Tag: Serbien

  • Überschwemmungen in Europa

    Überschwemmungen in Europa

    Der Westbalkan konfrontiert sich mit den heftigsten Naturkatastrophen der letzten 120 Jahre. Die betroffensten Länder sind Serbien, Bosnien-Herzegovina und Kroatien. Es war eine Woche, in der es viel, heftig und ausdauernd wie für 3 Monate geregnet hat. Überschmemmungen und Erdrutsch haben zig Menschenopfer gefordert und Sachschaden verursacht. Zigtausende von Menschen sind evakuiert worden und über 120 Tausend Wirtschaften sind ohne elektrische Energie geblieben. Die serbischen Behörden bereiten sich für Hochwasser auf einem der bedeutendsten Flüsse und zwar dem Sava Fluss, der die Hauptstadt durchquert, vor. Man befürchtet, dass weitere Ortschaften und ein Werk in Obrenovac, in der Nähe von Belgrad, das 50% des nationalen Elektrizitätskonsums deckt, durch Hochwasser gefährdet sind. Obrenovac liegt 90% unter Wasser, die Mehrheit der 20 Tausend Einwohner wurde schon evakuiert.




    In Bosnien list der Nordosten des Landes, wo die Überschwemmungen und Erdrutsche Häuser, Stra‎ßen und Eisenbahnlinien zerstört haben, am betroffensten. Zigtausende von Personen sind evakuiert worden, doch fast eine Millionen, circa ein Viertel der Landesbevölkerung, befindet sich in den betroffenen Regionen.




    Eine andere Gefahr stellen die nicht explodierten Kampfmittel aus dem Krieg 1992-1995 dar. Man schätzt ihre Zahl auf 120 Tausend. Rettungsteams und Hubschrauber aus der EU, den USA und Russland nahmen an den Rettungsaktionen teil. Obwohl mehrere europäische Länder Hilfe in die überfluteten Bosnien und Serbien geschickt haben, appellierten die Behörden der zwei Staaten erneut an die internationale Gemeinschaft. Die Regierung in Bukarest gab bekannt, Rumänien werde Wasser, Nahrungsmittel, Decken und eine Wasserpumpe schicken.




    Zur Zeit ist die Lage in Rumänien unter Kontrolle, doch die Situation kann in jedem Moment kritisch werden, weil das aus Serbien erwartete Wasservolumen riesig ist. Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta erklärte, ab Montag werde in Craiova eine Krisenzelle unter der Leitung des Vizepremiers Liviu Dragnea funktionieren. Die Donaudämme sollen in den nächsten 4-6 Wochen ständig beobachtet werden. Die Vertreter der rumänischen Behörden erklärten, das Verteidigungs- und das Innenministerium seien bereit einzugreifen, wenn Probleme erscheinen werden.


  • Nachrichten 17.05.2014

    Nachrichten 17.05.2014

    BUKAREST: Das rumänische Au‎ßenminsterium hat eine Reisewarnung für mehrere Länder auf dem Balkan und im Mitteleuropa ausgegeben, die von Unwetter und Überschwemmungen heimgesucht werden. Die Warnung gilt vor allem für Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Auch mehrere Regionen in Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien und Bulgarien wurden von den starken Regenfällen schwer betroffen. Die Europäische Union hat einen Hilferuf von Serbien und Bosnien wegen der schweren Überschwemmungen in den beiden Staaten erhalten. Deutschland und weitere EU-Staaten sagten den beiden Balkanländern umgehend Unterstützung zu, wie ein Sprecher der EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte. Au‎ßer Deutschland und Bulgarien boten auch Österreich, Luxemburg und Slowenien nach der Anfrage der beiden Staaten ihre Unterstützung an, die nun vom Nothilfezentrum der EU in Brüssel koordiniert wird. Die EU-Kommission stellt dem Sprecher zufolge Serbien und Bosnien Satellitenbilder der von den Überschwemmungen betroffenen Regionen zur Verfügung. Für die kommenden beiden Tage ist demnach mit weiteren Regenfällen zu rechnen. In Rumänien hat das Wetteramt die orangene Alarmstufe wegen Hochwassergefahr bis Sonntag verlängert. Die Alarmstufe orange gilt für mehrere Flussgebiete im Süden, Südwesten und Nordosten des Landes. Auch ein wichtiger Donausektor im Südosten Rumäniens steht bis Montag unter Alarmstufe gelb; ab Montag wird in diesem Gebiet die Alarmstufe orange wegen Überschwemmungsgefahr ausgerufen. Das Wetter bleibt unbeständig, mit weiteren Regenfällen. Die THT werden zw 15 und 24 Grad erreichen.



    BUKAREST: Rumänien wird von den drei gro‎ßen Ratingagenturen – Standard & Poors, Fitch und Moody’s — als ein Land mit stabilen Entwicklungsmöglichkeiten eingestuft, das den Investoren empfohlen wird. Dies erklärte der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta nachdem die Ratingagentur Standard & Poors am Freitag das Rating Rumäniens von BB plus auf BBB minus verbessert hatte. Laut Bloomberg erfolgte die Ratingverbesserung auf dem Hintergrund des Wirtschaftswachstums und der Beibehaltung der Finanzdisziplin seitens der Regierung. Infolge dieser Entscheidung nähert sich das Länderrating Rumäniens den Ratings Russlands, Brasiliens und Spaniens.



    BUKAREST: Nach 20 Jahren ist Rumänien gelungen, im Landwirtschaftsbereich mehr zu exportieren als zu importieren, erklärte Landwirtschaftsminister Daniel Constantin. In den letzten Jahren habe die rumänische Landwirtschaft beträchtliche Fortschritte verzeichnet, vor allem mithilfe von EU-Fonds, zur Zeit die wichtigste Finanzierungsquelle in diesem Bereich. 2013 belegte Rumänien den ersten Platz in Europa bei der Sonnenblumenproduktion, und den zweiten Platz bei der Maisproduktion, sagte noch der rumänische Landwirtschaftsminister..



    BUKAREST: Der rumänische Justizminister Robert Cazanciuc hat am Donnerstag und Freitag einen Arbeitsbesuch in Rom unternommen; dabei traf Cazanciuc mit seinem italienischen Amtskollegen Andrea Orlando zusammen. Themen der Gespräche waren unter anderen das post-Stockholm Programm, der Kooperations- und Kontrollmechanismus, die Europäische Staatsanwaltschaft und bilaterale Fragen betreffend die juristische Zusammmenarbeit im Zivilrechts- und Strafrechtsbereich, steht in einem Communique des Bukarester Justizministeriums. Auf dem Besuchsprogramm des rumänischen Justizministers standen auch Treffen mit dem Antimafia-Staatsanwalt Franco Roberti und mit weiteren Staatsanwälten von der Direzione Investigativa Antimafia.

  • Nachrichten 10.05.2014

    Nachrichten 10.05.2014

    Bukarest: In Bukarest hat die Eröffnungssitzung der Parlamentsversammlung des südosteuropäischen Kooperationsprozesses begonnen. Die rumänische Legislative hat bis Monat Juni die Präsidentschaft der Parlamentsversammlung inne. Im Mittelpunkt der Beratungen, die am Sonntag zu Ende gehen steht das Thema “zukünftige Rolle der Parlamentsversammlung im europäischen Kontext“. Am Schluss der Gespräche soll eine gemeinsame Erklärung verabschiedet werden. Teilnehmerstaaten sind Albanien, Bulgarien, Griechenland, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Rumänien, Serbien, die Türkei als Gründerstaaten der Parlamentsversammlung, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Republik Moldau, Montenegro und Slowenien.






