Tag: Landwirtschaft

  • Nachrichten 28.09.2021

    Nachrichten 28.09.2021

    — Beginnend mit dem heutigen Dienstag wird in Rumänien die dritte Corona-Impfdosis verabreicht. Das Land befindet sich in der vierten Pandemie-Welle, die Zahl der Infektionen und Krankenhauseinweisungen nimmt stark zunimmt. Am Dienstag meldeten die Behörden fast 11.049 neue Corona-Infektionsfälle und über 208 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Etwa 11.400 Kranke befinden sich in Krankenhäusern, darunter 306 Kinder. 1.267 Intensivbetten sind belegt. In etwa 600 Ortschaften liegt die kumulative Corona-Infektionsrate für 14 Tage über 3 je tausend Einwohner. Die höchste Inzidenzrate, mehr als acht je Tausend, ist in zwei Ortschaften im Kreis Ilfov, in der Umgebung der Landeshauptstadt Bukarest, und im südrumänischen Landkreis Prahova zu verzeichnen. In der westrumänischen Stadt Timișoara und vier weiteren Gro‎ßstädten des Landes kommen auf tausend Einwohner sieben bis acht Fälle, in Bukarest sind es nahezu fünf.




    – Der liberale Adrian Oros kündigte am heutigen Dienstag in Bukarest seinen Rücktritt als Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung an. Er erklärte, dass die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie nie eine Priorität für den Premierminister Florin Cîțu waren. Ferner sagte er, dass der Haushalt des Ministeriums für 2021 60 % des Haushaltsvollzugs des Vorjahres ausmache, was sich auf die laufenden Programme auswirkt, und dass die Landwirtschaft bei der Haushaltsbereinigung nur einen geringen Betrag erhalten habe. Gleichzeitig wäre kein grö‎ßeres Projekt für die Landwirtschaft in den Nationen Aufbau- und Resilienz-Plan aufgenommen worden. Adrian Oros war der einzige Minister der derzeitigen Exekutive, der den Widersacher des Premierministers für das Amt des Parteivorsitzenden, Ludovic Orban unterstützte. Die Wahl gewann am vergangenen Sonnabend Ministerpräsident Florin Cîțu, der den Liberalen in den nächsten vier Jahren vorstehen wird. Die Partei USR-PLUS verlie‎ß die mitte-rechtsorientierte Regierungskoalition, der auch der Ungarn-Verband angehört. Die USR-PLUS zog Anfang September ihre Minister aus dem Kabinett ab und stellte im Parlament einen Misstrauensantrag gegen die Regierung. Sie weigert sich, in die Regierung zurückzukehren, solange Florin Cîțu Premierminister bleibt.




    – Das rumänische Verfassungsgericht hat heute den Antrag des liberalen Premierministers Florin Cîțu bezüglich eines Rechtskonflikts zwischen dem Parlament und der Regierung im Kontext des Misstrauensantrags der USR-PLUS zugelassen. Der Misstrauensantrag wurde vom ehemaligen Regierungspartner, der Partei USR-PLUS, und der ultranationalistischen Partei AUR eingereicht. Der Ministerpräsident bemängelte Verfahrensfehler. Die USR-PLUS kündigte an, gemeinsam mit der AUR einen neuen Misstrauensantrag gegen Premierminister Florin Cîțu einzureichen, falls das Verfassungsgericht das Verfahren zur Einreichung des aktuellen Antrags für nicht verfassungskonform erklärt. Der Ungarn-Verband, der an der Seit der Liberalen an der Regierung beteiligt ist, forderte hingegen die schnellstmögliche Wiederaufnahme der Regierungskoalition, um die politische Krise zu überwinden. Die oppositionelle Sozialdemokratische Partei brachte heute ihrerseits einen Misstrauensantrag gegen die Cîțu-Regierung ein.




    – Die Giftwolke, die nach dem Ausbruch des Vulkans auf der spanischen Kanareninsel Las Palmas in die Atmosphäre gelangte, hat Rumänien erreicht. Partikel, die Schwefeldioxid und andere chemische Verbindungen enthalten, sind über den westlichen Landesteil eingedrungen. Da sich die Giftwolke in gro‎ßer Höhe befinde, werde sie keine Auswirkungen auf die Luftqualität auf der Erde haben, sage Experten.




    Wetter — Im Vergleich zu den vergangenen Tagen ist es in Rumänien kalt, vorwiegend im Süden, Osten und in der Landesmitte. Schauer sind im Westen, in der Mitte und örtlich im Süden möglich. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 13 und 22 Grad Celsius liegen. Kühl bei bedeckten Himmel ist es auch in Bukarest, wo die Höchsttemperatur 17 Grad erreicht.

  • Legal gerodet: Rumäniens Niemandswälder

    Legal gerodet: Rumäniens Niemandswälder

    Viele der relativ jungen Wälder Rumäniens werden legal gerodet, weil sie in den letzten Jahrzehnten auf unbewirtschaftetem Grasland entstanden sind. Rechtlich gesehen werden diese Grundstücke nicht als Wälder betrachtet, da sie nicht Teil des nationalen Waldfonds sind. Sie haben somit einen unsicheren Status und sind in Gefahr, beschädigt oder sogar komplett zerstört zu werden. Dies wird auch durch die derzeitige Politik gefördert, die Nicht-Waldbesitzer gegenüber Waldbesitzern mehrfach begünstigt. Diese Wälder auf Grasland werden Niemandswälder genannt und machen 7% der bewaldeten Fläche Rumäniens aus. Radu Melu, nationaler Leiter der Forstabteilung des World Wide Fund Rumänien, erklärte:



    Die Niemandswälder machen 500.000 Hektar aus, laut der nationalen Waldinventur, von dort stammen die Daten, es sind offizielle Daten, 500.000 Hektar, die außerhalb des Forstfonds gewachsen sind. Denn diese Ländereien wurden nicht genutzt, sie wurden nicht bewirtschaftet. Und so haben die Wälder die Gebiete eingenommen, die einst, vor langer Zeit, gerodet wurden, um das landwirtschaftliche Gebiet zu entwickeln.



    Während in Rumänien Aufforstungskampagnen durchgeführt werden, erhalten die Besitzer dieser Flächen, auf denen junge Bäume gewachsen sind, vom Staat Ausgleichszahlungen für die Wiesenpflege, was automatisch die Rodung dieser Wälder nach sich zieht. Die Abholzung hinterlässt ein Gebiet voller Stümpfe und ohne Gras. Und Tatsache ist, dass diese Wiesen nicht gepflegt werden. Wir haben es einfach mit einem Wald zu tun, der in ein unkultiviertes Gebiet verwandelt wurde, voller Stümpfe und ohne Gras, wobei das Holz oft verrottet. Radu Melu, der Leiter der Forstabteilung des World Wide Fund Rumänien, meinte Folgendes über die Gebiete, in denen diese Wälder vorkommen, und ihre Bedeutung:



    In den hügeligen und bergigen Gebieten haben wir eine ganze Reihe von Wäldern außerhalb des Waldfonds, die besonders wichtig sind. Ich möchte hier zum Beispiel die Auwälder hervorheben, jene Waldreihen auf beiden Seiten des Flusses, die nicht wie Wälder aussehen oder wirken. Sie sehen so aus, wie Streifen, aber sie sind extrem wichtig für die Wasserqualität, und in Zukunft wird derjenige, der Wasser hat, reich sein. Wir müssen also gut auf diese sehr wichtige Ressource aufpassen.



    Rumänien fehlt eine klare nationale Strategie, die Forst-, Landwirtschafts- und Umweltziele in Einklang bringt. Derzeit zahlt der rumänische Staat sowohl für die Rodung von Niemandswäldern als auch für die Wiederaufforstung anderer leerer landwirtschaftlicher Flächen.

