Tag: Impfung

  • Nachrichten 16.07.2017

    Nachrichten 16.07.2017

    Die Bukarester Regierungskoalition diskutiert am Montag über die Einführung von neuen Steuermaßnahmen wie die Solidaritätsgebühr oder die Umsatzsteuer. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (der wichtigsten Partei der Regierungskoalition), Liviu Dragnea, hatte neulich erklärt, das Finanzministerium würde zur Zeit Simulationen betreffend die Wirkungen der im Regierungsprogram vorgesehenen neuen Steuermaßnahmen durchführen. Die Nationalliberale Partei, die größte Oppositionspartei in Rumänien, hatte aber gewarnt, dass die von der Exekutive geplanten Steuermaßnahmen oder die künstliche Erhöhung des Mindeslohnes die Privatunternehmen in Rumänien und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beeinträchtigen könnten.



    Eine neue Etappe von Saber Guardian 17, der größten militärischen Übung in der modernen Geschichte Rumäniens, hat am Sonntag in der Ortschaft Mihail Kogalniceanu, Landkreis Costanta, im Südosten des Landes, begonnen. Die Übung zur medizinischen Evakuierung Mascal wird nach einem realitätsnahen Szenario durchgeführt, mit dem Zweck, die 30. Medical Brigade der Vereinigten Staaten, die die Übung koordiniert, und drei NATO ROL 2 Militärkrankenhäuser, die in Mihail Kogalniceanu stationiert sind, für medizinische Einsätze zu trainieren. Am Samstag wurden auf dem Militärübungsplatz im zentralrumänischen Cincu eine Land- und Schussübung des Saber Guardian 17, durchgeführt, an der Soldaten der meisten NATO-Streitkräfte aber auch Vertreter der Verteidigungsstrukturen der benachbarten Länder teilgenommen haben. An der Übung in Cincu, bei der auch der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, anwesend war, beteiligten sich mehr als 5.000 Militärs, 650 Kampfmittel und 30 Militärflugzeuge.



    Der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, General-Leutnant Ben Hodges, hat die Bemühungen Rumäniens zur Modernisierung der Armee begrüßt. Hodges beteilgte sich in der Ortschaft Cincu, Landkreis Brasov, an einer Etappe der internationalen militärischen Übung Saber Guardian 17



    Das Bukarester Gesundheitsministerium startet eine Kampagne zur Informierung der Rumänen über die Risiken, die sie eingehen, wenn sie ihre Kinder nicht impfen lassen. In Rumänien wurden am Freitag mehr als 8.000 Masernerkrankungen bestätigt, meldete das Nationale Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Ansteckungskrankheiten. Die Masernepidemie erstreckte sich über das ganze Land; die meisten Erkrankungen wurden in den Landkreisen Timis (Westen), Arad (Westen) und Caras-Severein (Südwesten) gemeldet. Drei Viertel der Erkrankungen betreffen Kinder unter 10 Jahren, 3.100 Fälle sind Kleinkinder zwischen 1-4 Jahren. Seit dem Ausbruch der Masernepidemie Ende 2016 sind in Rumänien 31 Menschen infolge der Krankheit gestorben. Auch der öffentlich-rechtliche Sender Radio Romania startet am Montag eine Informationskampagne über die Risiken für nicht geimpfte Kinder, über die Nebenwirkungen der Impfung, über die Gründe, die manche Eltern angeben, um ihre Kinder nicht impfen zu lassen und über die Notwendigkeit eines neuen Impfgesetzes.



    Das Ministerium für die Rumänen von Überall bemüht sich, die im Ausland lebenden Rumänen zu überzeugen, nach Rumänien zurückzukehren. Besonders wichtig sei die Rückkehr der jungen Auslandsrumänen der zweiten oder dritten Generation, sagte die Ressortministerin, Andreea Pastarnac. An die jungen Auslandsrumänen richtet sich auch das Programm Start-up Diaspora, das vor 10 Tagen gestartet wurde, und ein Projekt des Bukarester Bildungsministeriums, welches den Stipendiaten, die nach Rumänien zurückkehren, schon vom ersten Studienjahr die Möglichkeit bietet, sich aus mehreren Studienprogrammen an mehreren Hochschulen im ganzen Labnd das Gewünschte auszusuchen. Dies erklärte die Ministerin für die Rumänen von Überall, Andreea Pastarnac, im südostrumänischen Sulina, bei einem Treffen im Rahmen des Sommercamps-Programms ARC 2017, das sich an die im Ausland lebenden Rumänen richtet.

  • Hörerpostsendung 4.6.2017

    Hörerpostsendung 4.6.2017

    Liebe Freunde, frohe Pfingsten und herzlich willkommen zur Hörerpostsendung! Heute möchte ich mit einer Meldung aus dem Nachbarland Bulgarien beginnen. Unser Stammhörer Paul Gager aus Österreich machte uns auf eine für Kurzwellenfreunde traurige Nachricht aufmerksam. Auf der Webseite des Bulgarischen Rundfunks ist folgende, auf den 31. Mai datierte Mitteilung zu lesen:



    Auf Beschluss der Intendanz des Bulgarischen Nationalen Rundfunks werden ab dem 1. Juni dieses Jahres die Audio-Programme von Radio Bulgarien eingestellt. Die einzelnen Tagesbeiträge erscheinen in den kommenden Wochen wie gewohnt in den jeweiligen Rubriken. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und würden uns freuen, wenn Sie weiterhin Interesse an der Internetseite des Bulgarischen Nationalen Rundfunks bekunden, die demnächst neben Bulgarisch lediglich noch in den Sprachen Englisch, Russisch und Türkisch angeboten werden wird.



    Das ist in der Tat eine bedauerliche Nachricht, denn das hie‎ße, dass es überhaupt keine Nachrichten in deutscher Sprache aus Bulgarien gibt: keine Audiobeiträge und auch nicht in schriftlicher Form auf der Webseite. Ich fand allerdings eine weitere Meldung vom 1. Juni, die den Beschluss wieder in Frage stellt. Unter dem Titel Ѕсhlіe‎ßung von Radіo Bulgarіen bleіbt eіne offene Frage“ ist folgendes zu lesen:



    Daѕ Іnlandѕрrogramm Horіzont deѕ Bulgarіѕсhen Natіonalen Rundfunkѕ braсhte eіn Geѕрräсh mіt dem Generalіntendanten der Eіnrісhtung, Aleхander Welew, und der Vorѕіtzenden deѕ Redaktіonѕkollegіumѕ von Radіo Bulgarіen, Danіela Konѕtantіnova, daѕ ѕісh um dіe Abѕісht der Rundfunkіntendanz drehte, daѕ Auѕlandѕрrogramm Radіo Bulgarіen“ aufzulöѕen. Aleхander Welew begründete dіeѕe Abѕісht mіt dem ѕсhwaсhen Іntereѕѕe gegenüber den Audіo-Programmen und Beіträgen von Radіo Bulgarіen. Danіela Konѕtantіnova äu‎ßerte іhrerѕeіtѕ dіe Befürсhtung, daѕѕ dіe Ѕсhlіe‎ßung von Radіo Bulgarіen den Rundfunk alѕ Іnѕtіtutіon eіneѕ eіnzіgartіgen Vorteіlѕ berauben würde, nämlісh іm Auѕland eіn auѕgewogeneѕ Bіld über Bulgarіen vorzuѕtellen. Konѕtantіnova lehnte dіe Behauрtung ab, daѕѕ daѕ Іntereѕѕe іm Auѕland ѕсhwaсh ѕeі und führte Beіѕріele an, wіe іm Іnternet dіe Іnformatіonen deѕ Auѕlandѕрrogrammѕ förmlісh vervіelfaсht werden — ѕowohl von anderen Ѕeіten, alѕ auсh іn den ѕozіalen Netzwerken. Auf dіe Frage, ob der Rundfunkіntendant geneіgt ѕeі, ѕeіne Entѕсheіdung zu überdenken, antwortete Welew, daѕѕ man ѕісh den Realіtäten nісht entgegenѕtellen könne. Konѕtatіnova äu‎ßerte dіe Hoffnung, daѕѕ ѕісh Präѕіdіalamt, Parlament und andere Іnѕtіtutіonen der Argumente der Mіtarbeіter von Radіo Bulgarіen anѕсhlіe‎ßen. Abѕсhlіe‎ßend äu‎ßerte dіe Moderatorіn deѕ Geѕрräсhѕ dіe Erwartung, daѕѕ dіe Frage offen bleіbt und weіter dіѕkutіert wіrd. Entѕрreсhende Ѕсhreіben mіt der Ѕtellungnahme und Eіnѕсhätzung der Kollegen von Radіo Bulgarіen wurden an verѕсhіedene Іnѕtіtutіonen verѕсhісkt und auf der Ѕeіte deѕ Verbandeѕ der bulgarіѕсhen Јournalіѕten veröffentlісht.




