Tag: TVR

  • Nachrichten 23.02.2016

    Nachrichten 23.02.2016

    Bukarest: Die Rumänen au‎ßerhalb der Landesgrenzen sind wichtige Akteuere der Entwicklung und Modernisierung des Landes — hat der Staatschef Klaus Iohannis heute in Bukarest bei Gesprächen mit Vertretern verschiedener Organisationen von Auslandsrumänen erklärt. Die Präsenz der Rumänen au‎ßerhalb der Landesgrenzen sollte eine Wahl und nicht eine Lösung sein, fügte Präsident Iohannis hinzu, der seinen Gesprächspartnern anschlie‎ßend eine Partnerschaft vorschlug, die sich zum Ziel setzt, Rumänien in einen blühenden und starken Staat umzuwandeln. Der Premier Dacian Ciolos teilte seinerseits mit, dass sein Kabinett neue Ma‎ßnahmen in Aussicht stellen wird, die das Engagement der Auslandsrumänen in Investitionsprojekten, die Rückkehr in die rumänischen Dörfer stimulieren, die Konsulardienste verbessern und jedes Hindernis bei der Ausübung von Bürgerrechten, einschlie‎ßlich des Wahlrechtes entfernen sollen.



    Bukarest: Der Wert des Marktes für Fusionen und Übernahmen ist im Vorjahr in Rumänien um 160% gewachsen, das Volumen des Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen belief sich auf über 3 Milliarden Euro, das geht aus einem Bericht des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers Rumänien hervor. Die meisten Geschäfte mit Fusionen und Übernahmen wurden in der Industrie-und Immoblienbranche abgeschlossen, der Durchschinttswert einer Transaktion liegt bei 26 Millionen Euro, stellt des Weiteren PricewaterhouseCoopers fest. Der Markt für Fusionen und Übernahmen ist 2015 allerdings weltweit auf den höchsten Stand seit 2007 angewachsen.



    Bukarest: Die Bergarbeiter im mittelrumänischen Valea Jiului (Schiltal) protestieren gegen die prekäre Lage der rumänischen Bergwerke. Hunderte Bergarbeiter haben sich als Protestaktion in der Zeche eingeschlossen. Andere sind in Hungerstreik getreten, einer von ihnen brauchte medizinische Hilfe. Einige von der in der Zeche eingeschlossenen Bergarbeiter klagen über Gesundheitsprobleme, die auf die geringe Luftmenge in der Grube zurückzuführen seien. Laut eigener Aussage werden die Bergarbeiter ihre Protesaktion fortsetzen, bis der Energieminister Victor Grigorescu ihnen vor Ort versichern werde, dass sie ihre Arbeitsstellen nicht verlieren werden. Sie laufen Gefahr, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, weil der Energiekomplex Hunedoara Insolvenz angemeldet hat und vom Bankrott bedroht wird.



    Bukarest: Das Ständige Büro der Abgeordnetenkammer des Rumänischen Parlaments hat die Beratung im Dringlichkeitsverfahren der Änderungsvorschläge des Rundfunk- und Fernsehgesetzes beshlossen. Das besagte Gesetz wurde von dem Vorsitzenden des Kulturausschusses im Senat, dem Sozial-Demokraten Georgică Severin vorgeschlagen. Ausgangspunkt für den Gesetzentwurf ist die schwierige finanzielle Lage des Rumänischen Öffentlichen Fernsehens. Severin schlägt im Grunde die Trennung der Funktion und der Kompetenzen des Verwaltungsratspräsidenten und des Generalintendants und strengere Bedingungen für die Ernennung der Verwaltungsratsmitglieder vor. Die Kopräsidentin der Liberalen Alina Gorghiu erklärte, dass ihre Partei den Entwurf nicht unterstützt, der ihrer Meinung nach, ausschlie‎ßlich den Interesssen der Sozial-Demokratischen Partei und nicht der öffentlich-rechtlichen Sender dient. Der Vizevoristende der Liberalengruppierung im Senat, Marius Paşcan, erklärte, dass die vorgeschlagenen Änderungen die finanziellen Schwierigkeiten des öffentlichen Fernsehens nicht lösen würde. Mehrere NGOs riefen die Behörden auf, sich schnell für die Sanierung von TVR, einschlie‎ßlich durch die Eröhung der Gebühren, einzusetzen. Die NGOs forderten eine radikale Änderung des Gesetzes 41/1994, das die aktuelle Situation vor dem Hintergrund der Politisierung der Anstalt und des Mangels an Verwaltungskontrolle zugelassen hat. Unterdessen glaubt der Intendant von Radio Rumänien, Ovidiu Miculescu, in einem offenen Brief, dass nicht das Gesetz nr. 41/1994 TVR in die schwierige Lage versetzt hat sondern dessen Führung. Die Rumänische Rundfunkgesellschaft hat anhand derselben Rechtsnorm eine gute Leistung erzielt, sowohl was die Zuhörerzahlen (4,5 Millionen täglich), als auch die Finanzen anbelangt. Jeglicher Vergleich zwischen den beiden beweist, dass Erfolg und Stabilität in dem gegebenen Gesetzesrahmen möglich sind, erklärte der Intendant von Radio Rumänien. Der Gesetzentwurf wird in seiner aktuellen Fassung das öffentliche Fernsehen nicht retten und riskiert, die redaktionelle und finanzielle Stabilität der Rumänischen Rundfunkgesellschaft ernst und unumkehrbar zu beeinträchtigen, hei‎ßt es aus derselben Quelle.

  • Nachrichten 29.07.2015

    Nachrichten 29.07.2015

    MAILAND: Bei der Weltausstellung in Mailand ist am Mittwoch der Rumänien-Tag zelebriert worden. Nach einer offiziellen Zeremonie zum Anlass des ebenfalls am Mittwoch gefeierten Tages der rumänischen Landesflagge wurde ein Volksmusikkonzert mit Tanzeinlagen gegeben. Die Industrie- und Handelskammer organisierte ein Wirtschafstforum für rumänische und italienische Geschäftsleute. Das rumänische Jugendorchester unter Leitung von Cristian Mandeal rundete das Programm mit einem Sonderkonzert ab, bei dem auch die Sopranistin Anita Hartig auftrat.



    BUKAREST: Der rumänische Diplomat Traian Hristea ist zum Leiter der EU-Delegation in Kasachstan ernannt worden. Das gab am Mittwoch das Au‎ßenministerium in Bukarest bekannt. Laut Angaben aus dem Ministerium sei Hristea von der Hohen Vertreterin der EU für Au‎ßen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini für das Amt nominiert worden. Zuvor hatte die EU die neue Struktur des Europäischen Auswärtigen Dienstes veröffentlicht. Traian Hristea war im Zeitraum 2011-2015 Leiter der EU-Delegation in Armenien. Davor hatte er das Amt des rumänischen Botschafters in der Ukraine inne. Zurzeit sind insgesamt 14 Rumänen im Europäischen Auswärtigen Dienst tätig, davon acht in der Brüsseler Zentrale und sechs in den Delegationen der EU.



    BUKAREST: Verteidigungsminister Mircea Duşa wird am Donnerstag im Rahmen einer Zeremonie das Infanterie-Bataillon 811 aus Dej vor seiner Mission in Afghanistan verabschieden. Die Soldaten sollen sechs Monate lang vor allem Schutzmissionen am Luftstützpunkt Kandahar ausführen, die Kommunikationswege sichern und die afghanischen Sicherheitskräfte beraten. Das Bataillon aus dem siebenbürgischen Dej nahm ab 2002 an mehreren Missionen in Einsatzgebieten in Kosovo, im Irak und Afghanistan, sowie an zahlreichen nationalen und internationalen Militärübungen teil. Derzeit sind noch 623 rumänische Streitkräfte in Afghanistan stationiert. In den vergagenen Jahren waren 23 Soldaten aus Rumänien bei Missionen in dem Land gestorben.



    BUKAREST: Rumänischen Polizisten ist am Mittwoch an einem Grenzübergangspunkt zu Ungarn der grö‎ßte Drogenfang der letzten 25 Jahre ins Netz gegangen — 330 kg Heroin, mit einem Marktwert von rund 40 Millionen Euro. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kam das Rauschgift aus Afghanistan; es war für Holland bestimmt. Die Polizei hat zwei Verdächtige in Gewahrsam genommen — zwei türkische und zwei rumänische Staatsangehörige.



    BUKAREST: Die öffentlich-rechtliche rumänische Fernsehanstalt TVR hat Kurzarbeit angemeldet. Ab 1. August und bis Jahresende werden Mitarbeiter nur noch vier statt fünf Tage in der Woche arbeiten. Die Gehälter werden dementsprechend um 20% gekürzt. Zeitgleich sollen Entlassungsverhandlungen beginnen. Die Ma‎ßnahmen waren nötig geworden, nachdem die Steuerverwaltung aufgrund von Schulden die Konten der Anstalt gesperrt hatte. Beschäftigte der TVR protestierten gegen die geplante Restrukturierung. Intendant Stelian Tănase sagte, die Regierung sei allein schuldig an der Situation. Die Nationalliberale Partei (PNL) und der Ungarnverband (UDMR) verlangten aus der Oppostion eine Steueramnestie zur Rettung der Anstalt, die das Jahr 2014 mit über 18 Millionen Euro Verlust abgeschlossen hatte. Die Schulden belaufen sich auf annähernd 160 Millionen Euro, davon 100 Millonen beim Staat.

  • Rumänien und Moldaurepublik beraten über EU-Integration der Moldaurepublik

    Das zweite Treffen des rumänisch-moldauischen Regierungsauschusses zur EU-Integration, das Anfang dieser Woche in Chişinău stattfand, war opportun, inhaltsreich und führte zu pragmatischen Ergebnissen, erklären nach den Gesprächen in Chişinău die beiden Kopräsidentenden des rumänisch-moldauischen Regierungsausschusses, Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean und die moldauische Au‎ßenministerin Natalia Gherman. Die zwei Au‎ßenminister haben in der moldauischen Hauptstadt bilaterale Abkommen unterzeichnet, die – laut eigener Aussage – die erforderlichen Reformen auf dem Weg zur EU-Integration der Moldaurepublik unterstützen, die die Facherfahrung Rumäniens in diesem Bereich benötige.



    Schwerpunkte des erforderlichen Gutachtens zur europäischen Integration sind die Innenangelegenheiten, die Justiz, die Korruptionsbekämpfung, die Menschenrechte und die Anpassung der Gesetzgebung an EU-Richtlinien. Ein wesentliches Abkommen zwischen den beiden Nachbarländern sieht die Wiederübertragung der Programme des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks vor. Rumäniens Au‎ßenminister dazu:



    “Wir haben ein Zwischenregierungsabkommen über die Kooperation angesichts der Kabelübertragung der Programme der öffentlich-rechtlichen Runkfunkanstalten unterzeichnet. Es handelt sich um eine gegenseitige gesetzliche Grundlage, wir sind auch interessiert, die Programme des öffentlich-rechtlichen Senders TV Moldova“ zu übertragen. Die Programme des rumänischen öffentlich-rechtlichen TV-Senders TVR“ werden bereits im benachbarten Land übertragen.”



    Da derzeit die Lebensmittelsicherheit ein äu‎ßerst wichtiger Aspekt für jede Gesellschaft darstellt, wurde diese Woche in Chişinău ebenfalls ein bilaterales Abkommen im Bereich der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht unterzeichnet. Die moldauischen Behörden haben überdies Rumänien für die materielle und logistische Unterstützung im Prozess der EU-Integration gedankt. Rumäniens Au‎ßenminister bekräftigte zudem erneut die volle Unterstützung Rumäniens für die Souveranität und territoriale Integrität der Moldaurepublik vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine. Die aktuelle Situation auf der ukrainischen Halbinsel Krim stelle eine wahre Gefahr für die Sicherheit in diesem Teil Europas dar, fügte Au‎ßenminister Corlăţean hinzu.



    Die Behörden der abtrünnigen Provinz Transnistrien unternehmen vorsätzlich provokante Aktionen, um der Moldaurepublik Hindernisse in den Weg zur europäischen Integration zu legen, sagte seinerseits der moldauische Staatschef Nicolae Timofti bei Gesprächen mit Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean. Der Transnistrien-Konflikt könne lediglich friedlich und unter voller Beachtung der Souveranität und der territorialen Integrität des Lades gelöst werden. Das Gesetz über den Sonderstatus der Region biete der transnistrischen Bevölkerung eine garantierte Selbstregierung mit Entscheidungskraft in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens, fügte der moldauische Präsident hinzu.

  • Hörerpostsendung vom 3.02.2013

    Hörerpostsendung vom 3.02.2013

    Vor zwei Wochen hatte ich bekannt gemacht, dass wir um den 1. Febrauar herum einen neuen Internetauftritt haben werden. Darauf reagierte unser Hörer Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt):



    Auf die im Funkbriefkasten angekündigte neue Internetseite von Radio Rumänien International bin ich schon gespannt. In den letzten Jahren sind ja immer kontinuierlich Verbesserungen an den Seiten vorgenommen worden, ich denke da an die Verbesserungen bei der Bereitstellung von Internetausgaben der Sendungen in unterschiedlicher Form, die Erhöhung der Anzahl von Programmen, deren Manuskripte meistens auch noch mit Bildern im Internet landen oder auch die rein technische Verbesserung der Zugriffsgeschwindigkeit auf die einzelnen Seiten. Ich denke, eine moderne Integration von Sprache, Bild und Text zu einer niveauvollen Informationsplattform ist heutzutage einfach notwendig, um im Wettbewerb mit anderen Informationsanbietern, die ja genau das Gleiche tun, die Nase vorn zu haben. Es muss den Nutzern der Dienste einfach Spa‎ß machen, lange auf den Seiten zu verweilen, weil es viel zu entdecken gibt.



    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Momentan ist die neue Homepage noch in Arbeit, sie steht aber schon bereit und wird seit 2-3 Wochen parallel zur bestehenden Webseite gefüttert, damit sie nicht leer ist, wenn sie online geht. Der Termin ist um wenige Tage“ verschoben worden, wie ich erfuhr, da es noch einige Probleme zu beheben gibt. Bleiben Sie also dran, bald ist es soweit. Und ich kann Ihnen bestätigen, es wird die Möglichkeit geben, sowohl per Livestream zuzuhören, als auch Podcasts abzurufen sowie einzelne Beiträge als Manuskript und Audiodatei nachzulesen und nachzuhören.



    Und jetzt möchte ich Fragen beantworten, die wir noch im Dezember 2012 erhielten.



    Klaus Karusseit, unser Stammhörer seit über 50 Jahren (aus Vikingstad, Schweden), setzt sich mit der Frage der Empfangsberichte und deren Bedeutung auseinander:



    Hallo liebe Freunde,



    Heute möchte ich mich mit der Frage “Hörerrapport” befassen. Was ist der wert?



    Als Radiostation legt man Wert darauf, gute Empfangsbedingungen zu erzielen. Und gerade auf Kurzwelle hat sich einiges getan. Viele Stationen haben ihre Sendungen eigestellt, so dass die Jagd nach neuen Ländern und deren QSL-Karten nicht mehr ist, was es einmal war.



    Falls auf der KW nichts läuft, geht man einen Tag später auf LIVESTREAM über und schickt den Rapport später. Freut man sich auf die QSL-Karte? Ist das ehrlich?



    Nun zu den Radiostationen. Werden alle Empfangsberichte ausgewertet? Auch wenn da 3-5 Rapporte im selben Umschlag kommen? Werden alle Programmdetails mit dem gesendeten verglichen? Der Brief ist vielleicht kritisch, aber er lag mir auf der Seele.



    Ich war in den 1960er-70er Jahren Monitor für Radio RSA und Canada, habe Diplome von Rumänien, Ungarn und einigen Ländern mehr.



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Karusseit. Diese Gedanken haben wir uns eigentlich auch gemacht. Gerade weil die Kurzwelle heutzutage womöglich in ihrem letzten Lebensabschnitt ist, haben wir uns schon seit längerer Zeit entschlossen, keine Diskriminierung zwischen reinen Kurzwellenhörern und Internetnutzern walten zu lassen. Solange wir noch QSL-Karten in physischer Form herstellen und diese vorrätig sind, erhält jeder schreibende Hörer eine Empfangsbestätigung, egal auf welchem Übertragungsweg er uns gehört hat. Das Hören über Livestream mag eingefleischten Kurzwellenjägern zwar als Schummelei vorkommen, wir befinden uns aber in einer Übergangszeit, eine Bevorzugung nur bestimmter Hörerkategorien können und wollen wir uns nicht leisten. Es kommt uns auf die Gesamtzahl der Hörer und Hörerzuschriften an. Und der Deutsche Dienst hat 2012 erfreulicherweise um ca. 400 Hörerzuschriften zugelegt im Vergleich zu 2011. Ob das nur eine vorübergehende Erscheinung ist, die womöglich durch das Einstellen der Kurzwellensendungen anderer Stationen bewirkt ist, werden wird erst Ende 2013 wissen.



    Hinsichtlich der Auswertung kann ich Folgendes sagen: Ja, ich schaue mir sie alle an, auch wenn mehrere Empfangsberichte vom selben Hörer im Umschlag sind. Allerdings bekommt man für mehrere Rapporte im Monat nur eine QSL-Karte für den jeweiligen Monat, aus Fairness-Gründen, wenn ich das so formulieren darf. Denn es kann nicht sein, dass einige Hörer QSLs horten, während andere leer ausgehen. Bei den Programmdetails geht es mir allerdings nicht so sehr um eine Überprüfung, ob die Zeit- und Frequenzangaben richtig sind — darauf muss der Hörer schon selbst aufpassen, wenn er die QSL mit den richtigen Daten bekommen möchte. Es geht mir vielmehr darum, zu erfahren, was die unterschiedlichen Hörer an Inhalten besonders interessiert. Aus diesem Grund werden Auszüge aus Hörerkommentaren immer ins Rumänische für die Chefetagen übersetzt.



    Heiner Finkhaus(aus Gescher im Münsterland, NRW) fand meine Gedanken zum Tod des Hollywood-Schauspielers Larry Hagman im Funkbriefkasten vom 2.12.2012 interessant und hatte gleich einige Fragen:



    Mit Interesse habe ich den Beitrag über den Tod von Larry Hagman in Ihrem Programm verfolgt. Ich war doch sehr erstaunt, als Sie erwähnten, dass die damalige TV-Serie Dallas“ auch in Rumänien ausgestrahlt wurde. Wurden die Filme damals synchronisiert oder gab es Untertitel? Gab es zu der Zeit noch weitere Serien aus den USA oder vielleicht auch aus Deutschland, die regelmä‎ßig bei Ihnen gesendet wurden?



    Vielen Dank für Ihre Fragen, lieber Herr Finkhaus. Zunächst einmal soll gesagt werden, dass in Rumänien Spielfilme schon immer untertitelt wurden. Synchronisierung ist gar nicht üblich, eine Ausnahme bilden nur Zeichentrickfilme für Kinder und andere Sendungen für die Kleinsten. Und Ihre zweite Frage kann ich bejahen — es gab mehrere US-amerikanische Fernsehserien, die vor der Wende hierzulande gesendet wurden. Zusammen mit älteren Freunden und Bekannten konnte ich folgende — wahrscheinlich unvollständige — Liste zusammenstellen:



    Besonder populär war Roots, die Geschichte über den 1767 aus Afrika entführten und auf dem Sklavenmarkt in Amerika verkauften Kunta Kinte. Die Serie erzählt die Leidensgeschichte Kunta Kintes und die seiner Familie und Nachfahren bis zur Befreiung der Sklaven nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Beliebt waren auch Daktari, die Serie über das Buschkrankenhaus mitten in Afrika, Krimiserien wie Mannix, Kojak, Columbo, Jake and the Fatman (in Deutschland unter dem Titel Durch dick und dünn“ bekannt), die Familiensaga Rich man, poor man (Reich und Arm) mit Nick Nolte in der Hauptrolle, Fantasy- oder Science-Fiction Serien wie Bewitched (alias Verliebt in eine Hexe“) mit Elizabeth Montgomery als liebevoll und verschmitzt zaubernde Ehegattin, Man from Atlantis (Mann aus Atlantis) mit Patrick Duffy in der Rolle des amphibischen Humanoiden aus dem Ozean und Lost in Space (Verschollen zwischen fremden Welten), die Serie über die Weltraumabenteuer der Familie Robinson.



    Wer all diese Serien kennt, merkt sicherlich, dass sie alle Produktionen aus den 1960er-70er Jahren sind. Das hat einen guten Grund. In den 1980er Jahren wurde die Sendezeit des rumänischen Fernsehens immer mehr gekürzt und das Programm zu einem Propagandainstrument des kommunistischen Regimes degradiert. Dabei nahm der Personenkult um den Diktator Ceauşescu immer groteskere Züge an. In den Spätachtzigern strahlte das Rumänische Fernsehen nur noch zwei Stunden täglich aus, das Programm umfasste eine Abendschau zu Beginn, dann Hofberichterstattung über die Ceauşescus und zum Schluss eine zweite Abendschau. Und prompt witzelte damals der Volksmund, das Programm des Rumänischen Fernsehens sei ein Sandwich mit Schei‎ße zwischen zwei Abendschauen“ — mit schwarzem Humor verhalf man sich durch die düsterste Zeit der späten Ceauşescu-Diktatur stalinistischer Prägung.



    Ob deutsche Serien gezeigt wurden, da bin ich mir nicht ganz sicher. Meine Eltern erinnern sich an die 11-teilige TV-Mini-Serie Die Buddenbrooks von 1978, eine westdeutsch-polnische Koproduktion in der Regie von Franz Peter Wirth. Allerdings lebten wir damals noch in Ostberlin, es ist also eher wahrscheinlich, dass sie die Verfilmung des Romans von Thomas Mann im DDR- oder westdeutschen Fernsehen und nicht auf TVR gesehen haben. 1980 siedelten wir wieder nach Bukarest zurück, aus den Jahren danach kann ich mich noch vage an einen TV-Film aus der DDR über das Leben von Johann Sebastian Bach erinnern, der Titel fällt mir aber beim besten Willen nicht mehr ein. Meine Internet-Recherche ergab, es könnte sich aber um den vierteiligen TV-Film Johann Sebastian Bach handeln, der in den Jahren 1983 und 1984 in Kooperation des Fernsehens der DDR mit dem ungarischen Fernsehen entstand und vermutlich auch in anderen Ostblockländern gesendet wurde.



    Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe erhielten wir von:



    Günter Kastner (aus Sazburg, A) mit einer Weihnachtsgru‎ßkarte — vielen Dank, lieber Herr Kastner. Wenn Sie vermutet haben, dass wir Weihnachten am 7. Januar feiern, so lagen sie falsch, nicht alle orthodoxe Christen halten am alten julianischen Kalender fest. Die Rumänen, Bulgaren und Griechen haben den sogen. revidierten neojulianischen Kalender bereits 1923 eingeführt, der sich vom Gregorianischen Kalender nur geringfügig unterscheidet. Daher werden festliegende Feiertage wie Weihnachten in der Rumänisch-Orthodoxen-Kirche am selben Tag wie in den Westkirchen begangen, Weihnachten folglich am 25. Dezember. Gläubige der russischen, ukrainischen, serbischen und anderer Kirchen sind hingegen Altkalendarier. Bei Ostern allerdings feiern die meisten Ostkirchen am selben Tag, der manchmal mit dem katholischen Osterfest zusammenfällt, meistens aber 1-5 Wochen später. Die Sache ist kompliziert, es gibt auch viele Splittergruppen und die unterschiedlichen Berechnungen will ich Ihnen nicht antun, zumal ich sie auch nicht 100%-ig verstehe. Soviel nur: die Orthodoxen Kirchen sind auch nicht so einig, wie manche es annehmen. Trotzdem nochmaligen Dank für die Gru‎ßkarte.



    Klaus Köhler (aus Probstzella in Thüringen) gelingt ein neuer Versuch, eine Karte mit unvollständiger Anschrift zu schicken. Sie erinnern sich vielleicht, ich hatte mal in den Raum gestellt, dass Zuschriften uns auch dann erreichen, wenn nur Radio Rumänien International“ drauf steht und sonst nichts. Und Recht hatte ich, von Klaus Köhler erhielten wir somit die zweite Karte aus einer witzigen Zahnarztserie. Die Karte brauchte nur zwei Tage bis nach Bukarest, wie lange dann die rumänische Post überlegen musste, wei‎ß ich nicht, ich vermute aber, dass sie länger in unserem Sortiersystem lag als in der Tasche des Briefträgers.



    Christoph Paustian (aus Murg, Baden-Württemberg) schickte uns einen Empfangsbericht und einen Zeitungsausschnitt über den Tod des Regisseurs Sergiu Nicolaescu. In Deutschland war Nicolaescu weniger für seine umstrittenen Historienfilmen (Kritiker sagen: Propagandaschinken“) bekannt, vielmehr für seine Beteiligung als Co-Regisseur von Wolfgang Staudte an den gro‎ßen ZDF-Vierteilern Der Seewolf“ (1971) und Lockruf des Goldes“ (1975). Beide Abenteuerfilme wurden zum grö‎ßten Teil in Rumänien gedreht.



    Holger Lipp schickte uns seinen Empfangsbericht aus seinen Heimatort Mühlacker (ebenfalls in Baden-Württemberg).



    Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt in Thüringen) lie‎ß uns eine Gru‎ßkarte und einen Brief zukommen, aus dem ich einer der nächsten Sendungen zitieren werde.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagnachmittag von:



    Volker Willschrey (der uns Powerpoint-Dateien mit den Naturschönheiten dieser Welt — darunter auch Bilder aus dem Fogarasch-Gebirge in den rumänischen Südkarpaten — zukommen lie‎ß), Philipp Ganzer, Petra Kugler, Werner Schubert (der uns zwar nicht jede Woche schreibt, aber ein aufmerksamer und kritischer Hörer unserer Sendungen ist), Christoph Preutenbporbeck (der sich immer schon Anfang der Woche auf die kommende Hörerpostsendung freut), Heinrich Eusterbrock (dem ich den Erhalt des Empfangsberichts vom 17. Januar hiermit nochmals bestätige), Reinhold Meyer (der aus dem Urlaub zurück ist und vergangenen Sonntag gerade sein Urlaubsfotobuch betrachtete, als sich seine sonnigen Grü‎ße von der kanarischen Insel Lanzarote in der Sendung erwähnte), Gérard Koopal aus den Niederlanden (der ankündigt, dass die Niederlande am 30. April einen neuen König bekommen), Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk und Georg Pleschberger aus Österreich (u.a. mit seinen Antworten zum aktuellen Hörerquiz).



    Online hinterlie‎ßen Ihre Emfpangsbeobachtungen: Hans Gosdschan und Michael Willruth (beide aus D) sowie Paul Gager und Johann Zmaritz (beide aus A).



    Audiodatei hören: