Tag: Moskau

  • Nachrichten 02.05.2014

    Nachrichten 02.05.2014

    KIEW: Der interimistische ukrainische Staatspräsident Oleksander Turtschinow hat an Freitag Russland aufgefordert, “mit der Hysterie und den Drohungen aufzuhören”. Vorhin hatte sich Moskau über die Einsätze der ukrainischen Armee gegen die russischen Separatisten im Osten des Landes empört erklärt. Das russische Aussenministerium betrachtet die Aktionen Kiews als Einsätze der ukrainischen Armee gegen das eigene Volk und bezeichnete sie als “Mord”. Die Gefechte, an denen sich auch nationalistische ukrainische Freiwillige beteiligen, forderten Opfer auf beiden Seiten. Das Verteidigungsministerium in Kiew meldete, die Separatisten in Slawjansk hatten zwei Armeehubschrauber abgeschossen. In Donezk haben die Separatisten ein Steuerzentrum der Eisenbahngesellschaft in ihrer Kontrolle, und die Züge fahren nicht mehr. Infolge der Verhandlungen mit den Behörden haben die Separatisten in Lugansk die Gebäude der Staatsanwaltschaft und des Lokalfernsehens verlassen. In der südukrainischen Stadt Odessa gab es Zusammenstö‎ße zwischen Anhängern Moskaus und Kiews. Hunderte mit Schlagstöcken bewaffnete und mit Helmen geschützte prorussische Aktivisten griffen eine Demonstration von 1500 Unterstützern der ukrainischen Regierung an. Dutzende Menschen auf beiden Seiten wurden verletzt; ein Mensch soll dabei ums Leben gekommen sein. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.



    Die Politik Russlands gegenüber der Ukraine zwingt die NATO dazu, Russland als Gegner und nicht als Partner zu betrachten. Dies erklärte der stellvertretende NATO-Generalsekretär, Alexander Vershbow. Die Aussenminister der NATO-Staaten hatten vor einem Monat beschlossen, die militärische und zivile Kooperation der Nordatlantischen Allianz mit Russland zu suspendieren, als Antwort auf die Annektierung der ukrainischen Halbinsel Krim. Auch der EU-Ratspräsident, Herman van Rompuy, erklärte, die Europäische Union werde weiterhin Druck auf Russland ausüben, wenn keine friedliche Lösung der Ukraine-Krise durch Verhandlungen erreicht wird. EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat sich für einen einheitlichen Preis für russisches Erdgas in Europa ausgesprochen. Wir wollen einen einheitlichen Gaspreis im gemeinsamen europäischen Markt“, sagte Oettinger nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk am Freitag in Warschau. Oettinger sprach sich weiter dafür aus, die europäischen Gasnetze auszubauen und sich über Flüssiggas-Importe oder eine engere Kooperation mit Lieferanten wie Norwegen unabhängiger von Russland zu machen. Als Reaktion auf die Ukraine-Krise hatte Tusk den Aufbau einer Europäischen Energieunion nach dem Vorbild der Bankenunion vorgeschlagen. Ziel soll es sein, dass die EU-Staaten in der Energiepolitik und bei der Versorgung mit Öl und Gas enger zusammenarbeiteten. Gut ein Drittel des Gas- und Ölverbrauchs der EU wird aus Russland gedeckt.



    WASHINGTON: Die weltweite Pressefreiheit ist laut dem US-Forschungsinstitut Freedom House auf dem schlechtesten Stand seit mehr als zehn Jahren so der Jahresbericht der Organisation. 14% der Weltbevölkerung haben Zugang zu einer freien Presse, 44% leben in nicht freien Regionen und 42% leben in Gebieten, wo die Medien nur teilweise frei sind. Unter den 197 Staaten und Territorien, die monitorisiert wurden verfügen nur 63 über eine freie Presse. Die Niederlande, Norwegen und Schweden belegen die ersten Plätze. Auf den letzten Plätzen befinden sich Turkmenistan, Uzbekistan und Nordkoreea. Rumänien nimmt einen mittleren Platz ein unter den Ländern mit einer teilweise freien Presse.



    CHISINAU: Der britische Au‎ßenminister William Hague wird einen Chisinaubesuch unternehmen. Am Montag wird er mit dem moldawischen Präsidenten Nicolae Timofti, dem Premierminister Iurie Leancă und der Ministerin für die EU-Integration Natalia Gherman zusammengekommen. Unter den Gesprächthemen zählen die ukrainische Krise und ihre Auswirkungen auf die Nachbarsländer. Bundesau‎ßenminister Frank-Walter Steinmeier und Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius haben vor kurzem einen gemeinsamen Chisinaubesuch unternommen. Amerikanische Würdenträger und Aussenminister der EU-Staaten haben im April Moldawien besucht, um den Annäherungsprozess an die EU zu beschleunigen.


  • Außenministertreffen: Rumänien fordert verstärkte Nato-Präsenz in Osteuropa

    Rumänien und die Vereinigten Staaten pflegen enge politische und militärische Beziehungen, schlussfolgerten die Analysten. Die Behörden in Bukarest betrachten die Sicherheit, die durch die strategische bilaterale Partnerschaft, durch die militärische Zusammenarbeit im Irak und Afghansistan oder durch die Anwesenheit der Elemente des amerikanischen Antirakentensystem in Rumänien gepflegt wird, als wesentlich. Das Thema Sicherheit wurde auch von dem rumänischen Au‎ßenminister Titus Corlăţean beim Treffen mit seinem US-Gegenüber John Kerry angegangen. Es ging um die Lage in der Ukraine. Corlăţean hob sowohl bei dem Treffen als auch bei der Konferenz des Atlantischen Rates hervor, Bukarest unterstütze die Sanktionen gegen Russland. Titus Corlăţean dazu:



    Unsere Stellung war konstant und immer deutlich. Im Rahmen der Debatten auf europäischer Ebene haben wir der Russischen Föderation Signale gegeben, die von Moskau falsch verstanden wurden. Leider gibt es keinen Anlass, weiter zu überlegen. Wir müssen die Glaubwürdigkeit der EU bewahren und zusätzliche Sanktionen verhängen.”



    Die Sanktionen des Westens müssten obligatorisch von seiner kräftigen militärischen Präsenz in Osteuropa begleitet werden. Titus Corlăţean dazu:



    “Eine NATO-Präsenz an der Ostflanke ist unbedingt notwendig. Es geht besonders um Rumänien, Polen und die baltischen Staaten. Wir haben eine permanente Anwesenheit der NATO und zwar Luft- und Seekrafträfte sowie Bodentruppen gefordert. In unserem Fall wollen wir eine ständige Präsenz im Schwarzen Meer.”



    Kanada hat schon bekanntgegeben, es werde sechs Flugmaschinen schicken, die in Rumänien stationieren sollen. Die Teilnehmer an der Konferenz in Washington haben beschlossen, die USA und die EU müssen die Haushälter für Verteidigung erhöhen. Weitere Schritte seien die energetische Unabhängigkeit der EU-Staaten gegenüber Russland und die Verstärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und den USA.

  • Rumänische Reaktionen auf transnistrische Ansprüche

    Rumänische Reaktionen auf transnistrische Ansprüche

    Die Forderung der Abgeordneten in Tiraspol nach einer Angliederung an die Russische Föderation Transnistriens ist nicht neu. Nach der einseitig beschlossenen Loslösung von der Moldaurepublik 1990, hat es bereits mehrere solche Anträge an die russische Staatsduma gegeben. Moskau hat Transnistrien danach, in einer Resolution aus dem Jahr 1999, als “Gebiet strategischen Interesses” bezeichnet.



    Die mehrheitlich russisch-sprachige Bevölkerung aus der autonomen Region sprach sich in einem Referendum 2006 klar für den Anschluss an Russland aus. Unter den Zwängen von völkerrechtlichen Normen, änderte Moskau seine offizielle Position allerdings nicht. Russland plädierte für Verhandlungen im Format 5+2, die Transnistrien einen Sonderstatus innerhalb der moldauischen Staatsgrenzen verleihen sollten.



