Tag: Siebenbürgen

  • Siebenbürgisch-sächsische Tradition fortgesetzt: Pfannkuchen-Festival in Tartlau

    Siebenbürgisch-sächsische Tradition fortgesetzt: Pfannkuchen-Festival in Tartlau

    Unsere heutige Reise geht nach Prejmer (dt. Tartlau), einer Ortschaft im Zentrum des Landes, knapp 15 Km von Braşov (dt. Kronstadt) entfernt. Abgesehen vom ländlichen Zauber des siebenbürgischen Dorfes befindet sich hier eine Kirchenburg aus dem 13. Jahrhundert. In der Kirchenburg gibt es eine Orgel, die im 17. Jahrhundert in ganz Siebenbürgen berühmt war. Die meisten Veranstaltungen der Gemeinde finden rund um die Kirchenburg statt. Au‎ßerdem ist sie Teil des UNESCO-Kulturerbes. Im August finden jeden Sonntag Orgelkonzerte oder Klassik-Konzerte in der Kirchenburg statt.



    Allerdings ist in Prejmer nicht nur die alte Kirchenburg erhalten geblieben, sondern auch kulinarische Traditionen werden fortgesetzt. Die Pfannkuchen-Karawane in Tartlau ist in diesem Zusammenhang berühmt. Die Veranstalter des Events gehen davon aus, dass heuer 30.000-40.000 Pfannkuchen verkauft werden. Neben der klassischen Pfannkuchenfüllung — Marmelade oder Schokocreme — haben die Teilnehmer die Möglichkeit Crêpes mit Krautrouladen-Füllung (rum. sarmale) oder mit Gemüseaufstrich (rum. zacuscă) zu probieren. Der von den Siebenbürger Sachsen in Rumänien veranstaltete Fasching findet Ende Februar vor der Ostern-Fastenzeit statt. Er ist ein guter Anlass zum Feiern, Tanzen und Spa‎ß haben. Und vor allen Dingen, die sächsische Gemeinschaft zusammenzubringen. Mehr Einzelheiten über den Fasching oder das Pfannkuchen-Festival in Prejmer bringt der Vizebürgermeister der Gemeinde, Bogdan Loredan Marian:



    Das sogenannte Pfannkuchen-Festival oder der Fasching in Prejmer findet dieses Jahr zum 13. Mal statt. Die Organisierung wird wie immer tipptopp sein. Dieses Jahr bringen wir auch einige Neuheiten dazu. Die traditionellen, haus- und handgemachten Erzeugnisse werden selbstverständlich nicht fehlen. Wie üblich stehen auch heuer die Crêpes im Vordergrund — sie sind die Hauptattraktion des Events. Die jungen Leute in unserem Dorf organisieren auch dieses Jahr eine Karawane. Die Jugendlichen in unserer Gemeinde haben unsere alten sächsischen Bräuche übernommen und tragen sie weiter. Einige Hauptelemente sind der Bräutigam und die Braut sowie der Pfarrer und die alten Frauen. Sie werden eine traditionelle, herkömmliche Hochzeit aus zeitgenössischer Perspektive vorführen. Darüber hinaus finden auch Konzerte statt. Sie werden von örtlichen Künstlern gehalten und erstrecken sich auf zwei Tagen. Die Schulen und Gymnasien in unserer Umgebung werden ebenfalls miteinbezogen. Die sächsische Fanfare ergänzt das Unterhaltungsprogramm. Im Mittelpunkt stehen jedoch die köstlichen Crêpes, die unter vielfältigen Formen von den teilnehmenden Anbietern angeboten werden. Auch dieses Jahr organisieren wir eine au‎ßerordentliche Gastronomieausstellung. Sie wird in einem Zelt, in der Mitte des Festivalgeländes untergebracht. Parallel zur Ausstellung finden auch kulinarische Aufführungen statt. Manche beziehen sich unmittelbar auf die Zubereitung von Pfannkuchen.“




    Der Vizebürgermeister von Prejmer, Bogdan Loredan Marian, schickt eine Einladung hinaus an all diejenigen, die bisher nicht die Gelegenheit hatten, das Dorf zu besuchen:



    Unser Dorf hat eine sehr günstige Lage und ist sehr schön. Wir bieten gemütliche Unterkünfte für jeden Geschmack. Au‎ßerdem gibt es in der Umgebung viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung — wir verfügen über einen Reithof mit Reitschule sowie über eine Kartingpiste. Vor Ort gibt es auch mehrere Forellenfarmen. Die Kirchenburg darf nicht verpasst werden — sie ist nämlich Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.“




    Das Pfannkuchen-Festival kommt ab 2013 im Gastronomie-Kalender Rumäniens vor. Der von der Nationalen Tourismusbehörde veröffentlichte Kalender umfasst einige berühmte Festivals dieser Art in Rumänien.

  • Britische Schriftstellerin Arabella McIntyre-Brown: „Einbildungskraft ist grenzelos“

    Britische Schriftstellerin Arabella McIntyre-Brown: „Einbildungskraft ist grenzelos“

    Das Buch Din Liverpool în Carpaţi“ (Von Liverpool in die Karpaten“) von Arabella McIntyre-Brown war ein Bestseller der Verlagshauses ALL und ein Publikumserfolg bei der Buchmesse Gaudeamus 2016. Die Geschichte der britischen Schriftstellerin, die im Herzen Siebenbürgens glücklich lebt, liest sich wie ein Fremdenführer auf einer Reise ins Ich — wenn man den Mut hat, eine solche Reise anzutreten“, schreibt der Forscher und Weltreisender Sir Ranulph Fiennes über das Buch seiner Schwägerin. Arabella McIntyre-Brown begann, ein offenherziges, kurzweiliges, humorvolles Buch über das Abenteuer des Umziehens aus einer britischen Gro‎ßstadt in ein kleines Dorf in den Karpaten zu schreiben; letzten Endes wurde daraus ein Liebesbrief an Rumänien. Der Zauber des ländlichen Siebenbürgens zog Arabella in seinen Bann, und genauso wird auch der Band Din Liverpool în Carpaţi“ (Von Liverpool in die Karpaten“) seine Leser verzaubern, verspricht die Verlagsgruppe ALL.



    Bei der Buchvorstellung auf der Buchmesse Gaudeamus wurde Arabella McIntyre-Brown gefragt, welche Lehren sie aus ihrem Leben in Rumänien gezogen habe. Darauf antwortete sie (wir zitieren): Die erste Lehre war, dass man mit 50 Jahren ein neues Leben anfangen kann — das ist ein positiver Neubeginn, auch wenn er viele Herausforderungen mit sich bringt. Ich lernte, Ängste zu überwinden und auf unbedeutende Nostalgien zu verzichten, ich lernte, wie wunderbar es ist, alleine zu leben, wenn man entdeckt, dass ‚alleine leben‘ nicht dasselbe ist mit ‚einsam sein‘.“



    Vor etwa 10 Jahren beschloss die erfolgreiche britische Schriftstellerin, ihr Haus in Liverpool zu verkaufen, um sich im siebenbürgischen Dorf Măgura, in der Nähe von Bran, niederzulassen. Bevor sie ihre Geschichte in dem jüngst bei der internationalen Buchmesse Gaudeamus vorgestellten Buch erzählte, veröffentlichte Arabella McIntyre-Brown einen Artikel in der Zeitung Financial Times, in dem sie warmherzlich darüber erzählte, wie die 400 Dorfeinwohner aus Măgura sie mit offenen Armen empfangen hatten, so dass Măgura sofort ihr neues zu Hause wurde.



    Arabella McIntyre-Brown unterrichtet Creative Writing“ an Schülern von mehreren Gymnasien, aber auch literaturinteressierte Erwachsene. Dieses Jahr war Arabella McIntyre-Brown eine der 11 Vortragenden der TEDx-Konferenz in Braşov/Kronstadt. TED (Abkürzung für Technology, Entertainment, Design) — ursprünglich eine alljährliche Innovations-Konferenz in Monterey, Kalifornien — ist vor allem bekannt durch die TED-Talks-Website, auf der die besten Vorträge als Videos kostenlos ins Netz gestellt werden. Die Ausrichtung der Innovationskonferenz hat sich über die Jahre erweitert, mittlerweile umfasst die Themenbandbreite nicht nur Technologie, Entertainment und Design, sondern auch Business, globale Themen, Kultur, Kunst und Wissenschaft. Auf der weiterhin stattfindenden Ursprungskonferenz tauscht eine exklusive Gruppe von Fachleuten der unterschiedlichsten Gebiete ihre Ideen aus — gemä‎ß dem Motto ideas worth spreading“ (Ideen, die es wert sind, verbreitet zu werden“). Jeder Vortragende hat dabei maximal 18 Minuten Zeit, seine Idee persönlich und ansprechend zu präsentieren. Das Spektrum der Sprechenden reicht von Wissenschaftlern über Unternehmer und Aktivisten bis hin zu Designern und Künstlern. Seit 2005 werden weitere TED-Konferenzen auch au‎ßerhalb der USA abgehalten (TEDGlobal“). Daneben gibt es Ableger wie die TEDx-Konferenzen — weltweit unabhängig organisierte TED-Konferenzen. Seit 2009 haben mehr als 10.000 TEDx-Events in mehr als 2.500 Städten in 164 Ländern stattgefunden.



    Hören sie nun Arabella McIntyre-Brown mit einem Fragment aus ihrem Plädoyer für die Einbildungskraft:



    Die Arbeitgeber sagen, dass sie kreative Mitarbeiter mit innovativem Denken brauchen. Gleichzeitig brauchen die Arbeitgeber Mitarbeiter, die lediglich die Regeln und Normen der jeweiligen Unternehmen einhalten, und nichts mehr. Es gibt aber auch gute Nachrichten. Alle Menschen besitzen eine reiche Einbildungskraft, auch wenn diese Einbildungskraft lange Zeit verhüllt blieb und nicht mehr benutzt wurde. Wie Sie alle wissen, halte ich mehrere Creative-Writing-Kurse für Leute, die gern Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten, Drehbücher schreiben wollen. Sie haben den Wunsch, zu schreiben, aber manchmal fällt es ihnen schwer, originelle Ideen zu finden. Bei diesen Kursen ist e schon vorgekommen, dass ich in nur fünf Minuten den Schlüssel fand, um die Einbildungskraft der Teilnehmer zu befreien. Es war wunderbar, zu erleben, wie ihre Einbildungskraft beflügelt wurde, es war einfach fantastisch. Und das geschah mit Menschen unterschiedlichen Alters — die Einbildungskraft lässt sich niemals komplett unterdrücken. Manchmal fällt es uns schwer, manchmal haben wir den Eindruck, dass wir es niemals schaffen werden. Das ist normal, man hat uns beigebracht, unsere Einbildungskraft zu ignorieren, weil sie sich nicht kontrollieren lässt und als gefährlich gelten könnte. Wir müssen aber nicht vergessen, dass, auch wenn wir sie ignorieren, die Einbildungskraft geduldig auf uns wartet, sie ist ein Teil unseres Wesens. Es gibt eine ganze Menge Theorien über Kreativität, und darüber, wie wir unsere Einbildungskraft anspornen können. Soweit ich wei‎ß, gibt es keine falschen Antworten, keine falschen Lösungen. Die einzige Regel ist, dass es keine Regeln gibt. Unsere Einbildungskraft ist offen, grenzenlos, unendlich. Wenn man sich auf seine Einbildungskraft stützt, kann man alles tun, alles verändern. Und die beste Nachricht ist, dass die Einbildungskraft keinen Preis hat. Wir haben sie kostenlos zur Verfügung.“

  • 1. Dezember 1918: Zur Bedeutung des rumänischen Nationalfeiertages

    1. Dezember 1918: Zur Bedeutung des rumänischen Nationalfeiertages

    Der 1. Weltkrieg, der von der Entente gewonnen wurde, führte zu einer tiefgreifenden Veränderung der geopolitischen Karte Europas. Neue Staaten entstanden auf den Trümmern ehemaliger Reiche, andere haben ihre Landesfläche vergrö‎ßert. Rumänien war auf der Gewinnerseite. Am 1. Dezember 1918 entstand durch die Vereinigung des bis dahin aus der Walachei und der Moldau bestehenden Königreichs Rumänien mit den Provinzen Bessarabien, Bukowina, Banat, Kreischland und Siebenbürgen der Staat Gro‎ßrumänien. Die neue geopolitische Karte Europas bedeutete auch eine Umgestaltung der politischen Strukturen nach nationalen Kriterien und war ein letzter Ausdruck der Moderne in ihrer Auseinandersetzung mit den Weltreichen. Der Grundsatz der nationalen Selbstbestimmung war entscheidend beim Entstehen der neuen Staaten, und bis heute funktioniert dieser Grundsatz im Rahmen der internationalen Beziehungen.



    Als Siegermacht im Ersten Weltkrieg bestimmte die Entente die Friedensbedingungen für die besiegten Mittelmächte. Abgesehen von den wichtigen Gebietsabtretungen mussten Deutschland, Österreich-Ungarn und ihre Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg auch Reparationen zahlen. 1916 hatte Rumänien einen Vertrag mit der Entente unterzeichnet, um in den Krieg einzutreten, und war dadurch berechtigt, beim Friedensschluss maximale Reparationen zu verlangen. Mehr über die Situation der europäischen Länder nach dem Ersten Weltkrieg erfahren wir von Ion Scurtu, Professor für rumänische Gegenwartsgeschichte an der Universität Bukarest:



    Der Waffenstillstand bedeutete das Einstellen aller militärischen Operationen; auf dieser Basis wurde die Friedenskonferenz vom Januar 1919 einberufen. Der Friedensvertrag von Versailles wurde bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 im Schloss von Versailles von den Mächten der Triple Entente und ihren Verbündeten bis Mai 1919 ausgehandelt. Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags endete der Erste Weltkrieg völkerrechtlich. Der Vertrag konstatierte die alleinige Verantwortung Deutschlands und seiner Verbündeten für den Ausbruch des Weltkriegs und verpflichtete es zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte. Nach ultimativer Aufforderung unterzeichnete Deutschland am 28. Juni 1919 den Vertrag im Spiegelsaal von Versailles. Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat der Vertrag am 10. Januar 1920 in Kraft. Laut dem Friedensvertrag von Versailles war Deutschland verpflichtet, die neuen Grenzen Rumäniens anzuerkennen, Kriegsreparationen und Kompensationen für die Besatzungszeit zu zahlen. Ferner musste Deutschland Kompensationen für das Drucken von Lei durch die Generalbank der Walachei, die keine Golddeckung hatten, und von der Besatzungsmacht als Währung vorgeschrieben wurden. Im Friedensvertrag von Versailles waren Bestimmungen über alle am Krieg beteiligten Staaten enthalten. Als weitere Pariser Vorortverträge mit den Verlierern folgten am 10. September 1919 der Vertrag von St. Germain mit Deutschösterreich, am 27. November 1919 der Vertrag von Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien, am 4. Juni 1920 der Vertrag von Trianon mit Ungarn sowie am 10. August 1920 der Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich. Die Rumänen in Österreich-Ungarn sprachen sich für die Vereinigung mit dem Königreich Rumänien aus. Am 28. November 1918 wurde im Synodensaal der Erzbischöflichen Residenz in Czernowitz durch einen Rumänischen Kongress mit Unterstützung der deutschen und polnischen Vertreter die Vereinigung der Bukowina mit dem Königreich Rumänien proklamiert. Die Rumänen Siebenbürgens sprachen sich am 1. Dezember 1918 im sogen. »Karlsburger Beschluss« (rum. Rezoluţia de la Alba Iulia) für die Vereinigung mit Rumänien aus. Bei der Nationalen Versammlung in Alba Iulia/Karlsburg haben Tausende Rumänen aus Siebenbürgen und dem Banat die Vereinigung mit dem Königreich Rumänien abgesegnet. Die von der Nationalversammlung festgelegten Beschlüsse wurden von Vasile Goldiş verlesen. Am 3. Dezember hat eine Delegation bestehend aus Alexandru Vaida Voevod, Vasile Goldiş, dem griechisch-katholischen Bischof Iuliu Hossu und dem orthodxen Bischof Miron Cristea dem König Ferdinand I. die Karlsburger Beschlüsse eingereicht. Durch ein königliches Dekret wurde am 25. Dezember 1918 der Staat Gro‎ßrumänien proklamiert.“




    Als Gro‎ßrumänien (rumänisch România Mare“) wurde umgangssprachlich das Königreich Rumänien in der Zeitspanne 1919–1940 bezeichnet, als es seine grö‎ßte territoriale Ausdehnung erreichte. Das Königreich Rumänien (umgangssprachlich: Altreich) erhielt nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ungarisch-Rumänischen Krieg mehrere Territorien von Ungarn (Siebenbürgen und Teile der historischen Provinzen Banat, Kreischland und Maramuresch), von Österreich (die Bukowina), Russland (Bessarabien) und Bulgarien (Rückgabe der Süddobrudscha). In diesen Gebieten wurde der Anschluss an Rumänien durch Volksversammlungen gefordert. Der neue Staat musste aber international anerkannt werden, was nicht besonders einfach war. Professor Ioan Scurtu dazu:



    Der damalige Ministerpräsident und Leiter der rumänischen Delegation bei der Friedenskonferenz, Ionel Brätianu, war davon überzeugt, dass Rumänien die gleiche Behandlung wie die anderen Gewinnerstaaten genie‎ßen würde. ‚Bei den Kämpfen und bei der Aufopferung waren wir gleich; bei der Friedenskonferenz müssen wir auch gleichberechtigt behandelt werden‘, sagte Ionel Brătianu. Bei der Friedenskonferenz bildete sich aber eine Staatengruppe, der sog. Rat der Fünf, der eigentlich als Rat der Vier funktionierte. Der Rat der Vier, auch die Gro‎ßen Vier genannt, traf die wichtigsten Entscheidungen nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz von 1919. Er bestand aus den vier Regierungschefs der mächtigsten Siegernationen, Georges Clemenceau (Frankreich), David Lloyd George (Gro‎ßbritannien), Vittorio Emanuele Orlando (Italien) und Woodrow Wilson (USA), die unter den 32 insgesamt anwesenden Nationen ausschlaggebend waren. Ionel Brătianu bestand auf die Beibehaltung der Gleichheit unter den Gewinnerstaaten, aber der US-Präsident Wilson präzisierte bei der Konferenz, dass jedes Land nur so viel Gewicht habe, wie viel seine jeweilige militärische Macht wert sei. Verglichen zu den anderen Siegerstaaten war Rumänien keine gro‎ße militärische Macht. Das war das wichtigste Problem. Ferner gab es auch gewisse Schwierigkeiten in Bezug auf das Unterzeichnen des separaten Friedens und auf die Tatsache, dass der Vertrag von 1916 sich nicht auch auf Bessarabien (Teile Bessarabiens bilden die heutige Republik Moldau) sondern nur auf die rumänischen Territorien in Österreich-Ungarn bezog. Dann gab es Probleme mit den Reparationen, mit dem freien Verkehr von Waren, Personen sowie von Gütern der Entente auf rumänischem Territorium, und auch mit dem Schutz der Volksminderheiten. Zum letzten Punkt könnte ich Ionel Brătianu zitieren; er erklärte bei der Friedenskonferenz, Rumänien sei in jedem Moment bereit, dieselben Minderheitenrechte anzuerkennen, die die Mitgliedsstaaten vom Rat der Vier auch garantieren. Mit anderen Worten sollten Rumänien, die Tschechoslowakei, Jugoslawien und Griechenland nicht diskriminiert werden. Leider wurden Brătianus Vorschläge nicht angenommen.“




    Letzten Endes erreichte der rumänische Ministerpräsident Ionel Brătianu die Anerkennung des neuen rumänischen Staates mit der Unterstützung Frankreichs. Die Friedensverträge wurden aber vom Ministerpräsidenten Alexandru Vaida Voevod unterzeichnet, dem ersten siebenbürgischen Ministerpräsidenten Gro‎ßrumäniens. Gro‎ßrumänien war ein grandioses Projekt, das von allen Rumänen verwirklicht wurde, aber die wichtigsten Figuren, die eine besondere Rolle dabei spielten, waren der König Ferdinand I., seine Ehegattin, Königin Maria, und der liberale Politiker Ion I. C. Brătianu, besser bekannt als Ionel Brătianu. Der königliche Text der Proklamation vom 25. Dezember bestätigte mit kargen, ernsten Worten den nationalen Willen aller Rumänen: In Anbetracht der einstimmigen Entscheidung der Nationalen Versammlung in Alba Iulia dekretieren wir: Die in dem Beschluss der Nationalen Versammlung in Alba Iulia vom November und Dezember 1918 enthaltenen Territorien sind und bleiben für immer vereinigt mit dem Königreich Rumänien.“

  • Salzbergwerk Praid – spektakulär und wohltuend für Gesundheit

    Salzbergwerk Praid – spektakulär und wohltuend für Gesundheit

    Wir laden Sie heute auf eine Reise in eine historische Provinz Rumäniens ein — Siebenbürgen. Die ältesten Siedlungsnachweise in der Region stammen rund um das Jahr 1100. Demnach kann Praid als relativ junge“ Siedlung eingestuft werden, da sie erstmals 1564 urkundlich erwähnt wurde. Praid ist die grö‎ßte Gemeinde im Landkreis Harghita. Allerdings ziehen nicht die spektakuläre Berglandschaft oder der archaische Aspekt der Ortschaft die Touristen hierher an, sondern vielmehr das Salzbergwerk Praid, entwickelt zu einer unterirdischen Stadt im Kleinformat.



    Laut von der Verwaltung des Salzbergwerks Praid mitgeteilten Daten hätten dieses Jahr 35.000 mehr Touristen die Salzgrube im Vergleich zum Vorjahr besucht. Durchschnittlich steigen täglich zwischen 3000 und 4000 Besucher in das Salzbergwerk hinab. Ein Besuch im Salzbergwerk dient nicht blo‎ß zur Entspannung, sondern hat auch heilende Auswirkungen. Im Salzbergwerk gibt es mehrere Möglichkeiten, die Freizeit unterhaltsam zu verbringen. Die Besuchergalerie verfügt über Kinderspielplätze, einen 3D-Kinosaal sowie über speziell hergerichtete Plätze, wo die kleinsten Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Aktive Besucher sind auch willkommen. Mehrere Tischtennis-Tische stehen den Sportliebhabern zur Verfügung. Das Angebot wird durch geleitete Gymnastikstunden ergänzt. Es sei sogar ratsam, Sport im Salzbergwerk zu treiben, denn somit wird mehr salzhaltige Luft eingeatmet. Luft mit hohem Salzgehalt ist optimal bei Atenwegserkrankungen, dient aber auch zu vorbeugenden Zwecken. Dazu gibt es in der Welt unter Tage auch drahtlosen Internetzugang. Ein nettes Café lädt die Touristen auf eine Tasse Tee oder Kaffee ein. Die hungrigen Gäste dürfen sich auch nicht unzufrieden abwenden, denn das hiesige Restaurant bietet leckere Speisen an. Die unterirdische Landschaft sei beeindruckend, so Zoltán Seprodi, der Leiter des Salzbergwerks Praid:



    Die Besucher werden mit einem Bus in das Salzbergwerk hineingefahren. Der Bus fährt eine 1,2 Km lange Strecke. Der Höhenunterschied ist von etwa 100 m. Von dem Ort, wo sie abgesetzt werden, müssen die Besucher zu Fu‎ß laufen. In einer ersten Etappe sind 240 Treppen hinabzusteigen. Diese führen in eine alte Kammer. Von hier beginnt ein Stollen- und Galerienkomplex mit einer Länge von rund 600 m und einer Breite von 20 m. Die Höhe dieser Räume erreicht gelegentlich 14 m. Es ist wirklich beeindruckend.“




    Die Anfänge des Salzbergwerks Praid werden kann man bis in die römische Zeit zurückverfolgen. Manche Unterlagen erwähnen vier Amphitheater-Tagebauwerke. Darüber hinaus befindet sich in der Nähe der Gemeinde Praid der sogenannte Salzberg. Der Salzberg ist ein geologisches Schutzgebiet, das sich auf etwa 60 Hektar erstreckt. Hier wachsen seltene Pflanzen, manche von ihnen sind sogar einzigartig in Rumänien. Doch wer besucht das Salzbergwerk? Dazu Zoltán Seprodi, der Leiter des Salzbergwerks Praid:



    Die ausländischen Touristen, die das Salzbergwerk besuchen, kommen zu 80% aus Ungarn. Die übrigen 20% kommen aus allen Ecken Europas, sogar aus der ganzen Welt. Es gab einige Besuchergruppen aus Asien und den USA. Die meisten sind überrascht von dem, was sie hier finden. Ihren Zuhörern möchte ich sagen, dass sie bei uns herzlichst willkommen sind. Falls sie etwas Erstaunliches erleben möchten, sollten sie in das Salzbergwerk Praid hineingehen. Sie werden es sicherlich nicht bereuen!“



    Doch vor dem Besuch im Salzbergwerk Praid, einige nützliche Informationen: die Lufttemperatur in der Welt unter Tage bleibt konstant bei rund 16 Grad. Falls Sie unter Tuberkulose, Bluthochdruck, ischämischer Herzkrankheit oder Klaustrophobie leiden, sollten Sie auf den Besuch besser verzichten. Das Salzbergwerk ist im Zeitraum 8.00 – 14.50 Uhr für Besucher offen.



    Ein Besuch im Salzbergwerk ist bei Atemwegerkrankungen wohltuend. Das Mikroklima in der Salzgrube kommt allerdings auch denen zugute, die nicht unbedingt krank sind. Es entspannt und bringt einen wieder zu Kräften.

  • Unwetter über ganz Rumänien

    Unwetter über ganz Rumänien

    In Rumänien herrscht weiterhin Unwetter. Der heftige Regen hat große Schäden in der nordöstlichen Region Moldau angerichtet. Für sechs Landkreise aus diesem Landesteil hatte der Wetterdienst vorige Woche eine Warnung der Stufe Gelb ausgerufen, die ab Montag nicht mehr aufrechterhalten wird. Vorige Woche wurden landesweit auch die Warnungen der Stufe Orange und die höchste Alarmstufe Rot wegen starker Regenfälle ausgerufen. Das Hochwasser hat zahlreiche Häuser zerstört. Am stärksten wurde der Landkreis Galaţi betroffen. Im südöstlichen Landkreis wurden hunderte Häuser, Höfe und Untergeschösse von Überschwemmungen zerstört. Rund 1.700 Menschen sind infolgedessen evakuiert, einige Schulen sind geschlossen worden. In diesem Landkreis sind über 4.000 Feuerwehren einsatzbereit.



    Ab Montag wurden die Einsatzkräfte um weitere 30 Feuerwehren aufgestockt. Diese sind mit dreizehn Motorspritzen ausgestattet und unterstützen die 300 Feuerwehren, Militär, Gendarmen und Polizisten, die bereits seit voriger Woche in den von Überschwemmungen betroffenen Dörfern im Einsatz sind. Das Rote Kreuz hat den Bewohnern der betroffenen Landkreise 900 Schlafsäcke zur Verfügung gestellt. In den kommenden Tagen wird eine Kaltfront die Region Moldau erreichen. Im Norden hat es am Ende voriger Woche zum ersten Mal in dieser Saison bereits geschneit und der Wetterdienst warnt landesweit vor ungewöhnlich tiefen Temperaturen für Oktober, die im Osten Siebenbürgens –8 Grad ereichen sollen. Die Höchstwerte liegen landesweit bei 13 Grad. In einigen Landkreisen im Zentrum und Osten des Landes galt allerdings bis Montag eine Warnung vor Sturmböen und heftigen Schneefällen. Erst am Ende der Woche rechnet der Wetterdienst mit üblichen Temperaturen für diese Jahreszeit.



    Wir haben den Meteorologen Adrian Boariu um Details gebeten: Vereinzelt wird sich Reif bilden, im Nord-Osten, in Senken und im allgemeinen in kleinen Gebieten. Das Wetter wird vor allem in der Landesmitte, im Süden und Osten sehr kalt für diese Jahreszeit bleiben, selbst wenn die Temperaturen leicht steigen. Am Freitag, Samstag und Sonntag rechnen wir mit normalen Temperaturen für die zweite Hälfte des Monats Oktober, wir schließen jedoch weitere Regenfälle nicht aus, insbesondere gegen Mitte der zweiten Monatshälfte.



    Die Schwarzmeer-Häfen wurden aufgrund des Unwetters geschlossen. Der starke Wind und die großen Wellen haben sowohl die Navigation als auch den Betrieb in den Häfen Midia-Năvodari und Constanţa Norden und Süden lahmgelegt. Die Rumänische Marinebehörde hat ebenfalls den Verkehr von Frachtkahnkonvois durch die Schiffsschleuse Agigea eingeschränkt.



  • Zur Geschichte der Großwardeiner Burg

    Zur Geschichte der Großwardeiner Burg

    Die mittelalterlichen Burgen und militärischen Abwehranlagen sind heute zum Gro‎ßteil touristische Attraktionen geworden. In Rumänien gibt es ein paar spektakuläre Burgen. Eine davon befindet sich in Oradea / Gro‎ßwardein, im Westen des Landes. Die Gro‎ßwardeiner Burg gilt als ein in Rumänien einmaliges Architektur-Denkmal. Sie ist auch eine der wenigen Bauten dieser Art, die noch heute genutzt werden.



    Die Burg hat eine lange und komplizierte Geschichte. Gegründet wurde sie vom ungarischen König Ladislaus I., der zwischen 1077 und 1095 regiert hat. In den lateinsprachigen Dokumenten der Zeit wurde sie castrum“ genannt. Sie besa‎ß eine Palisadenabsperrung, Holztürme und teilweise auch eine Steinmauer. Umgeben war sie von einem Wassergraben. Im Falle einer Belagerung konnte der Graben mit Thermalwasser aus dem Peţa-Fluss gefüllt werden.



