Tag: Naturpark

  • Nationalpark Semenic-Cheile Caraşului: der perfekte Ort für Wanderung und Abenteuer

    Nationalpark Semenic-Cheile Caraşului: der perfekte Ort für Wanderung und Abenteuer

    Der Park erstreckt sich auf einem Areal von über 36 000 Hektar, vom nördlichen Kamm des Aninei-Gebirges bis zur Ostseite des Semenic-Gebirges. Der Nationalpark weist eine typische Karst- und Waldlandschaft auf und zeichnet sich durch den 300 Jahre alten, einzigen Buchen-Bannwald Europas aus. Zum Nationalpark gehören die Naturschutzgebiete Caras-Klamm (Cheile Carașului), die Caras-Quellen (Izvoarele Carașului), sowie Tropfstein- und andere Höhlen.

     

    Die Caras-Klamm ist eine der längsten, wildesten und schönsten auf Landesebene, mit einer reichen Pflanzen-und Tierwelt, mit vielen Höhlen zu denen man teilweise nur unter Wasser Zugang hat, mit fast senkrechten Kalksteinwänden und den sogenannten „Kesseln“ an der oberen Caras. Eine der schönsten Höhlen in dieser Zone, mit vielfältigen Formationen ist die Tropfsteinhöhle von Comarnic. Im Nationalpark Semenic-Carasklamm wurden 20 archäologische Fundorte entdeckt.

     

    Es gibt touristische Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 130 kg, auf denen man verschiedene touristische Attraktionen besuchen kann, wie z. B. die Avenida, die Comarnic-Höhle, Wasserfälle, Themenwege und die Caraş-Schlucht. Nicht zuletzt kann man auch eine Fahrradtour unternehmen, wie Nicolae Ifca, der Direktor des Parks, sagte: „Im Nationalpark Semenic – Cheile Carașului haben wir einen Radweg eingerichtet, der Reșița beginnt und führt bis zur Comarnic-Höhle, wo er etwa 12 Kilometer lang ist. Bis wir die Comarnic-Höhle erreichen, gibt es einige weitere touristische Attraktionen wie Wasserfälle. Vor der Comarnic-Höhle, etwa einen Kilometer entfernt, befindet sich der Sumbrac-Wasserfall, der durch die Ablagerung von kalkhaltigem Tuffstein entstanden ist, sozusagen eine Art Bigăr-Wasserfall, der bei den Leuten vielleicht beliebter ist, also etwa die gleiche Form hat, aber kleiner ist, 6 Meter hoch.

     

    Dann erreichen wir die Comarnic-Höhle, natürlich mit dem Fahrrad. Wenn Sie sie besuchen wollen, besuchen Sie sie! Wenn nicht, können Sie noch 4 km weiterfahren, wo der Weg im Wesentlichen endet und wir einen der beeindruckendsten Bäume des Semenic-Nationalparks erreichen, nämlich den Sequoia Dendro Giganteea, von dem wir nicht genau wissen, wie er entstanden ist, aber er wurde sicherlich hergebracht, denn es ist ein Baum, der ursprünglich aus Amerika, aus Kalifornien, stammt und sich in einer Höhe von etwa 600 Metern sehr gut entwickelt hat. Zurzeit ist er etwa 45 Meter hoch und hat einen Umfang von 5,70 Metern und einen Durchmesser von 80-81 Metern, so ungefähr. Von hier aus fahren wir zurück zum Ausgangspunkt nach Resita.“

     

    Hier befindet sich auch der größte jahrhundertealte Buchenwald in Europa. Wir haben auch erfahren, dass der Stausee Izvoarele Nerei seit 2017 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Einladung ist ausgesprochen, bis zum nächsten Mal wünschen wir Ihnen eine gute Reise und gutes Wetter!

  • Doku zum einzigartigen Stadtdelta in Văcărești in die Kinos gekommen

    Doku zum einzigartigen Stadtdelta in Văcărești in die Kinos gekommen

    Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde in der entsprechenden Gegend eines der schönsten Klöster Osteuropas, das Văcărești-Kloster, errichtet, das nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in ein Gefängnis umgewandelt wurde.



    Trotz zahlreicher Proteste von Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich wurde das Văcărești-Kloster 1986 auf Anordnung des kommunistischen Präsidenten Nicolae Ceaușescu abgerissen. Einigen Restauratoren gelang es, die Fresken und Ikonen, die das Kloster schmückten, zu retten. Die Besitzer von Grundstücken und Häusern in dem Gebiet wurden enteignet, und das kommunistische Regime begann mit umfangreichen hydrotechnischen Arbeiten, die schlie‎ßlich aufgegeben wurden. Nach Berichten über das Vorhandensein einer beeindruckenden Anzahl von zum Teil seltenen Vogelarten und einer ausführlichen Fotodokumentation hat sich ein Team von Naturschutzgebiets-Experten 2012 an die Einrichtung eines Naturparks gemacht.



    Heute ist der Naturpark Văcărești dank des Ökosystems, das sich in unmittelbarer Nähe des Zentrums der Hauptstadt gebildet und entwickelt hat, eine der touristischen Attraktionen in Rumänien. Der Dokumentarfilm Delta Bucureștiului wurde in Rumänien auf dem TIFF (Transilvania International Film Festival, Cluj-Napoca) uraufgeführt, kam Ende September in die rumänischen Kinos und soll im kommenden Frühjahr auch in Frankreich Premiere feiern. Wir sprachen mit der Regisseurin Eva Pervolovici über die sehr persönlichen Memoiren – sie habe sich durch einen Wandteppich inspirieren lassen, den sie von der Künstlerin Lena Constante erhielt, die 1954 zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.



    Alles begann mit diesem Wandteppich von Lena Constante, einer Freundin der Familie, die in den 60er Jahren in Văcărești und anderen Gefängnissen in Rumänien inhaftiert war. Dieser Wandteppich war für mich wie ein Ruf aus der Vergangenheit, er löste mein Bedürfnis aus, mehr über die Geschichte dieser inhaftierten Frauen zu lesen und ihre Geschichte zu dokumentieren. Der Wandteppich hat mich auch neugierig gemacht, und so stie‎ß ich auf das Buch <Die stille Flucht> von Lena Constante, und dank dieses Buches entdeckte ich, dass es noch andere Frauen gab, die in Văcărești inhaftiert waren, und einige von ihnen schrieben auf den ersten Blick merkwürdigerweise auf Französisch und veröffentlichten ihre Memoiren in Frankreich. Wir müssen jedoch bedenken, dass diese Bücher vor 1989 geschrieben wurden und die französische Sprache für diese Art von Memoiren sicherer für den Autor war. Ich möchte Adriana Cosmovici erwähnen, die das Buch Au Commencement etait la fin (1951) schrieb, das beim Humanitas-Verlag unter dem Titel . Die rote Diktatur in Bukarest.> erschien. Obwohl das Buch auf Rumänisch geschrieben wurde, erschien es zuerst in Paris, übersetzt von Monica Lovinescu, mit der Adriana Cosmovici ebenfalls sehr eng befreundet war.


    Adriana Cosmovici gelang in den 60er Jahren die Flucht nach Frankreich, also während des repressiven Regimes von Gheorghe Gheorghiu-Dej, bevor Ceaușescu an die Macht kam. Auch in Frankreich war es damals nicht ganz einfach, denn nicht nur die Franzosen, sondern die meisten Menschen im Westen hatten eine gute Meinung vom Kommunismus und hielten Andersdenkende für Faschisten. Umso wichtiger war die Hilfe von Monica Lovinescu, einer bekannten Produzentin bei Radio Freies Europa, die Lena Constante in jenen Jahren in Paris unterstützte. Neben den Büchern von Lena Constante und Adriana Cosmovici werden in der Dokumentation auch Zitate aus dem Roman <Le cachot des Marionettes – quinze ans de prison> / <Das Marionettengefängnis>.



    Man kann sich nirgendwo verstecken, wenn die Geschichte hinter einem her ist”, sagt die Erzählerin des Dokumentarfilms Delta Bukarest an einer Stelle, ein Satz, der ein mögliches Motto für den Film sein könnte. Eva Pervolovici habe sich bei ihrer Recherche auf die Erinnerungen der Häftlinge konzentriert.



    Auf diese Weise wurden die Informationen zusammengetragen, und der Film konzentriert sich auf die Aussagen der Frauen, obwohl das Gefängnis von Văcărești einen Flügel hatte, in dem auch Männer inhaftiert waren. Ich habe mich für einen Film entschieden, der auf den Erinnerungen der weiblichen Gefangenen basiert, weil ich das Gefühl habe, dass ihre Stimmen immer noch nicht genug gehört werden. Wir sprechen viel über Kriegshelden oder Helden des antikommunistischen Kampfes und fast nichts über Frauen, die ebenfalls enorm gelitten haben, oft aus einem nicht existierenden Grund. Einige von ihnen wurden einfach deshalb inhaftiert, weil sie sich zur falschen Zeit am falschen Ort befanden, wie Lena Constante, die nicht einmal politisch engagiert war.


