Tag: Minderheiten

  • Rumänische Behörden reagieren auf Bildungsgesetz in der Ukraine

    Rumänische Behörden reagieren auf Bildungsgesetz in der Ukraine

    Rumänien reagierte am Dienstag auf den Beschluss des ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko, das bestrittende Bildungsgesetz zu promulgieren. Bukarest bedauert die Tatsache, dass der ukrainsiche Staatschef trotz den Mahnungen der Bukarester Behörden das Gesetz ,das den Unterricht in der Muttersprache der Mindeheiten, einschließlich auch in rumänischer Sprache, stark einschränkt, unterzeichnet hat.




    Das rumänische Außenministerium hat bekanntgegeben, es werde sich weiterhin anstrengen, die intenationalen Behörden über die negativen Auswirkungen des ukrainischen Bildungsgesetzes aufmerksam zu machen. Es werde parallel die Bemühungen auf bilateraler Ebene fortsetzen, so dass die Rumänen in der Ukraine weiterhin in Rumänisch studieren können. Rumäniens Außenminister Teodor Meleşcanu erklärte für unseren Radiosender folgendes:




    “Für uns ist es wichtig, dass die Rumänen vesichert werden, ihr Studium in der Muttersprache bis zu einem hohen Niveau fortsetzen zu können. Wir haben vereinbart, dass ein Treffen zwischen den zwei Bildungsministern organisiert wird, wo konkret mit dem Curriculum und den Fächern auf dem Tisch besprochen wird, welche Fächer in ukrainischer Sprache unterrichtet werden und welche die Fächer sind, die in Rumänischer Sprache studiert werden müssen.




    Währenddessen bereiten das Bildungsministerium und das Ministerium für die Beziehungen mit den im Ausland lebenden Rumänen einen Rechtsakt vor, durch den die rumänischen Schüler in der Ukraine unterstützt werden, in ihrer Muttersprache zu studieren. Andreea Păstârnac, Ministerin für die Rumänen im Ausland, dazu:




    “Das Ministerium für die im Ausland lebenden Rumänen bereitet zusammen mit dem Bildungsministerium einen Rechtsakt, der uns ermöglichen soll, ein Bildungspaket für die rumänischen Schüler in der Ukraine zu bieten, so dass diese weiter, bis das ukrainische Bildungsgesetz in Kraft treten wird, den Unterricht in de Muttersprache wählen können. Wir werden versuchen mit der ukrainischen Seite Möglichkeiten zu besprechen, durch die wir ein separates Regime für die Rumänen, die in der Ukraine leben, erhalten. Wir wollen die jetzige Formel des Unterichts in Rumänischer Sprache behalten.




    Das Rumänische Parlament hat bekanntgegeben, eine Delegation gebildet aus Abgeordneten und Senatoren, werde in kurzer Zeit einen Kiewbesuch unternehmen, um mit den Vertreten der ukrainischen kompetenten Behörden zusammenzukommen. Gesucht werden Lösungen für die Situation des Unterrichts in der Muttersprache der nationalen Minderheiten. Eine Gruppe rumänischer Parlamentarier ist schon in Bukarest mit dem ukrainischen Botschafter in Bukarest Oleksandr Bankow zusammengekommen. Dieser erklärte, dass keine Schule, an der in der Muttersprache der Minderheiten unterrichtet wird, geschlossen werde. Keine Lehrkraft werde entlassen. Der Diplomant erwähnte die konstante Unterstützung seitens Rumäniens für die Intergration der Ukraine in die EU.

  • Nachrichten 26.09.2017

    Nachrichten 26.09.2017

    Bukarest: Die Rumänen, die in Großbritannien leben und arbeiten, werden ihre bestehenden Rechte und Freiheiten behalten. Dies erklärte heute Außenminister Teodor Meleşcanu für Radio Rumänien. Er präzisierte, er habe klare Versicherungen zu diesem Thema im Rahmen des montägigen Treffens in Bukarest mit seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson. Teodor Meleşcanu sagte außerdem, er habe mit diesem auch über das Anmeldesystem der gesprochen, die nach Großbritannien reisen möchten. Seiner Meinung nach dürfe das neue System die Rechte jener nicht beeinträchtigen, die in Großbritannien arbeiten, studieren und leben. Seinerseits erklärte Boris Johnson für die Nachrichtenagentur AGERPRES, dass sich die in Großbritannien lebenden Rumänen über ihre Lage nach dem Brexit überhaupt keine Sorgen machen müssten“. Denn sie seien besonders wertvolle Mitglieder der britischen Gesellschaft. Er sagte außerdem, dass Großbritannien die rund eine halbe Million dort ansässigen Rumänen behalten möchte. Es möchte sich vergewissern, dass sie sich sicher fühlen und ihre Rechte gewahrt werden.




    Bukarest: Die Bildungsminister aus Bukarest und Kiew werden zu Gesprächen zusammenkommen, sodass die rumänische Minderheit in der Ukraine ihren Unterricht in der Muttersprache in möglichst vielen Fächern fortsetzen kann. Diese Ankündigung machte der Bukarester Außenminister Teodor Meleşcanu in einem Interview mit Radio Rumänien. Die Reaktion kommt nachdem der ukrainische Präsident Petro Poroşenko ein kontroverses Bildungsgesetz promulgiert hat. Dieses schränkt den Unterricht in den Muttersprachen der Landesminderheiten ein. Das besagte Gesetz soll die Bildungsqualität steigern, so die Präsidentschaft in Kiew, und zur Aufnahme des Landes in den europäischen Bildungsraum beitragen. Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Griechenland und die Republik Moldau, die beträchtliche Minderheiten in der Ukraine haben, kritisierten aber die Rechtsvorschriften. Dazu hören Sie mehr nach den Nachrichten.




    Bukarest: Einer der größten rumänischen Gewerkschaftsverbände Cartel Alfa hat diese Woche eine Protestreihe in mehreren Städten des Landes eingeleitet. Der Gewerkschaftsverband hat zwei Hauptforderungen – die Sperre der Übertragung der Sozialabgaben vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehemer und die Wiederaufnahme der Verhandlungen und den Abschluss der Tarifverträge auf allen Ebenen. Die Gewerkschaftler sagen, dass die Übertragung der Sozialabgaben auf den Arbeitnehmer zur Senkung der Nettoeinkommen, Abschaffung des Arbeitslosenfods und Reduzierung der Rentenbeiträge führen wird. Die ersten Kundgebungen fanden in mehreren Städten des Landes statt. Daran namen hunderte Personen teil. Laut Cartel Alfa werden sich die Gewerkschaftler am 4. Oktober in Bukarest vesammeln.




    Bukarest: Die europäischen Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu hat Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro für Schnelleisenbahnstrecken in Rumänien gebilligt. Dies verlautet aus einem Kommunique der Vertretung der Europäischen Kommission in Bukarest. Laut der zitierten Quelle sollen 198,2 Millionen Euro aus dem Kohäsionsfonds in die Erneuerung der Eisenbahnlinie zwischen den Ortschaften Coşlariu und Simeria, in der Mitte Rumäniens investiert werden. Dadurch soll es den Zügen möglich sein mit Geschwindigkeiten zwischen 120 km/h und 160 km/h zu fahren. Somit wird die Fahrt zwischen den zwei Ortschaften um geschätzte 45 Minuten weniger dauern. Die Modernisierung dieser Einsebahnlinie wird die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in der Mitte und im Westen des Landes ankurbeln und den Umweltschutz fördern. Das trägt auch direkt zur Steigerung der Lebensqualität der rumänischen Bürfer beitragen“ – erklärte Frau Creţu, die Rumänien in der Gemeinschaftsexekutive vertirtt.




    Sport: Die Tennisspielerin Simona Halep (2 WTA) hat am Dienstag 6-2, 6-1 gegen die Rissin Daria Kasatkina (31 WTA), in der zweiten Runde des Wuhan Tourniers China verloren. Die Gesamtpreise des Tourniers betragen 2,6 Millionen Dollar. Simona Halep, zweite Favoritin des Tourniers, spielte letzes Jahr im Halbfinale. Auch eine weitere Rumänin wurde am Dienstag in Wuhan besiegt. Sorana Cîrstea (46 WTA) verlor in der zweiten Runde vor der Chinesin Qiang Wang (55 WTA) 6-3, 6-3.