    Bukarest: In Rumänien wird am 10. Mai der Königstag gefeiert. Das Pogramm der Veranstaltungen wurde mit dem Königlichen Marathonlauf” eröffnet und die Familie des letzten Königs Rumäniens, Mihai I, hat einen Blumenkranz an der Statue des Königs Karl des I niedergelegt. Auf dem Programm der Veranstaltungen steht zudem das traditionsreiche Fest im Garten des Bukarester Elisabeta Palastes. Am 10. Mai 1866 legte Karl I von Hohenzollern Sigmaringen seinen Eid vor dem Bukarester Parlament ab und wurde zum Herrscher Carol I proklamiert. 11 Jahre später erklärte Carol I von Rumänien die Unabhängigkeit des Landes.






    Madrid: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep, Nummer fünf der Welt hat den Einstieg ins Finale des WTA-Turniers in Madrid geschafft. Halep gewann im Viertelfinale gegen die Serbin Ana Ivanovic in zwei Sätzen mit 6 zu 2, 6 zu 2 und im Halbfinale gegen die Tschechin Petra Kvitova, Nummer 6 in der WTA-Rangliste mit 6 zu 7, 6 zu 3, 6 zu 2.





    Kopenhagen: Die Sänger Paula Seling und Ovi sind die rumänischen Vertreter im Finale des Eurovision Song Contest in Kopenhagen mit dem Song Miracle. Paula Seling und Ovi vertreten bereits zum zweiten Mal Rumänien beim europäischen Eurovision Song Contest. 2010 belegten sich im Finale den dritten Platz mit dem Song Playing with Fire. Dieses Jahr treten sie im ersten Teil der Final-Show an. Seit 2009 wird die Vergabe der Punkte jedes einzelnen Landes zu 50% durch ein Televoting-System und zu 50% durch eine Jury bestimmt.

  • Tennis: Serbien reist ohne Jankovic zum Fedcup-Playoff nach Bukarest

    Tennis: Serbien reist ohne Jankovic zum Fedcup-Playoff nach Bukarest

    Neun Tage vor der Fedcup-Begegnung mit Serbien, steht endlich fest, welche Gegnerinnen am Osterwochenende nach Bukarest kommen werden. Vor der offiziellen Bekanntgabe des serbischen Kaders, gab es lediglich ein gro‎ßes Fragezeichen: wird die starke Jelena Jankovic antreten oder nicht? Die ehemalige Weltranglistenerste hatte sich oftmals bereit erklärt, den jüngeren Kolleginnen den Vortritt zu gewähren, auch um sich auf die WTA-Turniere konzentrieren zu können. Zudem hat sie kein besonders gutes Verhältnis zu Ana Ivanovic, wie die Online-Tenniszeitung treizecizero.ro berichtet.



    Und am Mittwoch wurde es offiziell: die Weltranglistenneunte kommt nicht zum Fedcup-Playoff nach Bukarest. Mit ihrer Teilnahme am Turnier in Bogota hatte Jankovic ihre Antwort ohnehin bereits angedeutet. Der serbische Kader wird demnach Ana Ivanovic, Bojana Jovanovski, Jovana Jaksic und Nina Stojanovic umfassen.



    Ana Ivanovic ist allen Tennisfans bekannt: auch sie stand mal auf dem ersten Platz der Weltrangliste, hat bereits einen Grandslamtitel (den French Open Sieg 2008) und eine weitere Endspielteilnahme bei den Australian Open (2008). Derzeit ist sie auf Rang 12 in der Welt und hat 2014 bereits zwei Turniersiege eingefahren (in Auckland und vergangene Woche in Monterrey).



    Der direkte Vergleich mit der besten rumänischen Spielerin, der Weltranglistenfünften Simona Halep, ist ausgeglichen: 1:1 steht es zwischen den beiden. Ivanovic gewann in Doha 2013, nach einer Verletzung Haleps im zweiten Satz, während die Rumänin das Halbfinale von Sofia vergangenen Herbst in drei Sätzen für sich entschied. In den direkten Begegnungen mit ihrer guten Freundin Sorana Cirstea (Platz 27. der Welt), führt Ivanovic mit 2:0, nach zwei Siegen auf Hartplätzen, bei den Australian Open 2008 und in Linz 2010.



    Wegen des Ausfalls von Jankovic, kommt Bojana Jovanovski eine erhöhte Verantwortung zu. Die Nummer 39. der Welt spielte bereits sechs Mal gegen Sorana Cirstea, es steht 3:3. Allerdings wurde noch keine Begegnung auf Sand ausgetragen, dem Belag, auf dem beim Fedcup-Playoff in Bukarest gespielt wird. Immerhin konnte Jovanovski die letzten beiden Partien gegen Cirstea, vergangenen Herbst in Guangzhou und Peking, gewinnen. Auf Simona Halep traf Bojanovski ein einziges Mal und verlor deutlich mit 1:6 und 2:6, in Wimbledon 2011.



    Die übrigen Namen im serbischen Kader sind eher unbekannt: die 20jährige Jovana Jaksic ist auf Platz 106 in der Welt. Allerdings spielte sich vor einer Woche im Endspiel von Monterrey gegen ihre Landsfrau Ivanovic. Und schlie‎ßlich ist die vierte Spielerin, Nina Stojanovic, erst auf Platz 991. der Rangliste zu finden.



    Auf der anderen Seite spielt Rumänien in der klassischen Aufstellung, wie bei den Gruppenbegegnungen in Budapest im Winter: Simona Halep, Sorana Cîrstea, Irina Begu, Monica Niculescu. Dem erweiterten Kader gehören Alexandra Cadantu, Raluca Olaru und Alexandra Dulgheru an.



    Die Fedcup-Begegnung zwischen Rumänien und Serbien findet in der BNR-Arena zu Bukarest zwischen dem 19-20 April statt. Tickets gibt es im Internet, unter der Adresse www.biletetenis.ro.

  • Was kommt nach der Krim-Krise?

    Was kommt nach der Krim-Krise?

    Wirksamkeit und Zynismus — mit diesen zwei Worten bezeichnen die Politkommentatoren die Annektierung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. Es war ein Meisterwerk der Politik — die gesamte Intervention dauerte weniger als drei Wochen und wurde fast ohne Blutvergie‎ßen durchgeführt. Die militärische Invasion wurde durch einen Diskurs unterstützt, in dem Moskau unzählige, scheinbar vernünftige Argumente verwendet hat.



    Geschichtlich betrachtet wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim 1921 als Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik RSFSR innerhalb der Halbinsel Krim kreiert. 1936 wurde die Republik in die Krim Autonome Sowjetsozialistische Republik umbenannt. 1945 wurde die autonome Republik aufgelöst und in die Oblast Krim der RSFSR umgewandelt. Durch ein Dekret des damaligen sowjetischen Führers, des Ukrainers Nikita Chruschtschow, wurde die Oblast im Jahre 1954 in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik eingegliedert. Einem 1991 abgehaltenen Referendum folgend, wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim wieder errichtet und nach der Unabhängigkeit der Ukraine in die Autonome Republik Krim und die regierungsunmittelbare Stadt Sewastopol aufgeteilt.