    Anfänglich hatte König Ladislaus ein befestigtes Kloster errichten lassen, das der Jungfrau Maria gewidmet wurde. Daraus entwickelte sich eine Burg. Anschlie‎ßend wurde die Klosterkirche, beginnend mit dem Jahr 1092, als Kathedrale und Sitz der römisch-katholischen Kirche in Oradea benutzt. Als er dann 1095 starb, wurde König Ladislaus im Innenhof der Kathedrale begraben. Nándor Mihálka, Archäologe beim Burgmuseum Oradea hat die Details:



    Die Burg war römisch-katholischer Bischofssitz bis 1557, als es von den siebenbürgischen Truppen übernommen wurde. Bis 1660, während der Fürstentums-Zeit Siebenbürgens, wurden alle mittelalterlichen Bauten abgerissen und die Burg, in der wir uns jetzt befinden, wurde gebaut. Beginnend mit 1619 wird dieses wunderbare Fürstenschloss im Auftrag von Gabriel Bethlen gebaut. Zwischen 1660 und 1692 wurde Oradea das Zentrum einer türkischen Provinz. Es handelte sich dabei um die letzte türkische Provinz, die im Karpatenraum gegründet wurde, denn nach 1692 wurden die Türken endgültig aus diesem Gebiet vertrieben.“




    Am 27. Juni 1192 sprach Papst Celestinus III. König Ladislaus heilig. Sein Grab wurde eine Pilgerstätte. Während des Mongolensturms von 1241 wurde die Burg erobert und in Brand gesetzt. Diese Episode wurde von dem Mönch Rogerius in der Chronik Carmen miserabile“ erzählt. 1290 wurde die Burg vom siebenbürgischen Fürsten Roland Borşa angegriffen. Dabei wurde sie beschädigt. Im 14. Jahrhundert wurde sie wieder aufgebaut. Damals war sie ein Siebeneck, besa‎ß Türme und Schie‎ßscharten.



    Zwischen 1342 und 1370, während der Gotik, wurde dann eine gro‎ße beeindruckende dreischiffige Kathedrale mit zwei Türmen gebaut. Im Innen wurde sie dekoriert und mit mehreren Altären vorgesehen. Die Kathedrale ist eine der grö‎ßten in Siebenbürgen. Während der Renaissance im 15. Jahrhundert lebte in Oradea der Astronom Georg von Peuerbach. Er lie‎ß hier eine Sternwarte errichten und setzte in Oradea den Nullmeridian fest. Über Sonnen- und Mondfinsternisse berichtete er in seinem Buch Tabulas Varadienses“.



    Die türkische Offensive nach Mitteleuropa in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts führte zur Eroberung der Burg. Am 24. Februar 1538 wurde ein Friedensvertrag in der Stadt unterzeichnet. Infolgedessen wurde Siebenbürgen von Ungarn getrennt und stand somit unter türkischer Oberhoheit. Nach dem Drei‎ßigjährigen Krieg, der 1648 endete, wurde in Gro‎ßwardein eine andere fünfeckige Burg von italienischen Architekten gebaut. Ebenfalls in der Barockzeit wird das Fürstenschloss von Gabriel Bethlen vom Italiener Giacomo Resti gebaut. Die Gegenoffensive der Habsburger Ende des 17. Jahrhunderts brachte die Rückeroberung der Burg mit sich. Zwischen 1692 und 1695 wurde sie dann saniert. Der Archäologe Nándor Mihálka berichtet weiter:



    1692 wurde die Burg von den österreichischen Truppen zu einer Kaserne umgebaut. Und sie blieb bis 1990 eine Kaserne. Nach dem EU-Beitritt Rumäniens haben wir EU-Fonds für den Wiederaufbau der Burg bekommen. 2010 fing die Sanierung an und dauerte fünf Jahre. Wir hoffen, nächstes Jahr die archäologischen Ausgrabungen in der gotischen Kathedrale zu starten. Zudem sollen Parkplätze eingerichtet werden und die Basteien wieder aufgebaut werden. Es gab fünf Basteien, nur eine wurde wieder aufgebaut. Dann soll noch der Wiederaufbau und die Sanierung der Au‎ßenmauer folgen.“




    Wie im Falle vieler Burgen gibt es auch in Oradea Legenden, die die Gro‎ßwardeiner Burg umweben. Laut einer dieser Legenden hätten zwei Engel dem König Ladislaus bedeutet, er solle hier ein Kloster bauen lassen. Eine zweite Legende betrifft die Zeit nach der osmanischen Eroberung und wird als Verräter-Legende bezeichnet. Während der Türken-Belagerung von 1540 soll die Frau des Müllers den Türken verraten haben, wie sie die Schleusen des Wassergrabens öffnen können. Die Türken hatten nämlich ihre Söhne fest genommen und sie damit erpresst.



    Heutzutage ist die Lage friedlich. In der Burg haben mehrere Institutionen ihren Sitz, darunter auch die Fakultät für visuelle Künste der Gro‎ßwardeiner Universität.

  • Westgebirge: Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

    Westgebirge: Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

    Das Apuseni-Gebirge (auch Siebenbürger Westkarpaten oder Westgebirge genannt) ist eine Gebirgsformation im Westen Rumäniens. Es beeindruckt nicht durch Höhe — der höchste Gipfel erreicht 1849 m –, sondern vielmehr durch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten sowie durch besondere Naturattraktionen. Dazu ist hier die einzige ständige Gemeinschaft anzutreffen, die in einer Höhe von mehr als 1300 m in vor 200 Jahren aus Holz gebauten Häusern lebt. Der Dorftourismus hat im Apuseni-Gebirge eine beeindruckende Entwicklung erfahren. Ein Beweis dafür ist die Tourismusmesse, die im September vor Ort veranstaltet wird. An der Tourismusmesse beteiligen sich Eigentümer von Pensionen und Gasthöfen aus ganz Rumänien. Mehr Einzelheiten dazu bringt Alexandru Pal, der Leiter des Kulturzentrums Augustin Bena“ in Alba und Ko-Veranstalter des Ereignisses:



    Die nationale Messe für Dorftourismus Alba findet bereits zum 22. Mal statt Es beteiligen sich Reiseveranstalter aus dem ganzen Land. Die Tourismusmesse umfasst auch eine Ausstellung für Volkskunst, an der Volkskunsthandwerker aus allen Regionen Rumäniens mitmachen. Das Angebot des Kulturzentrums »Augustin Bena« in Alba umfasst vielfältige kulturelle und künstlerische Dienstleistungen und Produkte: Workshops für visuelle Kunst, Volkstanzunterricht, Workshops zum Erlernen eines Volkskunsthandwerks. Dazu gibt es noch ein Kammerorchester, unsere Volkstanzgruppe, die Fanfare.“




    In der Region der Siebenbürgischen Westkarpaten leben viele Kunsthandwerker, die ein Handwerk von klein auf in der Familie erlernt haben. Gelegentlich finden verschiedene Kulturevents statt, die auch Kreativ-Workshops sowie Ausstellungen, bei denen selbstgemachte Erzeugnisse verkauft werden, umfassen. Dazu Alexandru Pal:



    Am wichtigsten sind die Holz bearbeitenden Handwerke, die sogenannte Holzkunst. Au‎ßerdem bieten wir einen sehr interessanten Workshop an — es handelt sich um die Schule für Glasmalerei Maria Laz Poenaru. Die Workshop-Teilnehmer schaffen traditionelle, hochwertige Erzeugnisse. Unser Angebot umfasst auch einen Kurs für rumänische traditionelle Nähte von der Hand.“




    Das Apuseni-Gebirge ist der richtige Ort für einen erholsamen und zugleich unterhaltsamen Urlaub. Das Freizeitangebot sei hier besonders gro‎ßzügig, so Alexandru Pal, der Leiter des Kulturzentrums Augustin Bena“:



    Es gibt ganz viele Sehenswürdigkeiten in der Region. Die Siebenbürgischen Westkarpaten, der Landkreis Alba sind mit Sicherheit einen Besuch wert. Ich werde Ihnen einige Attraktionen vorstellen, damit Sie sich einen ersten groben Eindruck machen. Einige Sehenswürdigkeiten sind einmalig in Rumänien. Erwähnenswert sind das Museum »Emilian Achim« im Dorf Almaşu Mare, die Cibului-Klamm, die Glodului-Klamm, die Holzkirche »Sfinţii Trei Ierarhi« (dt. die Heiligen Drei Hierarchen). Dealul cu melci (dt. der Schneckenhügel) ist einmalig in Rumänien. Sehenswert sind auch das Gedenkhaus »Avram Iancu«, das Kloster Înălţarea Sfintei Cruci in der Ortschaft Lupşa. Wer sich in der Region aufhält sollte unbedingt durch das Găina-Gebirge sowie durch den Schutzpark Scăriţa Belioara wandern, die Gletscherhöhle in Vârtop sowie die Höhle Huda lui Papară besichtigen. Auch die Burg in Colţeşti stellt eine Attraktion dar. Die Touristen, die ihren Urlaub in der Region verbringen, werden mit Sicherheit eine spannende Zeit haben.“




    Die gefragteste Sehenswürdigkeit in der Region ist vermutlich Peştera Urşilor (dt. die Bärenhöhle). Sie liegt im kleinen Dorf Chişcău und wurde 1975 entdeckt, nach der Sprengung eines Marmorbruchs. Wir fragten Alexandru Pal, den Leiter des Kulturzentrums Augustin Bena“, welche die günstigste Zeit für einen Aufenthalt in der Region wäre.



    Sie können jederzeit kommen. Ideal wäre es — und ich schicke sogar eine Einladung diesbezüglich hinaus — sowohl im Frühjahr wie auch im Sommer in die Region zu kommen. Im Winter macht es allerdings noch mehr Spa‎ß. Die Sehenswürdigkeiten und das Kulturangebot nehmen eine andere Farbe an, je nach Jahreszeit.“




    Veranstaltungen gibt es haufenweise in der Region — pro Jahr finden mindestens 65 Events statt. Um nur ein paar davon zu erwähnen: das Nationalfest Die Goldene Traube“, das Jazz-Festival Alba, das Festival für Folk-Musik oder das Wettkampf-Festival Kultur für Kultur“.