    Jetzt, da die Ukraine destabilisiert wurde, durch die Krim-Angliederung und die entstandenen föderalistischen Konfliktherde an der russischen Grenze im Osten, sowie in der Region um Odessa am Schwarzen Meer, scheint die Forderung Transnistriens Teil eines brisanten Puzzle-Spiels zu sein. In einer ersten Stellungnahme kritisierte die Moldaurepublik die Abstimmung in Tiraspol und bezeichnete sie als Provokation für den Prozess zur Beilegung des Transnistrien-Konflikts und die territoriale Integration des Landes. Nach Angaben des Radio Rumänien — Korrespondenten in Chişinău, bezeichnete der moldauische Ministerpräsident, Iurie Leancă, die Abstimmung als einseitige und kontraproduktive Aktion.



    Der einzige Weg, eine endgültige und langfristige Lösung im Transnistrien-Konflikt zu finden, ist die Fortsetzung des politischen Dialogs, ohne Bedingungen zu stellen, im Rahmen aller existierenden Verhandlungsmechanismen.” (Iurie Leancă)



    Während die meisten Politiker in Chişinău, einschlie‎ßlich der Kommunisten, der Meinung sind, dass Moskau den Antrag Tiraspols nicht akzeptieren wird, ist in Bukarest die Besorgnis über ein derartiges Szenario gro‎ß. Zumal Rumänien auch der wichtigste Befürworter der europäischen Integration der Moldau ist, eine Integration, die von der Lösung des Transnistrien-Problems abhängt. Das bestätigte Rumäniens Präsident, Traian Băsescu.



    Wir haben die gesamten diplomatischen Mechanismen in Gang gesetzt, damit im Rahmen dieses EU-Assoziierungsvertrags mit der Moldaurepublik, der von dem Europäischen Parlament verabschiedet wird, der Moldau auch die europäische Integration in Aussicht gestellt wird. Man kann darüber verhandeln, alles ist möglich, nur kann man der EU nicht mit einem gefrorenen Konflikt auf dem eigenen Territorium beitreten.” (Traian Băsescu)



    Angesichts dieser Situation sei die möglichst schnelle Intervention des OSZE-Vorsitzes notwendig, behauptet Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean. Denn Initiativen wie jene des Parlaments in Tiraspol widersprechen dem Grundprinzip der politischen Lösungsfindung im Transnistrien-Konflikt, so der Chefdiplomat.

  • Rumänische Reaktionen auf die Ukraine-Krise

    Rumänische Reaktionen auf die Ukraine-Krise

    Rumänien unterstützt die territorielle Integrität der Ukraine, verurteilt die Vesuche zur Destabilisierung des Landes und warnt über das Risiko der vielen andauernden Konflikte im Schwarzmeerraum. Diese Botschaft überbrachte der rumänische Aussenminister Titus Corlatean beim Treffen der EU-Aussenminister am Montag in Luxemburg. Die rumänischen Bürger haben keinen Grund zur Sorge in Bezug auf die nationale Sicherheit, da Rumänien ein NATO-Mitglied ist, aber die jüngsten Ereignisse und die gespannte Lage im Nachbarstaat beschäftigen uns und können ernste Folgen haben, sagte noch Titus Corlatean.



    Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu bezeichnete die Versuche der ukrainischen Behörden zur Wiederherstellung der Ordnung im Osten des Landes, wo prorussische, bewaffnete Bürger und Gruppierungen einige Behördengebäude besetzt hatten, als selbstverständlich. Laut dem rumänischen Staatschef würde die massive Präsenz von Truppen der Russischen Föderation an der östlichen und südostlichen Grenze der Ukraine die jüngsten Entwicklungen im Osten des Landes unterstützen. Mehr noch: in der Ukraine sind erneut nicht identifizierbare, sehr gut ausgebildete Soldaten aufgetaucht, was ein gro‎ßes Fragezeichen auf die Einmischung Russlands in der Ukraine aufwirft.



    In diesem Kontext sagte Traian Basescu, er habe die Vereinigten Staaten gewarnt, sie würden einen strategischen Fehler begehen, wenn sie bereits vom Beginn des Mandats von US-Präsident Obama ihre Truppen aus Osteuropa zurückziehen und ihre Au‎ßenpolitik in Asien und Südpazifik konzentrieren. Warum soll dies ein strategischer Fehler sein? Weil die Europäische Union nicht solidarisch und einheitlich genug sei, um die Abwesenheit der US-Truppen aus der Region erfolgreich zu ersetzen, sowohl in Punkto Sicherheit, als auch was die Entwicklung der Demokratie angeht. Die Mittel, die die europäische Gemeinschaft zu Verfügung hat, um schwierige Situationen wie die jetzige Ukraine-Krise zu lösen, seien viel zu schwach, so der rumänische Staatschef. Ich bin kein Feind Russlands, aber Moskau mu‎ß verstehen, dass es eine fantastische Gelegenheit verpa‎ßt hat, eine gute Beziehung zu Rumänien mittels seines Staatspräsidenten aufzubauen”, sagte noch Traian Basescu.



    Anfang April kritisierte Russland durch den Sprecher des russischen Aussenministeriums einige Stellungnahmen der rumänischen Regierenden gegenüber der Krise in der Ukraine, indem es betonte, dass eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen Bukarest und Moskau niemandem nutzen würde. Darauf antworteten die rumänischen Behörden, dass der Versuch der russischen Diplomatie, die schwere Krise, die zur Zeit die Russische Föderation in Bezug auf die europäische und euroatlantische Gemeinschaft erlebt, auf die bilateralen Beziehungen mit Rumänien zu schieben, unbegründet und falsch sei. Zusammen mit seinen EU- und NATO-Partnern unterstützt Rumänien weiterhin die Notwendigkeit der Respektierung der Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine.

  • Nachrichten 05.04.2014

    Nachrichten 05.04.2014

    Bukarest: Rumäniens Aussenminister Titus Corlăţean kündigt an, er habe erstaunt die Kommentare der russischen Diplomatie angesichts einiger der jüngsten Erklärungen des rumänischen Aussenministeriums über die aktuelle Situation in der benachbarten Ukraine zur Kenntnis genommen. Das Bukarester Aussenministerium bekräftigt erneut, Rumänien habe zusammen mit seinen EU-und Nato-Partnern die Beachutung der Unabhängigkeit, der Souveranität und der territorialen Integrität der Ukraine unterstützt und werde es auch weiterhin tun. Bukarest erklärt ferner, die Versuchung des russischen Aussenministeriums, die schwere Krise die die Russische Föderation derzeit in der Beziehung zur europäischen und euroatlantischen Gemeinsachft durchmacht auf den Bereich der bilateralen Beziehungen zu Rumänien zu übertragen sei nicht berechtigt und würde einen Fehler darstellen. Am Freitag hatte Moskau die Erklärungen des rumänischen Präsidenten Traian Băsescu und des Aussenministers Titus Corlăţean über die aktuelle Situation in der Ukraine kritisiert. Im Vorfeld hatte Bukarest den Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland als Aggression“ bezeichnet.






    Bukarest: Ein konkretes Element des Wirtschaftswachstums Rumäniens in den kommenden Jahren sei die Exportfähigkeit in Nicht-EU-Staaten, hat in Bukarest der EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş erklärt. Auf den Märkten der Schwellenländer gebe es eine hohe Nachfrage nach europäischen Produkten, fügte Cioloş hinzu. Als Beispiel wies der EU-Agrarkommissar auf die asiatischen Staaten, insbesondere China hin. Die Erklärungen des EU-Agrarkommissars erfolgen nachdem es aus dem 2014 Bericht der Rumänischen Akademischen Gesellschaft hervorging, dass die rumänische Wirtschaft in der Europäischen Union nicht wirksam konkurriert habe und der innereuropäische Export zur Zunahme des Handelsdefizites Rumäniens deutlich beigetragen habe.