    Ich hielt es für wichtig, diese Zeugnisse von Frauen, die gelitten und überlebt haben, aufzubewahren, denn es sind die Zeugnisse von sehr starken Frauen, von Kämpferinnen, die es geschafft haben, sehr harte und ungerechte Momente zu überwinden und am Ende etwas Gutes daraus zu machen. Dies war der Fall bei Lena Constante, die für ihre schriftlichen Zeugnisse, aber auch als bildende Künstlerin durch die von ihr geschaffenen Wandteppiche bekannt ist. Deshalb hat der Film auch etwas Optimistisches und Positives an sich, er erzählt von der Überlebenskraft dieser Frauen. Ich würde sagen, er ist auch eine Lektion darüber, wie wir sehr schwierige Momente im Leben überstehen können, indem wir das Beste aus diesen Erfahrungen machen.



    Eva Pervolovici ist auch die Regisseurin von Marussia, ihrem Spielfilmdebüt. Der 2013 erschienene Film wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.

  • Das Văcărești-Delta: Ein Vogelparadis mitten in Bukarest

    Das Văcărești-Delta: Ein Vogelparadis mitten in Bukarest

    Der Naturpark Văcărești hat sein 5-jähriges Jubiläum gefeiert! Am 11. Mai 2016 wurde durch einen Regierungsbeschluss der erste Naturpark in einer städtischen Umgebung in Rumänien eingerichtet. Der im südlichen Teil der rumänischen Hauptstadt gelegene Văcărești-Naturpark ist ein Beispiel für die Anpassungskraft der Natur, die ein seit 30 Jahren unvollendetes Projekt aus der kommunistischen Zeit in ein Wildtierreservat verwandelt hat.



    Der heutige Naturpark erstreckt sich über rund 190 Hektar und entstand vor hundert Jahren in einem sumpfigen Gebiet am Stadtrand von Bukarest, wohin der Müll aus Bukarest mit Karren oder Lastwagen gebracht wurde. Die schweren Gerüche hier kombinierten sich mit denen, die vom Schlachthof, der Tierkörperbeseitigungsanstalt und dem Krematorium kamen, die alle relativ nahe gelegen sind. Diese kleine Senke, auch Tal der Trauer genannt, wurde von der Silhouette des Văcărești-Klosters dominiert, einem wertvollen Denkmal mittelalterlicher Kunst, das vom Herrscher Nicolae Mavrocordat 1724 gegründet und Mitte des 19. Jahrhunderts in ein Gefängnis umgewandelt wurde. Ende der 1980er Jahre beschloss Nicolae Ceaușescu (der kommunistische Diktator in Bukarest), das gesamte Gebiet zu systematisieren. Das Văcărești-Kloster wurde abgerissen, um Platz für einen Justizpalast und eine Mehrzweckhalle zu schaffen, beide von beeindruckender Größe, während die Văcărești-Grube ein See mit Betonbänken werden sollte, der vom Fluss Argeș gespeist wird. Während der antikommunistischen Revolution im Dezember 1989 war am künftigen Stausee Lac Văcărești nur der Beton des umliegenden Dammes gegossen worden, der das Gebiet von Müll und Unrat abgrenzte. Die Văcărești-Grube blieb intakt, während um sie herum mehrere Gebäude errichtet wurden.



    Rund um den derzeitigen Văcăreşti-See ist im Laufe der Zeit ein natürliches, deltaspezifisches Ökosystem entstanden, mit zahlreichen Wasserkanälen, einem Sumpfgebiet, das vom Grundwasser gespeist wird, und schließlich eine reichhaltige Flora mit Hunderten von Pflanzenarten sowie mehr als 100 Vogel- und Säugetierarten. In dem, was später das Văcărești-Delta genannt wurde, siedelten sich ein paar arme Leute an. Das Leben einer Familie, die hier 20 Jahre lang lebte, bis das Gebiet zum Văcărești-Naturpark wurde, ist das Thema des Dokumentarfilms Home My Home, der Anfang letzten Jahres herausgegeben wurde.



    Angesichts der Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten drängten Umweltaktivisten die Behörden, dieses Gebiet zu schützen, denn es war zu einer grünen Lunge der rumänischen Hauptstadt geworden. Gegründet als Vereinigung Naturpark Văcărești gelang es Umweltaktivisten vor fünf Jahren, die Regierung davon zu überzeugen, dem Gebiet den Status eines geschützten Naturgebiets zu verleihen. Seit 2016 verwaltet der Verein den Park, sorgt für wissenschaftliche Forschung und führt Bildungsaktivitäten durch, insbesondere für Kinder. Im Jahr 2018 erließ die damalige Regierung eine Dringlichkeitsverordnung, mit der der Begriff Hüter von Schutzgebieten aus der Umweltgesetzgebung gestrichen wurde und somit NGOs von der Verwaltung von Naturgebieten ausgeschlossen wurden. Gleichzeitig wurde eine staatliche Struktur, die Nationale Agentur für geschützte Naturgebiete, ins Leben gerufen. Umweltaktivisten wiesen darauf hin, dass der Naturpark Văcărești zwei Jahre nach der Übernahme durch die Nationale Agentur für Naturschutzgebiete keinen wissenschaftlichen Rat, keinen Beirat und kein für die Bewachung zuständiges Rangerkorps mehr hatte und die Besucherinfrastruktur sich verschlechtert hatte. Im November 2020 griff die nächste Regierung ein und übertrug die Verantwortung für die Verwaltung des Naturparks Văcărești an das Rathaus von Bukarest.



    Fünf Jahre nach seiner Gründung wurden im Naturpark Văcărești durch tägliches Monitoring 331 Pflanzenarten und 336 Tierarten identifiziert. Die Informationen wurden von der Vereinigung Naturpark Văcărești zur Verfügung gestellt. Der Verein gab an, dass er in den letzten fünf Jahren mehr als 4.500 Erwachsene und Kinder im Park geführt habe und dass Zehntausende von Menschen den Park, dessen Artenvielfalt zunimmt, besuchten. In einem Beitrag auf dem Facebook-Account des Vereins, der den 5. Jahrestag des Naturparks Văcărești markiert, wird darauf hingewiesen, dass es sich um (ich zitiere) ein ehrgeiziges und visionäres Projekt handelt, das aus der Hartnäckigkeit von Naturliebhabern entstanden ist und das einen Misserfolg der 1980er Jahre Rumäniens in die größte Grünfläche der Hauptstadt verwandelt hat.

    Audiobeitrag hören:


  • Dâmbovicioara: Höhlen und Schluchten mitten im Königsteingebirge

    Dâmbovicioara: Höhlen und Schluchten mitten im Königsteingebirge

    Die heutige Reise führt uns zum Nationalpark Piatra Craiului (dt. Königstein) und zur Schlucht Dâmbovicioara. Das Gebiet, das sowohl erfahrenen Bergsteigern als auch Sonntagswanderern aus der Stadt zugänglich ist, bietet Felswände für Kletterbegeisterte, Radwege für Rad- und Mountainbike-Begeisterte, zieht aber vor allem echte Naturliebhaber an. Die Gemeinde Dâmbovicioara wurde Anfang 2018 erstmals in den Status eines Touristenortes von nationalem Interesse erhoben. Raluca Busuioc vom Zentrum für Touristen-Information Dâmbovicioara empfiehlt einige Sehenswürdigkeiten in der Region:



    Ich empfehle zuerst die bekanntesten Ziele in unserer Region, wie die Dâmbovicioara-Schlucht und die gleichnamige Höhle, und dann natürlich das Piatra-Craiului-Gebirge. Es gibt zudem auch zahlreiche Wanderwege, die für alle zugänglich sind. Wanderungen sind ideal, besonders in dieser Zeit, in der das soziale Leben eingeschränkt ist.“




    Die Dâmbovicioara-Höhle wurde vor 400 Jahren, genauer im Jahr 1579 entdeckt. Sie ist seit 1980 elektrisch betrieben und besteht aus einer Gruppe von etwa 50 Höhlen, die sich auf einen guten Teil des Reservats Piatra Craiului erstrecken. Aber die Dâmbovicioara-Höhle ist die bekannteste, weil sie die einzige Höhle ist, die innen eingerichtet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Wenn Sie die Höhle verlassen haben, können Sie einen leichten Wanderweg nehmen, der am Eingang der Dâmbovicioara-Schlucht beginnt. Unsere Gesprächspartnerin kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Wanderung durch diese Schluchten bietet eine erstaunliche Erfahrung. Der Weg ist fast 4 Kilometer lang und verbindet die Schlucht mit dem Eingang der Höhle. An Sommertagen während der Sommerferien haben Sie Kinder aus den umliegenden Dörfern als freiwillige Führer, die Ihnen die Höhle zeigen. Sie können dann die Wanderung bis zum Fluss Brustureţ fortsetzen, von wo aus die genehmigten Routen hinauf zum Königstein-Massiv beginnen.“




    Der Nationalpark Piatra Craiului und die Schlucht Dâmbovicioara sind in Zeiten der Pandemie ein schönes, erfrischendes und vor allem sicheres Reiseziel, ein bezaubernder Ort für Liebhaber der Natur und Wandern.