    Wir drücken den Kollegen in Sofia die Daumen und hoffen, dass der Beschluss doch noch überdacht wird.



    Zurück nach Rumänien. Paul Gager machte sich auch Gedanken über die Zukunft der QSL-Karten:



    Beim Tippen des Empfangsberichts bin ich auf den Gedanken gekommen, dass es eigentlich überflüssig wäre, Programmdetails und Adresse anzugeben, da es ohnehin keine QSL-Karten mehr gibt. Was meinen Sie? Zuhören tue ich ja trotzdem, wenn auch abwechselnd Internet und analoge Kurzwelle.



    Lieber Herr Gager, danke fürs Feedback und für den Hinweis über die Entwicklungen bei Radio Bulgarien. Die Zukunft der QSL-Karten ist ungewiss. Vorerst werden nur QSL-Karten fürs vergangene Jahr noch nachgeschickt, allerdings scheint in der Postbearbeitungsstelle alles drunter und drüber zu gehen, denn von Andreas Pawelczyk aus Mannheim erhielten wir eine etwas verwirrende Nachricht:



    Ich habe von Euer englischen Abteilung drei nette Briefe mit vielen Informationen erhalten. Selbstverständlich waren darin schöne QSL-Karten enthalten.



    Können Sie sich bitte dafür für mich in der englischen Abteilung bedanken, da ich leider die englische Sprache nicht so gut beherrsche. Im Voraus recht herzlichen Dank. Würde mich zugleich freuen, wenn Sie die deutschen Hörer in Ihrer Hörersendung darüber informieren könnten, dass man QSL-Karten weiter von der englischen RRI-Abteilung erhalten kann.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Pawelczyk, und Ihren Gru‎ß werde ich den Kollegen übermitteln. Ich bin allerdings etwas verwundert, denn ich hatte in Erinnerung, dass Sie uns einmal ausdrücklich gesagt haben, dass Sie kein QSL-Sammler sind. Wie auch immer: Wenn Sie Empfangsberichte auch der englischen Redaktion geschickt haben und dafür QSL-Karten erhalten haben, ist nichts dagegen einzuwenden, umso mehr die Zukunft unseres freien Mitarbeiters Mihai Stoicescu ungewiss ist. Sollte unser Etat weiter gekürzt werden, wird es auch niemanden mehr geben, der sich um die Zustellung kümmert, und dann ist die QSL-Sache erledigt. Wir hoffen natürlich sehr, dass die Hörerfreunde uns auch ohne QSL-Karten treu bleiben und unsere Programme in erster Linie aus Interesse für Land und Leute einschalten.



    Wir bleiben bei Herrn Pawelczyk in Deutschland, der sich vor einigen Wochen Gedanken machte über die Masernfälle in Rumänien und Deutschland:



    Eine Nachrichtenmeldung am 17.04.17 bei Ihnen stie‎ß bei mir auf Unverständnis. So sollen Masernfälle bei Ihnen im Lande aufgetaucht sein. Bei 4800 Masernfällen gab es schon 21 Tote. Dies ist ja nicht gerade berauschend. Bekanntlich soll man diese Ausschlagskrankheit über das Impfen in den Griff bekommen.



    Ich möchte allerdings auch nicht verschweigen, dass es in Deutschland im Jahre 2016 auch 326 solcher Fälle gab. Äu‎ßerst blamabel dabei ist, dass es in Deutschland sogar 2015 etwa 2464 solcher Fälle gab. Angeblich könnte man auch in Deutschland diese Fälle in den Griff bekommen, wenn man nur die ganze Bevölkerung durchimpfen würde. Dies ist aber der reichen Bundesrepublik Deutschland zu teuer. Will man in Rumänien diese Masernfälle auch in der Zukunft aussitzen und nichts tun? Zugegeben, die Todesfälle sind bei der Krankheit niedrig, aber sie verursachen auch so volkswirtschaftliche Schäden.



    Was können Sie nach Recherche der rumänischen Zeitungen dazu sagen?




    Danke für Ihr Interesse. Die Angaben über die Todesfälle muss ich inzwischen leider nach oben korrigieren. Inzwischen sind in Rumänien bei über 6.000 Erkrankungen insgesamt 28 Menschen an Masern gestorben. Das letzte Opfer war ein sechs Monate altes Baby, das im Krankenhaus vier Tage nach seiner Einlieferung der Krankheit erlag. Es war somit das dritte Baby, das an Masern starb. Da die Kinder noch unter dem Impfalter waren, sei die Schuld bei den Müttern zu suchen, meinten die Ärzte des Krankenhauses — alle seien sie nicht geimpft gewesen und hätten daher keine entsprechenden Antikörper auf ihren Nachwuchs übertragen können.



    Generell sind Ärzte in Rumänien besorgt: Über 30% der rumänischen Kinder seien nicht geimpft, eine von drei Familien schafft es im Falle einer Erkrankung nicht zum Arzt oder kann sich die Impfung nicht besorgen; 7% der Eltern würden die Impfung ablehnen, auch sei die sogenannte allgemeine Immunisierungsrate in den letzten zehn Jahren von 95% auf 86% gesunken und in bestimmten Landkreisen sei nur die Hälfte der Bevölkerung gegen Masern geimpft, berichteten rumänischen Medien. Die Behörden haben umgerechnet 155 Mio. Euro für die Herstellung und Erwerbung von Impfungen bereitgestellt, und es gibt Überlegungen, die Pflichtimpfung in Schulen wiedereinzuführen bzw. die Eltern gesetzlich zu ahnden, die sich weigern, ihre Kinder impfen zu lassen.



    Ähnliche Überlegungen gibt es auch in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut meldete unlängst insgesamt 410 Masernfälle. Auch war in den Medien zu lesen, dass der deutsche Gesundheitsminister die Impfgegner melden lassen will. Wenn Eltern nicht zu einer Impfberatung gehen, sollen Kitas sie den Gesundheitsämtern melden. Und inzwischen gab es auch in Deutschland einen Todesfall: Eine dreifache Mutter sei an Masern gestorben; vermutet wird, dass die Frau als Kind wohl nur eine Impfung erhalten hatte. Und auch Italien führt die Impfpflicht für Kinder ein. Mit einem Gesetz reagiert die italienische Regierung auf eine gro‎ße Masernepidemie. Eltern, die sich nicht an die Impfpflicht halten, drohen hohe Bu‎ßgelder. Die Impfpflicht gilt für zwölf Krankheiten. Darunter sind etwa Masern, Tetanus, Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten und Windpocken. Mit dem Gesetz reagiert die italienische Regierung auf eine Masernepidemie, die in Italien seit Anfang des Jahres grassiert. Bis Mitte Mai wurden knapp 2.400 Fälle registriert, das sind 860 mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Etwa neun von zehn Kranken waren nicht geimpft.