    Demographisch betrachtet stellen weder die Ukrainer noch die Krim-Tataren, sondern die Russen, meistens im Besitz von russischen Pässen, den Hauptteil der Halbinselbevölkerung dar. Diese Russen stimmten bei der jüngsten Volksbefragung auf demokratischem Wege fast einstimmig für die Eingliederung in die Russische Föderation ab, und Russland sei verpflichtet, die russischen Staatsbürger gegen den drohenden ukrainischen Nationalismus zu schützen, hie‎ß es aus Moskau.



    Aus der Perspektive des Völkerrechts gibt es auch einen Präzedenzfall: Unter dem Schutz des Westens trennte sich die serbische Provinz Kosovo von Serbien und wurde zum unabhängigen Staat.



    Verglichen mit der Episode der Halbinsel Krim waren die vorangegangenen Interventionen des postsowjetischen Russlands in seinen ehemaligen Kolonien viel brutaler und weniger geschickt. Nach gewalttätigen Konflikten, bei denen Hunderte Menschen starben, trennte sich die mehrheitlich russischsprachige Region Transnistrien unter dem Schutz von russischen Streitkräften 1992 von der mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau. Und 2008, als die Panzer der ehemaligen Roten Armee fast in Tiflis eingerollt wären, wurden Abchasien und Ossetien von der Landkarte Georgiens weggeschnitten.




    Die Politkommentatoren und die westlichen Staaten zeigen sich darüber besorgt, da‎ß der jetzige Kreml-Führer Wladimir Putin neue Opfer für den territorialen Appetit Moskaus verlangen wird. Putin selbst erklärte, da‎ß die Ereignisse auf der Halbinsel Krim ein Test für die russische Armee waren. Der NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte sich besorgt darüber, dass die russischsprachigen, russophilen Regionen im Osten der Ukraine zu weiteren Zielen der russischen Expansion werden könnten. Und der rumänische Staatspräsident Traian Băsescu sprach über die Befürchtungen der gesamten europäischen und euroatlantischen Gemeinschaft:



    Die Ereignisse von 2008, als die Russische Föderation Abchasien und Südossetien besetzt hat, können wir nicht mehr als isolierte Vorfälle betrachten. Es folgte die Ukraine, und jeder Politiker, jeder militärischer Befehlshaber sollte sich die Frage stellen, was nun kommen könnte. Jeder kann sich jetzt fragen, ob nun Transnistrien oder die Republik Moldau dran kommen. Die Unberechenbarkeit der Russischen Föderation zwingt uns, verschiedene Varianten und Reaktionsmöglichkeiten in Kauf zu nehmen.“




    Der Ministerpräsident der Republik Moldawien, Iurie Leancă, bekräftigte auch seine Besorgnis über die eventuellen Folgen des Präzedenzfalles Ukraine für die Republik Moldau. Das abtrünnige Regime in Transnistrien verfügt leider über die Möglichkeit, durch einseitige Beschlüsse derartige Situationen hervorzurufen“, präzisierte der Chef der prowestlichen Regierung in Kischinjow. Der Militärexperte Cornel Codiţă, General a.D. der rumänischen Armee, ist aber nicht davon überzeugt, da‎ß die Situationen in der Ukraine und in der Republik Moldau vergleichbar seien:



    Es handelt sich um zwei Staaten mit unterschiedlicher politischer Gewichtung und mit unterschiedlichen historischen und völkerrechtlichen Problemen. Selbstverständlich dachten viele, dass nach der Krim nun die Republik Moldau folge. Meiner Meinung nach schafft diese Annektierung genügend Probleme für Russland, so dass über längere Zeit solche Episoden nicht mehr vorkommen werden. Andererseits ist die Ukraine ein strategisches Ziel für Russland, während Transnistrien oder die Republik Moldau nur Begleiterscheinungen einer Politik sind, die sowieso von Moskau umgesetzt wird.“




    Kann die Moldaurepublik sich unter den Schutz der Europäischen Union und der NATO stellen? Einerseits haben die Ex-Sowjetrepubliken Georgien und Moldawien beim EU-Gipfel zur Östlichen Partnerschaft in Vilnius 2013 Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union paraphiert. Beide Staaten wollen bald die Abkommen unterzeichnen. Andererseits schlie‎ßt die Verfassung der Republik Moldau den Beitritt zu einer militärischen Allianz aus. Nach der Krim-Episode machten sich aber Stimmen laut, die sagten, dieses Tabu sei eigentlich obsolet. Cornel Codiţă dazu:



    Die Reaktion der EU war eine Beschleunigung des Assoziierungsprozesses. Höchstwahrscheinlich bleibt ein eventueller Weg der Republik Moldau in die NATO eine Frage der politischen Inlandsdebatte, und erst nachdem wir eine klare Position der Regierung in Kischinjow haben, werden wir auch sagen können, ob dieser Weg in die NATO glaubwürdig sei und ob dies schnell, langsam oder gar nicht geschehen könnte.“




    Zurzeit bleibt aber die Krim, durch die finanziellen Folgen der Annektierung, die gro‎ße Herausforderung für Wladimir Putin, meinen die Experten des Analyse-Zentrums Early Warning in Bukarest. Die Kosten der Invasion könnten 9 Milliarden Dollar erreichen. Die Gehälter und die Renten der Beamten auf der Krim, die jetzt vom russischen Staat bezahlt werden müssen, werden 15 Milliarden Dollar übersteigen — bereits jetzt hat die Regierung in Moskau jährliche Ausgaben von 400 Milliarden. Putin hat uns gezeigt, dass er keine Kosten scheut und bereit ist, gro‎ße Risiken einzugehen, wenn es um sein Prestige geht, schreibt noch das Analyse-Zentrum Early Warning. Momentan freuen sich die Russen über den Beschlu‎ß ihrer Führer in puncto Krim, aber die früher oder später eintretende Inflation wird ihre Ansicht noch drastisch ändern. Daher könnte die Rechnung für die Annektierung der Krim ziemlich hoch ausfallen, schlu‎ßfolgern die Experten.



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  • FEDCUP: Rumänien im Playoff um den Aufstieg in die 2. Weltgruppe

    FEDCUP: Rumänien im Playoff um den Aufstieg in die 2. Weltgruppe

    Es verlief nicht alles reibungslos für die rumänische Tennis-Mannschaft der Damen. Für die Qualifikation für das Playoff mussten sie zunächst in einer Gruppe mit Ungarn, Gro‎ßbritannien und Lettland bestehen. Diese Gruppe B der Euroafrikanischen Zone wurde in Budapest ausgetragen. Und als erstes musste Rumänien gleich gegen den Gastgeber Ungarn antreten.



    Für Sorana Cîrstea (26 WTA) gegen der Einstand gegen Reka-Luka Jani (253 WTA) mühelos über die Bühne: 6:1 und 6:0 das Ergebnis aus ihrer Sicht. Für die Weltranglistenzehnte Simona Halep wurde es im zweiten Spiel allerdings brenzlig: gegen Timea Babos gab sie die 6:1 und 5:3 Führung noch aus der Hand und verlor schlie‎ßlich die Sätze zwei und drei mit 5:7 und 3:6. Beim Stande von 1:1 wurde die Begnung im Doppel entschieden. Auch hier verloren Monica Niculescu und Irina Begu den ersten Satz gegen Timea Babos/Reka-Luka Jani mit 6:7 und standen mit dem Rücken zur Wand. Doch sie bewiesen Nervenstärke, gewannen die Sätze zwei und drei mit 6:2 und 6:0 und brachten damit den entscheidenden Punkt für den 2:1 Sieg aus rumänischer Sicht.



