Tag: Rumänien

  • Rumänisch-österreichische Wirtschaftsbeziehungen bleiben erfolgreich

    Mitglieder der vom Wirstchaftsminister Varujan Vosganian geleiteten Delegation waren unter anderen der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer Valeriu Zgonea und der delegierte Energieminister Constantin Niţă. Ein besonders wichtiges Ereignis war das Forum “Rumänien”, das am Montag von der Österreichischen Wirtschaftskammer in Wien veranstaltet wurde.



    Die rumänische Delegation kam dabei mit Vertretern von mehr als 200 kleinen und mittleren österreichischen Unternehmen zusammen, die ihr Interesse zeigten, in Rumänien zu investieren. Die rumänsich-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen seien traditionell sehr eng, betonte dabei der Vorsitzende der Rumänischen Abgeodnetenkamer, Valeriu Zgonea. Die östereichischen Geschäfsleute zeigten sich insbesondere an dem Banken — und Energiesektor Rumäniens interessiert.



    Es sei besonders erfreulich dass knapp ein Drittel der österreichischen Investitionen in Mittel-und Südosteuropa, trotz der internationalen Wirtschaftskrise, in Rumänien getätigt worden sind, fügte Zgonea hinzu. Österreich zählt zu den wichtigsten Investoren und Handelspartnern unseres Landes. Die österreichischen Investitionen in Rumänien lagen nach der Wende bei über 4,6 Milliarden Euro, erinnerte der Vorsitzende der Abgeodnetenkammer. Zgonea bekräftigte anschlie‎ßend, die österreichischen Bankengruppen spielen derzeit eine wesentliche Rolle in der rumänischen Wirtschaft. Ferner drückte er die Hoffnung aus, dass die österreichischen Bankengruppen auch zukünftig Rumänien im Ausland als attraktives Investitionsland vorantreiben werden.




    Wirtschaftsminister Varujan Vosganian kam au‎ßerdem mit östereichschen Geschäftsleuten und Vertretern eines rumänischen Unternehmens zu Gesprächen zusammen. Zurzeit werden in Österreich über 150 Unternehmen mit rumänischer Beteiligung registriert. Diese sind grö‎ßtenteils in den Bereichen Handel, Tourismus und Beratung tätig.



    Selbst wenn 2012 ein Wahljahr mit sozialen und politischen Turbulenzen war, haben einige österreichischen Prestigeunternehmen ihre Investitionen in Rumänien fortgesetzt. Die meisten davon im Agrar-und Lebensmittelbereich, Metallurgie, sowie im Sektor der chemischen Industrie. Rumänien erweist sich ebenfalls als attraktives Investitionsland für österreichische Unternehmen im Bereich der Pharmaindustrie sowie im Autobau, Telekommunikationssektor und im Bereich Marketing-Beratung.




    Der rumänische Bankensektor zog voriges Jahr weiterhin österreichische Investoren an. Knapp ein Drittel der Aktiva in diesem Sektor werden von österreichischen Banken gehalten. Das grö‎ßte rumänische Unternehmen OMV Petrom, das im Energiebereich tätig ist und dessen Umsatz sich voriges Jahr auf 5,3 Milliarden Euro belief, hat einen österreichischen Mehrheitsaktionär. Offiziellen Daten zufolge, betrug der rumänisch-österreichische Handelsaustausch Ende 2012 über 3,3 Milliarden Euro.






  • Francisc Iosif Rainer und die Anfänge der rumänischen Anthropologie

    Francisc Iosif Rainer und die Anfänge der rumänischen Anthropologie

    Die holistische Herangehensweise, die den Menschen in seiner Ganzheit erfasst, war das Ziel einiger Generationen von Kulturleuten und Gelehrten, die über die Grenzen des Wissens sowie über die Grenze zwischen der theoretischen Wissenschaft und dem Alltag hinauswachsen wollten. So enstand Ende des 19. Jahrhunderts die Anthropologie, die Wissenschaft, die zur Zeit ihrer Entwicklung Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts vom Ehrgeiz getrieben wurde, viel mehr als die vorgehenden Wissenschaften zu schaffen. Die Anthropologie machte den Phänotypus, d.h. unseren eigenen Körper mit seinem Temperament, Ckarakter, seiner Denkart sowie mit dem entsprechenden sozialen und kulturellen Rahmen, zum Gegenstand ihrer Beobachtung.



    In Rumänien wurde die Anthropologie unter anderen vom dem aus der nordrumänischen Provinz Bukowina stammenden Arzt Francisc Iosif Rainer entwickelt. Der im Habsburger Reich geborene Francisc Iosif Rainer lie‎ß sich 1875 als Kind zusammen mit seinen deutschstämmigen Eltern in Bukarest nieder. Er wurde Universitätsprofessor an den Universitäten im nordrumänischen Iaşi und in der Hauptstadt Bukarest. Bis zu seinem Tod im Jahr 1944 galt er als ein eifriger Förderer der Anthropologie als Unterrichtsdisziplin. Rainer versuchte, die Medizin in den kulturalistischen und komparativistischen Raum einzubetten und gilt als der erste, der die Anthropologie als Hochschuldisziplin etablierte.



    Ferner setzte er sich zum Ziel, eine Denkschule für Nachwuchsärzte zu gründen, in der die Spezialausbildung das gleiche Gewicht wie die allgemeine Kulturwissenschaft haben sollte. In seinen Anatomie-Vorlesungen verwendete Profesor Rainer beispieslweise Statuen antiker Bildhauer oder berühmte Gemälde der mittelalterlichen Kunst als didaktisches Material, um seine Studenten über die Schönheit des Körpers und seiner Darbietungen aufzuklären. Somit brachte der Professor seine Studenten den Geheimnissen des Berufes näher und machte sie zeitgleich mit der Kunst vertraut.



    Historiker Adrian Majuru, Forscher der Biographie des Professors Rainer, erläutert die Kreativität des Arztes:



    1937 war Bukarest Gastgeber einer internationalen Konferenz über Anthropologie, Archäologie und vorgeschichtliche Wissenschaften. Aus diesem Anlass gelang es dem Arzt, das erste Anthropologieinstitut Rumäniens zu eröffnen. Er setzte von Anfang an eine interdisziplinäre Forschungsmethode um und Rainer zählte zu den ersten Ärzten weltweit, die in einem Anatomiekurs kulturbezogene Informationen einsetzte. Man soll Biologie von Kultur nicht trennen, um in die Tiefe der wahren Menschennatur gehen zu können. Warum war diese neue Perspektive so wichtig? Francisc Rainer entwicklte eine neue Seite der Anatomie, indem er diese Lehre zum ersten Mal als die Wissenschaft des Menschen in seiner lebhaften Form und in ständiger Bewegung präsentierte. Der Mensch ist ein lebendiges Wesen, das in einem begrenzten Raum lebt. Seine Existenz ist zudem zeitbegrenzt. Der Mensch entwickelt sich ständig von der Geburt, bis zum Tod.“



    Zu den wissenschaftlichen Attraktionen der Blütezeit der Anthropologie gehörte die Eugenik, eine Wissenschaft, die ein anderes Ziel als die Anthropologie anstrebte: Die Eugenik bezeichnet die Anwendung wissenschaftlicher Konzepte auf die Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrö‎ßern. Für die Eugenikbewegung als wissenschaftliches Projekt setzten sich Ärzte ein, die infolgedessen auch kulturelle Theorien daraus entwickelten. Diese Theorien gingen schnell über ihre wissenschaftlichen Grenzen hinaus und wurden als nächstes zum Kriterium, die kulturelle Überzeugung von Rassenüberlegenheit zu legitimieren. Die Perspektive der Eugenik verlockte auch Francisc Rainer. Der Arzt schloss sich jedoch den Anhängern dieser Wissenschaft nicht an. Adrian Majuru erläutert warum:



    Er befand sich in der Nähe der Eugenik, aber nicht in ihrem Inneren. Eine wichtige Rolle spielten darin die ideologischen Elemente dieser Wissenschaft. In der Regel hielt er sich fern von jeder wissenschaftlichen Methodologie, die sich den rechtsextremen ideologischen Dogmen anschloss. Selbst wenn kein Parteimitglied, war der Arzt als politische Überzeugung linksorientiert. Er gehörte dem engen Kreis des National-Liberalen Constantin Stere an. Die Eugenik war Teil seiner Beschäftigungssphäre mit praktischer oder theoretischer Anwendung.“



    Trotz des rationalen Denkens und der politischen Überzeugungen glaubte Rainer sehr stark an der Beziehung zwischen Gott und Mensch. Er war kein Agnostiker, wie die meisten Ärzte und Sozialisten, er glaubte in einer metaphyschen Dimension des Individuums, die in enger Beziehung mit seinem physischen Ausma‎ß stehe. Historiker Adrian Majuru kommt erneut zu Wort:



    Er hat ein äu‎ßerst interessantes Element entwickelt, das man wie folgt zusammenfassen kann: Der Mensch kann durch Erkenntnis und Kultur einen Steg zur Göttlichkeit bauen. Rainer hat immer eine affektive Schüchternheit der Göttlichkeit gegenüber bewahrt. Er sagte, der moderne Mensch berücksichtige den inneren Menschen nicht mehr: er isst, verbraucht und hat Spa‎ß. Er bezog sich auf den modernen Menschen vom Ende der drei‎ßiger Jahre. Dem modernen Menschen sei der innere Mensch durch die Finger gerutscht. Wir alle haben den inneren Menschen bis zum Tod, zuweilen ohne es zu wissen. Später werden wir ihn ohnehin nicht kennen, denn unser Tod befreit ihn von uns. Dieser innere Mensch, eine Art Alter-Ego, kann als einziger den Steg zu Gott bauen, und ihm allein verdanken wir auch die Erkenntnis. Die praktische Seite ist Aufgabe des anderen Menschen. Das bedeutet nicht, dass wir einen Doppelgänger haben, sondern dass wir sowohl eine Seele als auch einen Geist besitzen. Rainer beunruhigte sehr oft die Frage, was aus unserem Geist nach dem Tod wird. Über die Seele wusste er gewiss, dass sie sich nur dann vom Körper befreien kann. Was mit dem Geist passiert, blieb für ihn eine unbeantwortete Frage.“



    Die Methode von Francisc Iosif Rainer, dem Individuum einen möglichst breiten kulturellen Horizont anzubieten, enstand aus dem Wunsch, die Fragen seines Lebens zu beantworten. Für den Menschen des 20. Jahrhunderts, der glaubte, er habe die Hindernisse der vorhergehenden Epochen überwunden, spielte die Autorität des Wissenschaftlers eine höchst wichtige Rolle.



    Audiobeitrag hören:



  • Die Woche 17.-21.06.2013 im Überblick

    Die Woche 17.-21.06.2013 im Überblick

    Rumänisches Unternehmen übernimmt Mehrheitspaket an der staatlichen Güterbahn



    Die rumänische Regierung kann jetzt aufatmen: Ein interessierter und offenbar finanzstarker Investor soll das Mehrheitspaket an CFR Marfă übernehmen. Die Privatisierung der Gütersparte der Rumänischen Bahngesellschaft stand diese Woche in den meisten Schlagzeilen. Die Ausschreibung wurde von dem einzigen Unternehmen gewonnen, das im Rennen geblieben war. Die rumänische Firma verpflichtete sich, 200 Millionen Euro für 51% der Anteile auf das Staatskonto zu überweisen und weitere 200 Millionen in die Gütertransportgesellschaft zu investieren.



    Die Privatisierung der CFR Marfă bedeutet für die Exekutive nicht nur das Loswerden eines maroden Staatsbetriebs. Experten sind der Ansicht, dass der IWF die Ma‎ßnahme gefordert hatte. Für die circa 10.000 Angestellten der Eisenbahngesellschaft ist die Privatisierung ein Grund zur Sorge, auch wenn Ministerpräsident Victor Ponta von einem Erfolg spricht. Die Geschichte der Privatisierungsverfahren im postkommunistischen Rumänien zeigt, dass die neuen Besitzer unter der makellosen Vorwand der Effizientisierung meistens Stellen gestrichen haben.




    Angestellte im Gesundheitswesen drohen mit Streik



    Die Angestellten im rumänischen Gesundheitswesen drohen mit Protestaktionen, Streiks und Kündigungen ab Juli. Das gab der Vorsitzende der Ärztekammer, Vasile Astărăstoae, bekannt. Die Ärzte klagen vor allem über die niedrigen Gehälter, die schweren Arbeitsbedingungen, aber auch über die Art, in der sie von den Behörden und von manchen Patienten behandelt werden. Gesundheitsminister Eugen Nicolăescu appellierte an die Ärzte, den Patienten als Priorität zu betrachten. In diesem Jahr seien keine Mittel für eine Erhöhung der Gehälter vorhanden, allerdings zähle die Regierung das Problem zu ihren Schwerpunkten für das kommende Jahr, so der Minister.




    Sekräter des Sicherheitsrates Russlands und CIA-Chef in Bukarest



    Rumäniens Staatschef Traian Băsescu hat am Montag in Bukarest den Sekräter des Sicherheitsrates Russlands, General Nikolaj Platonowitsch Patruschew, empfangen. Nach dem Treffen gab Präsident Băsescu bekannt, dass beide Staaten ein Memorandum unterzeichnet haben, das die enge Kooperation in Sicherheitsfragen regelt.



    Staatschef Traian Băsescu dazu: “Dieses Memorandum wird gewiss den Weg für eine wirksame Kooperation zwischen den Sicherheits- und Polizeistrukturen Rumäniens und Russlands öffnen. Wir haben uns bereits über eine langfristige Zusammenarbeit in mehreren Bereichen geeinigt. Es handelt sich erstens um die Terrorismusbekämpfung; daran haben beide Staaten Interesse, insbesondere weil sich die ISAF-Mission in Afghanistan ihrem Ende nähert. Im Zuge einer engen Zusammenarbeit mit Russland in Sicherheitsfragen können wir gemeinsam gegen jeden Terroranschlag mit Herkunft Afghanistan oder Pakistan vorgehen. Ein weiteres Ziel dieses Memorandums ist der Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität, Menschen- und Drogenhandel.”



    Präsident Traian Băsescu bat zudem den russischen Sekräter des Sicherheitsrates, dem Präsidenten Wladimir Putin eine Botschaft zu überbringen: Solange sich zwei Staaten auf eine enge Zusammenarbeit im Kamf gegen gemeinsame Risiken einigen können, sei es ebenfalls nicht augeschlossen, dass sie zudem unterschiedliche Standpunkte, die sie in Bezug auf weitere Themen vertreten, diskutieren.



    CIA-Direktor John O. Brennan hat am Dienstag ebenfalls einen Bukarestbesuch unternommen. Er ist mit den Direktoren der rumänischen Nachrichtendienste, dem Premierminister Victor Ponta sowie mit dem Staatschef Traian Băsescu zusammengekommen. Der rumänische Staatspräsident erklärte, Rumänien habe als politisches Hauptziel die Konsolidierung der Beziehungen zu den USA. Traian Băsescu dazu: “Die Verstärkung der Beziehungen zu den USA ist unser politisches Hauptziel, auch wenn manchmal unsere Meinungen nicht übereinstimmen. Als Beispiel würde ich Kosovo nennen. Das stellt aber unsere Absicht nicht in Frage, die Beziehung zu den USA zu entwickeln. Ich würde hier die strategische Partnerschaft für das 21. Jh. erwähnen, die zu einem Anstieg der amerikanischen Investitionen in Rumänien geführt hat.”




    Erneut Spannungen zwischen Moldaurepublik und der abtrünnigen Provinz Transnistrien



    Das Parlament in Chişinău hat am Donnerstag nach langen Debatten hinter geschlossenen Türen keine Lösung zur transnistrischen Lage gefunden. In letzter Zeit hat sich die Situation in Transnistrien immer mehr verschlechtert, besonders nach dem 10. Juni, als der Präsident der abtrünnigen Provinz, Jewgeni Schewtschuk, das neue Grenzgesetz unterzeichnet hat. Das Gesetz schreibt Transnistrien auch das Dorf Warniza, auf dem rechten Dnjesterufer, zu, das unter der Gebietsherrschaft der Republik Moldau steht. 80% der Dorfbewohner sind rumänischstämmige Moldauer. Chişinău hat diesen Beschluss kritisiert, während die Experten warnten, dass die jungsten Aktionen zu einem neuen bewaffneten Konflikt führen könnten.



    Das rumänische Au‎ßenministerium verlautbarte, die Billigung des sogenannten Grenzgesetzes in Transnistrien sei eine provozierende Handlung, die von der internationalen Gemeinschaft kritisert werden müsse.



    Der Name Transnistrien steht für die sogenannte Moldawische Dnjesterrepublik, eine separatistische Region, die legal zur Republik Moldau gehört. Auf internationaler Ebene wird sie als autonome Region betrachtet, die 1990 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt hat, indem sie sich auf die Gefahr der Vereinigung der Moldaurepublik mit Rumänien berief. Das führte 1992 zu einer bewaffneten Auseinandersetzung Krieg, in dem auch die dort stationierte russische Armee involviert wurde.

  • Die rumänische Zivilgesellschaft zeichnet ihre Eliten aus

    Die rumänische Zivilgesellschaft zeichnet ihre Eliten aus

    Die besten Projekte wurden im Rahmen der 17 Sektionen ausgezeichnet. Es wurde zudem ein Gro‎ßer Preis verliehen. Die ausgezeichneten Projekte haben kranke Kinder, junge Künstler, alleinlebende alte Menschen unterstützt. Zudem gab es auch Projekte für verlassene Parks oder gefährdete Ökosysteme.



    Der 1. Preis der Sektion Erziehung, Bildung, Forschung“ ging an den Verband Little People“ für das Projekt Meine Schule im Krankenhaus“. Der Verband Little People“ hat eigentlich 5 Preise gewonnen, nicht nur für Meine Schule im Krankenhaus“, sondern auch für die Projekte Paralympische Meister“, Die Zeitschrift Temerarii“ und Ich habe keine Angst!“. Im Rahmen des Projekts Meine Schule im Krankenhaus“, das den Gro‎ßen Preis gewonnen hat, wurden für Kinder, die in Onkologie-Abteilungen hospitalisiert sind, Lehrkurse in Krankenhäusern organisiert. Oana Rusu, Pressesprecher des Verbandes Little People“ war bei der Preisverleihung anwesend:



    Wir werden diesen Preis mit allen Kindern, denen die Schule wichtig ist, teilen. Wir danken, dass sie uns helfen, wenn wir jedem Kind den Weg zur Schule zeigen und ihm beibringen, dass es trotz aller Schwierigkeiten Schule und Bildung braucht. Es ist unglaublich, was im Krankenhaus passiert. Die Kinder können dann weiter zusammen mit ihren Kollegen die Schule besuchen und sich aus der Gesellschaft nicht mehr ausgegrenzt fühlen.“



    In der Sektion Kunst und Kultur“ gewann das Projekt Junge Talente“ der Stiftung Prinzessin Margarita von Rumänien“ den 1. Preis. Seit mehreren Jahren bekommen junge Musiker und bildende Künstler, die über keine finanzielle Ressourcen verfügen, Stipendien für die Fortsetzung ihrer künstlerischen Bildung. Mugurel Mărgărit-Enescu, Exekutivdirektor der Stiftung Prinzessin Margarita von Rumänien“ erläutert:



    Es ist ein sehr schönes Projekt, das uns sehr zu Herzen liegt. Es bietet begabten jungen Leuten, die aus benachteiligten Familien stammen, eine Chance an. Ohne diese Unterstützung — Stipendien, Mentoring und Förderung — würden sie aufgeben und ganz Rumänien würde verlieren. Man würde das Schöne, das sie schöpfen nicht mehr erleben können. Es ist ein in der Tradition des Königshauses eingeleitetes Projekt die Kultur zu unterstützen.“



    In manchen Bukarester Plattenbau-Vierteln fehlen die Grünflächen und Spielplätze für Kinder. Die Bürger des Viertels Drumul Taberei haben aber einen Verband gegründet um zwischen den Plattenbauten einen Park einzurichten. Ihre Bemühungen wurden mit dem 1. Preis der Sektion Bürgerliches Verhalten und öffentliche Beteiligung“ belohnt. Delia Mihalache, Mitglied der Bürgerinititative-Gruppe Callatis-Drumul Taberei, hat den Preis für die Einrichtung des Parks Istru empfangen:



    Wir widmen diesen Preis denen, die einen anderen Park verteidigen, den Gezi-Park in Istanbul. Sie verteidigen auch das Recht, im eigenen Land ehrenhaft leben zu können und das Recht, gefragt zu werden, wenn Ma‎ßnahmen, die dich betreffen, umgesetzt werden. Wir hoffen, dass dieser Preis auch uns die Türen der öffentlichen Sitzungen des Bukarester Rathauses öffnen wird. Uns und anderen interessierten Bürgern.“



    In der Sektion Gesundheit“ gewannen zwei Kandidaten den 1. Preis: Die Stiftung Heilige Irene“ für das Projekt Milderung der von Krebs herbeigeführten Leiden“ und der Verband M.A.M.E für das Projekt Die Kindheit muss nicht im Krankenhaus verbracht werden“. Die Stiftung Heilige Irene“ entwickelt palliative Behandlungen für Krebskranke. Ema Mădălina Popescu, Vorsitzende der Stiftung:



    Ich danke Ihnen im Namen der Krebskranken, die diskret mit dem Trauma ihrer Leiden, der Verlassenheit, der Gleichgültigkeit und des Unbehagens, die sie den anderen verursachen, leben. Unser Team schafft es immer schwerer, dem totalen Desinteresse der Regierung entgegenzuwirken.“



    Maria Culescu, Gründerin des Verbades M.A.M.E., wei‎ß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, sein Leben im Krankenhaus zu verbringen. Deshalb organisiert sie periodisch in Rahmen des Projekts Milderung der von Krebs herbeigeführten Leiden“ Kunst-Workschops, Events und Aufführungen, um den Stress der Behandlung zu vermindern. Maria Culescu:



    Ich hatte Glück, Kollegen zu haben, die mich unterstützen und lieben. Ich bin eine ehemalige Krebskranke, die sich für Krebskranke einsetzt. Ich bedanke mich bei unserem Team und unseren Partnern.“



    Der erste Preis der Sektion Umweltschutz“ ging an den Verband Rettet die Donau und das Delta“ für das Projekt Auf Jäger-Jagd im Biosphärenreservat Donaudelta“. Der Verband hat sich gegen die Legalisierung der Jagd im Donauldeta eingesetzt. Liviu Mihaiu, der Vorsitzende des Verbandes, nahm den Preis entgegen:



    Mein Plädoyer richtet sich nicht an das Team, mit dem ich so viel in der Kampagne zu tun hatte. Es richtet sich an die Zivilgesellschaft, die hier im Saal präsent ist. In diesem Land haben wir für weitere fünfzig Jahre Arbeit, um gut zu machen, was gut zu machen ist.“



    Die Gala der Zivilgesellschaft fand dieses Jahr unter dem Motto Auch das Gute kann sensationell sein“ statt. Eine Rekordzahl von Projekten kandidierten für die Preise. Das zeigt die Kraft dieses Sektors, der trotz der mangelnden Finanzierung viele banachteiligte Kategorien der Bevölkerung unterstützt.

  • Lage inTransnistrien verschärft sich

    Lage inTransnistrien verschärft sich

    Das Parlament in Chişinău hat am Donnerstag nach langen Debatten hinter geschlossenen Türen keine Lösung zur transnistrischen Lage gefunden. In letzter Zeit hat sich die Situation in Transnistrien immer mehr verschlechtert, besonders nach dem 10. Juni, als der Präsident der abtrünnigen Provinz, Jewgeni Schewtschuk, das neue Grenzgesetz unterzeichnet hat. Das Gesetz schreibt Transnistrien auch das Dorf Warniza, auf dem rechten Dnjesterufer, zu, das unter der Gebietsherrschaft der Republik Moldau steht. 80% der Dorfbewohner sind rumänischstämmige Moldauer. Chişinău hat diesen Beschluss kritisiert, während die Experten warnten, dass die jungsten Aktionen zu einem neuen bewaffneten Konflikt führen könnten.