    Audiobeitrag hören:



  • Umweltverein setzt sich für Bauernsaatgut ein

    Umweltverein setzt sich für Bauernsaatgut ein

    Der Verein Eco Ruralis veröffentlichte Anfang März den 9. Katalog für bäuerliches Saatgut. Mehr als 100 Saatgutsorten von 47 Gemüsearten, Gewürzpflanzen und Heilpflanzen sind im Katalog enthalten. Darüber hinaus bietet der Katalog Informationen über die Aussaat, den Anbau und die Ernte von Gemüse und Pflanzen sowie über das entsprechende Lagern von Saatgut. Der Katalog enthält auch Empfehlungen über mögliche günstige Assoziationen von Pflanzen, die sich die Kunden in ihrem Garten wünschen könnten. Raluca Dan, die Vertreterin des Vereins Eco Ruralis, erzählte uns über die Anfänge der Initiative über die alljährliche Herausgabe und Verteilung eines Katalogs, das dem bäuerlichen Saatgut gewidmet ist:



    Der Austausch von Saatgut ist ein ganz natürliches Verfahren in ländlichen Gemeinschaften. Wir förderten diesen Saatgutaustausch innerhalb unseres Vereins, bei den Treffen unserer Mitglieder. Wir stellten fest, dass die Menschen ein gro‎ßes Interesse dafür zeigten, also beschlossen wir, den Austausch sichtbar zu machen, ihn besser zu strukturieren. Daher veröffentlichten wir vor 9 Jahren den ersten Katalog für bäuerliches Saatgut. Damals war die Nachfrage nicht so gro‎ß, heute verteilen wir viel mehr Kataloge.“




    Fast 10 Jahre sind seit dem Start dieser Initiative vergangen. Mittlerweile intensivierte sich der Austausch — das bestätigte Raluca Dan, Vertreterin von Eco Ruralis:



    Das Interesse für bäuerliches Saatgut hat zugenommen. Anfänglich verteilten wir kostenlos Saatgut an einige Hundert Bauernfamilien. In der Zwischenzeit ist unsere Kundschaft auf bis zu 5000 Bauern und Stadtgärtner in Rumänien und der Republik Moldau gestiegen. Das ist nur ein Teil der Geschichte. Andererseits enthält jetzt der Katalog viel mehr Saatgut- und Pflanzengutsorten. Wir verteilen derzeit 47 Gemüsearten, Gewürz- und Heilpflanzen und 124 Sorten. Darüber hinaus beteiligen sich immer mehr Bauern an der Erhaltung und Vermehrung von Bauernsaatgut. Die Verteilung widerspiegelt das, was in der Gesellschaft derzeit vor sich geht. Die Menschen wünschen sich, lokales, bäuerliches, zunehmend gesundes Saatgut anzubauen. Sie wünschen sich produktive, widerstandsfähige Sorten. Sie wünschen sich, selbständig Nahrung zu produzieren. Wenn wir über bäuerliches Saatgut sprechen, meinen wir traditionelles, lokal gesätes Saatgut, das seit mehreren hundert Jahren besteht und von einer Generation auf die andere übertragen wurde. Saatgut, das in verschiedenen Regionen des Landes angebaut wurde und sich an den örtlichen Umweltbedingungen sowie an den von den Bauern eingesetzten Methoden angepasst hat. Wir sprechen also von einem hochqualitativen Saatgut, das schmackhaftes Gemüse wachsen lässt — so wie die Menschen es sich wünschen.“




    Bäuerliches Saatgut wird Jahr für Jahr verteilt, dank der harten Arbeit der 30 Mitglieder des Vereins Eco Ruralis, die ihre Arbeit überall im Land gewissenhaft machen. Die Aktion ist Teil des Programms Eco Ruralis in Bezug auf das Recht auf Saatgut, das Recht auf den Anbau, die Vermehrung, den Austausch und den Verkauf von Saatgut aus dem Eigenbetrieb.

  • Nachrichten 02.01.2021

    Nachrichten 02.01.2021

    In den letzten 24 Stunden sind fast 1.200 neue Fälle von SARS-CoV-2 Infektionen registriert worden – allerdings nach nur 4.400 Tests. Die meisten neuen Infektionsfälle wurden in Bukarest registriert. Auch 78 Corona-Tote wurden gemeldet, wobei die Zahl der Opfer seit Beginn der Pandemie bei fast 16.000 angekommen ist.

    Fast 12.000 Menschen in Rumänien wurden geimpft. Seit dem Start der Kampagne am 27. Dezember gab es in weniger als 30 Fällen geringfügige Nebenwirkungen. Die Behörden haben erneut dazu aufgerufen, sich aus offiziellen Quellen über die COVID-Impfkampagne zu informieren und haben auf die Verbreitung von Fake News zu diesem Thema aufmerksam gemacht.


    Die Zahl der SARS CoV-2-Infektionen hat weltweit inzwischen 84,4 Millionen überschritten. Mehr als 1,8 Millionen Menschen sind an Covid-19 gestorben.



    Die Getreideproduktion Rumäniens ist im vergangenen Jahr aufgrund der extremen Trockenheit, die einige landwirtschaftliche Gebiete im Land betroffen hat, im Vergleich zu 2019 um fast die Hälfte zurückgegangen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden etwas mehr als 17 Millionen Tonnen geerntet, im Vergleich zu 30 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Der grö‎ßte Rückgang wurde bei Mais verzeichnet, etwa 45 %, und ein Rückgang von fast 41 % wurde bei Weizen verzeichnet. Nur bei Roggen fiel die Ernte um 26 % höher aus als im Vorjahr.



    Rumänen, die bisher im Ausland gearbeitet haben und zurückkehren wollen, können über die Finanzierungslinie “Unterstützung für die Ansiedlung von Junglandwirten” europäische Mittel in Höhe von 40.000 oder 50.000 Euro für landwirtschaftliche Betriebe im Land erhalten. Die Agentur für die Finanzierung von Investitionen im ländlichen Raum hält offiziell einen neuen Aufruf für Projekte zwischen dem 4. Januar und dem 4. Mai ab. Die finanzielle Ausstattung für diesen Aufruf beträgt 20 Millionen Euro.



    In Rumänien befindet sich die von einer Gruppe von Spezialisten entwickelte Strategie zur Digitalisierung des Bildungswesens noch bis zum 15. Februar in der öffentlichen Konsultation. Ziel ist es, dass 90 % der rumänischen Bevölkerung in der Lage sind, mit Computern auf einem durchschnittlichen Niveau zu arbeiten. Zudem sollten alle Bildungseinheiten in Rumänien mit Infrastruktur und technologischen Ressourcen ausgestattet werden, die an die ständigen Veränderungen angepasst sind.



    Die rumänische Regierung informiert im Internet zu den Veränderungen in den Beziehungen zu Gro‎ßbritannien, das ab dem 1. Januar 2021 nicht mehr Teil der Europäischen Union ist. Einige der wichtigsten und kostspieligsten Änderungen betreffen Europäer, die von nun an in Gro‎ßbritannien arbeiten oder studieren wollen. Wer in Gro‎ßbritannien arbeiten will, muss ein Visum beantragen, das kostenpflichtig ist und auf der Grundlage eines Punktesystems erteilt wird. Relevant sind dabei Jobangebote anerkannter britischer Unternehmen, ein Jahresgehalt von mindestens 25.600 ­£ und gute Englischkenntnisse. Rumänische und andere europäische Studenten, die ab dem nächsten akademischen Jahr in Gro‎ßbritannien studieren wollen, werden ebenfalls ein Visum benötigen, und die Studiengebühren werden erheblich höher sein. Bis letztes Jahr zahlten europäische Studenten die gleichen Studiengebühren wie ihre britischen Kommilitonen und hatten Zugang zu Bankkrediten, um ihr Studium zu finanzieren. Bürger der Europäischen Union, die das Vereinigte Königreich zu touristischen Zwecken besuchen wollen, benötigen jedoch kein Visum, wenn ihr Aufenthalt nicht länger als 6 Monate ist. Personen mit strafrechtlichen Verurteilungen von mehr als einem Jahr Gefängnis kann die Einreise in das Vereinigte Königreich verweigert werden.







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  • Neues Museum thematisiert Zwangskollektivierung der Landwirtschaft

    Neues Museum thematisiert Zwangskollektivierung der Landwirtschaft

    Im Jahr 1951 wurden 80.000 Bauern eingekerkert oder zu Zwangsarbeit an den berüchtigten Donau-Schwarzmeer-Kanal geschickt, weil sie den Beitritt in die Genossenschaften verweigerten. Insgesamt wurden 800.000 Bauern in kommunistische Gefängnisse eingesperrt, weil sie ihr Land nicht freiwillig aufgaben. Nach 13 Jahren der Zwangskollektivierung, in denen Propaganda und Terror Hand in Hand gingen, konnte die Kommunistische Partei die Kollektivierung der Landwirtschaft in Rumänien als abgeschlossen erklären. Das Ereignis wurde im Rahmen einer Sondersitzung der Gro‎ßen Nationalversammlung gefeiert. Sie fand zwischen dem 27. und 30. April 1962 statt. 11.000 Bauern nahmen daran teil. Die damaligen kommunistischen Führer erklärten, der Sozialismus habe sich in der Volksrepublik Rumänien endgültig durchgesetzt.



    Im Dorf Tămăşeni im Bezirk Neamţ wurde zur Erinnerung an diese Ereignisse ein Museum eröffnet. Es stellt typische Gegenstände bäuerlicher Haushalte aus den 1950er Jahren aus. Iulian Bulai, der Projektleiter, erzählte Radio Rumänien davon:



    Heute eröffnen wir die ersten drei Räume des Museums der Kollektivierung. Seit eh und je fragen wir uns schon, warum die Landwirtschaft in Rumänien im Chaos versinkt, warum sich die Menschen nicht wie in anderen Ländern um den öffentlichen Raum kümmern, warum es ein solches Entwicklungsgefälle zwischen ländlichen und städtischen Gebieten in Rumänien gibt und warum es einen solchen Unterschied zwischen den ländlichen Gebieten in Rumänien und dem Westen gibt. Ich habe versucht, diese Fragen zu beantworten. Eine Antwort, die ich fand, war die Kollektivierung. Als soziales und politisches Phänomen wirkte sie sich irreversibel auf das rumänische Dorf aus, in dem Sinne, dass die Beschlagnahmung von Privateigentum zu dem führte, was wir heute auf dem Land sehen — ein enormes Ausma‎ß an Unterentwicklung, das man in westlichen Ländern nicht findet. Bei dem Versuch, diese Fragen zu beantworten, die sich auch auf meine Familiengeschichte beziehen, die ebenfalls von Kollektivierung betroffen wurde, verstand ich, dass wir uns Fragen stellen müssen, um uns selbst besser kennen zu lernen. Wir müssen uns das Drama vor Augen führen, das Millionen von Rumänen während der Kollektivierung in den 1950er Jahren betroffen hat. Ich musste dieses Museum errichten, um die soziale und anthropologische Realität der Gegenwart widerzuspiegeln.“




    Iulian Bulai lie‎ß den Haushalt seiner Gro‎ßeltern in ein Museum verwandeln. Wir fragten ihn, was es dort vorerst zu sehen gebe.



    Wir haben zwei Häuser und einen Anbau. Dies ist ein typischer moldauischer Haushalt, den es seit 100 Jahren gibt und die Kollektivierung durchmachte. Dies ist das Haus meiner Vorfahren, die diesen Prozess in den 1950er Jahren durchliefen. Ihnen wurde das Land, die Werkzeuge, die Mühlen konfisziert. Dieses Haus zeugt von der Geschichte einer Familie, deren Leben von der Kommunistischen Partei entführt wurde, deren Häuser konfisziert und einige von ihnen in Dorfläden verwandelt wurden, wie es hier zwischen 1950 und 1992 geschah, als es an die Familie zurückgegeben wurde. Das ist ein Symbol, das viele Rumänen noch immer erkennen können, denn Millionen von Rumänen ging es ähnlich.“




    Iulian Bulai fuhr fort, das Museum zu beschreiben:



    Dieses Museum stützt sich nur in geringem Ma‎ße auf Gegenstände, die früher meinem Gro‎ßvater gehörten. Diese zeigen zwar, wo wir als ländliche Gesellschaft stehen, die seit den 1950er Jahren, also seit etwa 70 Jahren, sich kaum verändert hat. Doch diese Gegenstände sind nicht der Kern des Museums. Es basiert vielmehr auf Installationen, die Geschichten erzählen und eine wissenschaftliche Sicht auf dieses Phänomen vermitteln. Wir haben aber auch einige Objekte, die eine Geschichte erzählen, landwirtschaftliche Geräte, die hier verblieben sind, seit ich den Haushalt geerbt habe, und die ich in den 17 oder 18 Ausstellungsräumen des Museums ausstellen werde.“




    Iulian Bulai startete diese Initiative aus der Zuversicht heraus, dass sich die Dinge ändern könnten:



    Wir werden uns nur dann als Volk im heutigen Rumänien verstehen können, wenn wir der Vergangenheit aufrichtig entgegentreten und unsere wahren Geschichten erzählen. Auf diese Weise werden wir in der Lage sein, einige traurige Momente unserer Geschichte zu überwinden. Bis jetzt waren wir nicht in der Lage, den Kommunismus in irgendeiner Hinsicht positiv zu deuten und somit eine heilende Wirkung zu erlangen. Da viele Orte der Kultur schlie‎ßen, eröffnen wir einen weiteren. Ich glaube, dies ist ein guter Ausgangspunkt für eine allgemeine Haltung, die wir in diesen schwierigen Zeiten von einem zum anderen weitergeben können.“




    Das Museum soll künftig noch wachsen und die Besucherräume werden erweitert. Auch Veranstaltungen sollen hier stattfinden, sobald es möglich sein wird. Dadurch werden die Gäste die Möglichkeit haben, mit der Vergangenheit in Kontakt zu kommen.

  • Kiwi, Pawpaw, Jojoba: exotische Früchte in Rumänien angebaut

    Kiwi, Pawpaw, Jojoba: exotische Früchte in Rumänien angebaut

    Exotische Früchte sind reich an Vitaminen und widerstandsfähig gegen Temperaturschwankungen und Schädlinge. Demnach sind sie besonders geeignet für den organisch-biologischen Anbau. Sie wären also auch für die Landwirte in Rumänien eine denkbare Alternative.



    Florin Stănică ist Professor für Baumzucht an der Universität für Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin in Bukarest. Die Geschichte geht auf das Jahr 1992 zurück, als eine Gruppe von der Universität durch ein Tempus-Förderprogramm eine Studienreise nach Italien unternahm. Die Vertreter der Bukarester Universität besuchten die Universität in Perugia. Dort hatten sie die Gelegenheit, die Kiwi-Frucht näher kennenzulernen. Sie stellten fest, dass die Zuchtbedingungen ähnlich waren zu den Zuchtbedingungen der Pfirsichbäume. Sie kamen somit auf die Idee, Kiwi-Früchte in Ostrov am Donauufer anzubauen. Dort seien die Zuchtbedingungen am günstigsten für Pfirsichbäume wie auch für Weinreben. Folglich auch für die Zucht von Kiwi-Früchten — überlegten die Fachleute. Mehr Einzelheiten dazu brachte Florin Stănică:



    Gesagt, getan — im Frühjahr 1993 gründeten wir mit Hilfe des örtlichen Staatsunternehmens für Landwirtschaft eine Kiwi-Frucht-Plantage, die sich auf 2 Hektar erstreckte. Wir lie‎ßen aus Italien 1000 Stück einer hybriden Kiwi-Fruchtart nach Rumänien bringen — es handelte sich um die sogenannte kleinfruchtige Kiwi. Diese Kiwi-Fruchtart ist besonders frostbeständig, also kann sie auch in Pflaumen-Anbaugebieten gezüchtet werden. Seit 1993 untersuchen wir an der Universität für Gartenbauwirtschaft die Akklimatisierungsmöglichkeiten für Kiwi-früchte. Drei Kiwi-Fruchtarten interessierten uns für ihre Ernährungszwecke: die Kiwi-Frucht mit behaarter Schale, die gelbe Kiwi sowie die frostbeständige Kiwi-Sorte. In der Zwischenzeit lernten wir, Kiwi-Früchte zu vermehren, die richtige Technologie für ihre Zucht einzusetzen und letztendlich sogar zwei rumänische Kiwi-Sorten genehmigt zu bekommen — ein Ergebnis der rumänisch-italienischen Zusammenarbeit. Die zwei in Rumänien zugelassenen Sorten wurden bei der EU unter der Bezeichnung Vip Green und Vip Red registriert. Dabei handelt es sich um zwei frostbeständige Sorten, eine grüne und eine rote.“



    Seit fast 10 Jahren werden an der Universität Auswahlarbeiten durchgeführt, um grüne und gelbe Hybridsorten abzutrennen. Derzeit gibt es schon vier sehr interessante Fruchtauslesen, die gro‎ße, gut schmeckende Früchte anbieten. Professor Florin Stănică fügte Folgendes hinzu:



    Es gibt in Rumänien günstige Bedingungen für den Kiwi-Frucht-Anbau. Gro‎ße Früchte können tatsächlich nur in begrenzten Anbaugebieten angebaut werden, dort wo auch Pfirsichbäume gezüchtet werden können — also vor allem im Süden und Westen des Landes. Doch die widerstandsfähigeren Sorten können fast überall, in allen Baumzuchtgebieten in Rumänien gezüchtet werden. Die Züchter brauchen nur ein bisschen Mut.“




    Eine weitere von Professor Florin Stănică empfohlene Kiwi-Sorte wartet derzeit auf die Zulassung. Die Frucht hei‎ßt Simina“, und kann dort angebaut werden, wo die Temperaturen im Winter die Grenze von -25 Grad Celsius nicht überschreiten. Sie bedarf keiner speziellen Behandlung:



    In Italien lernte ich auch die Fruchtsorte Asimina Triloba kennen. Die exotische Frucht ist unter anderem auch als Indianerbanane bekannt, die Amerikaner nennen sie Pawpaw. Ich brachte die Fruchtsorte im Jahr 2000 nach Rumänien. Sie stammt aus dem Osten des nordamerikanischen Kontinents und ist besonders frostbeständig, hält Temperaturen von bis zu -25 Grad Celsius aus. Die Indianerbanane sieht viel mehr wie ein Mango oder eine Papaya aus. Der Geschmack der Pawpaw kann am ehesten als eine Mischung aus Mango, Ananas, Aprikose und Banane mit einem Hauch von Vanille beschrieben werden, wobei das Fruchtfleisch ähnlich weich und cremig ist wie das von herkömmlichen Bananen. Die Pawpaw ist eine besondere exotische Fruchtsorte. Sie muss auch nicht phyto-sanitär behandelt werden, denn die Frucht ist sehr widerstandsfähig. Und auch besonders schön, sie kann auch zu dekorativen Zwecken verwendet werden, denn sie hat gro‎ße Blätter und die Blüten sind auch sehr schön.“




    Wir erfuhren, dass die Indianerbananen viele Mineralien beinhalten. Sie haben auch einen hohen Gehalt an Kalium — nur die Guave sei reicher an Kalium als die Pawpaw. Die exotische Frucht gelangte zum ersten Mal in Rumänien im Jahr 1926. Eine Familie siebenbürgischer Auswanderer brachte sie aus Ohio nach Rumänien. Familie Suciu wohnte in der Ortschaft Pianu Nou, im Kreis Alba.



    Professor Stănică erwähnte eine weitere besondere exotische Frucht — die Jojoba, oder die Dobrudscha-Dattel.



    Diese exotische Frucht kommt in der Dobrudscha vor, bei Ostrov, in der Nähe der ehemaligen Burg Durostorum. Wir stie‎ßen auf die Dobrudscha-Dattel auch bei Jurilovca, an der Donau, oder in der Ortschaft Mahmudia, in der Nähe der Burg Saslovia. Diese Früchte scheinen in der Nähe ehemaliger römischer oder griechischer Siedlungen zu wachsen. Wir wissen, dass die Sorte zu Zeiten des Kaisers Octavius Augustus hergebracht wurde. Die hierzulande wachsenden Sträucher bekommen kleine sü‎ß-säuerliche Früchte, die aber nicht besonders schmecken.“




    Auch diese exotische Fruchtsorte ist besonders widerstandsfähig. Sie hält sowohl sehr hohe wie auch sehr niedrige Temperaturen aus. Zum Schluss bleibt uns demnach nichts anderes übrig, als die lokalen Züchter anzuregen, die geschmacksvollen und vitaminreichen Früchte auch hierzulande anzubauen.

  • 2020: Dürre und Unwetter

    2020: Dürre und Unwetter

    Das Jahr 2020 wird wegen der Dürre und der COVID-19-Pandemie ein atypisches landwirtschaftliches Jahr werden. Die Landwirtschaft wird nicht viel Geld in den Staatshaushalt einbringen. Verlieren werden Erzeuger, Landwirte und Händler gleicherma‎ßen — erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaften in der Lebensmittelindustrie, Dragoş Frumosu gegenüber Radio Rumänien. Ihm zufolge werden die Preise für Getreide, Futter, Fleisch und Backwaren steigen. Die EU-Länder werden versuchen, ihre Produktion für den eigenen Verbrauch zu schützen, und in diesem Zusammenhang ist es möglich, dass die Exporte bei bestimmten Produkten, die Rumänien importiert, verringert werden. Dragoş Frumosu glaubt, in diesem Fall sei eine bessere Selbstverwaltung die einzige Lösung. Es müsse eine staatliche Reserve für Grundprodukte geschaffen werden, um den Bedarf für ein Jahr, bis zur nächsten Ernte, sichern zu stellen — damit die Preise nicht steigen und über das Jahr keine Preisschwankungen stattfinden, fordert er. Gleichzeitig machte er die gesamte politische Klasse für die Situation verantwortlich, in der sich die rumänische Landwirtschaft jetzt befindet.



    Nicht nur die Dürre in diesem Frühling, sondern auch die Stürme und der Hagel, der letzten Wochen, haben die Ernte in mehreren Gebieten Rumäniens stark beeinträchtigt. Die Landwirte im Nordwesten des Landes melden hohe Verluste, insbesondere bei Gemüse- und Getreide, Obst und Wein. Auch die Imker klagen über Verluste. Sie forderten finanzielle Unterstützung von der Regierung, denn das Wetter hat ihre diesjährige Honigproduktion stark beeinträchtigt. Rumänien ist der 4. grö‎ßte Honigproduzent in Europa. Ihrerseits verlangen die Landwirte Investitionsprogramme von den Behörden, um die lokalen Erzeuger zu fördern. In einem offenen Brief weisen sie darauf hin, dass die rumänische Landwirtschaft vor dem Hintergrund der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise, die sich mit einer beispiellosen Dürre in den letzten 30 Jahren überschneidet, eine sehr schwierige Phase durchläuft.



    Sie schlagen eine Reihe von Ma‎ßnahmen vor, die unverzüglich zu ergreifen sind, welche hauptsächlich die finanzielle Unterstützung für Kleinbauern und die dringende Fortsetzung der Sanierungsarbeiten an den Bewässerungssystemen vorsehen. Letzte Woche erklärte Landwirtschaftsminister Adrian Oros, er beabsichtige, den Landwirten bis zum Herbst eine Entschädigung für die in Folge der Dürre erlittenen Verluste zu gewähren, deren Wert nach Abschluss der Bewertungen festgelegt werden soll. Am Dienstag gab nun Adrian Oros bekannt, dass sich nach den bisherigen Überprüfungen herausgestellt hat, dass das von der Dürre in Rumänien betroffene Gebiet mehr als 1/3, von den 3 Millionen Hektar, die im vergangenen Herbst gesäten wurden, umfasst. Kürzlich bestätigten die Analysten von Bloomberg, dass Rumänien und mehrere osteuropäische Länder von der schlimmsten Dürre des letzten Jahrhunderts betroffen sind.

  • Die Woche 27.03.–01.05.2020 im Überblick

    Die Woche 27.03.–01.05.2020 im Überblick

    Neue Militärverordnung zum stufenweise Ausstieg aus dem Lockdown



    Der Ausstieg aus dem Lockdown wird beginnend mit dem 15. Mai schrittweise erfolgen, kündigte Innenminister Marcel Vela an. Er teilte am Montag die jüngsten Entscheidungen der Behörden in Bukarest im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie mit. In einer neuen Militärverordnung, der mittlerweile 10., beziehen sich die Ma‎ßnahmen hauptsächlich auf Menschen über 65 Jahre, die vorsorglich bisher nur zwei Stunden ihre Wohnung verlassen durften. Sie konnten nur zwischen 11 und 13 Uhr zum Einkaufen, oder und Dringliches zu erledigen, nach Drau‎ßen gehen. Von nun an dürfen sie von 7–11 Uhr und von 19–22 Uhr das Haus verlassen. Die Gründe sind die gleichen geblieben: Zum Einkaufen, um die Grundbedürfnisse von Menschen und Haustieren zu decken; um aus gerechtfertigten Gründen einen Minderjährigen zu begleiten oder zu pflegen, Kranken- oder Behindertenpflege, im Falle des Todes eines Familienmitglieds; kurze Aufenthalte in der Nähe des Hauses/Haushalts, die sich auf individuelle körperliche Aktivität beziehen sowie für die Bedürfnisse der Haustiere. Der Innenminister kündigte ebenfalls die Verlängerung bis zum 15. Mai des Flugverbots von und nach 13 Staaten an.



    Die Aussetzung von Flügen nach Spanien und von Spanien musste ab dem 28. April um einen Zeitraum von 14 Tagen verlängert werden, da die bisherige Frist Anfang der Woche ablief, sagte der Minister und merkte an, dass die Aussetzung von Flügen nach Österreich, Belgien, der Schweiz, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich Gro‎ßbritannien und Nordirland, den Niederlanden, der Türkei und dem Iran, Italien, Frankreich und Deutschland bis einschlie‎ßlich zum 14. Mai verlängert wird.




    Ma‎ßnahmen zur Wiederankurbelung der rumänischen Wirtschaft




    Entscheidungsträger in Bukarest ergreifen Ma‎ßnahmen zur Wiederbelebung der von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Wirtschaft. Ein neu ins Leben gerufenes Förderprogramm soll die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Rumänien unterstützen. Für die KMU, die von dieser durch die Coronavirus-Pandemie hervorgerufenen Situation erheblich betroffen sind, wurde unter anderem das Programm IMM Invest konzipiert, das durch den Zugang zu staatlich garantierter Finanzierung Liquidität für laufende Geschäfte oder Investitionen bereitstellen soll.