  • Nachrichten 15.09.2017

    Nachrichten 15.09.2017

    Ein rumänischer Soldat ist am Freitag in der Region Kandahar ums Leben gekommen. Der 41jährige Gefreite Mădălin Stoica war zusammen mit zwei anderen Kameraden schwer verletzt worden, als ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in ihren Streifenkonvoi fuhr und erlag später seinen Verletzungen. Er war seit August in Afghanistan und auf seinem ersten Auslandeinsatz. Die beiden anderen rumänischen Soldaten befinden sich im stabilen Zustand. 2017 beteiligt sich Rumänien an der NATO-Mission Resolute Support mit über 600 Soldaten, weitere 300 sind bei anderen Operationen unter der Flagge der NATO, EU, UNO und OSZE im Auftrag. Bei Auslandseinsätzen sind mit dem heutigen Opfer insgesamt 29 rumänische Soldaten ums Leben gekommen, weitere 180 wurden verletzt. Die Lage in Afghanistan ist nach wie vor instabil, die meisten Zwischenfälle werden in den östlichen und südlichen Provinzen gemeldet.



    In Rumänien ist die Treibstoffssteuer ab Freitag um circa 3,5 Eurocent pro Liter angehoben worden. Ab dem 1. Oktober erfolgt eine weitere Erhöhung der Steuer um 3,5 Eurocent. Die sozialdemokratische Regierung will mit der Ma‎ßnahme höhere Steuereinnahmen erzielen. Erst Anfang des Jahres hatte sie die damals geltende Spritstteuer in Höhe von 7 Eurocent pro Liter vorerst abgeschafft. Die Wiedereinführung der Verbrauchssteuer wurde von den Spediteuren scharf kritisiert. Sie behaupteten, die Ma‎ßnahme werde sich auf die gesamte Wirtschaft negativ auswirken.



    Drei Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, die den Minderheiten des Landes angehören, haben in einem Schreiben an Präsident Petro Poroschenko appelliert, das neue Bildungsgesetz nicht in Kraft zu setzen. Der rumänischstämmige Parlamentarier Grigore Timiş sowie ein ungarisch- und ein bulgarischstämmiger Kollege wollen damit verhindern, dass ein Gesetz in Kraft tritt, das laut ihren Angaben das Recht der nationalen Minderheiten auf Unterricht in der eigenen Sprache einschränkt. Die Verabschiedung des Gesetzes würde die bilateralen Abkommen verletzen, die die Ukraine mit den Heimatländern der betroffenen Angehörigen nationaler Minderheiten abgeschlossen hat. Am Donnerstag hatten die Au‎ßenminister Rumäniens, Ungarns, Bulgariens und Griechenlands in einem gemeinsamen Schreiben an ihren ukrainischen Kollegen die Abänderung der Rechtsakte gefordert.



    Gro‎ßbritannien wird die finanzielle Unterstützung für Rumänien auf vier Milliarden Pfund aufstocken, um den bilateralen Handelsbeziehungen einen Impuls zu geben. Die britische Botschaft teilte mit, dass rumänische Unternehmer das Geld in Landeswährung abrufen können, wenn sie mit britischen Zulieferern arbeiten. Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei 3,6 Milliarden Pfund und ist in den ersten 5 Monaten um über 5% gestiegen.



    Österreich liegt beim Tennis-Länderspiel gegen Rumänien schon 2-0 in Führung. In Wels siegte Gerald Melzer über Dragoş Dima, und Dominic Thiem, der Star im österreichischen Davis-Cup-Team besiegte Bogdan Borza. Am Samstag findet das Doppel zwischen den Paaren Horia Tecău/Nicolae Frunză und Dominic Thiem/Philipp Oswald statt. Am Sonntag treten dann Dominic Thiem gegen Dragoş Dima und Gerald Melzer gegen Bogdan Borza an. Rumänien hat bisher 3 der 5 Teamländerspiele für sich entschieden.




  • Ukraine möchte Zugang zum Unterricht in der Muttersprache einschränken

    Ukraine möchte Zugang zum Unterricht in der Muttersprache einschränken

    Vor dem Hintergrund der jungen diplomatischen Spannungen zwischen Rumänien und Ungarn, gibt es sehr selten Themen, wo die Außenminister der beiden Nachbarstaaten einen gemeinsamen Standpunkt vertreten. Dennoch übermittelten Teodor Meleşcanu und Peter Szijjarto, gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus Bulgarien, Ekaterina Zakharieva, und aus Griechenland, Nikos Kotzias, dem Kiewer Chefdiplomat Pavlo Klimkin, dem Generalsekretär des Europarates Thorbjorn Jagland und dem Hohen Kommissar der OSZE für Landesminderheiten Lamberto Zannier einen gemeinsamen Brief.



    Darin äußern sie die Besorgnis und das tiefste Bedauern wegen der jungen Verabschiedung durch die Obere Rada des Bildungsgesetzentwurfes in der Ukraine. Diese gemeinsame Handlung, so die Urheber, liegt im Interesse der unterzeichnenden Parteien, die Rechte der Landesminderheiten zu wahren. Sie wenden sich an die ukrainischen Behörden, um konkrete Maßnahmen diesbezüglich, im Sinne der Zusammenarbeit und der strengen Einhaltung der einschlägigen internationalen Normen und Standards zu finden.



    Das angefochtene Gesetz, das von Präsident Petro Poroschenko promulgiert werden muss, um in Kraft zu treten, schränkt den Zugang zur Bildung in der Muttersprache für die zahlreichen Minderheitengemeinden in der Ukraine ein – Es handelt sich dabei um Russen, Rumänen, Ungarn, Bulgaren, Griechen, Polen usw. Das besagte Gesetz sieht vor, dass in Lyzeen und Hochschulen nur auf Ukrainisch unterrichtet wird. Dabei soll die Bildung in den Sprachen der Minderheiten nur in Kindergärten und Grundschulen möglich sein.



    Laut Analytikern richte sich dieser Intoleranzausdruck vor dem Hintergrund des offenen Konflikts mit Moskau, eigentlich nur gegen die Millionen Russischsstämmigen im Osten und im Süden der Ukraine. Die anderen Minderheiten seien somit nur Nebenopfer. Der demografische Anteil der rumänischen Minderheit ist der zweitgrößte, nach den Russen. Rund eine halbe Million Rumänen leben in dem Nachbarland. Die meisten von ihnen leben in den von der Sowjetunion 1940, infolge eines Ultimatums annektierten Gebieten. Diese wurden 1991 von der Ukraine als Nachfolgerstaat übernommen.



    In ihrem Namen forderte der Abgeordnete Grigore Timiş, gemeinsam mit zwei Kollegen in der Rada, einem Ungarisch-, bzw. einem Bulgarischstämmigen Präsident Poroschenko auf, dieses Gesetz nicht zu promulgieren. Infolge der Inkraftsetzung würden Bürger der Ukraine ihr Recht verlieren ihre Unterrichtssprache frei zu wählen“.



    Zuvor hatten sowohl die Bukarester Diplomatie als auch das Bukarester Ministerium für die Rumänen von Überall ihre Unzufriedenheit gegenüber den Gesetzesvorschriften gäußert. Aus der Opposition warf der liberale Parteiführer Ludovic Orban den Behörden eine verspätete Reaktion vor. Er forderte den Rücktritt der Ressortministerin Andreea Păstârnac. Die Partei Volksbewegung forderte die dringliche Einberufung des gemeinsamen rumänisch-ukrainischen Präsidentschaftsausschusses, um Kiew zu veranlassen, die Einführung des neuen Gesetzes zu überdenken.

  • Nachrichten 14.09.2017

    Nachrichten 14.09.2017

    Bukarest: Der Oberste Verteidigungsrat ist am Donnerstag in Bukarest unter der Leitung des Staatspräsidenten Klaus Iohannis zusammengekommen. Dabei wurde die Teilnahme der rumänischen Marine im zweiten Jahresquartal 2017 an einer NATO-Mission genehmigt. Somit kommt Bukarest einer Forderung der internationalen Organisationen nach, sein Engagament in internationalen Missionen zu verstärken. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete die nationale Strategie zur Vermeidung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Diese soll im Zeitraum 2017-2019 umgesetzt werden und sieht als erstes die Erhöhung der Einsatzfähigkeit sowie die Verstärkung der interinstitutionellen Zusammenarbeit vor. Besprochen wurde au‎ßerdem über die energetische Sicherheit, dabei wurden die Risiken und Pluspunkte dieses Bereiches analysiert. Das war die erste Sitzung an der der neue Verteidigungsminister Mihai Fifor und der neue Wirtschaftsminister Gheorghe Şimon teilnahmen.




    Bukarest: Die Gewerkschaften im Gesundheitswesen haben am Donnerstag Protestaktionen angekündigt. Es handelt sich um einen möglichen Streik sowie Proteste vor dem Finanz-, Gesundheits-und Arbeitsministerium in der Woche 2.-6. Oktober sowie eine breite Kundgebung am 19. Oktober. Daran sollen sich 15-20. 000 Menschen beteiligen. Die Angestellten im Gesundheitswesen fordern einen kollektiven Arbeitsvertrag und Änderungen des Lohngesetzes.



