Tag: Landwirtschaft

  • Regierung bewertet Möglichkeiten zur Unterstützung der Landwirte

    Regierung bewertet Möglichkeiten zur Unterstützung der Landwirte

    Nach mehr als zwei Monaten Sommerhitze und vier die durch die fehlenden Niederschläge gekennzeichnet wurden, regnet es in Rumänien wieder. Meteorologen meinen, dass es zwei Wochen lang ununterbrochen regnen müsste, um die Wasserresserven im Boden wiederherszustellen. Die Dürre hat bereits beträchtliche Schäden in allen Regionen des Landes verursacht. Diese werden von den landwirtschaftlichen Herstellern auf über zwei Milliarden Euro geschätzt.



    Die Bukarester Exekutive hat eine Bewertung der Ma‎ßnahmen durchgeführt, die man zur Unterstützung der Landwirte, deren Ernten betroffen wurden, umsetzen könnte. Dazu zählen auch Hilfen von der Europäischen Kommission für gro‎ße Flächen. Für kleine Anbauflächen haben die rumänischen Behörden bereits Hilfsgelder aus dem Staatshaushalt versprochen. Am Mittwoch, forderte Ministerpräsident Victor Ponta, im Rahmen einer Regierungssitzung, dem Landwirtschaftsminister Daniel Constantin, eine Auswertung der Schäden in die Wege zu leiten:



    Natürlich wird dieses Jahr die Landwirtschaft nicht mehr so gut wie in den vorigen Jahren abschneiden. Es gibt nicht bei allen Anbauarten Probleme. Deshalb werde ich Sie bitten, gemeinsam mit den Vertretern der Verbände die Bewertung der Verluste zu starten. Wir müssen uns an die Europäische Kommission wenden, um denjenigen zu helfen, die Schäden erlitten haben, denn diese sind jene, die uns letztes Jahr, vor zwei Jahren, vor drei Jahren geholfen haben, ein Wachstum der Landwirtschaft zu erzielen.“



    Der Mais wurde am meisten betroffen. Allerdings meinen Fachleute, dass es auch bei Sonnenblumen und Soya Probleme verzeichnet wurden. Die Trockenheit hat auch andere Kulturen beeinträchtigt, wie Weizen oder Raps, aber auch Obst- und Gemüseernten. Die Vertreter der Verbände Rumänischer Landwirtschaftlicher Hersteller erwarten um 25-30% schwachere Ernten als 2014. Sie behaupten, dass die Landwirte unter diesen Voraussetzungen, sich nicht auf das neue Landwirtschaftsjahr vorbereiten können.



    Neben der Dürre, die diese Situation verursacht hat, hatte auch der Zustand des Bewässerungssystems in Rumänien seinen Beitrag zu der heutigen Lande. Das Bewässerungssystem ist im Vergleich zu der Kommunistenzeit zu 90% zerstört. Somit werden derzeit nur 300.000 Ha, im vergleich zu den 3,3 Millionen 1989, bewässert. Laut Berechnungen würde eine Sanierung der Bewässerungsinfrastruktur auf nationaler Ebene fast eine Milliarde Euro kosten.



    Neulich deutete der Landwirtschaftsminister an, dass diese, durch ihre Aufnahme in den sogenannten Junker Plan“, mit EU-Geldern finanziert werden könnte. Es handelt sich dabei um ein öffentliches Investitionsvorhaben, das den Mitgliedsländern über 300 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Daniel Constantin schlie‎ßt auch ein politisches Abkommen im Parlament nicht aus. Dadurch soll ein Gesetz zur Sanierung des Bewässerungssystems in den kommenden fünf Jahren gefördert werden.

  • Nachrichten 16.08.2015

    Nachrichten 16.08.2015

    BUKAREST: Landwirtschaftsminister Daniel Constantin will am Montag bei einem Treffen mit Vertretern der Agrar-Verbände über die in Aussicht gestellten Entschädigungen diskutieren. Die rumänische Regierung will damit den von der Dürre betroffenen Landwirten unter die Arme greifen. Das hatte Ministerpräsident Victor Ponta bereits am Freitag in einer Fernsehsendung erklärt. Laut Angaben von Landwirten seien landesweit Hunderttausend Hektar Ackerfläche betroffen, der Schaden würde sich auf gut 2 Milliarden Euro belaufen. Nach der ungewöhnlich langen Hitzewelle sind für kommende Woche Regenfälle angesagt, lautet die Prognose aus dem Wetteramt.



    BUKAREST: Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung in Rumänien ist gemäß einer Umfrage streng gläubig. 96% glaubten demnach an Gott, 86% sind der Ansicht, dass die Kirche den spirituellen Bedürfnissen der Menschheit entgegenkommen kann, 69% beten täglich und mehr als die Hälfte geht beichten. Das ergab eine Studie des Rumänischen Instituts für Bewertung und Strategien (IRES). Auch die Beteiligung an religiösen Veranstaltungen wurde bei der Umfrage erforscht: 45% der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat an Gottesdiensten oder sonstigen religiösen Veranstaltungen teilzunehmen. Gut ein Viertel soll nach eigenen Angaben an mindestens einer Pilgerreise teilgenommen haben. Der Konfessionswechsel ist hingegen selten in Rumänien anzutreffen. Nur 4 von 100 Personen erklärten, im Laufe der Zeit zu einer anderen Religion übergetreten zu sein. Bei der Erhebung der Daten wurde Mitte dieser Woche eine Stichprobe von 1001 volljährigen Personen befragt. Die Fehlermarge beträgt 3,1%.



    BUKAREST: Die rumänischen Verbände aus den mehrheitlich von Ungarnstämmigen bewohnten Landkreisen verlangen Schutz für die Erhaltung der nationalen Identität. Die Vertreter der Rumänen aus Harghita, Covasna und Mieresch in der Landesmitte Rumäniens verabschiedeten am Samstag eine Resolution, in der Unterstützung aus Bukarest gefordert wird. Sie hatten an einer Sommeruniversität in Izvorul Mureşului im Landkreis Harghita teilgenommen. Die Resolution soll dem Präsidialamt, dem Parlament und der Regierung Rumäniens vorgelegt werden. Zu den wichtigsten Forderungen gehört die Gründung eines Ministeriums für die Auslandsrumänen und des dazugehörigen Beratungsgremiums, dem aktive Vertreter der Rumänien-Verbände an den Landesgrenzen angehören sollen. Außerdem wird in der Resolution nach der rumänischen Staatsbürgerschaft für rumänischstämmige Bürger in Grenzgebieten und auf dem Balkan verlangt. Auch das Verfahren zur Rückerlangung der Staatsbürgerschaft soll vereinfacht werden.



    BOXEN: Profiboxer und Ex-Weltmeister Lucian Bute hat in der Nacht zum Sonntag im kanadischen Montreal den Italiener Andrea Di Luisa durch technischen KO bezwungen. Der italienische Europameister im Supermittelgewicht ging nach vier Runden zu Boden, kurze Zeit später warf sein Team das Handtuch. Damit wird Bute erneut als Herausforderer um den WM-Gürtel antreten können. Seinen Titel im Supermittelgewicht der IBF-Version hatte der 35-Jährige im Mai 2012 an den Engländer Carl Froch abgeben müssen. Froch hat seine Karriere inzwischen beendet. In seiner Karriere hat Bute 32 Siege, darunter 24 durch KO, sowie zwei Niederlagen gesammelt.



    TENNIS: Simona Halep hat beim Premier 5-Turnier in Toronto das Endspiel erreicht. Im Halbfinale bezwang sie die Italienerin und Turnierfavoritin nr. 15 Sara Errani mit 6:4 und 6:4. Die Rumänin trifft am Abend rumänischer Zeit im Finale auf die Schweizerin Belinda Bencic. Die Teenagerin sorgte im zweiten Halbfinale mit dem Sieg über die Weltranglistenerste Serena Williams in drei Sätzen für eine Sensation. Halep hat sich mit dem Finaleinzug ein Preisgeld von mindestens 230.000 US-Dollar, sowie mindestens 585 Weltranglistenpunkte gesichert. Für die 24-Jährige aus Constanta ist das bereits vierte Turnierfinale in diesem Jahr. Sie gewann bislang die Titel auf den Hartplätzen von Shenzhen, Dubai und Indian Wells.

  • Nachrichten 08.08.2015

    Nachrichten 08.08.2015

    BUKAREST: Rumänien leidet weiterhin unter Sommerhitze. Infolge der anhaltenden Dürre bleibt der Donau-Pegel sehr niedrig und kann einen negativen Rekordwert erreichen. Auf der Donau ist der Verkehr vom flachen Tiefgang zum Teil stark behindert. Auf bestimmten Abschnitten können Schiffe nur einzeln passieren, weil sich die Fahrrinne zu stark verengt hat. Wegen der Dürre rechnen rumänische Landwirte mit erheblichen Ausfällen in diesem Jahr. Rund 25% der Ernten seien betroffen, in Geld ausgedrückt beläuft sich der Verlust auf rund zwei Milliarden Euro, klagen die Landwirtschaftsverbände. Staatliche Hilfe wurden bisher nur für kleine Landwirte zugesagt. Bei grö‎ßeren Agrarbetrieben müsse das Landwirtschaftsministerium ein OK von der Europäischen Kommission einholen, weil auch die Beihilfen höher ausfallen. Die Moldau ist am stärksten betroffen, aber auch der Südosten, und der Nordwesten leiden unter Trockenheit. Experten zufolge ist vorläufig keine Besserung der Lage in Sicht. Auch andere europäische Staaten leiden unter der Hitzewelle. Die Temperaturen in Ungarn und Kroatien stiegen in letzter Zeit oft bis auf 40 Grad.




    BUKAREST: Die rumänischen Seestreikräfte organisieren eine Reihe von Ereignissen, bevor sie am 15. August den Tag der Marine feiern. In den Schwarzmeer- und Donau-Militärhäfen Constanta, Mangalia, Braila und Tulcea findet am Samstag der Tag der offenen Türen statt. Dem Publikum werden Militär-Technik und Waffen gezeigt, Kunst-Ausstellungen und das Bildungsangebot im Militärbereich. Der Verteidigungsminister Mircea Duşa besuchte auch den Militärhafen in Constanta.




    KISCHINEW: Eine IWF- Mission wird im September die Moldaurepublik besuchen. Das gab die europäische Abteilung des Finanzinstituts in einem Brief an die Regierung in Kischinew bekannt. Diese hatte den Fonds eingeladen. Der neue proeuropäische Ministerpresident Valeriu Strelet hatte am 31. Juli, einen Tag nach seinem Amtsantritt den Fond aufgefordert dringend eine Mission nach Kischinew zu schicken. Eine seiner Prioritäten ist die Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein Darlehensabkommen. Im Juni haben die EU, der IWF und die Weltbank die Finanzhilfe für die Moldaurepublik eingefroren und die Auflösung der drei Banken, mittels derer 1 Milliarde Euro aus dem moldauischen Bankensystem gestohlen wurde.

  • Dürre hält Rumänien weiter fest im Griff

    Dürre hält Rumänien weiter fest im Griff








    Aufgrund der Trockenheit in den letzten Wochen führt die Donau einen besonders flachen Tiefgang, der Durchfluss ist nahezu auf die Hälfte des üblichen Sommerdurchschnitts gesunken. In Galati, im Südosten von Rumänien, ist eine Gruppe von Sandinseln direkt in der Mitte des Stroms erschienen. Trotz dieser Probleme ist die Fahrrinne nicht auf jedem Abschnitt des Flusses gesperrt worden, teilte die rumänische Schifffahrtsbehörde mit.

    Dennoch verläuft auf bestimmten Sektoren der Verkehr nur schwer. In den südlichen Gebieten von Zimnicea und Bechet stationieren Dutzende von Schiffen; sie dürfen nur einzeln passieren. Bei Giurgiu und Drobeta Turnu Severin im Süd-Westen, ist mit ähnlichen Problemen zu rechnen. Die Behörden mahnen Vorsicht an; Schiffern wird empfohlen, den Wassersand per Radar zu ermitteln, um so zu vermeiden, dass ihre Schiffe auf Grund laufen.

    Auch Landwirte sind stark von der Dürre betroffen. Das Grundwasser ist auf dramatisch niedrigem Pegel, was wiederum den diesjährigen Kulturen schadet. Die Erträge für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen dürften viel niedriger als im Vorjahr ausfallen, wobei die schwierigste Situation im Nordosten von Rumänien zu beklagen ist.

    Die Farmer haben beim Landwirtschaftsministerium Unterstützung beantragt und eine Beihilferegelung für Ackerlandbesitzer, Vermieter, Pächter, Verbände und Genossenschaften verlangt. Die staatliche Beihilfe muss unverzüglich zur Verfügung gestellt werden, sagten Vertreter der Bauernverbände, damit die Landwirte in der Lage sind, die Produktion so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.

    Landwirtschaftsminister Daniel Constantin erklärte, dass Rumänien für Schadensersatzzahlungen von mehr als 15.000 Euro die Genehmigung der Europäischen Kommission braucht. Die EU muss auch im Falle von kleineren Zahlungen von bis zu 15.000 Euro informiert werden, auch wenn das Geld aus der eigenen Staatskasse stammt. Experten haben die langwierigen Verfahren kritisiert und bemängelt, dass Rumänien ständig einen erheblichen Teil seiner Getreideernten verliert.

    Die Situation wird sich auch in nächster Zukunft nicht verbessern, laut Meteorologen dauert die Hitzewelle, die Rumänien ergriffen hat, weiter an. Nur kurze Regenschauer sind gemeldet, und auch das nur vereinzelt. Ansonsten gehören hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit nach wie vor zum Alltag.

  • Nachrichten 04.08.2015

    Nachrichten 04.08.2015

    BUKAREST: Die andauernde Dürre hat in den letzten Wochen in Rumänien wirtschaftliche Schäden von über 2 Milliarden Euro verursacht. Der Leiter des rumänischen Bauernverbands Laurentiu Baciu schätzt infolgedessen, dass in den kommenden Monaten die Preise bei heimischen Produkten deutlich steigen werden. Laut dem Staatsekräter im Landwirtschaftsministerium Daniel Botănoiu habe die Dürre knapp 860.000 Hektar Anbauflächen zerstört und habe au‎ßerdem schwerwiegende Folgen für mindestens ein Viertel der Anbauflächen. Landwirte landesweit hätten die Hilfe des Ressortministeriums gefordert. Die Landwirten dürfen jedoch den Unterstützungsmechanismus des Landwirtschaftsministeriums in Anspruch nehmen, nur wenn die Schäden mehr als 30% der jeweiligen Ackerfläche betreffen, sagte Botănoiu. Die Trockenzeit hat schwerwiegende Folgen ebenfalls für die Tierfarmen und den Gemüsen-und Obstanbau. Mit hohen Temperaturen und einer niederschlagsarmen Zeit wird auch im August gerechnet.




    BUKAREST: Die rumänische Nationalbank hat am Dienstag beschlossen, den Leitzins auf der aktuellen Ebene von 1,75% im Jahr beizubehalten. Der Vorstand der Nationalbank einigte sich darüber hinaus darauf, die aktuellen Rückstellungen für Lei-und Europassiva beizubehalten, selbst wenn Finanzanalytiker ihre Senkung vorhersagten. Die Devisenreserven der rumänischen Zentralbank sind im Juli im Vergleich zum Vormonat um fast eine Milliarde Euro geschrumpft. Sie erreichen im Moment 29,1 Milliarden Euro, teilte die Nationalbank mit. Dazu beigetragen hat der Rückkauf von Euro-Anleihen durch das Finanzministreium. Die Goldreserven sind weiterhin bei 103,7 Tonnen, was fast 3,3 Milliarden Euro entspricht.




