Tag: Klimawandel

  • Klimawandel: Temperaturen übersteigen vereinbarten Grenzwert

    Klimawandel: Temperaturen übersteigen vereinbarten Grenzwert

    Ein dauerhaftes Überschreiten des vereinbarten Grenzwerts über 10 bis 20 Jahre könnte den Unterschied zwischen einem bewohnbaren und einem unbewohnbaren Planeten bedeuten. Zudem war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Herr Dr. Mircea Duțu ist Professor und Präsident der Ökologischen Universität Bukarest. Er spricht im Interview mit Radio Rumänien über die Entwicklung der letzten Jahre.

    Von Januar bis Juni 2024 war jeder Monat wärmer als die entsprechenden Monate der vergangenen Jahre. Am 22. Juli 2024 wurde mit 17,16 °C ein neuer Rekord für die globale Durchschnittstemperatur an einem Tag erreicht. Die letzten zehn Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen – ein klarer Beweis dafür, dass die Klimaveränderungen unaufhaltsam voranschreiten. Hauptursache für die Erderwärmung ist der steigende Treibhausgasausstoß. Allein im vergangenen Jahr erreichte die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre aufgrund der Nutzung fossiler Brennstoffe 422 Teile pro Million (ppm).

    Die symbolische Grenze von 1,5 Grad Celsius, die im Pariser Abkommen festgelegt wurde, ist somit überschritten. Die globale Durchschnittstemperatur lag 2024 bei 15,1 Grad Celsius – das sind 1,6 °C mehr als im Referenzzeitraum 1850–1900. Allerdings bezieht sich dieser Vergleich auf einen langfristigen Trend. Um die Überschreitung als gesichert zu betrachten, müsste ein solcher Durchschnittswert über mindestens 20 Jahre hinweg beobachtet werden.

    196 Länder haben das Pariser Abkommen unterzeichnet, das unter anderem vorschreibt, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 zu halbieren, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Doch bislang steigen die Temperaturen weiter und führen weltweit zu immer mehr Wirbelstürmen, Hitzewellen und anderen Wetterextremen.

    Die extreme Hitze forderte im Juni während der muslimischen Pilgerfahrt nach Mekka zahlreiche Opfer – ebenso in Mexiko, Thailand, Indien und Griechenland. In West- und Zentralafrika benötigten vier Millionen Menschen humanitäre Hilfe, nachdem historische Überschwemmungen mehr als 1.500 Todesopfer forderten. Auch Europa, insbesondere Spanien, kämpfte mit verheerenden Überflutungen. In der Karibik tobten schwere Wirbelstürme, während in Asien – besonders auf den Philippinen – zerstörerische Taifune wüteten. Große Teile Amerikas litten unter Dürren, die selbst im Amazonas-Feuchtgebiet massive Brände auslösten. Im südlichen Afrika sind laut dem Welternährungsprogramm 26 Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht.

    Das führende wissenschaftliche Netzwerk auf diesem Gebiet stellt fest, dass nahezu alle großen Naturkatastrophen im Jahr 2024 durch die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verstärkt wurden. Zusätzlich trug El Niño zu den extremen Temperaturen bei – ein Wettermuster, das weltweit für höhere Temperaturen sorgt, bevor es von seinem kühleren und feuchteren Gegenstück, La Niña, abgelöst wird.

    Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Im vergangenen Jahr verursachten Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel noch verstärkt wurden, außergewöhnlich hohe Kosten – insgesamt 140 Milliarden Dollar an Schäden. Dass die Temperaturen auch im Kontext des Klimawandels ungewöhnlich hoch sind, glaubt auch Professor Dr. Mircea Duțu.

    Die Erde befindet sich in einer fieberhaften Phase, die unaufhaltsam scheint und durch ihre Beständigkeit überrascht. Nach dem Ende von El Niño im Juni und der erwarteten Rückkehr von La Niña im Herbst wurde ein Temperaturrückgang prognostiziert. Doch dieser blieb aus – und wird auch unter den erwarteten Bedingungen nicht eintreten. La Niña verzögert sich, und insgesamt bewegen wir uns auf unbekanntem Terrain. Seit Millionen von Jahren gab es nicht mehr so hohe CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre, und die aktuelle Erwärmung verläuft schneller als in den letzten 2000 Jahren. Besonders bemerkenswert ist der zusätzliche Temperaturanstieg der vergangenen zwei Jahre. Selbst nach einem intensiven El Niño bleiben die Temperaturen ungewöhnlich hoch – ein Zeichen dafür, dass sich das Klima in einem beispiellosen Wandel befindet.

    Mit dem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wird das Überschreiten der 1,5-°C-Grenze in einem einzelnen Jahr zu einem alarmierenden Signal. Es deutet auf eine Zukunft hin, in der solche Extremwerte immer häufiger auftreten könnten. Was erwartet uns im Jahr 2025? – Die Frage stellten wir Professor Dr. Mircea Duțu.

     Die Antwort auf diese Frage wird vor allem der Zustand der Weltmeere liefern. 2025 wird voraussichtlich zu den drei wärmsten Jahren gehören, jedoch wahrscheinlich kühler als 2023 und 2024. Ein Rückgang der Temperaturen an der Oberfläche der Meere wurde bereits im Dezember des vergangenen Jahres beobachtet. In den kommenden Monaten ist zu erwarten, dass die Bedingungen weitgehend neutral bleiben, mit warmen Anomalien und kalten Minima im äquatorialen Pazifik.

    Abgesehen von den materiellen Verlusten schätzen Forscher, dass der Klimawandel bis zum Ende des Jahrhunderts in 854 europäischen Städten mehr als 2,3 Millionen zusätzliche hitzebedingte Todesfälle verursachen könnte. Dies geschieht, wenn nicht sofort drastische Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden.

  • Die Nachhaltigkeit, ein gemeinsames Unterfangen

    Die Nachhaltigkeit, ein gemeinsames Unterfangen

    Ressourcen sind endlich und sollten daher konservativ und sorgfältig genutzt werden, um sicherzustellen, dass sie für künftige Generationen ausreichen, ohne die heutige Lebensqualität zu beeinträchtigen. Um die breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren, wird in Rumänien übrigens seit 2023 am 27. Oktober der Tag der Nachhaltigkeit begangen.

    Heute treffen wir eine der Organisationen, die sich für die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils einsetzen. „Gemeinsam entdecken wir unsere Verbundenheit mit der Natur wieder und investieren in das, was wir zurücklassen.“ Dies ist das Motto der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation Viitor Plus. Die 2006 vor 17 Jahren gegründete NRO führt unter anderem Programme zur Umwelterziehung, zur Aufforstung, zur Wiederverwendung und zum Recycling, zur freiwilligen Mitarbeit im Umweltschutz und zum Ökotourismus durch. Wir hören von Teia Ciulacu, der Gründerin und Vorsitzenden der NGO Viitor Plus, über die interessantesten Programme und ihre Ergebnisse.

    Durch das Programm ‚Adoptiere einen Baum‘ ist es uns gelungen, mehr als 1.300.000 Setzlinge zu pflanzen, vor allem im Süden des Landes, der am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist. Dies haben wir mit Hilfe von bisher 30.000 Freiwilligen erreicht. Das sind Menschen, die einen Spaten in die Hand genommen und erlebt haben, wie es ist, ein Loch in einen Boden zu graben, in dem es seit Monaten nicht mehr geregnet hat. Wir glauben und hoffen, dass diese Geste das Bewusstsein dafür schärft, wie wichtig es ist, mehr Grün in unserem Leben zu haben, mehr von dem zu schützen, was wir haben, und dazu beizutragen, die bewaldete Fläche in Gebieten zu vergrößern, in denen es an Wald mangelt, wie etwa in Südrumänien. Oder wir können die Ergebnisse des Programms „Recicleta“ erwähnen, bei dem wir eine Million Kilo Müll von der Deponie abgeleitet haben, Kilo Müll, der vorher verloren war. Wir führten sie der Wiederverwertung zu, und zwar nicht auf die übliche Art und Weise, sondern mit umweltfreundlichen Transportmitteln, mit Fahrrädern oder Elektroautos. Wir versuchen, die Stadt nicht zu verschmutzen, wenn wir die Abfälle getrennt sammeln.

    Ein weiteres interessantes Programm ist die „Stoffwerkstatt“. Neben ihrem Umweltauftrag hat die Initiative auch einen sozialen Auftrag: Sie bietet Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen, deren Arbeitslosenquote in der Wirtschaft bei 49 % liegt.

    Wir haben eine kreislaufwirtschaftliche Werkstatt, den ‚ Stoff-Workshop‘, der ebenfalls vor 14 Jahren gegründet wurde. Am Anfang stand die einfache Idee, dass jeder von uns beim Einkaufen auch eine nachhaltige Alternative zur berüchtigten Plastiktüte haben sollte. Plastiktüten werden aus einer nicht erneuerbaren, umweltschädlichen und biologisch nicht abbaubaren Ressource hergestellt. Zu der Zeit, als wir uns auf den Weg machten, war so ziemlich jeder Laden, in den man ging, die einzige Einkaufsmöglichkeit, die es gab. Wir dachten, wir gehen zurück in Omas Zeit und haben unsere eigene kleine Stofftasche, die wir benutzen können. Es ist erstaunlich, Leute zu sehen, die immer noch ihre Leinentasche von vor 10 Jahren haben. Sie hat sich also bewährt. Wir können Qualitätsprodukte herstellen, die langlebig sind und aus natürlichen, biologisch abbaubaren Materialien bestehen. Wenn solche Stoffe im Boden landen, werden wir sie dort in 100 Jahren nicht mehr finden, so wie es bei Plastik der Fall ist.

    Nachhaltigkeit ist also ein gemeinsames Unterfangen. Der Beitrag eines jeden Einzelnen von uns ist besonders wichtig, um eine saubere Umwelt für künftige Generationen zu gewährleisten.

     

  • Der städtische Wärmeinseleffekt: alarmierende Auswirkungen auf die Gesundheit

    Der städtische Wärmeinseleffekt: alarmierende Auswirkungen auf die Gesundheit

    Darüber hinaus hat sich die Situation in Rumänien in den letzten sieben Jahrzehnten verschärft, infolgedessen ist das Phänomen der „städtischen Wärmeinsel“ entstanden. Nach gemeinsamer wissenschaftlicher Arbeit einer Gruppe von 11 Autoren wurde ein Bericht veröffentlicht, in dem der gesamte Klimawandel und seine Auswirkungen in Rumänien im Detail analysiert werden. Laut dem Bericht „Klimastatus. Rumänien, 2024“ hätten zwischen 1950 und 2023 die Dauer und Häufigkeit von Hitzewerten erheblich zugenommen, wobei die meisten Regionen eine Verlängerung von 10-15 Tagen und der Südwesten und Osten des Landes mehr als 25-30 Tage verzeichnen.

     

     

    Dieser Trend wird sich voraussichtlich bis zum Ende des Jahrhunderts fortsetzen und Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und die Wirtschaft haben. Neben den Hitzewellen ist die Trockenheit eine weitere große Herausforderung für Rumänien. Die von mäßigen, schweren und extremen Dürren betroffenen Gebiete haben zugenommen, mit Spitzenwerten in den Jahren 2018-2020 und 2021-2023. Die Dürreperiode 2018-2021 ist die längste seit Beginn der Aufzeichnungen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit. Die Aridisierung hält an und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Ökosysteme und die landwirtschaftliche Produktion. Auch andere extreme Wetterereignisse wie schwere Stürme tauchen immer häufiger auf. Zwischen 1940 und 2023 wurde eine Zunahme der günstigen Bedingungen für solche Ereignisse beobachtet, insbesondere im Osten und Norden des Landes. Die Prognosen für 2025-2050 und das Ende des Jahrhunderts deuten auf eine Intensivierung dieser Ereignisse hin, mit negativen Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Infrastruktur. Bogdan Antonescu, einer der Autoren des Berichts, ist Forscher auf dem Gebiet der Meteorologie und Klimatologie,  mit Fachkenntnissen auf dem Gebiet der Untersuchung schwerer Stürme und extremer Wetterphänomene im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Zu seinen Beiträgen gehören die Entwicklung des ersten Tornado-Gutachtens in Rumänien und ein detailliertes Gutachten der Tornados in Europa. Das liegt daran, dass die globale Durchschnittstemperatur weiter ansteigt.

     

     

    Europa erwärmt sich stärker als andere Regionen, und dann werden wir die Auswirkungen dieser Klimaveränderungen immer stärker spüren. Wir werden mehr Hitzewellen haben, die länger andauern und intensiver sind. Ein gutes Beispiel ist das, was dieses Jahr in Rumänien passiert ist, als wir eine sehr ausgedehnte Hitzewelle hatten.  “Dieses Phänomen wird sich direkt auf die Bevölkerung der Stadt auswirken. Das liegt daran, dass es in Städten die so genannte „städtische Wärmeinsel“ gibt. Die Tatsache, dass es dort Beton und Asphalt gibt, führt dazu, dass sich die städtischen Gebiete stärker aufheizen als die umliegenden ländlichen Gebiete. Jede Hitzewelle, die über eine Stadt kommt, wird also durch die Stadt selbst verstärkt. Daraus ergeben sich Auswirkungen auf die Gesundheit und die Wirtschaft, aber ganz allgemein werden Hitzewellen noch größere Auswirkungen haben, da sich die Hitzewellen mit Dürren überschneiden werden, was wiederum Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat. In den nächsten Jahren werden sich die Dinge also weiter in diese Richtung entwickeln. Es wird mehr Hitzewellen, mehr Trockenperioden und leider auch mehr Stürme in Rumänien geben, als wir bisher gesehen haben”.

     

     

    In der Vergangenheit gab es Perioden mit schweren Dürren und übermäßiger Hitze. Diese sind nun mit mehr Treibhausgas in der Atmosphäre gekoppelt, was zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen führt. Die natürliche Variabilität, d. h. die Phänomene, die früher auf natürliche Weise auftraten, werden nun verstärkt. Die Häufigkeit der Ereignisse, ihre Dauer und vor allem ihre Intensität ändern sich, erklärt der Forscher Bogdan Antonescu. „Zum Beispiel eine Verstärkung von Stürmen, wie beim Sturm Boris, der in Mitteleuropa Niederschläge verursachte. Dieser Sturm wurde im Detail analysiert, und die Niederschlagsmenge wäre um 20 % geringer gewesen, wenn es diese Klimaveränderungen nicht gegeben hätte.Auch die Gletscher sind ein kritischer Punkt im Klimasystem. Wenn sie erst einmal schmelzen, können sie sich nicht mehr selbst regenerieren, d. h. die Gletscher verschwinden, was einen Anstieg des Meeresspiegels und Überschwemmungen in den Küstengebieten zur Folge hat. Das wird sich zunächst auf die aquatischen Ökosysteme auswirken, aber auch auf die Bauwerke an den Küsten. Leider ist dies die Richtung, aber die Gletscher werden über einen sehr langen Zeitraum schmelzen. Selbst wenn sie einen kritischen Punkt erreichen, wie z. B. die Grönlandgletscher, wird der Schmelzprozess über einen langen Zeitraum erfolgen, wir sprechen hier nicht von ein paar Jahren. Ein weiterer kritischer Punkt sind die Korallen. “Korallen werden durch höhere Meerestemperaturen stark beeinflusst. Dann erreichen sie schnell einen Kipppunkt. Aber bei den anderen Phänomenen geht es um Jahrzehnte, wenn nicht Hunderte von Jahren.Leider sind technische Lösungen in der Entwicklung.

     

     

    Zum Beispiel, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Was wir aber tun können, ist, die Ursache zu bekämpfen, d. h. zu versuchen, die Treibhausgase zu reduzieren, damit wir das Klimasystem nicht weiter verändern. Die Veränderung ist bereits eingetreten, und daher gibt es nur noch Lösungen, um sich an Hitzewellen und Dürreperioden anzupassen. Zum Beispiel müssen wir in der Landwirtschaft andere Pflanzenarten anbauen, die sich besser an Dürreperioden anpassen können, um die Treibhausgasemissionen in großem Maßstab und nicht nur regional zu senken.” Die Autoren des Berichts „Klimastatus. Rumänien 2024“ zeigen, dass auf nationaler Ebene Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Förderung erneuerbarer Energien ergriffen wurden, aber das Fehlen eines nationalen Klimagesetzes und die mangelhafte Umsetzung unterstreichen die Notwendigkeit einer integrierten Vision.

     

     

    Der Energiesektor ist für diesen Übergang von zentraler Bedeutung. Obwohl fossile Brennstoffe dominieren, ist geplant, die Kapazitäten für erneuerbare und nukleare Energien bis 2050 zu erhöhen. Die Elektrifizierung der Wirtschaft und die Entwicklung von Energiespeicherinfrastrukturen sind ebenfalls von zentraler Bedeutung, um Klimaneutralität zu erreichen. Darüber hinaus ist die öffentliche Wahrnehmung gemischt. Obwohl der Klimawandel als Problem erkannt wird, betrachten ihn nur 4 % der Rumänen als nationale Priorität, wobei wirtschaftliche Belange dominieren. Das Bewusstsein für die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Wasser, Wirtschaft und Gesundheit spiegelt sich noch nicht in einer starken Nachfrage nach Klimaschutzmaßnahmen wider.

  • Bericht über den Stand des Klimas in Rumänien

    Bericht über den Stand des Klimas in Rumänien

    Der Klimagipfel 2024, der im Oktober in Bukarest stattfand, war eine wichtige Plattform für Diskussionen, innovative Lösungen und praktische Strategien zur Bewältigung des Klimawandels. Hier wurde auch ein Bericht über den Zustand des Klimas in Rumänien vorgestellt. Bogdan Antonescu, Dozent an der Fakultät für Physik und Forscher am Nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Erdphysik, war Teil des Teams, das den Bericht erstellt hat.

    „Wir haben Kapitel, die sich mit den Auswirkungen von Naturkatastrophen befassen. In einem Kapitel geht es um Hitzewellen in Rumänien, um Dürren, um Stürme in Rumänien, und zwar aus der Perspektive dessen, was bisher geschehen ist, wie sich die Merkmale dieser Naturereignisse unter dem Einfluss des Klimawandels verändert haben. Dann gibt es Klimaprojektionen, was in Zukunft mit diesen Phänomenen geschehen wird. Wir haben auch ein Kapitel über die Auswirkungen auf die städtische Ebene, über alles, was passiert, wenn wir Hitzewellen haben, die eine Stadt wie Bukarest erreichen, und was die Veränderungen in der städtischen Umwelt sein werden. Dann haben wir ein breiteres Kapitel, denn dieser ganze Teil des Klimawandels kann auch unter dem Gesichtspunkt der so genannten kritischen Punkte des Klimawandels betrachtet werden. Das sind Punkte, von denen es, wenn sie einmal erreicht sind, kein Zurück mehr gibt, wie zum Beispiel die Strömungsbewegungen im nordatlantischen Ozean, der Amazonas-Regenwald oder die grönländischen Gletscher.”