    Bukarest: In einem gemeinsamen Brief an die ukrainischen Behörden, den Europäischen Rat, das Hohe Kommissariat für Nationalminderheiten der OSZE drücken Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Ungarn ihre Besorgnis und tiefes Bedauern für die Verabschiedung des neuen Bildungsgesetzes vom ukrainischen Parlament aus. Ferner bekräftigen die besagten Länder ihr Engagement für den Schutz der Nationalminderheiten und appellieren an die ukrainischen Behörden, die internationalen Standards im Bereich einzuhalten. Der Schutz der rumänischen Minderheit in der Ukraine sei eine konstante Beschäftigung der Bukarester Behörden und Teil des Dialogs zwischen Bukarest und Kiew, hei‎ßt es im besagten Brief. Rund eine halbe Million Rumänischstämmige leben in der benachbarten Ukraine, die meisten von ihnen in den Regionen, die 1940 von der Sowjetunion annektiert wurden.



    Bukarest: Die rumänischen Behörden haben die Vorbereitungen für die Organisierung eines EU-Sondergipfels, der in Sibiu im Frühjahr 2019 stattfinden soll, begonnen, hat am Donnerstag der Minister fur Europaangelegenheiten Victor Negrescu erklärt. Das Gipfeltreffen soll am 30. März stattfinden. Hauptthema der Gespräche bildet die Zukunft der EU nach dem Brexit. Der Vorschlag wurde am Mittwoch vom EU-Kommissionschef Jean-Claude Junker im Europäischen Parlament in Strassbourg gemacht. Juncker sagte in seiner Rede, Bulgarien und Rumänien sollen so schnell wie möglich dem Schengenraum beitreten.

  • Nachrichten 19.08.2017

    Nachrichten 19.08.2017

    Im Kontext der Terroranschläge in Spanien hat der rumänische Präsident Klaus Iohannis angeregt, das gemeinsame Vorhaben zur Einrichtung eines Internationalen Terrorismus-Gerichtshofs viel entschlossener zu verfolgen. Iohannis wiederholte die Entschlossenheit Rumäniens, im Kampf gegen den Terror eng zusammenzuarbeiten. Bei Terrorattacken in Barcelona und Cambrils in Katalonien sind 14 Personen ums Leben gekommen, ungefähr 100 wurden verletzt. Die Opfer kommen aus 35 Ländern. Unter den Verletzten befinden sich auch drei rumänische Staatsangehörige – zwei von ihnen wurden aus dem Krankenhaus entlassen, ein Dritter ist stabil.



    Terrorverdacht besteht auch nach dem tödlichen Messerangriff in der finnischen Stadt Turku. Der Polizei zufolge handele es sich bei dem Angreifer um einen 18-jährigen Marokkaner. Er hatte am Freitag mit einem Messer zwei Menschen erstochen und acht weitere verletzt, bevor die Polizisten ihn stoppten und festnahmen. In der Nacht zum Samstag durchsuchte die Polizei in Turku eine Wohnung und nahm fünf weitere Menschen fest, die offenbar in Kontakt mit dem Angreifer standen.



    Das US-Außenministerium hat den Verkauf mobiler Raketensysteme im Wert von 1,25 Milliarden Dollar an Rumänien genehmigt. Das kündigte die dem Pentagon nachgeordnete US-Agentur für Zusammenarbeit im Bereich Verteidigung und Sicherheit an. Lockheed Martin ist dabei der Hauptzulieferer der Systeme. Rumänien hat Bereitschaft signalisiert, bis zu 54 hochmobile Raketenanlagen sowie dazu gehörige Ausstattungen und Dienstleistungen zu kaufen, so die amerikanische Behörde. Zu den Rüstungsplänen gehört auch der Kauf von Patriot-Raketenabwehrsystemen au den USA und von 36 Multirollenjets vom Typ F-16.



    Bei der 15. Auflage der Sommeruniversität für die rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden Regionen ist am Freitag in einer Abschlußresolution die Erstellung einer nationalen Strategie vereinbart worden, wonach das Verfassungsrecht auf nationale Identität und die Ausübung der grundlegenden Rechte und Freiheiten der rumänischen Minderheiten respektiert und garantiert werden sollen. Ferner forderten die Teilnehmer die Gründung einer Behörde für die Rumänen, die im Ausland als Volksminderheit leben. Sie sollte die rumänischen Gemeinden unterstützen und ihnen Zugang und Direktbeziehungen zur Zentralverwaltung und zur Zivilgesellschaft in Rumänien erleichtern. Die Teilnehmer sprachen über die gravierende Situation der rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden historischen Regionen, vor allem im südserbischen Timok-Tal und in der Ukraine. Die Rumänen in den Nachbarländern werden kontinuierlich einer aggresiven Assimilierung ausgesetzt und werden ihre nationale Identität nicht mehr bewahren können, wenn der rumänische Staat sie nicht unterstützt, so der Tenor der Veranstaltung.


  • Hörerpostsendung 26.3.2017

    Hörerpostsendung 26.3.2017

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Ich hoffe, dass Sie die Sommerzeitumstellung gut überstanden haben und dass unsere Programme gut reinkommen auf den neuen Frequenzen.



    Vergangene Woche habe ich mir einen Briefstapel aushändigen lassen, folglich möchte ich heute mit einigen Zeilen beginnen, die wir über die alte Schneckenpost erhalten haben. Sandro Blatter ist in Uster im Kanton Zürich in der Schweiz zu Hause und schrieb uns in seinem Postbrief:



    Auf Ihrer englischen Webseite habe ich gesehen, dass für 2017 auch eine sehr schöne QSL-Kartenserie geplant ist.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Blatter. Mit dem Wort geplant“ haben Sie leider Recht. Denn die QSL-Karten gibt es vorerst nur in virtueller Form, Geld für die Druckerei haben wir bis dato nicht bekommen. Mit der nächsten Budget-Zuweisung — voraussichtlich im Mai — ist zunächst das Drucken der Programmfalter mit den Sommerfrequenzen geplant, au‎ßerdem das Zuschicken der ausstehenden QSL-Karten für 2016. Ich möchte daher an die Briefeschreiber appellieren, die nicht alle QSL-Karten für vergangenes Jahr erhalten haben, uns eine kurze Zusammenfassung der ausstehenden Bestätigungen zu schicken. Angaben zum Programm brauchen wir nicht, es genügen Datum, Uhrzeit und Frequenz, wenn Sie diese auf den QSL-Karten stehen sehen möchten. Auch nur die Liste der gewünschten QSL-Karten reicht, allerdings erhalten Sie dann Blanko-Karten, die Sie dann selbst ausfüllen dürfen. Am besten wäre es, an Freunde mit Internet und E-Mail-Zugang zu appellieren, das ginge schneller und würde auch uns die Arbeit erleichtern.




    Aus der Schweiz geht es nun nach Deutschland. Mirko Raschke ist im sächsischen Niederfrohna zu Hause und schickte uns folgende Zeien:



    Liebes Team,



    heute war die Sendung fast in Stereoqualität zu hören.



    Sehr interessant waren auch wieder die touristischen Infos. Die schreibe ich mir immer auf und wenn ich mal nach Rumänien komme, wei‎ß ich, was ich alles sehen muss.



    Mit besten Grü‎ßen


    Mirko Raschke




    Vielen Dank und Gru‎ß zurück, lieber Herr Raschke. Die Tourismus-Rubriken Radiotour“ und Reiseland Rumänien“ sind auch auf unserer Homepage nachzulesen. Aber sicherlich ist Aufschreiben auch eine Methode, wenn man keinen Internetzugang hat.




    Auch Thomas Becker (der in Bonn zu Hause ist) hat keinen Internetzugang. Umso mehr schätzt er unsere Kurzwellensendungen:



    Sehr geehrte Damen und Herren,



    vielen Dank für Ihr schönes Radioprogramm aus Rumänien.



    Ich lerne immer dazu, heute fand ich die Geschichte über die Märzchen wunderbar. Da ich keinen Computer besitze, ist es sehr schön, Radio Rumänien International gut auf Kurzwelle zu empfangen. Danke für Ihr gutes Programm!




    Vielen Dank für das Feedback und herzliche Grü‎ße nach Bonn.