  • Umwelterziehung: Das Comicheft „Jenseits des Horizonts“

    Umwelterziehung: Das Comicheft „Jenseits des Horizonts“

    Landschaften wie in Urzeiten, begabte Menschen, die schöne Berufe ausüben, und eine Hauptfigur, Luca. Luca ist ein Kind, das eine neue Reise durch Siebenbürgen beginnt. Die Reise führt ihn durch das Dorf Cornăţel, durch die Ortschaft Hosman, vorbei an den jahrhundertealten Eichen in Breite, durch die Stadt Schä‎ßburg (rum. Sighişoara) bis hin nach Keisd (rum. Saschiz). Das sind die Zutaten, die das erste Comicbuch zur Förderung der wilden Natur und der Traditionen in Rumänien attraktiv machen. Magor Csibi, Leiter von WWF Rumänien, sprach mit uns über den Zweck des Comicbuchs:



    Wenn wir über Schutzgebiete sprechen, fällt es uns schwer, sie den Stadtbewohnern näher zu bringen. Denn das Konzept ist nur schwer verständlich. Viele denken, wir versuchen die Natur vor den Menschen in Schutz zu nehmen. Anhand dieses Comicheftes versuchten wir zu zeigen, wie spektakulär die Wildnis, die unberührten Naturlandschaften sind. Dazu gibt es allerdings die örtlichen Gemeinschaften, menschliche Siedlungen in ländlichen Regionen und Vieles mehr. Das Buch handelt von zwei Kindern: ein Stadt- und ein Dorfkind. Sie entdecken zusammen das zweitgrö‎ßte Schutzgebiet in Rumänien. Sie erforschen Schritt für Schritt die dortige Pflanzen- und Tierwelt, die Dörfer, die alltäglichen Beschäftigungen und Traditionen. Somit zeigen wir allen Leuten, die das Comicheft in die Hand nehmen, was ein Schutzgebiet bedeutet, wie viele wunderbare Dinge es in sich birgt. Wir erzählen über die Pflanzen- und Tierwelt, über Natur, Traditionen, Land und Leute. Und auch darüber, wie die Bewohner der Region im Einklang mit der Natur zusammenleben.“




    Luca wandert an hügeligen Landschaften vorbei, schlendert über Wiesen voller Blumen, fährt mit dem Pferdefuhrwerk oder reitet einen Esel, unterhält sich mit Einheimischen, beobachtet Vögel, wie wenn er ein berühmter Biologe wäre, restauriert Häuser, schert Schafe und versucht sich in der Töpferei. Ben Mehedin, Vertreter des Vereins Adept, einer Nichtregierungsorganisation, die Projekte in der Gegend umsetzt, erläuterte uns, worum es im Comicbuch geht:



    Das Buch handelt über die Hügellandschaft in Siebenbürgen und über die Kindheit. Die Erfahrungen sind geheimnisvoll und märchenhaft. Für ein Kind kann diese Reise die bedeutendste Erfahrung seines Lebens werden. Ich hörte, einige Kinder wurden einmal aufgefordert, ein Hühnchen zu zeichnen. Es hei‎ßt, sie hätten es ohne Federn gemalt, weil sie nur die Hühnchen im Supermarkt kannten. In den ländlichen Regionen in Siebenbürgen kann die echte Natur erlebt werden. Die Region ist bewohnt und die Bewohner sind tüchtige Menschen. Die Natur, die Landschaften sind auch wunderschön, die Menschen haben sie nicht zerstört. Sie werden im Comicbuch die Karte einer multikulturellen Reise finden: Natur, Land und Leute, frische Luft und die typisch siebenbürgische Hügellandschaft, wo immer man nur hinschaut.“




    Die WWF-Experten, die die Arten-Bestandsaufnahme in Siebenbürgen koordinierten, arbeiteten bei der Konzipierung des Comicbuchs mit der Drehbuchautorin Adina Popescu und dem Buchillustrator Alexandru Ciubotariu (bekannt, unter anderem, unter dem Spitznamen Quadratische Katze) zusammen. Das Comicbuch wurde vom Verlag Vellant veröffentlicht. Der erste Band wurde mit finanzieller Unterstützung seitens der Schweiz herausgegeben. Die Fördermittel stammten aus dem Schweizer Beitrag an die erweiterte EU. Louise Marie Stoicescu vertrat die Schweizer Botschaft bei der Erstveröffentlichung des Comicbuches. Sie sprach über die Bedeutung des Vorhabens:



    Das Projekt ist sehr wichtig für uns. Es ist ein konkretes Ergebnis der Projekte, die wir im Rahmen des rumänisch-schweizerischen Kooperationsprogramms durchführen. Ein Teil des Kooperationsprogramms — nämlich die Themeninhalte zur Förderung der Zivilgesellschaft — wurde geschaffen, um die NGOs, die sich mit dem Umwelt- und Sozialschutz beschäftigen, zu unterstützen. Rund 99 Projekte wurden gefördert, die Hälfte davon wurde abgeschlossen. Auch das heute Abend vorgestellte Projekt ist zu Ende gegangen. Wir freuen uns, dass die Ergebnisse greifbar sind. Wir sind zufrieden, dass wir enthusiastische Menschen unterstützen konnten. Sie haben wunderbare Dinge in der Region bewerkstelligt. Ich kenne die Gegend ziemlich gut, dennoch war ich überbegeistert vom Harbacher Hochland (Podişul Hârtibaciului), das mir unbekannt war. Ich war beeindruckt von allen NGOs, die sich zusammengetan haben, um etwas Gutes zu erreichen. Das Projekt hat sein Ziel erfüllt.“




    Das ist erst die erste Reise von Luca. Im nächsten Heft plant die Hauptfigur eine abenteuerliche Reise durch die Banater Berge, mit Gesprächen mit den örtlichen Einwohnern und Begegenungen mit den legendären Wisenten. Die Urheber des Projektes überlegten sich einen Selbstfinanzierungsmechanismus für die kommenden Comicbücher — das nächste Heft wird durch den Verkauf des ersten Bandes finanziert. Der Illustrator des Comicbuchs Jenseits des Horizonts“, Alexandru Ciubotariu, erzählte uns, wie sich das Projekt entwickelte:



    Ich danke all denen, die das Projekt ermöglichten. Es ist ein Projekt, das mir am Herzen liegt. Wir haben viel daran gearbeitet, es hat sich stark verwandelt im Laufe seiner Entstehung. Technisch betrachtet geht es heute Abend zu Ende. Doch das ist erst der Anfang. Das Comicbuch wird in allen Buchhandlungen in Rumänien erhältlich sein. Die Geschichte, die es erzählt und die Orte, die es beschreibt, die am Ende angehängte Karte — all das kann die Menschen inspirieren. Und vielleicht werden sie sich dann wünschen, die Region zu besuchen. Denn das ist letzten Endes der Zweck des Vorhabens. Ich hoffe, das Comicheft wird Ihnen gefallen.“




    Jenseits des Horizonts“ ist ein Fenster zu einer Märchenwelt, die es allerdings auch in Wirklichkeit gibt. Die Autoren wollen ihr Vorhaben fortsetzen und weitere Comichefte veröffentlichen. Und somit die Leser auf einer Reise in die Westkarpaten, ins Donaudelta oder in die Marmarosch mitnehmen.

  • Reitferien in Siebenbürgen

    Reitferien in Siebenbürgen

    Heute machen wir Ihnen einen gewagten, doch zugleich interessanten Vorschlag — was halten Sie von einem Reiturlaub in Siebenbürgen? Die Freude an der Natur geht somit Hand in Hand mit der Erkundung weniger zugänglichen Regionen. Wie gesagt, unser heutiges Reiseziel ist Siebenbürgen. Mehrere Gasthöfe in der Region organisieren Ferien zu Pferd für ihre Gäste. Diesbezüglich unterhielten wir uns mit Constantin Cheşculescu, dem Eigentümer eines Reitklubs:



    Die von uns angebotenen Reitferien werden von den Familien gebucht, die ihre Kinder anders erziehen wollen. Die Zusammenarbeit mit dem Pferd steigert das Vertrauen, pflegt die Geduld, verhilft zu einer besseren Interaktion mit den Mitmenschen. Kinder, aber auch Erwachsene, die reiten, lernen, die Beziehung zu ihren Mitmenschen besser zu verwalten. In anderen Ländern wird nicht nur der Reitsport gefördert, sondern Reiten für alle. Es gibt zahlreiche Reitschulen und Reiterhöfe, zu denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene uneingeschränkten Zugang haben. Bei uns hat sich das Reiten erst in den letzten Jahren entwickelt. Es gibt ein paar Reiterhöfe, wo Anfänger trainieren können. Gewöhnlich buchen die Familien einen einwöchigen Pferdeurlaub und wir bieten ihnen noch einen kostenlosen Bonus-Tag dazu. Der Anfängerkurs umfasst 10 Reitlektionen. Danach können sie schon Reitausflüge in der Natur machen.“




    Die Reitwege gehen durch Wald und Heide und umfassen auch Wanderreitstationen bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Region wie z.B. alte Kirchen, Museen oder Burgen. Verkostungen traditioneller Käsesorten und Weinproben sind auch möglich. Erfahrene Reiter können sich oben auf den Bergkamm wagen. Auch weniger erfahrene Reiter haben allerdings die Möglichkeit, durch die wunderschöne Landschaft zu wandern. Dazu Constantin Cheşculescu:



    Es gibt viele Reitwege für Anfänger. Die Pferdewanderungen für Anfänger dauern zwischen einer Stunde und zwei eineinhalb Stunden. Wir reiten um das Dorf Răhău herum. Ein Reitausflug umfasst zwei Reitsitzungen — wir reiten zweieinhalb Stunden am Vormittag, dann folgt eine einstündige Pause, damit sich Pferd und Reiter ausruhen und etwas essen. Danach wird wieder zweieinhalb Stunden geritten, zurück zum Gasthof. Wir reiten entlang der Hochgebirgsstra‎ße Transalpina, am rechten Ufer des Flusses Sebeş, durch das Cindrel-Gebirge und durch Mărginimea Sibiului sowie durch die Berge Sebeş und Sureanu. Die Naturlandschaften sind atemberaubend. Wir erreichen zu Pferd manche Orte, die sogar für ein Geländewagen unzugänglich und zu Fu‎ß nur sehr schwer erreichbar sind. Die Entfernungen sind ziemlich lang, wir reiten ungefähr 25-40 Km.“




    Die Gasthöfe, die Reitferien anbieten, laden Sie zu einem ungewöhnlichen Abenteuer am Fu‎ße der Karpaten ein — ein Reitausflug durch mehr als 10 siebenbürgische Dörfer. Etwa 125 Km werden dabei zu Pferd zurückgelegt. Die Angebote umfassen in der Regel Vollpension sowie 5 Tage Reiten, ein festliches Abendessen und, selbstverständlich, viele unvergessliche Erinnerungen. Diejenigen Touristen, die ungerne reiten, können ebenfalls einen erholsamen Urlaub weit von der Unruhe der Stadt verbringen. Constantin Cheşculescu schickte unseren Hörern eine Einladung hinaus:



    Rumänien ist das ideale Reiseziel für einen Reiturlaub. Sie haben die Möglichkeit, die Natur unmittelbar zu erkunden und eine neue Freundschaft — mit dem Pferd, das sie während ein paar Tage begleiten wird — zu schlie‎ßen.“




    Reitferien sollten frühzeitig gebucht werden. Darüber hinaus ist empfehlenswert, die eigene Reitausstattung mitzubringen, auch wenn die Reiterhöfe Schutzhelme und Reitstiefel zur Verfügung stellen.