    Bukarest: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta hat neulich angedeutet, er könnte sich nach den Präsidentschaftswahlen im November 2014 aus der Politik zurückziehen. Auf dem sozialen Netzwerk Facebook postete der rumänische Premierminister die Nachricht dass er vorhabe, Monat November, nach den Wahlen Platz für junge Politiker zu schaffen und seiner Familie mehr Zeit zu widmen. Früher hatte der 42-jährige Ministerpräsident, der 2012 ins Amt eingeführt wurde erklärt, er habe nicht vor, zur Präsidentschaftswahlen anzutreten und er wünsche sich, das Amt des Ministerpräsidenten weiterhin zu bekleiden. Aus Umfragen zur Wahlabsicht und Erklärungen seiner Parteikollegen geht es dennoch hervor, dass Ponta, unter anderen Sozialdemokraten, die besten Chancen bei Präsidentschafstwahlen hätte.





    Bukarest: Im mittelrumänischen Sebeş haben die Bauarbeiten bei einer neuen Daimler-Autofabrik angefangen. Über 500 neue Arbeitsplätze sollen somit in Sebeş geschaffen werden. Die Fahrgetriebe-Produktion soll plangemä‎ß 2016 starten und das Werk soll ab 2017 mit höchster Kapazität produzieren. Die Investition liegt bei rund 300 Millionen Euro, sagen Vertreter des Konzerns. Dazu trägt auch der rumänische Staat mit über 37 Millionen Euro bei. Das Geld soll durch Steuern und Abgaben wieder in den Staatshaushalt zurückflie‎ßen, so die Bukarester Exekutive.

  • Nachrichten 22.03.2014

    Nachrichten 22.03.2014

    PEKING: Die rumänische Delegation geleitet vom Vizeministerpräsident und Minister für regionale Entwicklung und Verwaltung, Liviu Dragnea, stezt ihren Besuch in China fort. Am Freitag trafen die rumänischen Würdenträger mit Vertretern mehrerer chinesischen Unternehmen in den Bereichen Kommunikation und Energie zusammen. Infolge der Gespräche beschlossen die chinesichen Firmen, mehr in Rumänien zu investieren. In Hong Kong sagte Liviu Dragnea man brauche Unterstützung, damit einige Investitionsfonds aus der Region Projekte in Wert von etwa 20 Milliarden Euro finanzieren. Letzten Herbst hatten Rumänien und China mehrere Abkommen in dieser Hinsicht unterschrieben. Ferner wurde über die Förderung der rumänischen Weine diskutiert, da Honk Kong der grö‎ßte Weinmarkt der Welt ist. Im Rahmen seines China-Besuches wird Vizeministerpräsident Liviu Dragnea auch mit seinem chinesischen Gegenüber Zhang Gaoli zusammentreffen.



    KIEW: Einen Tag nach Abschluss des Abkommens über engere Beziehungen zwischen der EU und der Ukraine ist der deutsche Au‎ßenminister Frank-Walter Steinmeier zu politischen Gesprächen nach Kiew gereist. Der Ständige Rat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat eine Beobachtermission in der Ukraine gebilligt, die aber nicht die Krim umfasst. Anfangs werden rund 100 Experten der Mission angehören, es können aber bis zu 500 Experten werden. Angesichts der neuen Sanktionen der Europäischen Union und der USA hat die Moskauer Börse am Freitagmorgen um gut drei Prozent niedriger eröffnet. Nach der US-Ratingagentur Standard & Poor’s hat nun auch der Konkurrent Fitch Russland schlechter eingestuft. Fitch teilte mit, die wirtschaftlichen Aussichten Russlands würden von stabil auf negativ herabgesetzt. Die Zahlungssysteme Visa und MasterCard haben ihren Dienst für die Kunden der mit US-Sanktionen belegten Bank “Rossija” eingestellt.



    DEN HAAG: Der Staatspräsident der Chinesischen Volksrepublik Xi Jinping beginnt seinen ersten offiziellen EU-Besuch. Chinas Staatschef wird die Niederlande, Frankreich, Deutschland und Belgien besuchen sowie zum dritten Atomgipfel nach Den Haag kommen. Auf dem Besuchsprogramm in den Niederlanden stehen Treffen mit König Willem-Alexander und mit Ministerpräsident Mark Rutte. Xi Jingping wird von einer Delegation von 250 Geschäftsleuten begleitet, die am Sonntag an einem niederländisch-chinesischen Geschäftsforum teilnehmen werden. Ab Montag wird der chinesiche Staatspräsident auch am Atomsicherheitsgipfel in Den Haag teilnehmen. In Den Haag soll Xi Jinping au‎ßerdem die Lage in der Ukraine mit US-Präsident Barack Obama besprechen. Präsident Xi Jingping wird als erstes chinesisches Staatsoberhaupt die Institutionen der Europäischen Union in Brüssel besuchen. Auf der Tagesordnung seiner Treffen mit den europäischen Kollegen stehen die Handelsbeziehungen, weil China der wichtigste Handelspartner der EU ist.

  • Reaktionen auf die Annektierung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland

    Reaktionen auf die Annektierung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland

    In Bukarest sind die Politiker nur selten einer Meinung, insbesondere in einem Wahljahr wie 2014, mit der Europawahl im Mai und mit der Präsidentenwahl im November. Und doch gibt es zur Zeit ein Thema, worüber in Rumänien Konsens herrscht: die Situation in der Ukraine. Die staatlichen Behörden, die politischen Parteien, die Politiker aller Couleur haben darauf mit derselben Bestürzung und Besorgnis reagiert. Einerseits wird die generelle Bestürzung dadurch verursacht, da‎ß im 21. Jahrhundert berüchtigte Vorgehensweisen der stalinistischen Zeit wieder auftauchen; andererseits erinnert man sich schmerzlich an das historische Trauma Rumäniens, das 1940 durch ein Ultimatum gezwungen worden war, seine östlichen Territorien an die Sowjetunion abzugeben.



    Das rumänische Aussenministerium bezeichnete die Annektierung der abtrünnigen, mehrheitlich russischsprachigen Halbinsel Krim durch Russland als einen illegitimen Akt, der gegen die Grundsätze des internationalen Rechts verstö‎ßt und die Unabhängigkeit, die Souveränität und die territorielle Integrität der Ukraine verletzt. Auf diese Weise werden die Resultate der jahrzehntelangen Gespräche und Kooperation für ein vereintes Europa zunichte gemacht, erklärte das Rumänische Aussenministerium. Die Bukarester Diplomaten äu‎ßerten ihre totale Ablehnung” über die Aktion der Russischen Föderation, und warnten, diese Aktion könnte destabilisierende Effekte in der ganzen Region verursachen und zur internationalen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Isolation Moskaus führen. Rumänien werde den Vertrag über die Integrierung der Autonomen Republik Krim, einen Teil der Ukraine, in die Russische Föderation nicht anerkennen, steht noch im Communique des Bukarester Aussenministeriums.



    Der rumänische Staatsprsident Traian Basescu sagte, die Annektierung der Halbinsel Krim im Süden der Ukraine sei ein Beweis dafür, da‎ß Russland und Wladimir Putin versuchen, die ehemalige Sowjetunion wiederherzustellen. Ministerpräsident Victor Ponta teilt diese Unruhe und meint, die internationalen Behörden sollten schnell reagieren; ansonsten könnte Russland seine Annexionspolitik weiterführen.



    Der Vorsitzende der National-Liberalen Partei, Crin Antonescu (von der Opposition), erklärte, die Annektierung eines Teils der Ukraine durch die Russische Föderation verstösse gegen internationales Recht, und das sogennante Referendum auf der Krim sei illegal. Wir stehen vor grossen Spannungen in der Beziehung zwischen der Russischen Föderation und der euroatlantischen Zone”, sagte noch der Chef der Nationalliberalen. Der erste Vizevorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei, Catalin Predoiu, sagte seinerseits, Rumänien müsse seine entschlossene Unterstützung für die Einhaltung des internationalen Rechts äu‎ßern und seine Aktionen mit denen der EU- und der NATO-Allierten koordinieren, die alle einheitlich die Annektierung der Krim hart verurteilt haben.



    In diesem Kontext plädieren fast alle rumänische Politiker für die Beschleunigung des Verfahrens zum EU-Beitritt der Republik Moldawien. Die zwischen Rumänien und der Ukraine liegende, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldawien leidet ihrerseits unter den pro-russischen Separatismusherden in Transnistrien und Gagausien (im Osten, bzw. im Süden der Moldaurepublik).

  • Nachrichten 18.03.2014

    Nachrichten 18.03.2014

    Die internationale Gemeinschaft hat den Anschluss der Halbinsel Krim an Russland scharf verurteilt und droht mit weiteren Sanktionen, nachdem der russische Staatspräsident, Wladimir Putin, am Dienstag einen Vertrag zur Eingliederung des ukrainischen Staatsgebiets in die Russische Föderation unterzeichnet hatte. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, die Krim-Aufnahme verstö‎ße gegen internationales Recht. Der französische Staatspräsident Francois Hollande verlangte eine starke europäische Antwort darauf. Der britische Aussenminister William Hague sagte seinerseits, da‎ß London die militärische Kooperation mit Moskau unterbrechen werde. US-Vizepräsident Joe Biden erklärte, dies sei ein schwerer Versto‎ß Russlands gegen internationales Recht, und bezeichnete die Aktion Russlands als Beschlagnahme eines Territoriums” Vor der Unterzeichnung des besagten Vertrags hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Dienstag das Parlament in Moskau aufgefordert, den Beitritt der Krim und der Stadt Sewastopol zu Russland zu akzeptieren. In einer Rede vor dem Parlament bezeichnete Putin die Volksbefragung von Sonntag als legal und demokratisch und erinnerte an den Präzedenzfall Kosovo, die mehrheitlich von Albanern bewohnte Provinz, die 2008 einseitig ihre Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat. Putin erklärte ferner die Beziehungen zur Ukraine würden immer von zentraler Bedeutung für Russland sein. Er hoffe auf eine Versöhnung mit Kiew. Bei der Volksbefragung von Sonntag auf der mehrheitlich russischsprachigen Halbinsel Krim erklärten sich 97% der Halbinselbewohner für die Trennung von der Ukraine. Die USA und die EU haben die Volksbefragung nicht anerkannt und haben Sanktionen gegen russische und ukrainische Vertreter verhängt. Die G8 hat heute Russland suspendiert. Bukarest betrachtet die Volksbefragung auf der Krim ebenfalls als illegal und äusserte seine Unterstützung für die Souveranität, Unabhängigkeit und teritorielle Integrität der Ukraine innerhalb der international anerkannten Grenzen.



    KISCHINEW – Sollte Moskau den Antrag der separatistischen Region Transnistrien der Russischen Föderation beizutreten, akzeptieren, wäre das ein falscher Schritt. Dies erklärte am Dienstag der Staatschef der Moldaurepublik, Nicolae Timofti. Solche Handlungen seien kontraproduktiv. Die Erklärung erfolgt nachdem der Parlamentsvorsitzende in Tiraspol Mihail Burla dem Vorsitzenden der russischen Duma, Serghei Naraskin, einen Brief geschickt hat. In diesem fordert er den Beitritt Transnistriens zu Russland. Transnistrien befindet sich seit 1992, nach einem Militärkonflikt, der hunderte Personen das Leben kostete, nicht mehr unter der Kontrolle Kischinews. Die russische Armee griff damals ein und unterstützte die Abtrünnigen. Timofti erklärte zudem, die Moldaurepublik erkenne nicht das Ergebnis der Volksabstimmung auf der Krim. Der moldawische Staatschef werde am Mittwoch in der ostrumänischen Stadt Iasi mit seinem rumänischen Gegenüber Traian Basescu über die geopolitische Lage in der Region diskutieren.



    Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist am Dienstag für einen Arbeitsbesuch nach Athen gereist. Griechenland hat zur Zeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Diskutiert wurde über die bilaterale Beziehung und über neue mögliche wirtschaftliche, soziale und kulturelle Kooperationsprojekte. Nach dem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Antonio Samaras, erklärte Ponta, Griechenland und Rumänien würden sich immer gemeinsam für regionale und europäische Projekte, an die sie fest glauben, einsetzen. Rumänien und Griechenland unterstützen alle Entscheidungen die auf europäischer und transatlantischer Ebene für die Sicherung einer demokratischen Entwicklung der Ukraine und ihrer teritoriellen Integrität getroffen werden, so Ponta. Der rumänische Ministerpräsident reist am Nachmittag weiter nach Albanien.



    BUKAREST: Gegen vier ungarische Staatsbürger, darunter zwei Mitglieder der rechtsextremen Partei Jobbik, die verdächtigt werden nationalistisch-extremistische Tätigkeiten auszuüben, wurde ein Einreiseverbot in Rumänien verhängt. Die Sanktion ist gültig für ein Jahr. Das rumänische Innenministerium kündigte an, dass weitere Personen monitorisiert sein würden die in Rumänien solche Tätigkeiten ausüben, die gegen das gemeinschaftliche Recht und das nationale Recht verstossen. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    BUKAREST: Der Raketenschutzschild wird in Rumänien wie vereinbart nächstes Jahr funktionieren. Das Aegis-System, das im südrumänischen Deveselu installiert wird , soll im Frühling getestet werden, um seine Fähigkeit auf Land und See zu prüfen. Das hat für Radio Rumänien, der Sprecher der Amerikanischen Agentur für Raketenabwehr Richard Lehner erklärt. Der amerikanische Rechnungshof hatte mit Verspätungen aus technischen Gründen gerechnet. Der Raketenschutzschild wird in Rumänien und Polen installiert.

  • Ukraine am Scheideweg

    Ukraine am Scheideweg

    Seit drei Monaten demonstriert die ukrainische Bevölkerung gegen die pro-russische Politik der Regierung in Kiew. Jeden Tag gab es Protestbewegungen der Bürger, gigantische Demonstrationen, besetzte Behördengebäude, angegriffene Politiker, umgekippte Denkmäler. Die Reaktion der Machthaber lie‎ß nicht lange auf sich warten — harte Repressionsma‎ßnahmen, bei denen mehrere Menschen getötet und sehr viele verwundet wurden, willkürliche Festnahmen, auch in den Krankenhäusern, Entführungen und Folter.



    Ausgelöst wurden die Proteste am 21. November 2013 durch die überraschende Ankündigung der ukrainischen Regierung, das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht unterzeichnen zu wollen. Sie flammten am 29. November erneut auf, nachdem das Assoziierungsabkommen mit der EU auf dem Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft in Vilnius nicht unterzeichnet worden war. Einen Massencharakter nahmen die Proteste allerdings erst am 1. Dezember 2013 an, nachdem die friedlichen Studentenproteste am 30. November von Berkut, einer Spezialeinheit der ukrainischen Polizei, mit exzessiver Gewalt auseinandergetrieben worden waren.



    Die Protestierenden forderten vor allem die Amtsenthebung von Präsident Wiktor Janukowitsch, vorzeitige Präsidentschaftswahlen, den Aufbau eines Rechtsstaates nach westeuropäischen Standards in der Ukraine sowie die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union. Am 8. Dezember 2013 erreichten die Proteste einen zweiten Höhepunkt, als über 500.000 Menschen an der Demonstration in Kiew teilnahmen. Manche Medien berichteten von über einer Million Demonstranten. Trotz überdurchschnittlicher Polizeipräsenz und mehrfacher Versuche, die Demonstrationen in nächtlichen Aktionen aufzulösen, dauern die Proteste bis heute an.



    Die Entwicklungen in der Ukraine führten zu entsprechenden Reaktionen seitens der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten — sie beschuldigten die Machthaber in der ex-sowjetischen Republik, die Eskalierung der Gewalt verursacht zu haben. In diesem Zusammenhang warnte der EU-Kommissionspräsident, Jose Manuel Barroso, da‎ß die gewalttätige Repression der Bürgerbewegungen in der Ukraine gravierende Folgen für die Beziehungen zwischen Brüssel und Kiew haben kann. Die US-Botschaft in Kiew gab bekannt, infolge der Gewaltaktionen gegen die Demonstranten habe Washington einigen ukrainischen Spitzenpolitikern das Einreisevisum für die USA entzogen.