    In den nächsten Jahren, so die Autoren des Berichts, wird es in Rumänien mehr Hitzewellen, mehr Dürren und mehr Stürme geben, als wir es bisher erlebt haben. Bogdan Antonescu, Dozent an der Fakultät für Physik und Forscher am Nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Erdphysik und einer der Autoren des Berichts erzählte uns mehr über die natürlichen Schwankungen in den Vorhersagen.

    Wir hatten in der Vergangenheit Hitzewellen und schwere Dürreperioden, aber jetzt kommt noch das aus dem Klimawandel resultierende Signal hinzu: mehr Treibhausgase in der Atmosphäre bedeuten einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur. All diese natürlichen Schwankungen, also Phänomene, die bereits auf natürliche Weise aufgetreten sind, werden nun durch diese Klimaveränderungen verstärkt. Der Klimawandel bringt keine neuen Phänomene mit sich oder schafft neue Dinge, sondern verstärkt das, was bereits vorhanden war. Ein gutes Beispiel sind die Hitzewellen, die kommen werden. Die gab es schon in der Vergangenheit. Wir haben in der Vergangenheit außergewöhnliche Hitzewellen erlebt, aber jetzt werden solche außergewöhnlichen Hitzewellen häufiger beobachtet, so dass sich die Merkmale ändern. Vor allem die Häufigkeit des Auftretens der Phänomene, ihre Dauer und Intensität ändern sich. Ein Beispiel dafür ist die Verstärkung von Stürmen. Wir hatten den Sturm Boris, der in Mitteleuropa Niederschläge verursachte. Dieser Sturm Boris wurde etwas genauer analysiert, und die Niederschlagsmenge wäre ohne diese Klimaveränderungen um 20 % geringer gewesen“.

    Die Autoren des Berichts weisen darauf hin, dass Rumänien zwar Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Förderung erneuerbarer Energien ergriffen hat, das Fehlen eines nationalen Klimagesetzes und die mangelhafte Umsetzung jedoch die Notwendigkeit einer integrierten Vision unterstreichen, bei der der Energiesektor eine zentrale Rolle spielt.

  • Green Report: Wenn Klimawandel zur Klimakrise wird

    Green Report: Wenn Klimawandel zur Klimakrise wird

    Die Veranstaltung, die 2024 bereits zum vierten Mal stattfindet, steht jedes Jahr unter einem Motto. In der Regel ist es eine Metapher für die Beziehung des Menschen zur Natur. In diesem Jahr lautete der Titel der Gala „Wasser, das Lebenselixier“ und war der Reise des Wassers in einer durstigen Welt gewidmet.

    Eine Lösung für die beispiellose Klimakrise, die den Planeten austrocknet, sei die Bildung, glaubt Raluca Fișer, die Vorsitzende des Verbandes Green Revolution.

    Die Green Report Gala ist eine Initiative der Green Report-Publikation, die seit 17 Jahren nicht nur über Probleme, sondern auch über Chancen in der Umweltpolitik in Rumänien und im Ausland berichtet. Da es sich um eine Wirtschaftspublikation handelt, haben wir beschlossen, uns nicht nur über alles zu beschweren, was in Rumänien passiert, sondern zu zeigen, dass es auch hervorragende Leistungen, Innovationen und Menschen gibt, die Visionen haben und Gutes tun wollen. Dahinter mögen natürlich Profitinteressen stehen, aber die Unternehmer hätten auch anders handeln können. Wenn ein Projekt den Umweltschutz als eines seiner Hauptziele hat, dann sind wir interessiert und wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass es solche Projekte in Rumänien gibt.

    Die Green Report Gala ist ein transparenter Wettbewerb mit einer unparteiischen Jury und objektiven Bewertungskriterien. Sponsoren dürfen sich nicht beteiligen. Das Thema der diesjährigen Gala richtet die Aufmerksamkeit auf das Wasser und ist eigentlich ein Warnzeichen, erklärt Raluca Fișer.

    Dieses Mal befassen wir uns mit dem blauen Planeten unter dem Motto „Wasser, dem Lebenselixier“, denn es war noch nie so wichtig, über unsere Probleme zu sprechen. Am Anfang der Umwelt-Debatte sprach man über den Klimawandel, heute sprechen wir von einer Klimakrise. Der Aufruf zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung in Rumänien uns sonstwo ist wichtig, denke ich. Unser diesjähriges Thema ist ein Weckruf, den einige von uns mehr oder weniger noch gar nicht erlebt haben, sei es durch Dürre oder Überschwemmungen, in denen wir über die Auswirkungen des Wassers auf unser Leben sprechen. Wir weisen darauf hin, dass Trinkwasser nur 3% des weltweit verbrauchten Wassers ausmacht. Daher zählt jeder Tropfen, jede Geste bei jedem Projekt, das die Jury bewertet, und daher auch das Thema der diesjährigen Ausgabe.

     An der Anzahl der eingereichten Projekte der Zivilgesellschaft gemessen, ist die Gala ein Erfolg, behauptet Fișer vom Verband Green Revolution. Der Wettwerb umfasst nicht nur NGOs, sondern auch Unternehmen und Behörden. Insgesamt können sich die Projekte für eine der 11 Exzellenz-Kategorien anmelden.

    Wir sprechen über Spitzenleistungen bei der Finanzierung von Umweltprojekten, in Sachen Energieeffizienz, Umweltinnovation und öffentlicher Verwaltung. Die letztere ist eine Kategorie für sich, und ich würde mir wünschen, dass  die lokalen Behörden noch mehr hochwertige Projekte einreichen. Die Kreislaufwirtschaft ist ein weiterer Bereich, den wir sehr genau verfolgen und in dem jedes Jahr viele Projekte angemeldet sind. Dann haben wir die Umweltkampagnen, das Wassermanagement, den nachhaltigen Verkehr, die Landwirtschaft, die Erhaltung des Naturerbes und nicht zuletzt, weil ich dies für eine der wichtigsten Kategorien halte, herausragende Leistungen in der Umwelterziehung.

    Es sei sehr erfreulich zu beobachten, wie die Zivilgesellschaft in Rumänien im Umweltschutzbereich professioneller werde, sagt Fișer. Auf der Internetseite des Verbandes www.green-report.ro sind auch weitere Projekte zu finden. Darunter auch der Green Report Podcast.

     „Wir versuchen, Umweltthemen für Menschen einfacher zu erklären, so dass sie sich damit identifizieren können. Etwa bei der Kreislaufwirtschaft: da geht es nicht nur darum, die Auswirkungen oder Vorteile zu verstehen, sondern auch darum, wie wir uns im Alltag verschiedene Gewohnheiten aneignen können, die nicht nur gesund für uns und unseren Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt sind. Der Green Report Podcast ist also eines unserer erfolgreichen Projekte. Dann haben wir die Green-Report-Konferenzen, auch in diesem Bereich, und nicht zu vergessen die Projekte des Vereins Green Revolution, von denen es unzählige gibt. Unter ihnen möchte ich mit großem Stolz das Bike-Sharing-Projekt erwähnen, das wir nun schon seit 17 Jahren betreiben, denn ich sehe, dass sich die Mentalität der Rumänen ändert. Etwa 1,8 Millionen Nutzer haben das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel akzeptiert.

     Das Fazit ist, dass die Verantwortung für den Umweltschutz nicht allein bei einem Menschen oder einer Nation liegt, sagt Raluca Fișer, die den Verband Green Revolution leitet.

    Ich denke, es ist eine gemeinsame Anstrengung, nicht nur um das Bewusstsein zu schärfen, sondern auch um zu handeln. Ich denke, wir sind in unserem Leben an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr nur zuschauen können, sondern handeln müssen. Und ich denke, die Green Report Gala ist eines der Beispiele dafür, dass es Menschen gibt, die das tun. Aber es liegt an uns, jeden Tag die Entscheidungen zu treffen, die wir treffen müssen.

     Die Jury der Green Report-Preise setzt sich aus hochkarätigen Fachleuten zusammen, darunter Führungskräfte der Big-4-Unternehmen und Nachhaltigkeitsexperten – sie bewerten die Projekte nach ihren Umweltauswirkungen, ihrer Innovation und ihrer Nachhaltigkeit.

  • Sustenlandia: Die Konferenz zur Nachhaltigkeit der Wirtschaft

    Sustenlandia: Die Konferenz zur Nachhaltigkeit der Wirtschaft

    Wer sich weigert, neue Standards zu erfüllen, wird außen vor bleiben. Das behaupteten die Redner bei der Konferenz Sustenlandia: Unternehmen müssen aufgrund der Klimakrise Verantwortung übernehmen, die über die Finanzabteilung hinausgeht.

    Neben Vertretern rumänischer Konzerne waren drei weltbekannte Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit auf der Bühne. John Elkington gilt als „Pate der Nachhaltigkeit“, da er sich seit dreißig Jahren mit dem Thema beschäftigt. Er sprach über die aktuelle Unternehmensführung in Rumänien.

    Sie haben in Rumänien zum Beispiel eine Geschichte der Erdölförderung, die problematisch war und noch problematischer werden wird. Die Landwirtschaft ist ein weiterer Bereich, in dem intensive Landwirtschaft mit Pestiziden und Düngemittel, neben den ökologischen Produkten existiert. Es fällt mir sehr schwer, zu verallgemeinern, aber ich bin wirklich überrascht, weil das Niveau der Debatte, zumindest in bestimmten Netzwerken hier, viel fortgeschrittener ist, als ich dachte.