    Ähnlich verlief auch die zweite Begegnung mit Gro‎ßbritannien. Diesmal unterlag Sorana Cîrstea gegen Heather Watson in drei Sätzen und Simona Halep punktete gegen Johanna Konta zum 1:1 Ausgleich. Erneut musste das Doppel mit Begu und Niculescu die Partie entscheiden — diesmal gelang ihnen das mit einem überzeugenden 6:0 und 6:2. Gegen Lettland wurde der Gruppensieg besiegelt: diesmal durften die Doppelspezialistinnen im Einzel ran und sie enttäuschten nicht: Irina Begu bezwang Jelena Ostapenko mit einem doppelten 6:3, während Monica Niculescu sich mit einem identischen Ergebnis gegen Diana Marcinkevica durchsetzen konnte. Die Doppelbegegnung war somit ohne Belang, Rumänien war eine Runde weiter.



    Der nächste Gegner war die Ukraine, Gewinner der ebenfalls in Budapest ausgetragenen Gruppe C. Und hier zwangen die beiden stärksten Spielerinnen Rumäniens ihre im Vergleich zu den Gruppenspielen deutlich besseren Gegnerinnen im Einzel in die Knie: Sorana Cîrstea gewann gegen Olga Savciuk (175 WTA) mit 6:3 und 6:0 — und Simona Halep siegte nach einem umkämpften Match gegen Elina Switolina (39 WTA) mit 6:3,7:5. Die Doppelpartie musste nicht mehr ausgetragen werden.



    Mit dem Gesamtergebnis von 2:0 qualifizierte sich Rumänien für das Playoff um die Relegation, bzw. Aufstieg, in die zweite Weltgruppe, der zweithöchsten Klasse im Fedcup. Hier wartet mit Serbien ein ziemlich harter Brocken auf die Mannschaft, die sich aber diesmal mit dem Heimrecht trösten darf. Im April wird die Partie also in Bukarest stattfinden, die nächste strategische Entscheidung steht bereits bevor: welcher Belag passt den rumänischen Tennis-Damen am besten? Seit 1963 ist Rumänien im Fedcup nie über das Viertelfinale hinausgekommen.

  • Nachrichten 21.01.2014

    Nachrichten 21.01.2014

    RAMALLAH: Rumäniens Staatspräsident Traian Basescu, der sich auf einem offiziellen Besuch in Israel aufhält, hat am Dienstag in Ramallah, bei gemeinsamen Erklärungen mit dem Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas gesagt, Zweck der Verhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis sei, den Frieden zu bringen, nicht die historische Wahrheit wiederherzustellen. Rumänien unterstütze die Friedensinitiative des US-Statssekretärs John Kerry, sagte Basescu. Traian Basescu plädiert für eine friedliche Lösung in der Region, im Interesse der zig-Tausend Rumanen, die dort leben. In der Zeit von 12.-14. Februar werde eine gemischte rumänisch-palästinensische Kommision in Bukarest zusammenkommen. Rumänien werde weiterhin Stipendien für palästinensische Studierende anbieten, sagte noch der rumänische Staatspräsident. Vorhin war Präsident Basescu im Rahmen seines Israel-Besuches mit dem israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres, mit dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und mit anderen israelischen Wurdenträgern zusammengekommen.



    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat am Dienstag den ofiziellen Beginn der Gespräche zwischen der Europäischen Union und Serbien über einen EU-Beitritt des Balkanlandes begrü‎ßt. Dieser Moment sei eine Anerkennung der Bemühungen der serbischen Behörden und des serbischen Volkes um den EU-Beitritt, steht in einem Kommunique der Bukarester Exekutive. Der Balkanstaat hofft, bis 2020 dem Staatenbund beizutreten. Die Aufnahme der Verhandlungen war möglich geworden, nachdem Serbien und das Kosovo unter Vermittlung der EU im April ein Abkommen über die Normalisierung ihrer Beziehungen geschlossen hatten. Rumänien unterstützte ständig die EU-Beitrittsbemühungen des Nachbarstaates Serbien, forderte aber auch eine angemessene Behandlung der bedeutenden rumänischen Gemeinde der Wlachen im Timoc-Tal (im Osten Serbiens).



    BUKAREST: Zwei Menschen sind bei einem Flugzeugunglück in Rumänien ums Leben gekommen, fünf weitere Insassen wurden schwer verletzt. Das Kleinflugzeug mit sieben Menschen an Bord war am Montagnachmittag im Apuseni-Gebirge wegen schlechten Wetters in einem Wald in 1.400 Metern Höhe notgelandet. Das Flugzeug des Typs Britten-Norman-2 sollte Ärzte von drei Krankenhäusern der Hauptstadt Bukarest zu einer Organentnahme ins westrumänische Oradea transportieren. An Bord befanden sich vier Ärzte, eine Medizinstudentin und zwei Besatzungsmitglieder. Die Bergung war nach Angaben der Behörden schwierig, weil der Unglücksort wegen dichten Nebels nur schwer gefunden werden konnte und weil keinerlei Zugang per Fahrzeug möglich war. Ein Rettungshubschrauber musste aufgrund dichten Nebels den Einsatz jedoch abbrechen. Die Retter brauchten sechs Stunden, bis sie die Opfer bergen konnten. An der Suche am gebirgigen Absturzort beteiligten sich neben den Rettungsdiensten Bewohner eines nahegelegenen Dorfes sowie die Gendarmerie. Ein Förster von der Region war der erste am Unglücksort. Der Pilot und die Medizinstundentin waren bei Ankunft der Rettungskräfte bereits tot. Laut dem Verteidigungsminister Mircea Dusa wurden bereits Ermittlungen in dem Fall eröffnet.



    BUKAREST: Eine gemeinsame Mission des IWF, der EU-Kommission und der Weltbank evaluiert in Bukarest das stand-by Abkommen, das letztes Jahr abgeschlossen wurde. Themen der Gespräche sind die jüngsten Entwicklungen in der rumänischen Wirtschaft und die Prioritäten der Strukturreformen. Der Verband der Rumänischen Geschäftsleute forderte die Regierung auf, im Rahmen der nächsten Verhandlungen mit dem IWF die Nichtbesteuerung des wiederinvestierten Profits, die Anhebung der Finanzierung einiger Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen, sowie eine niederigere Lohnsteuer mit dem Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen.



    BRÜSSEL: Der EU-Kommissar für regionale Politik, Johannes Hahn, hat am Dienstag dem rumänischen Minister für EU-Fonds, Eugen Teodorovici, für die Erfolge Rumäniens bei der Absorbtion von EU-Fonds im Jahr 2013, gratuliert. Bis Ende 2013 habe Rumänien keinen Eurocent der EU-Strukturfonds verloren, betonte Hahn. Seinerseits sagte Eugen Teodorovici, infolge der Gespräche mit dem EU-Kommissar für regionale Politik sei vereinbart worden, da‎ß das Partnerschaftsabkommen im Laufe des Monats Februar der Europäischen Kommission vorgelegt werde. Die operationellen Pläne sollen bis Ende März folgen. In den nächsten 2 Jahren mu‎ß Rumänien noch EU-Fonds in Höhe von etwa 12 Milliarden Euro abschöpfen, sagte noch Eugen Teodorovici.