    Ursprünglich am 17. April gestartet, aber genau zum Zeitpunkt der Eröffnung blockiert — nachdem das entsprechende Online-Portal Hunderttausende von Zugriffen pro Minute registriert hatte –, wurde die Anwendung des Programms IMM Invest Romania am 28. April in Betrieb genommen, wobei die Website vom Sondertelekommunikationsdienst betrieben wird. Von der ersten Stunde an bewarben sich fast 20.000 Unternehmer auf der Online-Plattform. Die Finanzierungskosten werden zu 100% vom Staat subventioniert, und die Beträge, die beantragt werden können, sind beträchtlich. Die Unternehmer können sich bis Ende des Jahres und bis zur Ausschöpfung der zugewiesenen Obergrenze von 15 Milliarden Lei (ca. 3 Milliarden Euro) bewerben. Das Programm wird von allen Parlamentsfraktionen unterstützt. Die Dringlichkeitsverordnung, die den Betrieb des Programms IMM Invest regelt, wurde am Dienstag im Senat als Oberkammer ohne wesentliche Änderungen verabschiedet.




    Schulunterricht wird erst im September wieder aufgenommen



    Die im März geschlossenen Bildungseinrichtungen sollen erst im September wieder öffnen — das haben die Behörden vor dem Hintergrund der Pandemie beschlossen. Am Montag erklärte Präsident Klaus Iohannis, dass Schulen, Kindergärten und Unis vorerst geschlossen bleiben und erst im September zu Beginn des neuen Schuljahrs öffnen werden. Sie bieten bis zu dem Zeitpunkt weiter Fernunterricht per Internet an. Das Bildungsministerium teilte mit, dass Schüler und auch Lehrer, die keinen Zugang zur nötigen Technik haben, von den Schulen und Schulämtern unterstützt werden — ihnen soll Lernmaterial ausgegeben werden. Ressortchefin Monica Anisie sagte, dass die bisherige Leistung der Schüler als Mittel von mindestens zwei Zensuren oder Bewertungen berechnet werde — zudem werden keine Klassenarbeiten mehr geschrieben und der nicht durchgenommene Stoff wird später nachgeholt.




    Extreme Dürre im Sommer erwartet



    Rumänien steht vor einer schweren Dürre. Einige Experten befürchten, diese könnte noch schlimmer werden als die gro‎ße Dürre im Jahr 1947. Im Jahr 2015 wurde in Rumänien ein breitangelegtes Programm zur Sanierung des alten Bewässerungssystems in Angriff genommen, mit dem innerhalb von fünf Jahren, d.h. bis Ende 2020, eine bewässerbare Fläche von etwa zwei Millionen Hektar erreicht werden sollte. In Wirklichkeit können derzeit nur etwa 850.000 Hektar bewässert werden. Das Programm wurde um weitere zwei Jahren verlängert. Grundsätzlich können 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes bewässert werden, die Landwirte stellten jedoch Anträge für lediglich etwa 100.000 Hektar, erklärte Landwirtschaftsminister Adrian Oros.



    Die Situation ist dramatisch, denn obwohl Rumänien für fruchtbare Felder und ertragreiche Ernten bekannt ist, hängt die rumänische Landwirtschaft immer noch stark von den Wetterbedingungen ab. In den letzten Monaten hat es aber fast gar nicht geregnet. Der Schnee, der im letzten Winter fiel, ist nicht der Rede wert. Minister Adrian Oros spricht von einer historischen, starken und extremen Dürre, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten nicht gehabt haben. Besonders schlimm ist die Lage in der Dobrudscha, in der Bărăgan-Ebene und in der Moldau, d.h. im Südosten, Süden und Osten des Landes.



    Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind bereits drei Millionen Hektar Anbaufläche gefährdet, am stärksten betroffen sind Raps, Gerste, Weizen und Roggen. Viele Landwirte warnen, dass wir im Herbst mehr für Brot bezahlen werden müssen. Die Behörden halten dagegen, dass es für solche Annahmen zu früh sei. In einem Interview mit einem privaten Fernsehsender beschwichtigte Minister Adrian Oros, dass der Inlandskonsum selbst bei einer Halbierung der Produktion gewährleistet sei.

  • Rumäniens Landwirte fürchten Dürrejahr

    Rumäniens Landwirte fürchten Dürrejahr

    Im Jahr 2015 wurde in Rumänien ein breitangelegtes Programm zur Sanierung des alten Bewässerungssystems in Angriff genommen, mit dem innerhalb von fünf Jahren, d. h. bis Ende 2020, eine bewässerbare Fläche von etwa zwei Millionen Hektar erreicht werden sollte. In Wirklichkeit können derzeit nur etwa 850.000 Hektar bewässert werden. Das Programm wurde um weitere 2 Jahren verlängert. Grundsätzlich können 10 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes bewässert werden, die Landwirte stellten jedoch Anträge für lediglich etwa 100.000 Hektar, erklärt Landwirtschaftsminister Adrian Oros.



    Die Situation ist dramatisch, denn obwohl Rumänien für fruchtbare Felder und ertragreiche Ernten bekannt ist, hängt die rumänische Landwirtschaft immer noch stark von den Wetterbedingungen ab. In den letzten Monaten hat es aber fast gar nicht geregnet. Der Schnee, der im letzten Winter fiel, ist nicht der Rede wert. Die Folgen zeichnen sich hingegen immer stärker ab. Im April erreichte die Niederschlagsmenge kaum sieben Liter pro Quadratmeter, verglichen mit einem mehrjährigen Durchschnitt von 53 Litern. Anders gesagt, es herrscht Dürre in Rumänien.



    Minister Adrian Oros spricht von einer historischen, starken und extremen Dürre, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten nicht gehabt haben. Besonders schlimm ist die Lage in der Dobrudscha, in der Bărăgan Ebene und in Moldawien, d. h. im Südosten, Süden und Osten des Landes.



    Nicolae Moraru, Bürgermeister einer Stadt im Osten Rumäniens sagte, einige Landwirte, die 400 – 500 Hektar besitzen, befinden sich heute schon in einer schwierigen Lage. Sie hätten sehr hohen Ausgaben und würden vor dem Bankrott stehen. Viele von ihnen hätten mit dem gekauften Land, ihren Häusern, ihrem Eigentum gebürgt. Moraru sprach von einer katastrophalen Situation.



    Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind bereits drei Millionen Hektar Anbaufläche gefährdet, am stärksten betroffen sind Raps, Gerste, Weizen und Roggen. Viele Landwirte warnen, dass wir im Herbst mehr für Brot bezahlen werden müssen. Die Behörden halten dagegen, dass es für solche Annahmen zu früh sei. In einem Interview gegenüber einem privaten Fernsehsender beruhigte Minister Adrian Oros, dass der Inlandskonsum, selbst bei einer Halbierung der Produktion, gewährleistet sei.



    Er sagt, man müsse beobachten was in Europa und weltweit geschieht. In den guten Jahren, in denen es geregnet hat, lag die Weizenproduktion in Rumänien bei 7, 8 oder sogar 9 Millionen Tonnen, während die Rumänen lediglich 2,5 Millionen — höchstens 3 Millionen verbrauchen. Dasselbe gilt für Mais — die Produktion lag bei 14–15 Millionen Tonnen, im Vergleich zum Höchstverbrauch von sieben Millionen Tonnen. Der Landwirtschaftsminister glaubt, selbst bei einer Halbierung der Produktion wäre der inländische Bedarf gesichert.


    Kurzfristig bringt die Wettervorhersage eine gute Nachricht: Am Freitag wird es im ganzen Land regnen. Doch das reicht bei weiten nicht aus.

  • Neue Vorschriften zum Transport der Saisonkräfte

    Neue Vorschriften zum Transport der Saisonkräfte

    In diesem Frühling sind die Ernten in Europa gefährdet, weil die Freizügigkeit von Saisonarbeitern in der COVID-19-Pandemie schwer beeinträchtigt ist. Viele dieser Arbeitnehmer kommen aus Ost- und Mitteleuropa. In Rumänien sind vor diesem Hintergrund mehrere Vorschriften erlassen worden, die bei der Ausreise von Saisonkräften eingehalten werden müssen. Laut Anordnung des Verkehrsministeriums müsse zwischen den einzelnen Charterflügen, die die Arbeiter ins Zielland befördern, ein Zeitfenster von mindestens 4 Stunden eingebaut werden. Unternehmen, die solche Transporte ausrichten, müssen die Behörden frühzeitig über den Flugplan unterrichten. Arbeitsmakler müssen laut Verordnung Handschuhe und Gesichtsschutz bereitstellen, die Beschäftigten dürfen nicht früher als vier Stunden vor Abflug am Flughafen sein, so das Ministerium. Dafür muss die Zustimmung des Flughafens vorliegen, bevor der Transport der Arbeitnehmer geplant wird. Die Arbeitsmakler müssen am Flughafen eine Kontaktperson haben, die die Passagiere betreut, auch wenn die Flüge verspäten oder ausfallen. Die Vorschriften wurden vor dem Hintergrund der chaotischen Situation erlassen, die auf dem Flughafen in Cluj entstand — rund 1.500 Saisonarbeiter drängten sich auf dem engen Parkplatz des Flughafens, wodurch die gesetzlichen Bestimmungen zur Einhaltung des sozialen Abstands verletzt worden waren.