    KISCHINEW: Der US-Botschafter in Kischinew, James Pettit, hat die Bildung der neuen moldauischen Regierung begrü‎ßt. Weiter bekräftigte er erneut die Unterstützung der USA für die Umsetzung nachhaltiger Reformen. Bei einem Treffen mit dem neuen prowestlichen Chef der moldaischen Regierung, Valeriu Strelet, plädierte Pettit für den Kampf gegen die Korruption, die Demokratisierung der Gesellschaft und die Reformierung der Wirtschaft. Valeriu Strelet äu‎ßerte seinerseits den Wunsch den strategischen Dialog mit den USA zu vertiefen. Die benachbarte Republik Moldau hat seit 1992 Finanzhilfe im Wert von 1,2 Milliarden Euro von den USA erhalten

  • Dürre: Großteile der Ernte in Rumänien vernichtet

    Dürre: Großteile der Ernte in Rumänien vernichtet

    Die Hitzewelle und der akute Mangel an Niederschlägen führten diesen Sommer zu einer Krise der rumänischen Landwirtschaft. Die extreme Dürre in Rumänien hat gro‎ße Ernteschäden verursacht – auf Landesebene ist mehr als ein Viertel der Ernte verloren, warnen die Vertreter der Landwirteverbände. Die höchsten Schäden wurden bei der Maisernte festgestellt; gro‎ße Probleme gibt es aber auch bei Sonnenblumen- und Sojakulturen. Die Moldauregion (im Osten Rumäniens) ist die am härtesten betroffene Region, aber die Dürre hat auch in der Dobrudscha (im Südosten), im Banat (im Südwesten) oder im Kreischgebiet (im Nordwesten) zugeschlagen.



    Der Vorsitzende des Vereins der Landwirte in Rumänien, Laurentiu Baciu, erklärte für den öffentlich-rechtlichen Sender Radio Romania Actualitati, die landwirtschftliche Produktion dieses Jahres werde um etwa 25-30% niedriger als die von 2014. Unter diesen Umständen könnten die Landwirte das neue Landwirtschaftjahr nicht vorbereiten. Au‎ßerdem seien die Bänker nicht bereit, Kredite für den Agrarsektor zu vergeben, und die Verantwortlichen von der Landwirtschaftsverwaltung seien während der Sommermonate im Urlaub, klagte noch Laurentiu Baciu. Die Bukarester Behörden haben immerhin versprochen, finanzielle Hilfen für Kleinbauer zu gewähren. Für die gro‎ßen Agrarflächen mu‎ß das Landwirtschaftsministerium umfangreiche Finanzierungsprojekte erarbeiten, die auch von der Europäischen Union genehmigt werden müssen. Laurentiu Baciu klagte über die langsamen Verfahren und über die Tatsache, dass die Bauer ihre landwirtschaftlichen Kulturen gegen Dürre oder Frost nicht versichern können. Die finanziellen Hilfen, die in solchen Notsituationen gewährt werden, kommen mit gro‎ßer Verspätung an, und das Leiden der Landwirte scheint kein Ende zu finden.



    In den nächsten Tagen wird in den meisten Regionen Rumäniens eine neue Hitzewelle erwartet, warnen die Meteorologen. Nur vereinzelt gibt es einige kurze, nicht ausreichende Regenschauer, und der Boden in den Agrarregionen im Osten, Südosten und Westen des Landes wird weiterhin sehr trocken bleiben. Somit ist das Zerstören des Bewässerungssystems der kommunistischen Zeit wieder zum Thema von öffentlichen Debatten geworden. Einschätzungsgemä‎ß würde der Wiederaufbau eines Bewässerungsystems auf Landesebene fast eine Milliarde Euro kosten. Landwirtschaftsminister Daniel Constantin sagte im Auftrag der Regierung, der Wiederaufbau des nationalen Bewässerungssystems könnte mit europäischen Fonds finanziert werden, und zwar durch den sog. Juncker-Plan”, der etwa 315 Milliarden Euro für strategische Investitionen in den EU-Mitgliedsstaaten bereitstellen wird. Ferner sagte Landwirtschaftsminister Constantin, man ziehe auch ein Parlamentsabkommen in Betracht, wodurch ein Gesetz über den Wiederaufbau des rumänischen Bewässerungssystems in den nächsten 5 Jahren gefördert werden sollte.



    Früher war die Donau die wichtigste Wasserquelle für die Bewässerung von landwirtsschaftlichen Flächen; infolge der anhaltenden Dürre entstand aber dieses Jahr eine Notsituation an der Donau. In den letzten Tagen wurde ein historisch niedriger Donau-Wasserpegel gemessen. In der Ortschaft Bazias ist der Durchfluss der Donau um 50% kleiner als der Jahreszeitsdurchschnitt, und im Donauhafen Galati sind mitten im Flussbett einige Sandbänke aufgetaucht. Laut Experten soll der Wasserpegel der Donau auch in den nächsten Tagen sinken.

  • Die Woche 25.07.-31.07.2015 im Überblick

    Die Woche 25.07.-31.07.2015 im Überblick

    Das Parlament kommt Ende August in Bukarest zusammen, um über das Steuergesetzbuch zu diskutieren. Präsident Klaus Iohannis hatte am 17. Juli den Entwurf an das Parlament zurückgeschickt, weil die Umsetzung – so die Begründung – zu schweren Ungleichgewichten in der Wirtschaft führen könnte. Der amtierende Chef der Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, sagte im Kontext, dass es zwar keine Anhaltspunkte für Änderungen an der Vorlage des Steuergesetzbuches gebe, doch beschäftige er sich mit den jüngeren Behauptungen des Notenbankchefs. Aus diesem Grund werde das Finanzministerium jetzt bis zur Sondertagung des Parlaments die Auswirkungen der Entlastungsma‎ßnahmen auf die Staatskasse prüfen, um sowohl das Präsidialamt als auch die Zentralbank von der Nachhaltigkeit des Projekts zu überzeugen. Die liberale Opposition verlangte eine technische Aussprache noch vor der Debatte im Parlament. Die Ko-Präsidentin der PNL, Alina Gorghiu, sagte, dass ihre Fraktion für das Steuergesetzbuch stimmen werde, falls es nachhaltige Steuerentlastungen bringt. Den Bedenken des Präsidenten hatte sich mittlerweile auch Notenbankchef Mugur Isărescu angeschlossen. Zentralbankchef Mugur Isărescu warnte, dass die wichtigsten Ma‎ßnahmen wie die Senkung der Steuern und Sozialabgaben, die anteilsmä‎ßig einen hohen Beitrag zum Haushalt leisten, wirtschaftlich und finanziell nicht machbar sind, da sie sich negativ auf die Wirtschaftsleistung auswirken werden. Sollte das Steuergesetzbuch in der jetzigen Form verabschiedet werden, würde das Bruttoinlandsprodukt um 2,3% schrumpfen, befürchtet er.





    Das Kabinett von Victor Ponta hat die erste Haushaltsumschichtung in diesem Jahr vorgenommen, nachdem in der ersten Jahreshälfte der Haushalt einen Überschuss von 4 Milliarden Lei (umgerechnet rund 0,9 Milliarden Euro) aufwies. Mit dem Geld soll hauptsächlich das Budget des Arbeitsministeriums aufgestockt werden – Kindergeld, Renten und Sozialhilfe sind die grö‎ßten Töpfe. Die Finanzmittel des Transportministeriums, das gro‎ßangelegte Infrastrukturprojekte verwaltet, wurden hingegen gekürzt. Auch andere Ressorts haben zusätzliche Mittel bekommen: Finanzen, Innenministerium, Verteidigung, Bildung und Umwelt. Die Opposition rügte die Umschichtung als politisch gesteuert; Mittel hätten insbesondere die Kommunen bekommen, deren Bürgermeister dem Regierungslager angehören. Premierminister Ponta wolle sich somit die politische Unterstützung der Sozial-Demokraten sichern, hie‎ß es.





    Das rumänische Au‎ßenministerium und das rumänische Präsidialamt haben die Amtseinführung der neuen moldauischen Regierung begrü‎ßt und dem Nachbarland Unterstützung auf dem Weg nach Europa und bei der Verbesserung der Wirtschaftslage zugesagt. Das Parlament der Republik Moldau hatte am Donnerstag dem Liberaldemokraten Valeriu Streleţ, das Vertrauen ausgesprochen. Die Regierungskoalition wird von den drei prowestlichen Parteien in Kischinew getragen — der liberaldemokratischen Partei, der demokratischen Partei und der liberalen Partei. Zu den Prioritäten gehören die Umsetzung einer Strategie zur Korruptionsbekämpfung sowie eine Justizreform mit Unterstützung aus der EU.





    Die südrumänische Fu‎ßballmannschaft vom Astra Giurgiu hat im Hinspiel der dritten Qualifizierungsrunde für die Europa League für eine Überraschung gesorgt. Auf dem Stadion der Engländer von West Ham United holten die Rumänen ein 2-2-Unentschieden, nachdem sie 0-2 im Rückstand lagen. In der gleichen Runde unterlag dafür der ASA Tg Mures vor eigenem Publikum 0-3 gegen die Franzosen vom AS Saint-Etienne. Am Mittwoch schaffte der Landesmeister Steaua Bukarest nur ein 1-1 auf eigenem Platz gegen Partizan Belgrad. Die Rückrunden werden nächste Woche ausgetragen.





    Rumänien ist in den letzten Tagen von einer starken Hitzewelle erfasst worden. Die Temperaturen überstiegen zum Teil 40 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Gebiete im Süden und teilweise im Osten des Landes leiden unter extremer Trockenheit, Hunderte von Brunnen versiegten. Die Donau führt alarmierend niedrige Wasserpegel. Weizen-, Mai- und Sonnenblumenernten sind in Gefahr — regnet es nicht bald, rechnen Landwirte mit erheblichen Verlusten.





    Der 58-jährige rumänische Schriftsteller Mircea Cărtărescu ist bei den Salzburger Festspielen mit dem diesjährigen Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur für sein gesamtes literarisches Werk ausgezeichnet worden. Nach Eugène Ionesco, der den Preis 1970 gewann, ist Mircea Cărtărescu nun schon der zweite rumänische Autor, der den Preis bekommt. Zu den Trägern des 1965 eingeführten Preises gehören prominente Literaten wie Vaclav Havel, Salman Rushdie oder Umberto Eco.


  • Anhaltende Trockenheit verursacht bedeutende Ernteausfälle in Rumänien

    Anhaltende Trockenheit verursacht bedeutende Ernteausfälle in Rumänien

    Die extrem hohen Temperaturen wirkten sich zum Sommeranfang erbarmungslos auf Rumänien aus. Die Hitzewelle schlug erstmals im Westen des Landes zu, um sich danach allmählich landesweit zu verbreiten. Derzeit herrschen Rekord-Temperaturen insbesondere im Süden und Osten des Landes.




    Die Temperaturen erreichen vereinzelt sogar 40 Grad Celsius, was eine ausgeprägte thermische Unbehaglichkeit verursacht. Darüber hinaus steht auch der Hitzeindex sehr hoch, was auch zu einem gewissen Diskomfort führt. Auβerdem wirken sich die nacheinanderfolgenden Hitzewellen sowie der Regenmangel mittel- und langfristig auf die Landwirtschaft aus. Im Süden und Osten des Landes herrscht strenge Dürre. Mehr als 33.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen leiden unter dem Mangel an Wasser nur im Landkreis Iasi, im NO des Landes. Die Weizen-, Mais- und Sonnenblumenernten erlitten dabei die schlimmsten Schäden.




    Es ist wohl bekannt, dass extreme Wetterphänomene zusammenhängen. Demnach verursachte der letzte Woche gefallene Hagelregen weitere Schäden, die rund 5.000 Hektar betrafen. Andereseits vertrockneten Hunderte Brunnen im Landkreis Olt, im Süden des Landes. Mancherorts schleppt die Feuerwehr Wasser mit speziellen Wasserbehältern. Soll es in den kommenden Tagen nicht regnen, spitzt sich die Lage noch mehr zu, meinen die Fachleute. Vor allem der Süden des Landes soll dann mit groβen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Dann ist mit Ernteausfällen und, unvermeidlich, mit Einkommensverluste zu rechnen. Die anhaltende Trockenheit schadet auβerdem auch den künftigen Ernten.




    Auch die Donau leidet unter der Dürre. Der Wasserpegel nimmt alarmierend ab. In der Stadt Galati, im SO des Landes, hatte die Donau einen besorgniserregenden Wasserstand erreicht. Da der Wetterbericht auch in den kommenden Tagen hohe Temperaturen voraussagt, hat die zuständige Donaubehörde in Galati die notwendigen Massnahmen eingeleitet, um im Notfall das Flussbett auszubaggern. Die Seemänner wurden darauf hingewiesen, die fahrbare Wasserstrasse nicht zu verlassen. Bei den Donau-Übergangspunkten in Tulcea und Galati warteten die Fahrzeuge mehrere Stunden, um auf die Fähre verladen zu werden. Wegen des geringen Wasserpegels war die komplette Auslastung der Fähre nicht möglich.




    Auch im Hafen Corabia ist die Flussfahrt beeinträchtigt. Der Donaupegel ging stark zurück, demzufolge bildeten sich Sandinseln, die den fahrbaren Kanal verengen. Derzeit werden die in den Silos in der Nähe des Hafens gelagerten landwirtschaftlichen Produkte, per LKW bis zur Bahn gefahren, um auf diesem Weg weiterhin befördert zu werden. Die zuständigen Behörden ersuchen das Verkehrsministerium, so schnell wie möglich alle notwendigen Massnahmen zu treffen, um das Donauflussbett auszubaggern. Nur so wäre es möglich, den Hafen der Stadt weiterhin für komerzielle Transporte zu nutzen. Darüber hinaus soll nächstes Jahr auch ein durch EU-Mittel geförderter touristischer Hafen den Betrieb aufnehmen.

  • Nachrichten 02.07.2015

    Nachrichten 02.07.2015

    Bukarest: Die Nato ist stark mit Rumänien und Rumänien ist stark mit der Nato. Dies erklärte am Donnerstag der Generalsekretär der Nord-Atlantischen Allianz, Jens Stoltenberg. Er sagte, dass die Allianz sich weiterhin gemeinsam mit der Europäischen Union entwickeln wird. Rumänien möchte in der aktuellen geopolitischen Krise ein Lieferant für Sicherheit“ sein, bekräftige auch Präsident Klaus Johannis. Nach Bukarester Beratungen mit Nato -Generalsekretär Jens Stoltenberg, erklärte Johannis, dass Rumänien diesbezüglich seine Aktionen mit seinen Nato -Partnern synchronisieren werde. Rumänien sei ein fest entschlossener Partner, mit dem Nato zu jeder Zeit rechnen könne, sagte seinerseits der Generalsekretär der Allianz. Am Vortag war Stoltenberg mit dem Interims-Premierminister Gabriel Oprea sowie mit dem Verteidigungs- und Außenminister Mircea Dusa bzw. Bogdan Aurescu zu Gesprächen zusammengekommen. Stoltenberg weihte in Bukarest das Zentrum der ersten von zwei Kommandostellen auf rumänischem Territorium ein, die bis Jahresende zusammen mit den Kommandostellen aus Bulgarien, Polen, Estland und Litauen operationalisiert werden sollen. In jeder Kommandostelle sollen jeweils vierzig Nato-Vertreter arbeiten. Diese sollen für die Planung und Koordinierung der Militärübungen sowie für den Einsatz der Eingreiftruppen in Notsituationen zuständig sein. In der Ukrainekrise hatte die Nordatlantische Allianz beschlossen, ihre Ostflanke zu verstärken.



    Brüssel: Der Rumäne Dacian Cioloş wurde vom EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zum Sonderberater für internationale Nahrungssicherheit ernannt. Im Zeitraum 2010-2014 war Dacian Cioloş EU-Agrarkommissar, er verfügt über eine breite Erfahrung in diesem Bereich und ich glaube, dass er der Richtige ist, der mich zu diesem Thema beraten könnte“, sagte Juncker. Der neue Berater soll mit den Kommissionsmitgliedern angesichts der internationalen Nahrungskrisen und der damit einhergehenden globalen Nachfrage nach natürlichen Ressourcen eng zusammenarbeiten. Auf der Agenda des neuen Beraters für Nahrungssischerheit stehen zudem Themen wie die steigende Bevölkerungszahl und deren Auswirkungen auf die Nahrungssicherheit sowie der Klimawandel. Im Zeitraum 2007-2008 bekleidete Dacian Cioloş in Rumänien das Landwirtschaftsminister-Amt.