    Zum Schluss die Posteingangsliste. Postbriefe habe ich mir zwar aushändigen lassen, lese sie mir aber bis nächsten Sonntag durch — dann gibt’s auch die Namen der Schreiber. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Bernd Seiser, Petra Kugler, Dieter Feltes, Siegbert Gerhard und Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzte Paul Gager aus Österreich — gleich dreimal in dieser Woche.




    Audiobeitrag hören:




  • Das neue Projekt für ein Impfgesetz sorgt für heiße Debatten

    Das neue Projekt für ein Impfgesetz sorgt für heiße Debatten

    Rumänien konfrontiert sich zur Zeit mit einer Masernepidemie, und die Zahl der bestätigten Erkrankungen steigt kontinuierlich. Das Gesundheitsministerium hat mehrere besorgniserregende Informationen bekanntgegeben: Bis wurden über 6.400 Erkrankungen gemeldet, die meisten im Landkreis Timiş (im Westen des Landes). Infolge der Masernerkrankungen gab es über 25 Todesfälle; die meisten von ihnen waren nicht geimpfte Kinder. Um die Verbreitung der Masernepidemie zu stoppen empfehlen die Ärzte die Impfung von mindestens 95% der Bevölkerung. Der Impfstoff gegen Masern müsse nach einem 2-Dosen-Impfschema verabreicht werden. In diesem Kontext betonte auch der Gesundheitsminister, Florian Bodog, die Impfung sei das einzige Mittel zur Vorbeugung der Krankheit. Die Gesundheitsbehörden seien dabei, die Krise des Impfstoffes gegen Masern zu lösen; 110.000 Impfstoffdosen seien bereits an die Landkreis-Gesundheitsbehörden geliefert worden, und weitere 300.000 wurden bestellt, präzisierte noch Gesundheitsminister Bodog.



    Seinerseits warnte der Vorsitzende der rumänischen Mikrobiologie-Gesellschaft, Alexandru Rafila, dass etwa 5% bis 7% der Eltern es abgelehnt hätten, ihre Kinder impfen zu lassen, und fast ein Drittel der Eltern ihre Kinder nicht zum Arzt gebracht hätten, um sie immunisieren zu lassen. Infolge dieser Situation versuchten die rumänischen Gesundheitsbehörden, Maßnahmen gegen die Verbreitung von Epidemien zu treffen. Dezember 2016 wurde eine zusätzliche Immunisierungkampagne gestartet, mit einer Impfstof-Kombination gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindern zwischen 9 Monaten und 9 Jahren. Ferner wird ein Projekt für ein neues Impfungsgesetz bald im Parlament diskutiert. Über diesen Gesetzentwurf gab es eine öffentliche Debatte, an der Ärzte, Eltern und Vertreter der pharmazeutischen Industrie teilgenommen haben. Die an der Debatte anwesenden Eltern, die sich dafür erklärten, dass die Immunisieriung keine Pflicht, sondern ein Recht des Kindes sein sollte, haben den Behörden vorgeschlagen, den Gesetzentwurf über die obligatorische Immunisierung zurückziehen zu lassen. Ferner forderten die vorsichtigen Eltern die Behörden auf, die Verantwortung für die potentiellen schädlichen Wirkungen der Impfstoffe zu übernehmen. Auf diese Weise werde das Gesundheitsministerium gezwungen, Impfstoffe von höchster Qualität anzuschaffen, so die Eltern. Dazu die Vertreterin der Verbandes der Orthodoxen Organisationen Pro-Vita Rumänien, Irina Anastasiu:



    “Wir schreiben den Eltern nicht vor, ihre Kinder zu impfen oder nicht zu impfen. Wir empfehlen ihnen, sich über die Nebenwirkungen und die potentiellen schädlichen Wirkungen der Impstoffe zu informieren. Dasselbe empfehlen wir auch dem Gesundheitsministerium, nämlich, die Eltern korrekt über mögliche Impfkomplikationen zu informieren, da in der ganzen Welt Tausende Kinder infolge von Impfungen schädliche Wirkungen erleiden mußten. Nach einer korrekten Informierung können die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder impfen lassen, oder nicht.



    Die gesammelten Meinungen werden in einem Dokument zusammengefaßt und der mit der Erarbeitung des Impfungsgesetzes beauftragten Arbeitsgruppe vorgelegt, sagte die Direktorin im Gesundheitsministerium, Amalia Şerban:



    “Die Arbeitsgruppe wird ein viel besseres Gesetzesprojekt erarbeiten, so dass alle Kinder das Recht auf Impfung genießen können.



    Es bleibt noch zu sehen, wenn das Gesetz in Kraft treten wird, weil nur die Immunisierung eine virale Erkrankung vorbeugen kann.

  • Die Woche 24.04.-28.04.2017 im Überblick

    Die Woche 24.04.-28.04.2017 im Überblick

    Die Krise der Impfstoffe in Rumänien könnte eine Lösung finden



    Das rumänische Gesundheitsministerium hat beschlossen, eine Exportsperre bei Impfstoffen einzuführen und wird in diesem Sinne die Europäische Kommission benachrichtigen. Die Ankündigung machte Gesundheitsminister Florian Bodog im Kontext der Masernepidemie, die knapp 5.000 Personen betroffen hat. Von den 5.000 bestätigten Masernerkrankungen handelt es sich um 96% von Personen, die nicht geimpft wurden. Auch für andere Arzneimittel wir eine Exportsperre eingeführt, darunter für alle Arzneimittel in den nationalen Gesundheitsprogrammen, für die Arzneimittel, die in den Krebsbekämpfungsprogrammen vorgesehen werden und für die Arzneimittel für leukämiekranken Kinder. Im Vergleich zu anderen Ländern, wo die Preise höher sind, sollten die rumänischen Patienten nicht benachteiligt werden, sagte der rumänische Gesundheitsminister. Ministerpräsident Sorin Grindeanu erklärte in diesem Zusammenhang, er unterstütze den Gesundheitsminister bei der Lösung des Problems der fehlenden Impfstoffe. Rumänien werde einen mehrjährigen Anschaffungsplan und eine integrierte Managementstruktur einführen, damit die Impfung zur nationalen Priorität wird, so der rumänische Ministerpräsident.



    EGMR verpasst Rumänien eine Geldstrafe wegen der schlechten Haftbedingungen



    Die Haftbedingungen in den rumänischen Gefängnissen widersprechen der Europäischen Menschenrechtskonvention und weisen strukturelle Mängel auf, die generelle Maßnahmen vom Staat efordern. Dies hat am Dienstag der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden. Die europäische Instanz präzisierte, dass Rumänien sechs Monate zu Verfügung hat, einen klaren Maßnahmenkalender zur Behebung der Überbelegung der Haftanstalten und der nicht entsprechenden Haftmaßnahmen festzulegen. Durch diesen Pilotbeschluss hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte EGMR eine Geldstrafe von 17.850 Euro gegen Rumänien erlassen. Dabei hat der EGMR aber keine Maßnahme betreffend die Begnadigung oder die Entspannung der Strafpolitik auferlegt. Die Richter des EGMR beschlossen außerdem, ähnliche Verfahren gegen Rumänien aufzuheben, bis der Staat den Maßnahmenplan vorlegen wird. Laut offiziellen Statistiken gibt es in Rumänien ein Defizit von über 11.000 Plätzen und einen Belegungsgrad von über 200% in 8 der 44 rumänischen Gefängnissen. Vorgeschlagen wurden Lösungen wie das Bauen von neuen Strafvollzugsanstalten, die Erweiterung der existierenden Gefängnissen, die Begnadigung der Inhaftierten mit kurzen Freiheitsstrafen, die Reduzierung der Freiheitsstrafen unter gewissen Bedingungen oder Hausarrestmaßnahmen. Die Begnadigung oder der Hausarrest seien aber nur kurzfristige Lösungen für die Überbelegung der Strafvollzugsanstalten, warnte der Direktor der Nationalen Verwaltung der Strafvollzugsanstalten, Marius Vulpe, der sich für den Bau von neuen Haftanstalten erklärte.



