Tag: Krankenkasse

  • Sozialproteste: Fach- und Familienärzte auch unzufrieden

    Sozialproteste: Fach- und Familienärzte auch unzufrieden



    Auch 2023 war in sozialer Hinsicht ein turbulentes Jahr — es war von Protesten geprägt, die in einem Lehrerstreik gipfelten, der den Abschluss des Schuljahres zu gefährden drohte. Das Jahr 2024, das überdies ein Superwahljahr sein wird, begann mit massiven Protesten von Fuhrunternehmern und Landwirten, die zu Verkehrsbehinderungen in der Nähe von Gro‎ßstädten führten. Und auch im Gesundheitswesen brodelt es gehörig — abgesehen vom akuten Mangel an medizinischem Personal sind nun auch die Hausärzte über ihren Status besorgt.



    Die Spediteure fordern eine Deckelung der Haftpflichtversicherungen, die Rücknahme der geplanten Doppelbelastung ab dem 31. März, Ma‎ßnahmen zur Erleichterung des Verkehrsflusses durch den Zoll und die Anerkennung der Stra‎ßentransportunternehmen als strategischer Wirtschaftszweig. Die Landwirte ihrerseits sagen, sie seien gezwungen, teuer zu produzieren und billig zu verkaufen. Sie fordern die dringende Auszahlung von Subventionen, eine Entschädigung für die Verluste, die rumänische Landwirte durch die Einfuhr von Billigprodukten aus der Ukraine erlitten haben, die Wiedereinführung von Zöllen auf Waren ukrainischen Ursprungs, Darlehen mit auf maximal 2 % gedeckelten Zinsen und eine Anhebung der staatlichen Beihilfen für die Verbrauchssteuer auf Diesel.



    Nach langwierigen Gesprächen mit Vertretern eines Landwirtschaftsverbandes ging die Exekutive auf die meisten Einforderungen ein. Später erklärte Ministerpräsident Marcel Ciolacu in einer Fernsehsendung, dass 99 % der Forderungen der Landwirte erfüllt worden seien, und versicherte, dass ukrainisches Getreide nicht in Rumänien verkauft werde, zumal es ein zwischen den beiden Ländern vereinbartes Lizenzsystem gebe und Rumänien nur ein Transitland für Getreideexporte aus der Ukraine sei.



    Im Hinblick auf die Forderungen der Spediteure sind die Verhandlungen über die Haftpflichtversicherungen und die Dieselverbrauchssteuer noch nicht abgeschlossen. Premierminister Ciolacu erklärte, dass Rumänien sich Insolvenzen von Versicherungsunternehmen nicht leisten könne und dass es deshalb riskant sei, die Prämien auf ein Niveau zu begrenzen, das sich die Versicherer nicht leisten könnten. Marcel Ciolacu versprach Lösungen für alle Forderungen der Berufskraftfahrer und ermahnte gleichzeitig, Lieferketten durch radikale Proteste mit Stra‎ßenblockaden nicht zu belasten.



    Und schlie‎ßlich haben Hausärzte und Ärzte in Fachkliniken in mehreren Städten des Landes Proteste angekündigt, weil sie mit den von den Behörden vorgeschlagenen Beträgen für die Abrechnung medizinischer Leistungen unzufrieden sind. Ihre Ansicht wird von den Gewerkschaften unterstützt, die der Meinung sind, dass die Budgetkürzungen für Hausarztpraxen negative Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem haben werden.



    Auch hier versicherte der Premierminister, dass keine einzige Hausarztpraxis geschlossen und dass über die Höhe der bezahlten medizinischen Leistungen verhandelt werde. Der Regierungschef forderte jedoch ein Gleichgewicht zwischen dem Verdienst der in Städten praktizierenden Ärzte und jenem der Hausärzte auf dem Lande.

  • Nachrichten 03.11.2023

    Nachrichten 03.11.2023

    Das Personal der rumänischen Krankenkassen hat die Beziehungen zur Öffentlichkeit auf unbegrenzte Zeit unterbrochen, weil seine Gehälter seit über sechs Jahren nicht erhöht wurden. Der Protest unterbricht die Dienstleistungen für Patienten und könnte die Auszahlung der Ausgaben der Dienstleister im Gesundheitssektor gefährden, erklärt der Vorsitzende der nationalen Gewerkschaft Dumitru Costin. Er sagte, dass der Haushalt der Nationalen Gesundheitskasse die geforderten Gehaltserhöhungen abdecken kann, dass die Maßnahme aber im Parlament gebilligt werden muss, wo ein entsprechender Gesetzentwurf seit langem anhängig ist und derzeit in der Abgeordnetenkammer feststeckt. Ressortminister Alexandru Rafila erklärte, dass die Aussetzung der Gesundheitsdienste nicht akzeptabel sei und er auf einen Dialog zwischen der Leitung und dem Personal der Nationalen Gesundheitskasse hoffe.



    Die Regierungskoalition hat Gespräche über den öffentlichen Haushalt für das kommende Jahr aufgenommen. Die Regierung hat ein vom Finanzministerium ausgearbeitetes Memorandum gebilligt, in dem die wichtigsten öffentlichen Investitionsprojekte aufgeführt sind, auf die sich der Haushalt stützen soll. Das Verkehrsministerium hat die meisten Projekte auf der Liste, nämlich 108 Projekte in verschiedenen Umsetzungsstadien, was bedeutet, dass dieses Ministerium die meisten Mittel im Haushalt 2024 erhalten wird.



    Das rumänische Außenministerium teilt mit, dass die auf der Grundlage der von Israel übermittelten Informationen durchgeführten Überprüfungen darauf hindeuten, dass sich eine weitere Person mit doppelter (rumänischer und israelischer) Staatsbürgerschaft, die in Israel lebt, als Geisel im Gazastreifen befindet. Das Außenministerium in Bukarest fügt hinzu, dass die rumänische Botschaft in Tel Aviv und das rumänische Konsulat in Haifa in Kontakt mit den israelischen Behörden stehen. Bislang ist bekannt, dass 4 Personen mit rumänischer und israelischer Staatsbürgerschaft von den Hamas-Terroristen als Geiseln gehalten werden.



    Die Buchmesse Gaudeamus Radio Romania lädt Buchliebhaber in die europäische Kulturhauptstadt Timişoara ein. Auf der Messe, die noch bis Sonntag stattfindet, stellen zahlreiche Verlage ihre Neuerscheinungen, Bestseller, Sonderangebote und Rabatte vor. Das heute mit Spannung erwartete Ereignis ist die Vorstellung eines Bandes mit Dialogen zwischen Robert Şerban und dem zeitgenössischen rumänischen Dichter Şerban Foarţă. Außerdem stehen auf dem Programm Gesprächsrunden mit Schriftstellern und Rundtischgespräche. Die in Timisoara lebende Schriftstellerin Patricia Lidia hat einen Band mit dem Titel Abenteuer in der Welt von Brancusi veröffentlicht, der die Ausstellung über den großen rumänischen Bildhauer ergänzt, die an diesen Tagen im Nationalen Kunstmuseum in Timişoara eröffnet wurde.



    US-Außenminister Antony Blinken ist am Freitagmorgen in Tel Aviv eingetroffen, um Israel dazu zu bewegen, den Schutz der palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen zu gewährleisten. Dies ist Blinkens zweite Reise in den Nahen Osten seit dem Angriff der Hamas-Islamisten auf Israel am 7. Oktober. Wie internationale Massenmedien berichten, wird der US-Außenminister mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Mitgliedern seines Sicherheitskabinetts zusammentreffen. Von Israel aus soll Blinken als nächstes ins benachbarte Jordanien reisen.

  • Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt

    Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt





    Internationale Erhebungen zeigen, dass Krebs nach wie vor ein gro‎ßes globales Gesundheitsproblem darstellt — in 134 Ländern ist die Erkrankung an Krebs eine der Hauptursachen für den vorzeitigen Tod von Menschen im Alter von 30 bis 69 Jahren. Auch Rumänien ist davon betroffen, daher hat man beschlossen, mehr für die Prävention und Behandlung von Menschen mit dieser Krankheit zu tun. Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden, Ärzten — einschlie‎ßlich aus dem privaten Gesundheitssektor — und Patientenverbänden wurde der Nationale Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung entwickelt. Die Initiative war vom Staatschef vor weniger als 11 Monaten ins Leben gerufen worden. Nach Durchlaufen aller erforderlichen Schritte wurde das Gesetz zur Genehmigung dieses Plans, der zwischen 2023 und 2030 umgesetzt werden soll, nun von Präsident Klaus Johannis verkündet.



    Wir haben die Pflicht, jetzt im Namen all derer zu handeln, die ihren Kampf gegen diese Krankheit verloren haben, und im Namen derer, die heute mit einer dramatischen Diagnose konfrontiert sind. Es gibt bemerkenswerte Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft, Spitzentechnologien, die Krebs zu einer kontrollierbaren Krankheit machen. Die Rumänen haben ein Recht darauf, diese Innovationen der Gegenwart in Anspruch zu nehmen.“




    Das Gesetz legt fest, dass alle rumänischen Staatsbürger mit Wohnsitz in Rumänien, Bürger der EU-Mitgliedstaaten sowie Ausländer und Staatenlose mit Wohnsitz in Rumänien das Recht auf medizinische, soziale und psychologische Unterstützungsleistungen haben, die im Nationalen Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung enthalten sind. Es geht dabei um medizinische Leistungen zur Krebsprävention, -diagnose und -behandlung, Pflegedienste — einschlie‎ßlich Palliativpflege –, psychologische Betreuung, Sozialdienste und monatliche Lebensmittelbeihilfen. Rumänien übernimmt somit die europäischen Standards in diesem Bereich.



    Der Schritt war schon lange fällig und die Umsetzung sei umso notwendiger, als die Zahlen für Rumänien recht besorgniserregend seien, erklärte die Ärztin Diana Păun vom Gesundheitsamt, die zugleich Präsidentenberaterin für öffentliche Gesundheitsfragen ist:



    Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein gravierendes Problem der öffentlichen Gesundheit; aus diesem Grund war dieser Plan mit seinen sehr klaren Zielen notwendig. So werden beispielsweise nationale Vorsorgeprogramme durchgeführt. Bisher hat das Gesundheitsministerium nur die Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs finanziert; nun sind Vorsorgeprogramme auch für andere Krebsarten geplant oder sie werden bereits durchgeführt. Au‎ßerdem soll ein nationales Krebsregister mit Unterregistern für alle in unserem Land vorkommenden Krebsarten geschaffen werden. Es wird ein multidisziplinärer Ansatz angestrebt, was bedeutet, dass ein Patient nicht nur von einem Arzt behandelt werden kann. Ein multidisziplinäres Team ist erforderlich, um den Fall des Patienten zu analysieren und die Phasen — operativer Eingriff, Strahlentherapie, Chemotherapie — in der für den Patienten natürlichen und richtigen Reihenfolge festzulegen.“



    Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe innovativer Therapien, die allerdings teuer sind und von den Krankenkassen nicht von Anfang an finanziell unterstützt werden können. Aus diesem Grund wurde die Einrichtung eines Fonds für Gesundheitsinnovationen vorgeschlagen, der den Patienten in Rumänien Zugang zu diesen neuen Behandlungen verschaffen würde.

  • Nebeneffekte der Pandemie: das Drama der Krebspatienten in Rumänien

    Nebeneffekte der Pandemie: das Drama der Krebspatienten in Rumänien

    Krebs ist die erste Todesursache in immer mehr Ländern der EU. Rumänien hält einen Negativrekord in Bezug auf die Sterblichkeitsrate, die durch diese Pathologie verursacht wird: Vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie starben jeden Tag mehr als 140 onkologische Patienten. Nach der Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus hat sich die Zahl der an verschiedenen Krebsarten Erkrankten, die täglich sterben, fast verdreifacht, wie uns der Präsident der Föderation der Krebspatientenverbände, Cezar Irimia, auf der Grundlage von Zahlen des Nationalen Instituts für Statistik (INS) mitteilte.



    Die Föderation der Krebspatientenverbände, die etwa 30 Verbände aus ganz Rumänien vertritt, schlug bereits im letzten Jahr Alarm, als die Krise im Gesundheitswesen gerade erst begann, und machte auf die Tatsache aufmerksam, dass die Sterblichkeit unter Krebspatienten in Ermangelung einer angemessenen medizinischen Versorgung wahrscheinlich ansteigen würde, weil sich alle auf Covid-19 konzentrieren. Nach einem Jahr hat sich dieses Szenario bestätigt, und wir können einen Schlussstrich ziehen und einige Schlussfolgerungen formulieren, die allerdings nicht endgültig sind, sagt Cezar Irimia:



    Wir glauben, dass einige der Strategien des Gesundheitsministeriums falsch waren. Zuerst, als sie eine Unterscheidung zwischen Covid- und Nicht-Covid-Krankenhäusern machten und den Zugang zur spezialisierten medizinischen Überwachung für chronische Patienten generell unterbrachen. Dann folgte die Anordnung, dass nur Notfälle in öffentliche Krankenhäuser eingeliefert werden dürfen, und das ist eine weitere Einschränkung, die nicht nur für Krebspatienten gilt. Diese Anordnung hat, wie wir sagen, zu vielen Opfern geführt. Die Tatsache, dass unsere Patienten keine spezialisierte Krankenhauspflege in Anspruch nehmen konnten, nicht überwacht wurden und ihre Medikamente nicht rechtzeitig bekamen, führte zum Verlust von Menschenleben. Das ist eine Statistik, die durch die Daten der Nationalen Krankenkasse bestätigt wird, das die Zahl der Menschen meldete, die aufgrund ihres Ablebens keine Sozialversicherungsleistungen mehr erhalten. Ich würde sagen, dass im Jahr 2020 in der Onkologie die Diagnoserate um 30–40% gesunken ist, und das wird sich am Ende dieses Jahres auswirken, wenn die neu diagnostizierten Menschen das Gesundheitssystem überfordern und zusätzliche Kosten zum Tagesdurchschnitt verursachen werden.“




    Unter normalen Bedingungen ist die Lebenserwartung heutzutage für die meisten Krebsarten hoch. Doch seit Ausbruch der Pandemie hat sich das Risiko, zu sterben, schlagartig verdreifacht. Die Patienten, die dringend diagnostiziert und behandelt werden müssen, werden von eben jenem Gesundheitssystem in Rumänien zum sicheren Tod verurteilt, das ein Meister sei, wenn es um vermeidbare Todesfälle, Krankenhausinfektionen, hohe Sterblichkeit und Unterfinanzierung durch den Staatshaushalt geht, sagt auch Cezar Irimia. Zu sagen, dass chronisch Kranke wegen der Pandemie Angst hätten, ins Krankenhaus zu gehen, sei seiner Meinung nach falsch:



    Welche grö‎ßere Gefahr kann es geben, als an Krebs zu sterben? Wir als chronisch Kranke hatten das Gefühl, dass wir während der Pandemie nur ein Ministerium für Covid hatten und dass nur Covid-Patienten wichtig waren. Sonst hat jeder versucht, auf eigene Faust zurecht zu kommen, und unser gro‎ßes Glück war, dass die Ärzte im Allgemeinen und die Onkologen im Besonderen sich mit den Patienten solidarisierten und nach der Einführung der kostenlosen Tests nach und nach damit begannen, ihre Patienten zu empfangen, ohne Angst vor einer Sars-CoV-2-Infektion zu haben. Das kostenlose Testen stellte das Vertrauen bei Ärzten und Patienten wieder her, das Gefühl, dass sie sich treffen und die Patienten eine Behandlung bekommen können. Aber ich wiederhole, immer noch unter den gleichen Bedingungen, mit Einschränkungen, Medikamentenmangel, immer noch begrenztem Zugang zu chirurgischen Behandlungen. Und ich kann Ihnen ein klares Beispiel aus dem Bukarester Onkologischen Institut geben: Während vor der Pandemie etwa 40 Operationen pro Tag durchgeführt wurden, sind es seit der Pandemie maximal 10 Operationen pro Tag. Es ist also alles auf ein Viertel zusammengeschrumpft. Wir vermuten, dass alle Patienten von dieser Situation betroffen sind, und das kann man in den Statistiken des INS sehen. Wir sagen nicht, dass die Ma‎ßnahmen, die zur Bekämpfung der Pandemie ergriffen wurden, keine guten Ma‎ßnahmen waren, aber wir sind kollaterale Opfer dieser Ma‎ßnahmen gewesen. Es gab keinen Überblick über das System als Ganzes, sondern nur eine ausschlie‎ßliche Konzentration auf diese Pandemie — zu unserem Nachteil.“




    Am 3. Februar stellte die Europäische Kommission im Vorfeld des Weltkrebstages einen Plan zur Krebsbekämpfung vor, eine Schlüsselpriorität und wichtige Säule für eine Europäische Union, die sich auf die körperliche Gesundheit ihrer Bürger konzentriert. Auf der Grundlage von Forschung und Innovation legt der Plan einen neuen Ansatz der Union für Prävention, Diagnose, Behandlung und Palliativversorgung fest — alles wichtige Teile desselben Puzzles und des Leidwegs eines jeden Krebspatienten. Die Föderation der Vereinigungen von Krebspatienten in Rumänien setzt gro‎ße Hoffnungen in diesen europäischen Plan. Dadurch angeregt würden die rumänischen Behörden letztendlich ihrerseits einen Plan und ein nationales Krebsregister ausarbeiten, hofft Cezar Irimia vom Dachverband der rumänischen Krebspatienten, der verbitterte Töne anschlägt:



    Zusammen mit den Onkologen — und nicht nur — haben wir als Krebspatientenvereinigung in Rumänien diesen Plan und ein nationales Krebsregister seit 2001 gefordert. Wir bitten die Behörden seit 20 Jahren, dies zu tun, und wir haben es immer noch keine konkreten Schritte gesehen. Das Fehlen dieses Nationalen Registers und vor allem des Nationalen Krebsplans hat zu diesen gro‎ßen Problemen im Leben der Patienten geführt, insbesondere während der Pandemie. Hätten wir einen Nationalen Krebsplan, wäre es für die Krebspatienten sicherlich viel besser gelaufen. Au‎ßerdem hätte das von uns geforderte Register die für die Onkologie bereitgestellten Mittel überwacht, hätte Statistiken über die Wirksamkeit der bei den Patienten angewandten Behandlungen geliefert, und das Jahresbudget für die Onkologie wäre auf der Grundlage der Statistiken dieses Registers festgelegt worden, und nicht aus dem Ärmel herausgezaubert, wie es jetzt geschieht. Also auch hier nur Unzulänglichkeiten! Es gab sicherlich Interessen, einen Nationalen Krebsplan und ein Nationales Krebsregister, das absolut alles, was in Bezug auf diese Pathologie passiert, überwachen würde, nicht zu implementieren. Wir hoffen einfach, dass wir Glück haben mit diesem Europäischen Krebsplan, der die Mitgliedstaaten irgendwie dazu zwingen wird, einen Nationalen Krebsplan zu erstellen. Obwohl ich denke, dass wir in der Europäischen Union so ziemlich das einzige Land sind, das keinen nationalen Krebsplan und kein nationales Krebsregister hat. Es ist klar, dass Rumänien auch in dieser Hinsicht sozusagen das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist. Deshalb haben wir so viele Millionäre, und die Friedhöfe sind währenddessen voller ehemaliger Patienten, die keine Überlebenschance hatten.“




    Krebs sollte nicht gleichbedeutend mit dem Tod sein, sagt ferner der Präsident der Föderation der Krebspatientenvereinigungen, Cezar Irimia, doch für Krebspatienten sei jeder Tag ein Kampf, und dem Gesundheitssystem käme eine überwältigende Rolle zu, sie in diesem Kampf zu unterstützen.

  • Saisonale Allergien: ärztliche Behandlung nicht für alle erschwinglich

    Saisonale Allergien: ärztliche Behandlung nicht für alle erschwinglich

    Zu den Krankheiten, die von Jahr zu Jahr in den letzten Jahrzehnten immer häufiger wurden, gehört die Allergie mit ihrer sehr unterschiedlichen Typologie. In Rumänien ist die Situation unter diesem Gesichtspunkt nicht anders als im übrigen Europa, wo die Prävalenz der allergischen Rhinitis etwa 21–23% und die der Nesselsucht 30% beträgt. Auch gibt es Studien, die zeigen, dass in den nächsten 5–7 Jahren eines von zwei Kindern Allergieerscheinungen haben wird. Darüber hinaus hat sich in Rumänien seit etwa drei Jahren im Sommer eine sehr lästige Art von Allergie verbreitet: die Allergie gegen Ambrosia. Verursacht durch die Pflanze mit diesem Namen, kombiniert diese Allergie Rhinitis (Nasenschleimhautentzündung), Konjunktivitis (Bindehautentzündung) und Hautjucken in einer Symptomatik, die das normale Leben des Patienten stark beeinträchtigt. In stark verschmutzten Städten wie Bukarest werden Allergiefälle und ihre Schwere zu einem immer akuteren Problem. Über die jüngste Zunahme der Häufigkeit von Allergien und die damit verbundenen Komplikationen spricht Violeta Perlea, Fachärztin für Allergologie:



    Die Umweltverschmutzung selbst verursacht keine Allergien durch die von ihr emittierten Partikel, aber die Dieselpartikel, die Bukarest und jede autoüberfüllte Stadt stark verschmutzen, erhöhen vor allem die allergene Kraft des Pollens. Die allergene Kraft steigt um das 400- bis 600-fache, und das erklärt, warum in städtischen Gebieten die Allergien viel schlimmer sind als in ländlichen Gebieten. Man erwartet eher das Gegenteil: Wenn man auf dem Land lebt, sollten die Allergien häufiger sein, weil dort mehr Pollen in der Luft existiert. Aber in der Tat sind Allergien in der Stadt schwerwiegender, obwohl der Pollen in kleineren Mengen vorhanden ist. In der Stadt wird aber der Pollen durch das Vorhandensein von anderen Faktoren wie eben diese Dieselpartikel und Emissionen aller Art verstärkt. Diese Büchse der Pandora wurde mit einer Allergie gegen Ambrosia geöffnet. In Rumänien kann man diese Allergie leider nicht unter Kontrolle halten. Die Zahl der betroffenen Patienten steigt und die Schwere der Erkrankung ist besonders hoch. Die meisten Patienten beginnen in der Regel mit einer saisonalen allergischen Rhinokonjunktivitis (Nasen- und Augenentzündung), und innerhalb weniger Jahre tritt zunächst das saisonale Asthma auf, das aber später chronisch werden kann. Schlie‎ßlich, und das ist keineswegs angenehm, tritt ein Allergiesyndrom auch bei verschiedenen Gemüse- und Obstsorten auf, insbesondere bei den Sorten, die roh gegessen werden.“




    Natürlich werden Menschen wegen Allergien medizinisch behandelt, denn obwohl die Allergien nicht vollständig heilbar sind, können sie durch eine pharmakologische Therapie in relativ akzeptablen Ma‎ßen gehalten werden, sagt die Fachärztin Violeta Perlea:



    Diese klassische, konventionelle Therapie kontrolliert aber nur die Symptome der Krankheit und beeinflusst nicht den Krankheitsmechanismus. Das Einzige, was wir weiter tun können, um eine positive Veränderung im Leben des Patienten herbeizuführen, ist die Anwendung einer spezifischen allergenen Immuntherapie, praktisch eine Art therapeutischer Impfstoffe, die uns ein normales Leben ermöglichen, obwohl wir dem Pollen ausgesetzt sind. Diese Impfstoffe bewirken, dass die Symptome minimal bleiben, die Krankheit nicht fortschreitet und keine weiteren Komplikationen auftreten. Auf diese Weise helfen wir dem Patienten, seinen Alltag wie gewohnt weiterzuführen.“




    Leider sind die Kosten für die Impfung, wie auch die gesamte Kette von Untersuchungen und Behandlungen für Allergien, relativ teuer für die Rumänen. Eine aktuelle Studie einer Versicherungsgesellschaft hat die Kosten für ein Jahr bei Patienten mit Allergiesymptomen berechnet. Mehr dazu vom Schadensbeauftragten Marius Constantinescu:



    Innerhalb der Schadensabteilung haben wir diesen mühseligen Weg unserer Versicherten, nämlich der Allergiker, untersucht. In einer ersten Phase geht der Allergiepatient zum Hausarzt, mit einer Symptomatik und einem Verdacht. Grundsätzlich untersucht der Hausarzt die Situation, stellt eine Diagnose, und der Patient wird zu einem anderen Fachgebiet geleitet: entweder Hals-Nasen-Ohren, Dermatologie oder Allergologie. Dieser lange Weg ist mit vielen vorgeschriebenen Tests übersät, nach Rücksprache mit jedem Arzt. Der Hausarzt erhält bestimmte Empfehlungen, und beim Facharzt verkompliziert sich die Situation, denn der Facharzt vervollständigt die Liste der Untersuchungen mit weiteren Tests, um ein vollständiges Bild zu erhalten und eine korrekte Diagnose zu erstellen. Das gesamte Verfahren ist auch teuer, da die meisten Untersuchungen in Privatkliniken durchgeführt werden und zusätzliche Kosten verursachen. Beispielsweise kostet eine ärztliche Beratung mindestens 200 Lei (umgerechnet etwa 42 Euro). Insgesamt kosten alle Untersuchungen, Tests, Beratungen und Behandlungen etwa 4000 Lei pro Jahr (umgerechnet etwa 850 Euro), Geld, das der Patient zum grö‎ßten Teil aus der eigenen Tasche ziehen muss.“




    Das Mindestgehalt beträgt in Rumänien etwa 2000 Lei (umgerechnet 420 Euro) im Monat. Die meisten der erwähnten Kosten trägt der Patient aus eigener Tasche, auch wenn er, wie die meisten Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Rumänien, einen Beitrag zum öffentlichen Krankheitsversicherungssystem leistet. Die Anzahl und die Komplexität der von den gesetzlichen Krankenkassen durchgeführten Untersuchungen und Behandlungen sind jedoch sehr begrenzt. Die Fachärzte für Allergologie bestätigen ihrerseits die hohen Kosten dieser Untersuchungen und Tests und geben gleichzeitig zu, dass die Patienten oft keine Wahl haben und dafür bezahlen müssen. Die Ärztin Violeta Perlea dazu:



    Die Abrechnung über die Krankenkassen ist nur für Hauttests möglich, und alles, was mit der Diagnose durch Blutuntersuchungen zusammengehört, wird extra bezahlt. Hinzu kommen auch die Kosten für therapeutische Impfstoffe. Patienten mit einem bestimmten Schweregrad der Symptomatik können aber nicht bei den von der Nationalen Krankenkasse bezahlten Untersuchungen bleiben, da sie eine präzise und differenzierte Diagnose und eine ma‎ßgeschneiderte Behandlung benötigen. Wenn die Untersuchungen unterbrochen werden, hat der Patient keinen Nutzen davon, er wird sogar benachteiligt. Dies gilt insbesondere für den pädiatrischen Bereich, wo Hauttests vor allem bei Kleinkindern nicht durchgeführt werden können. In solchen Fällen greifen die Eltern auf private Systeme zu, weil diese Kinder, einige mit sehr schweren Problemen wie Allergien oder mehrfachen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, unbedingt behandelt werden müssen.“




    Neben dem öffentlichen System gibt es auch private Krankenversicherungen, die optionale Verträge abschlie‎ßen. Die Kosten dieser Versicherungspolicen sind jedoch meistens für Menschen mit überdurchschnittlichem Einkommen erschwinglich. Unter diesen Bedingungen haben die Krankenversicherungen begonnen, günstigere Versicherungspakete für Allergiker zu entwickeln. Die Pakete beginnen ab 1600 Lei (umgerechnet 335 Euro) im Jahr und decken die Kosten für eine Vielzahl von Untersuchungen, einschlie‎ßlich Krankenhausaufenthalte landesweit, nicht nur in Bukarest. Alexandra Durbacă, Geschäftsführerin einer Versicherungsgesellschaft, mit weiteren Details:



    Meiner Meinung nach bezahlt ein Elternteil heute mehr als 1600 Lei pro Jahr für medizinische Untersuchungen bei einem gesunden Kind mit gelegentlichen Krankheiten. Im Falle eines kranken Kindes sind die Kosten noch höher. In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass sich immer mehr Eltern an das private Gesundheitssystem wenden. Die Kosten einer Krankenversicherung sind nicht mehr so hoch wie früher, oder wie die meisten Menschen denken. Es ist wichtig, dass die Menschen interessiert sind und diese Finanzlösungen suchen.“

  • Nachrichten 24.07.2019

    Nachrichten 24.07.2019

    In Rumänien haben am Mittwoch neue Chefs im Innen- bzw Au‎ßenressort ihr Amt angetreten: neuer Innenminister ist Nicolae Moga, früher Senator der grö‎ßere Regierungspartei PSD, neue Au‎ßenministerin ist Ramona Mănescu vom Juniopartner der Koalition. Mănescu war Europaabgeordnete und leitete den Ausschusses für regionale Entwicklung. Damit verlassen die bisherige Innenministerin Carmen Dan von der PSD und Teodro Melescanu, ihr Kollege von Auswärtigen Amt, das Kabinett. Durch ein weiteres Dekret wurde Mihai Fifor zum stellvertretenden Premierminister für die Umsetzung strategischer Partnerschaften in Rumänien ernannt.




    Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă ist am Mittwoch vom Vorstand ihrer sozialdemokratischen Partei nominiert worden, bei den Präsidentschaftswahlen im November anzutreten. Am 3. August soll ihre Kandidatur auch vom Parteitag genehmigt werden. Auch der Chef der zweitgrö‎ßten Regierungspartei ALDE, Călin Popescu Tăriceanu, kandidiert. Die beiden Parteichefs und der Vorsitzende der Partei Pro Rumänien, Victor Ponta hatten zuvor ergebnislos über die Aufstellung eines gemeinsamen linken Kandidaten verhandelt. Nach Ansicht von Experten könnte Dăncilă erst als dritte hinter den Kandidaten der bürgerlichen Opposition abschneiden. Auf deren Seite treten der amtierenden Staatspräsident Klaus Iohannis und Dan Barna vom Wahlbündnis USR-PLUS an.




    Premierministerin Viorica Dăncilă hat am Mittwoch den Leiter der Nationalen Krankenkasse Rumäniens, Răzvan Vulcănescu, entlassen. Letzte Woche hatte sie den Rücktritt aufgrund von Problemen bei der Verwaltung der Computerplattform für die Registrierung der Versichertenkarten verlangt. Vulcănescu lehnte eine Kündigung ab und erklärte, dass er sich nicht für schuldig an den Problemen im System hielt. Seit mehreren Wochen arbeitet die Plattform nur fehlerhaft, die Revisionsabteilung der Regierung soll sich nun mit der Situation befassen.



    In Rumänien ist das Mandat des derzeitigen Interims-Generalstaatsanwalts der Nationalen Antikorruptionsdirektion Călin Nistor um weitere sechs Monate verlängert worden. Seit mehr als einem Jahr hat die DNA keinen vollen Generalstaatsanwalt mehr. Nistor führt die Behörde kommissarisch seit Februar letzten Jahres. Die Stelle des Generalstaatsanwalts der DNA wurde vakant, nachdem Laura Codruţa Kövesi am 9. Juli 2018 durch ein Dekret von Präsident Klaus Iohannis nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichts entlassen werden musste. In der Zwischenzeit bewirbt sich die ehemalige DNA-Chefin auf das Amt des Europäischen Staatsanwalts und genie‎ßt dabei die Unterstützung des Europäischen Parlaments.



    In Bukarest haben die Partei der ethnischen Ungarn UDMR und die Fraktion der nationalen Minderheiten einen von Präsident Klaus Iohannis vorgeschlagenen Pakt zur Konsolidierung des europäischen Prozesses in Rumänien unterzeichnet. Die restliche Opposition unterschrieb bereits am 13. Juni. Die Regierungsparteien PSD und ALDE lehnten den Pakt ab, da der Präsident ihre Vorschläge nicht akzeptiere.



    Rumänen aus der Ukraine werden im neuen Parlament in Kiew durch den ehemaligen Sportjournalisten Gheorghe Mazuraşu vertreten sein. Der 48jährige stand auf der Liste der Partei “Diener des Volkes” von Präsident Volodymyr Zelenski und wurde von mehr als 27% der Bürger eines Wahlkreises in der Nähe der Stadt Cernauti gewählt, der überwiegend von ethnischen Rumänen bewohnt wird. Die Präsidentenpartei gewann die vorgezogenen Parlamentswahlen in der Ukraine mit rund 43% der Stimmen gewonnen. Der zweite Platz ging an ein pro-russisches Bündnis, auf das drei pro-westliche Parteien folgten. Mehr als 400.000 ethnische Rumänen leben im Nachbarland, die meisten davon in den Gebieten hinter der Ostgrenze Rumäniens, die 1940 nach einem Ultimatum von der ehemaligen Sowjetunion annektiert wurden und 1991 von der Ukraine als Nachfolgestaat übernommen wurden.




    Mit einem Budget von 14 Millionen Euro hat die Europäische Kommission heute die finanzielle Unterstützung für die Moldau nach rund 2 Jahren Pause wieder aufgenommen. Die Zahlungen wurden aufgrund der Verschlechterung der Rechtsstaatsituation ausgesetzt. Brüssel sei der Ansicht, dass die neue proeuropäische Regierung Moldawiens unter dem Vorsitz von Maia Sandu nach den im letzten Zeitraum getroffenen Entscheidungen die notwendigen Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Finanzhilfe erfüllt.




  • Das IT-System der Nationalen Krankenkasse (CNAS) ist zusammengebrochen

    Das IT-System der Nationalen Krankenkasse (CNAS) ist zusammengebrochen

    Vertreter der Nationalen Krankenkasse in Rumänien (CNAS) und der Verantwortlichen für die Wartung des integrierten Systems der Krankenversichertenkarten sind zusammengekommen, um die Probleme der IT-Plattform in den letzten Wochen zu besprechen, weil das System kaum noch funktioniert. Seit dem 10. Juli werden fast alle medizinischen Leistungen, die Ausstellung von Rezepten für Medikamente und andere Medizinprodukte offline gewährt.



    Wegen der vielen Probleme haben viele Hausärzte es versäumt, ihre medizinischen Leistungen zu validieren. Laut Gesetz muß die elektronische Validierung innerhalb von 72 Stunden durchgeführt werden. Viele Ärzte sind gezwungen, nachts wach zu bleiben, um die Dokumente vom vorigen Tag zu validieren, in der Hoffnung, dass das System besser zugänglich ist. Ferner versuchen sie die ganze Nacht über, monatliche Pflichtberichte an CNAS zu erstellen, und mit etwas Glück schaffen sie es auch. Das Computersystem, mit dem die Verbindung zwischen Leistungserbringer (Hausarzt), Versicherer (CNAS) und Leistungsempfänger (Patient) hergestellt werden soll, ist völlig zusammengebrochen, warnen die Hausärzte.



    Die Situation ist äußerst ernst, da mehrere Systemkomponenten, die für den Betrieb extrem wichtig sind, seit längerer Zeit ohne Wartung geblieben sind. In dem Versuch, eine Lösung zu finden, kündigte Gesundheitsministerin Sorina Pintea an, dass sie unter diesen Notbedingungen sofort ein neues Beschaffungsverfahren einleiten werde. Das aktuelle System wurde am Montag wieder in Betrieb genommen, funktionierte aber nur wenige Stunden. Man hat festgestellt, dass die Datenbank blockiert ist und somit ist kein Zugriff möglich.



    Unter diesen Umständen warf Sorina Pintea den CNAS-Vertretern vor, das Vergabeverfahren nicht zum richtigen Zeitpunkt eingeleitet zu haben:



    Schlimmer ist, meiner Meinung nach, dass die Komponenten des IT-Systems der Nationalen Krankenkasse, die für das volle Funktionieren des Systems unerlässlich sind, ohne Wartung blieben. Das Gesetz ist ganz klar: Wir haben keine Wartung der Datenbank und daher können wir nicht nachprüfen, ob ein Patient krankenversichert ist, oder nicht. Man will zum Beispiel eine medizinische Leistung melden, aber weil das IT-System nicht funktioniert kann diese Leistung nicht validiert und nicht abgerechnet werden.



    Gesundheitsministerin Sorina Pintea sagte auch, sie werde den Bericht, der nach einer Überprüfung bei der Nationalen Krankenkasse erstellt wurde, an die Staatsanwälte der Nationalen Antikorruptionsbehörde DNA schicken, weil strafrechtliche Tatbestände vermutet werden. In den letzten Jahren haben Ärzte und Patienten mehrmals gefordert, dass diese immer wiederkehrenden Probleme gelöst werden, aber es ist nichts passiert. Die Umsetzung des integrierten IT-Systems der Krankenversichertenkarten ist ein Projekt, das den rumänischen Staat über 100 Millionen Lei (umg. 21 Millionen Euro) gekostet hat.

  • Regierung erarbeitet neue Gesetze zum Gesundheitswesen

    Regierung erarbeitet neue Gesetze zum Gesundheitswesen

    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch den Rahmenvertrag für die medizinische Versorgnung für das laufende Jahr genehmigt. Dieser enthält laut der Nationalen Krankenkasse im Vergleich zum letzten Jahr eine Reihe von Bestimmungen, die den Zugang der Versicherten zu Arzneimitteln und medizinischen Dienstleistungen verbessern und für Entbürokratisierung und Transparenz der medizinischen Tätigkeit sorgen sollen. Auch wenn der Rahmenvertrag am 1. April in Kraft tritt, sieht das Gesetz vor, dass der Versicherte ab dem 1. Juli in der Lage sein wird, die benötigten Arzneimittel von jeder Apotheke landesweit zu beziehen, die unter Vertrag mit der staatlichen Krankenversicherung steht. Ebenso sind die von Kassenärzten empfohlenen paraklinischen Untersuchungen ab dem 1. Juli bei jedem spezialisierten Anbieter in Rumänien möglich.



    Laut Angaben der Nationalen Krankenkasse führt das Grundversorgungspaket für Versicherte neue Leistungen ein, die vom Hausarzt angeboten werden. Darunter etwa die Ausstellung einer Bescheinigung für die Arbeitsfähigkeit von Arbeitslosen und das Ausfüllen des Standardformulars für Kinder mit nachgewiesenen und nachzuweisenden Behinderungen. Die Regierung genehmigte am Mittwoch ferner die Eintragung von 16 neuen Wirkstoffen auf die Liste der subventionierten und kostenlosen Medikamente, die den Versicherten zur Verfügung gestellt werden. Diese sind für die Behandlung von Krankheiten wie Tuberkulose, Krebserkrankungen, Bronchialasthma, rheumatoider Arthritis, HIV / AIDS, schwerer atopischer Dermatitis bestimmt.



    Das Gesundheitsministerium erinnert in einer Mitteilung daran, dass es auch eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Tuberkulosebekämpfung genehmigt hat, zu denen die Nationale Strategie zur Bekämpfung von Tuberkulose in Rumänien bis 2020 zählt. Die Strategie zielt darauf ab, die Krankheit als Risikofaktor für die öffentliche Gesundheit anzuerkennen und bis 2050 zu beseitigen. Auch sei die Freigabe der Finanzierung aus dem Gesundheitsbudget für die Prävention, Überwachung und Kontrolle der Krankheit jetzt bestätigt. Ebenfalls für die Verbesserung des rumänischen Gesundheitssystems, das von Arzneimittel-Engpässen stark betroffen war und ist, wurde eine staatliche Eilverordnung für staatliche Beihilfen verabschiedet. Die Subventionen sollen vor allem UNIFARM zugute kommen, dem Arzneimittelvertreiber des Gesundheitsministeriums, und zwar für die Immunglobulinversorgung – damit sollte Todesfällen und schweren Krankheiten vorgebeugt werden.



    Das Gesundheitsministerium musste einräumen, dass es auf dem rumänischen Markt trotz der Bemühungen des vergangenen Jahres einen akuten Mangel an Immunglobulin gibt – der für Menschen mit Störungen des Immunsystems unentbehrlichen Antikörper. Vor kurzem hatte Bukarest die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, über das Europäische Katastrophenschutzverfahren jegliches verfügbares humanes Immunglobulin zur Verfügung zu stellen.

  • Israelischer Unternehmer: „Private Gesundheitsvorsorge sollte mehr Beachtung finden“

    Israelischer Unternehmer: „Private Gesundheitsvorsorge sollte mehr Beachtung finden“

    Der israelische Geschäftsmann Zahal Levy ist Ehrendoktor der Universität Aurel Vlaicu“ in Arad, Malteser-Ritter und Vorsitzender der Versicherungs-Gesellschaft MediHelp International, mit Filialen in Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Er startete seine Geschäfte in Rumänien in den 1990er Jahren, in einer etwas trüben, aber vielversprechenden Periode. Zahal Levy erinnert sich:



    Ich stand am Scheideweg in meiner Karriere und wollte etwas in einem Land versuchen, das mir sehr vielversprechend schien, einen expandierenden Markt hatte und wo ich die Chance hatte, mit der Wirtschaft zu wachsen. Rumänien schien mir die sicherste Wahl zu sein, ein Land mit vielen intelligenten Menschen, einem hohen Bildungsniveau und einem enormen Wachstumspotenzial. Und ich hatte Recht — genau das ist passiert. Wenn ich einen Vergleich ziehe zwischen dem, was jetzt passiert, und dem, was hier in den frühen 1990ern war, gab es eine unglaubliche Veränderung. Aber ich fürchte, die Rumänen nehmen es nicht wahr und schätzen es nicht genug.“




    Was wären der Meinung von Zahal Levy nach die wichtigsten Änderungen?



    Hier wurde alles wieder aufgebaut. Die Lage im Land hat sich verbessert, es gibt immer noch Hindernisse und Herausforderungen, aber es ist unvergleichbar besser. Ich erinnere mich an das erste Gehalt, das ich den Angestellten gezahlt habe. Ich trug die Geldscheine von der Bank in der Aktentasche. Wir haben einen halben Tag damit verbracht, unser Gehaltsgeld zu zählen. Es gab weder Bankkarten noch Geldzählmaschinen. Aber jetzt gibt es ein funktionierendes und wettbewerbsfähiges Bankensystem, gute Restaurants, das Opernhaus ist renoviert, es gibt Theater und Einkaufszentren. Es gibt immer noch Ineffizienz und Korruption, aber im Vergleich zum Rest Osteuropas gibt es keinen Grund, sich zu schämen.“




    Während seiner beruflichen Tätigkeit in Rumänien war Zahal Levy im Bau von vier Krankenhäusern und medizinischen Zentren in Constanţa, Arad und Petroşani involviert. Zudem half er in Bukarest beim Ausbau eines Diagnosezentrums im Krankenhaus Fundeni. Die Ärzte, mit denen er gearbeitet hat, sind sehr gute Freunde geworden.



    Ich habe eine sehr gute Meinung über das hiesige medizinische Personal. Aber es tut mir leid für sie, denn sie müssen ihren Lebensunterhalt verdienen und ihr Einkommen aufbessern, indem sie Kuverts mit Geld von Patienten annehmen. Ärzte sollten hier sehr gut bezahlt werden, und nicht über verschiedene andere Wege nachdenken müssen, wie sie ihr Geld verdienen. Ihre Ausbildung ist tadellos, und ich denke, dass sie Helden sind. Ich bin mit vielen Ärzten in Rumänien befreundet, die überlebt und viele Schwierigkeiten überstanden haben, ohne nach Deutschland oder Frankreich oder Italien auszuwandern, wo sie gut aufgenommen worden wären. Es sind nicht nur Ärzte, sondern auch Krankenschwestern. Sie werden im Ausland gut aufgenommen, weil sie sehr gut ausgebildet sind, Erfahrung haben und manchmal akzeptieren, weniger Geld zu verdienen als andere. Also zieht es sie ins Ausland und Rumänien verliert sie.“




    Zahal Levy kennt das rumänische medizinische System sehr gut und hat seine eigene Meinung über die Art und Weise, wie es sich entwickeln könnte: über private Krankenversicherungen; dafür müsste man aber auch der Abneigung der Rumänen entgegenwirken, auf private Gesundheitsvorsorge zurückzugreifen.



    Hier geht es um Verantwortung für die eigene Gesundheit. In Rumänien gibt es immer noch eine Wahrnehmung, dass der Staat für deine Gesundheit zuständig ist. Aber das medizinische Umfeld in Rumänien hat seine Richtung verloren, und der rumänische Staat weigert sich aus irgendeinem Grund zu sagen, dass es nicht genug Geld hat, um den wachsenden Bedarf an medizinischen Dienstleistungen zu decken. Die Lösung wäre, den privaten Sektor zu fördern, und der private medizinische Sektor kann nur durch ein wirksames privates Versicherungssystem unterstützt werden.“




    Obwohl die rumänische Gesetzgebung die Koexistenz des öffentlichen Krankenversicherungssystems mit dem privaten System zulässt, greifen nur etwa 4% der Rumänen auf das private medizinische System zurück, indem sie entweder eine Versicherung abschlie‎ßen oder sich in Kliniken oder privaten Krankenhäusern anmelden.

  • Schlachtfeld Gesundheitswesen: Hausärzte streiken und Korruption wütet

    Schlachtfeld Gesundheitswesen: Hausärzte streiken und Korruption wütet

    Der rumänische Steuerzahler kann im Allgemeinen als pflichtbewusst bezeichnet werden. Er zahlt einschließlich seine Beiträge an die Krankenkasse und hofft im Gegenzug auf wenigstens teilweise kostenlose Untersuchungen, Behandlungen oder Arzneimittel. Und auf hochwertige medizinische Dienstleistungen. Doch seit Jahren sind diese Hoffnungen in Wirklichkeit zur Illusion geworden.



    Vor dem Hintergrund chronischer Probleme, die mit der Unterfinanzierung des Gesundheitswesens und akutem Personalmangel einher gehen, haben die Ärzte eine Protestaktion gestartet: Etwa 2000 Hausärzte weigern sich seit Jahresanfang, die Verträge mit den Krankenkassen zu unterzeichnen. Dadurch haben gut 4 Millionen Rumänen keinen Anspruch mehr auf kostenlose und subventionierte Verschreibungen sowie auf die Überweisungen zu den Fachärzten. Die Protestteilnehmer fordern die Entbürokratisierung des Gesundheitswesens sowie die Aufstockung der Zuwendungen für die Primärmedizin.



    Derweil sieht sich das Gesundheitsministerium mit einer landesweiten und illegalen Kampagne von Impfgegnern konfrontiert. Die Gesundheitsdirektionen sind deshalb beauftragt worden, Straßenplakate mit impfkritischen Botschaften zu überprüfen – dabei seien, nebenbei gesagt, drei Millionen Menschenleben auf dem Spiel, die durch Impfungen jedes Jahr gerettet werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Die derzeit in Rumänien wütende Masernepidemie müsse ein Warnzeichen für alle darstellen – Ärzte, Behörden und Eltern. Von daher seien die Werbeplakate ein Attentat gegen die Gesundheit der Kinder, erklärt Gesundheitsminister Florian Bodog.



    Auf einem Plakat zu schreiben, dass Impfungen unsicher sind, ist meiner Ansicht nach ein Verbrechen. Ich glaube, dass verantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder schützen müssen. Genauso wie die Kinder unabhängig ihrer Religion getauft werden, müsste man hingehen und sie impfen lassen.



    Es wäre also wohl sehr nützlich, sich gegen ein fehlendes Gewissen impfen zu lassen, wenn man es nur könnte! Das ist wohl wieder klar geworden, seitdem ein neuer Korruptionsfall im Gesundheitswesen vermutet wird.



    Seit Jahresende wird gegen einen bekannten rumänischen Chirurgen und Nierentransplant-Experten ermittelt. Mihai Lucan wird der Unterschlagung und der Gründung einer kriminellen Vereinigung beschuldigt. Er soll den Staat um ungefähr eine Million Euro geschädigt haben. Der Arzt habe medizinisches Gerät des Niereninstituts in Klausenburg illegal in seine private Klinik überführt. Gut 150 Patienten seien vom staatlichen Krankenhaus in die Klinik von Lucan überwiesen worden, wo ein Eingriff zwischen 3000-6500 Euro kostete. Die Vorgehensweise des Arztes war vom Abgeordneten Emanuel Ungureanu vom Verband Rettet Rumänien angezeigt worden.



    Uns wird an diesen Tagen ein Land offenbart, das von mafia-ähnlichen Strukturen kontrolliert wird, die Ärzte, Staatsanwälte, Richter, Gemeimdienst-Angestellte umfasst. Die Schweigenden sind andere Ärzte, denen etwa bekannt ist, dass in Hunderten von Kliniken in Rumänien die Patienten vom staatlichen ins private Gesundheitssystem überwiesen werden. Die Kranken werden ihres Geldes beraubt und kehren dann in die staatlichen Kliniken zurück, wo dann erneut die Staatskasse geplündert wird.



    Im Strafverfahren um den Arzt Mihai Lucan sind sogar der Gesundheitsminister Florian Bodog sowie der Klausenburger Bürgermeister Emil Boc zu Anhörungen geladen worden.

  • Nachrichten 02.09.2017

    Nachrichten 02.09.2017

    In Bukarest haben die zwei Parlamentskammern am Freitag ihre ordentliche Sitzungsperiode nach den Sommerferien wiederaufgenommen. Die Debatten über die Gesetzesprojekte beginnen aber erst nächste Woche. Zu den Prioritäten der Legislative gehören Gesetzentwürfe, die von Parlamentariern selbst eingebracht wurden sowie Projekte und Verordnungen der Regierung. Dazu gehören die Eilverordnungen über die Sonderrenten, das Muttergeld, die Gehälter der Polizeibeamten und das Gesetzesprojekt über die Impfpflicht. Besonders spannend werden die Debatten über die Änderung des Rentengesetzes, die Änderung der Justizgesetze und die Gründung des Souveränen Entwicklungs-und Investitions-Fonds.



    Der sozialdemokratische Ministerpräsident, Mihai Tudose, wird am Montag im Rahmen der sogenannten “Stunde des Premiers den Parlamentsmitgliedern Rede und Antwort stehen. Dabei wird es in diesem Fall um die ökonomische Situation des Landes gehen. Die Entscheidung traf der Ständige Vorstand der Abgeordnetenkammer auf Antrag der National-Liberalen PNL, der größten Partei aus der Opposition. Es gebe Befürchtungen, dass Rumänien demnächst in eine Wirtschaftskrise wie die von 2009 schlittern könnte, behaupten Vertreter der Liberalen. Der PSD-Chef Liviu Dragnea, der auch Vorsitzender der Abgeordnetenkammer ist, erklärte indes, die Wirtschaft sei vor keine besonderen Probleme gestellt.



    Der ehemalige Chef der Nationalen Krankenkasse Rumäniens, Marian Burcea, ist festgenommen worden und wird 30 Tage lang in Untersuchungshaft bleiben. Burcea wird der Verwicklung in illegale Abrechnungen von medizinischen Dienstleistungen bezichtigt. Gleich nach seiner Festnahme wurde Marian Burcea aus seinem Amt entlassen. Im selben Verfahren wurden weitere 13 Verdächtige festgenommen. Die Antikorruptions-Staatsanwälte ermitteln wegen Betrug bei der Bukarester Krankenkasse durch Abrechnung von fiktiven medizinischen Dienstleistungen. Mehrere Beamte und Angestellte sollen unter dem Schutz der Führung der Bukarester und Nationalen Krankenkasse Hunderte medizinische Akten gefälscht haben. Der Schaden beziffert sich auf etwa 3 Millionen Euro. Am Donnerstag gab es Hausdurchsuchungen an den Sitzen einiger Bukarester Firmen und Einrichtungen, sowie bei verdächtigten Privatpersonen.



    Am Samstag beginnt in Rumänien das Internationale Musikfestival George Enescu“, eines der wichtigsten europäischen Kulturevents. Drei Wochen lang werden die Musikliebhaber von den besten Orchestern und Solisten der Welt verwöhnt. Die 23. Auflage des internationalen Musikfestivals findet zwischen dem 2. und dem 24. September in Bukarest und in weiteren sieben Städten in Rumänien statt. Ehrenpräsident ist der bekannte Dirigent Zubin Mehta; künstlerischer Leiter des Festivals ist mit Wladimir Jurowski ein weiterer namhafter Dirigent. Die Sender Radio România Muzical und Radio România Cultural des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden die Konzerte im Rahmen des Festivals live übertragen. Das Internationale Musikfestival George Enescu“ wurde 1958 ins Leben gerufen, drei Jahre nach dem Tod des großen rumänischen Komponisten. 1971 stellte das kommunistische Regime das Festival ein, aber nach dem Fall des Kommunismus wurde das Musikfestival wiederaufgenommen und findet alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft der rumänischen Präsidentschaft statt.



    WETTER: Es bleibt sommerlich warm in Rumänien, vor allem im Süden und im Osten des Landes. Der Himmel ist vorwiegend heiter, mit gelegentlichen Bewölkungen im Norden, in der Landesmitte und im Gebirge, wo Regenschauer und Gewitter gemeldet werden. Die THT liegen zw 25 und 31 Grad C.

  • Nachrichten 01.09.2017

    Nachrichten 01.09.2017

    In Bukarest haben die zwei Parlamentskammern am Freitag ihre ordentliche Sitzungsperiode nach den Sommerferien wiederaufgenommen. Zu den Prioritäten der Legislative gehören Gesetzentwürfe, die von Parlamentariern selbst eingebracht wurden sowie Projekte und Verordnungen der Regierung. Dazu gehören die Änderung des Rentengesetzes, das Gesetzespaket über die Justiz und die Gründung des Souveränen Entwicklungs-und Investitions-Fonds.



    Der sozialdemokratische Ministerpräsident, Mihai Tudose, wird am Montag im Rahmen der sogenannten “Stunde des Premiers den Parlamentsmitgliedern Rede und Antwort stehen. Dabei wird es in diesem Fall um die ökonomische Situation des Landes gehen. Die Entscheidung traf der Ständige Vorstand der Abgeordnetenkammer auf Antrag der National-liberalen PNL, der größten Partei aus der Opposition. Es gebe Befürchtungen, dass Rumänien demnächst in eine Wirtschaftskrise wie der von 2009 schlittern könnte, behaupten Vertreter der Liberalen. Der PSD-Chef Liviu Dragnea, der auch Vorsitzender der Abgeordnetenkammer ist, erklärte indes, die Wirtschaft sei vor keine besonderen Probleme gestellt.



    Der Vorsitzende der Nationalen Krankenkasse Rumäniens, Marian Burcea, ist am Freitag von Antikorruptionstaatsanwälten festgenommen worden. Er wird der Verwicklung in illegale Abrechnungen von medizinischen Dienstleistungen bezichtigt. Gleich nach seiner Festnahme wurde Marian Burcea aus seinem Amt entlassen. Im selben Verfahren wurden weitere 13 Verdächtige festgenommen. Die Antikorruptions-Staatsanwälte ermitteln wegen Betrug bei der Bukarester Krankenkasse durch Abrechnung von fiktiven medizinischen Dienstleistungen. Mehrere Beamte und Angestellte sollen unter dem Schutz der Führung der Bukarester und Nationalen Krankenkasse Hunderte medizinische Akten gefälscht haben. Der Schaden beziffert sich auf etwa 3 Millionen Euro. Am Donnerstag gab es Hausdurchsuchungen an den Sitzen einiger Bukarester Firmen und Einrichtungen, sowie bei verdächtigten Privatpersonen.



    Am Samstag, dem 2. September, beginnt das Internationale Musikfestival George Enescu“, eines der wichtigsten europäischen Kulturevents. Drei Wochen lang werden die Musikliebhaber von den besten Orchestern und Solisten der Welt verwöhnt. Die 23. Auflage des internationalen Musikfestivals findet zwischen dem 2. und dem 24. September in Bukarest und in weiteren sieben Städten in Rumänien statt. Ehrenpräsident ist der bekannte Dirigent Zubin Mehta; künstlerischer Leiter des Festivals ist mit Wladimir Jurowski ein weiterer namhafter Dirigent. Er wird auch beim Eröffnungskonzert die London Philharmonic Orchestra leiten, die George Enescus Oper Oedipe“ als Konzertstück aufführen wird. Die Sender Radio România Muzical und Radio România Cultural des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden die Konzerte im Rahmen des Festivals live übertragen. Das Internationale Musikfestival George Enescu“ wurde 1958 ins Leben gerufen, drei Jahre nach dem Tod des großen rumänischen Komponisten. 1971 stellte das kommunistische Regime das Festival ein, aber nach dem Fall des Kommunismus wurde das Musikfestival wiederaufgenommen und findet alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft der rumänischen Präsidentschaft statt.

  • Nachrichten 05.04.2017

    Nachrichten 05.04.2017

    BUKAREST: Der rumänische Justizminister, Tudorel Toader, hat am Mittwoch bekanntgegeben, das Gesetzesprojekt über die Anpassung der Normen des Strafgesetzbuches und der Strafproze‎ßordnung zu den Entscheidungen des Verfassungsgerichts werde nächste Woche dem Parlament zu Debatte vorgelegt. Dabei präzisierte Toader, dass das Projekt keine Abgrenzung des Amtsmissbrauches statuiert. Die partielle Entkriminalisierung des Amtsmissbrauchs durch die Einführung einer Grenze von etwa 45.000 Euro, unter welcher der Amtsmissbrauch nicht als Straftat gelten sollte, war in der berühmt-berüchtigten Eilverordnung Nr. 13 vom 31. Januar enthalten. Die umstrittene, inzwischen annulierte Eilverordnung, hat für die grö‎ßten Protestdemonstrationen im postkommunistischen Rumänien gesorgt.



    BUKAREST: Der ehemalige Leiter der Rumänischen Krankenkasse (CNAS), Lucian Duţă, ist wegen mutma‎ßlicher Bestechungsannahme unter Gerichtskontrolle gestellt worden. Laut der Antikorruptionsstaatsanwälte soll Lucian Duţă insgesamt über 8 Millionen Euro von Vertretern mehrerer Unternehmen bekommen haben. Als Gegenleistung soll Duţă mehrere Verträge über das einheitliche IT-System und über die Einführung der elekronischen Gesundheitskarte unterzeichnet haben. Binnen 10 Tagen mu‎ß der ehemalige Leiter der Rumänischen Krankenkasse eine Kaution von etwa 1 Million Euro hinterlegen; ansonsten könnte die Gerichtskontrolle mit einer härteren Ma‎ßnahme ersetzt werden.

  • Abgeordnetenkammer nimmt Änderungen am Steuergesetz vor

    Abgeordnetenkammer nimmt Änderungen am Steuergesetz vor

    Zahlreiche Menschen im Rentenalter leben in Rumänien trotz lebenslanger Arbeit unter der Armutsgrenze. Am Donnerstag haben die Abgerordneten zwei Änderungen am Steuergesetz vorgenonnem, die die Abschaffung der Beitragszahlungen an die Krankenkasse für Rentner sowie die Abschaffung der Einkommensteuer auf alle Renten unter 2.000 Lei (umgerechnet rund 450 Euro) ermöglichen. Die Beitragszahlungen an die Krankenkasse sollen infolgedessen aus dem Staatshaushalt werden. Wir haben die sozial-demokratische Abgeordnete Rovana Plumb um Einzelheiten gebeten: 5.200.000 Rentner werden von nun an keine Beitragszahlungen an die Krankenkasse mehr zahlen und im Fall von 4 Millionen Rentnern wird die 16%-Einkommensteuer abgeschafft.”



    Fürsprecher der neuen Ma‎ßnahmen waren auch die Partei Volksbewegung und die Liberalen aus der Opposition. Die letzteren haben zudem einen Gesetzentwurf ingebracht, laut dem die Abschaffung der Einkommensteuer bei allen Renten umgesetzt werden soll. Die Technokratenregierung des ehemaligen Premiers Dacian Cioloş war mit der Abschaffung der Einkommensteuer nicht einverstanden, da sie das Budgetdefizit vertiefen könnte. Ein Erwerbstätiger muss in Rumänien drei Rentner versorgen, rechtfertigte das Expertenkabinett den Beschluss über die Steuerpflicht in Rumänien. Derselben Befürchtung verleiht jetzt die die Union Rettet Rumänien. Der sich in der opposition befindende Verband hat gegen die Ma‎ßnahme der regierenden sozial-demokratischen Partei gestimmt. Die Sozial-Demokraten hätten die realen Auswirkungen dieser Ma‎ßnahmen auf dem Staatshaushalt nicht erwogen, sagt Manuel Costescu: “Ohne eine allgemeine Diskussion über die Effekte dieser Ma‎ßnahmen für den Staatshaushalt können wir dessen nicht sicher sein, dass sie den Etat nicht deutlich gefährden.”



    Die regierende Koalition der Sozial-Demokraten PSD und der Allianz der Demokraten und Liberalen ALDE hatte im Wahlkampf ebenfalls versprochen, den Mindestlohn um 16%, also auf 1.450 Lei zu erhöhen. Selbst wenn die Ma‎ßnahme umgesetzt wird, würde der Mindestlohn in Rumänien mit rund 320 Euro zu den niedrigsten europaweit bleiben. Vertreter der Gewerkschaften haben die Absicht der neuen Exekutive bereits begrü‎ßt, die Arbeitgeberverbände brachten hingegen ihr Bedenken zum Audruck. Der Leiter des Gewerkschaftsbundes Bogdan Hossu: Aus unserer Sicht ist es erfreulich, dass die Koalition PSD-ALDE unseren Vorschlag angenommen hat, den Mindestlohn auf 1.450 Lei zu erhöhen. Im September 2016 hatten wir uns für eine Lohnerhöhung im direkten Verhältnis mit dem Beruf ausgedrückt. Heute werden Angestellten mit Hochschulabschluss den Mindestlohn bezahlt”. Die Lohnerhöhungen und die Abschaffung von Steuern zählen zu den Ma‎ßnahmen der neuen Regierung in Bukarest, die dazu führen sollen, dass alle Bürger das Wirtschaftswachstum des Landes zu spüren bekommen. Die Opposition und der Staatschaf Klaus Iohannis fordern jedoch konkrete Erklärungen darüber, wie das Haushaltsdefizit auch in Zukunft unter der 3%-Grenze gedrückt wird.


  • Gesundheitswesen: Regierung kündigt erstes Reformpaket an

    Gesundheitswesen: Regierung kündigt erstes Reformpaket an

    Bereits vor Wochen hatte Rumäniens Gesundheitsministerium mehrere Maßnahmen zur Behebung wichtiger Probleme aus dem Gesundheitssektor angekündigt. Am Montag wurden die Hauptaspekte der Landesstrategie für Humanressourcen im Gesundheitswesen für den Zeitraum 2014-2020 vorgestellt: angemessene Entlohnung, gute Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten zur beruflichen Fortbildung. Die Behörden wollen innerhalb der kommenden vier Jahre die Abwanderung der Ärzte ins Ausland drastisch senken. Der Fachkräftemangel des Sektors wird allmählich zum hausgemachten Problem.



    Indes hat das Ministerium das erste Landesverzeichnis der Hörtests für Neugeborene präsentiert. Das Verzeichnis ist zurzeit Teil eines Pilotprojekts in drei Bukarester Geburtskliniken, soll aber nächstes Jahr flächendeckend zur Anwendung kommen. Ab 2017 sollen alle Neugeborenen in den staatlichen Krankenhäusern noch auf der Geburtsstation einem sogenannten Hörscreening unterzogen werden. Das sagte am Dienstag Gesundheitsminister Vlad Voiculescu.



    Wir haben ein einheitliches Verfahren für Neugeborenen-Hörtests verfasst, das durch Ministerialverordnung zur Anwendung kommt. Alle Personen, die dem Hörscreening unterzogen wurden, werden automatisch in ein elektronisches Landesverzeichnis für Hörscreenings eingetragen. So werden wir von nun an ein klares Lagebild der Hörgeschädigten haben. Als Folge werden wir ein Jahr nach Einführung des Verzeichnisses endlich wissen wieviele hörgeschädigte Personen es in Rumänien gibt.



    Landesweit wird es 335 Geräte für Hörscreenings geben, für deren Erwerb sollen Anfang kommenden Jahres die Ausschreibungsverfahren anlaufen. In Rumänien haben derzeit 600 von circa 200.000 Neugeborenen im Jahr Hörbeschwerden. Der Gesundheitsminister hat auch von der beabsichtigten Wiedereinführung eines Lehrstuhls für Audiologie gesprochen.



    Voiculescu versprach ferner eine baldige Zusammenarbeit zwischen der Landesagentur für Transplante und dem Gesundheitsministerium. Dabei soll der Mechanismus zur Vergabe der Organe transparent gestaltet werden sowie geltendes Recht zur Anwendung kommen. Das Landestransplantverzeichnis würde zwar funktionieren, allerdings nicht so wie es sollte“, so der Gesundheitsminister. Ende vergangenen Monats hatte ein Kontrollgremium des Gesundheitsministeriums schwerwiegende Mängel und subjektiv angewandte Kriterien bei der Genehmigung und Prioritätenbestimmung der Organtransplante aufgedeckt. Voiculescu hatte damals öffentlich erklärt, dass es keine klaren Kriterien und Verfahren für die Vergabe der Organe gebe, sowie keine korrellierten Wartelisten auf Landesebene für jedes spezifische Organ. Die Patienten auf den Wartelisten hätten oftmals nicht die gleichen Chancen auf einen Transplant, außerdem würde geltendes Recht nicht angewandt.



    Das Gesundheitsministerium und die Nationale Krankenkasse haben derweil Beratungen mit den Vertretern der Ärzte und Patienten über die Funktionsweise der elektronischen Patientenakte, die ab dem 18. November bindend ist. Diesmal müssen die Ärzte die Daten von Patienten in die Datenbank der Krankenkasse eingeben, einschließlich ihrer Krankengeschichte.