    Bukarest: Die Nationale Antikorruptionsbehörde DNA ermittelt gegen den Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer Dan Motreanu. Der Liberale steht unter Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Geldwäche. In demselben Strafverfahren wird auch gegen den ehemaligen Präsidentschaftsberater George Scutaru wegen Beteiligung an Vorteilsannahme und Geldwäsche ermittelt. Laut der Nationalen Antikorruptionsbehörde seien Motreanu und Scutaru in den Besitz von Hunderttausenden Euro gelangt, die 2008 für die Wahlkampagne der national-liberalen Partei verwendet werden sollten. Unterdessen wurde die ehemalige Präsidentin des größten lokalen Herstellers von Softwareanwendungen Siveco România, Irina Socol, am Donnerstag zu drei Jahren und sechs Monaten vollstreckbarer Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung. Der Schaden im Staatshaushalt überschreitet drei Millionen Euro. Das Urteil ist nicht entgültig.

  • Rumänien vor dramatischer Dürreperiode

    Rumänien vor dramatischer Dürreperiode

    Nach zwei guten Jahren für die Landwirtschaft ist nun ganz Rumänien von einer schlimmen Dürreperdiode betroffen. Daten von der Nationalen Wetterbehörde zeigen, dass in diesem Jahr für den Süden, Osten und Westen des Landes mit einer schweren und langwierigen Dürre zu rechnen ist. Grund dafür ist der geringe Niederschlag in der letzten Zeit, vor allem im Monat Mai. Die offizielle Statistik zeigt, dass der Niederschlag im letzten Monat nur ein Drittel des für diese Jahreszeit üblichen Werts ausgemacht hat. Zusätzlich prognostiziert das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen, dass in den nächsten zwei Monaten, also Juli und August, mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlägen zu rechnen ist.



    Die Exekutivdirektorin der Nationalen Wetterbehörde, Elena Mateescu, warnte in einem Interview mit Radio Rumänien davor, dass mittelfristig von Tag zu Tag große Temperaturschwankungen bestehen könnten. Diese extremen Temperaturen könnten schwerwiegende Konsquenzen für die Landwirtschaft haben, so Elena Mateescu: Auf die Landwirtschaft können Sturm und Hagel schwere Auswirkungen haben, sogar katastrophale Auswirkungen, je nachdem, wie groß der Hagelsturm ausfällt und wie er verläuft, auch im Gegensatz zu vorherigen Zeiträumen.



    Zusätzlich wird die Trockenheit dadurch verschärft, dass es an Pflanzen fehlt, die den Boden stützen, warnte der Exekutivdirektor des Nationalen Forschungsinstituts für Bodenkunde und Umweltschutz, Cătălin Simota: Der Boden, die Pflanzen und die Luft sind ein außergewöhnlich kompexes System. Jede Einwirkung, die eines dieser Elemente innerhalb des Systems stört, kann also häufig zu anderen Konzequenzen führen, die am Anfang gar nicht absehbar gewesen sind.



    Die Sitation könnte zu einer erneuten Steigerung der Lebensmittelpreise führen, vorausgesetzt die Landwirte rechnen damit, in diesem Jahr nur etwa die Hälfte des Weizen- und Maisertrages wie im Vorjahr ernten zu können. Vor wenigen Tagen hatte der Minister für Landwirtschaft und Entwicklung des Ländlichen Raumes, Daniel Constantin, bereits angekündigt, dass rumänische Landwirte, die durch die Dürre Gewinneinbußen hinnehmen müssten, Kompensationszahlungen aus dem Haushalt bekommen könnten. Diese Maßnahme hängt jedoch von der Zustimmung der Europäischen Kommission ab.



    Constantin sagte weiter, dass er die lokalen Landwirtschaftsverwaltungen dazu aufgefordert habe, auf nationaler Ebene eine Auswertung der von der Dürre betroffenen Flächen zu erstellen. Zudem habe er bereits mit den Landwirten darüber diskutiert, wie die Regierung ihnen bei der Bewässerung der Flächen helfen könne. Der Minister sagte, dass Rumänien ab dem 1. Juli 435 Millionen Euro an Europäischen Mitteln und rumänischen Haushaltsmitteln zu Verfügung stünden, um in ein Bewässerungssystem zu investieren.

  • Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Parlament verweigert Zustimmung für Strafverfolgung von Premierminister Victor Ponta



    Nachdem die Abgeordnetenkammer die Zustimmung für die Strafverfolgung von Premierminister Ponta wegen Korruptionsdelikte im Amt verweigert hat, reagiert die Öffentlichkeit betroffen – aber nicht unbeding überrascht. Weil Ponta nicht nur Regierungschef, sondern auch Mitglied des Parlaments ist, hätte seine Kammer – in diesem Fall das Abgeordnetenhaus – ihm für eine Strafverfolgung die Immunität entziehen müssen. Doch 231 Abgeordneten aus den Fraktionen der Koalitionsparteien stimmten dagegen und nur 120 aus der bürgerlichen und liberalen Opposition bejahten den Antrag der DNA-Staatsanwälte. An sich kam das Ergebnis der Abstimmung kaum überraschend, denn seit Freitag, als die Ermittler an die Öffentlichkeit gingen, übten sich die Partei- und Koalitionsfreunde Pontas in Solidaritäts- und Treuebeweisen gegenüber dem Premierminister, in dem sie ein Opfer ferngeleiteter Justiz sehen. Für Präsident Klaus Iohannis war jedoch das Ergebnis der Abstimmung ein Beweis von Unverantwortlichkeit, eine Herausforderung an die Bürger. Dass die Abgeordneten der Mehrheit die Justiz behindern und das Image des Landes gefährden, um eine Person politisch zu retten, bewertete der Präsident als höchst unverantwortlich und eine Herausforderung an die Bürger. Auch die liberale Opposition kritisierte die Entscheidung. Die Ko-Präsidenten der Nationalliberalen Partei, Alina Gorghiu, erklärte dass Ponta das Gesetz und die Bürger verachte. Sowohl der Stasatspräsident als auch die Opposition gehen davon aus, dass ein Rücktritt des Premierministers die Lösung der Krise ist.




    Rumänisches Parlament leht Misstrauensantrag der Opposition ab


    Am Freitag wurde über den von den Liberalen aus der Opposition eingebrachten Misstrauensantrag gegen das Kabinett von Victor Ponta abgestimmt. Der Antrag wurde mit gro‎ßer Mehrheit abgelehnt: nur 194 Abgeordnete und Senatoren haben dafür gestimmt, 278 Stimmen wären notwendig gewesen. Die Liberalen zählen aber insgesamt nur 173 Abgeordnete, von daher rechneten sie sich allerdings nur wenige Chancen aus. Allein die Tatsache, dass sich die freien Abgeordneten der Initiative der Liberalen angeschlossen hatten, spielte dabei keine Rolle. Ausschlaggebend könnte der Beitrag der demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR gewesen sein, da sie die zweitgrö‎ßte oppostionelle Partei bildet, der Ungarnverband schloss sich aber der Initiative der Liberalen nicht an. Die Liberalen forderten den Rücktritt des Premierministers Victor Ponta und warfen ihm die vorsätzliche Sabotage der Präsidentschaftswahlen im Ausland letzes Jahr und die Blockierung von Teilwahlen in mehreren Wahlkreisen vor. Ferner habe das Ponta-Kabinett die Annahme eines Gesetzes über die Briefwahl verweigert. Die Liberalen beschuldigten den Premier, er habe willkürlich die Auslandsrumänen, die traditionsgemä‎ß rechtsorientiert seien, bei der Ausübung ihres Wahlrechts sabotiert, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Nun verweigere er das Organisieren von Teilwahlen in lauter Landkreisen, Städten und Dorfgemeinden, in denen die 2012 gewählten Bürgermeister oder Ratsvorsitzenden wegen Korruption festgenommen wurden.