    Das Strafurteil gegen den PSD-Vorsitzenden Liviu Dragnea bleibt in Kraft



    Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei PSD und der Abgeordnetenkammer des Bukarester Parlaments, Liviu Dragnea, hat am Donnerstag bekanntgegeben, er werde die Entscheidung des Obersten Gerichts beim Europäischen Gericht für Menschenrechte (EGMR) anfechten. Am Montag hatte das Oberste Gericht in Bukarest Dragneas Antrag, seine zweijährige Bewährungsstrafe im Referendum-Verfahren für ungültig zu erklären, abgewiesen. Dem Gericht zufolge habe Liviu Dragnea als Generalsekretär der Sozialdemokraten ein Wahlbetrugssystem aufgestellt. Liviu Dragnea hatte die Entscheidung in diesem Verfahren angefochten, mit der Begründung, das Urteil sei nicht innerhalb von 30 Tagen seit Aussprache redigiert worden. Zudem sei zum Zeitpunkt des Redigierens der Vorsitzende des Spruchkörpers nicht mehr aktiv gewesen, sondern bereits in Rente gegangen. Der Sozialdemokraten-Chef wurde im April 2016 wegen Wahlbetrug beim Referendum für die Amtsenthebung des Staatschefs Traian Basescu von 2012 zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Andererseits hat der PSD-Vorsitzende neulich erklärt, er schließe die Gründung eines parlamentarischen Ausschusses für die Ermittlung des Referendums von 2012 nicht aus. Das Referendum wurde nicht validiert, weil die vorgeschriebene Wahlbeteiligung nicht erreicht wurde.



    2016 hatte Rumänien ein Haushaltsdefizit von 3% des BIP



    Das Haushaltsdefizit lag 2016 in Rumänien bei 3% des BIP, gab das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat am Montag bekannt. Genauer hatte Rumänien ein BIP von 761,4 Milliarden Lei (circa 170 Milliarden Euro), während das Defizit bei 23,1 Milliarden Lei (mehr als 5 Milliarden Euro) lag. Rumänien hatte sich engagiert die Defizitgrenze von 3% nicht zu überschreiten, so dass die Europäische Kommission die Prozedur des exzessiven Defizits nicht einleiten sollte. Die ehemalige Regierung von Dacian Cioloş hatte sich für das Jahr 2016 ein Defizit von 2,95% des BIP vorgenommen. Weitere drei EU-Staaten hatten ein Haushaltsdefizit von 3% oder höher als 3% des BIP, und zwar geht es um Großbritannien (3%), Frankreich (3,4%) und Spanien (4,5%). Eurostat macht weiterhin bekannt, Rumänien befand sich Ende 2016 unter den EU-Ländern mit den kleinsten Staatsschulden im Verhältnis zum BIP – mit 37,6% lag Rumänien viel unter der im Maastrichter Vertrag vorgesehene Grenze von 60%, die auch zu den Beitrittskriterien zum Euroraum gehört. Die Europäische Kommission warnte in ihrer Winterprognose, dass Rumänien, trotz des größten Wirtschaftsanstiegs 2016, in laufenden Jahr den größten Anstieg des Haushaltsdefizits in der EU verzeichnen könnte. Die Kommission schätzte, das Haushaltsdefizit könnte 2017 auf 3,6% des BIP, also über die Grenze der Regierung von 2,98%, steigen. Die rumänische Regierung unter der Leitung von Sorin Grindeanu setzte sich zum Ziel ein Defizit von unter 3% des BIP. Die Prognosen der Europäischen Kommission sagen für Rumänien einen Wirtschaftsanstieg von 4,4% voraus. Die Regierung basierte ihren Staatshaushalt auf 5,2%.



    Rumänien schließt sich der EU-Position bei den Brexit-Verhandlungen an



    Eine Prioriät bei den Brexit-Verhandlungen sei eine faire und ausgewogene Vereinbarung zu erzielen, damit die Grundfreiheiten des einheitlichen Binnenmarktes, einschließlich der Personenfreizügigkeit eingehalten werden. Dies erklärte am Donnerstag beim Treffen des Rates für allgemeine Angelegenheiten in Luxemburg die rumänische Ministerin für Europaangelegenheiten, Ana Birchall. Die Ministerin sagte in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Radiosender Radio Rumänien: Die Integrität des Binnenmarktes und der vier Grundfreiheiten ist sehr wichtig für Rumänien und die Europäische Union. Sie sollte ebenfalls eine Leitlinie der europäischen Politik darstellen. Ich habe in Luxemburg bekräftigt, wie wichtig der Status der rumänischen Staatsbürger und ihrer Familien ist, die in Großbritannien arbeiten und studieren, wir müssen ihre Rechte und Interessen wahren. Bei den Brexit-Verhandlungen müssen wir zudem über jede einzelne Angelegenheit gründlich diskutieren und erst danach die nächsten Schritte gehen. Nicht zuletzt sollten wir Großbritannien sozusagen die Rechnung für den Austritt aus der EU vorlegen.

  • Nachrichten 27.04.2017

    Nachrichten 27.04.2017

    Bukarest: Das Verfassungsgericht prüft am 4. Mai den Anfang Januar 2017 eingereichte Antrag des Ombudsmannes Victor Ciorbea in Bezug auf das Gesetz, das Vorbestraften den Zugang zu Regierungsämtern verbietet. Das Verfassungsgericht verschiebt das Urteil in diesem Fall bereits zum vierten Mal mit der Begründung, es handele sich um einen komplexen Fall, bei dem politische Kompetenz notwendig sei. Gemä‎ß des besagten Gesetzes wurde im Dezember 2016 dem Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, untersagt, das Amt des Premierministers zu bekleiden, nachdem seine Partei die Parlamentswahl gewonnen hatte. Voriges Jahr wurde Dragnea zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, wegen Wahlbetrugs beim Referendum von 2012 für die Amtsenthebung des damaligen Staatspräsidenten Traian Basescu.



    Bukarest: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat beim Treffen mit dem georgischen Premier Giorgi Kvirikashvili betont, dass Georgien durch die Teilnahme an NATO-Missionen einen bedeutenden Beitrag zur euroatlantischen Sicherheit leistet. Im Vorfeld war der georgische Premierminister mit seinem rumänischen Gegenüber Sorin Grindeanu in Bukarest zu Gesprächen zusammengekommen. Kvirikashvili und Grindeanu haben dabei eine politische Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Rumänien und Georgien pflegen eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Landwirtschaft, Seehandel, Kultur, Wissenschaft und Sport. Im ersten Jahresquartal 2017 bezifferte sich der Handelsaustausch zwischen den beiden Ländern auf über 44,3 Millionen Dollar. Der rumänische Premier Sorin Grindeanu versicherte anschlie‎ßend seinem georgischen Gegenüber, dass Rumänien den europäischen Kurs seines Landes unterstützt. Der georgische Premier dankte seinerseits Rumänien für seine Unterstützung in mehreren Bereichen, einschlie‎ßlich angesichts der Aufhebung der Visapflicht in der EU für georgische Staatsbürger.