  • QSL 12 / 2013

    QSL 12 / 2013

    Der öffentlich-rechtliche Regionalsender Radio Reschitz nahm seinen Betrieb am 8. August 1996 auf und sendet seitdem rund um die Uhr ein buntes und vielfältiges Programm mit tagesaktuellen Nachrichten, Informationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Religion, Soziales und Kultur sowie Musik. Zielgebiet des Senders ist das sogenannte Banater Bergland (Landkreis Caraş-Severin und benachbarte Regionen) und die auch von rumänisch sprechenden Gemeinschaften bewohnten Grenzgebiete in Serbien und der Vojvodina.



    Auch die ethnischen Minderheiten des Banater Berglandes sind mit eigenen Programmen bedacht, gesendet wird in wechselnden Abständen auch in Deutsch, Ungarisch, Serbisch, Kroatisch, Slowakisch, Tschechisch, Ukrainisch und Romanes (Sprache der Roma).



    Die Sendung in deutscher Sprache wird jeden Donnerstag zwischen 14.20 und 14.50 Uhr ausgestrahlt. (Mehr dazu hier.)



    Sendefrequenz: 105,6 MHz (UKW)


    Webseite des Senders: www.radio-resita.ro

  • Handball-WM: Die “rumänische Art” zu verlieren

    Handball-WM: Die “rumänische Art” zu verlieren

    Die ersten beiden Gruppenspiele waren ideal für das Aufwärmen. Im serbischen Novi-Sad gewannen die Schützlinge von Trainer Gheorghe Tadici im Schongang: zunächst gegen Tunesien mit 27:17, die zweite Partie gegen Australien erwartungsgemä‎ß noch deutlicher (32:13). Doch im dritten Spiel folgte die erste Feuerprobe gegen Deutschland und die erste Niederlage, die eigentlich einen Warnschuss hätte darstellen müssen. Gegen die starken deutschen Rückraumspielerinnen war kein Kraut gewachsen, die meisten Gegentore kassierte Rumänien aus der Distanz. Allein Susann Müller traf 11 Mal und auf der anderen Seite konnten die Abwehrschwächen der Deutschen nicht ausgenutzt werden. Zudem vergaben die Osteuropäerinnen nicht weniger als sechs Sieben-Meter-Würfe, das Endergebnis von 23:26 war die logische Folge davon.



    Die ersten Zeichen von Unruhe machten sich im rumänischen Kader breit, denn schlie‎ßlich wollte man unbedingt den vierten Gruppenplatz und damit die als übermächtig geltenden Norwegerinnen im Achtelfinale vermeiden. Es folgte die einzige starke Leistung der Mannschaft bei dieser Weltmeisterschaft, ausgerechnet gegen den Gruppenfavoriten und Erzrivalen aus Ungarn. Mit einem geschlossenen Mannschaftsauftritt und vor allem einer aufmerksamen Verteidigung wurde der Gegner um Weltstar Anita Görbicz in die Knie gezwungen. Den Zwei-Tore-Rückstand zur Pause kompensierte Rumänien mit einer kampfbetonten Schlussphase, Torfrau Ungureanu war unbezwingbar und das Team setzte sich schlie‎ßlich mit 21:17 durch. Jetzt war Rumäniens Spielerinnen und Fans auf einmal in Feierlaune, man feierte bereits dem vermeintlichen Viertelfinale gegen Frankreich entgegen. Das letzte Gruppenspiel gegen Tschechien gewannen die Spielerinnen ohne sich allzu stark zu konzentrieren. Trotz einer teilweise chaotischen Vorstellung, bezwang Rumänien den Gegner mit 29:23 und wurde Gruppenzweiter.



    Jetzt war klar, dass im Achtelfinale mit Polen eine lösbare Aufgabe wartete. Seit zehn Jahren hatte Rumänien gegen diese Auswahl nicht mehr verloren. Das Spielgeschehen schien die Statistik und die angebliche Überlegenheit der Mannschaft von Tadici zu bestätigen. Trotz guter Anfangsphase der Polinnen und einem 0:2 Rückstand, scheint an diesem Tag endlich die rumänische Offensive zu funktionieren. Vor allem die Welthandballerin von 2010, Cristina Neagu, die mehr als ein Jahr lang verletzt war, lief auf Hochtouren. Zwischen Minute 11. und der Pause trifft sie sechs Mal aus dem Rückraum, aus fast allen Positionen. Die zweite Halbzeit beginnt mit einem beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung für Rumänien, der hätte höher ausfallen können, wenn die Mannschaft in Überzahl nicht zwei Gegentreffen kassiert hätte, ohne dabei selbst zum Torerfolg zu kommen. Aber egal, der Vorsprung wird so oder so ausgebaut, in der 35. Minute führt Rumänien mit 20:15. Eigentlich kein Grund zur Panik.



    Dann aber zeichnet sich auf einmal die rumänische Art“ zu verlieren ab. Die Konzentration im Angriff schwindet, Kreisspielerin Grzyb erwischt einen exzellenten Tag bei den Konterangriffen. Auf einmal ist Polen nur noch zwei Tore hinter Rumänien. Einzig und allein Paula Ungureanu im Tor bringt ihre Leistung, sie wehrt einen Sieben-Meter-Wurf ab. Aber Polen gleicht aus, es ist die 54. Minute. Rumänien trifft ganze zehn Minuten nicht und auf einmal ist es zu spät, Polen gewinnt 31:29 und es ist vorbei. Warum gibt es die rumänische Art“ zu verlieren, warum gibt man hierzulande gerne sichere Siege aus der Hand? Journalisten versuchen das seit Jahren durch den fehlenden Psychologen zu erklären. Nationalcoach Tadici lehne es seit Jahren ab, einen Experten in diesem Bereich anzuheuern. Wenn die Mannschaft stark sei, dann habe sie auch eine starke Psyche, glaubt er.



    Schwer zu sagen, ob ein Psychologe allein das Problem lösen würde. Die WM geht inzwischen auch ohne den Titelverteidiger Norwegen weiter, der im Viertelfinale gegen den Gastgeber Serbien 15 Minuten lang zu einem einzigen Torerfolg kam. Und der krasse Au‎ßenseiter Polen hat inzwischen mit Frankreich einen weiteren Favoriten ausgeschaltet und ist erst im Halbfinale eben gegen Serbien ausgeschieden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landesverbandes. Vielleicht sind spektakuläre und überraschende Siege und Niederlagen normal für den Sport allgemein und die rumänische Art“ zu verlieren gibt es nur, weil die meisten Rumänen glauben, dass es sie gibt.

  • Nachrichten 18.12.2013

    Nachrichten 18.12.2013

    BUKAREST: Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hat am Mittwoch den Staatshaushalt Rumäniens für 2014 promulgiert, nachdem er 10 Tage zuvor den Sozialversicherungshaushalt promulgiert hatte. Er habe diese Entscheidung getroffen, nachdem das Regierungskabinett sich einverstanden erklärt hatte, die für den 1. Januar 2014 geplante Erhöhung der Verbrauchssteuer für Treibstoff um 7 Eurocent pro Liter um 3 Monate zu verschieben, präzisierte der rumänische Staatschef. Die Ankündigung des rumänischen Landespräsidenten erfolgte auf dem Hintergrund der Spannungen innerhalb der mitte-links orientierten Regierungsallianz Sozialliberale Union (USL) in Bezug auf die Ernennung des Intendanten des öffentlich-rechtlichen rumänischen Fernsehens.



    BUKAREST: Im westrumänischen Timişoara, zu dt. Temeswar, wurden am Mitwoch die Gedenkveranstaltungen zum 24. Jahrestag der rumänischen Revolution fortgesetzt. Zahlreiche Rumänen, die an den Ereignissen von Dezember 1989 teilgenommen hatten, beteiligten sich an einer Prozession nach Bukarest zum Gedenken der ersten Opfer der antikommunistischen Revolution. Am 18. Dezember 1989 wurden die ersten Revolutionäre auf den Treppen der Temeswarer Kathedrale erschossen; deren Leichen wurden im Bukarester Krematorium verbrannt. Der 18. Dezember 1989 bleibt im Gedächtnis der Rumänen als der Tag, an dem in einem Temeswarer Krankenhaus die Vertreter der Macht gegen die Verletzten ermittelten und Dutzende Leichen von Revolutionsopfern heimlich aus dem Krankenhaus weggebracht wurden.



    BRÜSSEL: Die Europäische Union beginnt im Januar Verhandlungen mit Serbien über einen Beitritt zur EU. Die für Europa zuständigen Minister der 28 EU-Regierungen lehnten am Dienstag in Brüssel den Wunsch Albaniens fürs Erste ab, den Status eines Beitrittskandidaten zu erhalten. Darüber soll der EU-Gipfel im Juni kommenden Jahres entscheiden. Der zuständige EU-Kommissar Stefan Füle sagte: “Ich bin sehr überzeugt, dass wir uns auf einem guten Weg zu diesem Treffen im Juni befinden.” Füle sprach von “einem wichtigen Schritt für Serbien”. Die Beitrittsverhandlungen sollen am 21. Januar beginnen. Die EU gehe davon aus, dass die Regierung in Serbien ihre Beziehungen zum Kosovo weiter normalisiere. Dies müsse aber keine Verzögerung in den Verhandlungen bedeuten.

  • EU-Osterweiterung: Beitrittsverhandlungen mit Serbien ab 2014

    EU-Osterweiterung: Beitrittsverhandlungen mit Serbien ab 2014

    Der EU-Rat hat am Dienstag den Start der Beitrittsverhandlungen mit Serbien beschlossen. Serbien hat sich wesentlich verändert und von einem Paria-Staat der ex-jugoslawischen Republiken, der für seine Rolle in den Kriegen der 1990er Jahren sanktioniert wurde, zu einem EU-Kandidatenland entwickelt, kommentiert Reuters. Die Nachrichtenagentur zitiert den serbischen Ministerpräsidenten Ivica Dačić:



    “Es ist ein historischer Moment für Serbien”, erklärte der Ministerpräsident im öffentlichen Fernsehsender. Der EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle bestätigte die Nachricht und erkannte Belgrads Reformbemühungen und die Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo. Der serbische Minister für europäische Integration, Branko Ružić erklärte, der Beschluss des EU-Ministerrates, die Beitrittsverhandlungen im Januar 2014 zu beginnen, sei für Serbien eine gute Nachricht. Alle 28 EU-Staaten seien sich einig, dass Serbien Teil der gro‎ßen europäischen Familie ist. “Der Rat empfiehlt in dieser neuen Etappe der Beziehungen zur EU, dass Serbien dem Rechtsstaat eine besondere Aufmerksamkeit schenken soll, besonders der der Justizreform und der Bekämpfung der Korruption und des organisierten Verbrechens”, sagte Ružić.



    Gleichzeitig hebt der EU-Rat die Notwendigkeit der Fortsetzung der Reformen in der öffentlichen Verwaltung hervor. Serbien wird aufgefordert, die Unabhängigkeit der Institutionen, der Medien, die Verbesserung des Geschäftsumfelds und den Schutz der Minderheiten zu sichern. Der Beschluss des EU-Rates bestätigt die Fortsetzung des Ausweitungsprozesses in Richtung Westbalkan, nach dem EU-Beitritt Kroatiens. Im selben Paket“ mit Slowenien, das 2004 EU-Mitglied wurde, waren noch Montenegro, das sich im fortgeschrittenen Verhandlungsstand befindet, Mazedonien als Kandidatenland und Bosnien-Herzegowina.



    Zur Ostpartnerschaft gehören die Ukraine, Georgien und die Moldaurepublik. Die letzten zwei Staaten haben vor kurzem in Vilnius die Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der EU paraphiert. Die Ukraine hat die Unterzeichnung dieser Abkommen suspendiert und begründete dies mit Nachteilen, die eine Entfernung von der politischen und wirtschaftlichen Bevormundung durch Russlands mit sich bringen würde. Die Regierung in Kiew wandte sich damit von Europa ab, was zu Protesten im Nachbarland Rumäniens führte.

  • Handball-WM: Rumäniens Damen blicken mit Optimismus nach Serbien

    Handball-WM: Rumäniens Damen blicken mit Optimismus nach Serbien

    In der WM-Gruppe D hat es Rumänien im serbischen Novi Sad zunächst mit zwei vermeintlich leichteren Gegnern zu tun. Nach dem Auftakt gegen Tunesien am Samstag, treffen die Schülerinnen von Trainer Gheorghe Tadici am Montag auf Australien. Einen Tag später kommt es aber zum ersten Härtetest, der Begegnung mit Deutschland. Am Donnerstag wartet dann mit Ungarn der Gruppenfavorit auf Rumänien. Schlie‎ßlich trifft die Mannschaft am Freitag auf Tschechien. Die ersten vier Gruppenplätze bedeuten den Einzug ins Achtelfinale. Dabei gilt für Rumänien Platz 3 als Mindestziel, sagt Nationalcoach Tadici. Als Gruppenvierter würde man im Achtelfinale vermutlich gegen den Weltmeister und Olympiasieger Norwegen spielen müssen, was im rumänischen Umfeld als unlösbare Aufgabe gilt.



    Nach der WM-Vorbereitung hatte die rumänische Mannschaft eine negative Bilanz gesammelt. Zunächst trat man in zwei Spielen gegen die starke dänische Mannschaft an. Trotz guter Leistungen und weiten Zeitabständen, in denen man in Führung lag, unterlag das junge rumänische Team zweimal gegen Dänemark, 22:23 in der ersten Partie und 21:26 im zweiten Spiel. Es folgte ein Vorbereitungsturnier in Frankreich, wo man zum Auftakt gegen Japan zu einem 23:18 Sieg kam. Im Endspiel zog Rumänien gegen den Gastgeber den kürzeren, am Ende lautete das Endergebnis 27:22 für Frankreich. Im letzten Testspiel vor der WM, rang das Team die angolanische Auswahl am Mittwochabend in Timisoara mit 28:18 nieder.



    Trotz der leichten Spannungen im Kader nach der erfolglosen Vorbereitung, war Trainer Tadici zufrieden. Man habe schlie‎ßlich alle Spiele auswärts bestritten, vor eigenem Publikum hätte Rumänien vielleicht vier Siege einfahren können. Allerdings habe er den Kampf mit starken Teams auswärts vorgezogen, denn das werde auch bei der WM das Szenario sein, so Tadici. Von den acht Halbzeiten hätten ihn sieben zufriedengestellt, erklärte der Trainer in Timisoara.