  • Erster Weltkrieg: Rumänen kämpften auf beiden Seiten der Barrikaden

    Erster Weltkrieg: Rumänen kämpften auf beiden Seiten der Barrikaden

    Rumänien ist in den Ersten Weltkrieg 1916, nach zwei Jahren der Neutralität getreten. Dennoch waren die Zahl der Toten und die Sachschäden nicht weniger verheerend. Obwohl Rumänien nur zwei Jahre gekämpft hat, entspricht der Anteil der toten rumänischen Soldaten auf Seite der Entente 6% der gesamten Todesopfer, während die USA 1% nach einer einjährigen Beteiligung verzeichnet haben. In Zahlen ausgedrückt verlor Rumänien ungefähr 500.000 Soldaten und einige weitere hunderttausende Zivilisten wegen der Flecktyphusepidemie. Hinzu kommt noch der Verlust des Staatsschatzes, der 1916 nach Russland verlagert wurde und von dort nie mehr zurückkam.



    Die Rumänen au‎ßerhalb des Altreichs haben allerdings vier Jahre in dem Gro‎ßen Krieg gekämpft. Als Bürger Österreich-Ungarns, Russlands und der Balkanländer waren die Rumänen dort im Einsatz, wohin sie die Verpflichtung gegenüber den Ländern, in denen sie lebten, gerufen hat. Viele von ihnen bezahlten mit dem Leben. Die Rumänen in Siebenbürgen, Banat und in der Bukowina, Territorien Österreich-Ungarns, waren von Anfang an an der Front des grö‎ßten militärischen Konfliktes bis zum damaligen Zeitpunkt. Hunderttausende fielen auf dem Kampffeld oder wurden gefangen genommen. Die Rumänen in Bessarabien, dem rumänischen Gebiet, das sich in der Gliederung Russlands befand, kämpften gegen die Armeen der Zentralmächte in der zaristischen Armee. Auch die Aromunen in Albanien, Griechenland, Bulgarien und Jugoslawien brachten dem Kriegsgott auch ihr Opfer zwischen 1914 und 1918.



    Nicht nur die Rumänen befanden sich aber in der Situation, an mehreren Fronten zu kämpfen, einige von ihnen sogar gegen die eigenen Überzeugungen. Die Nationalitäten in Österreich-Ungarn wählten die Loyalität gegenüber ihrem Land und gegenüber dem Kaiser. Wenn am Ende des Krieges alles anders gekommen ist, als sie es sich die Menschen vorgestellt hatten, ist es damit zu erklären, dass sich Meinungen verändert haben und alte Werte verfallen sind. Der Historiker Ion Bulei sagt, dass im Gro‎ßen Krieg nicht nur die Rumänen für beide Parteien gekämpft haben, sondern auch andere Völker wie die Polen. Ion Bulei glaubt, dass die Rumänen es sogat ein bisschen leichter hatten.



    Wir Rumänen hatten einen Staat, was die Slowaken, Tschechen und Polen nicht hatten. Wir zählten, gemeinsam mit den Serben, zu den glücklichen Völkern, die einen Kernstaat hatten, um den man einen grö‎ßeren Staat zusammenbilden konnte. Das war der Vorteil der Rumänen. Wir befanden uns zwischen den Reichen, standen diesen Reichen zur Verfügung. Die anderen Völker befanden sich in den Reichen, sei es das Habsburgische, Zaristische oder das Deutsche. Die Rumänen befanden sich nicht alleine in dieser Sondersituation, für andere war es viel komplizierter. Der Nationalismus, der das 19. Jahrhundert geprägt hat und Anfang des 20. bösartig ausartete, machte sich auch während des Ersten Weltkriegs stark bemerkbar. Dieser kam in einer Völkermischung zum Vorschein. Jedes Volk suchte seinen eigenen Weg. Auch die Rumänen waren auf der Suche. Sie waren auf der Suche nach einem grö‎ßeren Staat als den, den sie hatten.“




    Nationalismus war mit Sicherheit die stärkste Motivation für die Verklemmung im Gro‎ßen Krieg. Dieser erweckte das Gefühl der Bruderschaft zwischen den Sprechern derselben Sprache, die sich aber in verfeindeten Ländern befanden. Die grö‎ßten Schuldgefühle hatten die Menschen, als sie sich auf den beiden Seiten der Barrikaden befanden und zwischen der Verpflichtung und der Ehre einerseits und den persönlichen Überzeugungen andererseits gequetscht wurden. In der rumänischen Literatur schrieb der Schriftsteller Liviu Rebreanu den pointiertesten Roman Wald der Gehenkten“. Hier treffen die Zweifel, die Empörungen, die Verwirrtheit und die Überzeugungen des Hauptdarstellers, des rumänischen Offiziers in der österreichisch-ungarischen Armee Apostol Bologa, auf die der anderen. Ungewissheit, der Wunsch, aus dem Wahnsinn des Krieges auszubrechen, die Hoffnungen auf eine neue Welt gehören sowohl ihm als auch den anderen und alle betrachten das Ende durch eine apokalyptische Linse. Am Ende des Krieges sah alles anders aus. Die Rumänen, die in verfeindeten Lagern kämpften, fanden sich in Gro‎ßrumänien wieder. In Siebenbürgen, Banat und in der Bukowina bildeten sich Nationalgarden aus den von der Front zurückgekehrten rumänischen Militärs. Sie waren diejenigen, die die Ortschaften verteidigten und die Volksversammlung von Alba Iulia unterstützten, wo die Vereinigung mit Rumänien verkündet wurde. Der Historiker Liviu Maior, Autor des Buches Zwei Jahre früher. Siebenbürger, Bukowiner und Bessarabier im Krieg, 1914-1918“, sagte, dass ein Krieg, abgesehen von Siegern und Verlierern, Dinge hinterlässt, die nicht mehr wieder gut zu machen sind.



    Der Anfang des Gro‎ßen Krieges beweist, wie schnell und wie unvorhergesehen ein Krieg mit verheerenden Konsequenzen für die Menschheit ausbrechen kann. Es war ein grauenvoller Krieg. 77.000 Rumänen au‎ßerhalb des Altreichs starben auf den Kampffeldern, andere mussten sich mit Krankheiten und dem ganzen Elend auseinandersetzen, die der Krieg mit sich bringt. Ich habe mich über das Dorfleben, über das Leben des einfachen Menschen während des Krieges, über seine Reaktionen erkundigt. Alles ging von den Gefangenenlagern aus. Dort wurden die ehemaligen Soldaten und Offiziere radikalisiert. Nicht nur die rumänischen. In Siebenbürgen hat es Lager von italienischen und serbischen Soldaten gegeben. Z.B. sind in Arad ungefähr 4.000 Serben unter grauenvollen Bedingungen gestorben. Die italienischen Gefangenen wurde beim Stra‎ßenbau eingesetzt.“




    Nach 1918 hat die neue europäische Ordnung versucht, aufgrund der Nationalitätsgrundsätze das zu berichtigen, was man für falsch befand. Die Nationen gründeten ihre eigenen Staaten, die Menschen wurden erneut zu Bürgern. Die Rumänen, egal auf welcher Seite der Barrikaden sie zwischen 1914 und 1918 gekämpft hatten, vereinigten sich im als Gro‎ßrumänien bezeichneten Staat, ein Vorhaben, an das sie geglaubt haben und in dem sie ihre Ruhe und Freude wiederfinden wollten.

  • QSL 7 / 2016: Klausenburg – Panoramaansicht

    QSL 7 / 2016: Klausenburg – Panoramaansicht

    Die Rundbildaufnahme der siebenbürgischen Stadt Klausenburg (rum. Cluj, ung, Kolozsvár) zeigt die transsilvanische Metropole von den Höhen des sogenannten Burghügels (rum. Dealul Cetăţuia, ung. Fellegvár) aus. Hier lie‎ß das Habsburgerreich im 18. Jh. eine Festung errichten, die dem Schutz der Stadt dienen sollte. Von den ursprünglichen Befestigungsanlagen sind heute ein Teil des Gemäuers und zwei von den vormals vier Zugangstoren erhalten.



    Im Vordergrund am Fu‎ße des Hügels ist gleich hinter der ersten Hochhäuserzeile das Gebäude der Ungarischen Oper zu sehen, das 1909–1910 errichtet wurde und einen Zuschauerraum mit 1.000 Plätzen umfasst. Im Hintergrund auf derselben Richtung (etwa in der Mitte des Bildes) erblickt man den Turm der römisch-katholischen Michaelskirche, die wir mit der QSL 3/2016 vorstellten. Links im Vordergrund sieht man den barocken Turm der Franziskanerkirche, der 1728 errichtet wurde, während die Kirche selbst in den Jahren 1260–1290 erbaut wurde. Im Hintergrund ebenfalls auf der linken Seite ist die Hauptkuppel der orthodoxen Kathedrale zu sehen. Dieses Gotteshaus wurde in den Jahren 1920–1930, nach der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Altreich Rumänien, errichtet.

  • Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Im Rahmen unseres Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ laden wir Sie heute in den Norden Rumäniens ein. Wir wollen heute zusammen den Tihuţa-Pass kennenlernen. Er ist u.a. auch unter dem Namen Borgo- oder Bârgău-Pass bekannt. Der Tihuţa-Pass ist ein Gebirgspass in den Ostkarpaten, im Bârgău-Gebirge. Er befindet sich in 1200 m Höhe. Die Passstra‎ße verbindet die siebenbürgische Stadt Bistriţa/Bistritz im Westen mit dem Kur- und Wintersportort Vatra Dornei im Osten. Weiter östlich führt die Stra‎ße über die Bukowina nach Moldawien.



    Einmal das Reiseziel erreicht, wäre es schade, nicht in die Legende des Ortes einzutauchen und einen Halt beim Hotel Castel Dracula“, einem der Sponsoren des Hörerwettbewerbs, zu machen. Das Hotel möchte die Stimmung des berühmten Romans von Bram Stoker wiedergeben, so Ana-Maria Muscar, die Leiterin des Hotels.



    Wir befinden uns in einer Höhe von 1116 m im berühmten Bârgău-Pass. Unser Hotel ist ein bedeutendes Reiseziel in Bistritz. Wir haben vielfältige attraktive Tätigkeiten für Touristen im Angebot. Das Hotel richtet sich an eine bestimmte Touristen-Zielgruppe, nämlich an die Touristen, die an Dracula und an die zusammenhängende Legende besonders interessiert sind. Wir legen hohen Wert auf Freizeitaktivitäten, organisieren Team-Buildings vor Ort. Wir hei‎ßen allerdings auch Wochenend-Touristen und Geschäftsleute willkommen. Das Hotel Castel Dracula sollte eine Verwirklichung des berühmten Romans von Bram Stoker werden. Wir haben es also mit einer imposanten Konstruktion zu tun, mit vielen sehr hohen Türmen, zugleich aber auch mit zahlreichen niedrigen Punkten und Zinnen, viel Stein, viel Naturelementen, Holz. Die Gestaltung der Innenräume ist sehr originell. Rot und schwarz sind die zwei dominanten Farben. Es gibt auch Gemälde, die Drachen darstellen.“




    Darüber hinaus organisiert das Hotel auch touristische Veranstaltungen, die abenteuerlichen Entdeckungstouren ähnlich sind. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ana-Maria Muscar:



    In unserem Schloss gibt es zwei Brennpunkte — eines davon ist das Grab von Graf Dracula. Das zweite Highlight ist der vor kurzem gebaute Grafentunnel. Es ist eine etwas längere Strecke von einigen zig Metern, die ebenfalls zur Grabstätte des Grafen führt. Wir versuchten, die Stimmung im Roman nachzustellen. Halbdunkelheit, düstere Musik und unterhaltsame Programme, die ich aber ungerne enthülle, weil ich sonst den Überraschungseffekt vermasseln würde, stellen die Stimmung im berühmten Roman von Bram Stoker her. Au‎ßerdem organisieren wir punktuell, zu gewissen Anlässen, verschiedene Veranstaltungen — z.B. zu Halloween oder anlässlich des Hexenballs im Schloss. Dann gibt es Theateraufführungen zu verschiedenen Dracula-Themen, Jongleure jonglieren mit Feuer usw. Zu diesen Anlässen zünden wir vor dem Schloss viele reinigende Feuer sowie Schwedenfeuer an, wir sto‎ßen neue Strecken an, Graf Dracula lädt die Touristen zur Katakomben-Besichtigung ein. Zum Schluss geht die Party los — entweder der Ball der Dracula-Jünger oder der Ball von Graf Dracula. Gewöhnlich wird bis gegen Morgen gefeiert.“




    Ana-Maria Muscar zählte dazu die Sehenswürdigkeiten in der Region auf:



    Der Bârgău-Pass ist einer der wichtigsten und spektakulärsten Gebirgspässe in Rumänien. In der Region befindet sich auch der mit Steinplatten bepflasterte Römerweg, der mittlerweile einigerma‎ßen konsolidiert wurde. Er wurde auch umbenannt und hei‎ßt derzeit Maria-Theresia-Weg. Alljährlich wird hier eine Sportveranstaltung organisiert. Die Teilnehmer müssen die Strecke laufend zurücklegen. Es gibt auch gro‎ßzügige Preise für die Gewinner. In Tihuţa werden au‎ßerdem Schiwettbewerbe organisiert — sowohl Ski Alpin wie auch Langlauf. Es werden auch Trainingslager veranstaltet. Und es gibt gut markierte Wanderwege für die Wanderlustigen. Und auch erfahrene Bergführer, die den Touristen gerne zur Verfügung stehen. Die Naturlandschaft ist wunderschön. Die Jahreszeit, zu der Sie Ihren Urlaub in der Region buchen, ist unwichtig. Sie hat jederzeit etwas Besonderes anzubieten.“



    Das Kloster Piatra Fântânele im Tihuţa-Pass ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Kloster wurde an dem Ort gebaut, wo einst die älteste orthodoxe Kirche im Nordwesten Siebenbürgens war. Ebenfalls hier kann ein eisernes 31 m hohes Kreuz bewundert werden, das 2010 errichtet wurde. Das LED-bestückte Kreuz ist auch bei Nacht sichtbar.

  • Târgu Mureş – die multikulturelle Stadt am Mieresch

    Târgu Mureş – die multikulturelle Stadt am Mieresch

    Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marosvásárhely) ist eine Stadt in Siebenbürgen, Rumänien. Sie ist Hauptstadt des Kreises Mureş und liegt am Fluss Mureş (zu dt. Mieresch). Târgu Mureş ist eine Stadt mit reicher Geschichte. Im Mittelalter war sie ein aufblühendes Kultur- und Handelszentrum. Târgu Mureş ist die sechzehnte grö‎ßte Stadt in Rumänien und die sechstgrö‎ßte Stadt in Siebenbürgen. Hier lebt die grö‎ßte ungarische Gemeinschaft in Rumänien. Bei einem Rundgang durch die Stadt wird Ihnen das Gebäude der Theaterakademie auffallen. Sie hat zwei Abteilungen: eine rumänische und eine ungarische. Das Theater hat eine lange Tradition in Neumarkt — Theateraufführungen wurden schon im 17. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Ein weiterer wichtiger Augenblick in der Theatergeschichte der Stadt, der allerdings nicht so weit entfernt liegt, ist die Gründung des Szekler-Theaters 1945 unter der Leitung des Regisseurs Miklós Tompa. Das Theatergebäude wurde 1973 eröffnet. Die Theatertruppe geht oft auf Tournee ins Ausland. Im Neumarkter Gebäude werden ebenfalls zahlreiche Festivals ausgerichtet.



    Es ist eine der schönsten Städte in Rumänien“, sagt Dorin Florea, der Bürgermeister von Neumarkt am Mieresch. In der Tat — die Stadt hat einen besonderen Reiz, den sie zum Teil dem harmonischen Zusammenleben unterschiedlicher Minderheitengruppen zu verdanken hat.



    Es ist eine Gegend mit einer reichen Geschichte. Hier wurden mehrere Tausend Jahre alte Überreste menschlicher Siedlungen gefunden. Wir sind sehr stolz auf unser multikulturelles Erbe. Die Volksgruppen der Rumänen und Ungarn sind von der Anzahl her ausgeglichen in der Region. Die Judengemeinschaft vor Ort war auch sehr gut entwickelt in der Vergangenheit. Das Zusammenwirken dieser Volksgruppen hat das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt entscheidend beeinflusst. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, die dritte Stadt der Welt zu sein, die die Stra‎ßenbeleuchtung mit Methangas einführte. Au‎ßerdem wurde in Neumarkt das erste Bohrloch europaweit gebohrt.“




    Der Rosenplatz ist eine Attraktion der Stadt. Vor Zeiten fand dort der Markt am Mieresch“ statt. Zugleich war es der zentrale Punkt, von dem die Ausweitung der Stadt begann. Der Name stammt von den vielen Rosen, die den Platz verzieren. Am Rosenplatz sind auch die schönsten Architekturwerke zu sehen. Der Kulturpalast ist eines davon. Im Palast befindet sich ein prachtvoller Spiegelsaal. Weiterhin beherbergt das Bauwerk ein interessantes Geschichts- und Kunstmuseum und das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Weitere zwei repräsentative Gebäude sind der Präfekturpalast und das Rathaus. Auf der entgegengesetzten Seite liegen der Palast Apollo und das Nationaltheater, zwei Gebäude, die die kulturelle Dimension der Stadt hervorheben. Die mittelalterliche Burg, errichtet Anfang des 17. Jahrhunderts, blieb bis heute noch gut erhalten. Im Inneren der Burg befindet sich eine reformierte Kirche. Sie wurde im gotischen Stil des 16. Jahrhunderts erbaut. In der mittelalterlichen Burg werden verschiedene Kulturveranstaltungen organisiert wie z.B. Malerei- oder Fotografie-Ausstellungen.



    Auch die Sportliebhaber sind in Neumarkt willkommen. Denn in Neumarkt gibt es ein besonderes Sport- und Unterhaltungszentrum im Freien. Das Zentrum wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet und wird seit damals von vielen Besuchern in Anspruch genommen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ioan Cârcu, der Verwalter des Komplexes.



    Schwimmbecken, Sportplätze, Terrassen und Biergärten, ein Gästehaus, Parkanlagen — unser Komplex bietet sämtliche Dienstleistungen für sportliche und unterhaltsame Aktivitäten an. Die Schwimmbecken sind in mehreren Etappen gebaut worden, nach dem Jahr 2000. Es wurde sogar ein Wasserkanal gebaut, auf dem mit Ruder- und Tretbooten gefahren werden kann. Der Komplex verfügt über ein Wasserwerk, das die Schwimmbecken mit Wasser versorgt. Das Wasser wird aus dem Mieresch ins Werk eingespeist. Wir haben auch ein olympisches Schwimmbecken.“

  • Ferien in Bistriţa-Năsăud

    Ferien in Bistriţa-Năsăud

    Liebe Freunde, wir laden Sie ein, sich an unserem neuen Preisausschreiben Ferien in Bistriţa-Năsăud“ zu beteiligen. Der aktuelle Hörerwettbewerb ist also einem Landkreis im Norden Rumäniens gewidmet, das über ein hohes touristisches Potential verfügt, dank seiner besonderen Landschaften und der sehr wertvollen kulturellen, historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten.



    Im Zeitraum 106-271 nach Christus gehörte ein Gro‎ßteil des aktuellen Landkreises Bistrița-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod) zur römischen Provinz Dacia (Dakien) — den Beweis dafür liefern die römischen Castra in Orheiu Bistriței, Ilișua und Livezile. Aus dem Jahr 1264 stammt die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Bistrița (Bistritz), der heutigen Kreishauptstadt. Sigismund von Luxemburg gewährt den Bewohnern von Bistritz 1409 das Recht, eine Festungsmauer rund um die Stadt zu bauen.



    Schlie‎ßlich wird 1440 auch die Siedlung Năsăud in den Urkunden erwähnt. Jenseits der reichen Geschichte und der beeindruckenden Landschaften bietet der Landkreis zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Darunter das Silberschmied-Haus und der Böttcher-Turm in Bistritz, die Burgruinen in Rodna, die Ruine des Castrums in Orheiu Bistriței, das Bistritztal und die Bistritzklammen, der dendrologische Park in Arcalia, die Evangelische Kirche und die Synagoge in Bistritz, das Kreismuseum Bistrița-Năsăud, das Museum für Vergleichende Kunst in Sângeorz-Băi, die Gedenkhäuser der Dichter Andrei Mureșanu und George Coșbuc oder das des Romanciers Liviu Rebreanu, die Höhle Izvorul Tăușoarelor (die tiefste Höhle in Rumänien), die Höhle Grota Zânelor, zahlreiche Naturreservate und botanische Reservate (einschlie‎ßlich Waldlichtungen mit Narzissenblüten) oder die Schlammvulkane. Und zum Schluss das Wichtigste: Bram Stokers berühmte Romanfigur Dracula. Die Büste des irischen Schriftstellers steht vor dem Hotel Castel Dracula in Piatra Fântânele, im Tihuța-Pass, wo die Gewinner unseres Preisausschreibens zwei Nächte verbringen werden.



    Wir laden Sie ein, die Sendungen von RRI, unsere Webseite www.rri.ro und unsere Facebook-, Twitter-, Google+ und LinkedIn – Profile zu verfolgen und einige Fragen schriftlich zu beantworten. Der Wettbewerb läuft bis zum 15. Juli 2016, es gilt das Datum des Poststempels.



    Der Gro‎ße Preis für die richtige Beantwortung aller Fragen ist ein 8-Tage- (bzw. 7-Nächte-) Aufenthalt mit Vollpension für zwei RRI-Hörer im Zeitraum 15.–30.09.2016 im Landkreis Bistriţa-Năsăud. Die Gewinner werden in der Stadt Bistritz, in Piatra Fântânele (im Hotel Castel Dracula) und in Colibița, am Ufer des gleichnamigen Stausees, untergebracht. Für diejenigen, die nicht die gro‎ßen Preise gewinnen, haben wir auch weitere Preise und Sonderpreise in Gegenständen, die von unseren Partnern zur Verfügung gestellt werden.



    Sponsoren unseres Preisausschreibens sind das Hotel Castel Dracula in Piatra Fântânele, das Hotel Coroana de Aur“ in Bistritz und das Fisherman’s Resort in Colibiţa. Mitgetragen wird das Hörerquiz von dem Kreisrat Bistriţa-Năsăud, dem Bürgermeisteramt der Stadt Bistritz, der Rumänisch-Orthodoxen Propstei Năsăud, der Bistritz-Filiale des Rumänischen Verbandes der Bildenden Künstler, dem Kreiskulturzentrum Bistriţa-Năsăud, dem Museum für Vergleichende Kunst in Sângeorz Băi und der Kulturstiftung Societatea de Concerte“ in Bistritz.



    Wie immer müssen die Gewinner die international anfallenden Reisekosten — und eventuelle Visumskosten — selbst tragen.




    Und nun zu den Fragen unseres Preisausschreibens:




    Welche ist die Hauptstadt des Kreises Bistriţa-Năsăud?



    Wie hei‎ßt der Stausee, an dessen Ufer sich die Pension befindet, in der die Gewinner des Hauptpreises übernachten werden?



    Welche berühmte Roman- und Filmfigur wird mit Bistriţa-Năsăud in Verbindung gebracht?





    Wir bitten Sie wie jedes Mal, uns mitzuteilten, was Sie dazu veranlasst hat, bei unserem Preiswettbewerb mitzumachen. Wir wollen vor allem herausfinden, warum Sie die Sendungen von RRI hören oder unsere Programme im Internet verfolgen.




    Unsere Kontaktdaten bleiben unverändert:


    Radio România Internaţional,


    G-ral Berthelot Str. Nr. 60-64, Sektor 1, Bukarest, PO Box 111, PLZ 010171.


    Fax: 00.40.21.319.05.62


    E-Mail: germ[at]rri.ro.




    Der Einsendeschluss Ihrer Antworten ist der 15. Juli 2016. Es gilt wie immer das Datum des Poststempels. Der Name des Hauptgewinners wird kurz nach Einsendeschluss bekanntgegeben, damit er oder sie genug Zeit hat, sich auf seinen/ihren Rumänien-Aufenthalt vorzubereiten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spa‎ß und freuen uns, wenn Sie mitmachen.

  • Nachrichten 27.03.2016

    Nachrichten 27.03.2016

    BUKAREST: Ministerpräsident Dacian Cioloş hat zum ersten Mal die Gefahr eines Terroranschlags in Rumänien offen eingeräumt. Das Szenario eines Attentats auf rumänischem Gebiet sei realistisch, allerdings habe man die Lage unter Kontrolle, sagte der Regierungschef in einem Interview mit einem privaten Fernsehsender am Sonntag. Die Nachrichtendienste müssten mit Instrumenten für die Überwachung der allgemeinen Situation ausgestattet werden, jedoch ohne die Transparenzgrundsätze und Bürgerrechte zu verletzten, so Cioloş noch. Der Ministerpräsident plädierte anschlie‎ßend für eine strengere Kontrolle beim Verkauf von sogenannten Prepaid-Karten für das Handy. In Rumänien können die Simkarten derzeit ohne die Angabe von persönlichen Daten erstanden werden. Bei der Planung von Terroranschlägen in anderen EU-Mitgliedsstaaten seien teilweise rumänische Prepaid-Karten benutzt worden, erklärte Cioloş. Der Justiz- und Innenminister würden sich derzeit mit dem Thema intensiv beschäftigen. Der Ministerpräsident machte die Angaben vor dem Hintergrund der Anschläge am Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahn-Station der belgischen Hauptstadt mit mindestens 31 Toten und rund 300 Verletzten.



    BUKAREST: Präsident Klaus Iohannis hat sich am Sonntag mit den Opfern von Gewalt und Intoleranz solidarisch gezeigt. In einer Facebook-Mitteilung anlässlich des Osterfestes in den Westkirchen erklärte der Präsident, dass es an diesen Tagen, an denen wir die Gottesgabe des Lichtes und des Lebens feiern, angemessen ist, denjenigen beizustehen, die unsere Solidarität brauchen“. Der deutschtämmige Iohannis ist wie die meisten Sachsen in Siebenbürgen lutherischen Glaubens. Allerdings wohnt er in der Regel den Gottesdiensten der römisch-katholischen Kirche in Hermannstadt bei, der seine Gattin Carmen angehört. In Rumänien feiern geschätzte 1,5 Millionen Christen am heutigen Sonntag die Auferstehung Jesu Christi. Die orthodoxe Mehrheitsbevölkerung, die der Ostkirche angehört, sowie die griechisch-katholische Gemeinde feiern das Osterfest in diesem Jahr am 1. Mai.



    BUKAREST: Am Sonntagabend wird im Stadtzentrum von Bukarest auf mehreren Kundgebungen der 98. Jahrestag seit der Vereinigung Bessarabiens mit dem Königreich Rumänien begangen. Das Ereignis wird auch in der benachbarten Moldaurepublik sowie von den rumänischen Auslandsgemeinschaften zelebriert. Am 27. März 1918 stimmte der Landesrat Bessarabiens vor dem Hintergrund des aufgelösten Zarenreiches einer Vereinigung der Provinz mit dem Mutterland Rumänien zu. Es war die erste Gründungsurkunde des rumänischen Einheitsstaates. Ende desselben Jahres sollte die gro‎ße Vereinigung mit der nordöstlichen Bukowina und Siebenbürgen, sowie dem Banat, der Maramuresch und dem Kreischgebiet, die bis dato zu Österreich-Ungarn gehört hatten, besiegelt sein. Infolge eines Ultimatums im Zweiten Weltkrieg annektierte die Sowjetunion sowohl Bessarabien als auch die Nordbukowina, die heute zu den Folgestaaten Moldau und Ukraine gehören.



    SPORT: Gleich drei Tennisprofis aus Rumänien stehen in Miami im Achtelfinale. Rumäniens beste Tennisspielerin, Simona Halep, hatte beim mit 6 Millionen dotierten Turnier als erste die zweite Runde überstanden. Die Weltranglistenfünfte bezwang am Samstagabend rumänischer Zeit die Deutsche Julia Goerges mit 6:4 und 6:1. Als nächstes trifft Halep im Achtelfinale auf die Britin Heather Watson. Ebenfalls ins Achtelfinale rückte Monica Niculescu (33.WTA) mit dem Zweisatzsieg über die US-Amerikanerin Coco Vandeweghe vor, während Irina Begu (die Nummer 35.) den Kampf gegen die Tschechin Krstyna Pliskova erst nach entscheidendem dritten Satz gewinnen konnte. Niculescu spielt im Achtelfinale gegen die Britin Johana Konta und Begus Gegnerin ist die US-Amerikanerin Madison Keys.