    Der Name Transnistrien steht für die sogenannte Moldawische Dnjesterrepublik, eine separatistische Region, die legal zur Republik Moldau gehört. Auf internationaler Ebene wird sie als autonome Region betrachtet, die 1990 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt hat, indem sie sich auf die Gefahr der Vereinigung der Moldaurepublik mit Rumänien berief. Das führte 1992 zu einer bewaffneten Auseinandersetzung Krieg, in dem auch die russische Armee involviert wurde.



    Die Mehrheitsbevölkerung Transnistriens besteht aus Ukrainern und Russen, während die Rumänischstämmigen 40% der Bevölkerung darstellen. Die separatistischen Behörden kontrollieren das moldauische Territorium östlich des Dnjesters, sechs Gemeinden und die Stadt Tighina, auf dem westlichen Dnjesterufer. Chişinău kritisierte die Billigung des Grenzgesetzes. Vitalie Marinuța, moldauischer Verteidigungsminister, erklärte, die Armee sei bereit, auf einen Angriff der separatistischen Kräfte zu reagieren. Staatschef Nicolae Timofti meinte, diese Provokation finde aufgrund der Annäherung der Republik Moldau an die UE statt. Die Russische Föderation wünsche deshalb die Destabilisierung der Lage in Transnistrien.



    Der stellvertretende russische Au‎ßenminister Grigorij Karassin sagte in einem Interview, sein Land könne die militärischen Truppen und Munitionslager aus Transnistrien nicht zurückziehen, weil Chişinău die politische Regelung des Konfliktes verhindern wolle. Besagtes Grenzgesetz soll nächste Woche in Kraft treten. Es wurde schon von der OSZE, den USA und Rumänien kritisiert. Das rumänische Au‎ßenministerium schätzt, es sei eine provozierende Handlung, die von der internationalen Gemeinschaft kritisiert werden müsse, und richtete in diesem Sinne eine klare Botschaft an die irische EU-Ratspräsidentschaft.

  • Gelingt Tennisprofi Simona Halep endgültiger Durchbruch?

    Gelingt Tennisprofi Simona Halep endgültiger Durchbruch?

    Ganz zum Schluss musste Simona Halep noch einmal zittern. Ihre Endspiel-Gegnerin beim Sandturnier in Nürnberg, die Deutsche Andrea Petković, hatte insgesamt drei Break-Bälle zum 4:5 aus ihrer Sicht. Die Rumänin wehrte aber alle drei souverän ab und verwandelte ihren ersten Matchball nach 1 Stunde und 24 Minuten zum 6:3,6:3 – Endstand. Halep bekreuzigte sich und freute sich anschlie‎ßend ausgelassen über ihren ersten Turniersieg.



    Sie war als siebte der Setzliste in das mit insgesamt 235.000 US-Dollar dotierte Turnier in Nürnberg gestartet. Zum Auftakt schlug sie die Qualifikantin Grace Min aus den USA mit 6:0 und 7:5. Es folgte eine noch überzeugendere Leistung beim 6:2 und 6:1 über die Spanierin Estrella Cabeza Candela. Im Viertelfinale schaltete Halep dann Galina Woskoboewa aus Kasachstan mit 6:4 und 6:1 aus. Ihr schwerstes Spiel hatte die Rumänin im Halbfinale gegen die Tschechin Lucie Šafářová. Mit 6:3 ging der erste Satz an Halep, allerdings verlor sie den zweiten Durchgang mit 0:6 und stand mit dem Rücken zur Wand. Dann kämpfte sie sich zurück in die Partie und stand nach einem hart erarbeiteten 6:4 im vierten WTA-Endspiel ihrer Karriere. Die in Constanţa geborene Sportlerin profitierte im Finale auch von der Müdigkeit von Petković, die im Halbfinale die Hauptfavoritin aus Serbien, Jelena Janković, besiegt hatte.



    Bei ihren ersten drei Endspielen auf der Profitour hatte Halep noch Nerven gezeigt. Zwei Mal unterlag sie im letzten Spiel des Turniers im marokkanischen Fes, 2010 der Tschechin Iveta Benešová und 2011 Alberta Brianti aus Italien. Schlie‎ßlich verlor sie das Finale der Brussels Open 2012, gegen die Weltranglistenvierte Agnieszka Radwańska aus Polen. Mit dem Turniersieg in Nürnberg klettert die 21-Jährige bis auf Platz 45. der Weltrangliste. Ihre beste Platzierung hatte die derzeit formstärkste Rumänin vor gut einem Jahr mit dem Rang 37. erreicht.



    Bislang haben nur acht rumänische Spielerinnen ein WTA-Turnier gewinnen können, Simona Halep eingeschlossen. Die weiteren sieben sind: Virginia Ruzici, Irina Spârlea, Ruxandra Dragomir, sowie die noch aktiven Alexandra Dulgheru, Sorana Cîrstea, Irina Begu und Monica Niculescu. Halep begann ihre Karriere mit dem Gewinn der French Open für Junioren 2008. Und 2013 scheint ihr endgültig der Durchbruch gelungen zu sein. Im Mai hatte sie bereits ihren grö‎ßten Erfolg auf Sand gefeiert. Beim Masters-Turnier in Rom rückte Halep bis ins Halbfinale vor, nach teilweise begeisternden Siegen über Swetlana Kusnezowa, Agnieszka Radwańska und Jelena Janković.



    Dazu scheint der Turniersieg in Nürnberg die Sportlerin erst recht beflügelt zu haben. Obwohl das Gras nicht zu ihren Lieblingsbelagen zählt, steht Halep beim Rasenturnier im niederländischen s´Hertogenbosch bereits im Viertelfinale. Auf dem Weg dorthin schaltete sie unter anderem die Hauptfavoritin und Weltranglistenelfte Roberta Vinci aus Italien mit einem trockenen 6:0 und 6:1 aus. In der Runde der letzten Acht trifft sie am Donnerstagnachmittag auf Lucky-Loser Lesia Tsurenko aus der Ukraine.

  • Flüchtlinge in Rumänien

    Flüchtlinge in Rumänien

    Die Migration hat Ende 2012 einen Rekord der letzten 18 Jahre erreicht. Man spricht von über 45,2 Millionen Flüchtlingen, Asylbewerber oder Menschen, die genötigt wurden, ihr Heimatland zu verlassen — so der Jahresbericht der UN-Behörde, der anlässlich des Welttages der Flüchlinge bekanntgegeben wurde.



    Derzeit gibt es die höchste Flüchtlingszahl seit 1994. Die Krise in Syrien ist ein neuer Faktor der Migration auf Weltebene. Ende 2012 lebten in Rumänien 1.262 Flüchtlinge. Das Land belegt den fünften Platz unter den sieben mitteleuropäischen Ländern, die eine regionale Vertretung mit dem Sitz in Budapest gründet haben. Polen hatte Ende 2012 die grö‎ßte Zahl von Flüchtlingen aufgenommen, während Slowenien die kleinste Zahl beherbergte. Laut dem UN-Bericht bleibt der Krieg die Hauptursache dieses Phänomens. 55% der Gesamtzahl der Flüchtlinge kommen aus fünf Ländern, die aufgrund des Kriegs zu leiden haben: Afghanistan, Somalia, Irak, Syrien und Sudan.



    Der Bürgerkrieg in Syrien und die massive Migration der Bevölkerung haben dazu geführt, dass viele Menschen aus diesem Land in Rumänien eine Rettung gesehen haben, in einem Staat, der bereit ist, Flüchtlinge zu beherbergen. Der Fall der 150 syrischen Kinder aus Städten wie Hama, Homs und Aleppo ist bekannt. Sie haben Asylrecht bekommen und können kostenlos in Rumänien an einer arabischen Schule in Bukarest studieren. 2008 wurde in Temeswar ein Nothilfe – Transitzentrum gegründet. Die rumänische Regierung, die UN und die Internationale Organisation für Migration haben damals ein dreiseitiges Abkommen unterzeichnet. Das Transitzentrum kann 200 Personen unterbringen und bietet Schutz besonders den Flüchtlingen aus der arabischen Welt, die sich mit lebensgefährlichen Situationen konfrontieren.



    Während die Rumänen aus finanziellen Gründen nach Westen migrieren warten dutzende Flüchtlinge aus dem Irak, Nepal, Kamerun oder Afghanistan, Asyl in Rumänien zu erhalten. Einige wünschen sogar ein neues Leben in Rumänien zu beginnen.

  • Parlamentsausschuss verabschiedet Verfassungsentwurf

    Parlamentsausschuss verabschiedet Verfassungsentwurf

    Die meisten Verfassungsänderungen mit tiefgreifenden Auswirkungen betreffen die Verhältnisse zwischen den wichtigsten Institutionen des Landes: dem Parlament, dem Präsidialamt und der Regierung. Am Mittwoch verabschiedete der zu diesem Zweck ad-hoc eingerichtete Sonderausschuss des Parlaments den neuen Verfassungsentwurf.



    Die Gewinner seien nicht nur die Bürger Rumäniens, dank der Verstärkung der individuellen Rechte und Freiheiten, sondern auch die Legislative, die laut der neuen Verfassung mehr Macht und Autorität insbesondere im Verhältis zum Präsidialamt genie‎ßen werde. Dies erklärte der Vorsitzende des Parlamentsausschusses zur Verfassungsnovelle, der Liberale Crin Antonescu. Angesichts der Befugnisse des Präsidialamtes will das Parlament in der neuen Verfassung Undeutlichkeiten klarstellen, damit zukünftig jede politische oder institutionelle Krise vermieden wird.



    Die in der Opposition befindlichen Parteien (die Liberal-Demokratische Partei – PDL und die Volkspartei – PP-DD) haben während der Debatten den Saal verlassen. Sie warfen der regierenden Sozialliberalen Union (USL) vor, dass der neue Verfassungsentwurf das Ergebnis der Volksabstimmung von 2009 nicht berücksichtige. Das Referendum hatte damals ergeben, dass die Bürger ein Einkammerparlament mit 300 Mitgliedern befürworten. Kürzlich erinnerte Präsident Traian Băsescu daran und erklärte, ohne die Aufnahme dieser Bestimmung habe die Verfassungsnovellierung keinen Sinn.



    Die Liberal-Demokratische Partei weigere sich, diesen Versto‎ß gegen die Volkssouveranität und den Rechtsstaat“ durch die Missachtung des Ergebnisses der Volksabtimmung zu billigen, so Vertreter der wichtigsten Oppositionspartei. Die Stellungnahme der Liberal-Demokratischen Partei befürwortet auch Staatschef Traian Băsescu. Präsident Băsescu ist allerdings der engste Verbündete der Liberaldemokraten im Kampf gegen die von der Sozialliberalen Union gewünschten Einschränkung der Prärogative des Präsidialamtes.



    Am Dienstag hatte Präsident Băsescu bekanntgegeben, dass er das Verfahren zur Abhaltung einer neuen Volksbefragung über die Einführung des Einkammerparlaments eingeleitet habe. Er handele somit im Interesse des Volkes, so der Staatschef. Vertreter der regierenden Sozialliberalen Union bringen hingegen in dieser Auseinandersetzung die Ergebnisse der Legislativwahlen vom vorigen Jahr vor, als sich ein klarer Sieg der Allianz um den heutigen Ministerpräsidenten Victor Ponta abzeichnete. Das Mitte-Links-Bündnis habe die Beibehaltung des Zweikammerparlaments immer offen befürwortet.



    Der neue Verfassungsentwurf hat gerade die ersten Debatten ausgelöst, im Monat September soll darüber abgestimmt werden. Vorerst soll die Verfassungsvorlage von dem Legislativrat und von dem Verfassungsgericht gebilligt werden, nachher soll sie dem Parlament zur Debatte vorgelegt werden. Äu‎ßerst wichtig ist diesbezüglich die Stellungnahme der Venedig — Kommission, die Rumänien verfassungsrechtlich berät. Crin Antonescu gab bekannt, Vertreter der Kommission sollen Anfang Juli in Bukarest über die neusten Verfassungsänderungen beraten.

  • CIA-Chef unternimmt Bukarestbesuch

    CIA-Chef unternimmt Bukarestbesuch

    Die rumänischen Informationsdienste SIE und SRI werden von den USA sehr geschätzt und gelobt, so der CIA – Direktor John O. Brennan, der am Dienstag einen Bukarest-Besuch unternommn hat. Er ist mit den Direktoren der rumänischen Informationsdienste, dem Premierminister Victor Ponta sowie mit dem Staatschef Traian Băsescu zusammengekommen. Der rumänische Staatspräsident erklärte, unser Land habe als politisches Hauptziel die Konsolidierung der Beziehungen mit den USA. Traian Băsescu dazu:



    Die Verstärkung der Beziehungen zu den USA ist unser politisches Hauptziel, auch wenn unsere Meinungen manchmal nicht übereinstimmen. Als Beispiel würde ich Kosovo nennen. Das stellt aber nicht unsere Absicht in Frage, die Beziehung zu den USA weiter zu entwickeln. Ich würde hier die strategische Partnerschaft für das 21. Jahrhundert erwähnen, die zu einem Anstieg der amerikanischen Investitionen in Rumänien geführt hat.“



    Ein weiteres Thema, das vom rumänischen Staatschef Traian Băsescu und dem CIA-Direktor John O. Brennan angegangen wurde, waren die Sicherheitsprobleme, die der arabische Frühling geschaffen hat, sowie die Lage in Afghanistan und im Nahen Osten. Analysiert wurde auch das Sicherheitsniveau, nachdem die USA Elemente des Raketenabwehrsystems in Rumänien installiert haben. John O. Brennan hat die Kooperation zwischen den Sicherheitsinstitutionen der zwei Staaten, die profesionelle Tätigkeit der rumänischen Sicherheitsdienste sowie den Informationsaustausch und die Analysen im Rahmen der NATO gelobt:



    Im Vergleich zu meinem vergangenen Bukarest-Besuch konnte ich jetzt die Anstrengungen, die Motivation, die Integrität und den Mut der rumänischen Informationsoffiziere bemerken. Sowohl SIE als auch SRI sind bemerkenswerte Institutionen, für die wir nur Lobesworte finden.“



    John O. Brennan bedankte sich für die Beteiligung der rumänischen Informationsgemeinschaft an der Unterstützung der USA in der Bekämpfung des Terrorismus, der Risiken und der Bedrohung der globalen Sicherheit. Der Besuch des CIA-Direktors fand ein Tag nach dem Rumänienbesuch des Sekretärs des Russischen Sicherheitsrates Nikolaj Patruschew statt.

  • Rumänien will mit Russland in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten

    Rumänien will mit Russland in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten

    Rumäniens Staatschef Traian Băsescu hat am Montag in Bukarest den Sekräter des Sicherheitsrates Russlands, General Nikolaj Platonowitsch Patruschew, empfangen. Nach dem Treffen gab Präsident Băsescu bekannt, dass beide Staaten ein Memorandum unterzeichnet haben, das die enge Kooperation in Sicherheitsfragen regelt.



    Staatschef Traian Băsescu dazu: Dieses Memorandum wird gewiss den Weg für eine wirksame Kooperation zwischen den Sicherheits- und Polizeistrukturen Rumäniens und Russlands öffnen. Wir haben uns bereits über eine langfristige Zusammenarbeit in mehreren Bereichen geeinigt. Es handelt sich erstens um die Terrorismusbekämpfung; daran haben beide Staaten Interesse, insbesondere weil sich die ISAF-Mission in Afghanistan ihrem Ende nähert. Im Zuge einer engen Zusammenarbeit mit Russland in Sicherheitsfragen können wir gemeinsam gegen jeden Terroranschlag mit Herkunft Afghanistan oder Pakistan vorgehen. Ein weiteres Ziel dieses Memorandums ist der Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität, Menschen- und Drogenhandel.“



    Präsident Traian Băsescu bat zudem den russischen Sekräter des Sicherheitsrates, dem Präsidenten Wladimir Putin eine Botschaft zu überbringen: Solange sich zwei Staaten auf eine enge Zusammenarbeit im Kamf gegen gemeinsame Risiken einigen können, sei es ebenfalls nicht augeschlossen, dass sie zudem unterschiedliche Standpunkte, die sie in Bezug auf weitere Themen vertreten, diskutieren.



    Als Beispiel wies Staatschef Traian Băsescu auf die Syrien-Lage hin: Dem Thema Syrien haben wir eine ausführliche Analyse gewidmet. Diesbezüglich stellte Rumänien erneut seine Stellungnahme klar: Sowohl Russland als auch der Westen müssen sich davon abhalten, eine der Seiten im Syrien-Krieg mit Waffen zu versorgen, denn somit würde die Zahl der Opfer dramatisch ansteigen. Es handelt sich um einen Bürgerkrieg der ebenfalls mit hohen Risiken für die Sicherheit Jordaniens verbunden ist.“



    Der US-Raketenschutzschild kam zudem zur Sprache beim Treffen zwischen dem rumänischen Staatschef und General Nikolaj Patruschew. Diesbezüglich bekräftigte Präsident Băsescu erneut, dass Rumänien nie grünes Licht für eine offensive Aufrüstung auf dem eigenen Territorium geben würde:



    Die auf rumänischem Territorium aufgestellten Teile des US-Raketenschutzschildes werden nicht gegen Russland gerichtet. Das in Rumänien eingebaute System ist rein defensiv. Es fällt mir schwer, zu verstehen, warum nicht von Rumänien, sondern von den USA Garantien verlangt werden. Das Abkommen stellt eine Garantie dar, im Abkommen wird sehr deutlich festgelegt, dass das US-Raketenabwehrsystem auf rumänischem Territorium rein defensiv ist.“



    Präsident Traian Băsescu und General Patruschew haben zudem die Transnistrien-Frage diskutiert. Dies sei äu‎ßerst wichtig für die Sicherheit Rumäniens und die Regierung in Chişinău soll weiterhin die Kontrolle über das ganze Territorium der Republik Moldau bewahren, erklärte diesbezüglich Staatschef Traian Băsescu. Die Provinz Transnistrien hat 1990 ihre Unabhängigkeit von der Republik Moldau erklärt.

  • Vorsitzender der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung auf Rumänienbesuch

    Vorsitzender der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung auf Rumänienbesuch

    Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ist ein starker und vertrauensvoller Partner Rumäniens. Das Land zeigt,nach extrem Schwierigen Jahren, klare Anzeichen der wirtschaftlichen Wiederankurbelung. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hält zu ihrem Engagement die Bemühungen Rumäniens, zukünftig wieder ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, zu unterstützen. Das hat der Vorsitzende des Finanzinstituts Suma Chakrabarti in Bukarest erklärt. Zusammen mit der Weltbank und der Europäischen Investitionsbank, wickelt die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ein zweijähriges 30-Milliarden schweres Investitionsprogramm ab. Ziel des Programms ist die Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung in Zentral-und Südosteuropa.



    Der Beitrag der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Höhe von 4 Milliarden Euro soll grossteils in Südosteneuropa, inklusive Rumänien, investiert werden. Die Bank hat schon 2012 in diesem Teil Europas 600 Millionen Euro investiert. Insgesamt 6 Milliarden Euro hat das Finanzinstitut bis jetzt Rumänien gewährt. Im Moment betrifft das wichtigste Projekt der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Rumänien die Umstrukturierung der rumänischen Bahngesellschaft CFR. Ministerpräsident Victor Ponta:



    Ich glaube die einzige wahre Umstrukturierungs-und Modernisierungs-Chance der Bahngesellschaft ist eng mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zu arbeiten. Wir müssen den Kredit, den wir bekommen haben und insbesondere die Fachkenntnisse zur Umstrukturierung eines solchen grossen Unternehmens benutzen. Es ist ein Engagement der Regierung, die ich leite, dieses für Rumänien wesetliche Projekt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zu Ende zu bringen.“



    Suma Chakrabarti erklärte, das von ihm geleitete Finanzinstitut werde dieses jahr 500 Millionen Euro in Rumänien investieren und erläuterte:



    Es gibt Gründe für unser Vertrauen. Die Regierung hat sehr gute Massnahmen getroffen um ihr Budget unter Kontrolle zu halten. Ferner hat die Regierung ernsthafte Reformprogramme, die sie einleiten möchte. Als Teil dieses Reformprogramms ist es sehr wichtig, dass Rumäniens mehrere direkte Investitionen anzieht. Wir werden an einer solchen Möglichkeit, Investitionen anzuziehen beitragen. Im Durchschnitt wird es sich um 2,5 Euro für jeden Euro, den wir investieren, handeln.“



    Die Regierung in Bukarest verlässt sich weiterhin auf die Unterstützung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung für die Mitfinanzierung der Projekte, die durch den Kohäsions-und Strukturfond abgewickelt werden. Zudem spiel die Bank eine wichtige Rolle bei der Umstrukturierung und Privatisierung der staatlichen Unternehmen, bei der Unterstützung der lokalen Behörden für die Abwicklung von lokalen Projekten und bei der Stimulierung der Kreditvergabe an Klein-und Mittelunternehmen. Anteilseigner der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sind 64 Länder, die Europäische Union und die Europäische Investitionsbank. Sie unterstützt die Entwicklung von Marktwirtschaften und Demokratie.

  • Verfassungsreform: Debatte soll diese Woche abgeschlossen werden

    Verfassungsreform: Debatte soll diese Woche abgeschlossen werden

    Ich habe den Eindruck, die Sachen bewegen sich in eine korrekte Richtung und in einer absolut europäischen Normalität.“ Das erklärte vor kurzem der Vorsitzende des Ungarnverbandes (UDMR), Hunor Kelemen, in Bezug auf die Debatten über die Verfassungsreform. Kelemen lobte die Schnelligkeit des Sonderausschusses des Parlaments, der die Verfassungsreform vorbereitet, und bezeichnete die Zusammenarbeit mit den Vertretern der regierenden Sozial-Liberalen Union (USL) als offen und rezeptiv. Die oppositionelle Liberaldemokratische Partei (PDL) warnte jedoch vor einer eventuellen Einschaltung der Venedig-Kommission. Die zweite Oppositionspartei, die Partei des Volkes (PP-DD), hat beschlossen, ihre Vertreter aus dem Sonderausschuss zurückzuziehen. Die Debatten seien ihrer Meinung nach eine Maskerade.



    Die Diskussionen um die hei‎ßen Themen führten zu Meinungsäu‎ßerungen auch in der Öffentlichkeit. Der jetzigen Form des Entwurfs zufolge werde der Staatspräsident eine eher dekorative Figur sein. Die Macht werde dem Parlament gehören. Die Amtsperiode des Staatschefs soll von 5 auf 4 Jahre reduziert werden und auf der rumänischen Fahne soll nach 23 Jahren wieder ein Wappen erscheinen. Ein anderer Änderungsvorschlag sieht vor, dass die Medien ihre Aktienbesitzer offen legen müssen.



    Das Mandat von parlamentarischen Überläufern würde nichtig werden, wenn sie die Partei, auf derer Liste sie gewählt wurden, verlassen. Zudem wird die historische Rolle des Königshauses, der nationalen Minderheiten, der Rumänisch-Orthodoxen Kirche und der anderen Religionen in der Gründung und der Modernisierung des rumänischen Staates anerkannt. Vom Einkammer-Parlament, das das jetzige Zwei-Kammer-Parlament ersetzen sollte, ist hingegen keine im Asschuss. Für einen solchen Vorschlag stimmten die Rumänen in einem Referendum in 2009.



    Letzte Woche hat Staatschef Traian Băsescu das Thema wieder angesprochen. Er hat ein neues Referendums-Verfahren mit diesem Thema eingeleitet. Nachdem die Rechtsausschüsse des Parlaments einen Bericht über den Antrag des Staatschefs erstellen, soll dieser am Dienstag oder Mittwoch im Plenum besprochen werden.


    Nach der Kenntnisnahme des Parlament, das nur eine beratende Funktion hat, stehen dem Staatschef 30 Tage zur Verfügung, um die Regierung über das Referendums-Datum zu informieren.



    Wenn der Herr Präsident ein Referendum organisieren möchte, wird es das wohl tun. Solange der Staatspräsident nicht mehr direkt und verfassungswidrig in die Tätigkeit der Regierung eingreift, wird es in Rumänien keine politische Krise mehr geben“, versicherte Ministerpräsident Victor Ponta in einem Versuch, jedwelche Befürchtung zu beseitigen, das Land könnte erneut in eine Krise wie vergangenes Jahr schlittern. Die USL hatte im Sommer 2012 versucht, den Staatschef mittels eines Referendums vorzeitig aus seinem Amt zu entlassen.

  • Theaterfestspiele in Hermannstadt (FITS)

    Theaterfestspiele in Hermannstadt (FITS)

    Der letzte Vorhang ist beim 20. Internationalen Theaterfestival im siebenbürgischen Sibiu (z. dt. Hermannstadt) gefallen. Die Hermannstädter Festspiele stellen die bedeutendste internationale Fachveranstaltung dar, die Rumänien organisiert. Nach dem Internationalen Theaterfestival im britischen Edinburgh und jenem im französischen Avignon gilt das Internationale Festival im siebenbürgischen Hermannstadt als das drittgrö‎ßte Theaterfestival europaweit. Im Laufe der Zeit hat die Veranstaltung immer mehr an Beliebtheit gewonnen und gilt derzeit auch als eine der wichtigsten weltweit.



    Berühmte Theaterensembles, rumänische und ausländische Regisseure, Theaterkritiker und das begeisterte Hermannstädter Publikum sind dieses Jahr in der Europäischen Kulturhauptstadt 2007 unter dem Zeichen des Dialogs zusamengekommen, um die 20. Jubiläumsauflage zu feiern. Am Sonntag, den letzten Tag der Festspiele, haben rund 20.000 Menschen auf dem zentralen Platz der siebenbürgen Stadt der Aufführung Pedalând spre cer/Radfahrend gen Himmel“ beigewohnt. Die Inszenierung verknüpft mit Eleganz und Stil Kinobilder, Lieder und Tanzaufführungen. Mehrere belgische Schauspieler haben in einer beeindruckenden Aufführung auf Dreirädern mit Hilfe eines Krans 10 Meter über der Erde geschwebt und brachten somit das begeisterte Publikum zur höchsten Stimmung.



    Zehn Tage lang wurde das mittelrumänische Hermannstadt zu einer riesengro‎ßen Bühne, auf der rund 350 Aufführungen inszeniert wurden, die Hälfte davon feierten somit ihre Weltpremiere. Über 2.500 Künster und spezielle Gäste aus siebzig Ländern haben dieses Jahr mit ihren Autritten beim Internationalen Theaterfestival in Hermannstadt bewiesen, dass man mit Kultur die heutige wirtschaftliche und soziale Krise überwinden kann. Dutzende alternative Räume wie der zentrale Platz der Stadt (Gro‎ßer Ring), Kirchen, historische Einrichtungen, Bars waren neben den traditionellen Theatersälen auch dieses Jahr Gastgeber zahlreicher Tanz-, Theater-, Musik- oder Zirkusaufführungen. Auf dem Programm der diesjährigen Festpiele standen zudem zahlreiche Buchpremieren.



    Festival-Intendant Constantin Chiriac sagte dazu: Das diesjährige Theaterfestival hat bewiesen, dass Hermannstadt unter dem Zeichen des Dialogs steht. Hermannstadt ist eine Stadt, die dieses Jahr ihre Schönheit, ihren Stolz und ihre Fähigkeit, solche Veranstaltungen zu organisieren, erneut vor der ganzen Welt unter Beweis gestellt hat. Hermannstadt ist zeitgleich eine Stadt, die solche gro‎ßartige Projekte voranbringen kann. Danke an alle Zuschauer, die im Laufe der Zeit über sich selbst hinaugewachsen sind. Ich danke allen, die dieses Festival unterstützt und verstanden haben, dass die Investition in Kultur eine wichtige Antriebskraft unserer heutigen Gesellschaft darstellt. Die Kultur hat zudem die Fähigkeit, neben Geistigkeit auch einen wirtschaftlichen Gewinn zu bringen. Ich kann unserem Publikum versprechen, dass jedes Theaterfestival, das wir weiterhin organisieren werden, besser als das vorherige sein wird.“



    Gro‎ße Namen der internationalen Theaterszene waren bei den Hermanstädter Festpielen zu Gast. Sechs von ihnen haben die Veranstalter dieses Jahr auch einen Stern auf der jüngst eingeweihten Stars-Allee der Stadt verliehen: den Theaterregisseuren Eugenio Barba, Ariane Mnouchkine, Declan Donnellan und Silviu Purcărete, dem Theaterkritiker George Banu. Die Auszeichnung wurde au‎ßerdem der Legende des japanischen Theaters, dem Kabuki-Schauspieler Nakamura Kanzaburo XVII., post mortem verliehen.

  • Die Woche 10.06. – 14.06.2013 im Überblick

    Die Woche 10.06. – 14.06.2013 im Überblick

    Deutsch-rumänischer Dialog in Berlin



    Ministerpräsident Victor Ponta ist am Montag von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Staatsbesuch in Berlin empfangen worden. Die bilateralen Beziehungen, europäische und regionale Themen sowie die innenpolitische Situation Rumäniens kamen im Gespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin zur Sprache. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, dass Deutschland weiterhin ein Partner Rumäniens sein wird. Dabei fordert Deutschland die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit und die Fortsetzung der Korruptionsbekämpfung.



    Ministerpräsident Ponta plädierte in Berlin für eine neue strategische Partnerschaft mit Deutschland und für die Vorstellung Rumäniens als attraktives Investitionsland vor den deutschen Geschäftsleuten. Ein starkes Rumänien kann ein verlässlicher Partner an der Ostgrenze der Europäischen Union sein. Es wurden Gespräche zur Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit geführt. Rumänien verpflichtet sich, den Rechtsrahmen für Investoren und Geschäftsleute zu verbessern. Für Rumänien gibt es nur einen Weg: den Europäischen Weg. Rumänien wird sich mit Deutschland hinsichtlich des europäischen Weges der Moldaurepublik, der Ukraine und der Länder des Westbalkans koordinieren und einen gemeinsamen Weg finden.




    Schengen-Beitritt weiterhin Priorität der rumänischen Au‎ßenpolitik



    Rumänien erwartet Ende des Jahres einen postiven Beschluss hinsichtlich seines Schengen-Beitrittes. Dies erklärte Au‎ßenminister Titus Corlăţean nach seinem Frankreichbesuch. In einem Interview mit Radio France International sagte Corlăţean, dass er mit seinem Amtskollegen Laurent Fabius eine Diskussion über die Anstrengungen Rumäniens zur Grenzsicherung auf hohen Standards geführt hat. Der politische Dialog Rumäniens mit den EU-Staaten, die den Beitritt Rumäniens in Frage gestellt haben, weist eine gute Richtung auf, sagte Corlăţean noch. Ursprünglich für den Frühling 2011 vorgesehen, wurde der Beitritt Rumäniens zum Freizügigkeitsraum von einigen Gemeinschaftsländern blockiert. Dieser forderten tiegfründige Reformen der Justiz und eine effiziente Korruptionsbekämpfung. Bukarest vertritt den Standpunkt, es habe alle technischen Beitrittskriterien erfüllt. Dies wurde auch von der Europäischen Kommission mehrmals bestätigt.