  • Nationalpark Rodna-Gebirge: einzigartige Artenvielfalt, atemberaubende Natur

    Nationalpark Rodna-Gebirge: einzigartige Artenvielfalt, atemberaubende Natur

    Auf dem Gebiet des Nationalparks Rodna-Gebirge finden Sie ein breites Spektrum an Naturgebieten mit vielfältigen wissenschaftlichen Bezügen. Diese Gebiete sind auch in Bezug auf Relief, Landschaft, Flora und Fauna sowie für die speläologische Forschung von gro‎ßem Interesse. Der Nationalpark Rodna-Gebirge hat viele Arten von Lebensräumen: Strauchwerk, boreale und alpine Weiden, Bergwiesen, Sümpfe, Moore sowie ein spektakuläres, gut erhaltenes Gletscherrelief. Die Wälder, Weiden und Felsen des Parks beherbergen eine vielfältige und reiche Flora und Fauna. Es gibt auch zahlreiche seltene, für die Karpaten typische Arten sowie Arten, die nur im oben genannten Park zu finden sind. Mit Details dazu die Leiterin der Verwaltung des Nationalparks Rodna-Gebirge, Lucia Mihaela Poll:



    Erwähnenswert ist die Pechnelke, die mit ihrer kleinen rosa Blume eine weltweit einzigartige Art ist. Wir haben mehr als 2.000 Arten von entwickelten Pflanzen, Arten von Gletscherrelikten, geschützte Arten wie den gefleckten Enzian, die Garten-Engel, den breitblättrigen Rhododendron. Wir haben auch die Eibe, die Steinkiefer, wir haben mehr als 600 Arten von Schmetterlingen, 12 Arten von Regenwürmern, aber auch viele Arten von Vögeln wie z.B. das Birkhuhn. Das Areal ist eines der letzten Gebiete Rumäniens, in dem diese Arten zu finden sind — das Auerhuhn, der Steinadler. In den Berggewässern gibt es Fischarten wie den Huchen oder den Donaulachs, die Forelle, die Äsche. Was die Säugetiere betrifft, so haben wir viel Gämsen, wobei die Anzahl der Exemplare deutlich zunimmt. Wir haben Familien von Murmeltieren, Rotwild, Rehwild, Bären, Wölfe, Luchse und Wildkatzen. Obwohl etwa zehn Jagdgebiete Teil des Nationalparks Rodna-Gebirge sind, haben wir robuste Bärenpopulationen, aber wir hatten kein Problem damit, dass Bären Menschen in städtischen Gebieten angreifen. Im Moment sind sie oben in den Bergen, wo sie noch Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren finden können. Wir haben mehr als 100 Exemplare von Bären im Park, wir kennen ihre Höhlen, wir haben mehr als 110 Schafställe, Transhumanz wird Jahr für Jahr praktiziert, zwar befallen Bären im Sommer einige Schafställe, aber sie greifen keine Menschen an.“



    Die Gämse genie‎ßt einen Kultstatus im Hochgebirge der Karpaten. 1933 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt. Sie ist ein geschütztes Tier und eine der wertvollsten Arten der rumänischen Fauna. Die Gämsen, der Steinadler, das Rotwild und die Adler beleben die wilde Landschaft der alpinen Hänge der Rodna-Berge. Obwohl die Gämse keine indirekte oder direkte Gefahr für den Menschen darstellt und keinerlei Schaden anrichtet, wurde sie kürzlich in die Liste der zu jagenden Tiere aufgenommen. Die Entscheidung hat die Naturschützer empört, die lautstark den Schutz der Gämsen fordern. Naturpark-Leiterin Mihaela Poll zum Thema:



    Vor 1928 gab es im Rodna-Gebirge zwischen 120 und 160 Exemplare. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie ausgerottet, dann wurde 1964 die Wiederbevölkerung gestartet, wobei Zicklein aus dem Bucegi-Massiv und dem Retezat-Gebirge gebracht wurden. Von diesen Zicklein gab es 1967 acht bis zehn Exemplare, die ausgewildert wurden. Bis 1990 erreichte die Anzahl der Gämsen 320 Exemplare oder mehr, während 2004, als die Verwaltung des Nationalparks Rodna-Gebirge gegründet wurde, nur 36 Exemplare im Frühjahr und 61 im Herbst gesichtet wurden. Dann waren wir es, die mit der Wiederbevölkerung neubegannen. Im Jahr 2004 wurden acht Exemplare aus dem Bucegi- und Retezat-Gebirge mitgebracht. Im Jahr 2019, während der Frühjahrsbewertung, hatten wir mehr als 120 Exemplare von Gämsen, während die Herbstbewertung in einer Woche geplant ist. Aber seien Sie überzeugt, dass es hier Gämsen gibt. Viele Touristen haben sie gesehen. Wir haben gro‎ße Scharen von 50–60 solcher Exemplare. Hier im Nationalpark ist die Jagd verboten, und die Gämse gilt als Naturdenkmal, deshalb versuchen wir, sie zu schützen. Doch wir waren mit Problemen konfrontiert, die mit der Wilderei, aber auch mit Krankheiten zusammenhängen. Die Gämse kann an einem Herzinfarkt sterben, wenn sie Angst bekommt. Nur sehr wenige Menschen wissen das. Aber in letzter Zeit, da es in den Bergen ruhig und friedlich war, konnten sie sich vermehren.“




    Im gesamten Nationalpark Munţii Rodnei gibt es viele Naturschutzgebiete. Am Nordhang befindet sich einer der spektakulärsten Wasserfälle Rumäniens, Cascada Cailor (Pferdewasserfall), der sich auf einer Höhe von 1300 Metern befindet. In Borşa befindet sich auch der Iezer-See, der auch als unergründlicher“ See bekannt ist und sich unter dem Pietrosu-Gipfel auf einer Höhe von 1825 Metern befindet, ein Gletschersee, der von kargen und wilden Gipfeln bewacht wird, die Teil des Wissenschaftsparks Pietrosu Mare sind. Einer der grö‎ßten Gletscherseen Rumäniens ist der Lala-Mare-See, der auf einer Höhe von 1815 Metern liegt. Er ist von Forellen bevölkert und ist umgeben vom breitblättrigen Rhododendron, einer geschützten Art. In den sumpfigen Gebieten in der Nähe finden wir Relikte aus der Eiszeit, etwa Blumenarten wie das Edelwei‎ß oder den gelben Enzian. Zu jeder Jahreszeit ist der Anblick des Rodna-Gebirges reizvoll, wei‎ß Mihaela Poll, Verwaltungsleiterin des Nationalparks:



    In einer Höhe von 1600 Metern haben wir die Narzissen-Lichtung. Seit 2007 beobachten wir ihre Entwicklung genau — von nur wenigen hundert Metern Fläche im vergangenen Jahr überwachen wir jetzt fast 6 Hektar. Touristen kommen im Mai in gro‎ßer Zahl vorbei, um sie zu bewundern. Der Massiv Pietrosul Mare beherbergt einige Gletscherseen, die auf der ganzen Welt einzigartig sind. Pietrosul ist auch der höchste Gipfel der Ostkarpaten, 2303 Meter hoch, wir haben viele Tierarten, Murmeltierfamilien und eine üppige Vegetation. Wir können hier auch Karstquellen, Täler, kalkhaltige Steilhänge, Haine, Weiden, Grasland, Wacholderbüsche, Nadel- oder Laubwälder sowie Mischwälder finden. Nicht nur dieses Massiv, sondern das Rodna-Gebirge in seiner Gesamtheit bietet eine atemberaubende Landschaft. Jede Jahreszeit hat ihre eigene Schönheit.“




    Aufgrund ihrer gro‎ßen wissenschaftlichen Bedeutung sind rund 2300 Hektar des Nationalparks Rodna-Gebirge zu strengen Schutzgebieten erklärt worden, darunter auch Wildgebiete, in denen der Eingriff des Menschen extrem gering war. Mehr als 800 Hektar Altwälder sollen in den Nationalen Katalog der Urwaldgebiete aufgenommen werden.

  • Naturpark Văcăreşti: Verwaltung arbeitet am Managementplan

    Naturpark Văcăreşti: Verwaltung arbeitet am Managementplan

    Die neuen Verwalter werden gemeinsam mit anderen 12 spezialisierten Organisationen Ma‎ßnahmen zur Wiederbelebung des Văcăreşti-Parks treffen. Au‎ßerdem sollen Programme für die Nutzung des wissenschaftlichen und didaktischen Potentials des Parks gestartet werden. Damit würde auch das ökotouristische Potential des südlichen Teils der Hauptstadt erheblich gesteigert. Der Park soll anhand eines Managementplans in mehrere Bereiche geteilt werden, berichtet Vlad Cioflec, wissenschaftlicher Berater und Mitglied des Verbandes.