    Ulrich Wicke ist im hessischen Felsberg zu Hause und schickte uns ebenfalls ein paar knappe Zeilen per Post:



    Immer wieder interessant ist es, durch Eure Sendungen etwas über die rumänische Einstellung zur EU zu erfahren. In den deutschen Medien ist dafür kaum Platz. Sehr gut hat mir heute der Beitrag über die Sängerin Maria Răducanu gefallen.




    Heiner Finkhaus ist in Gescher im Münsterland zu Hause und ihn interessiert ebenfalls die Meinung der Rumänen zu diversen wichtigen Themen in der EU:



    Sie berichteten im Wochenspiegel kurz über die Entwicklung der EU nach dem Brexit. Welche Meinung haben die Rumänen zu dem Schritt Gro‎ßbritanniens, die EU zu verlassen?




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Finkhaus. Nach dem Referendum der Briten hat das rumänische Meinungsforschungsinstitut IRES vergangenen Sommer eine Umfrage zum Thema in Rumänien durchgeführt. Ein paar interessante Zahlen daraus: Obwohl nur etwa die Hälfte der Befragten den technischen Terminus Brexit kannte, haben 85% vom Vorhaben Gro‎ßbritanniens gehört, die EU zu verlassen. 62% der befragten Rumänen waren dabei der Meinung, dass man durchaus von einer Krise in der EU sprechen könne. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass der Brexit negative Folgen haben werde. So etwa sind 53% der Auffassung, dass Gro‎ßbritannien nach dem Brexit relativ gut abschneiden werde und dass die meisten negativen Folgen die restliche EU zu spüren bekommen werde. Allerdings sind zwei Drittel der Befragten gleichzeitig der Meinung, dass der Brexit die Position Gro‎ßbritanniens als Weltmacht schwächen werde. Ebensoviele Rumänen äu‎ßerten auch die Befürchtung, dass weitere Staaten einen Austritt aus der EU beantragen könnten. 25% glauben sogar, dass eine Auflösung der EU in Zukunft möglich sei. Die Rumänen bleiben allerdings in ihrer Mehrheit Befürworter der EU. Auf die Frage nach dem Votum bei einem hypothetischen Referendum über die Zukunft Rumäniens in der EU sagten 77%, dass sie für den Verbleib in der EU stimmen würden, 14% würden dagegen stimmen, 6% würden sich ihrer Stimme enthalten und 2% bezeichneten sich als unentschlossen.




    Zum Schluss die Zeilen von Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW), die er uns vorletzte Woche per E-Mail schickte:



    In der Tourismusrubrik wurde der Dorftourismus behandelt, und ich glaube sehr, dass viele Touristen aus wohlhabenden Ländern gerade solche einfachen Unterkünfte mit Hausmannskost bevorzugen. Auch bei uns lieben gerade Familien mit Kindern den Agrotourismus, also Ferien auf dem Bauernhof.



    In der Sonntagsstra‎ße gab es gleich mehrere interessante Beiträge, so das Geschichtskapitel, in dem die Folgen des russischen Kriegsaustritts 1917 für Rumänien behandelt wurden. Der Friedensschluss vom 7.05.1918 hatte ja einige Gebietsabtretungen zur Folge, aber auch den Gewinn von Bessarabien. Welche Gebiete wurden denn abgetreten, und leben dort heute noch Rumänisch sprechende Menschen?


    Mit der Mülltrennung hapert es offenbar noch in Rumänien, da muss doch noch ein gewaltiges Umdenken bei den Rumänen hinsichtlich des Umweltschutzes einsetzen.



    Akademiker als Schafzüchter und Käsehersteller, und das offenbar erfolgreich. Eine Super-Idee, über die im Wirtschaftsmagazin berichtet wurde.



    Frauen sind offenbar in leitenden Stellungen oder als Unternehmerinnen in Rumänien erfolgreicher als in anderen Ländern, so auch in Deutschland. Bei uns musste in einigen Bereichen erst eine Frauenquote eingeführt werden, und bei Beförderungen im öffentlichen Dienst sollen bei gleicher Eignung Frauen bevorzugt werden. Sicher hat man solche Regelungen in Rumänien nicht nötig, oder?




    Vielen Dank für Ihr vielfaches Feedback, lieber Herr Andorf. Was die Geschehnisse im Ersten Weltkrieg anbelangt, so handelte es sich nur um vorübergehende Gebietsabtretungen, denn der Krieg endete nicht mit dem Frieden von Bukarest-Buftea. Nach dem endgültigen Ende des Kriegs konnte das junge Königreich Rumänien sein Gebiet sogar mehr als verdoppeln, denn nicht nur Bessarabien war ein Gewinn, sondern auch Siebenbürgen samt Marmarosch und Kreischgebiet, das Banat und die Bukowina vereinigten sich mit Rumänien, infolge des Zerfalls Österreich-Ungarns. Es blieb allerdings nicht dabei, denn infolge des Hitler-Stalin-Paktes musste Rumänien 1940 Bessarabien und die Nordbukowina an die Sowjetunion abtreten, in einem separaten Vertrag mit Bulgarien auch die Süddobrudscha an das südliche Nachbarland. Es stimmt aber auch, dass es in allen am heutigen Rumänien angrenzenden Staaten rumänischsprachige Gemeinschaften gibt, die entweder die Mehrheit bilden, wie in der heutigen Moldaurepublik, oder als mehr oder weniger anerkannte Minderheit ihr Dasein fristen. Die heutige Moldaurepublik besteht eigentlich nur aus dem mittleren Teil Bessarabiens, Südbessarabien und die Nordbukowina sind heute Teil der Ukraine und dort gibt es heute noch eine rumänischsprachige Bevölkerung, die einen unterschiedlichen Anteil an der Gesamtbevölkerung der jeweiligen Region ausmacht. Insgesamt leben rund eine Million Menschen rumänischer Zunge in der Ukraine, egal ob sie sich als Rumänen oder Moldauer bezeichnen. Im östlichen Ungarn leben heute etwa 10.000 Rumänen, in der Stadt Gyula (rum. Jula) gibt es ein rumänischsprachiges Gymnasium, die Gemeinschaft gibt auch eine Publikation heraus und im ungarischen Rundfunk gibt es eine rumänischsprachige Sendung im Rahmen der Minderheitenredaktion. In der Vojvodina leben 10-30.000 Rumänen, die offiziell als Minderheit anerkannt sind, sie verfügen ebenfalls über mehrere Publikationen und Rundfunksendungen. Keine zuverlässigen Zahlen gibt es hingegen für die Rumänen, die in Serbien und in Bulgarien leben, entweder im Timoktal oder entlang der Donau, denn diese werden als Walachen (serb. vlaški, bulg. vlasi) bezeichnet und gelten als rumänisch sprechende Serben bzw. Bulgaren, werden also offiziell nicht als ethnische Minderheit anerkannt. Die Zahlen schwanken daher von hundert Tausend bis zu einer halben Million Rumänen in diesen beiden Ländern.



    Für einen besseren Umweltschutz muss sich nicht nur die Mentalität ändern, Rumänien braucht einfach auch eine bessere Infrastruktur für Recycling. Vor allem in Plattenbausiedlungen ist es fast unvorstellbar, dass die Menschen den Müll ordentlich trennen, wenn es beispielsweise keine Container in unmittelbarer Nähe gibt. Denn ist es natürlich immer leichter, alles in den Müllschlucker zu werfen, statt in kilometerlanger Entfernung nach einem Container für Altpapier Ausschau zu halten. Bei mir im Hochhaus lassen alle Plastikbehälter und Flaschen neben dem Müllschlucker, die Putzfrau entsorgt sie dann getrennt — sagt sie zumindest. Und Altbatterien sind auch nicht leicht zu entsorgen, solange es nicht in jedem Supermarkt eine Sammelstelle gibt. Ich habe mich unlängst genau danach erkundigt — und ich müsste durch die halbe Stadt laufen, um ein paar alte Batterien loszuwerden. So leid es mir auch tut — sie werden in den Müllschlucker landen.



    Eine Frauenquote gibt es in Rumänien vorerst nicht, es gibt aber Bereiche, in denen gesellschaftlich, berufs- oder vielleicht auch berufungsbedingt mehr Frauen als Männer arbeiten. So etwa arbeite ich gelegentlich auch als Dolmetscher — in diesem Beruf sind eindeutig mehr Frauen als Männer präsent. Und auch in vielen Medienredaktionen sind oft mindestens soviele Frauen wie Männer an der Arbeit.




    Zeit für die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Peter Möller, Heiner Finkhaus, Christoph Paustian, Hans Josef Pütz, Lukas Schuchert, Mirko Raschke, Hans-Peter Themann, Klaus Huber, Michael Willruth, Thomas Becker, Ulrich Wicke, Christoph Jestel (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager, Wolfgang Waldl und Gereon Fuhs (alle drei aus der österreichischen Hauptstadt Wien), Sandro Blatter (aus der Schweiz), Hannu Kiiski (Finnland) und Brian Webb (Neuseeland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl (aus Österreich) sowie von Gerhard Brüning, Burkhard Müller, Alexandru Bușneag, Karl-Heinz Grüttner, Hans Schwab, Hansjörg Biener, Willi und Bernd Seiser, Heinz Günter Hessenbruch, Lutz Winkler und Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 26.02.2107

    Nachrichten 26.02.2107

    Eine Kommission soll nach Angaben des rumänischen Landwirtschaftsministers Petru Daia prüfen, ob bei der Qualität von Lebensmitteln aus dem Westen Europas ein Doppelstandard gilt. Neben seinem Ressort seien im Gremium die Lebensmittelgesundheitsbehörde und der Verbraucherschutz vertreten, so der Minister. In letzter Zeit hatten Verbraucherverbände und EU-Abgeordnete aus Rumänien die EU-Kommission auf den Mangel an verbindlichen Qualitätsregelungen aufmerksam gemacht. Nächste Woche wollen Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei bei einem Treffen in Warschau die EU auffordern, gegen Lebensmittelkonzerne vorzugehen, die Zutaten schlechterer Qualität in Exportprodukten für ärmere Märkte verwenden.



    Der rumänische Au‎ßenminister, Teodor Melescanu, unternimmt ab Montag einen offiziellen Besuch in Budapest, auf Einladung seines ungarischen Gegenübers, Peter Szijjarto. Auf der Besuchsagenda stehen auch Gespräche mit Ministerpräsident Viktor Orban. Melescanu soll als erster rumänischer Au‎ßenminister beim Jahrestreffen der ungarischen Diplomaten eine Rede halten. Melescanu soll für die Intensivierung des politisch-diplomatischen Dialogs und für eine bessere Dynamik der wirtschaftlichen Kooperation eintreten. Ein weiteres Thema ist der Schutz der Rechte der nationalen Minderheiten. Im Rahmen seines Ungarnbesuches wird Teodor Melescanu mit Vertretern der rumänischen Gemeinden in Ungarn zusammenkommen und mit ihnen über die Pflege der ethnischen, kulturellen, religiösen und sprachlichen Identität sowie über deren Unterstützung durch den rumänischen Staat diskutieren.



    In der Zeit vom 26. Februar bis 10. März werden 20 rumänische Soldaten der Bodenstreitkräfte in Deutschland an der multininationalen militärischen Übung Dynamic Front II“ teilnehmen. An der Übung beteiligen sich etwa 1400 Soldaten aus Tschechien, Frankreich, Deutschland, Italien, Litauen, Gro‎ßbritannien, Rumänien, aus den Vereinigten Staaten und der Türkei.



    Rumänische und US-amerikanische Soldaten werden nächste Woche an einer gemeinsamen militärischen Übung auf dem Luftstützpunkt Mihail Kogalniceanu (im Südosten Rumäniens) teilnehmen. Besagte Übung findet im Rahmen der Operation Atlantic Resolve zur Konsolidierung der Ostflanke der NATO statt. Am Dienstag werden Auflademanöver und Hubschraubermanöver stattfinden, meldete das rumänische Verteidigungsministerium. Die US-Streitkräfte beteiligen sich an der Übung mit Hubschraubern vom Typ Black Hawk von einem Bataillon der 10. Brigade der US-Bodenstreitkräfte. Die 10. Brigade ist die erste gro‎ße US-Einheit, die in Osteuropa als Teil der Operation Atlantic Resolve stationiert wird.

  • Nachrichten 25.02.2017

    Nachrichten 25.02.2017

    Der rumänische Außenminister, Teodor Melescanu, unternimmt ab Montag einen offiziellen Besuch in Budapest, auf Einladung seines ungarischen Gegenübers, Peter Szijjarto. Auf der Besuchsagenda stehen auch Gespräche mit Ministerpräsident Viktor Orban. Melescanu soll als erster rumänischer Außenminister beim Jahrestreffen der ungarischen Diplomaten eine Rede halte. Melescanu soll für die Intensivierung des politisch-diplomatischen Dialogs und für eine bessere Dynamik der wirtschaftlichen Kooperation eintreten. Ein weiteres Thema ist der Schutz der Rechte der nationalen Minderheiten. Im Rahmen seines Ungarnbesuches wird Teodor Melescanu mit Vertretern der rumänischen Gemeinden in Ungarn zusammenkommen und mit ihnen über die Pflege der ethnischen, kulturellen, religiösen und sprachlichen Identität sowie über deren Unterstützung durch den rumänischen Staat diskutieren.



    Rumänische und US-amerikanische Soldaten werden nächste Woche an einer gemeinsamen militärischen Übung auf dem Luftstützpunkt Mihail Kogalniceanu (im Südosten Rumäniens) teilnehmen. Besagte Übung findet im Rahmen der Operation Atlantic Resolve zur Konsolidierung der Ostflanke der NATO statt. Am Dienstag werden Auflademanöver und Hubschraubermanöver stattfinden, meldete das rumänische Verteidigungsministerium. Die US-Streitkräfte beteiligen sich an der Übung mit Hubschraubern vom Typ Black Hawk von einem Bataillon der 10. Brigade der US-Bodenstreitkräfte. Die 10. Brigade ist die erste große US-Einheit, die in Osteuropa als Teil der Operation Atlantic Resolve stationiert wird. In der Zeit vom 26. Februar bis 10. März werden 20 rumänische Soldaten in Deutschland an der multininationalen militarischen Übung Dynamic Front II“ teilnehmen. An der Übung beteiligen sich etwa 1400 Soldaten aus Tschechien, Frankreich, Deutschland, Italien, Litauen, Großbritannien, Rumänien, aus den Vereinigten Staaten und der Türkei.



    Einige Tausend Rumänen beteiligten sich am Samstag in Targoviste (im Süden Rumäniens) an einer Kundgebung zur Unterstützung der Koalitionsregierung PSD-ALDE. In den letzten vier Wochen gab es in ganz Rumänien massive Protestdemonstrationen gegen das Regierungskabinett des Ministerpräsidenten Sorin Grindeanu. Ausgelöst wurden die Proteste durch die umstrittene Eilverordnung Nr. 13, die von der Regierungskoalition der Sozialdemokratischen Partei PSD und der Sozialliberalen Partei ALDE am 31. Januar im Eilverfahren verabschiedet wurde und den Amtsmissbrauch zum Teil entkriminalisiert hätte. Als Reaktion auf die Proteste der Bürger hat das Kabinett von Sorin Grindeanu die Eilverordnung Nr. 13 zurückgenommen. Dennoch gingen die Protestdemonstrationen gegen die Regierung in Bukarest und in mehreren rumänischen Städten weiter. Parallel dazu gab es Demonstrationen zur Unterstützung der Regierung. Die Eilverordnung Nr. 13, die das Strafgesetzbuch ändern sollte, hatte keine Wirkung, weil sie von der Regierung aufgehoben und anschließend vom Parlament abgelehnt wurde.

  • Minderheiten: Ausstellung über Wahrnehmung ethnischer Gruppen in der visuellen Kultur

    Minderheiten: Ausstellung über Wahrnehmung ethnischer Gruppen in der visuellen Kultur

    Zwischen dem 20. August und dem 4. Oktober hat die Kulturstiftung PostModernism Museum in Brüssel das Forschungsprojekt Ethnische Minderheiten in der visuellen Kultur — Fokus Rumänien“ ausgestellt. Die Initiative ist im Kontext der aktuellen Frage der Integration der Flüchtlinge entstanden, die Europa beschäftigt. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Tatsache, dass in Rumänien 18 Minderheiten leben, die durch je einen Abgeordneten im Parlament vertreten werden. Das Projekt erinnert an den 100. Jahrestag der Gründung Gro‎ßrumäniens, der am 1. Dezember 2018 gefeiert wird, und bringt Konzepte wie Identität, kulturelle Vielfalt und Staatsangehörigkeit in den Vordergrund. Wir haben den Kurator Cosmin Năsui um Einzelheiten gebeten:



    Unser Interesse als Forscher in diesem Feld lag nicht darin, neue Etiketten zu identifizieren, laut denen ethnische Gruppen eingestuft werden könnten, sondern den multikulturellen Faktor zu identifizieren und den durchaus wichtigen Beitrag der Minderheiten zu unserer jungen Nation zu betonen. Wir wollten dem Publikum bewusst machen, dass die ethnischen Volksgruppen einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung der rumänischen Identität geleistet haben. Ganz interessant war für uns, zu erfahren, welche Minderheiten in den letzten 100 Jahren über unser Territorium nach anderen Teilen Europas gezogen sind und welche als sogenannte ‚übernationale‘ ethnische Gruppen eingestuft werden, das hei‎ßt Gruppen, die in ganz Europa leben, so zum Beispiel die Roma und die Juden. Sehr interessant war auch die Frage der Minderheiten, die in unserer Nachbarschaft leben, also der Volksgruppen, die im Kontext der politisch bedingten Schrumpfung und Ausdehnung des Territoriums entstanden, also als Rumänien zu einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte Bevölkerung der Nachbarstaaten eingliederte oder als sich solche Gruppen gro‎ßen Gemeinschaften auf unserem Territorium anschlossen. Ein gutes Beispiel wären die Ungarn und die Deutschen in der südostrumänischen Dobrudscha sowie die Schwaben im westrumänischen Banat. Es handelt sich also um vielfältige Gemeinschaften, die einen äu‎ßerst interessanten Beitrag zur sogenannten visuellen Kultur gebracht haben.“




    Die Ausstellung ist in zwei Abschnitte unterteilt: Die erste wird den alten Minderheiten und ihren Abbildungen in der visuellen Kultur Rumäniens gewidmet, also den Juden, Griechen, Lipowanern, Ungarn, Deutschen, Türken, Tataren, Roma, die zweite den neuen Minderheiten, die nach der Wende nach Rumänien gezogen sind — Chinesen, Engländer, Franzosen, Inder, Libanesen. Cosmin Năsui kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Wir stellen sowohl Originalstücke der Malerei, Graphik, Skulptur und Fotografie als auch Werke der graphischen Datenverarbeitung aus, die letzteren werden verschiedenen Unterthemen gewidmet: Exotik, Diskriminierung, Autonomie, Exil und Kolonisation. Es handelt sich um Bild und Text, die überlappt werden, damit sie leicht verstanden werden, denn wir setzen uns mit einem Thema auseinander, dem wir über 100 Jahre folgen.“




    Die alten“ Minderheiten sind in interessanten Gemälden rumänischer Maler wie Iosif Iser, Nicolae Tonitza, Octav Băncilă, Nicolae Grigorescu und in Bildern und Postkarten abgebildet. Im Fall der Volksgruppen, die nach Rumänien nach der Wende gezogen sind, lässt sich eine andere Situation auszeichnen. Cosmin Năsui erläutert:



    Diese Volksgruppen sind meistens in der visuellen Kultur zu finden, zum grö‎ßten Teil im Bereich der Filmkunst. Die neue rumänische Kinowelle thematisiert oftmals das Leben der ethnischen Volksgruppen. In der Dokumentation »Anul dragonului« (»Das Jahr des Drachen«) setzen sich die Regisseure Adina Popescu und Iulian Manuel Ghervas mit dem Alltag der Chinesen in Rumänien auseinander, Radu Gabrea thematisiert in »Mănuşi roşii« (»Rote Handschuhe«) und »Cocoşul decapitat« (»Der geköpfte Hahn«), einer Verfilmung der gleichnamigen Romane von Eginald Schlattner, das Leben der Siebenbürger Sachsen. Es gibt zudem Spielfilme, Dokumentationen und Doku-Spielfilme wie die Produktion von Alexander Nanau »Toto şi surorile lui« (»Toto und seine Schwestern«), die sich mit der Situation der Roma-Minderheit auseinandersetzt. In Bukarest fanden au‎ßerdem zahlreiche Ausstellungen zum Thema Diskriminierung statt, in Kronstadt und Klausenburg gibt es eine Reihe von Denkmälern, die nach der Anerkennung des Holocausts errichtet wurden. Die ersten visuellen Zeichen, die an die Holocaust-Anerkennung auf rumänischem Territorium erinnern, waren die Schilder, die an die Wände der Bahnhöfe befestigt worden sind, von wo die sogenannten Züge des Todes ihre unheilvolle Reise in die Vernichtungslager antraten.“




    Das Projekt Ethnische Minderheiten in der visuellen Kultur — Fokus Rumänien“ regt zum Nachdenken an, die Kommentare, die das Publikum hinterlässt, werden zum Teil des Ausstellungskatalogs. Die Ausstellung wurde anschlie‎ßend nach Bukarest verlegt, wo sie zwischen dem 9. Oktober und dem 3. November im zum Museum der Stadt Bukarest gehörenden Villa Minovici zu besichtigen ist. Von Bukarest wandert die Ausstellung weiter nach Kronstadt, Klausenburg und Craiova. 2017 soll das Projekt die Benelux-Länder erreichen.




    Deutsch von Ana Nedelea

  • Nachrichten 16.08.2016

    Nachrichten 16.08.2016

    BUKAREST: Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat in einer Botschaft an die traditionelle Sommerschule im siebenbürgischen Izvoru Mureşului erklärt, dass der Schutz der Menschen aus den verschiedenen rumänischen Gemeinden für Rumänien vital sei. Eine konsolidierte Demokratie gründe auf Respekt, Toleranz sowie auf den Dialog zwischen den Kulturen und Volksgruppen; Rumänien sei diesbezüglich ein in Europa anerkanntes Modell, so Iohannis in seiner Botschaft. Die Sommerschule in Izvoru Mureşului ist ein wichtiges Treffen von Politik und Zivilgesellschaft zu Fragen der Minderheiten in und au‎ßerhalb Rumäniens. Das Thema hei‎ßt in diesem Jahr Der rumänische Staat und die Rumänen an der EU- und NATO-Grenze”.




    BUKAREST: Die rumänischen Stra‎ßenspediteure haben ihre Proteste gegen die Teuerung der Kfz-Haftpflichtversicherungen wieder aufgenommen. Einen Monat lang wollen sie vor dem Sitz der rumänischen Regierung und der Finanzaufsichtsbehörde ASF Hupkonzerte veranstalten. Anfang jeder Woche werden LKWs für zwei Stunden die Ringstra‎ßen gro‎ßer Städte im Schneckentempo abfahren, ohne den Verkehr aber komplett lahmzulegen. Die Organisationen der Spediteure sind unzufrieden, dass die Regierung nicht eingeschritten ist, um die Anhebung der Preise zu stoppen. Sollte ihren Forderungen nicht nachgegeben werden, wollen sie am 14. und 15. September landesweit protestieren.

  • Nachrichten 12.08.2015

    Nachrichten 12.08.2015

    BUKAREST: Die rumänische Regierung kann die inakzeptablen Abweichungen des ungarischen Botschafters in Bukarest nicht ohne Ende tolerieren. Die teilte Ministerpräsident Victor Ponta am Dienstag auf Facebook mit. Er sagte, dass die Stellungnahme des Auswärtigen Amtes in Bukarest besonders ausgeglichen und im Einklang mit den europäischen Normen und Standards gewesen sei. Am Montag hatte das rumänische Außenministerium den Geschäftsbeauftragten der Ungarischen Botschaft in Bukarest, infolge eines Interviews des Botschafters dieses Landes Zakonyi Botond für die Tageszeitung Romania Libera, einberufen. Der ungarische Diplomat verwies darauf, dass Bukarest kein Interesse daran zeige, die Verkehrsinfrastruktur zwischen den beiden Ländern fertigzustellen und rief die in Rumänien lebenden Ungarn auf, autonom zu werden. Das rumänische Außenministerium behauptet, dass die Äußerungen über einen eventuellen Autonomiestatus, ausgehend von ethnischen Merkmalen, einer Einmischung in die Innenangelegenheiten Rumäniens gleichzustellen seien. Am Dienstag veröffentlichte die ungarische Presse Informationen, laut denen der rumänische Botschafter in Budapest, Victor Micula, von dem ungarischen Außenministerium einberufen worden sei. Bukarest präzisierte aber, die Audienz habe auf Antrag des rumänischen Diplomaten stattgefunden.



    BUKAREST: Die Bukarester Behörden halten die Lage der Rumänengemeinden in der Ukraine und in der Republik Moldau unter der Lupe und überwachen die Lage der rumänischen Gemeinden auf dem Balkan. Dies teilte der delegierte Minister für die Beziehung zu den Rumänen von überall, Angel Tîlvăr, in einer Botschaft an die Teilnehmer der Sommeruniversität in Izvoru Mureşului mit. Er sagte außerdem, dass die Abteilung Politik für die Beziehung zu den Rumänen von überall die Konsolidierung des Gemeinschaftsumfelds, die Wahrung und Behauptung der rumänischen Kultur, die Entwicklung der Zivilgesellschaft und der rumänischen Presse unterstützt. Dieses Jahr findet die Sommeruniversität Izvoru Mureşului im Zeitraum 10. – 15. August statt. Das Motto lautet Rumänien und die Rumänen an der Grenze der Europäischen Union und der NATO“. Es sollen unter anderen Themen wie die Annäherung zwischen Bessarabien und Rumänien, die Rechte der rumänischen Minderheiten in den Grenzgebieten sowie auf dem Balkan, die Lage der rumänischen Schulen und Kirchen in den Grenzgebieten als Beitrag zur Wahrung der ethnischen Identität.