    Valletta: Der rumänische Verteidigungsminister Gabriel Leş hat bei Gesprächen in der maltesischen Hauptstadt mit dem Direktor der Europäischen Verteidigungsagentur Jorge Domecq das Engagement Bukarests für die Stärkung der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union bekräftigt. Jorge Domecq dankte seinerseits Bukarest für seinen Einsatz bei den Projekten der Europäischen Verteidigungsagentur. Die Gespräche fanden zum Auftakt des informellen Treffens der EU-Verteidigungsminister statt.



    Bukarest: Die rumänische Regierung wird nach Beratungen mit den zuständigen Behörden alle Ma‎ßnahmen treffen, um die Krise der Impfstoffe zu lösen. Dies erklärte am Donnerstag Rumäniens Premierminister Sorin Grindeanu bei der Tagung “Europäische Woche der Immunisierung — die Impfung: eine Angelegenheit der öffentlichen Gesundheit”, die in Bukarest stattfindet.

  • Die Woche 10.04.-14.04.2017 im Überblick

    Die Woche 10.04.-14.04.2017 im Überblick

    Im Skandal um die Privatrenten wurden harte Ma‎ßnahmen getroffen



    Die rumänische Finanzaufsichtsbehörde (ASF) hat am Donnerstag gegen die Rentenversicherungsgesellschaft NN eine Geldstrafe von umgerechnet rund 165 Tausend Euro verhängt — die bislang höchste seit Bestehen der Institution. Zudem soll der Geschäftsführerin die Zulassung entzogen werden. Grund war ein Rundschreiben des Unternehmens an die Versicherten, in dem es sich über eine mögliche Verstaatlichung des Vermögens der privat verwalteten Pflichtrenten in Rumänien besorgt erklärte. Finanzminister Viorel Stefan dementierte, doch die Affaire eskalierte zum Skandal: Das Parlament werde demnächst das Verfahren zur Entlassung des Chefs der Finanzaufsicht veranlassen — er würde eigentlich hinter dem Gerücht stecken, so Liviu Dragnea, Präsident der rumänischen Abgeordnetenkammer und der Regierungspartei PSD.




    Der ehemalige rumänische Abgeordnete Sebastian Ghiţă, nach dem international gefahndet wird, ist in Belgrad festgenommen worden



    Der international gesuchte rumänische Geschäftsmann und ehemalige Abgeordnete Sebastian Ghiţă ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Belgrad festgenommen worden. Dies geschah fast vier Monate nach seinem Verschwinden am 21. Dezember 2016. Die rumänische Polizei informierte, dass zum Zeitpunkt seiner Festnahme Sebastian Ghiţă falsche Papiere mit dem Zeichen eines europäischen Staates vorgelegt hatte. Die Polizei präzisiert, dass Ghiţă infolge komplexer Ermittlungen aufgespürt wurde und bedankt sich bei den Polizeikräften in Serbien, Bulgarien, Griechenland, der Türkei, Montenegro, Kroatien, Österreich, Italien und Frankreich sowie bei den internen Partnern für die Zusammenarbeit in diesem Fall. Die rumänischen Behörden werden die notwendigen Ma‎ßnahmen für die Auslieferung von Sebastian Ghiţă treffen. Am 10. Januar 2017 hatte das oberste Gericht auf seinen Namen einen europäischen Haftbefehl erlassen, da Sebastian Ghiţă, der unter Gerichtsaufsicht stand, aus Rumänien verschwunden war. Gegen Sebastian Ghiţă laufen zurzeit vier Strafverfahren wegen Korruption; in zwei Verfahren ist er angeklagt und in zwei weiteren Verfahren wird gegen ihn strafrechtlich ermittelt.




    Die Parlamentsdebatte über das Gesetz der einheitlichen Entlohnung von Staatsbediensteten wurde aufgeschoben



    Der Gesetzentwurf über die einheitliche Entlohnung von Staatsbediensteten bleibt noch eine Woche zur öffentlichen Debatte und wird an einem späteren Datum an das Parlament übermittelt. Das gab der Präsident der Abgeordnetenkammer und Vorsitzende der regierenden Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, bekannt. Laut besagtem Gesetzentwurf werden die monatlichen Einkommen der Rumänen in den nächsten 5 Jahren durchschnittlich um 50% steigen. Insgesamt werden die Gehaltserhöhungen 32 Milliarden Lei (mehr als 7 Milliarden Euro) betragen. Ministerpräsident Sorin Grindeanu sagte, die Beratungen mit den Gewerkschaften und anderen Einrichtungen werden im Parlament fortgesetzt, um die Zeit bis zum Annehmen des Gesetzes zu kürzen. Das neue Gesetz über die einheitliche Entlohnung von Staatsbediensteten sollte am 1. Juli in Kraft treten und betrifft alle öffentlichen Einrichtungen mit Ausnahme der Nationalbank Rumäniens (BNR) und der rumänischen Finanzaufsichtsbehörde (ASF). Als erste werden Angestellte des Militärs und der Polizei mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Juli höhere Gehälter bekommen. Für die restlichen Staatsbediensteten werden die Gehälter ab 1. Januar 2018 erhöht. Laut Gesetzesentwurf soll der rumänische Staatspräsident den höchsten Verdienst beziehen, und zwar den Gegenwert von 12 Mindestlöhnen. Es folgen die Vorsitzenden der zwei Parlamentskammern und der Präsident des Obersten Gerichts. Die Parlamentsabgeordneten, die Richter und die Staatsanwälte werden auch höhere Gehälter bekommen.




    Der Entwurf über das Impfgesetz in Rumänien ist veröffentlicht worden



    In Rumänien hat das Gesundheitsministerium am Dienstag den Entwurf für ein Impfgesetz vorgestellt. Laut Gesetzentwurf sollen Eltern bei der Schulanmeldung ihrer Kinder einen Attest über die verbindlichen Impfungen vorlegen. Schulen müssen ihrerseits vom jeweiligen Familienarzt des Kindes einen Impfpass beantragen und ungeimpfte Kinder im Seuchenfall bis auf weiteres vom Unterricht ausschlie‎ßen. Seuchenfälle werden vom Gesundheitsamt bestätigt. In jedem Landeskreis soll ein Impfausschuss ungeimpfte Kinder registrieren, die Eltern beraten und einen Plan zur Nachimpfung vereinbaren. Bemerkt der Ausschuss bei Kindern unter drei Jahren, dass die Pflichtimpfungen nicht stattgefunden haben, sind die zuständigen Behörden einzuschalten. Die Vernachlässigung der Impfpflicht bei solchen Kleinkindern soll als Misshandlung durch die Eltern gelten. Um den Anteil geimpfter Personen an der Gesamtbevölkerung zu erhöhen, müssen allerdings auch die Behörden eine nahtlose Versorgung mit allen Impfstoffen sicherstellen — und wer unbegründet Versorgungsengpässe schafft, sollte bestraft werden. Wichtig ist auch, dass zum Thema umfassend aufgeklärt wird. Die Politik empfand Handlungsbedarf, umso mehr seit letzten Herbst über 4000 Fälle von Masern gemeldet wurden — und mehr als 20 Menschen an der Krankheit starben. Um die Verbreitung der Krankheit zu stoppen, setzen die Behörden die Impfung der Kinder zwischen 9 Monaten und 9 Jahren fort.




    Die Regierung hat die Strategie zur Dezentralisierung Rumäniens angenommen



    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Dezentralisierungsstrategie unter dem Zeichen der Subsidiarität verabschiedet. In den nächsten drei Monaten werden alle Ministerien Impaktanalysen über die Dezentralisierungsstrategie durchführen und in höchstens sieben Monaten werden die sektoriellen Gesetze zur praktischen Umsetzung der Dezentralisierung angenommen, präzisierte die Vizepremierministerin Sevil Shhaideh. Dezentralisiert werden Bereiche wie Landwirtschaft, Kultur, Tourismus, Umwelt, Gesundheit, Bildung und au‎ßerschulische Aktivitäten, Jugend und Sport. Das allgemeine Strategieziel ist die Übertragung neuer Kompetenzen mit Ausnahme der Prüf- und Kontrollbefugnisse auf die Kommunal- und Regionalbehörden wie Bürgermeisterämter, Lokal- und Kreisräte.