    Für Außenstehende scheint der rumänische Wirtschaftsmarkt immer noch auf einer Nullsummen-Mentalität zu beruhen. John Elkington glaubt, dass der Generationswechsel das Problem beheben könnte.

     In einem Land wie Rumänien, in einer Wirtschaft wie Ihre, ist es vollkommen verständlich. Sie ist aus einer Zeit enstanden, in der es ein ganz anderes Verständnis der Werte gab. Die Menschen haben sich bemüht, zu zeigen, dass sie auf eine Art und Weise Gewinn machen können, die Investoren anzieht. Aber ich denke, wenn man sich andere Teile der Welt anschaut, dann waren es Katastrophen, die die Menschen in den frühen Phasen der Veränderungsagenda wachgerüttelt haben. Jedoch haben sich die Dinge in der Zwischenzeit geändert, und vielleicht ist das auch in Rumänien geschehen.

    Unternehmen, die den Wandel nicht nur als Risikomanagement betrachten, beginnen zu verstehen, dass es in Wirklichkeit um die Chancen der Zukunft geht, darum, was die Märkte wollen. Wie können wir neue Arten von Verbrauchern, neue Arten von Kunden und neue Arten von Investoren bedienen? Viele derjenigen, die traditionelle, rein gewinnorientierte Unternehmen führen, werden sich nicht ändern, sie werden nur gehen, wenn sie in Rente gehen oder nicht mehr da sind. Die Frage ist also: Wie können wir den Prozess beschleunigen, der junge Menschen in einflussreiche Positionen bringt? Denn im Allgemeinen nehmen junge Menschen die Welt um sie herum besser wahr.

    Die Diskussionen auf der Bühne der Veranstaltung wurden von Charlie Cox moderiert. Sie ist die Gründerin eines britischen Unternehmens, das den Managern hilft, eine klimafreundliche Einstellung zu entwickeln. Charlie Cox versuchte zu erklären, welche Kräfte Unternehmen bewegt und wie man die Umwelt ganz oben auf die Prioritätenliste setzen könnte.

    Wenn wir über Veränderungen nachdenken, denken wir oft an die Aktionen. Wir müssen auch die Motivation berücksichtigen. Es geht darum, an die inneren Werte der Menschen anzuknüpfen, an ihren Zweck, man könnte sagen, an ihre moralische Faser. Es geht darum, den Teil in den Menschen ansprechen, die schon als Vierjährige Astronaut werden wollten, den Traum, die Liebe, das Gefühl, einen Marienkäfer auf einem Blatt befreien zu wollen. Dieser Teil von uns ist immer noch lebendig, aber als Erwachsene haben wir ihn unterdrückt, und es ist sehr wichtig, ihn wieder zu erreichen. Ich würde idealistisch klingen, wenn ich nicht zwei andere Dinge erwähnen würde: Knappheit und Relevanz, die fast zwei Elemente derselben Seite der Medaille sind. Die eine ist die Aktivierung des Gefühls der Angst. Wie groß ist das Risiko für Ihr Unternehmen, wenn Sie sich zurücklehnen und nichts tun? 

    Wir können zum Beispiel über die alten Unternehmen von vor 30 Jahren sprechen, von denen wir dachten, dass es sie für immer geben würde, und die nun aufgrund des technologischen Wandels völlig veraltet sind. Das andere Element ist es, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie relevant bleiben und Teil einer Veränderungsbewegung sein werden, wenn sie sich dafür entscheiden. Das müssen wir den Menschen vermitteln: Tun Sie nichts Ungewöhnliches, wenn sie keine Pionierarbeit leisten wollen. Sie sind eigentlich Teil einer Welle von Unternehmen, die sich in die gleiche Richtung bewegen. Das schafft ein Gefühl der Sicherheit, dass man dazugehört, dass man als CEO oder vom Managementteam nicht entlassen wird, weil man sich in die Richtung bewegt, in die sich alle anderen bewegen, und dass man in Sicherheit ist.

    Wayne Visser ist einer der 100 führenden Denker der Rangliste für vertrauenswürdiges Geschäftsverhalten der Harvard School. Er war der dritte ausländische Redner der Sustenlandia-Konferenz. Visser ist der festen Überzeugung, dass kein Mensch allein die Welt verändern kann, sondern dass jeder Mensch seinen Einflussbereich verändern sollte.

    Meiner Meinung nach kann lokales Handeln in diesem Bereich sehr wirkungsvoll sein. Wenn man sich anschaut, was einige Bürgermeister auf städtischer Ebene zum Thema Klimawandel unternommen haben, war das viel effektiver als das, was einige nationale Regierungen oder internationale Kooperationen getan haben. Und das zu Recht, denn die Bürgermeister können die Auswirkungen auf lokaler Ebene sehen, sie haben oft mehr Entscheidungsbefugnis und es ist für sie  einfacher, das Problem und die Lösung zu verwalten. Wir brauchen zwar Maßnahmen auf allen Ebenen, und alle sollten zusammenarbeiten, aber ich glaube nicht, dass wir warten sollten, bis wir die ideale Gesetzgebung haben und sich alle einig sind. Sie wissen ja, was man sagt: Perfektion darf kein Hindernis für Veränderungen sein.

  • Nachrichten 15.10.2024

    Nachrichten 15.10.2024

    Energieminister Sebastian Burduja nimmt heute an der Tagung des Rates „Verkehr, Telekommunikation und Energie“ in Luxemburg teil. Zu den Gesprächsthemen gehören: der Beitrag des Energiesektors zur Wettbewerbsfähigkeit der EU, die Stromgroßhandelspreise, die Vorbereitung auf den Winter, der Stand der Energieunion und REPowerEU. Anfang des Monats erklärte Minister Sebastian Burduja, dass die EU-Exekutive vereinbart habe, dass der Ministerrat am 15. Oktober auch den gemeinsamen Antrag Rumäniens, Bulgariens und Griechenlands auf einen funktionierenden Energiemarkt, „eine Energieunion, wie sie die Gründerväter wollten“, diskutieren werde. „Wenn wir uns verpflichten, und ich glaube, dass wir die europäischen Regeln respektieren, auch in Bezug auf den Dekarbonisierungsprozess, den grünen Übergang, dann fordern wir natürlich die gleichen Rechte, nämlich den Zugang zu Energie zu einem wettbewerbsfähigen Preis, vergleichbar mit dem Preis, den andere Länder zahlen“, erklärte der Minister.

     

    Brüssel wird neue Rechtsvorschriften vorschlagen, um die Ausweisung illegaler Migranten zu fördern, kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in einem Brief an die 27 Mitgliedstaaten an, der nur wenige Tage vor einem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag veröffentlicht wurde, der zum Teil dem Thema Migration gewidmet ist. „Wir müssen ein Maß an Harmonisierung und Vertrauen schaffen, um sicherzustellen, dass Migranten, die in ein Land zurückgeschickt werden müssen, keine Schlupflöcher im System eines anderen Landes nutzen können, um die Rückkehr zu vermeiden“, erklärte die Kommissionspräsidentin. Der Vorschlag zielt auch darauf ab, „strategische“ Beziehungen zu den Herkunfts- und Transferländern zu entwickeln, nach dem Beispiel dessen, was bereits mit Libyen und Tunesien geschehen ist. Die EU hat mit diesen Ländern Abkommen unterzeichnet, die unter anderem die Ausreise von Migranten aus ihrem Hoheitsgebiet in die EU beschränken oder sie sogar in ihre Herkunftsländer zurückführen sollen. Mehrere europäische Länder haben eine Überarbeitung der Rückführungsrichtlinie von 2008 gefordert, die die Regeln für die Abschiebung an der Grenze harmonisiert.

     

    Die NATO  führt ihre jährliche Nuklearübung durch, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zunehmend mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Aus NATO-Quellen verlautete jedoch, die Übung sei keineswegs eine Reaktion auf Moskaus Drohungen, da solche Militärmanöver seit mehr als einem Jahrzehnt jährlich abgehalten werden. Sechzig Flugzeuge aus 13 Ländern nehmen an der zweiwöchigen Operation in Belgien und den Niederlanden teil. Etwa 2.000 Soldaten nehmen an der Übung teil, bei der Einsätze simuliert werden, bei denen NATO-Flugzeuge US-Atomsprengköpfe tragen.

     

    Der Klimawandel ist eine noch nie dagewesene Herausforderung, und seine Auswirkungen gehen über nationale Grenzen hinaus – so lautet die Botschaft von Präsident Klaus Iohannis bei der Eröffnung des dreitägigen „Klimagipfels“ in Bukarest.  Das Staatsoberhaupt erklärte, dass die Behörden sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zusammenarbeiten müssen, um Lösungen zu finden und den Klimawandel wirksam zu bekämpfen. Er erinnerte daran, dass Rumänien in nur wenigen Monaten mit Hitzewellen, langen Trockenperioden und weit verbreiteten Überschwemmungen zu kämpfen hatte. In diesem Zusammenhang, so Klaus Iohannis, müsse Rumänien seine politische und finanzielle Unterstützung für Forschung, Produktion und Einsatz grüner Technologien verbessern: „Wir müssen unsere Kräfte und unser Wissen bündeln, um eine sicherere, grünere und chancenreichere Zukunft für alle zu schaffen“, so der Staatschef.

  • Welttag der Umwelt: „Menschheit muss von der Autobahn zur Klimahölle herunter“

    Welttag der Umwelt: „Menschheit muss von der Autobahn zur Klimahölle herunter“

     

     

    Der Mensch als Verursacher der globalen Erwärmung stellt für unseren Planeten die gleiche Gefahr dar wie der „Meteorit, der die Dinosaurier ausgelöscht hat“. Diese Einschätzung gab UN-Generalsekretär Antonio Guterres in einer Rede zum Welttag der Umwelt in New York ab. „Was das Klima betrifft, sind wir Menschen nicht die Dinosaurier. Wir sind der Meteorit. Wir sind nicht nur in Gefahr, wir sind die Gefahr selbst“, betonte Guterres und kritisierte vor allem den Sektor der fossilen Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Gas), die er als „Paten des Klimachaos“ bezeichnete. Er wiederholte seine Forderung, die Gewinne dieses Sektors zu besteuern, um den Kampf gegen die globale Erwärmung zu finanzieren, und schlug sogar ein Werbeverbot für die Unternehmen vor, die fossile Treibstoffe produzieren. „Dies ist ein kritischer Moment für das Klima“, betonte Antonio Guterres und forderte die Menschheit auf, „die Ausfahrt von der Autobahn zur Hölle anzusteuern“.

    Wir spielen russisches Roulette mit unserem Planeten. Aber wir müssen von diesem Highway in die Klimahölle herunterkommen. Und die Wahrheit ist, dass wir die Kontrolle darüber haben. Die 1,5-Grad-Celsius-Grenze ist immer noch erreichbar.“

     

    Der Kampf um einen lebendigen Planeten werde in diesem Jahrzehnt gewonnen oder verloren, so Guterres, der die Staats- und Regierungschefs der Welt zu sofortigem Handeln aufforderte, u. a. zu einer drastischen Verringerung der Umweltverschmutzung und zu einem sofortigen Stopp aller neuen Kohleprojekte. Außerdem forderte er die reichen Länder auf, sich zu verpflichten, bis 2030 aus der Kohleverbrennung auszusteigen, den Öl- und Gasverbrauch bis 2035 um 60 % zu senken und die Finanzmittel für die ärmsten und am stärksten vom Klimawandel bedrohten Länder zu erhöhen. „Wir können keine Zukunft akzeptieren, in der die Reichen in klimatisierten Blasen geschützt sind, während der Rest der Menschheit von tödlichem Wetter in unbewohnbaren Gebieten heimgesucht wird“, fügte er hinzu.

    Die Äußerungen von Guterres werden durch Statistiken untermauert: Im vergangenen Jahr starben in Europa mehr als 60 000 Menschen an hitzebedingten Krankheiten, und Forscher warnen, dass die Zahl der Todesopfer bis 2040 auf 100 000 steigen könnte, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. In einem Interview mit Euronews warnte Carlo Buontempo, Direktor von Copernicus, dem Klimabeobachtungsdienst der EU, ebenfalls vor den Extremen:

    Die Zahl der hitzebedingten Todesfälle in Europa ist in den letzten 20 Jahren um 30 % gestiegen. Und das hängt mit den steigenden Temperaturen und den immer häufiger auftretenden Hitzewellen zusammen. Diese Hitzewellen werden immer intensiver und dauern länger. Wir sollten mit einem Anstieg der Temperaturen rechnen. In den nächsten fünf Jahren werden die Temperaturen definitiv steigen.“

     

    Wie Copernicus im Juni mitteilte, hat die beschleunigte globale Erwärmung einen Rekord aufgestellt – es gab 12 aufeinanderfolgende Monate mit Rekord-Durchschnittstemperaturen. Die einjährige Hitzewelle sei angesichts des vom Menschen verursachten Klimawandels „schockierend, aber nicht überraschend“ gewesen, sagte Carlo Buontempo, der davor warnte, dass noch Schlimmeres bevorstehe. Es sei denn, die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe werde reduziert. Die Copernicus-Daten zeigen, dass jeder Monat seit Juli 2023 um mindestens 1,5 Grad wärmer war als die Temperaturen vor der Industrialisierung, als die Menschen noch nicht große Mengen fossiler Brennstoffe verwendeten.

    Die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung dieser Treibstoffe, die als Hauptursache für den Klimawandel gelten, haben im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht – trotz weltweiter Vereinbarungen zur Begrenzung ihrer Freisetzung und eines raschen Ausbaus der erneuerbaren Energien. Der Planet erwärmt sich, und die Hitze führt zu mehr Niederschlägen und zum Schmelzen des Meereises, was zu extremen Wetterbedingungen führt, die Probleme in der Landwirtschaft, Massenmigration und schädliche gesundheitliche Folgen verursachen können, erklären Experten. Sie weisen darauf hin, dass die Welt nach den neuesten Klimadaten „weit entfernt“ von ihrem Ziel sei, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen – dem Hauptziel des globalen Pariser Abkommens von 2015.

    Die Erde erwärmt sich in einem noch nie dagewesenen Tempo, und die Temperaturen haben außergewöhnliche Werte erreicht, warnen Wissenschaftler, die eine neue Studie über Hitzewellen im Jahr 2023 durchgeführt haben. Extreme Wetterereignisse werden häufiger auftreten und ganze Tier- und Pflanzenarten gefährden. Dennoch bestehe immer noch die Möglichkeit, den Temperaturanstieg zu stoppen: „Die 1,5°C-Klimagrenze ist nicht wie ein Lichtschalter, der alle möglichen Klimakatastrophen auslöst. Aber mit jeder kleinen zusätzlichen Erwärmung nimmt das Risiko negativer Auswirkungen zu“, heißt es auf der Website der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA.

  • Ausstellung “Touch Nature”:  Künstler setzen sich kritisch mit dem tiefgreifenden Wandel der Natur auseinander

    Ausstellung “Touch Nature”: Künstler setzen sich kritisch mit dem tiefgreifenden Wandel der Natur auseinander

    “Touch Nature“ ist Teil der internationalen Reise eines der größten und kuratorischen Wanderprojekte seiner Art und wird von Sabine Fellner und Alex Radu kuratiert, das Ausstellungsdesign stammt von Maria Ghement und Justin Baroncea. Die Ausstellung ist als Dialog zwischen den Werken von 35 Künstlern aus Rumänien und Österreich zu Verstehen und zielt darauf ab, das Publikum für Umweltfragen zu sensibilisieren.

    Das Projekt wird von der Kunstgalerie SAC und dem Österreichischen Kulturforum mit Unterstützung des österreichischen Ministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten im Rahmen der IMAGINE-Initiative organisiert. Andrei Popov, stellvertretender Direktor des Österreichischen Kulturforums. “Ich denke, es war eine großartige Chance, dass dieses Projekt von Kollegen in Wien, genauer gesagt im Museum für angewandte Kunst in Wien, auf die Beine gestellt wurde. Sie schlugen der Kuratorin Sabine Fellner vor, eine Ausstellung zu diesem höchst aktuellen Thema, der Klimakrise, zu organisieren. Aus Diskussionen, die das Museum für Angewandte Kunst in Wien mit Sabine Fellner geführt hat, ist ein kuratorisches Konzept entstanden, das dann durch Europa und die USA gereist ist.

    Aber ich möchte betonen, dass es sich nicht um ein Projekt, eine Ausstellung oder ein Konzept handelt, das einfach importiert wird, ohne dass es an den jeweiligen Raum angepasst wird. Ich denke, der Einsatz, das wichtigste Element dieses Projekts ist, dass die Künstler aus verschiedenen Räumen in einen – natürlich künstlerischen – Dialog mit ihren Kollegen treten. Und es ist auch kein Zufall, dass nur einige der österreichischen KünstlerInnen sich dafür entschieden, in Bukarest oder in anderen Städten präsent zu sein. Eine gewisse Verbindung muss es zwischen ihren Werken und denen der lokalen Künstler geben, die Alex Radu, einem der besten und aktivsten Kulturakteure im unabhängigen zeitgenössischen Kunstraum, ausgewählt hat.”

    Andrei Popov erwähnte im Anchluß auch einige der Künstler, die an dem Projekt “Touch Nature” teilnehmen: “Es handelt sich um rumänische Spitzenkünstler. Ich nenne nur einige Namen: Matei Bejenaru, Floriama Candea, Codruța Cernea, Ciprian Ciuclea, Larisa Crunțeanu, Aurora Kiraly. Also große Namen der rumänischen Kunst, aber ebenso wichtig sind die ausländischen Künstler, die an dem Projekt beteiligt sind, wie Oliver Ressler oder Elisabeth von Samsonow. Sie werden Mitte Mai in Bukarest sein, wo wir einige Diskussionen zwischen österreichischen und rumänischen Künstlern organisieren werden. Das allgemeine Thema der Diskussion ist wie die Kunst zum Nachdenken über unseren individuellen und kollektiven Einfluss auf die Umwelt anregen kann.”

    “Die Werke der österreichischen und rumänischen KünstlerInnen treten in einen Dialog miteinander, setzen sich kritisch mit dem tiefgreifenden Wandel der Natur auseinander und hinterfragen die ökologische Krise, die sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur, Video und Installation sind die Medien und künstlerischen Mittel, mit denen sie ihren Widerstand gegen die globale Ausbeutung von Mensch und Natur formulieren”, sagt die Kuratorin Sabine Fellner.

  • Nachrichten 22.03.2024

    Nachrichten 22.03.2024

    Die Tagung des Europäischen Rates in Brüssel wird fortgesetzt. Rumänien wird durch Präsident Klaus Iohannis vertreten, der auch am erweiterten Euro-Gipfel teilnimmt. Die Europäische Kommission hat am Freitag vorgeschlagen, Zölle auf Getreideimporte aus Russland und Weißrussland zu erheben, um zu verhindern, dass Moskau und Minsk die Märkte verzerren, und um die europäischen Landwirte zu beruhigen, die in den letzten Monaten gegen die Billigimporte protestiert haben, berichtet Reuters. Die Kommission erklärte, die Zölle seien auch dazu gedacht, Russlands Möglichkeiten zur Finanzierung seines Krieges in der Ukraine einzuschränken und seine Verkäufe von aus der Ukraine gestohlenem Getreide zu verringern. Die europäischen Staats- und Regierungschefs verabschiedeten außerdem einstimmig eine Erklärung, in der sie Israel stärker kritisieren und zu einer sofortigen humanitären Pause aufrufen. Sie fordern die Öffnung der Straßen, damit humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen kann, um den Bedarf der palästinensischen Bevölkerung zu decken. Der Europäische Rat appelliert auch an Israel, keine Militäroperation in Rafah zu starten, wo ein großer Teil der Bevölkerung des Gazastreifens Zuflucht gefunden hat.

     

    Der Klimawandel sei heute eine unbestreitbare Tatsache, weshalb sofortige Maßnahmen ergriffen werden müssten, sagte der Minister für Umwelt, Wasser und Forstwirtschaft, Mircea Fechet, am Freitag auf einer Konferenz in Bukarest anlässlich des Weltwassertags und des Weltmeteorologietags. Gleichzeitig erwähnte der Minister den Konflikt in der Nachbarschaft Rumäniens, der auch Auswirkungen auf die Umwelt hat. Bei der Veranstaltung am Freitag in Bukarest konzentrierten sich die Fachleute auf die Frage, wie der Zugang zu Trinkwasser für alle Menschen sichergestellt werden kann, und diskutierten über nachhaltige Entwicklung, öffentliche Gesundheit und Ernährungssicherheit.

     

    Die beiden Parteien der Regierungskoalition in Rumänien, PSD und PNL, haben ihre Kandidaten für die gemeinsame Liste zur Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni bestätigt. Die unabhängige Kandidatin Ramona Chiriac, Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Bukarest, die ursprünglich an der Spitze der Liste mit 20 wählbaren Positionen stand, hat ihre Kandidatur aus persönlichen Gründen zurückgezogen. Beide Parteien behalten die meisten der derzeitigen Europaabgeordneten, aber es tauchen auch neue Namen auf der Liste auf. Von der PSD finden sich auf der gemeinsamen Liste unter anderem der ehemalige Ministerpräsident Mihai Tudose, die ehemalige Ministerin für Familie und Chancengleichheit Gabriela Firea, der derzeitige Staatssekretär im Ministerium für alle Rumänen, Gheorghe Cârciu, sowie die Europaabgeordneten Dan Nica und Victor Negrescu. Zu den PNL-Kandidaten für das Europäische Parlament gehören Adina Vălean, die derzeitige EU-Verkehrskommissarin, Virgil Popescu, der ehemalige Energieminister, sowie die Europaabgeordneten Rareş Bogdan, Siegfried Mureşan, Dan Motreanu, Gheorghe Falcă und Daniel Buda. Die Liste wird nächste Woche fertiggestellt.

     

    Verurteilte, die aus Rumänien geflohen sind, müssen für die Kosten ihrer Rückführung aufkommen. Dies geht aus einem Verordnungsentwurf hervor, der von der Regierung verabschiedet und dem Parlament zur Debatte und Verabschiedung vorgelegt wurde. Die neuen Bestimmungen beziehen sich auch auf Personen, gegen die ermittelt wird, sagte Justizministerin Alina Gorghiu. Sie erläuterte, dass das Gesetz zwei Situationen vorsieht, nämlich wenn flüchtige Personen versuchen, sich der Strafverfolgung oder dem Prozess zu entziehen, und die zweite Situation, in der flüchtige Personen sich der Verbüßung ihrer Strafe entziehen, nachdem das Gericht das endgültige Urteil gefällt hat. Die Justizministerin erklärte, dass der rumänische Staat im vergangenen Jahr rund 2 Millionen Euro ausgegeben hat, um 800 Verurteilte ins Land zurückzubringen.

  • Klimawandel: globale Erwärmung um mehr als 1,5 °C

    Klimawandel: globale Erwärmung um mehr als 1,5 °C





    Die Europäische Union hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden, und hat für 2030 ein erstes Zwischenziel festgelegt: Die Treibhausgasemissionen sollen um 55 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Für das nächste Etappenziel — 2040 — strebt die Europäische Kommission eine Nettoreduktion von 90 % an. All dies geschieht in einer Zeit, in der Extremereignisse wie Überschwemmungen, Dürren, Erdrutsche und Hitzewellen keine Ausnahme mehr sind. Wir erleben sie immer häufiger und intensiver, und sie halten immer länger an.



    Die von Wissenschaftlern erhobenen Daten zeigen, dass die letzten neun Jahre die wärmsten waren, seit die Aufzeichnung von Wetterschwankungen gemessen werden. Der Klimanotstand ist somit offiziell verkündet worden, er wird von vielen Wissenschaftlern bestätigt und von der Zivilgesellschaft zunehmend akzeptiert, sagt Universitätsprofessor Mircea Duțu, Präsident der Ökologischen Universität, einer privaten Hochschule in Bukarest. Es sei jetzt an der Zeit, zu handeln, solange wir noch eine ausreichende Anpassungsfähigkeit haben. Sonst könnte der Klimawandel schwerwiegende Folgen für die heutigen und nächsten Generationen haben und sogar die Zukunft der Menschheit und alle Lebensformen bedrohen, die derzeit auf unserem Planeten existieren, so Professor Mircea Duțu:



    Kürzlich hat die Weltorganisation für Meteorologie auf der Grundlage der Ergebnisse der wichtigsten Wetter- und Klimainstitute der Welt offiziell bestätigt, dass 2023 das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, mit einer globalen Durchschnittstemperatur, die um 1,45 Grad Celsius höher lag als in der vorindustriellen Zeit. In der Tat kann das vergangene Jahr als Vorahnung der Katastrophen gesehen werden, die uns erwarten, wenn wir nicht sofort, entschlossen und konsequent handeln. Der Rekord des Jahres 2023 ist auf mehreren Ebenen feststellbar — der Durchschnitt der 12 Monate liegt weit über den vorherigen Rekordjahren 2016 und 2020, in denen die Temperaturen mit 1,29 Grad bzw. 1,27 Grad Celsius bereits über dem vorindustriellen Durchschnitt lagen. Jeder Monat von Juni bis Dezember 2023 brach absolute Welttemperaturrekorde, und die Messlatte von plus 1,5 Grad Celsius wurde im Dezember mit 1,78 Grad Celsius mehr gegenüber der vorindustriellen Ära übertroffen.“



    Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben sich 2015 im Rahmen des Pariser Abkommens verpflichtet, den langfristigen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen — die Schwelle, die als entscheidend für die Vermeidung einer Klimakatastrophe gilt. Doch nach der Rekordwärme im Jahr 2023 beginnt das Jahr 2024 pessimistisch: Noch nie war ein Januar so warm, und zum ersten Mal hat der Planet im Vergleich zur vorindustriellen Ära die 1,5-Grad-Wärmeschwelle in zwölf aufeinanderfolgenden Monaten überschritten. Nach den Daten der Europäischen Kopernikus-Sternwarte war die globale Lufttemperatur von Februar 2023 bis Januar 2024 um 1,52 °C wärmer als von 1850 bis 1900. Dies bedeute allerdings nicht, dass wir den 2015 in Paris festgelegten Schwellenwert von 1,5 °C überschritten haben. Dazu müsste dieser Grenzwert über mehrere Jahrzehnte hinweg konstant überschritten werden, sagte Richard Betts, Direktor für Studien zu den Auswirkungen des Klimawandels beim britischen National Met Office. Dennoch sei die derzeitige Entwicklung besorgniserregend. Was würde es für die Menschheit tatsächlich bedeuten, diese 1,5-Grad-Grenze zu überschreiten, und welche Auswirkungen könnte das haben? Professor Mircea Duțu von der Ökologie-Universität in Bukarest dazu:



    Die Erwärmung um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau könnte mehrere Kipppunkte auslösen, d. h. irreversible Veränderungen im Zustand des Klimasystems bewirken, die kaskadenartige Auswirkungen haben würden. Solche Meilensteine sind in einigen Teilen der Welt bereits überschritten worden und werden auch weltweit überschritten werden, wenn wir den Temperaturanstieg nicht auf das in den Bewertungen des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) vorhergesagte und im Pariser Abkommen offiziell verankerte Niveau bringen. Was die konkreten Folgen betrifft, so würde dies ein kettenartiges Artensterben, die Erschöpfung der Grundwasserbestände, ein beschleunigtes Abschmelzen der Gletscher und unerträgliche Hitzewellen bewirken. Dies käme einer Verringerung der Gebiete gleich, in denen Menschen normal leben können. Wenn Ernährungssicherheit nicht mehr gewährleistet ist und extreme Wetterphänomene zum Dauerzustand werden, sind die Folgen dramatisch. Nach Angaben der US-Weltraumagentur NASA könnten weite Gebiete im Iran, in Ägypten, im Jemen und in Saudi-Arabien bis 2050 für Menschen unbewohnbar werden.“



    Die Schlussfolgerung von Professor Mircea Duțu klingt zwar dramatisch, ist aber nicht aus der Luft gegriffen. Bei den zitierten Messungen wurde sowohl der Lufttemperaturindex als auch der so genannte Index des nassen Thermometers berücksichtigt. Der letztere zeigt, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit den Körper daran hindert, zu schwitzen, um sich abzukühlen. Bei über 35 Grad Celsius und hoher Feuchtigkeit kann es für empfindliche und ältere Menschen fatal sein.

  • Nachrichten 24.10.2023

    Nachrichten 24.10.2023

    Am Montag wurde das neue Hauptquartier des Multinationalen Korps Süd-Ost der NATO in der zentral rumänischen Stadt Sibiu eingeweiht. Diese Struktur wird helfen, die Landoperationen des Bündnisses in Krisen oder militärischen Konflikten zu koordinieren. Sie soll dazu beitragen, das Gebiet Rumäniens und Bulgariens zu verteidigen. Das Multinationale Korpskommando Süd-Ost ist in der Lage, seinen Auftrag und seine Rolle im Rahmen der Abschreckungs- und Verteidigungsstrategie der NATO an der Ostflanke der Schwarzmeerregion zu erfüllen, erklärte der rumänische Präsident Klaus Iohannis. Dies ist das 10. multinationale NATO-Korps in Europa.



    Der französische Präsident Emmanuel Macron drängte am Dienstag in Tel Aviv auf Maßnahmen, um eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen national-islamistischen Bewegung Hamas zu verhindern. Die Freilassung der Geiseln in Gaza sei das erste Ziel, sagte Macron bei seinem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Isaac Herzog. Der israelische Staatschef erklärte, dass Israel keinen Krieg mit der Hisbollah an seiner Nordgrenze anstrebe und sich auf den Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen konzentriere. Der US-Präsident, Joe Biden, forderte die Freilassung aller Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen gefangen gehalten werden, bevor es zu einem Waffenstillstand kommen kann. Ein Pentagon-Sprecher sagte, es sei bislang nicht an der Zeit, die Feindseligkeiten einzustellen, da Israel weiterhin das Recht habe, die Hamas-Führung zu verfolgen. Im Vorfeld der geplanten Bodenoffensive wurden die israelischen Angriffe auf palästinensisches Territorium fortgesetzt. Die UN-Vollversammlung trifft sich am Donnerstag. Sie spricht über den Krieg, der durch die Hamas auf israelisches Territorium ausgelöst wurde.



    Die Auswirkungen des Klimawandels werden für die Bürger Rumäniens immer akuter. Präsident Klaus Iohannis erklärte dies am Dienstag in Bukarest auf einer Veranstaltung über den Klimawandel und die Perspektiven für Rumänien. Er sagte, der Klimawandel muss fair, integrativ und mit dem Wirtschaftswachstum vereinbar sein. Am Dienstag veröffentlichte die Weltbank ihren Bericht über die Entwicklung in Rumänien. Der Bericht zeigt, dass das Land in den nächsten 30 Jahren sein Einkommen verdreifachen kann, wenn es seine Klimaresilienz verbessert und weniger Kohlenstoffemissionen ausstößt. Die Investitionen, die für die Entwicklung eines dekarbonisierten Energiesektors erforderlich sind, werden bis 2050 auf 356 Mrd. USD geschätzt, was etwa 3 % des BIP entspricht.



    Der Automobilhersteller Ford hat am Dienstag die Produktion seiner neuen Modelle Transit Courier und Tourneo Courier im Otosan-Werk in Craiova, Südrumänien, aufgenommen. Der anwesende Premierminister Marcel Ciolacu dankte der Unternehmensleitung für die getätigten Investitionen und brachte seine Wertschätzung für die beiden Modelle, aber auch für das ebenfalls hier hergestellte Modell Puma zum Ausdruck, mit dem er auch eine Probefahrt unternahm. Die Zahlen zeigen, dass dieses Projekt bereits jetzt ein großer Erfolg ist, betonte der Premierminister. Der Ford Transit Courier und der Tourneo Courier werden in drei Karosserievarianten erhältlich sein, zwei davon mit Benzin- und Dieselmotoren und die dritte, EcoBlue, nur mit Benzinmotoren. Die Elektrofahrzeuge E-Transit Courier und E-Tourneo Courier werden im nächsten Jahr in Produktion gehen.



    Die Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat zeigen, dass Ungarn und Rumänien im zweiten Quartal dieses Jahres das größte öffentliche Defizit aufweisen. Die höchsten Datenwerte wurden in Ungarn (6,6 % des BIP) gefolgt von Rumänien (6,3 %) verzeichnet, während das Defizit unter den Ländern der Europäischen Union 3,2 % betrug. In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 betrug das Defizit Rumäniens 5,9 % des BIP, während es in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 ein Defizit von 6,3 % des BIP aufwies. Die von den Regierungen ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten haben auch in diesem Jahr einen starken Einfluss auf die öffentlichen Finanzen gehabt, wobei die meisten EU-Staaten weiterhin Haushaltsdefizite aufweisen. Es gibt jedoch auch Länder, die Haushaltsüberschüsse haben: Dänemark, Irland, Portugal, die Niederlande und Lettland.



    In Rumänien ist das Wetter weiterhin wärmer als üblich für diesen Tag. Der Himmel ist vorübergehend bewölkt. Am Abend regnet es in einigen Gebieten im Westen, Norden und Zentrum des Landes. Der Wind weht schwach bis mäßig, vor allem im Westen und Nordwesten. Aber auch auf den Bergkämmen gibt es starke Böen von 50 bis 60 km/h. Die Höchsttemperaturen liegen im Allgemeinen zwischen 19 und 26 Grad Celsius. In Bukarest herrscht warmes Wetter mit wechselhaftem Himmel.


  • Funkbriefkasten, 15.10.2023

    Funkbriefkasten, 15.10.2023


    Zu Beginn möchte ich Sie auf unseren Hörertag hinweisen, der am Sonntag, dem 5. November 2023 stattfinden wird.



    Das aktuelle Thema ist der Klimawandel. In der diesjährigen Ausgabe fragen wir Sie, ob und wie sich der Klimawandel auf Sie ausgewirkt hat. Welche Schritte sollten unternommen werden, um die Bemühungen zur Verringerung der Treibhausgase zu beschleunigen? Wie kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren? Ist Bildung ein nützliches Werkzeug, um den Klimawandel wirksamer zu bekämpfen? Brauchen wir mehr Plattformen für Diskussionen über den Klimawandel? Was sind die zentralen Funktionen der Medien in diesem Kontext?



    Ihre Beiträge können Sie uns per E-Mail an germ@rri.ro, auf Facebook oder direkt als Kommentar zu dem Artikel auf der Website www.rri.ro schicken. Sie können aber auch ihren Beitrag auf ihr Handy einsprechen und über WhatsApp unter +40744312650 versenden.




    In den vergangenen Monaten erkundigten sich viele Hörer nach unseren diesjährigen QSL-Karten. Stellvertretend für alle ein Zitat aus der E-Mail unseres Hörers Helmut Matt in Herbholzheim:



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International,


    ich habe in den vergangenen Tagen recht regelmäßig die deutschen Sendungen aus Bukarest gehört – und zugleich die Einzelheiten notiert. So kann ich heute gleich neun Empfangsberichte senden. Falls es möglich ist, wäre es sehr nett, wenn Sie für die vielen Berichte je eine QSL-Karte von Januar bis August bestätigen würden – falls es mal wieder QSL-Karten geben sollte.



    Nach derzeitigem Stand werden wir dieses Jahr nur Online-Karten haben. Leider ist für die Herstellung der üblichen, per Post versendeten QSL-Karten kein Geld verfügbar.




    Nach einer QSL-Karte, vom Inlandsdienst Radio Romania Actualități, erkundigte sich Herr Veit Pelinski in Erkrath, im Ruhrgebiet. Dafür schickte er uns einen Empfangsbericht in Englisch. Lieber Herr Pelinski, bedauerlicherweise muss ich auch Sie enttäuschen. Unsere Kollegen vom Inlandssender Radio Romania Actualități beantworten keine QSL-Karten. Ihr Auftrag besteht darin, die rumänischen Hörerinnen und Hörer mit aktuellen Meldungen und anderen journalistischen Formaten zu versorgen. Daher bieten sie diesen Service nicht an.



    Übrigens, Radio Romania Aktuell war in diesem Sommer Marktführer mit einem Marktanteil von 12,2 % landesweit. Der öffentliche Hörfunk, Radio Rumänien, war laut einer Unfrage im selben Zeitraum eine tägliche Informationsquelle für mehr als 3 Millionen Hörerinnen und Hörer in ganzen Land. Zu dem öffentlichen rumänischen Hörfunk gehören Radio România Actualități (Das aktulle Programm), Radio România Cultural (das Kulturprogramm), Radio România Muzical (das Musikprogramm), Radio România Antena Satelor (die Dorfantenne) sowie ein Netz von lokalen Sendern. Wir, RRI, sind auch dabei, aber nicht Teil der Umfrage, weil wir für das Ausland senden.




    In einer älteren Ausgabe der Hörerpostsendung wurden über deutschen Namen für ausländische Orte diskutiert. Dazu nun die Meinung unseres Hörers Michael Hartmann in Solingen:


    Was die Nennung der Städtenamen angeht, finde ich es am besten, wenn vorrangig der nationale Name der Stadt genannt wird. Denn wenn ich mal da in Urlaub bin, ist es hilfreicher den nationalen Namen zu kennen, was schon bei den Ortsschildern los geht.


    Erst recht wenn sich beide Namen gar nicht ähneln, sodass man auch raten könnte. Bei Köln und Cologne ist die Ähnlichkeit wesentlich größer als Hermannstadt und Sibiu.


    Ich war vor Jahren schon erstaunt, dass die slowakische Stadt Žilina auf Deutsch Sillein heißt, was ich bis dahin nie gehört hatte.




    Herr Lutz Winkler in Schmitten schrieb zu einem während der Sommerpause erneut ausgestrahlten Beitrag aus der Reihe Pro Memoria:


    (…) In der Reihe Pro Memoria ging es um die Haltung der Menschen untereinander. Ein sehr interessantes und weites Thema. Wenn ich manche Äußerungen – auch von Hobbyfreunden – in den verschiedenen Netzwerken und Foren lese, falle ich manchmal vom Glauben ab. Sind Anstand, Respekt und Demut wirklich nur noch Fremdworte. Hier wird von rechtsnationalen Parteien immer die abendländische Kultur hochgehalten – aber sind Anstand, Respekt und Demut nicht ein Teil der Werte der abendländischen Kultur? Muss jede Zeitung, jedem Menschen ein verachtender Titel angehängt werden, nur weil Autoren von Einträgen im Internet anonym und nicht einverstanden mit anderen Meinungen sind? Mich hat diese Sendung sehr zum Nachdenken angeregt.



    Herr Paul Gager in Wien schickte uns einige Bilder von einem Sender in Braşov (Kronstadt). Sie wurden während einer Bildungsreise durch Siebenbürgen im Sommer dieses Jahres geschossen. Herr Gager stellte fest, dass in der Nähe des Sendezentrums ein Siemens-Werk ansässig ist. Tatsächlich ist Braşov eine wirtschaftlich starke Stadt, die sich in der Mitte Rumäniens befindet. Die Firma Autoliv aus Schweden stellt hier Airbags und Sicherheitsgurte für BMW her. Die Firma betreibt in Braşov auch ein Werk für Gasgeneratoren für Airbags. Neben der Kfz-Industrie ist der Maschinenbau der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt. Dazu zählt auch die Schaeffler-Gruppe, die ein großes Produktionswerk in Braşov aufgebaut hat. Im Jahr 2007 eröffnete die österreichische JAF-Gruppe hier ein Säge- und Furnierwerk. Seit 2014 unterhält die Firma Varta Microbattery ein Werk für Mikrobatterien in Braşov. Siemens hat, wie sie
    Herr Gager feststellen konnten, einen Standort in Braşov, der stetig ausgebaut
    wird, ebenso wie Miele. Die Airbus-Tochtergesellschaft Premium Aerotec betreibt seit Ende 2010 ein Werk in der ca. 250.000 Einwohner zählenden Stadt und die Vertriebsfirma Karl Heinz Dietrich ein Logistikzentrum.




    Ich möchte mich bei Herrn Volker Willschrey in Dillingen (Saar) für seinen interessanten Bericht über eine Busreise nach Seligenstadt und Aschaffenburg bedanken.



    Wir haben leider in demselben Schreiben über das Ableben seiner geliebten Mutter erfahren und möchten unser Beileid aussprechen.



    Wir sind nun wir am Ende unserer Hörerpost angelangt. Danke fürs Zuhören! Bis zum nächsten Sonntag!


  • RRI-Hörertag 2023

    RRI-Hörertag 2023


    Das europäische Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm warnt, dass das Jahr 2023 das wärmste Jahr aller Zeiten werden wird, nachdem die in den drei Sommermonaten und bis in den September hinein gemessenen globalen Durchschnittstemperaturen die höchsten jemals gemessenen Temperaturen erreicht haben. Die Klimaerwärmung führte nicht nur zu Rekordtemperaturen, sondern auch zu gewaltigen Naturkatastrophen — wie verheerende Waldbrände, Flutwellen, Stürme und Überflutungen.



    In der Ausgabe 2023 des Hörertags von RRI fragen wir Sie, ob (und wie) sich der Klimawandel auf Sie ausgewirkt hat, welche Schritte Ihrer Meinung nach unternommen werden sollten, um die Bemühungen zur Verringerung der Treibhausgase zu beschleunigen, und wie jeder Einzelne von uns dazu beitragen könnte, seinen Kohlenstoff-Fu‎ßabdruck zu verringern. Ist Bildung ein nützliches Instrument, um den Klimawandel wirksamer zu bekämpfen? Sollte es mehr Plattformen für Diskussionen über den Klimawandel geben? Worin besteht die Rolle der Medien in diesem Zusammenhang?



    Wir sind gespannt auf Ihre Antworten und Beispiele für bewährte Praktiken, die am 5. November 2023 in dem speziellen RRI-Programm gesendet werden sollen. Bitte schreiben Sie uns per E-Mail an germ@rri.ro, auf Facebook oder direkt als Kommentar zu dem Artikel auf der RRI-Website www.rri.ro. Wenn Sie möchten, können Sie über WhatsApp voraufgezeichnete Audio-Beiträge an die Nummer +40744312650 senden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.


  • Nachrichten 20.09.2023

    Nachrichten 20.09.2023

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis sagte in einer Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dass die gesamte Schwarzmeerregion vor den Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine geschützt werden müsse. Er fügte hinzu, dass Rumänien seine schwächeren Partner nicht im Stich lassen werde, und verwies auf den Transit von ukrainischem Getreide durch das Land. Der Staatschef betonte, dass dieser Krieg gezeigt habe, dass das Schwarze Meer mehr Aufmerksamkeit auf globaler Ebene benötige, da es für die transatlantische Sicherheit von strategischer Bedeutung sei. Der Präsident erklärte auch, dass Rumänien über die Auswirkungen des Klimawandels, der Umweltverschmutzung und der Energieunsicherheit besorgt sei und sichtbare Anstrengungen zu deren Bekämpfung unternehme. Er erwähnte auch die Unterstützung der Klimabildung, die für Rumänien eine Priorität darstellt, und fügte hinzu, dass der Zusammenhang zwischen Klima und Sicherheit einen höheren Stellenwert auf der UN-Agenda erhalten müsse. Iohannis hatte zuvor erklärt, dass Rumänien 62 % seiner nationalen Ziele für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung erreicht hat und bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung in Bezug auf den Umweltschutz und die Begrenzung des Klimawandels erhebliche Fortschritte erzielt hat.



    Der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu erörtert heute mit den Gewerkschaften und Arbeitgebern das Gesetzespaket, das die PSD-PNL-Regierung in einer außerordentlichen Sitzung verabschieden will und für das sie voraussichtlich nächste Woche im Parlament die Verantwortung übernehmen wird. Das Dokument enthält neue Steuermaßnahmen, mit denen die Bekämpfung der Steuerhinterziehung verbessert und die Haushaltsausgaben gesenkt werden sollen. Die Opposition behauptet, dass die vorgeschlagenen Steueränderungen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Unternehmer und die freien Berufe haben werden, weshalb die USR angekündigt hat, dass sie bereits Gespräche mit den demokratischen Kräften im Parlament führt, um einen Misstrauensantrag zu initiieren.



    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat heute den einfachen Antrag der Opposition gegen den Gesundheitsminister, den Sozialdemokraten Alexandru Rafila, abgelehnt. Das Dokument, unterzeichnet von 56 Vertretern der USR und der Partei Rechte Kraft, wurde am Montag in der Kammer debattiert. Die Initiatoren kritisieren den Umgang des Ministers mit dem Gesundheitssystem, insbesondere mit der Einrichtung neuer Krankenhäuser. Sie behaupten auch, dass Rafila sich seit über zwei Jahren weigert, Vorschriften zur Umsetzung des Gesetzes über nosokomiale Infektionen zu erlassen, und dass er das nationale Programm zur Krebsbekämpfung zerstört hat. Der Minister wies alle Anschuldigungen zurück und beschuldigte die Unterzeichner der Demagogie.



    Rumänien nimmt heute in Den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof als Nebenintervenient an dem von der Ukraine gegen die Russische Föderation angestrengten Verfahren wegen Völkermordes teil. Laut einer Pressemitteilung des Außenministeriums in Bukarest wird Rumänien aus Gründen der Effizienz und der guten Rechtspflege angesichts der äußerst ähnlichen Rechtslage in diesem Fall und der sehr großen Zahl von Streithelfern zusammen mit Belgien, Kroatien, Dänemark, Estland, Finnland, Irland, Luxemburg und Schweden einen gemeinsamen Schriftsatz einreichen. Das Ministerium unterstreicht, dass die Teilnahme an diesem Verfahren die Bedeutung widerspiegelt, die Rumänien der Einhaltung der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes beimisst, sowie sein Vertrauen in die Rolle des Internationalen Gerichtshofs, des wichtigsten Rechtsorgans der Vereinten Nationen.



    Am Mittwochmorgen ereignete sich eine Explosion auf einem unter togoischer Flagge fahrenden Schiff im Schwarzen Meer in der Nähe des rumänischen Hafens Sulina. Nach Angaben des Hafenkapitäns wurden alle 12 Besatzungsmitglieder auf Ersuchen des Schiffskapitäns sicher nach Sulina gebracht und werden dort medizinisch untersucht. Vertreter der Küstenwache und der rumänischen Agentur zur Rettung von Menschenleben auf See waren ebenfalls an der Rettungsaktion für die Besatzung des Handelsschiffs beteiligt. Im Moment sind die Ursachen der Explosion noch nicht bekannt. Ob die Explosion auf eine Mine zurückzuführen ist, muss noch vom Verteidigungsministerium geklärt werden, so der Kapitän. Sulina liegt in der Nähe der Grenze Rumäniens zur Ukraine.