    Verfassungsreform: umstrittene Änderungen des Grundgesetzes



    In Rumänien arbeitet die regierende Mitte-Rechts-Allianz USL eifrig an dem Novellierungsentwurf der Verfassung, der für heftige Debatten in der Öffentlichkeit sorgt. Der Parlamentsausschuss, der sich mit der Abänderung des Grundgesetzes befasst, hat bereits eine unendliche Reihe von Änderungsvorschlägen gebilligt, einschlie‎ßlich was Themen anbelangt, die als empfindlich gelten. Die Eingrenzung des Präsidentenmandats, sowohl zeitlich, als auch was seine Befugnisse angeht, die strenge Bestrafung des politischen Umzugs der Parlamentarier von einer Partei in die andere, was bei den rumänischen Politikern bereits zum Phänomen geworden ist, die Herabsetzung der Mindestbeteiligungsquote bei einem Referendum, die Gewährleistung der Verwendung von Symbolen der nationalen Minderheiten und die Anerkennung der Rolle des Königshauses und der mehrheitlichen Orthodoxen Kirche in der Geschichte Rumäniens sind nur einige Neuheiten.



    Ebenfalls vergangene Woche hat der rumänische Staatschef Traian Băsescu bekanntgegeben, das Verfahren für ein neues Referendum hinsichtlich der Einführung des Einkammerparlaments und der Verminderung der Anzahl der Abgeordneten auf 300 einleiten zu wollen. Eine Volksbefragung zu diesem Thema wurde 2009 auf Initiative des Staatspräsidenten organisiert. Die Wahlberechtigten hatten überwiegend mit Ja auf die diesbezüglichen Fragen geantwortet. Traian Băsescu meint, die von der sozialliberalen Mehrheit im Parlament vertretene Auffassung sei unakzeptabel. Diese will das Novellierungsprojekt umsetzen, ohne die Meinung des Volkes, die 2009 ausgedrückt wurde, zu berücksichtigen. Die Ignorierung des Referendums sei ein Versto‎ß gegen den Rechtsstaat, erklärte Băsescu.




    Infrastruktur: Donaubrücke Calafat-Widin eingeweiht



    60 Jahre seit dem Bau der ersten Donaubrücke zwischen Rumänien und Bulgarien wurde die zweite Brücke eingeweiht. Die Brücke hat eine Länge von 2 km und eine Breite von circa 1.300 m, vier Fahrspuren, eine Eisenbahnlinie, zwei Fu‎ßgängergehsteige und eine Radbahn. Calafat – Widin ist die längste Donaubrücke. Die Überquerung der Donau ist dank der neuen Brücke rapide und billig im Vergleich zu der Fahrt mit der Fähre. Die Bedeutung der Brücke ist wesentlich, weil sie den Südwesten Rumäniens mit dem Nordwesten Bulgariens verbindet. Sie ist Teil des paneuropäischen Verkehrskorridors, der die deutsche Stadt Dresden mit der türkischen Metropole Istanbul verbindet. Die Brücke erleichtert den Auto-und Eisenbahntransport auf dem südlichen Flügel des paneuropäischen Verkehrskorridors IV, sowie die rapide und moderne Interkonnektierung der Transportachsen in Südosteuropa zu den gro‎ßen europäischen Transportkorridoren.



    Ein rumänisch-bulgarisches Unternehmen wird die Überquerungsgebühren einsammeln. Bukarest und Sofia wünschen eine dritte Brücke zu bauen und zwar zwischen Călăraşi und Silistra. Traian Băsescu und Rossen Plewneliew, Rumäniens und Bulgariens Präsidenten, haben das Thema in Bratislava beim Treffen der Staatschefs der Mitteleuropäischen Staaten angegangen. Die zwei Länder werden verschiedene Finanzierungsmglichkeiten suchen. Das zweite Jahresforum der Donaustrategie wird in diesem Jahr in Bukarest am 28. und 29. Oktober stattfinden.




    Hochwasser fordert zwei Todesopfer



    In Rumänien sind infolge der Überschwemmungen und der Erdrutsche, die letze Woche von den starken Regenfällen verursacht wurden, zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Bilanz der Überschwemmungen der letzen Tage lautet dutzende Ortschaften, die von dem Hochwasser betroffen wurden sowie beträchtliche Sachschäden. Die Regierung hat beschlossen, 200 Familien Hilfe zu gewährleisten, die sich infolge der Überschwemmungen in einer sehr ernsten Situation befinden.



    Audiobeitrag hören:



  • Forschung: Stärkster Laser der Welt soll in Rumänien gebaut werden

    Forschung: Stärkster Laser der Welt soll in Rumänien gebaut werden

    Jede Ähnlichkeit mit Science-Fiction-Erzählungen oder Figuren ist rein zufällig! Tatsächlich wird in Rumänien der stärkste Laser der Welt gebaut: die Extrem Light Infrastructure, kurz ELI. Das im Rahmen einer internationalen Kooperation konzipierte Superprojekt in Măgurele, im Süden Rumäniens, verwandelt Rumänien in eine wissenschaftliche Attraktion für Experten aus aller Welt.



    Nach Abschluss der Arbeiten soll der Laser zu Forschungszwecken, aber auch für praktische Lösungen eingesetzt werden. Etwa im Bereich Sicherheit und Terrorismus-Abwehr. Mit Hilfe des Laserstrahls sollen aus gro‎ßer Entfernung nukleares Material identifiziert und geschlossene Warencontainer inspiziert werden können. Ferner könnte die Entsorgung radioaktiver Abfälle verbessert werden. Nicht zuletzt geht man von neuen Methoden der Medizin aus, die mit dem Laser einhergehen könnten.



    Die Komplexität der Bauarbeiten am ELI-Laserprojekt ist beispiellos. Das, weil die beiden Ausrüstungskomponenten (das Lasersystem und der Gammastrahlen-Erzeuger) viel leistungsstärker sind als die aktuell bekannte Technologie. Der Laser in Măgurele wird eine Gesamtleistung von 10 Petawatt erreichen, das sind 10 Billiarden Watt. Das würde der Leistung von 100.000 Milliarden 100-Watt-Glühbirnen entsprechen.



    Müsste der Laser-Strahl eine Sekunde lang eine derartige Leistung erreichen, würde für seine Versorgung die gesamte elektrische Energie notwendig sein, die in zwei Wochen weltweit erzeugt wird. Die 10 Petawatt entsprechen auch der tausendfachen Leistung aller Kraftwerke der Welt. Weil der Laserstrahl aber eine extrem kurze Betriebszeit hat, ist der entsprechende Energiekonsum angemessen. Die Aussendung der Laserpulse dauert einige Dutzend Femtosekunden, das sind Millionstel von Milliardstel Sekunden.



    Experten sind der Ansicht, dass, wenn eine derartige Kraft auf eine sehr kleine Fläche ausgeübt wird, es zumindest die theoretische Möglichkeit der Massenbewegung gibt. Mit anderen Worten, die Teleportation, wie sie uns aus der Science-Fiction-Serie Star Trek bekannt ist, wäre theoretisch möglich.



    Nach der Ausschreibung stand fest: Der Komplex in Măgurele wird von einem Konsortium gebaut, der von dem österreichischen Konzern Strabag geleitet wird. Das Laser-System wird auf ultrasensiblen Erdbebendämpfern gebaut, da die kleinsten Schwingungen eine Katastrophe verursachen könnten. Die Gamma-Strahlen sollen in einem Gebäude erzeugt werden, das über 12 unterirdische Gescho‎ße verfügt, während das Lasersystem in einem Gebäude mit 8 Gescho‎ßen unter der Erde ensteht.



    Das ELI-Projekt genie‎ßt eine sehr hohe Bedeutung. Zum einen für Europa, das damit den ersten Platz in der Erforschung von Photon-Strahlen mit extremen Eigenschaften einnimt. Zum anderen wird Rumänien zum Bezugspunkt der Weltforschungskarte. Und das ist auch die Fortsetzung einer alten Tradition, denn Anfang der 1960er Jahre war Rumänien das erst vierte Land der Welt, das einen Laser gebaut hatte.