    Viele rumänische Saisonarbeiter werden nach Deutschland geflogen. Dortige Landwirte mahnen an, dass es ohne Arbeitskräfte aus dem Osten Probleme für die Ernten geben werde. Das Bundesministerium für Landwirtschaft stellte klar, dass aufgrund der Pandemie für die Saisonarbeiter strenge Vorschriften gelten.

    Die britische BBC berichtet, dass Deutschland die Einreise von 80 Tausend Saisonarbeitern erlaubt hat, wobei bisher in einem normalen Jahr 300 Tausend solche Kräfte in der Landwirtschaft arbeiten. Aus Rumänien sind in den letzten Tagen Saisonarbeiter aus Sibiu, Cluj-Napoca, Iaşi und Bukarest abgeflogen, weitere Transporte sind für die nächsten Tage geplant. Allerdings wurden auch einige gestrichen, nachdem die Ausrichter es versäumt hatten, das Verkehrsministerium 48 Stunden im Voraus zu informieren.


  • Verhandlungen über den europäischen Haushalt

    Verhandlungen über den europäischen Haushalt

    Vertreter der Mitgliedsländer der Europäischen Union, einschließlich Rumäniens, sind am Montag in Brüssel im Rahmen des Rates für allgemeine Angelegenheiten zusammengekommen, um den Haushalt für den Zeitraum 2021–2027 des Gemeinschaftsraums zu erörtern. Das Interesse ist maximal im Hinblick auf den nächsten Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der 27, der am Donnerstag stattfinden wird, und vereinbaren soll, wie das Geld Europas für sieben Jahre aufgeteilt wird.

    Entgegen der Regeln fangen wir mit dem Ende des Rats für allgemeine Angelegenheiten an. Der den österreichischen Haushaltskommissar Johannes Hahn empfahl den Delegierten auf dem Gipfel mehrere Hemden mitzubringen, da das Treffen wahrscheinlich mehrere Tage dauern wird!

    Die gemeinsamen Diskussionen der Vertreter der Mitgliedstaaten über den vom Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, vorgeschlagenen Verhandlungsrahmen sind von vielen unterschiedlichen Interessen gekennzeichnet. Der ehemalige belgische Premierminister, der sich in den letzten Wochen mit allen europäischen Staats- und Regierungschefs beraten hat, berief am 20. Februar einen außerordentlichen Gipfel ein, um eine Einigung zu erzielen. Schwierige Sache, da die Diskussionen über den Finanzrahmen 2021–2027 auch durch den Austritt Großbritanniens, eines Nettozahlers der Union, kompliziert werden.

    Kurz gesagt, Charles Michel schlug eine Erhöhung des Haushalts und einen nationalen Haushaltsbeitrag von 1,07 % des Bruttoinlandsprodukts vor, während die reichen Länder sich weigern, mehr als ein Prozent zuzuweisen. Gleichzeitig schlug Charles Michel ein Gleichgewicht zwischen traditioneller und neuer Politik vor, was zusätzliches Geld für den Übergangsfonds zu einer grünen Wirtschaft bedeutet, neue eigene finanzielle Ressourcen, aber auch eine Neuausrichtung der Kohäsionpolitik, um den schwächer entwickelten Ländern und Regionen zu helfen.

    Der Haushaltsvorschlag von Charles Michel wurde jedoch als zugunsten der östlichen Mitgliedstaaten interpretiert, die zuvor sagten, sie würden keine Mittelkürzungen für die Entwicklung akzeptieren. Die Staaten, die den Mechanismus zur rechtsstaatlichen Konditionierung europäischer Mittel unterstützen, sind der Ansicht, dass der Vorsitzende des Europäischen Rats die Kriterien für diesen Mechanismus erheblich aufgeweicht hat. Darüber hinaus wollen Österreich, Dänemark, die Niederlande und Schweden das System der Kürzungen oder Prämien für die netto beitragenden Mitgliedstaaten beibehalten, also für diejenigen, die mehr Geld geben, als sie aus dem gemeinsamen Haushalt beziehen. Laut Österreich würden die vier Länder, Deutschland mit eingeschlossen, ohne dieses System 75 % der Nettozahlungen an den gemeinsamen Haushalt decken.

    Rumänien, das der Gruppe der östlichen Mitgliedstaaten angehört, erklärte im Vorfeld hart verhandeln zu wollen, damit die gemeinsame Landwirtschafts- und Kohäsionspolitik zumindest auf dem derzeitigen Niveau finanziert wird, die die Hauptinstrumente zur Verringerung der Unterschiede zwischen Ost und West bilden.

  • Erster offiziellen Besuch des Premierministers Ludovic Orban in Brüssel

    Erster offiziellen Besuch des Premierministers Ludovic Orban in Brüssel

    Bei seinem ersten offiziellen Besuch in Brüssel, nach seiner Amtseinführung im November, traf der liberale rumänische Ministerpräsident Ludovic Orban mit mehreren europäischen Vertretern zusammen, darunter dem EU-Ratspräsidenten, Charles Michel und dem Chefunterhändler der EU-Mitgliedstaaten bei den Austrittsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich, Michel Barnier.



    In den Gesprächen mit dem EU-Ratspräsidenten unterstrich der rumänische Premierminister die Bedeutung der Förderung der strategischen Agenda der EU, die auf den Aufbau eines grünen, gerechten und klimaneutralen Europas abzielt, in dem die Rechte und Freiheiten der Bürger geschützt werden. Die Herausforderungen, mit denen die EU konfrontiert ist, müssen ausgewogen und im Einklang mit den Interessen der europäischen Bürger gelöst werden, forderte Ludovic Orban. Während des Treffens mit dem Chefunterhändler für den Brexit wurde auch die Situation der rumänischen Bürger im Vereinigten Königreich angesprochen.



    Ludovic Orban: Die Rechte der Rumänen, die heute dort sind, sind praktisch garantiert. Es gibt Bestimmungen, in Abkommen, die ihre Rechte garantieren. Für die europäischen Bürger, die nach der Verwirklichung des Brexit nach Großbritannien gehen, gibt es noch keine Regelung. Diese werden Gegenstand der Diskussionen nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union sein. “



    Dem rumänischen Vertreter zufolge, muss die künftige Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich ehrgeizig und ausgewogen sein und Aspekte berücksichtigen, die über den kommerziellen und wirtschaftlichen Rahmen hinausgehen. Während der Treffen mit Vertretern der wichtigsten europäischen Institutionen plädierte Ludovic Orban für die Aufrechterhaltung einer soliden Kohäsionsfinanzierung, die Rumänien eine wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen würde, die der, der EU-Länder nahe kommt, sowie für die Aufrechterhaltung einer durchgehenden Finanzierung der Landwirtschaft.



    Ludovic Orban: Wir haben auch Konvergenz bei den Direktzahlungen pro Hektar, wodurch die Subventionen pro Hektar, wie diese unter den rumänischen Landwirten genannt wird, auf ein Niveau gebracht werden, das dem europäischen Durchschnitt nahe kommt.“



    Die Situation in der Republik Moldau war ein weiteres Thema, das in Brüssel angesprochen wurde.



    Ludovic Orban: Der Standpunkt, den ich sowohl dem Kommissar für Erweiterung als auch anderen europäischen Vertretern gegenüber geäußert habe, war, mit größter Umsicht und größtmöglicher Strenge alles zu betrachten, was praktisch in der Republik Moldau geschieht. Wenn die in Bezug auf den europäischen Weg eingegangenen Verpflichtungen nicht eingehalten werden, sollte die Europäische Union, die Europäische Kommission, entsprechend reagieren. “



    Am Donnerstag, dem letzten Tag des Besuchs, hat der rumänische Ministerpräsident Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg angesetzt.

  • Nachrichten 17.09.2019

    Nachrichten 17.09.2019

    Die rumänische Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă hat bekanntgegeben, dass sie am Mittwoch anlässlich der zweiten Runde der Regierungskonsultationen zwischen den Rumänien und Polen ein Treffen mit ihrem polnischen Amtskollegen Mateusz Morawiecki in Bukarest haben werde. Bei dieser Gelegenheit werden mehrere Absichtserklärungen in Bereichen wie Infrastruktur, Energie, Verkehr, Kommunikation, Digitalisierung, Unternehmertum und Verwaltung europäischer Fonds unterzeichnet. Andererseits wird Viorica Dăncilă am Sonntag einen Besuch in den Vereinigten Staaten beginnen. Der Besuch wird eine starke wirtschaftliche Komponente“ haben und auch eine gute Gelegenheit sein, den amerikanischen Investoren die Geschäftsmöglichkeiten in Rumänien zu präsentieren“. Wir stärken die Beziehungen zu den EU-Mitgliedstaaten, vertiefen aber gleichzeitig unsere strategische Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten“, sagte Viorica Dăncilă. Geplant sind Treffen mit US-Beamten und Geschäftsleuten.