    BUKAREST: Die Angestellten der rumänischen Strafvollzugsanstalten werden am Donnerstag vor dem Bukarester Justizministerium protestieren. Sie fordern die gesamte Bezahlung der noch ausstehenden Gehälter und die Aufstockung des Personals. Laut Gewerkschaftler seien im System etwa 15.500 Arbeitsstellen vorgesehen; davon seien 3.000 Stellen seit einigen Jahren nicht belegt, was zur Überarbeitung des existierenden Personals führte. Die Lage sei so schwierig, daß 50% der Wachstellen von sorgfältig ausgewählten Gefängnisinsassen gesichert werden, so die Gewerkschaftler. Das Budget der Haftanstalten sei in den letzten Jahren konstant erhöht worden, aber die Finanzierung sei immer noch ein Problem, so die Nationale Verwaltung der Haftanstalten. In den letzten 7 Jahren sei die Anzahl der Strafvollzugsangestellten um etwa 270 erhöht worden; die Anzahl der Inhaftierten ist in den letzten 2 Jahren um etwa 4.500 zurückgegangen. Zur Zeit gibt es in Rumänien etwa 30.000 Gefängnisinsassen und etwa 12.000 Strafvollzugsangestellte.



    BUKAREST – In fünf Landkreisen im Westen des Landes gilt bis Freitag eine Wetterwarnung Stufe Orange wegen Sommerhitze. In diesen Regionen erreichen die Temperaturen 38 Grad C. In 15 weiteren Landkreisen im Norden, in der Landesmitte, im Süden, Südwesten sowie in Bukarest gilt bis Donnerstag eine Wetterwarnung Stufe Gelb. Hier betragen die Höchstwerte zwischen 29 und 38 Grad Celsius. Der Himmel ist wechselhaft, mit gelegentlichen Bewölkungen im Osten des Landes und im Gebirge. Vereinzelt werden kurze Regenschauer erwartet. Es werden auch Windböen verzeichent. Infolge der anhaltenden Dürre bleibt der Donau-Pegel sehr niedrig und erreichte einen Alarmwert. Auf der Donau ist der Verkehr vom flachen Tiefgang zum Teil stark behindert. Im Donaudelta wurden zahlreiche tote Fische entdeckt, die wegen der Hitze verendet sind.

  • Rumänien fördert Minderheiten-Schutz

    Rumänien fördert Minderheiten-Schutz

    1995 hat der Europarat das Rahmenabkommen zum Schutz nationaler Minderheiten verabschiedet und Rumänien hat es ratifiziert. Das rumänische Au‎ßenministerium hat anlässlich des 20.Jahrestages eine Fachkonferenz im westrumänischen Timisoara organisiert. Die Teilnahmer kamen aus Zentral- und Osteuropa und haben über die aktuelle Lage der Jugendorganisationen und ihre langsfristigen Entwicklungspläne diskutiert. Der Kern des Multikulturalismus sei die Anerkennung, der Schutz und die Förderung der Vielfalt in der Gesellschaft, basierend auf der Identität jeder Minderheit. Das erklärte Rumäniens Chefdiplomat Bogdan Aurescu.



    Aurescu sprach über die Entwicklung der Minderheiten-Politik der Regierung in Bukarest in den letzten beiden Jahrzehnten, von einer Assimilationspolitik und Definierung einer homogenen Kultur der mehrheitlichen Bevölkerung bis hin zu einer Politik der Förderung der unterschiedlichen Identitäten. Rumänien hat verstanden, dass die kulturelle Diversität — der Multikulturalismus und der Interkulturalismus — wesentliche Werte der Demokratie, einer respektvollen Gesellschaft und eines friedlichen Miteinanderlebens darstellen”, sagte Rumäniens Au‎ßenminister weiter. Nicht nur, dass Rumänien den Schutz der Identität der nationalen Minderheiten fördert, Rumänien unterstützt auch ihre Einbindung in die Entscheidungsfindung betreffend die ganze rumänische Gesellschaft:



    Rumänien hat es geschafft, ein echtes interkulturelles Modell der Interaktion zwischen der Mehrheit und der Minderheit zu entwickeln. Es ist ein Modell, das die kulturelle Diversität in den Vordergrund bringt, es ist ein Modell, das weiter perfektioniert werden muss, sowohl in puncto Anwendung als auch im Inhalt. Dieses Modell übertrifft aber in vielen bereichen die jetzigen europäischen Standards im Bereich des Minderheitenschutzes.”




    Das Interkulturalität-Modell, das von Rumänien gefördert wird, entspricht völlig sowohl der Notwendigkeit, die ethnische, sprachliche, kulturelle und religiöse Identität zu bewahren, als auch des Bedarfs, einen integrativen, toleranten, auf Dialog, Anerkennung und Respekt beruhenden kulturellen Raum zu definieren.



    Die Minderheiten-Politik verfolgt zwei Ziele: den Schutz der nationalen Minderheiten und die Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens der Mehrheit und der Minderheiten sowie der untertschiedlichen Minderheiten untereinander.

  • Kontroverse um Minderheitenpolitik 1918-1989: Lucian Boias Buch „Die Rumänisierung Rumäniens“

    Kontroverse um Minderheitenpolitik 1918-1989: Lucian Boias Buch „Die Rumänisierung Rumäniens“

    Lucian Boia ist der vielleicht umstrittenste Historiker im heutigen Rumänien: Der Hochschulprofessor hinterfragte alle Klischees und Vorurteile in der gängigen Geschichtsrezeption. In seinem letzten Buch, Cum s-a românizat România“ (zu deutsch in etwa: Die Rumänisierung Rumäniens“), schildert er die Art und Weise, in welcher der rumänische Nationalstaat nach 1918 ethnisch homogener wurde — auf Kosten der hierzulande lebenden Minderheiten. Zwar habe es nicht immer eine gezielte Assimilierungspolitik gegeben und der Prozess der ethnischen Homogenisierung sei keineswegs einzigartig in Europa gewesen, doch habe Rumänien insgesamt einen Teil seiner kulturellen Vielfalt eingebü‎ßt, so der Historiker. Das Buch wurde bereits kontrovers diskutiert. Boia setzte sich allen voran mit den Gründungselementen der Nation auseinander, dabei begann er mit dem Versuch einer Definition:



    Im Gro‎ßen und Ganzen gibt es zwei Nationstypen oder zwei Arten einer nationalen Ideologie, das französische und das deutsche Modell. Hier beziehe ich mich auf das 19. Jahrhundert. Die französische Nation, die auf Grundlage der französischen Revolution entstand, ist eine politische Nation. Das hei‎ßt, man gehört dem politischen Gebilde der Nation ungeachtet der Herkunft, Sprache und anderer Elemente. Die deutsche Nation ist ethnisch strukturiert, man ist ethnisch gesehen ein Deutscher, weil man als Deutscher geboren wurde. Du wirst also als Deutscher geboren und kannst Franzose werden. In Rumänien wurde das deutsche Nationenmodell übernommen. Es ist offensichtlich, dass das Nationenkonzept für viele Rumänen die Volkszugehörigkeit einschlie‎ßt. Wie kann man sich als Rumäne bezeichnen, wenn man deutschstämmig ist? Wie kann man dem Gro‎ßteil der rumänischen Bevölkerung erklären, dass ein Deutscher zugleich Rumäne sein kann? Alles ist nach der Logik der Mehrheitsbevölkerung nachzuvollziehen. Aber dieses Nationenkonzept ist langsam überholt. Die allgemeine Tendenz in der zivilisierten Welt ist es, das französische Modell anzunehmen, die Nation politischen Ursprungs: Man ist Rumäne, ungeachtet seiner Herkunft.“




    Was bedeutet die Rumänisierung“ Rumäniens? Lucian Boia verglich den Prozess mit dem Geschehen in anderen Ländern und kam zum Schluss, dass die ethnische Homogenisierung Rumäniens keineswegs etwas Einzigartiges in Europa gewesen sei.