    In Moskau ist aber die Regierungselite davon überzeugt, da‎ß die gewalttätigen Ausschreitungen von westlichen Mächten organisiert und finanziert wurden. Der russische Au‎ßenminister Sergej Lawrow beschuldigte die Europäische Union, sie würde die sog. Pogrome“ der ukrainischen Opposition in Kiew unterstützen. Der Kreml-Pressesekretär Dmitrij Peskow behauptete sogar, der Westen beabsichtige, durch die Unterstützung der Revolte in der Ukraine die Olympischen Winterspiele in Sotschi zu unterminieren, und zwar aus Neid gegen ein Russland, das er als stark, erfolgreich, wohlhabend und gesund“ bezeichnete.



    Der rumänische Professor Dan Dungaciu, Experte für Geopolitik im ex-sowjetischen Raum, ist der Meinung, da‎ß in der Ukraine nicht nur die Innenpolitik sondern die Zugehörigkeit zu einem Zivilisationsmodell auf dem Spiel steht:



    Die Demonstrationen in Kiew beweisen am besten, da‎ß die Spaltungen in Osteuropa noch nicht geklärt sind. Zu diesem Zeitpunkt findet in der Ukraine eine geopolitische Konfrontation statt, deren Summe gleich Null ergibt: Was eine Seite verliert, gewinnt die andere Seite, und in diesem Moment wird vor unseren Augen die Grenze des euroatlantischen Raumes definiert. Oder, wenn man von Osten nach Westen schaut, das Festlegen der Grenze des Ostraumes oder der nächsten Nachbarschaft, wie Moskau sie bezeichnet hat. Genau das findet jetzt in Kiew statt — wir müssen blo‎ß die Ereignisse aus einer gewissen Entfernung betrachten.“




    Der Rücktritt des Regierungskabinetts von Ministerpräsident Mikola Asarow, der die Repression der Bürgerbewegungen angeordnet hatte, die Aufhebung der antidemokratischen Gesetze und die Bildung einer Kommission zur Novellierung der Verfassung sind Bedingungen, die die Macht in Kiew akzeptiert hat, um mit den protestierenden Bürgern einen Waffenstillstand zu schlie‎ßen. Der Leiter des Zentrums für die Förderung der Rumänischen Traditionen in Cernăuți (Czernowitz, ukr. Tscherniwzi), Iurie Levcic, ist einer der etwa 500.000 Rumänen, die im Westen der Ukraine leben. Er ist der Ansicht, da‎ß der Waffenstillstand“ nicht lange dauern wird:



    Bis jetzt ist noch nichts geklärt worden, es gibt noch keine Lösungen. Die kleinen Erfolge wie Asarows Rücktitt oder die Aufhebung der Gesetze vom 16. Januar reichen nicht aus; die Leute werden sich nicht beruhigen, weil sie an dieses Regime nicht mehr glauben. Sie wurden zu oft angelogen. Die Machthaber haben ihre Position viel zu oft geändert, und jetzt sind die Bürger bereit, bis zum bitteren Ende zu gehen, da inzwischen die Opposition einen deutlicheren Plan zum Bekämpfen dieses Regimes erarbeitet.“




    Die Fachleute vom Zentrum für Konfliktprävention in Bukarest warnen, da‎ß die Unfähigkeit der Regierung, die Spannungen innerhalb der Gesellschaft zu lösen, zu einem Bürgerkrieg führen könnte, und zwar zwischen den Regionen im Westen der Ukraine, die schon immer westlich orientiert waren, und den russischsprachigen und russophilen Zonen im Osten des Landes. Es gibt auch Hypothesen über eine mögliche territorielle Trennung der Republik, infolge der bereits erwähnten geopolitischen Spaltung. Solche apokalyptische Szenarien seien aber unwahrscheinlich, meint Professor Dan Dungaciu:



    Die zwei entgegengesetzten Bürgergruppierungen in der Ukraine, das hei‎ßt, diejenige, die in Richtung Osten neigen und diejenige, die den Weg nach Westen eingeschlagen haben, können nicht ‚bis zum bitteren Ende gehen‘, weil es einfach kein Ende gibt. Das theoretische Ende wäre die Trennung der Ukraine in zwei Staaten, aber ein solches Szenario ist meiner Meinung nach absolut unwahrscheinlich, denn weder der Osten noch der Westen könnten ein solches Desaster auf sich nehmen. Es würden enorme soziale, politische und wirtschaftliche Kosten entstehen, die zu diesem Zeitpunkt niemand übernehmen will. Deshalb sollte man sich in der jetzigen Lage auf folgende Fragen konzentrieren: Wie könnte man ein Gleichgewicht zwischen den zwei Teilen der Ukraine erreichen, die in diesem Moment in zwei verschiedene Richtungen neigen, und wie könnte dieses Gleichgewicht erreicht werden, ohne da‎ß die Spannung in Kiew ins Extrem steigt und ein Bürgerkrieg mit schweren Folgen ausbricht.“




    Der Politologe und Sicherheitsexperte George Friedman, von der bekannten Denkfabrik Stratfor, erinnerte daran, da‎ß die strategische Position und die Agrar- und Bodenschätze der Ukraine eine besondere Bedeutung für das Verteidigungssystem Russlands haben. Deshalb würde Moskau niemals die Ukraine dem Westen überlassen. Es ist unwahrscheinlich, da‎ß die Entwicklung in der Ukraine eine entscheidende geopolitische Änderung hervorruft, aber das ist ein exzellentes Beispiel für die Art und Weise, wie politische Unruhen in einem strategisch wichtigen Land das internationale System beeinflussen können, so George Friedman.



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  • Ukraine blickt nach Osten, Republik Moldau nach Westen

    Ukraine blickt nach Osten, Republik Moldau nach Westen

    Die Ukraine hat das mit der Europäischen Union geplante Assoziierungsabkommen gestoppt, nachdem das Parlament in Kiew einen Gesetzentwurf abgelehnt hatte, der die Behandlung der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko im Ausland erlaubte. Der ukrainische Ministerpräsident begründete die Entscheidung durch die Bemühungen seiner Regierung, die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland wiederzubeleben und den Binnemarkt für Beziehungen zu EU vorzubereiten.




    Russland hatte sowohl die Ukraine, als auch Republik Moldau vor dem bevorstehenden Vilnius Gipfel politisch und wirtschaftlich stark unter Druck gesetzt. Am 28. und 29 November sollten beide Staaten in der litauischen Hauptstadt das Assoziierungs-und Freihandelsabkommen zu EU unterzeichnen. Der ukrainische Staatschef Viktor Ianukovici, der des Verrats beschuldigt und anschlie‎ßend mit einem Impeachement gedroht wurde, erklärte die Ukraine werde dennoch auf den europäischen Weg nicht verzichten und sich am Vilnius Gipfel beteiligen. EU-Au‎ßenbeauftragte Catherine Ashton hat die Entscheidung des ukrainischen Parlaments, das Assoziierungsabkommen mit der EU auszusetzen, bedauert.




    Sie erklärte am Donnerstag in Brüssel, die ukrainischen Bürger hätten durch das Abkommen mehr Freiheit und Wohlstand erhalten und die Ukraine hätte zeigen können, dass es ein berechenbarer Geschäftspartner für internationale Investoren sei. Für Russland stellt die Annäherung der Ukraine an die Europäische Union ein klares Zeichen dafür dass es derzeit in einem Raum, der früher unter seiner Kontrolle stand, immer mehr an Einfluss verliert. Moskau begrü‎ßte durch den Sprecher des Präsidenten Vladimir Putin die Entscheidung der Ukraine, die bilateralen Beziehungen wiederzubeleben.




    Politikbeobachter erwarten dass die Republik Moldau die EU-Erwartungen hingegen erfülle, und das Assoziierungsabkommen in Vilnius unterzeichne. Für die Bürger des rumänischsprachigen Landes spielt die EU-Annäherung eine wesentliche Rolle. Die Europäische Union hat stets bewiesen dass sie die territoriale Integrität und die Souveranität der Republik Moldau unterstützt und dass sie eine politische Lösung in Transnistrien-Frage befürwortet. Rumänien drückte als EU-Mitglied und Befürworter der europäischen Interessen seines Nachbarlandes, der Ukraine seine Bedauerung für die Entscheidung der Kiew-Behörden.




    Rumäniens Aussenminister Titus Corlăţean erklärte am Donnerstag, die Verhandlungen zum EU-Assoziierungsabkommen müssen wiederaufgenommen werden, denn nur so könne Kiew den Wünschen des ukrainischen Volkes nachkommen, das sich mehrheitlich für die EU-Annäherung ausgedrückt hatte. Der Erfolg der EU-Verträge mit der Ukraine und Republik Moldau könnte auch für Russland eine neue Perspektive der Beziehungen zur Europäischen Union eröffnen und mehr Stabilität an den Aussengrenzen Rumäniens und der EU schaffen.






  • Nachrichten 03.11.2013

    Nachrichten 03.11.2013

    Bukarest — Das Festival “Die Woche der Orchester und der Radio-Chöre On Air 1928” geht am Sonntag mit einem Konzert des Rundfunkorchesters Big Band unter der Leitung des Dirigenten und Komponisten Ionel Tudor zu Ende. Auf die Bühne treten die bekannte Sängerin argentinischer Herkunft Analia Selis, der Violloncelist Răzvan Suma und der argentinische Giterrenspieler Julio Santillan auf. Am 1. November feierte die rumänische Hörfunkanstalt ihr 85. Jubiläum. Radio Rumänien stellt mit 3 National — 9 Regionalsendern und dem Internationalsender Radio Rumänien International ein Erfolgsbeispiel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dar. Der rumänische Auslandsrundfunk sendet in 10 Fremdsprachen, Rumänisch und in Aromunisch, einem Dialekt der rumänischen Sprache.




    Chişinău — Dutzende Menschen werden am Sonntag in der moldauischen Hauptstadt Chişinău an einer Kundgebung für die Annäherung der Republik Moldau an die Europäische Union erwartet. Zur Demonstration rief die Regierungskoalition auf. Ende November soll Republik Moldau beim Gipfel der Ostpartnerschaft in Vilnius das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union unterzeichnen. Die kommunistische Opposition, die den proeuropäischen Kurs des Landes kritisiert und einen Beitritt zur Euroasiatischen Union bevorzugt, kündigte an, sie werde eine samtene Revolution und eine eigene Kundgebung in Chişinău organisieren. Das separatistische Regime in Tiraspol kündigte seinerseits an, das Assoziierungsabkommen mit der EU werde den Abstand zwischen Transnistrien und Republik Moldau vergrössern. Russland übt ebenfalls Kritik an die Assoziierung zwischen Chişinău und Brüssel aus. Diese könnte die moldauisch-russischen Beziehungen beeinträchtigen, so die russischen Behörden.

  • Sensationeller Siegeszug der Simona Halep geht weiter

    Sensationeller Siegeszug der Simona Halep geht weiter

    Tennisprofi Simona Halep hat sich am Sonntag zum bereits fünften Mal die Krone bei einem WTA-Turnier aufgesetzt — und das alles innerhalb eines einzigen Kalenderjahres. Im Endspiel des Turniers in Moskau bezwang sie die Grand-Slam-Gewinnerin aus Australien, Samantha Stosur, mit 7:6 und 6:2. Vor diesem Finale war Halep der Nummer 19. der Weltrangliste bereits drei Mal unterlegen, im Zeitraum 2010-2012, hatte sie jedoch in diesem Jahr zum ersten Mal beim Turnier in Cincinatti bezwingen können.



    Vor dem Endspiel in Moskau hatte sich die an Nummer 5. gesetzte Halep der Reihe nach gegen die Slowakin Magdalena Rybarikowa im Achtelfinale, bzw. die Russinen Alissa Kleibanowa (6:1, 6:1 im Halbfinale) und Anastasia Pawljutschenkowa (6:2,6:1 im Halbfinale) durchgesetzt. Die aus Constanţa am Schwarzen Meer stammende Rumänen gewann in der russischen Hauptstadt damit ein Preisgeld in Höhe von gut 132.000 US-Dollar, sowie 470 Weltranglistenpunkte. Und das ist nicht alles, Halep gelang mit dem Sprung auf den 14. Weltranglistenplatz nach dem Turnier die beste Platzierung ihrer Karriere. Vor der Reise nach Moskau hatte sie Platz 18. belegt.



    Die 22-jährige Simona Halep kam am 27. September 1991 auf die Welt und spielte bereits mit vier Jahren schon Tennis. 2008 gab sie ihr Debüt bei internationalen Juniorenturnieren ab, im selben Jahr nahm sie an ITF-Turnieren teil. Im April 2010 war die ehrgeizige Rumänin bis auf Platz 166. der WTA-Rangliste vorgerückt, Ende des vergangenen Jahres bis auf Platz 47. Der Sprung unter die ersten 15 Spielerinnen der Welt ist auch den sensationellen Leistungen bei den Turnieren in Nürnberg, sHertogenbosch in den Niederlanden, Budapest und New Haven zu verdanken, wo Halep jeweils als Siegerin vom Platz ging. Für sie sei es ein unglaubliches Jahr“ , gestand die Spielerin nach dem Erfolg in Moskau selbst.



    Bemerkenswert ist vor allem die Vielseitigkeit des Energiebündels, hob die Nachrichtenagentur AFP hervor: denn die Turniere in Nürnberg und Budapest gewann Halep auf Sand, sHertogenbosch wird auf Gras ausgetragen und New Havan auf Hartplätzen. Ihr Trainer ist Adrian Marcu, Managerin die erfolgreichste rumänische Tennisspielerin der Geschichte, Virginia Ruzici, Gewinnerin der French Open 1978. Ruzici sagt, sie hätte mit dem Sprung von Simona Halep gerechnet. Es war ein Ausnahmejahr für sie, vielleicht hätte ich es nicht erwartet, dass sie gleich vier Turniere gewinnt (vor dem in Moskau), aber ich hatte damit gerechnet, dass sie Leistungen zeigen kann, die den besten 10 Spielerinnen der Welt nahekommen.“, sagt Virginia Ruzici.

  • Die Woche 8.07.-12.07.2013 im Überblick

    Die Woche 8.07.-12.07.2013 im Überblick

    DIE THEMEN:














    Französischer Ministepräsident Jean-Marc Ayrault auf Rumänien-Besuch



    Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault hat ab Donnerstag einen zweitägigen Bukarest-Besuch unternommen. Hier hatte er Treffen mit Präsident Traian Băsescu und seinem rumänischen Gegenüber Victor Ponta. Der besagte Besuch diente zur Bestätigung der Fortsetzung der strategischen Partnerschaft zwischen Paris und Bukarest. Die Partnerschaft besteht seit 2008 und ist im Februar anlässlich des Frankreich-Besuchs des rumänischen Ministerpräsidenten Victor Ponta erneuert worden.



    Eine hohe Bedeutung soll dem Handelsaustausch zwischen beiden Ländern beigemessen werden, der im vergangenen Jahr einen Gesamtwert von über 6 Milliarden Euro erreicht hat. Frankreich ist Rumäniens drittgrö‎ßter Handelspartner sowie der viertgrö‎ßte Fremdinvestor in dem Land.



    Im Sommer 2010 erreichten die bilateralen Beziehungen einen Tiefpunkt. Der ehemalige mitte-rechts orientierte französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte damals eine massenweise Rückführung der rumänischen Roma aus Frankreich beschlossen. Neulich begannen die Bürgermeister und Einwohner mehrerer französischer Ortschaften, Ma‎ßnahmen zu treffen, um die Einrichtung von Romalagern auf öffentlichen Plätzen zu stoppen, ohne auf Ausweisungsurteile der Justiz mehr zu warten. Laut Statistik halten sich zur zeit rund 15.000 Roma in Frankreich auf. Die meisten von ihnen stammen aus Rumänien und Bulgarien.



    Am Freitag, dem zweiten und letzten Tag seines Rumänienbesuchs, hat der französische Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault zusammen mit seinem rumänischen Amtskollegen Victor Ponta beim Dacia-Renault Technik-Zentrum ein Elektro-Auto getestet.




    Rumänischer Au‎ßenminister Titus Corlăţean in Moskau und Seoul



    Der rumänische Au‎ßenminister Titus Corlăţean ist am Dienstag in Moskau mit seinem russischen Gegenüber Sergej Lawrow zusammengekommen. Bei den Gesprächen ging es hauptsächlich um die Wiederankurbelung der bilateralen Beziehungen. Au‎ßerdem unterzeichneten die zwei Au‎ßenminister drei Abkommen, darunter das Abkommen über die Gründung eines Rumänischen Kulturinstituts in Moskau und eines Russischen Kulturzentrums in Bukarest.



    Rumänien und Russland beabsichtigen, ihre bilateralen Beziehungen, die infolge eines fehlenden Dialogs an höchster Ebene in letzter Zeit einen Stillstand erreicht hatten, zu intensivieren. So lautet eine der Schlu‎ßfolgerungen nach den Gesprächen zwischen dem rumänischen Au‎ßenminister Titus Corlăţean und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau. Der Besuch des rumänischen Chefdiplomats in der russischen Hauptstadt erfolgte zehn Jahre nach dem Unterzeichnen des politischen Abkommens zwischen Rumänien und Russland und ist der erste Besuch nach dem Nato- und EU-Beitritt Rumäniens.



    Der rumänische Chefdiplomat Titus Corlăţean unternahm diese Woche auch einen Besuch in Südkorea. In Seoul ist er mit seinem südkoreanischen Gegenüber Chung Hong-Won zusammen gekommen. Die beiden haben insbesondere über die Beibehaltung des politischen Dialogs und über die Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit diskutiert. Zudem haben die beiden Chefdiplomaten die Lage auf der koreanischen Halbinsel besprochen. Rumänien unterstützt die Bemühungen der Regierung in Seoul, den Dialog mit der nordkoreanischen Regierung wiederaufzunehmen.




    Moldausischer Premierminister Iurie Leancă in Bukarest



    Der Ministerpräsident der Moldaurepublik, Iurie Leancă, hat am Dienstag einen überraschenden Besuch in Rumänien unternommen. Das war sein erster Rumänienbesuch nach seinem Amtsantritt. In Bukarest kam er mit seinem rumänischen Amtskollegen Victor Ponta zusammen. Diesen hat er eingeladen, am 27. August an den Feierlichkeiten anlässlich des Unabhängigkeitstages der Moldaurepublik teilzunehmen.



    Die beiden Amtsträger Iurie Leanca und Victor Ponta haben zudem bekundet, dass sich die Beziehung zwischen Rumänien und der Moldaurepublik auf konkrete Taten stützen müsse und nicht nur auf freundliche Erklärungen. Etwa 65% der Bevölkerung der Moldaurepublik ist rumänischstämmig, ein Gro‎ßteil der jetzigen Moldaurepublik entspricht der rumänischen historischen Provinz Bessarabien. Beim Treffen hat der Chef der rumänischen Exekutive die Unterstützung Rumäniens für den EU-Beitritt der Moldaurepublik erneut bekräftigt.




    Abgeändertes Gesetz über Parlamentarierstatus in Kraft getreten



    Das Gesetz über den Parlamentarier-Status wurde letzte Woche von Staatschef Traian Băsescu promulgiert und ist in Kraft getreten. Die Pflicht der Staatsanwaltschaft, eine Festnahme, Untersuchungshaft oder eine Durchsuchung gegen Parlamentarier zu begründen, wurde beseitigt. Somit wurde auf die Super-Immunität der Senatoren und Abgeordneten verzichtet.



    Eine andere wichtige Änderung betrifft die Einschränkung der Flüge und der Auslandsreisen. Zugleich werden die Unterkunftskosten für Senatoren und Abgeordnete, die nicht in Bukarest wohnen, halbiert. Bis jetzt hatte das Parlament monatliche Hotelkosten von bis zu 8000 Lei, umgerechnet 1800 Euro pro Parlamentarier. Der neue Parlamentarier-Status sieht auch Änderungen in der Verwendung und Begründung der Summen vor, die für die Tätigkeit der Parlamentarier-Büros ausgegeben werden. Die Parlamentarier müssen 50% der Pauschalsummen begründen, bis jetzt waren es nur 46 %.




    Fu‎ßballmeister Steaua Bukarest holt Pokaltitel



    Der rumänische Fu‎ßballmeister Steaua Bukarest hat das 6. Superpokal nach dem Sieg gegen den Titelträger Petrolul Ploieşti gewonnen. Die Partie markierte die Eröffnung der neuen Fu‎ßballsaison und fand am Mittwochabend in Bukarest statt. Unterdessen wird Astra Giurgiu heute zum ersten Mal in einer europäischen Meisterschaft, gegen die Slowenen von NK Domzale in der Vorrunde der Europ Liga spielen. Im Hinspiel gewann Astra mit 1-0.

  • Außenminister Corlăţean in Moksau: rumänisch-russischer Dialog ausbaufähig

    Außenminister Corlăţean in Moksau: rumänisch-russischer Dialog ausbaufähig

    Rumänien und Russland beabsichtigen, ihre bilateralen Beziehungen, die infolge eines fehlenden Dialogs an höchster Ebene in letzter Zeit einen Stillstand erreicht hatten, zu intensivieren. So lautet eine der Schlu‎ßfolgerungen nach den Gesprächen zwischen dem rumänischen Au‎ßenminister Titus Corlăţean und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau. Der Besuch des rumänischen Chefdiplomats in der russischen Hauptstadt erfolgte zehn Jahre nach dem Unterzeichnen des politischen Abkommens zwischen Rumänien und Russland und ist der erste Besuch nach dem Nato- und EU-Beitritt Rumäniens. Das Treffen der zwei Au‎ßenminister gibt grünes Licht für die Wiederankurbelung der bilateralen Beziehungen zwischen Bukarest und Moskau, erklärte der rumänische Chefdiplomat Titus Corlăţean:



    Mein Amtskollege Sergei Lawrow und ich waren uns einig, da‎ß das Kooperationspotential im bilateralen Dialog noch nicht ausreichend verwertet wurde, da‎ß es aber gute Perspektiven zur Anspornung dieses Dialogs gibt. Durch einen konstanten politischen Dialog werden wir die wirtschaftliche Zusammenarbeit und andere Bereiche, die für beide Länder wichtig sind, besser unterstützen können.“



    Dieses Treffen war auch notwendig, um eine solide Wirtschaftagenda festzulegen, aus der beide Länder Gewinne tragen können, da vom gesamten Handelsaustausch von 4,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 die rumänischen Exporte nur 1,3 Milliarden US-Dollar betragen haben, sagte noch Titus Corlăţean.



    Seinerseits betonte Sergej Lawrow, da‎ß Russland Rumänien als einen wichtigen Partner in Südosteuropa betrachte und an einer stabilen, voraussehbaren Entwicklung der bilateralen Beziehungen interessiert sei. Die Au‎ßenminister Rumäniens und Russlands unterzeichenten am Dienstag in Moskau einige wichtige bilaterale Dokumente, darunter ein Abkommen über die Gründung zweier Kultureinrichtungen. Demnach sollen in Moskau eine Filiale des Rumänischen Kulturinstituts und in Bukarest das Russische Kultur- und Wissenschaftszentrum eröffnet werden. Titus Corlăţean und Sergej Lawrow billigten zudem ein Kooperationsprogramm für die Bereiche Kultur, Bildung, Medien, Sport, Jugend und Tourismus, im Zeitraum 2013-2014.



    Ferner sagte Titus Corlăţean, er habe das Thema der Direktverhandlungen mit den russischen Partnern über den Export von Erdgas zu günstigeren Preisen nach Rumänien angesprochen. Letztes Jahr sicherte Rumänien fast ein Viertel seines Gasverbrauchs mit Importen von Gasprom, vermittelt von einigen Firmen, die vom russischen Exporteur zugelassen waren, aber zu dreifach höheren Preisen im Vergleich zum rumänischen Erdgas liefern.