  • Nachrichten 31.03.2017

    Nachrichten 31.03.2017

    Der britische Thronfolger Prinz Charles hat am Freitag seine erste offizielle Rumänienvisite nach 1998 beendet. Ein letzter Besuch führte ihn ins Bukarester Nationaltheater, das als nationales Kulturgut gilt. Davor hatte Charles Begegnungen mit Ministerpräsident Sorin Grindeanu, der rumänischen Kronprinzessin Margarita, der offiziellen Nachfolgerin von König Michael I., sowie mit dem Oberhaupt der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, dem Patriarchen Daniel. Am Mittwoch war dem britischen Thronfolger mit dem Großkreuz des rumänischen Verdienstordens für seine Verdienste um die Werbung für das Land gedankt worden. Staatspräsident Klaus Iohannis überreichte ihm die höchste Auszeichnung des Staates zum Auftakt seines dreitägigen offiziellen Besuchs.



    Präsident Klaus Iohannis wird am Montag die Dekrete zur Amtsentlassung des Vizepremier- und Umweltministers Daniel Constantin und der Nachnominierung von Gratiela Gavrilescu, ehemalige Ministerin für die Beziehung zum Parlament. Dies kündigte die Präsidialverwaltung am Freitag an. Ebenfalls am Montag wird die Zeremonie zur Eidablegung des neuen Amtsinhabers stattfinden. Daniel Constantin, Co-Vorsitzender der mitregierenden Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE, wurde zuvor aus allen Regierungsämtern entlassen, nachdem ihm seine Partei die politische Unterstützung entzogen hatte. Graţiela Gavrilescu war bereits in der von Victor Ponta geführten sozialdemokratischen Regierung Umweltministerin. Für das Ministeramt für die Beziehung zum Parlament schlug ALDE den Senator Viorel Ilie vor.



    Rumänien muss im April 39 Millionen Euro an die Europäische Union aus dem Stand-by-Darlehen zahlen, das 2009 aufgenommen wurde. Der ganze Betrag stellt laut dem Finanzministerium Zinsen und Provisionen dar. Insgesamt muss Rumänien 2017 1,26 Milliarden Euro an die Europäische Union und die Weltbank zahlen, bzw. über 4,7 Milliarden Euro bis 2023.



    Gesundheitsbehörden in Bukarest haben am Freitag das 18. Todesopfer der Masernepidemie gemeldet. Insgesamt sind jetzt in Rumänien 4025 Fälle von Erkrankungen in 37 Landkreisen bestätigt. Die meisten Todesfälle meldeten die Landkreise Arad, Timiş, Dolj und Caraş Severin. Für die Ausrottung der Krankheit epfehlen Ärzte die Impfung von Kindern im Alter zwischen neun Monaten und neun Jahren.

  • Nachrichten.04.01.2017

    Nachrichten.04.01.2017

    Bukarest: Das Parlament in Bukarest hat am Mittwoch der von dem sozialdemokratischen Premierminister Sorin Grindeanu gebildete Regierung und dem Regierungsprogramm zugestimmt. Die zuständigen Ausschüsse des Parlaments hatten zuvor die 26 ernannten Minister der Koalitionsregierung aus PSD und ALDE am Mittwoch zu Anhörungen empfangen. Das neu gebildete Kabinett hat vor dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis den Eid abgelegt. Die ursprünglich von den Sozialdemokraten für das Amt des Ministerpräsidenten vorgeschlagene Sevil Shhaideh wird das Ministerium für Regionalentwicklung, öffentliche Verwaltung und Europäische Fördergelder leiten. Staatschef Iohannis hatte ihre Kandidatur als Regierungschefin abgelehnt. Indes sollen Mitglieder der PSD die Ressorts Wirtschaft, Bildung, Gesundheit, Justiz, Verkehr und Inneres bekommen. Die Koalitionspartner von der ALDE würden vier Ministerposten besetzen, den des Außenministers, des Ministers für die Beziehung zum Parlament, des Energieministers und des Umweltministers. Der Co-Vorsitzende der ALDE, Daniel Constantin, würde sowohl Umweltminister als auch Vize-Ministerpräsident sein.




    Bukarest: Die Häufigkeit der Masernerkrankungen könnte weiter ansteigen, warnen Ärzte vom Temeswarer Krankenhaus für Infektionskrankheiten Victor Babes“. Im westrumänischen Landkreis Temesch waren in den letzten Wochen die meisten Masernerkrankungen gemeldet worden. Laut Angaben von Ärzten seien im Dezember 124 kranke Kinder eingeliefert worden. Weitere 30 Patienten wurden allein in den ersten drei Tagen des neuen Jahres eingeliefert, der jüngste von ihnen im Alter von nur sechs Wochen. Vergangenen Herbst war in Rumänien eine Masernepidemie ausgebrochen. Bislang sind insgesamt zehn Todesfälle und gut 2000 Ansteckungen mit dem Masernvirus landesweit bestätigt. Die erhöhte Häufigkeit der Erkrankungen könne auf Entscheidungen von Impfgegnern zurückgeführt werden. Die Verweigerung der Eltern, ihre Kinder zu impfen, könnte ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen, warnen die Ärzte.




    Wetter: In den kommenden 24 Stunden wird es kälter in Rumänien. Im Westen, im Norden, in der Landesmitte und im Gebirge wird es schneinen. In anderen Regionen kann Schneeregen fallen. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen minus 3 und 6 Grad Celsius.

  • Rumänien von Masernepidemie betroffen

    Rumänien von Masernepidemie betroffen

    Die Masernepidemie war bereits letzten Herbst ausgebrochen: Bis jetzt wurden 10 Todesfälle und 2.000 Erkrankungen im ganzen Land bestätigt. Das veranlasste das Gesundheitsministerium, zusammen mit der WHO, der UNICEF und dem Institut für Öffentliche Gesundheit einen Ma‎ßnahmenplan zur Seuchenbekämpfung vorzulegen. Dazu gehört beispielsweise die Herabsetzung des Impfalters auf 9 Monate, da nach Angaben der Ärzte die Epidemie Kinder von unter einem Jahr betrifft. Ist den Kindern im Alter zwischen 5 und 9 Jahren nicht bereits die zweite Impfdosis verabreicht worden, sollte das schnellstens nachgeholt werden.



    In der Auffassung des Gesundheitsministeriums ist die Zunahme von Masernerkrankungen darauf zurückzuführen, dass die Familien sich weigern, ihre Kinder zu impfen. Experten sagen, dass die Einhaltung der Präventionsvorschriften — darunter die Impfung der Kinder — wichtig sei. Die Impfung sei die wirksamste Methode, solchen Krankheiten vorzubeugen — auch wenn der Impfstoff nicht voll immunisiert, ist der Verlauf der Erkrankung viel leichter. Letztendlich geht es nicht nur um Masern selbst, sondern auch um schwere Komplikationen wie Bronchitis, Ohrenentzündung, virale Pneumonie oder Gehirnentzündung.



    Die Masernepidemie zeigt, wie polarisiert die Gesellschaft in Rumänien ist. Immer mehr Eltern verweigern die Impfung ihrer Kinder oder brechen sie ab, nachdem Nebenwirkungen auftreten. Die WHO empfiehlt 95 Prozent Impfungsrate bei Kindern, doch nach offizieller Statistik ist diese Quote in bestimmten Regionen Rumäniens dem gegenüber um bis zu 20 Prozentpunkten eingebrochen. Rumänien hat europaweit die meisten Fälle von Masern, Tuberkulose und Hepatitis B. Diese schweren Krankheiten könnten durch Impfung verhindert werden, doch aufgrund des Misstrauens der Patienten und der Versorgungsengpässe ist eine konsequente Impfpolitik schwer umsetzbar.