    Der Oberste Landesverteidigungsrat legt neue Nationale Verteidigungs-Strategie vor



    Der Oberste Landesverteidigungsrat (CSAT) hat beschlossen, die Nationale Strategie zur Verteidigung Rumäniens, ein grundlegendes Dokument für die Planung der Landesverteidigung auf nationaler Ebene, dem Parlament zur Annahme vorzulegen. “Ein starkes Rumänien in Europa und in der Welt” — so lautet die Überschrift der Nationalen Strategie zur Verteidigung Rumäniens, die vom Obersten Landesverteidigungsrat (CSAT) dem Parlament zur Annahme vorgelegt wird. In dieser gro‎ßangelegten Konstruktion werden die strategische Partnerschaft mit den USA, sowie die NATO- und EU-Mitgliedschaft als Pfeiler der Au‎ßen- und Sicherheitspolitik bekräftigt. Als Zeichen seiner Beteiligung an der europäischen Konstruktion möchte Rumänien beim Treffen des Europäischen Rates diesen Monat für das Einleiten einer neuen EU-Sicherheitsstrategie plädieren. Auf nationaler Ebene werden die Umstrukturierung und Modernisierung der Streitkräfte im Jahr 2015 sowie das Rüstungsprogramm bis 2027 fortgesetzt. Die Beratungen, die Präsident Iohannis einen Tag vor dem CSAT-Treffen mit den Vertretern der Parlamentsparteien geführt hatte, sind ein Beweis, dass Rumänien seiner nationalen Verteidigungsstrategie besondere Aufmerksamkeit schenkt. Der Beratungsproze‎ß, der im Februar dieses Jahres gestartet wurde, schlo‎ß auch Gespräche und Debatten mit Vertretern der Zivilgesellschft und der Universitäten ein.




    Rumänische Wirtschaft wächst


    Die Weltbank hat diese Woche die Prognosen über den Fortschritt der rumänischen Wirtschaft für 2015 auf 3% überarbeitet. Im Januar war die Prognose etwas tiefer. Dieses Wirtschaftswachstum liegt über den Weltdurchschnitt, der auf 2,8% bewertet wird. Au‎ßerdem soll Rumänien 2016 ein Wirtschaftswachstum von 3,2% und 2017 könnte dieses bei 3,5% liegen. Das liegt aber um 0,4% unter der Prognose, die die Finanzanstalt im Winter gemacht hatte. Die Wirtschaftsleistung Rumäniens wurde, genauso wie jene Tschechiens, von dem Statistikamt der Europäischen Union (Eurostat) bestätigt. Beide Länder verzeichneten im ersten Quartal dieses Jahres das grö‎ßte Wirtschaftswachstum EU-weit. Sie sind somit die einzigen, die die 4%-Marke überschritten haben. Um genauer zu sein, verglichen mit derselben Zeitspanne des Vorjahres, sind die Wirtschaften der beiden Länder im ersten Quartal um 4,2% gestiegen. Im Vergleich stieg die Wirtschaft der Europäischen Union um 1,5%, insbesondere dank des Beitrages Gro‎ßbritanniens, das ein Wachstum von 2,4% verzeichnet hat. Die anderen gro‎ßen Wirtschaften sind auch gewachsen, aber recht bescheiden: Deutschland 1%, Frankreich 0,7% und Italien 0,1%.




    Rumäniens Landwirtschaft leidet unter Dürre


    Ein wichtiger Wirtschaftsantrieb Rumäniens, die Landwirtschaft, könnte dieses Jahr mit einer verlängerten Dürre konfrontiert werden. Mit einem Beitrag von rund 5 — 7% zum BIP könnte diese Situation dem vorausgesagten Wirtschaftswachstum Probleme bereiten. Die Hitzemonate sind noch nicht da und die Erde ist bereits ausgetrocknet und viele Kulturen auf dem Feld von der Sonne niedergebrannt. Auch die Wassermengen einiger Flüsse sind gesunken und die Menschen befürchten, dass sie nicht einmal Wasser für die Tiere haben werden. Die meistbetroffenen Regionen sind der Osten und der Süden, wo die Wassermengen im Boden fast den Krisenpegel erreicht haben. Das von 1989 gebaute Bewässerungsnetz kann mit gro‎ßen Schwierigkeiten noch höchstens 10% des Ackerlandes versorgen.

  • Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Parlament verweigert Zustimmung für Strafverfolgung von Premierminister Victor Ponta



    Nachdem die Abgeordnetenkammer die Zustimmung für die Strafverfolgung von Premierminister Ponta wegen Korruptionsdelikte im Amt verweigert hat, reagiert die Öffentlichkeit betroffen – aber nicht unbeding überrascht. Weil Ponta nicht nur Regierungschef, sondern auch Mitglied des Parlaments ist, hätte seine Kammer – in diesem Fall das Abgeordnetenhaus – ihm für eine Strafverfolgung die Immunität entziehen müssen. Doch 231 Abgeordneten aus den Fraktionen der Koalitionsparteien stimmten dagegen und nur 120 aus der bürgerlichen und liberalen Opposition bejahten den Antrag der DNA-Staatsanwälte. An sich kam das Ergebnis der Abstimmung kaum überraschend, denn seit Freitag, als die Ermittler an die Öffentlichkeit gingen, übten sich die Partei- und Koalitionsfreunde Pontas in Solidaritäts- und Treuebeweisen gegenüber dem Premierminister, in dem sie ein Opfer ferngeleiteter Justiz sehen. Für Präsident Klaus Iohannis war jedoch das Ergebnis der Abstimmung ein Beweis von Unverantwortlichkeit, eine Herausforderung an die Bürger. Dass die Abgeordneten der Mehrheit die Justiz behindern und das Image des Landes gefährden, um eine Person politisch zu retten, bewertete der Präsident als höchst unverantwortlich und eine Herausforderung an die Bürger. Auch die liberale Opposition kritisierte die Entscheidung. Die Ko-Präsidenten der Nationalliberalen Partei, Alina Gorghiu, erklärte dass Ponta das Gesetz und die Bürger verachte. Sowohl der Stasatspräsident als auch die Opposition gehen davon aus, dass ein Rücktritt des Premierministers die Lösung der Krise ist.




    Rumänisches Parlament leht Misstrauensantrag der Opposition ab


    Am Freitag wurde über den von den Liberalen aus der Opposition eingebrachten Misstrauensantrag gegen das Kabinett von Victor Ponta abgestimmt. Der Antrag wurde mit gro‎ßer Mehrheit abgelehnt: nur 194 Abgeordnete und Senatoren haben dafür gestimmt, 278 Stimmen wären notwendig gewesen. Die Liberalen zählen aber insgesamt nur 173 Abgeordnete, von daher rechneten sie sich allerdings nur wenige Chancen aus. Allein die Tatsache, dass sich die freien Abgeordneten der Initiative der Liberalen angeschlossen hatten, spielte dabei keine Rolle. Ausschlaggebend könnte der Beitrag der demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR gewesen sein, da sie die zweitgrö‎ßte oppostionelle Partei bildet, der Ungarnverband schloss sich aber der Initiative der Liberalen nicht an. Die Liberalen forderten den Rücktritt des Premierministers Victor Ponta und warfen ihm die vorsätzliche Sabotage der Präsidentschaftswahlen im Ausland letzes Jahr und die Blockierung von Teilwahlen in mehreren Wahlkreisen vor. Ferner habe das Ponta-Kabinett die Annahme eines Gesetzes über die Briefwahl verweigert. Die Liberalen beschuldigten den Premier, er habe willkürlich die Auslandsrumänen, die traditionsgemä‎ß rechtsorientiert seien, bei der Ausübung ihres Wahlrechts sabotiert, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Nun verweigere er das Organisieren von Teilwahlen in lauter Landkreisen, Städten und Dorfgemeinden, in denen die 2012 gewählten Bürgermeister oder Ratsvorsitzenden wegen Korruption festgenommen wurden.



