorthin zu gelangen. Die Menschen sagen, die einzige Lösung besteht darin, darauf zu warten, dass sich die Gewässer zurückziehen.



    Schwere Probleme gibt es auch in anderen Dörfern, wo die Stra‎ßen von Flussüberläufen betroffen sind und die Einheimischen Umgehungsstra‎ßen nutzen müssen. Die Landwirte sind am meisten verärgert, weil viele von ihnen ihre Ernte unter Wasser sehen und der Schaden beträchtlich ist. Die Einwohner in vielen Dörfern im Norden des Landes erhielten über das RO-Alarmsystem Warnungen vor einer möglichen gro‎ßen Sturzflut. Dutzende von Menschen wurden evakuiert, und mehr als 100 Menschen riefen die Notrufnummer 112 an.



    Auch im Süden Rumäniens führten die Niederschläge zu Überschwemmungen, die einen Einsatz der militärischen Feuerwehr erforderten, die mit Hilfe von Motorpumpen das Wasser aus den Häusern der Menschen entnahm. Tausende von Menschen blieben ohne Strom.



    Unterdessen hat die Europäische Kommission ein Hilfsprogramm mit über 8 Millionen Euro für den Nordosten des Landes vorgeschlagen, das im vergangenen Sommer von den Überschwemmungen schwer betroffen wurde. Nach den starken Regenfällen von Mitte Juni bis Anfang August 2018 wurden in 6 Landkreisen dieser Region, insbesondere in Neamt, Bacau und Suceava, massive Schäden an Infrastruktur, Ackerland und Wohnraum verursacht. Die rumänischen Behörden schätzen die Kosten für die Rettungs- und Katastrophenschutzma‎ßnahmen auf fast 295 Millionen Euro.