    Ich bezog mich auf den Rumänisierungsprozess, aber was möchte ich damit sagen? Ich habe es bereits in anderen Büchern erläutert. Wir müssen uns nicht vorstellen, dass das alles nur in Rumänien passiert ist. Ich möchte auch nicht kritisieren, was in Rumänien vorgegangen ist, es aber auch nicht guthei‎ßen. Ich möchte nur einen Prozess feststellen, der auf die eine oder andere Weise, mit einer höheren oder niedrigeren Intensität, mit dem einem oder dem anderen Ergebnis stattgefunden hat. Das ist aber in allen Nationalstaaten passiert. Wir dürfen also keine Heuchler sein und denken, dass ein Nationalstaat seine Minderheiten immer verteidigt. Natürlich kann man einen Anhaltspunkt finden, was die Behandlung der Minderheiten anbelangt. Es ist aber deutlich, dass ein Nationalstaat im Grunde die Minderheiten nicht begünstigt. Das Ziel des Nationalstaates ist es, gerade das Titularvolk zu stärken, die Menschen an eine bestimmte Nationalkultur, einschlie‎ßlich einer Sprache, zu binden. Und das beste Beispiel ist das besonders demokratische Frankreich. Die Franzosen haben die Minderheiten schlicht und einfach liquidiert. Nicht durch einen Völkermord, nicht durch brutale Mittel, aber es hat eine perfekte Assimilation stattgefunden. Nicht einmal jene Länder, die einen Völkermord begangen haben, schafften es, diese Assimilation so gründlich zu Ende zu führen wie die Franzosen. Bis kurz vor der Französischen Revolution sprach die Mehrheit der Bewohner Frankreichs kein Französisch. Durch einen äu‎ßerst zentralistischen Staat, durch die Verwaltung, die Schule und die Armee wurde Frankreich französiert.




    Dem Historiker Lucian Boia zufolge sei die ethnische Homogenisierung der Nationalstaaten in Mittel- und Osteuropa ein komplizierter und oft gewaltvoller Prozess gewesen



    In Mittel- und Osteuropa hat sich Vieles ganz anders entwickelt. Die Völkerwanderungen dauerten in diesem Teil Europas längere Zeit, die Gro‎ßmächte haben sich die Region untereinander aufgeteilt, es war ein ethnisches Durcheinander. Als die Nationalstaaten gegründet wurden, haben sich Mehrheiten gebildet. Es entstanden neue Grenzen. Im Inneren dieser Grenzen lebten auch nationale und religiöse Minderheiten. Es war unmöglich, ideale Grenzen zu ziehen. Das Ergebnis überschritt alles, was in Rumänien erzielt wurde. Wir sind stolz, dass in Rumänien weiterhin Minderheiten leben. Es gibt Länder wie Polen, das in der Zwischenkriegszeit eine zahlreichere Minderheitsbevölkerung im Vergleich zu Rumänien hatte. Es geschah, was wir heute als Massenvernichtung der Juden bezeichnen. Die Polen trugen aber keine Schuld. Danach verloren sie Staatsgebiet im Osten und haben deutsche Territorien im Westen erhalten. Zurzeit hat Polen eine kleinere Minderheitsbevölkerung als Rumänien. In Tschechien passierte fast das Gleiche. In der Zwischenkriegszeit stellten die Deutschen ein Drittel der Bevölkerung dar.“




    Wenn man von Minderheiten spricht, sollte man eher von kulturellen und religiösen Milieus sprechen als von einzelnen Mitgliedern einer ethnischen Gruppe, meint der Historiker Lucian Boia. Und es gibt immer wieder multikulturelle Milieus, die einander bereichern.



    Es gibt Überschneidungsgebiete, wo die Rumänen zahlreiche Ethnien und Kulturen getroffen haben. Die Geschichte Rumäniens ist sehr reich an multikulturellen Milieus. Die Historiker haben die Minderheiten generell wohlwollend betrachtet. Wenn wir die Minderheiten als Gesamtheit betrachten, dann ist es gar nicht korrekt, sie als Minderheiten zu betrachten. Sie sind Ethnien mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Eigenschaften, die manchmal eine bedeutende Rolle gespielt haben. Ein prominentes Beispiel ist Caragiale [der gro‎ße Klassiker der rumänischen Literatur], der kein rumänisches Blut hatte. [Caragiale war griechischer Abstammung — Anm. d. Red.] Das bedeutet aber nicht, dass er kein Rumäne war. Und so kommen wir zur Definition des Rumänen, zum Problem der Nation. Was bedeutet eigentlich, Rumäne zu sein? Es geht um kulturelle Zugehörigkeit. Kulturell gesehen ist Caragiale Rumäne, biologisch aber nicht.“




    Rumänien ist aus ethnischer Sicht viel homogener als vor 70 Jahren. Nach den Kriegswirren und dem Holocaust hat der Anteil der verschiedenen Volksgruppen an der Gesamtbevölkerung — insbesondere durch die Auswanderung der Deutschen und der Juden — auch zu Zeiten des Kommunismus weiter abgenommen. Damit hat das Land an kultureller Vielfalt eingebü‎ßt. Trotzdem ist man immer noch stolz auf die unterschiedlichen kulturellen, ethnischen und religiösen Traditionen.

  • Nachrichten 18.05.2015

    Nachrichten 18.05.2015

    Bukarest: Die illegalen Waldrodungen werden das Schwerpunktthema der nächsten Tagung des Landesverteidigungsrates bilden, hat am Montag Präsident Klaus Iohannis angekündigt. Diese Entscheidung traf Präsident Iohannis laut eigener Aussage nach Absprache mit Premierminister Victor Ponta, nachdem die Regierung vorgeschlagen hatte, dass die Exporte von Roh- oder Feuerholz bis zum 31. August eingestellt werden. Nachher soll, bis zum Ende des Jahres, der Holzverkauf streng monitorisiert werden. Mit zwei Eilverodnungen, die diese Maßnahmen enthalten, versuchen die Bukarester Behörden, den Holzmarkt näher zu regeln, bis das neue Forstgesetzt in Kraft tritt. Derzeit debattiert die Abgeordnetenkammer auf Antrag des Staatschefs Klaus Iohannis erneut darüber.



    Bukarest: Eine Mission des IWF und der Europäischen Kommission trifft am 19. Mai in Bukarest ein. Bis zum 26. Mai soll die Delegation der internationalen Kreditgeber Rumäniens Gespräche mit den Bukarestern Behörden führen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften der neue Entwurf des Steuergesetzes und der aktuelle Stand der Umsetzung der mit dem IWF und der Europäischen Kommission vereinbarten Maßnahmen. Die jetzige vorbeugende Kreditlinie läuft im Herbst ab und ist das dritte Darlehen, dass Rumänien seit Beginn der Wirtschaftskrise 2009 beatragt hat. Das Abkommen wurde September 2013 unterzeichnet. Der IWF stellte dabei etwa 2 Milliarden Euro bereit, die Rumänien nur im Notfall abrufen sollte.



    Brüssel: Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu hat am Montag die Unterstützung Rumäniens für den proeurpäischen Kurs der benachbarten Ukraine erneut bekräftigt. Aurescu beteiligte sich in Brüssel an einem Treffen der EU-Außenminister mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Pavlo Klimkin. Dabei drückte Aurescu die Bereitshaft Bukarests aus, Kiew konkrete Unterstützung und fachliche Kompetenz im Reformprozess anzubieten.



    Zudem hob der rumänische Außenminister die wichtige Rolle hervor, die die Umsetzung aller Bestimmungen des Minsker Friedensabkommens zwischen den ukrainischen Behörden und den prorussischen Separatisten spiele. Am Auftakt des EU-Außenrates beteligte sich Aurescu an Gesprächen mit dem serbischen Premierminister Ivica Dacic. Dabei bekräftigte Aurescu die Bereitschaft Rumäniens, Serbien seine Erfahrung im Prozess des EU-Beitritts zur Verfügung zu stellen. Ferner plädierte Aurescu dafür, dass Belgard die Rechte der nationalen Minderheiten, darunter auch der rumänischen einhalte.



    Bukarest: Der rumänische Senat hat am Montag den einfachen Misstrauensantrag betreffend das Kindergeld abgelehnt. Der Antrag wurde von den Liberalen aus der Opposition eingebracht. Die Liberalen erklären im Dokument, das Kindergeld von 42 Lei (knapp 10 Euro) sei seit 6 Jahren nicht mehr angehoben worden, obwohl in dieser Zeitspanne die Preise um mindestens 20 % gestiegen sind. Die Unterzeichner des Misstrauensantrags fordern die Anhebung des Kindergeldes und den Rücktritt der sozialdemokratischen Arbeitsministerin Rovana Plumb.