    Der Oberste Landesverteidigungsrat legt neue Nationale Verteidigungs-Strategie vor



    Der Oberste Landesverteidigungsrat (CSAT) hat beschlossen, die Nationale Strategie zur Verteidigung Rumäniens, ein grundlegendes Dokument für die Planung der Landesverteidigung auf nationaler Ebene, dem Parlament zur Annahme vorzulegen. “Ein starkes Rumänien in Europa und in der Welt” — so lautet die Überschrift der Nationalen Strategie zur Verteidigung Rumäniens, die vom Obersten Landesverteidigungsrat (CSAT) dem Parlament zur Annahme vorgelegt wird. In dieser gro‎ßangelegten Konstruktion werden die strategische Partnerschaft mit den USA, sowie die NATO- und EU-Mitgliedschaft als Pfeiler der Au‎ßen- und Sicherheitspolitik bekräftigt. Als Zeichen seiner Beteiligung an der europäischen Konstruktion möchte Rumänien beim Treffen des Europäischen Rates diesen Monat für das Einleiten einer neuen EU-Sicherheitsstrategie plädieren. Auf nationaler Ebene werden die Umstrukturierung und Modernisierung der Streitkräfte im Jahr 2015 sowie das Rüstungsprogramm bis 2027 fortgesetzt. Die Beratungen, die Präsident Iohannis einen Tag vor dem CSAT-Treffen mit den Vertretern der Parlamentsparteien geführt hatte, sind ein Beweis, dass Rumänien seiner nationalen Verteidigungsstrategie besondere Aufmerksamkeit schenkt. Der Beratungsproze‎ß, der im Februar dieses Jahres gestartet wurde, schlo‎ß auch Gespräche und Debatten mit Vertretern der Zivilgesellschft und der Universitäten ein.




    Rumänische Wirtschaft wächst


    Die Weltbank hat diese Woche die Prognosen über den Fortschritt der rumänischen Wirtschaft für 2015 auf 3% überarbeitet. Im Januar war die Prognose etwas tiefer. Dieses Wirtschaftswachstum liegt über den Weltdurchschnitt, der auf 2,8% bewertet wird. Au‎ßerdem soll Rumänien 2016 ein Wirtschaftswachstum von 3,2% und 2017 könnte dieses bei 3,5% liegen. Das liegt aber um 0,4% unter der Prognose, die die Finanzanstalt im Winter gemacht hatte. Die Wirtschaftsleistung Rumäniens wurde, genauso wie jene Tschechiens, von dem Statistikamt der Europäischen Union (Eurostat) bestätigt. Beide Länder verzeichneten im ersten Quartal dieses Jahres das grö‎ßte Wirtschaftswachstum EU-weit. Sie sind somit die einzigen, die die 4%-Marke überschritten haben. Um genauer zu sein, verglichen mit derselben Zeitspanne des Vorjahres, sind die Wirtschaften der beiden Länder im ersten Quartal um 4,2% gestiegen. Im Vergleich stieg die Wirtschaft der Europäischen Union um 1,5%, insbesondere dank des Beitrages Gro‎ßbritanniens, das ein Wachstum von 2,4% verzeichnet hat. Die anderen gro‎ßen Wirtschaften sind auch gewachsen, aber recht bescheiden: Deutschland 1%, Frankreich 0,7% und Italien 0,1%.




    Rumäniens Landwirtschaft leidet unter Dürre


    Ein wichtiger Wirtschaftsantrieb Rumäniens, die Landwirtschaft, könnte dieses Jahr mit einer verlängerten Dürre konfrontiert werden. Mit einem Beitrag von rund 5 — 7% zum BIP könnte diese Situation dem vorausgesagten Wirtschaftswachstum Probleme bereiten. Die Hitzemonate sind noch nicht da und die Erde ist bereits ausgetrocknet und viele Kulturen auf dem Feld von der Sonne niedergebrannt. Auch die Wassermengen einiger Flüsse sind gesunken und die Menschen befürchten, dass sie nicht einmal Wasser für die Tiere haben werden. Die meistbetroffenen Regionen sind der Osten und der Süden, wo die Wassermengen im Boden fast den Krisenpegel erreicht haben. Das von 1989 gebaute Bewässerungsnetz kann mit gro‎ßen Schwierigkeiten noch höchstens 10% des Ackerlandes versorgen.

  • Landwirtschaft: EU-Kommission genehmigt 24 neue Förderprogramme

    Landwirtschaft: EU-Kommission genehmigt 24 neue Förderprogramme

    Die Schaffung von 40.000 neuen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten: Das will die Europäische Kommission mit der jüngst beschlossenen Aufstockung der Programme für die ländliche Entwicklung erreichen. Insgesamt wurden 24 zusätzliche Programme gebilligt. Deren Zweck ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft in der EU zu verbessern, die Umwelt und das Klima in ländlichen Gebieten zu schützen und bis 2020 die ökonomischen und sozialen Strukturen der lokalen Gemeinschaften zu stärken.



    Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, Unterstützung für Junglandwirte, nachhaltige Bodenbewirtschaftung und verbesserte Breitbandinfrastrukturen zählen zu den prioritären Ma‎ßnahmen der angenommenen regionalen und nationalen Programme. Die betroffenen Mitgliedstaaten sind Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Deutschland, Irland, Italien, Rumänien, Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich”, hei‎ßt es in einer von EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan veröffentlichten Pressemitteilung.



    Rumänien bekommt dabei den Löwenanteil an den 24 am Dienstag genehmigten Sonderprogrammen: Dem Land stehen durch das sogenannte Landesprogramm für die Ländliche Entwicklung für den Zeitraum 2014-2020 8,18% der gesamten Fördersumme zu. Das Geld soll für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und die Umstrukturierung der Landwirtschaft, den Umwelt- und Klimaschutz, bzw. die Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit, die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Lebensstandards in den rumänischen Gemeinden verwendet werden. Die Lebensstandards der ländlichen Bevölkerung in Rumänien liegen oft unter dem nationalen und dem EU-Schnitt.



    Etwa 3400 Landwirtschaftsbetriebe und Genossenschaften würden durch das Programm modernisiert. Au‎ßerdem sollen dadurch 30.000 Kleinbetriebe weiterentwickelt und 9400 junge Landwirte bei der Existenzgründung unterstützt werden. Anvisiert sind ferner die Regeneration und Erhaltung der Ökosysteme im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeit auf über 1,3 Millionen Hektar Agrarflächen und über 800.000 Hektar Waldflächen. Die Ausgaben in diesem Bereich sollten sich positiv auf die Biodiversität und die umweltgerechte Bewirtschaftung der Grundstücke auswirken.



    Schlie‎ßlich soll auf weiteren 4,7 Millionen Hektar in die Bekämpfung der Landaufgabe und der Bodenerosion investiert werden. Etwa 184.000 Landwirte werden im Rahmen von Schulungen ihre Kompetenzen im Agrarbereich vertiefen können. Etwa 27.000 Arbeitsplätze würden dabei entstehen, verspricht die Europäische Kommission, die zudem die Gründung und den Ausbau von 3000 nicht-landwirtschaftlichen Betrieben in Aussicht stellt. Damit sollten die Investitionen in die ländliche Infrastruktur etwa 27% der ländlichen Bevölkerung zugute kommen.



    Die Hilfen für die Entwicklung des ländlichen Raums stellen den zweiten Pfeiler der Gemeinsamen Agrarpolitik dar. Diese stellt den Mitgliedsstaaten ein europäisches Finanzpaket zur Verfügung, das auf nationaler oder regionaler Ebene verwaltet werden soll. Die Fördermittel werden als Ko-Finanzierung im Rahmen der insgesamt 118 mehrjährigen Programme den 28 Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt.

  • Steuerreform: Senat billigt reduzierte Mehrwertsteuer auf Lebensmittel

    Steuerreform: Senat billigt reduzierte Mehrwertsteuer auf Lebensmittel

    Die rumänische Regierung hat sich unlängst eine ehrgeizige Lockerung der Finanzpolitik vorgenommen. Teil des Plans ist die Senkung der Mehrwertsteuer ab dem 1.Juni, eine Ma‎ßnahme, die jetzt von dem Senat in Bukarest gebilligt wurde. Der Steuersatz soll von derzeit 24 auf 9% herunterfallen und für alle Kategorien von Lebensmitteln, alkoholfreien Getränken, Gastronomie- und Cateringdienstleistungen gelten. Damit würde der derzeit bereits für Brot und Backwaren angewendete Steuersatz erreicht.



    Die Exekutive will laut eigenen Angaben mit der Herabsetzung der Mehrwertsteuer den Konsum ankurbeln und den aktuell positiven Trend in der Wirtschaft festigen. Allerdings waren Beobachter bereits bei der Bekanntgabe der Ma‎ßnahme skeptisch über deren Einfluss auf die Verkaufspreise in den Geschäften. Der Skeptizismus wurde auch von dem Verdacht genährt, dass die Gro‎ßmärkte die Preise bereits im Vorfeld angehoben hatten, um ihre Gewinne zu optimieren.



    Der Markt werde die Preisentwicklung regeln und die stark verminderte Mehrwertsteuer werde sich zweifelsohne in den Preisen widerspiegeln, behauptete Ministerpräsident Victor Ponta. Laut Hochrechnungen des Ministeriums für Landwirtschaft sollen die Lebensmittel im Schnitt um 12% billiger werden.



    Die Bevölkerung scheint indes den Optimismus der Regierung zu teilen. Die meisten Rumänen sind der Ansicht, dass die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und alkoholfreie Getränke sowohl für sie als auch für die Wirtschaft eine gute Ma‎ßnahme darstellt. Das ergab eine Meinungsumfrage, die im Auftrag der Tageszeitung Adevărul von dem Meinungsforschungsinstitut Inscop Research durchgeführt wurde. 34,5% der Befragten waren jedoch der Meinung, dass die nach dem vorgeschlagenen Modell verringerten Steuern auch weniger Geld für Gesundheit, Bildung und Infrastruktur bedeuten werden. Knapp 39% ihrer Landsleute widersprechen ihnen, während 27% sich noch keine klare Meinung über das Thema gebildet haben oder keine Angaben machen wollten. Dieser hohe Anteil weise laut den Autoren der Umfrage auf einen Informationsmangel hin, bzw. auf fehlende Kenntnisse über die Mechanismen der Haushalts- und Wirtschaftspolitik.



    37,7% der Befragten glauben derweil, dass die Preise zwar fallen werden, dass die Preissenkungen aber nicht im direkten Verhältnis zu der Herabsetzung der Mehrwertsteuer stehen werden. Nur 19% sind der Ansicht, dass die Preise verhältnismä‎ßig sinken werden. Allgemein glauben 57% der Rumänen, dass die reduzierte Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und alkoholfreie Getränke sich auch in den Verkaufspreisen widerspiegeln wird. Die Kürzung des Steuersatzes von 24% auf 9% wird von 62% befürwortet, zeigt die Studie noch. Nur 29% der Befragten wären mit einer Steuer von 20% einverstanden gewesen. Die Umfrage wurde Ende April durchgeführt, dazu wurden knapp 1000 Personen befragt und die Fehlermarge beträgt 3%.

  • Nachrichten 04.05.2015

    Nachrichten 04.05.2015

    Der frühere Parlamentsabgeordnete Marko Attila von der opositionellen Ungarnpartei UDMR ist von der rumänischen Polizei zur internationalen Fahndung ausgeschrieben worden, nachdem der Oberste Gerichtshof gegen ihn einen Untersuchungshaftbefehl unter dem Verdacht von Korruptionsstraftaten erlassen hat. Marko, der im Nachbarland Ungarn untergetaucht ist, soll zusammen mit weiteren sieben Verdächtigen dem rumänischen Staat einen Gesamtschaden von 84,5 Millionen Euro durch die Überbewertung von Entschädigungsansprüchen enteigneter Besitzer verursacht haben. Ein Senat des Gerichtes hat ebenfalls am Montag das erstinstanzliche Verfahren in der so genannten Affaire Microsoft begonnen. Der frühere Fernmeldeminister Gabriel Sandu, der gewesene Bürgermeister der nordostrumänischen Stadt Piatra Neamţ Gheorghe Ştefan, sowie mehrere Geschäftsleute sollen durch getürkte IT-Lizenzkäufe für Schulen dem Staaten einen Schaden von mehreren Dutzend Millionen Euro verursacht haben.




    Der rumänische Ministerpräsident, Victor Ponta, der eine Tournee in der Golfregion unternimmt, hat sich am Montag mit dem Emir des Kuwait, Scheich Sabah Al-Ahmad Al -Jaber Al-Sabah sowie dem Regierungschef Jaber Al-Mubarak Al-Hamad Al-Sabah getroffen. Ponta zufolge ging es dabei um konkrete Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, IT und Energieinfrastruktur. Man suche nach einem Weg, um den rumänischen Agrarerzeugnissen den Zugang zu den Märkten am Golf zu erleichtern, sagte Ponta. Auch sollen in Rumänien vermehrt kuwaitische Ärzte ausgebildet werden, fügte er hinzu. Rumänien sei aufgrund der 1990 gespielten Rolle sehr geschätzt und geliebt, meinte Ponta und spielte damit auf die Verurteilung der irakischen Invasion in Kuwait an. Am Sonntag war Ministerpräsident Ponta in der Hauptstadt Katars, Doha, mit hohen Amtsträgern zusammengekommen. Angegangen wurde eine mögliche Partnerschaft mit Katar für die Umstrukturierung der rumänischen Fluggesellschaft Tarom und die Entwicklung des Bukarester Flughafens Otopeni. Auf seiner Golftour besuchte der rumänische Ministerpräsidenten bis jetzt Saudi-Arabien, Katar und Kuwait; es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate. Zweck des Besuches, der am 5. Mai endet, ist die Belebung der Beziehungen zwischen Rumänien und den arabischen Golfstaaten.




    In Estland hat am Montag unter Federführung der NATO das bisher grö‎ßte Manöver in der Geschichte des Landes begonnen. Nach Angaben des Generalstabs werden an der bis zum 15. Mai dauernden Übung mehr als 13 000 Soldaten teilnehmen. An den Grenzen der baltischen Staaten sind seit Beginn der Ukraine-Krise vermehrt russische Militärflugzeuge und Kriegsschiffe gesichtet worden. Auch die Nato hat ihre Aktivitäten dort verstärkt.



    In Deutschland ist der Tarifkonflikt zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn eskaliert. Die GDL will den Schienenverkehr in Deutschland für fast eine Woche lahmlegen. Angesichts dieses Rekordstreiks in der Geschichte der Bahn hat sich am Montag auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeschaltet und drängte auf eine Schlichtung, da der Streik für Menschen und Unternehmen gravierend sei. Die Lokführergewerkschaft GDL lehnte eine Schlichtung erneut ab. Auch andere Politiker reagierten auf den Streik mit scharfer Kritik — er sei eine Belastung und für die deutsche Wirtschaft sogar eine Gefahr, hie‎ß es.



    Schiffe aus europäischen Ländern unter Koordinierung der italienischen Küstenwache haben am Sonntag über 2.000 Flüchtlinge gerettet. Auch die libysche Küstenwache griff nahe der Küste rund 500 Migranten auf. Damit liegt die Gesamtzahl der über das Wochenende geborgenen Flüchtlinge bei über 6.300. Die Zunahme des Flüchtlingsstroms in der warmen Jahreszeit und vor allem bei gutem Wetter wurde in Italien seit Wochen erwartet.



    Der Spielfilm “Aferim!” des rumänischen Regisseurs Radu Jude ist der gro‎ße Gewinner beim Internationalen Filmfestival IndieLisboa, das am Sonntag in der portugiesischen Hauptstadt zu Ende gegangen ist. Der rumänische Streifen wurde mit der Trophäe der Stadt Lissabon, dem Gro‎ßen Preis für den besten Spielfilm, und auch mit dem Preis der Kinoblogger ausgezeichnet. Der als Balkanwestern geltende Film Aferim!“ hat bei der diesjährigen Berlinale den Silbernen Bären für die beste Regie erhalten und ist bis jetzt der erfolgreichste rumänische Spielfilm des Jahres 2015.



    Zum 60. Jahrestag seit dem Tod des rumänischen Komponisten George Enescu strahlt der öffentlich-rechtliche Sender Radio Romania Cultural diese Woche eine Reihe von Sondersendungen aus. Das on air und online Projekt mit dem Titel Avatar Enescu“ würdigt die Persönlichkeit des gro‎ßen Komponisten, Violinisten, Dirigenten und Musikpädagogen George Enescu; eine besondere Attraktion sind die 20 Interviews mit George Enescu, die 1951 für den Französischen Rundfunk aufgenommen wurden.