    Ärzte klagen, dass es nie genug Impfdosen gibt. Darüber hinaus können Eltern in Rumänien die Impfung vollständig oder teilweise ablehnen, ohne rechtliche Konsequenzen zu befürchten.

  • Kampagne zur Grippeimpfung verspätet

    Kampagne zur Grippeimpfung verspätet

    Wegen dem kalten Wetter ist in Rumänien die Zahl der Virosen gestiegen. Über 71 Tausend Personen mit Atemwegsinfektionen haben den Arzt besucht, um 37% mehr als im vergangenen Herbst. Die gute Nachricht ist, dass bis jetzt keine saisonalen Grippenfälle verzeichnet wurden. Die Kampagne für Grippeimpfung wird Ende des Monats starten. Die Behörden versichern die Bevölkerung, das alles wie geplant verlaufen werde. Die Hausärzte behaupten, das Gesundheitsministerium habe ungenügend Impfdosen gekauft. Die Vorsitzende des Nationalverbandes der Hausärzte Doina Mihăilă hat erklärt, die Hausärzte haben bis jetzt keine Impfdosen bekommen. Doina Mihăilă dazu:



    “Es gibt keine Art von Grippeimpfung. Ich bin informiert worden, es werde noch dauern, bis wir die Dosen erhalten. Auf Landesebene sprechen wir über 350.000 Impfdosen. Wenn wir nun rechnen, wenn wir die Zahl der Kinder und Alten, die in Heimen leben, abziehn, werden für einen Hausarzt 15-20 Dosen bleiben. Einige werden 7 oder 8 Dosen bekommen, andere 20. Wenn man eine Liste mit 2000 Patienten hat und nur 20 Dosen bekommt, was kann man da tun? Wie sollen wir wählen? Wer soll geimpft werden?



    Die Ärzte empfehlen, dass die Kinder, alten Personen, die Schwangeren das Personal, das in Krankenhäusern arbeitet, geimpft werden. Diese sind die verwundbaren Kategorien, so Statistiken.



    Probleme gab es auch wegen dem Mangel an hexavalenten Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Virushepatitis B und Kinderlähmung. Die Vertriebsgesellschaft ist für die Diskontinuität verantwortlich. Heute aber liegen die Impfdosen in Lagerräumen. In ein par Tagen werden die Hausärzte die ersten Dosen bekommen, erklärte das Gesundheitsministerium.



    Andererseits steigt die Anzahl der Masernerkrankungen. Das Gesundheitsministerium hat die Eltern erneut aufgefordert, die Kinder zu impfen. Vergangene Woche sind weitere Masernfälle verzeichnet worden. Die Behörden behaupten, es gebe genug Impfdosen. Seit Jahresanfang stieg die Zahl der Erkrankungen auf rund 800. Das Gesundheitsministerium hat ein Alarm-System entwickelt, dass die Eltern darauf aufmerksam macht, wann ihr Kind geimpft werden soll. Die Idee ist Teil des Regierungsprogramms GovITHub und ist die Antwort auf die Aufforderung des Gesundheitsministers Vlad Voiculescu. Die Behörden wollen es so schnell wie möglich umsetzen. Wenn 100 Eltern ihre Kinder impfen, so werden diese gesund sein und das Programm wäre ein Erfolg, so das Gesundheitsministerium.

  • Rumänisches Gesundheitsministerium soll Impfgesetz herausgeben

    Rumänisches Gesundheitsministerium soll Impfgesetz herausgeben

    Impfungen können Leben retten, meinen die Fachleute aus dem Gesundheitswesen. Sie appellieren an die rumänische Bevölkerung, den obligatorischen Impfplan einzuhalten. Rumänien konfrontiert sich zur Zeit mit einer Masern-Epidemie. Mehr als 600-Masern-Fälle sind verzeichnet worden. Drei Babys haben ihr Leben verloren. Auf diesem Hintergrund wurden dringende Verteidigungsmaßnahmen auf nationaler Ebene gefordert. Leider wurde eine große Anzahl von Kindern nicht geimpft. Die Bürgergesellschaft reagierte darauf gleich und der Bürgerbeauftragte hat das Gesundheitsministerium aufgefordert, die Tatsache zu erklären, warum der Gesetzentwurf zur obligatorischen Impfung seit April noch keine Etappe, die vom Gesetz vorgesehen war, durchgemacht hat.



    Andererseits verurteilen die Hausärtzte und die Vertreter des Gesundheitsministeriums die Eltern, die ihre Kinder nicht impfen wollen. Diese Vorbeugungsmaßnahme ist nicht obligatorisch. Das Gesundheitsministerium hat bekanntgegeben, es werde eine Kampange für die Vorstellung der Vorteile der Impfung starten, damit die Zahl der ungeimpften Kinder sinken soll. Gindrovel Dumitra vom Verband der Hausärzte erklärte:



    “Sowohl die Hausärzte als auch die Mitglieder der Regierung warnen über die Möglichkeit, dass gewisse ansteckende Krankheiten, die eliminiert wurden, heute wieder präsent sind. Zur Zeit sind nur die Pocken ausgerottet und die Polio eliminiert. Die Weltgesundheitsorganisation hat sich als Ziel gesetzt, bis 2015 die Masern und Röteln in Europa zu eliminieren. Leider wurde das Ziel verfehlt. Wir können bestimmte Ziele nicht erreichen, weil wir verschiedene Elemente nicht voraussehen können.



    Rumänien befindet sich unter den ersten EU-Ländern was die Zahl der Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren anbelangt, so UNICEF und die WGO. Die Fachleute behaupten, das Impfen sei eine effiziente Modalität für die Reduzierung der Kindersterblichkeit. Das Impfgesetz könnte diesen Bereich besser regeln. Alle öffentlichen und privaten medizinischen Dienstleister, die sich mit dem Impfen beschäftigen, werden verpflichtet sein, sich in das Elektronische Nationale Register für Impfungen einzutragen, so dass nationale Strategien herausgearbeitet werden können und dass die Zahl der ungeimpften Personen bekannt sein wird.

  • Nachrichten 21.09.2016

    Nachrichten 21.09.2016

    Präsident Klaus Iohannis hat den Oberbefehlshaber des für die Wandlung und Anpassung der NATO zuständigen Kommandobereichs, den französischen General Denis Mercier, in Bukarest empfangen. Bei dem Treffen begrüßten die beiden Amtsträger die Entscheidungen des NATO-Gipfels in Warschau vergangenen Juli. Vor allem die Stärkung der Verteidigung und der Einheit im Rahmen des nordatlantischen Militärbündnisses wurde dabei gewürdigt. Rumäniens Staatschef betonte ferner die Notwendigkeit anhaltender Antrengungen vonseiten der NATO, die sich die Sicherheit und Stabilität am Schwarzen Meer auf die Fahnen geschrieben hat. Der französische General hob im Gegenzug die besondere Bedeutung der praktischen Zusammenarbeit zwischen den Alliierten hervor. Gemeinsame Ausbildungsmaßnahmen und multinationale Übungen seien für eine bessere Interoperabilität der Streitkräfte wichtig. Das wiederum würde die Reaktionskapazität der NATO angesichts der neuen Herausforderungen verbessern, so Mercier.