    Neben der angesammelten Müdigkeit, ist die rumänische Mannschaft auch von gesundheitlichen Problemen geplagt. Torfrau Paula Ungureanu etwa klagt über Schmerzen an der Hüfte, dazu hat sich die zweite Torfrau Mirela Nichita einen Muskelfaserriss zugezogen. Deshalb musste die Veteranin Talida Tolnai in den Kader nachrücken. In Serbien könnta das stark verjüngte Team ferner vor Problemen wegen der fehlenden Eingespieltheit stehen. 10 neue Spielerinnen sind bei der Weltmeisterschaft dabei, die bei der EM vergangenes Jahr noch nicht im Kader standen. Positiv ist hingegen die Rückkehr der Rückraumspielerin Cristina Neagu und die der Kreisläuferin Oana Manea. Beide gehören zu den erfahrenen Stars im rumänischen Team und fehlten lange Zeit verletzungsbedingt.

  • Internationale Buchmesse “Gaudeamus” zu Ende gegangen

    Internationale Buchmesse “Gaudeamus” zu Ende gegangen

    Mehr als 115.000 Besucher, um 3.000 mehr als im Vorjar hat in diesem Jahr die internationale Buchmesse Gaudeamus Das Buch zum Lernen“ angelockt. Über 75% davon haben Bücher gekauft. Die grö‎ßte rumänische Bücherschau wird von Radio Rumänien organisiert. Die 20. Buchmesse ging Sonntag Abend nach fünf Tagen mit zahlreichen Verkaufsrekorden zu Ende. Begleitet wurde das Event von rund 600 Sonderveranstaltungen. Mehr als 400 Aussteller haben auf der Bukarester Buchmesse ihre Titel präsentiert.



    Die Veranstalter haben dieses Jahr die Liebhaber der Literatur mit zahlreichen Bucherscheinungen, Rundtischgeprächen, Tagungen, Treffen mit Schriftstellern und Filmvorführungen angelockt. Die Besucher erfreuten sich zudem zahlreicher Sonderangebote. Viele Verlage haben den Besuchern der 20. internationalen Buchmesse Bücher zu günstigeren Preisen als die üblichen Buchpreise verkauft. Die Leser erfreuten sich deutlicher Preisangebote mit von bis zu 80% Rabatt. Der Direktor der Buchmesse, Vladimir Epstein, sagte dazu: Eine offizielle Umfrage zeigt, dass bei dieser Auflage der Buchmesse der Durchschnittsbetrag von 146 Lei (umgerechnet rund 40 Euro) ausgegeben wurde. Die populärste Warrengruppe war auch dieses Jahr die Belletristik, gro‎ße Verkaufszahlen verzeichneten dennoch auch die Erziehungsbücher.“



    Am letzten Tag der Buchmesse wurde die Trophäe Gaudeamus verliehen. Der Preis ging an den Buchverlag Humanitas, der einen festen Platz in den Publikumsvorlieben hat. Der Direktor des Verlags, der Philosoph und Schriftsteller Gabriel Liiceanu, zeigte sich von dem Ergebnis überrascht und plädierte in seiner Rede für Konsequenz:



    Wenn man den Preis des Publikums jedes Jahr bekommt, gibt es keine grö‎ßere oder schönere Belohnung für die Arbeit eines Buchverlags. Wir glauben fest daran, das stellt die Zentralachse unseres Lebens dar. Das Team bei Humanitas ist ausgezeichnet. Es gibt zudem wertvolle Autoren, Persönlichkeiten der rumänischen Kultur, deren Bücher bei Humanitas veröffentlicht wurden. Zum Erfolg dieses Jahres trug au‎ßerdem eine Bücherserie, die 30 Titel enthält, die in jeder Bibliothek ein wahres Regal der Schönheit bilden kann.“



    Das meistbegehrte Buch auf der 20. internationalen Buchmesse war Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien, entschied das Votum des Publikums. Zum ersten Mal wurde zudem dieses Jahr der Preis Goncourt Rumänien verliehen, der an Sorj Chalandon ging. Ein besonderes Event, das sich einer gro‎ßen Popularität beim Bukarester Publikum erfreute, war das Projekt “Die Bücher kehren nach Hause zurück”. Durch die gro‎ßzügigen Bücherspenden rumänischer Literaturbegeisterter wurden rund 5.000 Titel gesammelt, die anschlie‎ßend rumänischen Schulen im serbischen Timoc-Tal geschenkt werden sollen. Ehrengast der 20. internationalen Buchmesse Gaudeamus war die Ländergruppe Dänemak, Island, Norwegen und Schweden. Privilegierter Partner der diesjährigen Buchmesse war die Gruppe der Frankophonen Botschaften, Delegationen und Institutionen in Rumänien.

  • Nachrichten 17.10.2013

    Nachrichten 17.10.2013

    BUKAREST: Mehr als 100 Menschen aus einer Ortschaft im Osten Rumäniens haben am Donnerstag den 4. konsekutiven Tag gegen die Schiefergas-Förderung protestiert. Am Mittwoch hatten die Ortsbewohner eine Menschenkette gebildet und einen Teil einer Nationalstrasse blockiert um die Installierung einiger Erkundungs-Geräte des amerikanischen Unternehmens Chevron zu vermeiden. Das Unternehmen hat von den rumänischen Behörden alle Genehmigungen erhalten. In mehreren Städten Rumäniens haben sich die Menschen solidarisch mit den Einwohnern der betroffenen Ortschaft gezeigt. In Bukarest haben Hunderte Personen protestiert. Seit sieben Wochen finden in Bukarest und weiteren Städten auch Proteste gegen das Goldtagebau-Projekt in Rosia Montana statt.



    BUKAREST: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist am Donnerstag in Bukarest mit seinem serbischen Amtskollegen Ivica Dacic zusammengekommen. Am Mittwoch hatte die EU-Kommission erklärt, Serbien habe erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung der Beziehungen zu Kosovo erzielt. Zudem habe das Land Reformen eingeleitet, die den formellen Beginn der EU-Beitrittverhandlungen im Dezember erlauben. Rumänien hat konsequent die EU-Integrations-Bestrebungen Belgrads unterstützt. Rumänien ist auch eines der fünf EU-Migliedstaaten, die die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo, die 2008 einseitig erklärt wurde, nicht anerkannt hat.



    BUKAREST: Der rumänische Staatschef Traian Basescu ist am Donnerstag in Bukarest mit dem griechischen Parlamentsvorsitzenden Evangelos-Vasileios Meimarakis zusammengekommen. Die beiden diskutierten insbesondere über Migration. Der unterschiedliche Lebensstandard sei der Hauptgrund der Migration, und die EU-Staaten müssten die Notwendigkeit der Integration der Roma durch Bildung annehmen, erklärte Basescu. Am Dienstag hat die EU-Kommission und der Europa-Rat ein Programm in Höhe von 700 Tausend Euro für die Verbesserung des Zugangs der Roma-Minderheit zu Wohnungen, Bildung, Gesundheitswesen und Arbeitsplätze gestartet. Das Programm soll für ein Jahr in weiteren vier Staaten laufen — in Ungarn, Bulgarien, Italien und der Slowakei. Laut der Volkszählung von 2011 zählt die Roma-Minderheit in Rumänien etwa 620 Tausend Personen.