    Das rumänische Außenministerium verurteilt die Anschläge vom 14. September auf zwei Ölanlagen in Saudi-Arabien. Wir bekunden unsere volle Unterstützung und Solidarität mit den saudischen Behörden und der Bevölkerung. Wir bekräftigen die Tatsache, dass jeder Angriff auf die zivile Infrastruktur inakzeptabel ist, gegen das Völkerrecht verstößt und eine echte Bedrohung für die regionale Stabilität darstellt, und zwar unter Berücksichtigung der eskalierenden Spannungen in der Region“, schreibt das Außenministerium in einer Pressemitteilung. Das Ministerium schreibt auch, dass der Angriff die Unsicherheit auf dem Weltmarkt erhöhen wird, da er die Ölförderkapazität Saudi-Arabiens, des größten Ölproduzenten der Welt, beeinträchtigt, indem er die Ölpreise auf dem internationalen Markt potenziell erhöht und die Dialogbemühungen im Hinblick auf die Suche nach Lösungen für bestehende Streitigkeiten untergräbt. Andererseits sagte Präsident Donald Trump, dass die Vereinigten Staaten über die Mittel verfügen, um auf die Drohnenschläge gegen die Ölanlagen Saudi-Arabiens zu reagieren, aber vorerst geht es darum, die Verantwortlichen zu identifizieren. Die Angriffe wurden von schiitischen und Houthi-Milizen beansprucht, die vom Iran unterstützt wurden und sich in den letzten vier Jahren im Krieg mit Saudi-Arabien und seinen sunnitischen Verbündeten befanden.




    Rund 5.400 Soldaten aus 16 Ländern, darunter Rumänien, nehmen an der multinationalen Übung Saber Junction 19 teil, die bis zum 30. September in Deutschland stattfindet. Das hat der Generalstab der rumänischen Landstreitkräfte angekündigt. Außerdem nehmen Militärs aus Aserbaidschan, Bosnien, Bulgarien, Kroatien, Georgien, Italien, Kosovo, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Polen, den USA, der Türkei und der Ukraine teil. Saber Junction 19 trägt zur Stärkung der Sicherheit Europas bei und fördert die regionale Sicherheit und Stabilität. Für die gemeinsame Übung in Deutschland ist die rumänische Armee mit 150 Infanteriesoldaten und 20 technischen Geräten vertreten. Weitere 50 Soldaten der rumänischen Landstreitkräfte trainieren mit Militärs aus der Republik Moldau im Rahmen der Übung Schildfeuer 19.2, die bis zum 20. September im Gefechtsübungszentrum der moldauischen Nationalarmee stattfindet.




    Bulgarien, Griechenland, Polen und Rumänien meldeten den größten Beschäftigungsanteil im Bereich der Landwirtschaft auf EU-Ebene, heißt es in einem heute veröffentlichten Eurostat-Bericht. Von den östlichen und südlichen Gebieten der EU meldeten 27 verschiedene Regionen einen Beschäftigungsanteil, der mindestens dreimal so hoch war wie der EU-Durchschnitt von 4,5%, darunter fünf der sechs Regionen in Bulgarien, acht der dreizehn Regionen in Griechenland, sechs Regionen in Polen und fünf der acht Regionen in Rumänien. Das Entwicklungsgebiet West in Rumänien hatte einen fast dreimal so hohen Anteil an der Beschäftigung in der Industrie wie der EU-Durchschnitt von 15,3%.




    In Israel haben zum zweiten Mal in diesem Jahr Parlamentswahlen stattgefunden. Die wichtigsten politischen Parteien, die um den Sitz im Parlament kämpfen, sind die rechte Likud-Partei unter der Führung von Premierminister Benjamin Netanyahu und die Mitte-Links-Blau-Weiße Partei. Experten erinnern sich, dass auf die Abstimmung im April ein wochenlanges Chaos folgte, als die Parteien um die Bildung einer Regierungskoalition kämpften. Eine Debatte hat die Gesellschaft über den religiösen oder weltlichen Charakter des jüdischen Staates entfacht, obwohl Experten sagen, dass er dazu gedacht war, Netanyahus Korruptionsvorwürfe zu überschatten.




    Die rumänische Tennisspielerin Ana Bogdan ist am Dienstag beim WTA-Turnier in Seoul, Südkorea, in die 16. Runde vorgedrungen und hat ein Preisgeld von 250.000 Dollar erhalten. Bogdan, 143 WTA, schlug nach der Qualifikation überraschend die Slowenin Polona Hercog, die 6. Same, 6-1, 3-6, 6-1, 6-1. Eine weitere Rumänin Mihaela Buzarnescu die letzte Woche das Halbfinale des Turniers in Hiroshima erreichte, unterlag der 21-jährigen Priscilla Hon aus Australien mit 6:3, 6:4. Auch heute spielt Patricia Tig in der ersten Runde die an Nummer eins gesetzte Maria Sakkari aus Griechenland.




    Die rumänische Herren-Volleyballmannschaft verlor in einem Spiel der Gruppe A bei der Europameisterschaft in Montpellier, Frankreich, mit 1-3 gegen Griechenland. Unser Team wird am Mittwoch im letzten Gruppenspiel gegen Portugal antreten. Rumänien unterlag zuvor in der Gruppe A gegen Frankreich, Bulgarien und Italien und verfügt nun nur noch über mathematische Chancen auf den vierten Platz in der Gesamtwertung, was die Qualifikation für die Runde der 16 sichern könnte. Dies ist der erste Auftritt Rumäniens bei einer Europameisterschaft nach 24-jähriger Pause. Bei den Frauen wurde Rumänien in der 16. Runde gegen Serbien ausgeschieden.



    Das Internationale Festival George Enescu geht weiter bis zum 22. September in Bukarest und versammelt über 2.500 der renommiertesten Musiker der Welt im Rahmen von 84 Konzerten und Rezitalen. Die Hauptstadt Rumäniens und Städte in Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und der Republik Moldau veranstalten im Rahmen des Festivals Konzerte.

  • Rückblick auf das Jahr 2018

    Rückblick auf das Jahr 2018

    Ein bewegtes politisches Jahr 2018



    Wer in Rumänien von einem friedlichen Zusammenleben von Präsident und Regierung träumte, sah diese Hoffnungen auch 2018 unerfüllt. Der Konflikt zwischen Präsident Klaus Iohannis und der PSD-ALDE-Koalitionsregierung unter Führung von Viorica Dăncilă hat paroxystische Ausmaße erreicht. Obwohl 2018 das Jubiläum der Gründung des rumänischen Einheitsstaates gefeiert wurde, vermochten es die Parteien nicht, ihr Kriegsbeil zu begraben. Mit Unterstützung der Liberalen kritisierte Präsident Iohannis, der im Juni seine Kandidatur für eine neue Amtszeit in Rumänien angekündigt hat, fast die gesamte Arbeit der Exekutive und der parlamentarischen Mehrheit im Laufe des Jahres: dazu gehörten die Änderungen der für die Justiz relevanten Gesetze, des Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung, die Vorbereitungen für die Übernahme der Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union, das neuen Lohngesetz im öffentlichen Dienst und die Rentenreform, die Übertragung der Sozialbeitragspflicht vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer, die Idee der Verlegung der rumänischen Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem oder die Haushaltsrevision. Klaus Iohannis reichte eine Rekordzahl von Verfassungklagen ein und schickte viele Gesetze ans Parlament zurück. Darüber hinaus verlangte Iohannis wiederholt den Rücktritt von Viorica Dăncilă oder der gesamten Regierung und warf ihnen Inkompetenz vor.

    Außerdem haben die oppositionellen Parlamentsparteien zwei Misstrauensanträge und unzählige einfache Anträge gestellt, die allesamt erfolglos waren. Im November stimmte Präsident Iohannis der vom Premierminister vorgeschlagenen Regierungsumbildung zu – doch auch diesmal musste das Verfassungsgericht ihn zwingen, die Rücktritte der Minister für Entwicklung und Verkehr zu akzeptieren.



    Die Justzpolitik spaltet die Gesellschaft



    Im Mittelpunkt der politischen und sozialen Auseinandersetzung stand 2018 wieder einmal die Justiz. Ressortminister Tudorel Toader beantragte die Entlassung des rumänischen Generalstaatsanwalts Augustin Lazar, nachdem das Verfassunsgericht Präsident Klaus Iohannis im Sommer gezwungen hatte, die Chefin der Nationalen Anti-Korruptions-Direktion, Laura Codruta Kovesi abzusetzen. Klaus Iohannis hatte sich monatelang vehement gegen eine solche Maßnahme gewehrt, musste sich dann aber doch fügen. Den Vorschlag des Justizministers für Kövesis Nachfolgerin lehnt er nach wie vor ab. Die Antikorruptionsbehörde bearbeitete weniger Verfahren und Anklagen, die Zahl der Freisprüche nahm zu, hochrangige Würdenträger flüchteten sich vor ihren Strafen ins Ausland und der rumänische Staat war außerstande, die Auslieferung zu erwirken. Auch die Entscheidungen des Verfassungsgerichts, einschließlich zur verfassungswidrigen Auslosung der Spruchkörper mit fünf Richtern, wirkten sich nachträglich auf Gerichtsverfahren aus: bei einigen Prominenten wurde der Strafvollzug ausgesetzt, ihre Straftaten könnten jetzt verjähren. PSD und ALDE freuten sich über den Anfang vom Ende des sogenannten illegitimen Parallelstaates, der ihrer Ansicht nach versuchen würde, die legitime politische Macht zu untergraben. Die beiden Parteien glauben fest an ihre Theorie, der zufolge dunkle Mächte Verfahren erfinden, unterstützt von geheimen Absprachen zwischen Justiz und Geheimdiensten – und in der Tat wurden 2018 Vereinbarungen zur Kooperation zwischen diesen Akteuren veröffentlicht.


    Die parlamentarische Opposition und ein Teil der Zivilgesellschaft sprechen im Gegenteil von einem klaren Versuch der Sozialdemokraten, unter ihrem vorbestraften Chef Liviu Dragnea Druck auf die Justiz auszuüben, um neue Verfahren gegen ihn und andere Parteimitglieder zu behindern. Die mit Abstand größte Kundgebung gegen die PSD und die Regierung fand letztes Jahr am 10. August in Bukarest statt, wo die Gendarmerie gegen Demonstranten mit Tränengas und Wasserwerfern eingriff. Militärstaatsanwälte haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, nachdem Hunderte von Menschen, die an der Kundgebung teilgenommen haben, Anzeige gegen die Gendarmen wegen unverhältnismäßigen Durchgreifens erhoben haben. Die Gendarmerie wehrte sich und sagte,, die Ordnungskräfte hätten ihre Pflicht nach dem Gesetz erfüllt. Parallel dazu haben die Europäische Kommission und das Europäische Parlament in Brüssel die Koalition von PSD-ALDE im Herbst gewarnt, dass die Unabhängigkeit der Justiz, die Rechtsstaatlichkeit und die Bekämpfung der Korruption in Rumänien im vergangenen Jahr zu leiden hatten.



    Gutes Jahr für die rumänische Landwirtschaft



    Die rumänische Landwirtschaft erzielte 2018 historische Ergebnisse. Rumänien belegte den ersten Platz in der EU bei Mais- und Sonnenblumenproduktion. Mit einer Getreideernte von 31 Millionen Tonnen nimmt Rumänien den dritten Platz in der Union, nach Frankreich und Deutschland ein. Die Behörden behaupten, dass die Subventionen, die rechtzeitig gewährt wurden, die Technologien der Landwirte, die höheren bewässerten Flächen trotz den ungünstigen Wetterbedingungen zu höheren Produktionen geführt haben. Die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung haben europäische Fördermittel herangezogen. Leider konfrontierte Rumänien die schwerste Krankheit nach dem Zweiten Weltkrieg und zwar die Schweinepest.



    Ebenfalls im Jahre 2018 …



    Die bedeutendsten Finanzorganisationen der IWF, die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, sowie die Europäische Kommission und die bedeutendsten Ratingagenturen haben ihre Einschätzungen hinsichtlich des Wirtschaftswachstums Rumäniens geändert und gaben ein Warnzeichen gegenüber dem Risiko eines steigenden Haushaltsdefizits. Im Oktober 2018 haben circa 21% Wahlberichtigte, das bedeutet rund 3,9 Millionen Rumänen, am Referendum für die Abänderung der rumänischen Verfassung im Sinne der Neudefinition der Familie als freie Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, nicht zwischen den Ehegatten, wie derzeit teilgenommen. Laut dem Zentralen Wahlbüro, sei nach Zählung aller Stimmzettel in allen Wahllokalen, die Anwesenheit nicht ausreichend, um diese Volksbefragung zu validieren. Um validiert zu werden, mussten 30% der Wähler am Referendum teilnehmen. Von denen, die an den Umfragen teilnahmen, stimmten fast 92% für die Änderung der Verfassung und 6,5% dagegen. Der Verfassungsentwurf wurde im Parlament verabschiedet und basierte auf einer Bürgerinitiative, für die 3 Millionen Unterschriften gesammelt wurden. Leider mussten sich die Rumänen im Jahre 2018 von zahlreichen Persönlichkeiten verabschieden, darunter Doina Cornea, dem Symbol des Kampfes gegen den Kommunismus, dem Regisseur Lucian Pintilie, dem Historiker Neagu Djuvara, dem beliebten Sportjournalisten Cristian Ţopescu sowie dem ehemaligen Fußballer Ilie Balaci.

  • Internationale Messe INDAGRA in Bukarest läuft auf vollen Touren

    Internationale Messe INDAGRA in Bukarest läuft auf vollen Touren

    Die Internationale Messe für Ausrüstungen und Erzeugnisse in den Bereichen Landwirtschaft, Gartenbau, Weinbau, Tierhaltung und traditionelle Lebensmittel INDAGRA ist die grö‎ßte Agrarmesse in Rumänien. Laut Organisatoren werden bis einschlie‎ßlich Sonntag etwa 65.000 Gäste die Ausstellungsstände und die Gastronomiezelte auf dem Messegelände in Bukarest besuchen. Mehr als 550 Firmen aus 25 Ländern, davon 380 aus Rumänien, haben Tausende Erzeugnisse und zahlreiche Events vorbereitet. Ausgestellt werden landwirtschaftliche Maschinen und Anlagen, traditionelle Lebensmittel, Erzeugnisse aus der Öko-Landwirtschaft, Saatgut, Obstbäume, Nutzpflanzen und Blumen. Ferner werden die Messebesucher zu mehreren Lebensmittel- und Weinkostproben eingeladen.



    Premierministerin Viorica Dancila besuchte die Agrarmesse INDAGRA und sagte, man sollte die rumänischen Landwirte besser unterstützen und die traditionellen rumänischen Produkte fördern, damit sie auch international anerkannt werden.



    Bei der Eröffnung der Agrarmesse INDAGRA sprach der Landwirtschaftsminister Petre Daea über die guten Ergebnisse der rumänischen Landwirte in diesem Jahr:



    Die rumänische Regierung hat mit ihrer Landwirtschaftspolitik und mit ihren Haushaltszuweisungen den Weg der Landwirte zu einer erfolgreichen Produktion und zu guten Gewinnen erleichtert. Obwohl 2018 ein schwieriges Jahr mit vielen Hindernissen bei den Feldarbeiten war, haben die rumänischen Landwirte gute Ergebnisse erzielt, die ihnen Ehre machen. Bis zum heutigen Tage ist es uns gelungen, das Bewässerungssystem für 1,2 Millionen Ha in Betrieb zu nehmen, um kostenloses Wasser für die Landwirtschaft zu sichern. Durch die Einrichtung von 60 Antihagelgeschossen wurden 850.000 Ha Weinbau geschützt; dadurch haben wir eine dieses Jahr eine rekordverdächtige Weintraubenproduktion von über 1,27 Millionen Tonen.”



    15 Jahre nach der Schlie‎ßung des letzten rumänischen Traktorenwerks wird zum ersten Mal wieder ein Landwirtschaftstraktor in Rumänien gebaut. Der Traktor, der auf der Agrarmesse INDAGRA in Bukarest zu sehen ist, wurde nach einem rumänischen Konzept entworfen, besteht zu 80% aus rumänischen Komponenten und soll etwa 35.000 Euro kosten. Beginnend mit April 2019 wird der neue Traktor im siebenbürgischen Reghin serienmä‎ßig hergestellt.



    Auch im Bereich Tierhaltung wurden auf der internationalen Agrarmesse INDAGRA in Bukarest die neuesten und modernsten Anlagen vorgestellt. Leider fehlen die Tierschauen auf der Messe — infolge der Schweinepest-Epidemie wurden dieses Jahr alle Tiermärkte geschlossen. Bis jetzt wurden in Rumänien mehr als 1060 Seuchenherde in 17 Landkreisen bestätigt; mehr als 356.000 Schweine mu‎ßten notgeschlachtet werden.