    Ministerpräsident Dacian Cioloş trifft sich im Laufe des Tages in New York mit dem Bundespräsidenten der Schweiz, Johann Schneider-Ammann, Palästinenserchef Mahmoud Abbas und den Vertretern der rumänischen Gemeinschaft in New York. Cioloş hält sich seit Dienstag in den USA auf, um an der Sitzung der UN-Generalversammlung teilzunehmen. Am Dienstag hatte der Regierungschef seinen kanadischen Kollegen Justin Trudeau getroffen. Hauptthema bei dem Gespräch war die Aufhebung der Visumspflicht für rumänische Staatsbürger. Der Ministerpräsident hatte in New York auch weitere bilaterale Treffen. Am Vorabend hatte Cioloş an einem Gipfel zu Flüchtlingsthemen teilgenommen, der von dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama einberufen worden war. Dort erklärte er, dass Rumänien sich der gemeinsamen Verantwortung angesichts der starken Migrationsströme vollkommen stelle. Cioloş erinnerte abschließend daran, dass Rumänien den betroffenen Ländern bereits humanitäre Hilfe gewährt habe. Dazu hören Sie mehr nach den Nachrichten.



    Der Europa-Ausschuss der Abgeordnetenkammer hat in einer Stellungnahme den Sanktionsvorschlag des Europäischen Rates als Lösung für die Verteilung von Flüchtlingen abgelehnt. Demnach sollten EU-Mitgliedsländer, die die Aufnahme von Flüchtlingen gemäß dem vereinbarten Verteilungsschlüssel verweigern, mit Strafen in Höhe von 250.000 Euro pro Einwanderer entmutigt werden. Die Vorsitzende des Europa-Ausschusses, Ana Birchall, bezeichnete den Vorschlag mehrmals als inakzeptabel. Die Sanktionen würden die Grundfrage nicht beantworten und die Staatengemeinschaft in eine noch tiefere Krise führen. Sie erinnerte daran, dass Rumänien den zweitgrößten Beitrag zu den Einsätzen der Grenzschutzagentur Frontex leistet. Außerdem sei das Land auch an den Missionen von Interpol, Europol und des Europäischen Büros für Asylhilfe beteiligt.



    In Rumänien sind in den ersten acht Monaten des Jahres 675 Fälle von Masernerkrankungen in 23 Landkreisen gemeldet worden. Zwei erkrankte Kinder starben, berichtete das Gesundheitsministerium am Mittwoch. Bei einem dritten Todesopfer ist der Verdacht auf Masern noch nicht bestätigt. Der plötzliche Ausbruch der Masernfälle im Vergleich zu 2015 sei mehr als besorgniserregend. Im letzten Jahr hatte es nur 7 bestätigte Fälle von Masern und keinen Todesfall gegeben. Das Gesundheitsministerium appelliert an die Eltern, die Impfvorgaben zu respektieren. In den betroffenen Gebieten empfiehlt das Nationale Institut für Öffentliche Gesundheit eine Masernimpfung für Babies im Alter von 7 Monaten und eine Wiederholung der Impfung ab dem zwölften Lebensmonat.

  • Nachrichten 12.07.2016

    Nachrichten 12.07.2016

    Der rumänische Ministerpräsident, Dacian Ciolos, hat am Dienstag in Hanoi an der Eröffnung eines rumänisch-vietnamesischen Geschäftsforums teilgenommen. Dabei präsentierte Ciolos den vietnamesichen Unternehmern die wichtigsten wirtschaftlichen und geostrategischen Vorteile, die Rumänien zu bieten hat, und plädierte für eine intensivere wirtschaftliche Kooperation, die sich auf den 66 Jahre langen bilateralen Beziehungen stützen sollte. Ferner sprach Ministerpräsident Ciolos über das hohe Interesse der Bukarester Behörden für die Entwicklung des Handels mit nichteuropäischen Ländern mit großem Potential, vor allem in Südostasien. Bei seinem Vietnambesuch kam Dacian Ciolos mit dem vietnamesischen Ministerpräsidenten Nguyen Xuan Phuc zusammen. Der rumänische Regierungschef soll kommenden Freitag und Samstag am 11. Gipfel des Europe-Asia-Meetings im mongolischen Ulan Bator teilnehmen. Beim Europe-Asia-Gipfel soll Ministerpräsident Cioloş Argumente für die Umwandlung Rumäniens in eine Drehscheibe für Projekte der Interkonnektivität zwischen Europa und Asien vorbringen.



    In Rumänien sind die Beschäftigten der öffentlichen Kommunalverwaltung am Dienstag für einen Tag in Streik getreten, nachdem die Tarifverhandlungen Ende letzter Woche gescheitert waren. Während des Streiks wurden nur Eilsachen erledigt – wie zum Beispiel die Ausstellung von zur Beerdigung notwendigen Totenscheinen. Die Gewerkschaften sind unzufrieden, weil im Text einer vereinbarten Tariflösung nicht die ausgehandelte 25prozentige Lohnerhöhung und Feriengutscheine vorgesehen waren. Nach Angaben der Gewerkschaften seien die Beschäftigen der Kommunalverwaltung die diskriminierteste und schlechtbezahlteste Tarifgruppe im öffentlichen Dienst – die meisten verdienen nur Beträge um den Mindestlohn von 277 Euro. Lezte Woche waren sie in einen einstündigen Warnstreik getreten.



    In Rumänien ist am Dienstag der erste Fall einer Erkanrkung mit dem Zika-Virus bestätigt worden. Bei der Patientin geht es um eine 27jährige Bukaresterin, die neulich aus einem Urlaub auf Martinique zurückgekehrt war. Sie wird im Moment im Krankenhaus behandelt. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass es sich um einen Einzelfall handele und das Risiko der Übertragung in Rumänien selbst besonders gering sei. Zika ist 1947 in Uganda entdeckt worden. Das gleichnamige Fieber wird durch infizierte Moskitos oder Geschlechtsverkehr übertragen. Nach Angaben von Experten können Babies infizierter Mütter neurologische Komplikationen und Fehlbildungen aufweisen. Im Moment gibt es gegen Zika keine Impfung.



    Rumänien hat letztes Jahr Platz sechs in der Rangordnung der Länder mit den meisten durch Fremdinvestitionen geschaffenen neuen Jobs eingenommen. Das geht aus der Jahresinvestitionsstudie von EY hervor. Nach dem so genannten European Attractiveness Survey entstanden 2015 in Rumänien rund 12.000 neue Arbeitsplätze, 17% mehr als 2014. Die attraktivsten Investitionsstandorte liegen weiterhin in Westeuropa, wo rund 77% aller Projekte anfallen. Grossbritannien, Deutschland und Frankreich kommen zusammen auf mehr als die Hälfte der Projekte, die aus ausländischen Direktinvestitionen finanziert werden.



    Fast 67% der 130.000 Absolventen der 12. Klasse, die sich in diesem Jahr der Prüfung stellten, haben das Abitur im ersten Anlauf bestanden. Das zeigen die Ergebnisse vor Lösung der Beschwerden gegen die vergebenen Noten, so das Bildungsministerium. Schüler, die die Prüfung nachholen wollen, können dies im August-September tun. Leztes Jahr lag die Erfolgsquote bei fast 68% der Absolventen.



    Nach sechs Jahren im Amt hat der britische Premierminister David Cameron am Dienstag seine letzte Kabinettssitzung geleitet. Während der Sitzung in London würdigte seine Nachfolgerin, die bisherige Innenministerin Theresa May, Camerons Arbeit. May war am Montag zu Camerons Nachfolgerin als Chefin der Tory-Partei ernannt worden, ihre Einsetzung als Regierungschefin wurde für Mittwoch angekündigt. Cameron hatte sich zum Rücktritt entschlossen, nachdem beim Brexit-Referendum am 23. Juni eine knappe Mehrheit der Briten für einen Austritt ihres Landes aus der EU gestimmt hatten. May soll nun die Austrittsverhandlungen führen. Aus der EU wurden bereits Forderungen an sie laut, nach ihrer Regierungsübernahme schnell klare Verhältnisse zu schaffen.