    Ein umstrittenes Thema im Rahmen der rumänisch-russischen Beziehungen bleibt weiterhin die Situation des rumänischen Staatsschatzes, der 1917 zur Aufbewahrung während des Ersten Weltkriegs von Bukarest nach Moskau geschickt worden war, und noch nicht vollkommen zurückerhalten wurde. In diesen Zusammenhang präzisierte der rumänische Chefdiplomat, die russische Seite habe sich für das Festlegen eines präzisen Datums bereit erklärt, an dem die Arbeit des gemischten Auschusses betreffend historische Angelegenheiten, einschlie‎ßlich jener des rumänischen Staatsschatzes, wiederaufgenommen wird.

  • Die Rolle der sowjetischen Berater zu Beginn des kommunistischen Regimes in Rumänien (1949-1958)

    Die Rolle der sowjetischen Berater zu Beginn des kommunistischen Regimes in Rumänien (1949-1958)

    Die sowjetischen Berater haben nach Einführung des Komunismus in Mittel- und Osteuropa dafür gesorgt, dass das sowjetische Vorbild umgesetzt und die ideologische Anbindung an die Sowjetunion gewährleistet wird. Über den Einsatz der sowjetischen Berater im kommunistischen Rumänien erfahren Sie in der heutigen Geschichtsrubrik Pro Memoria.



    Die politische Entwicklung der sowjetischen Gesellschaft beruht auf der sowjetischen Armee, der Kommunistischen Partei, dem Repressionsapparat und den sowjetischen Beratern. Die letzteren haben in allen Ländern Mittel- und Osteuropas die sowjetische Denkweise und das kommunistische Muster konkret umgesetzt. Sie haben eine ideologische Anbindung an die kommunistische Partei der Sowjetunion verfolgt.



    In Rumänien waren die sowjetischen Berater ebenfalls auf jeder Ebene der staatlichen Institutionen zu finden, um die komplette Umwandlung der rumänischen bishin kapitalistischen Gesellschaft in eine sozialistische zu überwachen. Auf offizieller Ebene wurde damals beteuert, dass die rumänische Regierung die Überwachung selbst beantragt hätte, in Wirklichkeit wurde aber die Entsendung der sowjetischen Berater nach Bukarest von Moskau entschieden.



    Im Herbst 1949 teilte der rumänische Parteiführer Gheorghe Gheorghiu-Dej dem stellvertretenden sowjetischen Au‎ßenminister A.A. Gromyko in einem Brief mit, dass die rumänischen Behörden die Entsendung einiger Experten von Moskau nach Bukarest beantragen, die der Führung der Rumänischen Arbeiterpartei (PMR) bei der Auswertung der Situation einiger Parteimiglieder mithelfen sollten. Die besagten Parteimiglieder hätten eine undeutliche und verdächtige Tätigkeit ausgeübt“, hie‎ß es.



    Am 9. November 1949 wurde der Antrag von Gheorge Gheorghiu-Dej in einer Sitzung des Politbüros der Kommunistischen Partei der Sowjetunion genehmigt. Die Berater A.M. Sacharowski und W.S. Patrikeew wurden infolgedessen vom Sowjetischen Ministerium für Staatssicherheit nach Rumänien entsandt. Doch das war nur der Anfang. Das am 5. Februar 1950 zwischen Rumänien und der Sowjetunion über den Einsatz sowjetischer Berater in rumänischen Institutionen unterzeichnete Abkommen bekräftigte die Unterordnung Rumäniens gegenüber der Sowjetunion. Die sowjetischen Berater wurden zuerst in die Armee und in den Geheimdienst Securitate eingegliedert. Ihr Einsatz dauerte drei Jahre und für ihre Unterkunft und Verpflegung samt ihrer Familien kamen die rumänischen Behörden auf. Sie erhielten zwei Gehälter, eines in der rumänischen Währung Leu und einen zweiten in Rubel, der von der Sowjetunion bezahlt wurde. Zudem war ihr Zugang zu Devisenshops gesichert und ihr Transport wurde auch von den rumänischen Behörden unentgeltlich zur Verfügung gestellt.



    Nicht nur die Armee und der Sicherheitsdienst Securitate stellten strategische Punkte für den Einsatz sowjetischer Berater dar, sondern auch der rumänische Wirtschaftsbereich. Nicolae Magherescu war Kabinettschef während der kurzen Minister-Amtszeit des Liberalen Mihail Romniceanu in der von Kommunisten dominierten Regierung von Petru Groza. 1996 erzählte er für das Zentrum für Geschichtsforschung des rumänischen Rundfunks über die Existenz eines sowjetischen Beraters in der Nationalbank Rumäniens:



    Ich wurde zur Bankvertrertung im südrumänischen Ploiești entsandt. Dort bin ich aber nur zwei Jahre geblieben, nachher kam ich zur Bukarester Zentrale zurück. Dies passierte in den Jahren 1949-1950. Dort gab es einen sowjetischer Berater namens Romaschow — an den Namen erinnere ich mich ganz genau. Er hatte ein ungepflegtes Aussehen und trug stets ungebügelte Hosen, soweit ich mich erinnere. Er hat das Muster der Moskauer Gost Bank in der rumänischen Nationalbank umgesetzt. Zum Glück war der demalige Bankleiter Aurel Vîjoli, der eine langjährige Karriere als Bankbeamter hinter sich hatte, ein gut vorbereiteter Bankenfachmann, der insbesondere die Tradition der rumänischen Nationalbank schätzte. Er konnte sich gegen die Anbindung an das sowjetische System nicht wehren, aber er hatte es geschafft, die Mentalität des Bankbeamten zu bewahren.“



    Nicolae Magherescu erläutert demnächst, wie sich die Wirtschaftspolitik der Nationalbank Rumäniens durch die von den Sowjets aufoktroyierten Ma‎ßnahmen änderte:



    Es wurde uns angeordnet, ein neues System einzusetzen. Der gesamte Bargeldbestand auf dem rumänischen Markt musste auf den Konten der Nationalbank bleiben. Kein Unternehmen durfte Geld über einer erlaubten Grenze auf dem eigenen Konto haben. Der Kreditierungsplan wurde in direktem Verhältnis zu dem Bargeldbestand der Nationalbank festgelegt. Die Zentralbank finanzierte alle rumänischen Unternehmen, nachdem das Finanzministerium sie mit eigenen Umlaufsmitteln ausstattete. Was über den Bedarf von Umlaufsmitteln lag, musste durch Kredite abgedeckt werden. Mit der Nationalbank und mit den damaligen Banken hat also das zentralistische System des kommunistischen Staates angefangen.“



    Die Sowjetisierungspolitik wurde folglich zunächst im Repressionsapparat und in den Wirtschaftsbereichen konkret umgesetzt. Nicht weniger wichtig für die neuen Machthaber war die kulturelle Politik. Der Maler und Hochschulprofessor Ion Sălişteanu (1929-2011) erinnerte sich im Jahr 2000 an den Einsatz des Beraters Kowalenko im rumänischen Kulturbereich:



    Er führte keinen Dialog mit den Studenten und jedes Mal wurde ihm eine Eskorte zur Verfügung gestellt. Er fühlte sich tatsächlich zum Befehlen und Angsteinjagen berufen, es machte ihm sogar Spa‎ß. Die Professoren fühlten sich verängstigt, sie redeten untereinander nur noch im Flüsterton in der Uni. Später wurde er für seine qualitativ unbefriedigende Bühnenbildner-Arbeit wohl bestraft. Er ist irgendwo in Sibirien gestorben und es gilt heute als wahrscheinlich, dass jemand aus dem Parteiapparat mit seiner Leistung nicht zufrieden war. Er wurde immer von einer blonden und dickleibigen Dame, einer Dolmetscherin mit russischem Akzent, begleitet. Er legte jedes Mal eine Art Unverschämtheit an den Tag, indem er positive und negative Beispiele anführte, als ob er ein Urteil verkünden würde. Durch diese Zeit wurde ich ständig von einem Gefühl der Atemnot begleitet.“



    Am 14. Januar 1957 stellte Kommunistische Partei der Sowjetunion fest, dass Rumänien genügend Experten habe, um auf dem Weg zum Kommunismus allein weiterzugehen. Auch wenn im Jahr 1958 die meisten Berater nach Moskau zurückgerufen wurden, blieben jedoch die sowjetischen Militärberater in Bukarest bis 1960 eine konstante Präsenz.



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