    Der Managementplan ist die Verfassung eines jeden Naturschutzgebiets und seine Erarbeitung ist deshalb langwierig. Etwa zwei Jahre sind dafür veranschlagt, da zunächst mehrere Studien zur Biodiversität durchgeführt werden müssen. Auch soll die Wirkung externer Faktoren gemessen werden, etwa des Tourismus und anderer Wirtschaftstätigkeiten in der Gegend. Die Einteilung des Parks in Bereiche wird sehr einfach sein, es wird drei gro‎ße Kategorien geben: die Randbereiche, die der nachhaltigen Entwicklung dienen werden, die streng geschützten Bereiche, wo der Zutritt untersagt ist, und dazwischen wird es einen Pufferbereich geben, in dem Wanderwege eingerichtet werden können.“




    Rund um den derzeitigen Văcăreşti-See ist im Laufe der Zeit ein natürliches, deltaspezifisches Ökosystem entstanden, mit zahlreichen Wasserkanälen, einem Sumpfgebiet, das vom Grundwasser gespeist wird, und schlie‎ßlich eine reichhaltige Flora mit Hunderten von Pflanzenarten sowie mehr als 100 Vogel- und Säugetierarten, frohlockt Vlad Cioflec, der ein auf Reptilien und Amphibien spezialisierter Biologe ist:



    Zurzeit leben im Văcăreşti-Gebiet mehr als 100 verschiedene Vogelarten. Zum Vergleich: Im Donaudelta leben auf 500.000 Hektar 300 Vogelarten, im Naturpark Comana leben auf 20.000 Hektar 200 Vogelarten, wir erstrecken uns hier auf 100 Hektar und noch etwas und haben 100 Vogelarten. Das Verhältnis ist au‎ßerordentlich und diese Vielfalt wird im Zuge des abnehmenden menschlichen Einflusses noch grö‎ßer werden. Unter menschlichem Einfluss verstehe ich Wilderer, Brände oder Baumfällungen. Die Amphibien und Reptilien haben ihre ganz eigene Bedeutung, wir haben 10 Arten identifiziert, aber ihre Anzahl wird noch ansteigen, denn unsere Bestandsaufnahme ist nicht vollständig. Als Säugetiere haben wir hier Fischotter, Füchse, Bisamratten, einige Fledermausarten und Mäuse. Aber das ist unser aktueller Kenntnisstand, denn wir werden weitere Studien zur Identifizierung der Fauna durchführen, das Potential ist riesig. Der Fluss Dâmboviţa ist in der Nähe und stellt einen Migrationskorridor für alle Tierkategorien dar, dann gibt es den Cernica-Wald, das Gebiet der Treibhäuser in Popeşti-Leordeni, die dortigen Acker. Also könnten eine ganze Reihe von besonders interessanten Arten auf einmal hier landen, von zwei Meter langen Schlangen bis hin zu Hasen, Igel oder Schakalen.“




    Das Văcăreşti-Delta hat eine Gesamtfläche von 183 Hektar und wurde offiziell per Regierungsbeschluss zum Naturpark erklärt. Damit gilt die Gegend als Naturschutzgebiet.

  • Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Der Berg Pădurea Craiului (Königswald) im nordwestlichen Apuseni-Gebirge soll bald zu einem der wichtigsten Ökotourismus-Reisezielen Rumäniens werden. Alle zertifizierungsrelevanten Unterlagen wurden bereits erstellt und das Zentrum für Naturschutzgebiete und nachhaltige Entwicklung des Kreises Bihor hat ein Projekt zu Ende gebracht, das auf die Entwicklung des Gebietes abzielt. Das durch norwegische Fonds finanzierte Projekt lief innerhalb 20 Monaten, zwischen 2014 und 2016, und setzte sich zum Ziel, Orte mit ökotouristischem Potenzial zu identifizieren und Investitionen zu fördern, damit das Gebiet der Berge Pădurea Craiului attraktiv für Touristen wird. Einzelheiten haben wir vom Leiter des Zentrums für Naturschutzgebiete Bihor, Paul Iacobaş, erhalten:



    Wir haben eine Reihe von nicht markierten Radrouten ausgebaut, es gibt aber auch Informationen bezüglich ihrer GPS-Ortung, Landkarten und Ortsbeschreibungen in englischer und rumänischer Sprache. Es gibt zudem zwei Fahrradverleih-Zentren und einen Kleinbus, die den Radtourismus-Begeisterten zur Verfügung stehen. Im Rahmen bisheriger Projekte ist es uns gelungen, ein Netzwerk von Höhlen mit touristischem Potenzial zu entwickeln. Die Kristallhöhle im Bergwerk Farcu und die Höhle Meziad sind die Top-Attraktionen der Region. Sie sind aus Sicht der Sicherheit und der Auswirkungen, die jedes touristische Reiseziel auf die Umwelt hat, nach modernen europäischen Standards eingerichtet worden. Gefolgt werden diese Höhlen von den Höhlen Vadu Crişului und Unguru Mare. Alle vier sind Teil eines Netzwerkes von Schauhöhlen, die Touristen unter durchaus guten Bedingungen besuchen können. Wir arbeiten derzeit an einem anderen Netzwerk von Schauhöhlen, die ab 2018 besichtigt werden können. Es handelt sich um zehn Höhlen, die von verschiedenen Kategorien von Touristen besucht werden können, selbst wenn sie keine Innenlichter, Treppen und Sicherheitseinrichtungen haben werden; den Touristen stellen wir aber Reiseführer zur Verfügung, die sie begleiten können. Es gibt zudem eine Reihe von sogenannten Via-ferrata-Abenteuerstrecken, die Klettern und Wandern verbinden. Sie werden an senkrechten Wänden eingerichtet und man kann sie mit Hilfe von an der Wand befestigten Metallelementen und Kabel-Handläufen hochklettern. Mit Schutzkleidung können diese Wände selbst Einsteiger hochklettern. Es gibt zudem eine Rafting-Tour, die in Bulz beginnt, in Vadu Crişului endet und den atemberaubenden Engpass des Flusses Crişul Repede durchquert. Es handelt sich um eine Tour, die den Schwierigkeitsgrad mittelleicht aufweist und daher auch für Kinder, Jugendliche oder Familien geeignet sein kann. Wir stellen den Touristen wie erwartet Boote und Instruktoren zur Verfügung.“




    In den Bergen Pădurea Craiului sollen thematische und miteinander verbundene Bergpfade eingerichtet werden, die man mit dem Fahrrad befahren kann. Das Netz soll den Namen Karstweg“ tragen, denn hier in diesem Naturschutzgebiet kommt der Karst als Reliefform am häufigsten vor. Der grö‎ßte Teil des Natura-2000-Gebietes mit dem Engpass Crişul Repede — Pădurea Craiului ist von Wäldern bedeckt. Das Gebiet weist eine bedeutende Biodiversität auf. Mehr dazu erfahren wir vom Manager des Natura-2000-Gebietes Pădurea Craiului, Andrei Acs:



    Der Königswald ist ein Naturschutzgebiet von europäischem Interesse, wo rund 37 Arten einen Lebensraum finden. Es handelt sich um gro‎ße fleischfressende Arten wie der Wolf, der Bär, der Luchs und geschützte Pflanzenarten wie der Steppen-Iris. Hier gibt es zudem drei wichtige Habitate, die europaweit sehr selten, unter 0,5% vorkommen. Ich möchte zudem die Flaumeiche erwähnen, die hier vorkommt.“




    Der Berg Pădurea Craiului beherbergt zahlreiche Höhlen. Und viele davon bieten riesigen Fledermaus-Kolonien im Laufe des Jahres einen Lebensraum. Andrei Acs kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Hier leben über 16 Fledermausarten. Die grö‎ßte davon, die in Rumänien lebt, trägt den Namen Gro‎ße Hufeisen-Fledermaus (rum. Liliacul mare cu potcoavă), hier lebt aber auch die kleinste Fledermausart, die nicht grö‎ßer als eine Zündholzschachtel ist. Eigentlich beherbergen alle Höhlen in den Bergen Pădurea Craiului Fledermaus-Kolonien grö‎ßeren oder kleineren Umfanges. Hier gibt es 2000 Höhlen, die sich über 40.000 Hektar auf der ganzen Fläche des Bergmassivs erstrecken. In der Höhle Meziad lebt die mit 60.000 Exemplaren im Winter zweitgrö‎ßte Fledermaus-Kolonie Rumäniens und eine der grö‎ßten Europas. Hier gibt es auch gemischte Naturreservate, so etwa ist der Engpass des Flusses Crişul Repede ein Naturreservat, das sowohl Höhlen, archäologische Befunde als auch einzigartige Pflanzenarten beherbergt, die auf Abhängen und in diesem Gebiet mit hohem Kalksteinanteil nur selten vorkommen. Das Gebiet Pădurea Craiului ist auch ein geeignetes Habitat für Vogelnester. Hier leben drei Arten von Bergadlern, darunter auch eine Art, die als ausgestorben galt, die aber in den letzten 10 Jahren in Rumänien wieder vorgekommen ist. In diesem Gebiet gibt es zudem zwei Schwarzstorch-Nester, die europaweit ebenfalls als durchaus selten gelten.“




    Das Gebiet Pădurea Craiului wird von Traditionen und traditionellen Beschäftigungen belebt, die im modernen Leben einen wichtigen Raum finden. In der Dorfgemeinde Roşu gibt es eine Wassermühle, die ein Jahrhundert alt ist und heute noch funktioniert. Die Holzkirchen in Petreasa oder Beznea stellen ebenfalls eine beliebte Attraktion für Touristen dar.



    Eines der ersten Ökotourismus-Reiseziele Rumäniens ist das Gebiet Mara-Cosău –Creasta Cocoşului im nördlichen Kreis Maramureş. Zertifiziert wurden ebenfalls das Gebiet Haţeg, die Hügellandschaft Siebenbürgens sowie das Donaudelta.

  • Colibiţa – Natur pur und reine Luft im Landkreis Bistritz-Nassod

    Colibiţa – Natur pur und reine Luft im Landkreis Bistritz-Nassod

    Unsere heutige Tour geht in den Norden des Landes, nämlich in den Landkreis Bistriţa-Năsăud, ins Land der Legenden und der wunderschönen Naturlandschaften. In dieser Region sind viele schöne Ecken zu entdecken. Die Touristen haben die Möglichkeit, einmalige Erfahrungen zu erleben, so Emil Radu Moldovan, der Vorsitzende des Kreisrates Bistriţa-Năsăud:



    Die Natur ist einfach bezaubernd in Bistriţa-Năsăud. Und die Bewohner des Landkreises sind flei‎ßige, freundliche Menschen. Der Landkreis hat etwa 330.000 Einwohner. Der Kreis Bistriţa-Năsăud besteht offiziell aus 250 Ortschaften. Davon haben 4 den Status einer Stadt, 58 den einer Gemeinde. Die übrigen sind administrativ den Städten und Gemeinden zugeordnet. Auf dem Gebiet des Landkreises befinden sich auch zwei Nationalparks: die Gebirge Munţii Rodnei und Călimani. Es ist die Region mit der ozonreichsten Luft landesweit — davon zeugen die zahlreichen Studien. Es gibt hier auch den See Colibiţa sowie das legendäre Dracula-Schloss. Der Autor des berühmten Romans, nach dem Francis Ford Coppola seinen Film machte, besuchte unsere Gegend, bevor er den Roman schrieb. Wir empfangen mit offenen Armen alle Touristen, die sich mal gerne in einer von Gott gesegneten Region aufhalten und die Gastfreundschaft der Leute vor Ort genie‎ßen möchten. Zur Klarstellung: Nirgendwo in der ganzen Welt gibt es Naturlandschaften wie in Bistriţa-Năsăud. Die Touristen werden auch nirgendwo anders so herzlich empfangen wie bei uns!“




    Von all den schönen Ecken vor Ort ziehen wir es heute vor, über das Meer in den Bergen“ zu sprechen. Unter diesem Namen ist der See Colibiţa und die dazu gehörige Ortschaft bekannt. Colibiţa ist ein ruhiges Dorf, das am Ufer eines sehr gro‎ßen Stausees liegt. Die Dorfbewohner leben zurückgezogen, in aller Ruhe. Sie beschäftigen sich mit der Tierzucht und der Landwirtschaft. In Colibiţa unterhielten wir uns mit Vasile Coruţiu, dem Eigentümer der Pension Fishermans Resort.



    Die Ortschaft liegt am Fu‎ße des Călimani-Gebirges, etwa 40 Km von Bistriţa entfernt und rund 17 km vom Tihuţa-Pass, bekannt unter anderem wegen der Legende von Dracula. Colibiţa liegt in einer wunderschönen Senke, die uns zahlreiche geographische Vorteile bringt. Auch was das Klima anbelangt, sind wir privilegiert. Hier wird die reinste Luft in ganz Rumänien geatmet. Die Ozonkonzentration ist sehr hoch, am höchsten im ganzen Land. Unser Slogan ist: »Das Meer in den Bergen«, denn wir bieten hier sowohl die Vorteile eines Aufenthaltes am Strand wie auch jene eines Urlaubs in den Bergen. Wir verfügen über 80 Unterkunftsplätze, ein Restaurant mit einer Kapazität von 250 Gästen, einen Weinkeller, ein kleines SPA-Zentrum zur Erholung und einen kleinen Fitness-Raum. Drau‎ßen gibt es mehrere Sportplätze für die aktiven Touristen sowie mehrere Wasserfahrzeuge für Entertainment auf See. Es besteht die Möglichkeit zum Fischen. Abenteuerlustige können Offroad-Fahrten versuchen. Wir bieten auch Wanderungen unter Begleitung sachkundiger Wanderführer bis zur Călimani-Spitze. Der Wanderweg ist etwa 18 km lang. Die Bergspitze liegt in 2.000 m Höhe. Wir werden bald auch Pferde bringen, dann wird die Möglichkeit bestehen, zu reiten oder Kutschenfahrten bzw. Schlittenfahrten im Winter zu erleben.“




    Colibiţa liegt in einer Höhe von 900 m und ist das Zugangstor zum Călimani-Gebirge. 1923 bis 1975 war die Ortschaft als Kurort bekannt. Die Geschichten der unter Tuberkulose leidenden Menschen, die infolge der kurativen Eigenschaften der Luft in der Region geheilt sind, wurden durch eine vom Kreisrat Bistriţa-Năsăud in Auftrag gegebene Studie bestätigt. Die Legende besagt, dass im Jahr 1883 ein tuberkulosekrankes Mädchen aus Bistritz, die Tochter eines wohlhabenden Siebenbürger Sachsen, Hans Lewi, dank der ozonhaltigen Luft in der Umgebung geheilt wurde. Ihre Genesung sorgte für Wirbel zur damaligen Zeit. Kurze Zeit danach wurde auch Erika Schuller, eine Architektin aus Bistritz, geheilt. Daraufhin lie‎ß sie ein Sanatorium mit 16 Zimmern für tuberkulosekranke Menschen in der Region bauen. Das Sanatorium war bis 1944 in Betrieb, als es während des Kriegs in einem Brand vernichtet wurde.




    Andreea Spânu, Reiseberaterin beim Zentrum für Touristische Informationen Bistriţa Bârgăului, stellte uns das touristische Angebot in Colibiţa vor:



    Die Naturlandschaft ist typisch für eine Senke. Unten im Tal gibt es einen Stausee — die wichtigste Attraktion der Gegend. Etwa 2% des Naturparks Călimani liegen auf dem Gebiet unserer Gemeinde. Die Touristen kommen hauptsächlich für Erholung in unsere Region. Es gibt viele Wanderwege, Reitschulen. Dazu werden auch Kutschen- und Pferdeschlittenfahrten angeboten. Die Luftqualität ist hochwertig, die Pflanzen- und Tierwelt au‎ßergewöhnlich schön. Auch Abenteuertourismus steht im Angebot: Kajakfahrten, Wildwasser-Rafting, Gleitschirmflüge, Klettern, Jagd — das alles kann von aktiven abenteuerlustigen Touristen in Anspruch genommen werden. Das Angebot ist sehr vielfältig.“

  • Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat am Eisernen Tor geplant

    Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat am Eisernen Tor geplant

    Rumänien unternimmt alle Schritte, damit der Naturpark Eisernes Tor (Parcul Naţional Porţile de Fier) zum Biosphärenreservat erklärt wird. Das 128.655 Hektar gro‎ße Naturschutzgebiet liegt im Südwesten des Landes, an der Grenze zu Serbien und gilt mit 18 Reservaten als eines der grö‎ßten Naturschutzgebiete Rumäniens, nach dem Maramuresch-Gebirge. Im Süden grenzt der Naturpark an der Donau. Hier kann man einen der längsten Engpässe der Donau bewundern, der eine atemberaubende Landschaft bietet.



    Zwei Naturparks inmitten des Naturschutzgebietes wurden nach europäischen Richtlinien zu Natura-2000-Schutzgebieten erklärt. 2011 wurde der Naturpark Eisernes Tor in die Liste der Schutzgebiete von internationaler Bedeutung der Ramsar-Konvention eingetragen. Somit wird der besondere Wert seiner Biodiversität und seiner Landschaft europaweit anerkannt. Die Feuchtgebiete bieten hier einer vielfältigen Vogelwelt einen Lebensraum. In der Gegend sind neben dem grö‎ßten Laufwasserkraftwerk Rumäniens zahlreiche Gebäude mit einem gro‎ßen historischen und architektonischen Wert zu finden, Häuser und Wassermühlen, die aufgrund eines einzigartigen Systems funktionieren. Der Direktor des Naturparks Eisernes Tor, Marian Jiplea, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Tierwelt ist sehr vielfältig hier: 34 Säugetier-Arten, über 62 Fischarten. Die Pflanzenwelt ist auch durch zahlreiche Arten vertreten. Bemerkenswert ist auch die Landschaft. Der Engpass der Donau bietet hier eine wechselhafte Landschaft: sowohl steile Felsen und tiefe Täler, die vom Menschen unberührt bleiben, als auch Anbaufelder und Obstgärten, die die Präsenz des Menschen andeuten. Der 134 km lange Engpass der Donau zwischen den Ortschaften Gura Văii und Baziaş ist meiner Ansicht nach der spektakulärste Europas. Dieses Jahr lockte diese wunderschöne Landschaft rund 65.000 Touristen an. Ich möchte zudem auch die endemischen Arten erwähnen, die in diesem Bereich leben: die eigenartigen Glockenblumen und die Tulpen, die hier vorkommen. Unter den Tieren, die hier zu finden sind, gibt es die Hornviper, die Schildkröte, den Hermann-Frosch. Hier in der Gegend haben wir eine Höhle für Besucher eingerichtet, es handelt sich um die Höhle Veterani, und wir haben vor, im Zeitraum 2014-2020 weitere zwei Höhlen, Gaura cu Muscă und Ponicova, die zweifellos einen Besuch wert sind, ebenfalls für Besucher einzurichten. Sie haben ein hohes touristisches Potenzial.“




    Die Erklärung des Naturparks Eisernes Tor zum Biosphärenreservat würde zahlreiche Vorteile für die örtlichen Gemeinden mit sich bringen — einige davon: die touristische Entwicklung und eine bessere Bewahrung der kulturellen und volkstümlichen Traditionen, ganz im Zeichen der UNESCO. Die Parkverwaltung plant zusammen mit dem serbischen Naturpark Djerdap“, der am anderen Ufer der Donau liegt, ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat als Teil der künftigen Euroregion Donauraum zu schaffen. Derzeit gibt es in der ganzen Welt 651 Biosphärenreservate in 120 Ländern.

  • Nationalpark Călimani: Ökologisierung und Besucheranziehung

    Nationalpark Călimani: Ökologisierung und Besucheranziehung

    Der Nationalpark Călimani befindet sich im Norden Rumäniens, auf dem Gebiet von vier Landkreisen: Mureş, Suceava, Harghita und Bistriţa-Năsăud. Der Park hat eine Fläche von 24 Tausend Hektar. Die höchsten Gipfel sind der Pietrosul Călimaniului mit über 2100 Metern, Răchitiş mit 2020 Metern und Harghita mit 1800 Metern. Auch der grö‎ßte Vulkan-Krater, mit einem Druchmesser von 10 Km befindet sich im Nationalpark Călimani. Die Arten-Vielfalt ist hier auch sehr gro‎ß: über 90 Moosarten, 800 Pflanzenarten und 100 Vogelarten leben hier. Im Sommer bietet der Naturpark Călimani Naturliebhabern viele Möglichkeiten an, wie wir vom Direktor des Parks, Basarab Bârladeanu, erfahren:



    Der Hauptzugang zum Călimani-Nationalpark ist durch die Oftschaft Şaru Dornei im Landkreis Suceava, durch die ehemalige Schwefelmine. Călimani macht zurzeit einen Ökologisierungsprozess durch, die Minen werden zugemacht. Eine erste Sehenswürdigkeit wäre diese Schwefelmine, in der die Besucher einen Schnitt in einem Vulkanberg sehen können. Der Weg führt dann weiter zum Răchitiş-Gebirge. Hier kann man die Wetter-Station besuchen, man kann hier auch zelten. Das geht auch beim Iezer-See. Das ist ein Bergsee, es herrscht eine komplette Stille hier. Eine andere Sehenswürdigkeit ist der 12-Apostel-Berg, der wie die Babele-Felsen im Bucegi-Gebirge Tier- und Menschengestalten aufweist. Die Landschaft ist wunderbar. Hoch- und niedrigwachsende Pflanzenarten wechseln sich ab. Weiter gibt es viele Blumen- und Beeren-Arten. Tiere gibt es auch allerlei Tiere — Hasen, Füchse, Wölfe, Bären, Rehe — die Zahl dieser ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Mit Hilfe von EU-Fonds haben wir in der Ortschaft Şaru Dornei auch ein Besucher-Zentrum eröffnet. Hier kann man Karten und Informationen über den Park bekommen. Zurzeit entwickeln wir eine Route durch das Reservat »Tinovul Şaru Dornei«, in der Nähe des Besucher-Zentrums. Dieses Gebiet steht unter Schutz, es ist eine Torf-Anhäufung, auf der Pinien wachsen. Es ist interessant, 70-80 Jahre alte Bäume zu sehen, die nur ein paar Meter hoch sind.“



    Die Siebenbürgische Alpenrose ist das Wahrzeichen des Călimani-Massivs. Zwei Wochen lang bildet diese einmalige Blumen-Teppiche. Es ist eine seltene Pflanze, die in über 1700 Metern Höhe wächst und Ende Juni blüht. Dann findet am Fu‎ße des Călimani-Gebirges das Fest der siebenbürgischen Alpenrose statt.

  • Naturwanderungen und Sport im Nationalpark Cozia

    Naturwanderungen und Sport im Nationalpark Cozia

    Der Nationalpark Cozia liegt im mittelöstlichen Teil der Südkarpaten an beiden Ufern des Flusses Olt (dt. Alt) und erstreckt sich auf über 17.000 Hektar. Dank seiner Biodiversität ist der Nationalpark Cozia ein wahres Naturmuseum mit unberührten Ökosystemen. Jedes Jahr haben naturliebende Touristen die Möglichkeit, Wanderungen und Ausflüge in naturbelassenen Gegenden zu unternehmen. Man kann auch die Klöster der Gegend besuchen und atemberaubende Landschaften in der Olt-Klamm bewundern. Ferner können die Touristen an Sportveranstaltungen teilnehmen, sagte uns der Direktor des Nationalparks, Pavel Prundurel:



    Im Nationalpark Cozia entwickelte sich ein gro‎ßes Potential für sportliche Aktivitäten. Wir bieten mehrere markierte Strecken zum Klettern, Bergsteigen, Reiten oder Fahrradfahren. Seit einigen Jahren organisieren wir Marathon-Läufe auf drei Strecken. Die längste Strecke beginnt am Olt-Tal und führt bis zum Gipfel des Bergs Cozia; es handelt sich um eine Hin- und-zurück-Schleife von über 40 Km. Es gibt viele Interessenten für diesen Marathon-Lauf — bei der diesjährigen Auflage vom 2.-5. Juli hatten wir mehr als 500 Teilnehmer.“




    Im Nationalpark Cozia gibt es mehr als 8.000 Ha unberührte Urwälder und Naturwiesen mit einer beeindruckenden Flora. Hier wachsen Alpenpflanzen, thermophile Pflanzen, endemische Pflanzen und seltene, unter Naturschutz stehende Pflanzen. Pavel Prundurel:



    Auf breiten Flächen unserer 17.100 Hektar haben wir eine unter striktem Naturschutz stehende Zone und mehrere unberührte Urwälder, die wir in die UNESCO-Liste des Naturkapitals einzutragen versuchen. Was die Flora des Nationalparks betrifft, so haben wir hier seltene, naturgeschützte Pflanzenarten wie Edelwei‎ß und auch Zierpflanzen wie Sand-Thymian, Tulpen, Gladiolen, Schöterich. Auf den Blumenwiesen blühen im Frühling zuerst die Schneeglöckchen und die Krokusse, später dann die Lilien und die Margareten, und bis zum Spätherbst wechseln die Blumenteppiche im Nationalpark Cozia. Deshalb nannten wir diese Gegend das Blumen-Gebirge.“




    Auch die Fauna des Nationalparks Cozia ist reich an Tierarten. Die Olt-Klamm ist ein Migrationskorridor für Zugvögel aus Mitteleuropa zum Ägäischen Meer und umgekehrt — hier wurden mehr als 65 Vogelarten identifiziert. Der Direktor des Nationalparks, Pavel Prundurel, dazu:



    Man kann im Nationalpark Cozia fast die gesamte Pyramide der rumänischen Fauna finden. An der Pyramidenspitze befinden sich die gro‎ßen Raubtierarten wie der Bergadler, der Wolf, der Luchs, der Bär. Dann haben wir kleinere Raubtiere wie den Marder oder den Iltis. Anzutreffen sind auch Tiere von den nächsten Stufen der Fauna-Pyramide — Wildschweine, Gämse — und weitere pflanzenfressende Tiere. Die Vogelwelt des Nationalparks Cozia ist auch sehr reich und vielfältig, von gro‎ßen Raubvögeln bis zu den kleinen Singvögeln. Unser Park ist ein wahres Vogelparadies, das alle Besucher verzaubert.“




    In der Nähe des Nationalparks Cozia befinden sich auch die Mineral- und Warmwasserquellen, die zum Entstehen und zur Entwicklung des Bade- und Kurortes Călimăneşti-Căciulata führten.

  • Umweltprojekte im Nationalpark Königstein

    Umweltprojekte im Nationalpark Königstein

    Das Gebirgsmassiv Piatra Craiului (dt. Königstein) ist seit 1938 Naturreservat. Im Jahr 1990 wurde es zum Nationalpark erklärt: Insgesamt erstreckt sich der Park auf 14700 Hektar, davon sind über 9000 Hektar von Wäldern bedeckt. Das geschützte Gebiet befindet sich in den Südkarpaten, auf dem Gebiet der Landkreise Braşov und Argeş. Jedes Jahr verbringen zahlreiche Touristen hier ihren Urlaub. Jetzt flie‎ßen europäische Fördergelder in die Modernisierung des Gebiets.



    Unlängst hat die Parkverwaltung Königstein ein europäisches Projekt in die Wege geleitet. Mit den über 1,5 Millionen Euro sollen die Besucher- und Informationskapazitäten für die Wanderlustigen verbessert werden, wie Parkleiter Mircea Verghelet erklärt:



    Das Projekt wird aus Mitteln des Operationellen Sektorprogramms Umwelt finanziert. Dessen Ziel ist es, die Öffentlichkeit für den Nationalpark Königstein zu sensibilisieren und ferner eine Bestandsaufnahme der Pflanzenarten mit Bedeutung für Europa zu verwirklichen. Im Rahmen der Informationskampagne hatten wir mehrere Aktivitäten, einige davon sind noch am Laufen, das Projekt soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Am wichtigsten sind vielleicht die Arbeiten am Besucherzentrum des Nationalparks. Dieses ist eine Art Museum des Königsteins, dort erhalten Interessenten Informationen zum Park, zu den Naturschutz-Ma‎ßnahmen, den hier existierenden Tier- und Pflanzenarten und ihren Habitaten, die für Europa eine Bedeutung haben. Das Projekt umfasst den Abschluss der Arbeiten am Gebäude selbst, die Inneneinrichtungen dieses modernen Zentrums, das mit elektronischen Tafeln, Bildschirmen und Projektoren ausgestattet sein wird. Ebenfalls im Rahmen dieser Aktivität sollen mehrere Themen-Rundgänge auf dem Parkgebiet geplant und vier Pavillons eingerichtet werden, also Informationsstände im Eingangsbereich.“




    Die Wälder, Felsformationen, Schutthalden und Weiden begünstigen den Erhalt einer besonderen Pflanzenvielfalt: Hier wachsen Edelwei‎ß, die Siebenbürgische Alpenrose, der Wiesen-Siegwurz oder die Königstein-Nelke. Die letztere ist eine endemische (nur in diesem Gebiert verbreitete) Blumenart, die vor 150 Jahren von zwei siebenbürgischen Botanikern entdeckt wurde und nur auf den Gipfeln dieser Gebirgskette wächst, berichtet Parkleiter Mircea Vergheleţ:



    Der wichtigste Bestandteil ist wahrscheinlich der kalkhaltige Gebirgskamm. Der Kamm hat eine Gesamtlänge von 25 Kilometern und erreicht grö‎ßtenteils Höhen von über 2000 Metern. Es ist das einzige Kalkstein-Gebiet in einer derartigen Höhe in Rumänien — hier sind viele geschützte Arten zu Hause. Der westliche Berghang oder die Westwand, wie sie genannt wird, gehört zu den Besonderheiten des Königsteins. Die Wand ist nahezu senkrecht, also sehr steil und aus geomorphologischer Sicht äu‎ßerst spektakulär. Durchkreuzt wird der Königstein von so manchen Wanderwegen, ferner gibt es hier auch Kletterrouten, die meisten Urlauber sind von der Landschaft angetan. Die obere Bergebene besteht aus puren Fichtenwäldern, die bis zur Höhe von gut 1800 Metern anzutreffen sind. Diese Grenzwälder auf den steilen Kalkhängen bilden ein natürliches Arboretum, das niemals von Menschen bewirtschaftet wurde. Es folgen die Mischwälder aus Buchen, Tannen, Bergahornen, Fichten und Bergulmen. Auch die Heuwiesen am Fu‎ße des Berges beherbergen eine gro‎ße Pflanzenvielfalt. Hier wachsen 41 der in Rumänien existierenden Orchideenarten. Nicht zuletzt gibt es im Nordteil, im Landkreis Braşov, aber auch im Süden, im Landkreis Argeş, leicht zugängliche Klammen, die aus Kalkstein-Formationen bestehen. Die Schluchten um Zărneşti gehören etwa zu den allgemein bekannten Sehenswürdigkeiten und ziehen sehr viele Besucher an.“




    Gleichzeitig ist die Parkverwaltung mit der Umsetzung des Projekts zum Natura-2000-Netz von Naturschutzgebieten beschäftigt. Für die Aktivitäten am Königstein sind gut 250.000 Euro veranschlagt. Im Rahmen des allgemeinen Projekts sollen fünf Natura-2000-Gebiete ausgewählt werden, die danach einer Bestandsaufnahme unterzogen, kartographiert und den Natura 2000-Zielen entsprechend verwaltet werden.

  • Naturlaunen: Das Paradies im Plattenbau

    Naturlaunen: Das Paradies im Plattenbau

    Die wilden Karpaten oder das pittoreske Donaudelta. Nur zwei Beispiele, die Rumänien zu einem Traumort für Naturliebhaber machen. Die Gro‎ßstadt Bukarest mit seinen lauten Stra‎ßen und hohen Betonblocks gehört nicht dazu. Dabei hat sich hier, zwischen einer Ausfallstra‎ße und Fabriken, eine kleine Naturoase gebildet.



    Wer den Park Văcărești im Süden der Stadt besucht, wähnt sich in der wilden Natur. Es riecht nach wilder Minze, Vögel zwitschern, alles ist grün und angenehm. Die Stärke der Văcărești-Grube liegt im Inneren, dort fühlst du dich wirklich wie in einem Delta, im Donaudelta, wenn Sie so wollen“, erklärt Liviu Mihaiu, Journalist und Naturschützer, was den Reiz des 200 Hektar gro‎ßen Gebiets ausmacht.



    Seit mehr als elf Jahren kämpft Mihaiu bei der NGO Salvați Dunărea și Delta“ (zu dt. Rettet die Donau und das Delta“) für den Erhalt der Natur in Văcărești. Eigentlich sollte das Areal 1986 zu einem gigantischen Wasserreservoir umgebaut werden. Doch die Arbeiten wurden nie fertig gestellt, die Natur eroberte sich das brach liegende Gelände schnell zurück. Heute leben mehr als 100 Spezies in Văcărești.



    Geschützt ist das Areal aber nicht. Liviu Mihaiu und seine Mitstreiter bei Salvați Dunărea și Delta“ und weiteren Naturschutzorganisationen wollen das ändern. Văcărești soll ein geschützter Raum für Flora und Fauna werden. Ein Museum unter freiem Himmel, mit Bildungsangeboten für Kinder, Aussichtplattformen und Radwegen. In nur fünf Jahren lie‎ße sich das Projekt realisieren, glaubt Mihaiu. Vorausgesetzt, der politische Wille ist da.



    Daran hapert es derzeit noch. Zwar sind die Rumänische Wissenschaftsakademie, das Umweltministerium und der Premierminister für ein Naturschutzgebiet. Die Stadtverwaltung ziert sich aber, klagt Mihaiu: Alle sind sich einig — und schauen Sie, nach drei Jahren ist immer noch nichts da. Der Park hat keinen Status eines Naturschutzgebietes, keinen rechtsverbindlichen Status. Es hat den Status, in Zukunft ein Naturschutzgebiet zu werden. Das sagt schon viel über die rumänische Verwaltung aus. Und darüber, wie sehr sie sich für Umweltfragen interessiert.“



    Für die Naturschützer ist das frustrierend. Mihaiu glaubt trotzdem weiter an das Projekt. Er beobachtet ein wachsendes Interesse an Umweltthemen in Rumänien. Irgendwann wird das Frustrationsniveau“ gro‎ß genug sein, ist er sich sicher: Wahrscheinlich in zehn Jahren.“



    Fotostrecke:







    Ungekürzten Audiobeitrag hören:




  • Das Naturreservat in Arcuda

    Das Naturreservat in Arcuda

    Das Klärwerk Arcuda wurde vor 130 Jahren in der Nähe Bukarests eingerichtet. Es ist das erste und modernste Klärwerk Rumäniens, das die Bewohner der Hauptstadt mit Trinkwasser versorgt. Hier werden täglich etwa 650.000 Kubikmeter Wasser aus dem Fluss Dambovita gesäubert und in die Bukarester Haushalte befördert. Das Wasserwerk erstreckt sich auf 130 Ha; auf dem umgebenden Wasserschutzgebiet entstand ein 90 Ha breites Naturreservat mit geschützten Pflanzen- und Tierarten von europäischer Bedeutung. Letztes Jahr führte ein Expertenteam im Auftrag des Wasserversorgungsunternehmens Apa Nova Bukarest eine umfassende Studie durch, um die Biodiversität in diesem Gebiet zu evaluieren.








    Es geht dabei um drei Lebensräume, die laut der Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume Natura 2000 unter Naturschutz stehen. Dort leben 19 Vogel-, 8 Amphibien- und zahlreiche Pflanzenarten wie vierblättriges Kleeblatt, Rohrkolben, Weiden, Pappeln, Akazien, Obstbäume, seltene Orchideen, fleischfressende Pflanzen sowie mehrere Arten von Wasserpflanzen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Vierblättriges Kleeblatt in Arcuda (zum Vergrö‎ßern anklicken)


    Foto: descopera.ro



    Ein interessantes Beispiel ist der gewöhnliche Wasserschlauch eine untergetauchte, wurzellose, frei schwebende Wasserpflanze. Nur zur Blütezeit schwimmt sie nach oben. Die Wasserblätter sind ein bis acht Zentimeter lang, in feine Zipfel zerteilt und mit zahlreichen blasenförmigen Anhängseln versehen. An aufrechten Blütenstielen ragen die gelben Blüten aus dem Wasser heraus. Es ist eine fleischfressende Pflanze, eine sogenannte Karnivore. Der Tierfang dient als zusätzliche Quelle für Stickstoff- und Phosphorverbindungen.



    Epsică Chiru ist stellvertretender Generaldirektor des Wasserversorgungsunternehmens Apa Nova Bukarest und bringt mehr Informationen:



    Das Wasserwerk Arcuda wurde in einem Naturgebiet eingerichtet, und die Höhenunterschiede des Naturreliefs wurden dazu ausgenutzt, um das Wasser fast ohne Pumpen durch die Kläranlagen zu führen. Das ist ein umweltgerechtes Wasserwerk mit niedrigem Energieverbrauch; rundherum erstreckt sich ein Naturschutzgebiet mit zahlreichen Pflanzen- und Tierarten. Wir haben versucht, den natürlichen Lebensraum so gut wie unberührt zu bewahren.







    Das Wasserwerk Arcuda kann auch von organisierten Gruppen besichtigt werden; wir haben Führungen für Schulen, Universitäten und auch für unsere Kunden, Vertreter von Hauseigentümer- oder Mietervereinen. Wenn sie sich als organisierte Gruppen anmelden, haben sie die Möglichkeit, die Kläranlage und das Wasserwerk zu besichtigen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Besichtigung einer Kläranlage von Apa Nova


    Foto: facebook.com/ApaNovaBucuresti



    Der Besuch wird von uns geführt, mit genauer Achtung der Vorschriften. Wir sorgen für das Trinkwasser der Hauptstadt Bukarest, und die Hygienevorschriften sind bei uns sehr streng.“



    Das Wasserversorgungsunternehmen Apa Nova hat bekanntgegeben, dass die jungen Leute, die die Biodiversität im Naturschutzgebiet Arcuda studieren möchten, das Wasserwerk und das umgebende Naturreservat kostenlos besuchen können. Sie müssen nur bei Apa Nova einen Antrag zum Organisieren einer Besichtigungstour stellen.

  • Der Naturpark Balta Mică a Brăilei

    Der Naturpark Balta Mică a Brăilei

    Den Naturpark Balta Mică“ (zu dt. etwa Kleiner Teich) von Brăila finden wir in den Donauauen. Das natürliche Einzugsgebiet ist das Zuhause von zahlreichen Pflanzen- und Tierarten. Für über 200 Vogelarten ist das der ideale Ort für den Nestbau, die Ernährung und Erholung während der Zugzeiten. Überhaupt ist das Gebiet entlang der wichtigsten Migrationsroute der Vögel zu finden: am niederen Einzugsgebiet der Donau, etwa in der Mitte der Wanderroute zwischen den Brutstätten in Nordeuropa und den Winterquartieren in Afrika. Gut 170 der hier anzutreffenden Vogelarten stehen unter internationalem Artenschutz, der durch die Berner, Bonner und Ramsarer Konventionen geregelt ist. Diese Arten machen etwa die Hälfte der in Rumänien aufgeführten Zugvogelarten aus.



    Weil ein Gro‎ßteil davon Wasservögel sind, wurde die sogenannte Kleine Insel von Brăila 2001 zum Ramsar-Gebiet erklärt, dem zweiten rumänischen Gebiet auf der Liste der Konvention nach dem Donaudelta. Wie ausgeprägt die biologische Vielfalt hier sei, fragten wir Radu Moisei, den Leiter des Naturparks Balta Mică a Brăilei“:



    Von den Tierarten sind die Vögel sicherlich die wichtigsten. Hier haben wir etwa 52% der Vogel-Fauna Rumäniens, hier leben drei Familien von Seeadlern, das sind die grö‎ßten Vogelarten des Landes, die Spannweite ihrer Flügel beträgt 2,5 Meter; sie stehen am oberen Ende der Nahrungskette. Dann leben die Wildkatze hier und weitere seltene Vogelarten, etwa der Eisvogel und die Zwergscharbe. Das ist eine sehr seltene Art, davon gibt es weltweit nur noch 14.000 Exemplare, davon haben 48% im Donaudelta und in unserem Park ihren Lebensraum. Für viele Vögel ist Rumänien ein Transitland, sie fliegen hier entweder im Frühjahr oder im Herbst vorbei. Es sind Vogelarten, die bei uns ihr Winterquartier haben, etwa der Singschwan, der normalerweise irgendwo an den nördlichen Seen Finnlands oder der Masurischen Seenplatte in Polen seine Eier legt. Es gibt dann noch den Höckerschwan… und viele andere Arten.“




    Zurzeit läuft ein europäisches Projekt, mit dem das Interesse von Touristen und Naturliebhabern geweckt werden soll. Die Parkverwaltung hat einige Millionen Euro in die touristische Infrastruktur an Land und im Wasser investiert, und zwar für die ökologische Rekonstruktion der 215 Hektar Land, über die sich einst das Marschland und die Wälder der Insel von Brăila erstreckten. Auch sollen mit den Fördermitteln der EU Studien zur Biodiversität in dem Naturschutzgebiet durchgeführt werden. Au‎ßerdem will man das Publikum für die Bedeutung des Naturerbes auf der Kleinen Insel von Brăila sensibilisieren. Im Rahmen einer Informationskampagne wurden Ratgeber für ein umweltgerechtes Verhalten, Broschüren und ein Film über den Park produziert.



    Der Film Das Ökosystem von Chiriloaia, das grüne Wunder bei Brăila“ ist bereits mit einem Preis für das beste Bild beim 2. Internationalen Festival des Ethnographischen Films in Zlatna belohnt worden. Radu Moisei zieht eine Bilanz des europäischen Projektes in dem von ihm geleiteten Naturpark.



    Es geht um den Bau von vier Vogelwarten, von denen aus die Vogelkolonien überwacht werden sollen. Dort, wo es gemischte Kolonien von Kormoranen, Graureihern und Reihern gibt, werden wir Beobachtungstürme aufstellen, von denen Touristen die Vögel beobachten können. Die gemeinte Zielgruppe bilden auf Birdwatching spezialisierte Touristen und sogar Ornithologen, die Forschungsarbeit betreiben. Die Türme werden in die Landschaft integriert, das hei‎ßt wir werden sie mit Schilf und Rohrkolben bedecken, darunter ist eine Metallstruktur, die auch dem Winter problemlos standhält. Ein weiterer Projektpunkt ist ein schwimmendes, mobiles Besucherzentrum. Das Besucher- und Informationszentrum wird einen Konferenzraum, ein Museum, Schlafräume für die Freiwilligen und eine Bücherei beherbergen. Wir werden also mit diesen Zentren alle 24 Dorfgemeinschaften auf dem Parkgelände besuchen und den Einheimischen dabei beibringen, was die Natur für eine Bedeutung hat, was der Umweltschutz ist und was es hei‎ßt, die Parkregeln zu beachten. Das Zentrum ist ein wassertaugliches Gebilde, eine Art Steg, nur grö‎ßer, mit einer Gesamtlänge von 30 Metern und einer Breite von 14 Metern, dazu zwei Stockwerke. Und dieses Zentrum wird von einem Schiff gezogen… Der Park erstreckt sich über ein Areal, das entlang eines 62-Kilometer langen Donau-Abschnittes zu finden ist, an der Niederen Donau, zwischen der Brücke Giurgeni-Vadu Oii flussaufwärts und der Stadt Brăila flussabwärts. Praktisch besteht er aus sieben Donauarmen, einer Gruppe von sieben Inseln und Werdern, die überschwemmt werden und so im Inneren 52 Seen bilden. Auf vier dieser Seen werden die schwimmenden Beobachtungstürme aufgestellt. Zusätzlich zu dieser Infrastruktur für Besucher haben wir auch an Land etwas verwirklicht. Und zwar wurden dort weitere 6 Türme gebaut, ebenfalls für die Beobachtung der Vögel, zusätzlich zu den bereits existierenden 6 Türmen, die zuvor im Rahmen eines Life-Projekts der Uni Bukarest aufgestellt worden waren, noch vor der Gründung des Nationalparks im Jahr 2000.“




    Mit den Aufstauungsarbeiten der 1960er Jahre wurden auch die einheimischen Pappel- und Weidenarten durch euro-amerikanische Arten ersetzt, die schneller wuchsen und für die Herstellung von Zellulose verwendet wurden. Allerdings stellte man später fest, dass die Wurzeln der amerikanischen Pappel der Bodenbefestigung nicht sehr dienlich waren. Bei starkem Hochwasser wurde der Wald von der Flutwelle mitgerissen. Deshalb hat man beschlossen, in die langwierige Rekonstruktion der Donauwälder zu investieren. Dabei wurden auf Hunderten von Hektar kanadische Pappeln durch wei‎ße und schwarze Pappeln sowie Trauerweiden ersetzt. Zurzeit belegen die Waldflächen etwa 6000 Hektar der Parkfläche.



    Das Projekt begann 2011, inzwischen wurden einige Ziele erreicht. Weil immer mehr Touristen ihr Interesse an der unberührten Natur der Region bekundet haben, wollen die Lokalbehörden den Parkbesuch in ein Reiseangebot integrieren. Geplant sind in diesem Zusammenhang der Bau eines 60 Hektar gro‎ßen Feriendorfes, unterschiedliche Reiserouten, bei denen Wanderungen mit Sportangeln kombiniert werden, sowie die Einrichtung eines Touristenhafens.