    BUKAREST: — Die Reportage “Sighet — eine Insel an der Grenze“ unserer Kollegen von der französischen Redaktion hat das Finale der 25. Auflage der Preise der Internationalen Radio-und Fernsehunion erreicht. Die Reportage stammt von Ileana Ţăroi und Andrei Popov und spricht über Sighet, einer Stadt im Norden Rumäniens, an der Grenze mit der Ukraine. Die Stadt ist für das kommunistische Gefängnis bekannt, in dem viele rumänische Top-Politiker gestorben sind. Die Preise wurden am Mittwochabend in Paris verliehen. Den grossen Preis gewann ein Programm aus Kamerun. 135 Programme konkurrierten im Wettbewerb. Die Internationale Radio-und Fernsehunion wurde 1949 gegründet. 66 Radio-und Fernsehsender aus 51 Ländern gehören ihr an.

  • Zur Situation der rumänischsprachigen Medien im Ausland

    Zur Situation der rumänischsprachigen Medien im Ausland

    In Nicht-EU-Ländern mit signifikanten rumänischen Gemeinschaften gibt es noch keine staatlichen Förderinstrumente für die Medien in der Minderheitensprache. Zumindest keine Instrumente, die strikte und objektive Kriterien anwenden, die gleicherma‎ßen für alle Massenmedien umgesetzt werden. Bei der Finanzierung der Medien werden weiterhin diskriminierende Mechanismen angewendet, die nur bestimmte Publikationen mit einer regierungsfreundlichen Redaktionspolitik unterstützen.“



    Das sind nur einige der Schlussfolgerungen eines Berichts zur Situation der Medien in der rumänischen Diaspora — ein Dokument, das von dem Internationalen Forum der rumänischen Journalisten erarbeitet wurde. Der Bericht enthält eine kurze Beschreibung der Ereignisse, die laut Angaben der Autoren die prekäre Situation der rumänischsprachigen Medien in den Nachbarländern mit zahlenstarken rumänischen Gemeinden beleuchten.



    Der Bericht wurde vor kurzem in Brüssel im Rahmen einer Debatte über die Erhaltung der rumänischen Kultur im Ausland vorgestellt. Die verantwortliche Europäische Abgeordnete Norica Nicolai drohte dabei, dass bei den Beitrittsverhandlungen mit Serbien, das Kapitel Kultur“ von einer Verbesserung der tatsächlichen Situation der rumänischen Gemeinschaft in dem Land abhängig gemacht werden könnte.



    Wenn es um Serbien geht, ein Land, das mir gro‎ße Sorgen bereitet, glaube ich, dass es an der Zeit ist, etwas für die rumänische Gemeinschaft dort zu unternehmen. Wenn wir Serbien nach wie vor bei der Eröffnung neuer Beitrittskapitel bedingungslos unterstützen, wird unsere Diaspora dort wahrscheinlich derselben diskriminatorischen Behandlung ausgesetzt werden wie bis jetzt. Jetzt beginnt gerade die Verhandlung zum Beitrittskapitel 23, dem Kapitel zur Kultur. Und ich werde weiterhin Druck ausüben, durch Briefe an meine Kollegen, damit die Eröffnung der Beitrittsverhandlungen über dieses Kapitel von einem reellen Engagement abhängig gemacht wird sowie von einer Umsetzung der Ma‎ßnahmen, zu denen sich die serbische Regierung verpflichtet hat.“



    Die Stellungnahme erfolgt, nachdem Belgrad seine Verpflichtungen hinsichtlich der Einführung des Schulfachs rumänische Sprache“ in den Schulen im Timok-Tal ab dem 1. September nicht erfüllt hat. Die Regierung Serbiens hat ihre Entscheidung mit den Ergebnissen einer manipulierten Umfrage rechtfertigt: Dabei wurden rumänische Kinder befragt, ob sie in ihrer Muttersprache unterrichtet werden möchten — absichtlich wurde hier eine Verwechslung geschaffen, erklärt die Euro-Abgeordnete Norica Nicolai:



    Wir haben eine unvollständige und peinliche Antwort. In einem der irreführenden Umfragebögen haben sie auch die zweite Sprache geschaffen — die Mundart der Walachen“. Zweifelsohne haben sie diese Umfrage bei einer Bevölkerungsgruppe durchgeführt, in der die Rumänen nicht die Mehrheit darstellen. Damit wurde den Kindern im Timok-Tal den Zugang zu Unterricht in rumänischer Sprache verwehrt. Die serbische Regierung hat ihre Aktion in Brüssel gekürzt präsentiert, in manipulierender und absolut unehrlicher Manier.“



    Auch wenn die rumänische Gemeinschaft in der Vojvodina rumänischsprachige Medien drucken darf, sieht es im Nordosten Serbiens ganz anders aus. In dem unter dem Sammelbegriff Timok-Tal bekannten Gebiet gibt es überhaupt kein gedrucktes Medium, die Rundfunkübertragungen gibt es nur zu bestimmten Uhrzeiten. Die Timok-Rumänen beklagen den eingeschränkten Zugang zur Information, mit Verweis auf die fehlenden Radio- oder Fernsehsendung in rumänischer Sprache. Sie fordern die serbischen Behörden auf, das Problem ähnlich wie das der nationalen Minderheiten in der Region Vojvodina zu lösen.



    Indes wird aus der abtrünnigen Region Transnistrien im Osten der Moldaurepublik Ähnliches berichtet. Dort gibt es keine rumänischsprachigen Medien mehr. Die Kommunikation auf jeder Ebene findet im kyrillischen Alphabet statt, wie Polina Cupcea von der Zeitung Național” aus Chişinău erzählt:



    Es gibt ein Problem in Transnistrien, weil die rumänischsprachige Presse dort praktisch nicht existiert. Häufig wird rumänischen Journalisten die Einreise nach Transnistrien am Grenzübergang Bender-Tiraspol verweigert, wir haben oft keinen Zugang. Die Zeitungsjournalisten müssen ihre technische Ausrüstung verstecken, Fernsehreporter stehen vor viel grö‎ßeren Problemen, denn sie können ihre Ausrüstung nicht verstecken und müssen mit dem Boot überqueren. Und das zehrt in gewisser Weise an ihrem Interesse, sie sind nicht mehr so sehr an einer Berichterstattung aus Transnistrien interessiert.“



    Die Sendungen in rumänischer Sprache stellen auch für die Rumänen in der Region um Czernowitz (ukr. Tscherniwzi, rum. Cernăuţi) und in der Ukraine generell ein Problem dar. Das staatliche Fernsehen überträgt nur einige Minuten täglich in rumänischer Sprache und das zu Uhrzeiten, an denen die Menschen gewöhnlich zur Arbeit gehen. Der Empfang rumänischer Fernsehsender ist zudem sehr teuer und das führt zu einer Abschirmung der rumänischen Gemeinschaft von ihrem geistig-kulturellen Heimatland.



    In Ungarn haben mehrere internationale Missionen das neue Pressegesetz kritisieret. Die Missionen, die aus Medienvertretern bestanden, darunter auch Vertreter der Medien der nationalen Minderheiten, verwiesen auf die womöglich eingeschränkte Pressefreiheit. In Bulgarien gibt es derweil keine Radio- oder Fernsehprogramme in der Sprache der rumänischen Gemeinschaft, hei‎ßt es in dem Bericht zur Situation der Medien in der rumänischen Diaspora.



    Die Euroabgeordnete Norica Nicolai hebt die Bedeutung der Verwendung der eigenen Muttersprache in der Verwaltung, in der Schule oder für die Informationsgewinnung durch die Medien hervor. Vor diesem Hintergrund plädiert sie für eine starke Unterstützung der Behörden in Bukarest — sie müssten eine mittel- und langfristige Strategie zur Förderung der rumänischen Kultur und Identität entwerfen.



    Audiobeitrag hören: